Nami x Zorro Adventskalender von OnePieceFan ================================================================================ Kapitel 1: 1. Dezember ---------------------- Schwer atmend löste sich Zorro von Nami's Lippen und leckte sich den Speichel von Lippen und Mundwinkeln. "Komm schon Nami, lass gut sein. Ich nehms zurück." Er drückte seine Finger etwas in Nami's Hüfte und versuchte, sie von seinem Schoß zu schieben. Empört pustete die junge Frau ihre Wangen auf und funkelte Zorro mit einem leichten Schmollmund an. Dabei zog sie etwas an Zorro's Haaren, was ihn nur warnend grunzen ließ. "Nein! Ich kann sehr wohl gut küssen du Arsch." Und schon hatte sie sich wieder etwas nach vorne gebeugt und drückte ihre Lippen auf Zorro's. Dabei schmiegte sie sich noch enger an ihn, bis ihre Brüste fest an seine Brust gepresst waren. Dann knabberte sie leicht auf Zorros Unterlippe herum, zog sie mit den Zähnen etwas weg und ließ sie dann wieder los. Dann tippte sie mit ihrer Zunge an seinen Mund, bat mit einem fragenden kleinen Seufzen um Einlass. Und fuck! Zorro mochte nicht so angetrunken sein wie Nami, aber er war verdammt nochmal auch nur ein Mann. Und wenn eine schöne junge Frau sich auf deinem Schoß räkelte und beinahe wimmernd darum bat, weiter rummachen zu können, wer war dann Zorro, ihr das zu verweigern. Also lehnte er sich zurück gegen die Sofalehne und öffnete bereitwillig seinen Mund. Nami seufzte zufrieden, stieß als Dank kurz ihre Hüfte gegen seinen Schritt und küsste ihn dann wieder halb um den Verstand. Nami's Ehrgeiz ihm zu beweisen was für eine gute Küsserin sie war, hatte damit begonnen, dass Zorro mit seiner Zunge in eine Lakritz-Schnur einen Knoten gebunden hatte. Nami hatte ihn danach gefragt, wie er das gemacht hatte. Und Zorro Antwort lautete: "Wenn du gut küssen könntest, dann wüsstest du wie." Und eine betrunkene Nami, war eine sehr ehrgeizige Nami. Also hatte sie beschlossen ihm zu beweisen, dass sie sehr wohl gut im Küssen war. Somit hatte Zorro seit gut zehn Minuten Nami auf seinem Schoß sitzen, die ihn immer und immer wieder küsste. Innerlich verfluchte Zorro sein loses Mundwerk. Nicht, dass es ihm nicht gefallen würde Nami so zu küssen, allerdings… "Ihr wisst schon, dass wir noch hier sind, oder?" Robins ruhige Stimme riss Nami aus ihrer kleinen Blase und sie lief knallrot an. Schnell vergrub sie ihr Gesicht in Zorros Halsbeuge und spürte ihn daraufhin grinsen. Robin, Franky und den Grund, wieso sie überhaupt angetrunken war - ihr monatlicher Nachbar-Spieleabend - hatte sie vollkommen vergessen. Kapitel 2: 2. Dezember ---------------------- "Und was ist mit dem?" Grummelnd deutete Zorro auf einen der unzähligen Tannenbäume und betete zu jedem Gott, dass es endlich der passende Baum war. Doch Nami - wegen der er bei diesem scheußlichen Wetter überhaupt vor die Tür gehen musste - hob nur zweifelnd eine Augenbraue, die unter ihrer Pudelmütze verschwand. "In welchem Universum ist der denn bitte *gleichmäßig buschig*? Der hat oben kaum und unten viel zu viele Äste." Und schon hinterließen ihre Winterstiefel neue Abdrücke im matschigen Waldboden. Er wartete, bis er sicher sein konnte, dass er außer Sicht war, bevor er ihr den Mittelfinger zeigte. Gut! Er mochte kindisch sein, aber wenigstens fühlte er sich jetzt besser. Langsam aber sicher knurrte ihm der Magen. Nami hatte heute Morgen, in aller unmenschlichster