Sturm über Japan von Hotepneith (Leg dich nie mit Inu Yasha an) ================================================================================ Kapitel 37: Hundebrüder ----------------------- Sesshoumaru stellte wieder einmal fest, dass ein Halbblut eben auch nur halb dachte. „Vaters Befehl!“ betonte er daher. So töricht konnte doch nicht einmal Inu Yasha sein, dass der erwartete, dass man Vaters Taktik vor dem Gegner ausbreitete. Vaters Befehl? In der Tat wurde dem Jüngeren bewusst, dass sich der Erbprinz von Nishi kaum ohne guten Grund hierher begeben hatte – und sicher kaum um ihn umzubringen. Mist. Hatte er sich schon wieder blamiert. So zog der Halbdämon, allerdings ohne die Augen vom sichtlich erheiterten Menomaru zu lassen. „An deiner Stelle würde ich mich nicht so freuen,“ meinte er leise. „Und jetzt, großer Bruder?“ Sesshoumaru dachte er höre nicht richtig. Wann hatte der Narr das je zu ihm gesagt, ohne dass Vater daneben stand? Aber gut, er hatte einen Auftrag. „Berühre Tenseiga.“ Zum ersten Mal blickte Inu Yasha direkt auf die Klinge. Das war das zweite Schwert, das, was der Herr Halbbruder nicht mochte, weil es nicht töten konnte. Aber, war das je so schwarz gewesen? Gleich. Wenn der Kerl hier aufkreuzte und das mit Vaters Befehl, war das im Zweifel nur gut für ihn. So ließ er die Zwillingsschwerter sich berühren. Die Wirkung überraschte nicht nur ihn. Etwas wie ein Aufleuchten, dann war Tenseiga wieder hell, Tessaigas Klinge allerdings schwarz. „Äh, und jetzt?“ „Meidou zangetsu. Der Pfad der Dunkelheit. Du kannst ihn nun schlagen.“ Sesshoumaru hätte nie zugegeben, dass es ihn wurmte, dass schon wieder das Nesthäkchen etwas geschenkt bekam. Und, dass er selbst diesen Angriff ausprobiert hatte. Leider war das nur teilweise gelungen. Etwas wie ein Sichelmond war entstanden. Allerdings hatte er durchaus den Ruf des Jenseits, die Kälte der Unterwelt, gespürt. Inu Yasha begriff gerade nichts. Nur, dass ihm auf diese Art ein mächtiger Angriff gegeben worden war und er sich dessen als würdig erweisen sollte. Und musste. „Meidou....“ wiederholte er daher und schlug einfach mal neben Menomaru zu. Zu seiner Überraschung – und der des Mottenprinzen – und der gewissen Verbitterung seines großen Bruders entstand etwas wie ein kleiner Kreis, der zwar auch in Sekundenschnelle verschwand, dessen Ausstrahlung allerdings eindeutig die des Jenseits war. „Keh,“ machte der junge Daimyo. Das war eine Chance Kagome zu helfen. Er wusste nicht genau wie und warum und wohin – es war eine Chance. Sie sollte doch nicht noch einmal diese Angst erleben müssen. Ohne weiter nachzudenken schlug er erneut den Pfad – diesmal gezielt auf den Seelenbaum. Als sich das Loch öffnete, sprang er hinein. Was zur ...Sesshoumaru dachte es nur, als er sich dem Mottenprinzen zuwandte, der allerdings mit ähnlicher Verwunderung auf den Baum blickte.   