Sturm über Japan von Hotepneith (Leg dich nie mit Inu Yasha an) ================================================================================ Kapitel 7: Zwangsheirat Teil 1 ------------------------------ Kagome stutzte etwas, als sie an diesem Morgen zugegeben verspätet den Aufenthaltsraum betrat. Mutter saß da, das Frühstück hatte Mitsu gebracht, aber Mama gegenüber saß eine Frau, die sie noch nie gesehen hatte. Schwarzhaarig, keine zwanzig, hätte sie geschätzt und keine ... nun ja, keine Kleidung, die einer Dame würdig war. Da war nichts großzügig verhüllt. Ihr schwarzer Anzug lag eng an, allerdings auch am Hals und den Handgelenken, und verfügte über rote Taschen, Klappen oder was auch immer. Und sie trug einen Schwertgürtel, war hier jedoch unbewaffnet. Ein rascher Blick auf Ohren und Hände bewies ihr, dass es sich nicht um eine Dämonin handelte, und so ließ sie sich doch erleichtert neben ihrer Mutter nieder. „Guten Morgen“ sagte sie höflich. „Souta ist nicht hier?“ „Er geht mit Großvater noch die Listen durch was er mitnehmen möchte, um sie dem General zu geben,“ erklärte ihre Mutter. Kagome schluckte. Nicht nur den Tee. „Der kaiserliche Tross ist schon da?“ So schnell hatte sie das eigentlich nicht erwartet, doch noch einige Tage Frist erhofft. „Ja. Das ist Sango, sie ist die Tochter des Anführers der Dämonenjäger und wurde vom kaiserlichen Rat mitgeschickt, um hier ein wenig …“ Ein warmes Lächeln: „Wir sind hier unter uns, höfisches Benehmen zu lernen.“ „Oh, danke, Sango, willkommen auf Burg Higurashi,“ erwiderte die Fürstentochter automatisch. War das öfter so oder sollte diese junge Frau in ihrem Alter ihr einen Schutz gegen das Monster bieten, mit dem sie verheiratet werden sollte? Dazu gab es eine harmlose Frage. „Mama, ist Sango dir oder mir zugeteilt?“ Ihre Mutter lächelte. „Du hast viel um die Ohren, aber natürlich dir. Du bist heute nach der Heirat und morgen früh vor allem die Gemahlin des Daimyo, die Fürstin. Da stehen dir Hofdamen und alles zu.“ „Moment!“ keuchte Kagome entsetzt. „Heute!“ „Ja, Mitsu lässt gerade dein shiromuko aufbügeln und ich habe dir auch schon das feine weiße Tuch aus Seide gesucht, das ich zu meiner Hochzeit vom Kaiser geschenkt erhielt. Das Auge der Kaiser ruht schon so lange wohlwollend auf unserer Familie. Das Tuch ist sehr wertvoll, angeblich sogar vom Festland, und so sollst du es über dem Kopf tragen. Für mich.“ Schiere Panik. „Aber heute schon Hochzeit? Sind die Dämonen etwa auch schon da?“ „Vermutlich“ erwiderte Sango, der nicht entging, dass sich die Braut alles andere als freute, aber da musste jede Frau durch. „Sie werden nur dem kaiserlichen Tross den Vortritt gelassen haben, ist dies doch das menschliche Kaiserreich.“ Nüchtern bleiben, nicht sich auf Argumente mit der Tochter einlassen, das brachte nichts. Kagome wusste, dass sie sich fügen musste. „Großvater wird uns Nachricht schicken, wenn die Zeremonie im Schrein losgehen soll, dann müssen wir uns in die offiziellen Gewänder werfen. Mitsu hilft mir. Sango, kannst du Kagome mit dem Brautkleid helfen?“ „Ja.“ Die Jägerin schien amüsiert. „Ich habe das schon öfter getan. Auch mein Volk heiratet.“ „Gut. Und vergiss nicht, Kagome, dass du dich nach der Trauung wieder her begeben musst um das shiromuko wieder auszuziehen und ein Kleid in den Farben deiner neuen Familie anzuziehen, Soweit ich weiß hat der Westen rot und weiß.“ Stolz bäumte sich auf. „Oh nein, Aois Farbe ist grün! Da werde ich ganz und gar nicht darauf verzichten.“ Die arme Mutter seufzte. „Kind, jemand wird dir dieses Gewand als persönliches Geschenk des Bräutigams geben – es wäre extrem beleidigend für den Fürsten des Westens und auch seinen Sohn, würdest du dich weigern ihre Farben zu tragen.