Frühe wohl gemerkt!, an seiner Wohnung Sturm geklingelt und darauf bestanden, dass er sie zur Weihnachtsbaumplantage, eine gute Autostunde entfernt, zu fahren. Es war wohl aktuell Trend, seinen Weihnachtsbaum selbst zu schlagen und Nami als Social-Media-Opfer, musste das natürlich auch machen. Also hatte sie ihn so lange tyrannisiert, bis er sie angefaucht hatte, ihm einen Kaffee zu machen, während er sich anzog. Aus den Jahren ihrer Freundschaft wusste er, dass sie nicht nachgab und notfalls auch seinen Nachbarn und besten Kumpel Law wecken würde, um den Zweitschlüssel seines Pick Ups zu holen. Und das würde ihm Law nie verzeihen, denn dem jungen Arzt waren seine freien Wochenenden heilig. Also stand Zorro jetzt um kurz nach 9 Uhr mit Nami in der Pampa, während sie den ästhetisch schönsten Baum suchte. Und dass schon seit 1 ½ Stunden. Genervt schulterte Zorro seine Säge, die er neben Benzin, Zeit und Energie ebenfalls zur Verfügung stellen musste und stapfte auch weiter durch die Baumreihen. Er bekam noch zwei genervte Blicke, ein "Bist du blind?" an den Kopf geworfen und wurde zweimal völlig ignoriert, bis er endlich den Baum entdeckte. Er sah gleichmäßig buschig aus, hatte genau die Höhe, die Nami wollte. Der musste es einfach sein. Zumindest hoffe er das. "Nami!" Die junge Frau drehte sich genervt zu ihm und öffnete den Mund, wahrscheinlich um ihm wieder eine wüste Beschimpfung zu zuzischen, doch Zorro deutete mit dem Daumen über seine Schulter und Namis Blick folgte. Diesmal zog sie überrascht die Augenbrauen in die Höhe und eiligen Schrittes lief sie an Zorro vorbei. Ein gutes Zeichen. Sie lief ein paar Mal um den Baum herum, ging in die Knie und sprang in die Luft um auch ja jeden Winkel begutachten zu können. Zorro beobachtet sie mit einem belustigten Grinsen. Nami drehte sich um und bedachte Zorro mit dem liebreizensten Lächeln, dass er seit Jahren von ihr gesehen hatte. Ihre Augen glänzten glücklich, ihre Wangen waren leicht gerötet - gut das konnte auch von den niedrigen Temperaturen kommen - aber sie sah in dem Moment einfach unfassbar zufrieden aus, auch wenn sie in einen dicken Wintermantel gehüllt war, ihre Schuhe vom Matsch verklebt, die Haare vom Wind und der Mütze zerzaust. Und glücklich-sein stand ihr schon immer am besten! Zorro bekam einen kleinen Kloß im Hals und räusperte sich. Er hasste, dass er es so sehr mochte, sie glücklich zu sehen. Er räusperte sich erneut, bevor er die Säge packte und sich an die Arbeit machte. Mit wenigen Handgriffen hatte er den Stamm durchtrennt und nun liefen die beiden zurück zum Eingang der Christbaumplantage, wo die gefällten Bäume auch verpackt wurden. Auf dem Heimweg summte und sang Nami einige der Lieder seiner Lieblings-CD mit, obwohl sie immer behauptete, das Genre nicht zu mögen. Er ließ sich von ihrer guten Laune anstecken und schon bald verloren sie all ihre Hemmungen und brüllten die Texte lautstark mit. Nami lachte und Zorro war es egal ob sie ihn verspottete weil er keinen einzigen der hohen Töne traf, oder sie ihn allgemein mal wieder auslachte, denn er war nun selbst viel zu gut drauf. Ihr Lachen war schon immer ansteckend gewesen und so relaxed und offen wie sie gerade bei ihm auf dem Beifahrersitz saß, hatte er sie die letzten Wochen nicht mehr gesehen. Und als er den Baum auch noch in Namis Wohnung getragen und ihn fachgerecht in dem Tannenbaumständer