Der Kaiser hatte im Schrein des Palastes inständig die Sonnengöttin um Hilfe gebeten. Als er die Hand jedoch nach dem umhüllten Päckchen ausstreckte, in dem sich der Legende nach ihr Schwert befand, Kusanagi genannt, verschwand es. Enttäuscht, ja, entsetzt, schloss er die Augen. Warum wurde ihm die Hilfe versagt? Vor seinem inneren Auge tauchten plötzlich drei Schwerter auf, dazu eine Umgebung, die er erkannte. Ein Schwert für die Unterwelt, eines für die Menschen, eines für den Himmel, dazu erschien im Hintergrund ein weißer Hund auf einem Felsen, der zum Vollmond aufblickte. Irritiert erhob er sich, nicht sicher, was das zu bedeuten habe. Als er jedoch seinen Obersten Priester davon erzählte nickte dieser. „Man sagt, es würde einst drei Schwerter geben, die Japan schützen. Die drei Schwerter der Macht. Oder die drei Schwerter der Weltherrschaft.“ „Das Höllenschwert besitzt der Taishou. Darum der Hund.“ Aber von den anderen beiden hatte er nie gehört. Und, wer würde solche mächtigen Waffen auch nicht einsetzen? „Dann besitzen seine Söhne die anderen beiden. Drei Hunde, drei Schwerter.“ Und sie schützten die Menschen. „Dann rufe ich das Heer zusammen. Wir ziehen nach Aoi. Zu dritt werden sie es nie schaffen.“   Inu Yasha fand sich fliegend in einer ungewissen Dunkelheit wieder, die er nach Kagomes Erzählung erkannte. Dämonen rasten förmlich an ihm vorbei, ohne ihn anscheinend zu bemerken, irgendwo im Hintergrund erkannte er das rot-weiße Gewand einer miko mit Schwert. Das war tatsächlich das Innere des shikon no tama. Nur, wo steckte seine Frau? „Kagome!“ Und dieser dämliche Naraku sollte hier doch auch irgendwo herumschwirren? Hoffentlich tat der ihr nichts. „Kagome!“ Irgendwie gelang es ihm sich weiter zu bewegen. Es war ziemlich irritierend zu fliegen. Es gab anscheinend kein Ende dieser fremdartigen Welt, keine Richtungen. Die arme Kagome konnte doch hier überall sein? Er umklammerte Tessaiga fester. Nicht, dass das kleine Abenteuer hier zu abenteuerlich wurde, plötzlich Naraku auftauchte oder dieser Motterich auf die nächste Idee kam. Wo konnte sie nur sein? Zu riechen war nichts. Etwas wie eine Wand tauchte vor ihm auf. Er wollte schon abermals mit diesem neuen Angriff zuschlagen, als ihm dämmerte, dass er ja nicht wusste was dahinter war. Nicht, dass er Kagome versehentlich erwischte. Und, was war denn das? Das sah ja wie ein menschlicher Kopf aus? Er versuchte sich zu nähern. Naraku! Irgendwie schien der zu schlafen. Nur der Kopf ragte aus der Wand, helle Schnüre liefen von ihm in die Dunkelheit. Was war denn hier los? War das auch mit Kagome passiert? Er rief wieder ihren Namen. Ein Dämon sah zu ihm. „Narr.“ „Wieso? Ich suche meine Frau!“ „Sie wird dich hören. Und du gibst ihr Hoffnung. Darum wird sie sich wünschen, dass sie zu dir kommt. Und dieser Wunsch wird sie vernichten.“ „Das werden wir ja sehen!“ gab er grimmig zurück. Es wurde immer dringender, dass er sie fand. Was meinte dieser dämliche Dämon denn damit? Immerhin war das der Beweis, dass man ihn hier drin sah, nur für unwichtig hielt. Sekunde. Das bedeutete, dass Kagome wichtig war. Und, dass Naraku anscheinend irgendeinen Wunsch gesagt hatte. „Kagome!“ schrie er in jäher Panik. „Wünsch dir nichts, bis ich bei dir bin!