“ Oh ja, bitte, sollten sie doch beleidigt nach Hause abreisen, dann würde wenigstens die Hochzeit nie stattfinden. Ja. Und dann würden sie ihre Krieger aufrufen und in das Kaiserreich einfallen und der Kaiserliche Rat hätte ebenso wie der Göttliche Kaiser höchstselbst nur eine Schuldige an dem ersten Krieg seit zweihundert Jahren zu benennen. Ihre Mutter lächelte begütigend. „Übrigens irrst du dich: grün ist nur deswegen die Farbe von Aoi, weil unsere Familie es so lange als Provinz beherrscht. Grün ist die Farbe des Higurashi-Clans. Und du bist dann kein Mitglied dieser Familie mehr. “ Trotz aller emotionalen Aufgewühltheit zog die widerwillige Braut einen unangenehmen, aber logischen, Schluss. „Das heißt, auch die Farben des Militärs, die Standarten, werden geändert?“ „Ja, ich denke, das wird notwendig werden. - Jetzt geht ihr beiden, damit wir alle fertig sind, wenn wir gerufen werden. Die Trauung findet im Schrein statt.“   In ihrem Zimmer ging Kagome ruhelos eine Weile auf und ab, bis ihr auffiel, dass die Dämonenjägerin schlicht da stand, ruhig, gelassen und schweigsam. Sollte sie … Nun, was sollte es. Im ärgsten Fall würde sie sich blamieren, und das immer noch der Aufregung vor der Hochzeit zuschreiben können, im besten Fall bekam sie eine Erklärung. „Wie lautet deine Anweisung? Sollst du mich etwa vor dem Halbdämon beschützen?“ Sango schien mehr als erstaunt, sagte dann aber: „Oh, du meinst, weil Dämonenjäger oder so?“ Und da Kagome nickte. „Du weißt wenig über Dämonen, oder? Wir jagen Wurmdämonen, dumme, aber verfressene, Geschöpfe, die sich an Menschen vergreifen. Daimyo oder auch der Kaiserliche Rat setzen uns dafür ein. Ein Dämonenfürst oder auch dessen Familie – das ist eine ganz andere Liga, Kagome, Kagome-sama.“ Trotz aller Freundlichkeit, das war immer noch eine Fürstentochter, morgen die Gemahlin eines Daimyo. „Das ist ein größerer Unterschied als, naja, einem Wurmdämon und einem Regenwurm. Und der Inu no Taishou gilt als einer der mächtigsten Dämonenherren. Darum waren ja wohl damals auch alle erstaunt, dass er, um den Nichtangriffspakt mit dem Kaiserreich zu bestätigen, eine kaiserliche Prinzessin geheiratet hat. Das ist dann wohl Inu Yashas Mutter gewesen?“ „Du weißt viel. Naja, Fürstentöchter sollen ja nichts wissen.“ Zum Glück sahen das Großvater und Mama anders. „Inu Yashas Mutter ….“ Seltsam, wie das klang, aber sie hatte den Namen eigentlich noch nie ausgesprochen. „Ist sie schon lange tot?“ „Vermutlich. Ich meine, es ist zweihundert Jahre her, solange lebt doch kein Mensch.“ Kagomes Mund war trocken. „Ich soll einen zweihundertjährigen Mann heiraten?“ Was konnte denn noch schlimmer werden? „Dämonen, zumal dieser Klasse, altern anders. Wie das bei Halbdämonen ist, weiß ich nicht.“ „Entschuldige, Sango, setz dich doch. Und lass bitte, dieses – sama.“ Eri würde sie dann morgen auch verlassen. Ja, die Freundin war heute auch nicht erschienen, packte wohl mit ihrer Mutter ihre Habseligkeiten zusammen. Vielleicht fand sie hier, wennschon keinen Ersatz, so doch Trost? Da sie so freundschaftlich behandelt wurde, schaltete die Dämonenjägerin in den ihr vertrauten Wortlaut von daheim. „Nein, wir müssen dich umziehen. Sobald draußen die Geschenke der Familien ausgetauscht sind, wirst du in den Schrein gerufen. Also, zieh dich aus und um.“ „Wirst du nach dem Tod deines Vaters die Leiterin der Dämonenjäger?“ Aber Kagome begann ihren Gürtel zu lösen, von ihren Kindheitsfreundinnen durchaus gewohnt daran, dass sie ihre Pflichten gern vergaß und erinnert werden musste. „Nein, Kohaku, mein kleiner Bruder. Ich werde heiraten, vermutlich einen Dämonenjäger.“ „Und, warum dann die Ausbildung?“ „Jeder unseres Volkes lernt kämpfen. Und ich bin eine der Besten.