aufgestellt hatte, bekam er ihr strahlendes Lächeln noch einmal zu sehen, einen ihrer seltenen Wangenküsse aufgedrückt und zudem noch eine frisch zubereitete Lasagne und ein kühles Bier. Er verbrachte noch den ganzen Tag bei ihr, er half beim Lichterkette aufhängen und durfte zur Belohnung den Film aussuchen, den sie anschließend schauten, bevor Nami nach ca. ⅔ des Filmes an seine Schulter gelehnt eindöste. Hn! Hatte sich das frühe Aufstehen doch noch gelohnt. Kapitel 3: 3. Dezember ---------------------- Franky's Party war in vollem Gange, als Zorro durch die Tür der Bar spazierte. Er entdeckte seine Freunde in einer Ecke der Bar, sie hatten drei der dort stehenden Tische belegt und unterhielten sich fröhlich und äußerst lautstark. Zorro grinste zufrieden, bahnte sich seinen Weg durch den Raum und ließ sich neben Robin auf den Stuhl sinken. Er grüßte mit einem kurzen Klopfen auf den Tisch in die Runde und nickte dem Geburtstagskind Franky zu. Robin schob ihm ein Glas mit Whiskey zu, das er gierig ansetzte und in einem Zug leer trank. "Hast du die falsche Bahn genommen, oder die Seitenstraße nicht gefunden?" "Beides." Über Robin's belustigten Blick konnte Zorro nur missbilligend mit der Zunge schnalzen. "Deine Orientierungslosigkeit ist jedes Mal äußerst amüsant." Er zuckte nur mit den Schultern. Dass er zu jedem Treffen oder Veranstaltung zu spät kam, sollte eigentlich längst keine Überraschung mehr sein, doch all seinen Freunden schien es einen Heidenspaß zu machen, ihn immerwieder damit aufzuziehen. Letztes Jahr zu Weihnachten - sie veranstalteten untereinander immer Schrottwichteln, da es bei so einer großen Gruppe durchaus ins Geld ging - hatte Lysop ihm eine Box voller Karteikarten geschenkt, auf denen die Wegbeschreibungen zu jeder Wohnung und zu den häufigsten Treffpunkten der Gruppe beschrieben waren. Sanji und Ruffy hatten sich beinahe in die Hose gemacht, als Zorro verdattert vor seinem Geschenk saß, doch leider waren die Karten sehr hilfreich. Lysop hatte nicht nur Bahn- und Busverbindungen aufgeschrieben, sondern auf die Rückseite jeder Karteikarte einen kleinen Stadtplan gezeichnet. Seitdem verspätete er sich kaum noch. Nur heute war er mehr als eine Stunde zu spät. Er hatte sich am Nachmittag nochmals hingelegt und vergessen sich einen Wecker zu stellen, weswegen er die Bahn verpasst und versehentlich die Falsche genommen hatte. Lange Rede kurzer Sinn, rausgekommen war er im falschen Stadtteil und musste ein Taxi nehmen, welches Samstagabend nicht wirklich schnell durch die Straßen kam. Die Bedienung kam und nahm eine neue Runde an Bestellungen von Cocktails und anderen Getränken auf. Dabei blieb Zorro's Blick an Nami haften, die einige Plätze schräg gegenüber saß und eindeutig in seinen Lieblingshoodie gekleidet war, den er seit gut zwei Wochen wie ein Irrer suchte. Bisher war er davon ausgegangen, dass ihn jemand im Fitnessstudio geklaut haben musste, doch nun wusste er es besser. Und obwohl er immer versuchte, seine Gefühle nicht offen nach außen zu zeigen, musste sich Zorro eingestehen, dass es ihm gefiel, Nami in seinen Klamotten zu sehen. Es war, als wäre ein Teil von ihm bei ihr, gab auf sie acht. "Ah, hab mich schon gefragt wann es dir auffällt." Als er den Kopf drehte, hatte Robin bereits ein für sie breites Grinsen aufgesetzt und ihr Gesicht in einer ihrer Hände abgestützt. "Sie war schon so angezogen als wir