“ Ob sie ihn hörte? Er musste sie suchen, schnell. Die Dunkelheit um ihn schien dicker zu werden, undurchdringlicher. Aber nur, wenn er in eine Richtung schwebte. Aha. Das dämliche Juwel versuchte anscheinend sie da zu behalten. „Kagome, warte, ich bin gleich bei dir!“   Kagome, die mit geschlossenen Lidern im Nichts schwebte, lautlos vor sich hin weinend, glaubte ihren Namen gehört zu haben. Inu Yasha? War er da? Gleich da? Er suchte sie und er würde sie finden, wenn er es schon in das Juwel geschafft hatte. Sie spürte förmlich, wie Licht die Dunkelheit, die ihre Seele umfasst hielt, durchbrach. „Sag deinen Wunsch,“ drängte die unbekannte Stimme. Nein, dachte sie verbissen. Ich wünsche mir nichts, bis er hier ist. Er kommt, er ist bald da. Ich muss nur noch durchhalten und ihm dann sagen, dass sich Naraku das Höllenschwert wünschte. Er weiß doch sicher, wie wir dann seinem Vater helfen können, was ich mir dann wünschen soll. Es gibt nur einen einzigen Wunsch. Was sich wohl Kikyou gewünscht hatte? Vielleicht diesen Bannkreis, der das Juwel verborgen hatte? „Kagome!“ Etwas legte sich um ihre Taille, sie spürte sich an einen Körper gepresst. Jetzt weinte sie vor Erleichterung. „Inu Yasha!“ „Du hast dir nichts gewünscht?“ fragte er rasch besorgt. Sie schüttelte den Kopf. „Aber Naraku! Er, du, er wünschte sich das Höllenschwert. Wir müssen es zurückholen!“ „Tapfere Frau!“ sagte er zärtlich. „Aber er hat es nicht. Dieses dämliche shikon no tama erfüllt keine Wünsche. Wer einen Wunsch ausspricht ist verflucht. Ich habe ihn gesehen, er ist jetzt Teil des Juwels!“ „Was?“ Sie sah zu ihm auf. In seinem Arm war es so sicher. In der Rechten hielt er sein Schwert. Und da begriff sie plötzlich. „Doch, das Juwel erfüllt Wünsche. Aber sicher keine, die nach Macht streben oder eigennützig sind. Midoriko. Ja.“ Sie richtete sich etwas auf. „Ich weiß es jetzt, Inu Yasha. Juwel, ich sage dir meinen Wunsch!“ „Nun?“ fragte die Stimme tatsächlich neugierig. Sie wusste, sie durfte jetzt nicht schief liegen. „Dann: shikon no tama, verschwinde aus dieser Welt!“ Inu Yasha hatte noch etwas sagen wollen, aber er konnte nur noch zusehen, wie die Dämonen verschwanden, die dunkle Welt um ihn zusammenbrach, Kagome, deutlich erschöpft von der seelischen Kraftprobe in seinem Arm zusammensank. Irgendwie stand er plötzlich mit ihr im Arm wieder auf der Wiese vor Menomaru und seinem Halbbruder, die sie beide mehr als überrascht ansahen. Er konnte nicht wissen, dass für diese Zwei keine drei Sekunden vergangen waren, als er sich in das Meidou gestürzt hatte. Und, was nun?   Miroku hatte unterdessen festgestellt, dass er das Duell nicht gewinnen konnte ja, nicht einmal überleben. Er würde wohl sein Schwarzes Loch gegen sie einsetzen müssen. Das tat er ungern. Manchmal hatte er das Gefühl, es gäbe eine bestimmte Grenze für diesen Einsatz, und da brauchte er nur an die Schicksale seines Vaters und Großvaters zu denken. Er sprang zurück und ließ seinen Mönchsstab fallen, während er bereits die Gebetsketten von seinem Handgelenk riss. „Kazaana!“ Leider war seine Gegnerin schneller, als er gehofft hatte. Sie entkam mit einem gewaltigen Sprung der Anziehungskraft seiner Geheimwaffe. Ja, sie kicherte sogar. Und das konnte nichts Gutes bedeuten. „Ihr Menschen seid doch wirklich immer für Überraschungen gut. So hast du das gemacht?