“ Die einzige Frau unter den Männern.   Inu Yasha, der, natürlich den höfischen Schritt zurück, neben seinem Vater ging, betrachtete neugierig Aoi, die Provinz, die er von nun an führen, ja, regieren und verteidigen sollte. Nun, korrekt erst nach der Heirat, aber das war Formsache. Kagome hatte da sicher ebenso wenig zu sagen wie er selbst, eher noch weniger, war sie doch ein Mädchen. Und er hatte noch immer keine Ahnung, wie er sie beruhigen sollte in der Hochzeitsnacht, wie Vater das gesagt hatte. Nun ja, hoffentlich wäre sie wenigstens hübsch und so sanft wie Mama. Da vorne lag die große Kreuzung, die man bereits oben von der Passhöhe aus gesehen hatte, kurz dahinter eine, ja, Stadt. Im Westen gab es nur Dörfer, aber das war eindeutig größer. Noch weiter im Hintergrund erhoben sich die dicht bewaldeten grünen Wälder, die erklärten, warum die Haupteinnahmen in Aoi aus dem Zwischenhandel und dem Holzverkauf stammten. An der Kreuzung befand sich ein größeres, ummauertes Geviert, aus dem ein hölzerner Turm aufragte. Er wollte schon fragen, was das sei, als eine Handbewegung des Hundefürsten einen Boten von hinten heraneilen ließ „Sage den Zollwächtern, dass es sich um mich und den künftigen Daimyo handeln, mit Geschenken für den Göttlichen Kaiser und die Familie Higurashi.“ Da der Dämon sofort voranlief, sah der Taishou zu seinem Sohn. „Die wichtigste Zollstation der ganzen Provinz. Natürlich bezahlst du keinen.“ Wieder etwas gelernt, dachte Inu Yasha, um festzustellen, dass sich Neuigkeiten offenbar wie ein Lauffeuer herumsprachen. Aus der Kleinstadt drängten sich Menschen, die sich eilig aufbauten, in ihre Richtung starrten. Nun ja, der Tross war seit der Passhöhe ja wohl deutlich zu sehen gewesen. „Sie wissen es schon?“ Er hätte doch gedacht, dass die Hochzeit noch mehr oder weniger geheim wäre. Der Herr des Westens erlaubte sich ein Zucken eines Mundwinkels. „Sie wissen nicht, dass du der neue Daimyo sein wirst, der Zollwächter wird es ihnen dann schon verraten. Aber sie sehen zweihundert bewaffnete Dämonen selten. Neugier ist bei Menschen immer da. Zumal sie davon ausgehen, dass es keinen Überfall auf ihre Stadt geben wird.“ Vor dreihundert Jahren wären die Menschen seit der ersten Sichtung panisch schreiend in die dichten Wälder geflohen. „Ihr habt ja diesen Nichtangriffspakt seit zweihundert Jahren.“ Ja, natürlich. Seit zweihundert Jahren herrschte hier Frieden und obwohl zweihundert Dämonenkrieger durchaus für unbewaffnete Menschen eine reale Gefahr darstellten, er brauchte sich nicht umdrehen um zu wissen wie bedrohlich so ein kleines Heer aussehen konnte, so vertrauten sie doch offenkundig Vaters Wort. „Dort vorn biegen wir auf die Magistrale ab. Nach einer Stunde wirst du die Burg Higurashi sehen.“ Der Taishou schwieg von nun an, wie jeder Dämon, der nichts sachlich Neues mehr zu sagen hatte.   Nach einer Stunde entdeckte Inu Yasha links von der Magistrale die Burg und er verstand, warum Vater sie beeindruckend genannt hatte. Das hatte nichts mit den gemalten Bildern zu tun, die er in Schulstunden von Menschenburgen gesehen hatte – das war eine ganze Anlage. Offenbar war der Hauptbau, der mit seinen geschwungenen Dächern alles überragte, auf eine Anhöhe gesetzt worden, die einzeln aus der Ebene aufstrebte. Um diesen und wohl die eigentliche, innere, Burg, zog sich ein Mauerring. Darunter, ungefähr auf der halben Höhe des Hügels lag allerdings ein zweiter Mauerring, hinter dem man Dächer kleinerer, verborgener Gebäude erkennen konnte, anscheinend bewohnt. Unten, der Fuß des Hügels, war noch einmal von einer weiten, dritten Befestigung umfasst, die aus einer Mauer und einem davor gelagerten Graben bestand. Dieser war zusätzlich mit angespitzten Holzstämmen nach außen gegen Angriffe gesichert. „Ihr hattet recht, chichi-ue, das ist beeindruckend. Sind viele Menschenburgen so gebaut?