uns vorhin an der Haltestelle getroffen haben. Als ich sie gefragt hab, warum sie deinen Hoodie trägt, hat sie mich nur angefaucht und meinte, ich soll mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern. Dabei ist sie rot angelaufen, es war wirklich niedlich." Mit dem Kopf deutete sie in einer unauffälligen Bewegung zu Nami und das Lächeln auf Robin's Lippen wurde noch eine Spur breiter. "Und wenn du sie genau beobachtest, dann sieht du, wie sie gelegentlich ihre Nase im Kragen vergräbt und tief einatmet. Ich glaube sehr lang hat sie ihn noch nicht und der Pullover riecht noch nach dir. Ihre Augen werden dann jedes Mal ein klein wenig weicher und ihre Wangen bekommen diesen liebreizenden Rosè-ton." Genau in diesem Moment, schlüpfte Nami mit der Nasenspitze unter den Kragen und wie von der Schwarzhaarigen beschrieben, entspannten sich Nami's Schultern und sie schloss für einen kleinen, kleinen Moment die Augen und lächelte. Nach dem wissenden Blick von Robin zu urteilen, machte Zorro ebenfalls ein trottelig-verliebt-erstauntes Gesicht, denn sie hob nur ihr Glas und prostete ihm zu. "Dich hat es sowas von erwischt." Und Zorro konnte nur schweigend sein Glas erheben und es mit einem Zug austrinken. Kapitel 4: 4. Dezember ---------------------- Zorros Lippen fühlten sich unglaublich warm an, seine Zunge spielte in unkontrollierten Bewegungen mit Nami's. Er küsste sie wild und unbändig, gierig, als wäre sie seine einzige Möglichkeit zu überleben. Die Hände die er um Nami's Hüften gelegt hatte, drückten immer wieder in die Haut die ihr CropTop frei ließ und er presste seinen Körper noch enger an sie, drängte sie dichter an die Wand, an der die beiden seit einigen Minuten standen. Laute Musik dröhnte durch jede Ecke des Nachtclubs, doch die beiden hörten sie nicht mehr, waren ineinander versunken. Zorro löste sich von Nami's Mund, nur um an ihrem Hals weiter zu küssen. Als Nami aufkeuchte und ihre Hüfte noch enger an ihn presste, nachdem er seine Zähne über die empfindliche Haut hinter ihrem Ohr gleiten ließ, knurrte Zorro tief aus der Brust, fuhr mit seinen Händen hinter Nami's Oberschenkel und hob sie mit einem Ruck nach oben. Nami verschloss ihre Beine knapp über Zorro's Po. Beide stöhnten auf und ihre Münder fanden sich erneut. Zum Glück war Zorro gepackt mit Muskeln, denn es drängten sich unzählige Leute an ihnen vorbei, rempelten an Zorro und warfen ihnen abschätzige Blicke zu. Doch es war ihnen egal, denn es war das erste Mal, dass sie sich küssten. Nicht die beste Situation, denn sie hatten alle zwei ordentlich getrunken und nur einem kleinen Eifersuchtsanfall von Zorro hatten sie zu verdanken, dass sie nun knutschend in dem Gang zur Toilette standen und Trockensex hatten. Die angestauten Gefühle wie Anziehung, sexuelles Interesse und auch das Gefühl, dass es zwischen ihnen einen passte, waren in dem Streit vor zwanzig Minuten hochgekommen und Zorro hatte einfach wütend seine Hand neben Nami an die Wand geschlagen, sie mit seinem Körper dagegen gepresst und dann einfach geküsst. Und Nami hatte sofort die Arme um seinen Nacken geschlungen, ihre Finger in seinen Haare vergraben und bereitwillig den Mund geöffnet, damit auch ihrer beiden Zungen ins Spiel kommen konnten. "Zorro?" Law - Zorro's bester Kumpel - trat neben sie und Zorro stieß nur einen tiefen Laut aus, der zu verstehen geben sollte, dass er zuhörte. Ohne sich