“ Der Mönch konnte nur fassungslos zusehen, wie in ihrer Hand ein Spiegelbild seines Schwarzen Lochs erschien, er nur Sekundenbruchteile später dessen Sog spürte. Hastig umfasste er sein Handgelenk um sich zu stützen. Das würde Macht gegen Macht gehen. Sie war eine Dämonin, aber auch, wenn sie das kazaana kopieren konnte, hatte sie doch keinerlei Erfahrung im Umgang damit. Und das mochte sein Vorteil sein. Der einzige, zugegeben, den er noch für sich entdecken konnte. Aber er sagte: „Lass das! Du hast keine Ahnung, was du da machst!“ „Ich bringe dich durch deine eigene Waffe um. Das ist doch amüsant.“ Sie konzentrierte sich, schickte nun mehr Energie in das schwarze Loch. Er sah es entsetzt. Nicht nur um seinetwillen. Sie würde ihn töten wollen und hatte keine Ahnung, was das für sie selbst bedeuten würde. Und womöglich auch für alle anderen im Umkreis.Wie unglaublich dämlich eine Waffe einzusetzen, von deren Gefährlichkeit man keine Ahnung hatte. Aber auf eine weitere Warnung würde sie ebenso wenig hören, ja, er sie nicht einmal mehr aussprechen können. Er keuchte unwillkürlich, als er sich weiter konzentrieren musste, sein eigenes kazaana zu stärken, dagegen zu halten, um nicht in das seiner Gegnerin eingesogen zu werden. Zuglaich allerdings war ihm bewusst, dass er aufpassen musste, um nicht selbst von seinem eigenen Loch verschlungen zu werden, sich selbst zu vernichten und damit dann auch Sango oder sonst wen, der hier in der Gegend war. Das war der ärgste Kampf, den er je erlebt hatte. Aber aufgeben kam nicht in Betracht.   Auch Sango war nur zu klar, dass sie dieses Duell nicht gewinnen konnte. Hoffentlich schaffte Inu Yasha das mit diesem Mottenprinzen, hoffentlich konnte er ihr und Mirkoku dann helfen, hoffentlich... Sie wagte nicht den Kopf zu drehen, zu sehen, was hinter ihr passierte. Ihre Widersacherin war stark und schnell, eine ausgebildete Kämpferin. Und sie selbst keuchte. Das Tempo der Dämonin forderte sie über ihre Grenzen hinaus. Und doch war sie sicher, dass diese Mottenkriegerin nur spielte. Sie brauchte dringend einen Plan, einen sehr guten. Warum nicht das Menschsein betonen? Sie keuchte deutlich mehr als notwendig, warf immer wieder Blicke beiseite, wenn die Dämonin zurückwich um einen neuen Angriff einzuleiten. Sollte diese doch nur glauben, dass sie in Panik verfiel, eine Flucht plante. Natürlich lautete der Befehl der Kriegerin sie zu töten, sie würde sie verfolgen, aber sie müsste schon gar nichts von Dämonen verstehen, um nicht anzunehmen, dass eine Jagd erst die Würze abgab. Jetzt! Wieder war ihre Widersacherin zurückgewichen. Als sei sie kopflos in Panik warf die Dämonenjägerin ihr Schwert zu Boden und rannte los. Wie sie gehofft hatte, setzte die Kriegerin nicht unverzüglich nach, sondern wollte ihr einen Vorsprung lassen. Spiel. Und ein fataler Fehler. Sango schien zu taumeln, ehe sie den Bumerang, der zu ihren Füßen lag, packte und ihre Lieblingswaffe noch gebückt aus der Umdrehung schleuderte. Die Mottenkriegerin konnte nur noch aufschreien, als die magische Waffe sie buchstäblich halbierte.   