“ „Die einzige. Wir werden sicher einen Platz unten, im dritten Ring, zugewiesen bekommen. Dort befindet sich freie Fläche und Wasserbrunnen und ich müsste mich sehr irren, wenn sich dort nicht auch schon die kaiserlichen Krieger aufhalten sollten. Er war früher, in Kriegszeiten, als Fluchtburg für die umliegenden Menschen und ihr Vieh gedacht. Von dort aus führt ein Weg nach oben, zum Tor des zweiten Mauerrings. In diesem sind Vorratslager, Unterkünfte der Samurai und Werkstätten untergebracht. Und der Schrein, in dem bis vor fünfzig Jahren das shikon no tama gehütet wurde, immer von den Higurashis.“ Und warum auch immer diese Kikyou es so sorgfältig verborgen hatte. Sie musste sich etwas dabei gedacht und viel Mühe darauf verwendet haben. „Dann kommt man empor zum letzten Tor, das führt in die so genannte innere Burg, die eigentliche Burg mit dem Sitz des Daimyo und der Familie, Empfangshalle und so weiter.“ „Für Menschen sicher schwer zu erobern.“ „Diese Burg wurde nie erobert. Noch nie.“ Da er den etwas fragenden Blick seines Jüngsten durchaus richtig deutete: „Nun, ich habe es nie versucht. Es war nicht notwendig.“ Ja, klar. Der Halbdämon sah zu der Burg, die von der Straße durch eine breite Wiese getrennt wurde, sicher, um im Angriffsfall hier bereits Gegner abfangen zu können. Allerdings erschienen nun am äußersten Burgtor zwei Männer, beides Menschen, einer kahlköpfig in Rüstung. Sie waren natürlich bemerkt worden. Die ganze Burg war ja praktisch wie ein Aussichtspunkt. „Der eine ist der kaiserliche General,“ meinte er daher, durchaus etwas fragend. Er würde sich in diesen Tagen jede Menge Gesichter und Namen einprägen müssen, um einen guten ersten Eindruck zu machen und erst gar keine Zweifel aufkommen zu lassen, das hatte ihm Myouga, Vaters alter Berater, ja immer wieder gepredigt. Sonst würde er Vater das Gesicht verlieren lassen vor allen Menschen in Aoi und dem Kaiser. Unnötig auch nur zu denken, dass er das nicht wollte. „Kasumi. Das andere ist der momentane Hausherr, Higurashi, der hoshi, der eigentlich den Schrein hütet.“ „Wäre es nicht höflich Gäste auch im Empfangsaal zu empfangen?“ „Gäste, schon, aber du bist der künftige Daimyo und Herr. Und so ziemt es sich dich auch entsprechend zu empfangen.“ Überdies, aber das wollte er dem sowieso schon recht nervösen Jungen nicht sagen, wollten bei beiden Menschenmänner wohl verhindern, dass Dämonenkrieger weiter als bis zum dritten Ring in die Burg vordrangen und sie höflich eben in den dritten platzieren.   Kasumi und Großvater Higurashi erwarteten den Tross nebeneinander. Leise meinte der alte Mann: „Das ist eine ganze Armee. Gewiss an die zweihundert Krieger.“ „Durchaus nicht alles, was dem Herrn des Westens zur Verfügung steht,“ erwiderte der General sachlich. „Meine einhundertfünfzig Krieger sind ja auch nicht alles, was der Göttliche Kaiser selbst ohne die Truppen der Daimyo aufbieten könnte.“ Jeder Daimyo verfügte über dreihundert berufsmäßige Krieger und durfte im Notfall die Bevölkerung als Miliz aufrufen. Entsprechend standen dem Kaiser allein aus der ihm zustehenden Provinz der Residenz dreihundert Männer zu, plus Miliz plus die dreihundert Krieger der Palastgarde, auch diese ausgebildete Leute. „Der Vorderste ist wohl der Inu no Taishou. Und das daneben dann sein Sohn, der Bräutigam.“ Nun, als Großvater war er zuerst einmal erleichtert, dass es sich um kein offensichtliches Monster handelte. Das war ein junger, recht junger, Mann sogar, nach dem Äußeren, vielleicht in Kagomes Alter, wenngleich wie der Vater mit schneeweißen Haaren. Aber bei Dämonen mochte das täuschen. „Der künftige Daimyo. Falls es nicht noch Schwierigkeiten gibt.