von Nami zu lösen. "Es kommen Türsteher. Mehrere Leute haben sich über euch beschwert und ihr werdet wahrscheinlich gleich rausgeworfen. Bitte brich keinem ne Nase." Dann klopfte Law ihm kurz auf die Schultern, Zorro grunzte seinen Dank und hörte erst auf, Nami zu küssen, als zwei bullige Männer sie nach draußen begleiteten. Die Taxifahrt nach Hause würde der arme Fahrer auch nicht vergessen, denn Nami stieß gierige kleine Seufzer aus und wimmerte immer lauter, je mehr Zorro sie berührte und küsste. Schlaf fanden Beide erst in den späten Morgenstunden. Kapitel 5: 5. Dezember ---------------------- Eiligen Schrittes lief Nami über die Straße und unter das schützende Dach der Bushaltestelle. Schnell stellte sie ihre Einkaufstüten auf eine der Sitzgelegenheiten ab und wischte sich den Schnee aus den Augen. Verdammter Mist!!! Mal wieder hatte sie beim Shopping die Zeit vergessen, dabei war den ganzen Tag über in den Nachrichten zu hören gewesen, dass es am Nachmittag starke Schneefälle geben wird. Nami hatte frei, weswegen sie bereits vormittags losgegangen war, um neue Winterkleidung und noch ein paar Geschenke zu besorgen. Und sie hatte weder einen Regenschirm, noch passende Kleidung an, um dem massiven Schnee trotzen zu können. Alles nur wegen diesem blöden Ausverkauf bei ihrem Lieblingsgeschäft - Crimin! Dort hatte sie mehr Zeit und Geld gelassen als gedacht und stand nun halb eingeschneit in einem Bushäuschen! Bravo Nami, bravo! Seufzend klopfte sie sich den Schnee von den Haare und Mantel und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. Dann studierte sie den Busfahrplan um vielleicht eine Mitfahgelegheit nach Hause zu kriegen. Ihre U-Bahnstation war noch mindestens 20 Minuten Fußweg entfernt. Doch sie schien Glück im Unglück zu haben! Der Bus fuhr zwar nicht zu ihr, aber sie erkannte eine der Haltestellen. Zorro wohnte nur drei Minuten Fußweg entfernt. Freudig, da sie auch nicht mehr allzulange auf den Bus warten musste, kramte sie ihr Handy aus der Handtasche und tippte auf Zorro's Kontakt. Wenn man Zorro erreichen wollte, musste man entweder verdammt viel Glück haben, oder es unendlich lange klingeln lassen, denn der Kerl schlief den halben Tag, den anderen halben trainierte er. Nach dem siebzehnten Klingeln, Nami hatte mitgezählt, hörte sie wie er abnahm und verschlafen ins Telefon grunzte. Schade, sie hatte auf einen trainierenden Zorro gehofft, der war umgänglicher als ein eben erwachter. "Hey Zorro, hier ist Nami." Ein weiteres Grunzen. Das konnte ja heiter werden. "Ich brauche deine Hilfe, du musst mich in," sie nahm kurz das Handy vom Ohr um die Uhrzeit abzulesen, "gut 24 Minuten bei der Bushaltestelle in deiner Nähe abholen ok? Du weißt schon, Shimotsuki. Und bring einen Regenschirm mit." Einige Sekunden herrschte Stille, bevor Nami das Rascheln von Bettzeug wahrnahm und dann ein Ächzen. "Wieso?" Oh! Nami hatte fast vergessen, wie rau und kratzig sich Zorro's Stimme anhörte, wenn er verschlafen war. Ihr stieg ein wenig Hitze in die Wangen und sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr, die sie eigentlich überhaupt nicht störte. Blöder Voice-Kink! "Ich hab die Zeit vergessen und es schneit wie verrückt. Ich will nicht noch so lange laufen, bis zu meiner U-Bahn bin ich erfroren!" Erneutes Rascheln und fast, nur fast konnte Nami das Augenrollen hören. "Du weckst mich wegen ein bisschen Schnee?! Frag