Miroku hatte unterdessen mit Mühe Stand gehalten. Er hörte den Schrei, aber er wagte nicht seinen Blick von seiner Gegnerin zu nehmen. Warum nur hörte er nicht von einem Kampf Inu Yashas? Was war nur los? Eine weitere dämonische Energie war erschienen, ja. Aber er konnte weder dem Daimyo noch Sango helfen. Dazu steckte er zu tief in der Klemme. Er durfte keine Energie mehr in sein Schwarzes Loch schicken, das war ihm aus buchstäblich lebenslangem Training klar. Sonst würde er jetzt schon wie sein Vater, sein Großvater in dem eigenen kazaana enden. Das allerdings schien dieser Mottenfrau nicht klar zu sein, denn eindeutig schickte sie immer mehr in das gespiegelte Loch. Aber ihm fehlte der Atem um sie erneut zu warnen – überdies würde sie gewiss nicht auf ihn hören. Was sollte er bloß tun? Er hatte anscheinend nur die Wahl in welchem kazaana er sterben wollte. Und dann sah er, wie sich der Gesichtsausdruck seiner Gegnerin abrupt veränderte. Spürte sie jetzt doch die Gefahr? Falls ja, so war es zu spät. Er hörte, wie ihr Schrei immer länger wurde, sie selbst in die Länge gezogen wurde und in ihr eigenes kazaana hinein. Keuchend wickelte er hastig seine Gebetskette wieder um das seine um es zu versiegeln und zumindest für sich selbst die Gefahr zu beseitigen, ehe er schwer atmend und entsetzt auf den Krater starrte, den die Mottenkriegerin hinterlassen hatte. Wie Vater, wie Großvater. Sein eigenes Schicksal. Eine Bewegung neben sich ließ ihn herumfahren. Er hatte diesen Mottenprinzen vollkommen vergessen. Zu seiner Erleichterung stand eine riesige Kampfkatze neben ihm, darauf eine sichtlich völlig erschöpfte Sango. „Du lebst.“ „Du auch. - Komm.“ Sie bot ihm die Hand und er schwang sich hinter ihr auf, nun erst sich nach Menomaru und Inu Yasha umsehend. Zu seiner gewissen Überraschung stand ein anderer junger, weißhaariger Dämon vor diesem, von dem Daimyo fehlte jede Spur. „Wer...?“ keuchte er. „Keine Ahnung.“ Sango war nicht besser bei Luft. „Aber wenn ich raten sollte, der Erbprinz ...von Nishi...“ Der magische Baum neben dem Mottenprinzen schien aufzuleuchten, dann tauchte eine vertraute rot-weiße Gestalt auf, eine ebenso rot-weiße im Arm. Inu Yasha und Kagome. Ohne Sangos Zutun sprang die nekomata hinüber und landete neben dem Paar.   Der Halbdämon erkannte die Katze und deren sichtlich erschöpfte Reiter. Aber sie lebten beide noch, hatten die Duelle überlebt. „Hier, nehmt Kagome, und nehmt sie mit nach Aoi!“ befahl er und reichte seine mehr seelisch als körperlich erschöpfte Ehefrau schlicht hinauf. Dämonenjägerin und Mönch fassten zu, durchaus erleichtert, hier weg zu kommen. Was auch immer der Daimyo und sein Halbbruder mit dem Mottenprinzen zu schaffen hatten, war der ihre Sache. Sie beide hatten überlebt und ihrer Meinung nach sollte es dabei heute auch bleiben.   Inu Yasha, noch immer Tessaiga in der Hand, drehte sich zu den beiden Dämonenprinzen. „Nur mal so zur Information: Naraku ist tot. Er kam auf die bescheuerte Idee sich vom shikon no tama So´unga zu wünschen. Natürlich ging das schief. Und Kagome gelang es das Juwel zu zerstören. Das zu bekommen kannst du also schon mal knicken, Menomaru!