“ „Sicher nicht,“ erwiderte Opa Higurashi eilig, der befürchtete, dem hohen Gast seien bereits Probleme mit Kagomes Temperament zugetragen worden. „Der Befehl des Göttlichen Kaisers war ja eindeutig. Ihr habt doch auch bereits mit Souta gesprochen?“ „Ja. Er wird morgen Mittag mit uns abreisen.“ Aus dem intelligenten Jungen wurde sicher etwas werden. Morgen mittags schon. „Dann sollte er sich heute noch rasch von Mutter und Schwester verabschieden können. Das ist doch gewiss möglich.“ „Ihr kennt die Regeln einer solchen Heirat.“ „Ja, ich sagte ja auch nur kurz.“ Eine gewisse Verabschiedung hatte es ja schon gegeben.   Die Dämonen waren inzwischen auf knapp hundert Meter heran, als eine Handbewegung des Taishou seine Männer samt den Lasttieren stoppte und er mit seinem Sohn weiterging. General und hoshi verneigten sich eilig tief vor dem Fürsten, etwas weniger vor dessen Sohn. Noch war er kein Daimyo, stand im Rang niedriger. „Willkommen auf Burg Higurashi, edler Fürst,“ grüßte der hoshi, wenngleich mit etwas zittriger Stimme. Solch ranghohen Besuch hatte diese Burg schon lange nicht mehr gesehen, denn ein selbstständiger Dämonenfürst lag über einem besuchenden Daimyo einer anderen Provinz. Nur dem Kaiser selbst standen mehr Rechte und Ehren zu. Kasumi richtete sich etwas auf, da ihm die unwillkürliche entsprechende Handbewegung des Dämonenfürsten nicht entging, schwieg jedoch. Noch war er nicht angesprochen worden. Und das Allerletzte, was er wollte, wäre, dass sich der Taishou oder der „geliebte Cousin“ bei dem Kaiser selbst über ungeschickte oder gar unhöfliche Unterhändler beschwerten. Oder im schlimmsten Fall die Heirat für hinfällig erklärten, dann könnte er von Glück sagen würde ihm ein ehrenhafter Selbstmord erlaubt. Der Herr der Hunde nickte leicht. „Danke für den freundlichen Empfang, hoshi Higurashi. Kasumi, ich hörte viel von Euren Fähigkeiten. - Die Lasttiere sind erschöpft. Wo können wir sie abladen?“ „Hier unten gleich, edler Fürst,“ erwiderte der hoshi eilig. Das war ein freundlicher Anfang, wirklich. „Nach dem Tor links. Dort werden auch Eure Krieger Wasser und Feuerstellen finden. Rechts neben dem Tor lagert die kaiserliche Garde.“ „Natürlich. Kasumi, wie stellt sich der Göttliche Kaiser den Ablauf vor?“ Der General neigte kurz den Kopf. „Nun, selbstverständlich können Eure Tiere und Männer erst zur Ruhe finden, aber dann sollte der Austausch der Geschenke stattfinden, danach soll die Heirat durch den hoshi Higurashi als Oberhaupt der Familie vollzogen werden. Danach gibt es eine kleinen … intimen Empfang zum Abendessen in der Halle, ehe der Bräutigam, Inu Yasha-sama, in seine neuen Räume geleitet wird. Kurz danach wird dort auch die Braut eintreffen. Wenn am folgenden Morgen alles ….nun, in Ordnung ist, werde ich für meinen Göttlichen Gebieter und Ihr den Bündnisvertrag unterschrieben und der neue Daimyo den Treueschwur leisten.“   Moment, Moment, was? Es war nur die harte dämonische Schule, die Inu Yasha davon abhielt damit herauszuplatzen. Da musste er bei Vater doch wirklich noch einmal nachfragen, was damit gemeint war. Doch nicht das, was er glaubte, das damit gesagt sei? Und, bitte nicht rot werden. Letzterer Wunsch blieb ungehört. Allerdings achtete auch niemand auf ihn, da sein Vater antwortete: „Damit wäre ich einverstanden, nur, gibt es einen Raum, in dem sich Inu Yasha entsprechend den Sitten zur Trauung umziehen kann?“ „Oh, ja, natürlich.“ Das momentane Oberhaupt der Familie Higurashi war froh, dass sich die Dämonen an die menschlichen Sitten halten wollten. „Wenn ich Euch zwei dann, nach dem Austausch der Geschenke weiter empor bitten darf….“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)