den Kochlöffel, der fährt sofort los und holt dich." Frustriert hüpfte Nami von einem Bein auf das andere, auch, um sich die Füße aufzuwärmen. Die eisige Kälte hatte sich mittlerweile durch ihre Schuhsohlen gefressen. "Du weißt genau, dass Sanji nicht in der Stadt ist. Er ist bei seiner Schwester." Zorro gähnte laut und herzhaft ins Telefon und schmatzte ein paar Mal. "Immernoch nicht mein Problem." "Zorrooo!" "Machs gut Nami." Und dann hörte die nur noch piepen. Empört riss sie sich dass Handy vom Kopf, starrte es einige Sekunden ungläubig an, bevor sie erneut Zorro's Nummer wählte. Doch er ging nicht ran. Nami schrieb ihm eine bitterböse Nachricht, schickte einige Voicemails hinterher und rief ihn erneut an. Immernoch nichts. Sie schickte Sanji eine kurze Nachricht und dieser Versprach, Zorro ebenfalls anzurufen, bis einer von ihnen durchkam. Auf Sanji war immer verlass, vor allem wenn es darum ging, Zorro zur Weißglut zu treiben. In diesem Moment kam der Bus und Nami stieg, mit dem Handy zwischen Ohr und Schulter geklemmt ein und suchte von dem nervigen Klingeln begleitet, einen freien Platz. Schwerfällig lies sie sich fallen und arrangierte sich die Einkaufstüten zurecht. Immer wieder beendete sie das Gespräch und rief ihn erneut an, bis endlich, nach dem fünften Versuch, jemand abnahm. "WAS?!" "Hol mich gefälligst ab! Ich sitze bereits im Bus zu dir, also schwing deinen Arsch die Treppen nach unten, ansonsten wirst du nie wieder eine ruhige Minute haben!" Dann beendete Nami das Gespräch. Die Chance, dass Zorro weiterhin stur tat und sie sich selbst einen Bock geschossen hatte bestand zwar, aber aus Erfahrung wusste Nami, wenn man ihm keine Wahl ließ und ihn buchstäblich zwang etwas zu erledigen, tat er es auch. Erleichtert endlich in dem warmen Bus zu sitzen und Zorro ein Ultimatum gestellt zu haben, lehnte Nami ihren Kopf an die Fensterscheibe und beobachtete die Umgebung. Als ihr das zu langweilig wurde, tippte sie ein paar Antworten auf Chat-Nachrichten und spielte eines ihrer Handyspiele. So verging die Zeit recht schnell und als die Durchsage mit "Nächster Halt, Shimotsuki!" kam, musste sie sich sogar beeilen, um ihre Tüten noch rechtzeitig zu greifen. Zorro war, gegen ihre Erwartungen schon da. Er hatte sich auf einen der metallischen Stühle gesetzt, die immer an der Rückwand der Bushaltestellen angebracht waren, und schlief mit verschränkten Armen. Der Regenschirm lehnte zwischen seinen Beinen an einem der Oberschenkeln. Er trug nur eine seiner schwarzen Lederjacken, die er nicht einmal geschlossen hatte. Darunter spitzte sein Lieblingshoodie hervor, der waldgrüne, dessen Kapuze er sich übergestülpt hatte. Nami trat an ihn heran und weckte ihn mit einem kurzen, aber unbarmherzigen Tritt gegen das Schienbein. Grunzend schreckte Zorro auf, blinzelte ein paar Mal und erhob sich dann schweigend, als er Nami erkannt hatte. Er öffnete seinen Schirm, griff nach ihren Einkaufstüten und begann dann ohne abzuwarten ob Nami ihm folgte, den Rückweg zu seiner Wohnung. Innerlich grinste Nami, doch dann musste sie sich beeilen, um noch unter den Schirm zu kommen. Sie bemerkte den Seitenblick, den Zorro ihr zuwarf und wandte den Kopf, sah ihm direkt in die Augen. "Gut gespielt Hexe! Sanji hat mir angedroht nie wieder den guten Sake aus seinem Restaurant mitzubringen, wenn ich es wagen sollte, dich abzuweisen. Bedank dich also bei