“ Hyougas Sohn lächelte milde. „Tja. Ich glaube dir das sogar, da ich Schwankungen in meinem Seelenbaum verspürte. Aber, das ändert nichts daran, dass du gleich sterben wirst. Ihr beide. Dort am Hafen sterben reihenweise Menschen und Dämonen. Seht ihr diese Funken? Ihre Seelen stärken meinen Baum und damit mich. Und, wenn ich mir dahinten die Vulkane so ansehen, gibt es auch jenseits einen heftigen Kampf. Mein verehrter Vater wird das Höllenschwert bald in den Händen halten. Und ist damit unbesiegbar.“ „Kleine Korrektur, du dämlicher Schmetterling.“ Inu Yasha war wütend, wie nüchtern, ja, amüsiert, dieser Kerl über den Tod vieler Wesen redete. „Wenn dein Vater unbesiegbar ist, wenn er So´unga in die Klaue bekommt, ist das ja wohl der derzeitige Besitzer auch, oder?“ „Gegen einen Hyouga und zweitausend Krieger? Mach dich nicht lächerlich. Sobald ich euch beseitigt habe werde ich ihm überdies folgen.“ „Gar nichts wirst du!“ Der Halbdämon warf allerdings doch einen Blick seitwärts. Warum sagte Sesshoumaru denn nichts? Dessen Blick lag auf den Vulkanen, die allerdings heftige Ausbrüche zeigten. Auch die Erde unter ihren Füßen schien immer wieder zu zittern. Ja, in Nishi tobte ein heftiger Kampf. „Kleiner Bastard,“ Menomaru klang nachsichtig. „Ich sammele die Seelen und sie stärken mich, hörst du mir eigentlich zu?“ Inu Yasha bemerkte aus den Augenwinkeln, wie sich sein Halbbruder jetzt dem Mottenprinzen zuwandte, noch immer Tenseiga, das Schwert, das nicht töten konnte, in der Hand, mit einem Lächeln, das nun Menomaru galt. Ach du Schande, dachte er unwillkürlich. Lebenslange Kenntnis ließ ihn wissen, dass es ganz grundsätzlich nie etwas Gutes bedeutete, wenn der Kerl einen anlächelte. „Seelen.“ Sesshoumaru bewunderte gerade seinen Vater aufrichtig. Er war nur zu töricht gewesen dessen umfassenden Plan zu verstehen. Vater hatte das sicher mit den Seelen gewusst und ihn darum, und natürlich auch für die Jenseitsmagie, hierher geschickt. Er hatte ihn nicht zurücksetzen wollen, nur an die passende Stelle gestellt. Das Juwel war eliminiert, nur noch die Motten eine Gefahr für Ayama und Aoi. So viele Funken, die in diesem Baum landeten, so viele gefangene Seelen, die diesen jämmerlichen Schmetterling unterstützen mussten. Nun, nicht mehr lange. Mit eine Satz war er hoch in der Luft und schwang Tenseiga, berührte den Seelenbaum. Inu Yasha, aber auch Menomaru, sahen ungläubig die Wirkung. Die Seelenfunken, die im Anflug gewesen waren, verschwanden. Im Gegenteil. Seelenfunken strömten aus dem Baum und lösten sich auf. Sie wurden frei in die Unterwelt zu gelangen. Und die Macht des Mottenprinzen war bereits spürbar gesunken, als der Erbprinz von Nishi wieder landete und seine magische Klinge in die Scheide schob. Ohne sich auch nur zu dem Gegner umzudrehen, galten seine Worte dem Halbbruder. „Du kommst mit ihm zurecht.“ Das war eine reine Feststellung. Seit wann traute der ihm denn was zu? „Klar. Und du?“ „Ich werde einige Motten in die Hölle schicken.