dem Trottel!" Jetzt musste Nami wirklich grinsen. Zorro schnaubte nur verächtlich und wandte den Blick wieder nach vorn. Nami, die ihr Handy noch in der Hand hielt, öffnete den Chat mit Sanji und schickte ihm ein Selfie, auf dem sie strahlend lächelte und Zorro den Mittelfinger in die Kamera hielt. Im Hintergrund sah man nur den Regenschirm und wie die Tüten an Zorro's Handgelenk baumelten. Sie tippte noch unzählige Male auf das blaue Herz-Emoji und schrieb "Sieg auf der ganzen Linie! Thx Sanji 💙" dazu. "Das wird die Kringelbraue wieder in den falschen Hals bekommen." Doch Nami zuckte nur abwesend mit den Schultern, während sie weiter mit Sanji schrieb und sich noch etwas über Zorro amüsierten. Sie steckte das Handy und ihr *wir lachen über Zorro und wie einfach wir ihn erpressen können*-Grinsen erst wieder weg, als beide auf Zorro's Couch saßen - Nami mit einer Tasse Tee - und beide sich stritten, welche Show auf Netflix sie jetzt anschauen wollten. Schlussendlich gab Zorro genervt auf, schmiss die Fernbedienung auf Nami's Schoß, der in eine seiner Wolldecken gehüllt war und warf den Kopf in den Nacken, lehnte sich an die Rückenlehne. Sollte Nami schauen was sie wollte, er würde einfach weiter schlafen. Und einige Momente, nachdem sanftes Gedudel und leise Stimmen aus den Lautsprechern drangen, tauchte er wirklich wieder ins Reich der Träume ab, was Nami natürlich sofort mit weiteren Fotos an Sanji und den Gruppenchat ihrer gemeinsamen Freunde kommentierte. Doch als sich die Wärme der Wohnung und Zorro's Körper langsam in ihr ausgebreitet hatte, wurde auch Nami schläfrig und sie legte ihren Kopf an Zorro's Schulter, richtete die Decke und schlief nach einigen Versuchen, den Unterhaltungen der beiden Hauptpersonen doch noch zu folgen, an Zorro gelehnt ein. Kapitel 6: 6. Dezember ---------------------- Zorro verfluchte sich und jedes seiner vorherigen Leben! Er war jetzt schon nicht die umgänglichste Person, daher mussten seine vergangenen Ichs auf jeden Fall noch schlimmer gewesen sein, denn wieso sonst würde er jetzt in dieser Hölle stecken. Seine persönliche und furchtbar gemeine Hölle bestand aus drei Frauen, seinen - er würde die Beziehung zu ihnen ab heute nochmal überdenken - Freundinnen Vivi und Nami, begleitet von Nami's Schwester Nojiko. Die drei hatten ihn gezwungen sie bei ihren Weihnachtseinkäufen zu begleiten, da Nojiko's Auto in der Werkstatt, Nami zu geizig für ein Auto war und Vivi ihres Ruffy geliehen hatte. Somit brauchten die Frauen - Zitat - "unbedingt einen Fahrer und vor allem Packesel, du musst auch nur so lange bleiben bis Sanji bei der Arbeit fertig ist und dich ablöst!". Verächtlich schnaubte Zorro. Hätte Nami ihn früher gefragt und nicht erst heute morgen, als sie mit dem Ersatzschlüssel - den eigentlich sein bester Kumpel verwahren sollte - in seine Wohnung gestampft war und ihn geweckt hatte, hätte er wahrscheinlich die Stadt verlassen, um zu entkommen. Doch Nami kannte ihn leider gut genug und hatte bestimmt geplant, ihm keine Wahl zu lassen. Verdammtes Weib! Jetzt stand er vor dem nächsten Geschäft, beide Arme beladen mit Tüten und Taschen und nickte einem Leidensgenossen zu, der gegenüber, wie Zorro selbst, am Schaufenster lehnte und einfach nur Erlösung herbei wünschte. Zorro war längst fertig mit seinen eigenen Weihnachtseinkäufen, seinen Freunden schenkte er jedem eine Flasche ihres liebsten