“ Damit verschwand Sesshoumaru in einem dunkeln Tunnel, sichtlich Richtung Meer. Inu Yasha neigte etwas den Kopf seitlich „Tja, Menomaru. So viel zu deinem brillanten Plan. Noch ein paar Schwachstellen gefällig?“ Der Mottenprinz öffnete etwas den Mund. Da der Daimyo mit einer verbalen Antwort gerechnet hatte, wurde er vollkommen von dem Feuerstrahl überrascht, der daraus auf ihn zuschoss. Nur sein Gewand aus roten Feuerrattenhaar verhinderte, dass der Kampf bereits hier und jetzt ein Ende fand. Immerhin war das Ohr, das schon Hakudoshi verletzt hatte, nun auch noch angekokelt. Er fasste Tessaiga mit beiden Händen. „Ach so. Kein ehrlicher Schwertkampf, nur Tricks und Lügen. Na ganz toll.“   Der Inu no Taishou hatte hektisch einen Blick zurück geworfen, als er dort die dämonische Energie gespürt hatte. Falls er sich geirrt hatte und das vor ihm nicht Hyouga, sondern der Erbprinz war, sie ihn nun zwischen sich hatten, steckte er allerliebst in der Klemme. Mit gewisser Überraschung aber auch Erleichterung erkannte er einen älteren Mann mit roten Haaren, neun Schwänze hinter sich wie ein Pfauenrad ausgebreitet, zwischen denen Energie hin und hersprang. „Welche Überraschung.“ Er sah eilig wieder zu Hyouga, der anscheinend seine Kräfte sammelte, gleichzeitig jedoch den nächsten Kriegern den Angriff befahl. „Ich hätte jedoch geglaubt, Ihr schützt Euer eigenes Fürstentum?“ „Wozu hat ein Mann Nachkommen, nicht wahr?“ Der Neunschwänzige trat neben den Hundefürsten. „Und da der Besuch anscheinend in Nishi und Ayama ankam, dachte ich, ich könnte Euch hier ein wenig ….behilflich sein, zumal ich hörte, das Eure beiden Söhne sich in Ayama aufhalten.“ „Euer Geheimdienst arbeitet wie üblich korrekt.“ Der Taishou ließ erneut den Höllendrachen frei, dicht gefolgt von einem Netz aus Magie, geschleudert von neun Schwänzen. Wo auch immer dieses Lichtnetz Mottenkrieger auch nur berührte, verschwanden sie. Ins Jenseits, wie der Fürst von Nishi nur zu gut wusste. „Dies ist Euer Fürstentum, aber erlaubt mir einen Vorschlag, werter Taishou.“ Zwischen den neun Schwänzen bildete sich bereits erneut ein Netz. „Natürlich, Kyubi-sama. Ihr seid mir wahrlich willkommen.“ „Lasst mir diese jämmerlichen Krieger und übernehmt den Hyouga. Bedenkt nur, Ihr dürft ihn nicht töten.“ „Dessen bin ich mir bewusst.“ „Ein Plan, natürlich.“ Der Herr der Füchse hielt den Hund neben sich für einen brillanten Taktiker, fast ihm überlegen. Und er fand es immer sehr amüsant an dessen Seite zu stehen. „Wenn Ihr ihn versiegelt habt, gestattet mir noch meine Magie darüber zu legen.“ „Nur zu gern. - He, Hyouga! Ich kann mich nicht entsinnen Euch eingeladen zu haben. Nehmt Eure Krieger und verschwindet. Oder geht unter.“ Der riesige Mottenfürst lächelte etwas, näherte sich jedoch. „Dann gebt mir das Schwert der Hölle, das Ihr so perfekt demonstriert habt.“ „Nur über meine Leiche.“ „Wie Ihr wünscht. In unserer wahren Form, natürlich. Ich werde mich nicht Eurem Schwert aussetzen. Auch, wenn Ihr natürlich wissen solltet, dass ich unsterblich bin.“ „Wir werden sehen.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)