Alkohols, nicht sehr kreativ, aber immerhin persönlich und typisch Zorro. Für seinen ehemaligen Coach - der immernoch wie ein Vater für ihn war - hatte er etwas tiefer in die Tasche gegriffen, Koshiro bekam ein hochwertiges Katana-Pflegeset. Fertig. Mehr brauchte keiner. Doch der Großteil seiner Freunde machte aus Weihnachten eine Wissenschaft. Erschöpft schloss Zorro die Augen und döste etwas im Stehen. Das war eine Eigenschaft die er sich lange antrainiert hatte, aber jetzt schaffte er es einige Minuten stehend zu schlafen ohne dass er zur Seite kippte. Doch sein kleines Nickerchen wurde jäh unterbrochen, als ihn jemand am Arm packte und daran zog. Er öffnete die Augen, erkannte Vivi's blauen Haarschopf und ließ sich ohne Widerstand von ihr mitziehen. "Nami ist umgeknickt, als sie Stiefel Probe gelaufen ist! Jetzt tut ihr der Knöchel weh und sie kann kaum auftreten." Gekonnt schlängelte Vivi durch die Gänge des Geschäfts, während Zorro an jedem zweiten Kleiderständer oder Auslage-Tisch hängen blieb. "Die Verkäuferin hat ihr bereits den Knöchel verbunden, doch ich glaube nicht, dass Nami laufen sollte." Vivi hielt vor einer Sitzgelegenheit und Zorro hob zweifelnd die Augenbrauen, denn Nami sah nicht wirklich schwer verletzt aus. Ja, ihr liefen Tränen über die Wangen, aber da Nojiko so gar nicht besorgt schien, wusste er, dass Nami wieder einmal äußerst gut schauspielterte. Um sie herum standen drei Verkäufer, alle mit der gleichen dunkelblauen Wollweste bekleidet und hielten Nami ein Getränk entgegen. "Wir sind untröstlich Verehrteste! So etwas ist in meiner ganzen Laufbahn noch nicht vorgekommen und ich arbeite hier schon 0ber 15 Jahre! Lassen Sie mich Ihnen als Entschädigung einen Gutschein unseres Hauses anbieten. Dann können Sie sich ein Paar andere Schuhe aussuchen, wenn Sie genesen sind." Nami schob die Unterlippe noch ein klein wenig weiter nach vorn, ließ sie beben und bedankte sich dann mit von Schluchzern durchzogenen Sätzen für die Freundlichkeit des Store-Managers. Nur Nami brachte es zustande, zu stürzen und es dann so aussehen zu lassen, als wären alle anderen Schuld. Zorro unterdrückte ein Grinsen und trat näher heran, sodass Nami ihn bemerkte. Ihre Augen funkelten verräterisch. "Zorro! Ich bin ganz fürchterlich gestürzt und kann keinen Schritt mehr gehen. Du musst mich also tragen." Alte Hexe! Nicht nur, dass sie die Angestellten verarscht hatte, nein, jetzt nutzte sie die Tatsache aus, dass Zorro vor so vielen Leuten nicht nein zu ihr sagen konnte. Nachdem der Manager ihr einen Gutschein und zusätzlich eine Wein-Geschenkkorb überreicht hatte, ging Zorro in die Knie und hob Nami, ganz im Braut-Stil, auf seine Arme. Nami schlang sofort ihren Arm um Zorros Hals, was sie noch ängstlicher erschienen ließ. Sie wusste genau, dass Zorro keinerlei Probleme hatte, sie auf nur einem Arm zu balancieren. Er war nicht umsonst mehr im Fitnessstudio, als Zuhause. Doch das passte zu ihrer ganzen Scharade. Nojiko hatte den Geschenkkorb zu tragen bekommen und so spazierte die ganze Mannschaft unter mitleidigen Blicken für Nami, aus dem Geschäft und Zorro folgte der Beschilderung in Richtung Parkhaus. "Wo willst du hin?" Nami blinzelte ihn mit fragenden Augen an. "Zum Auto?" Doch die Frau in seinen Armen schüttelte nur den Kopf. "Lass gut sein, wir nehmen die Rolltreppe und fahren zwei Stockwerke nach oben, dann kannst du mich runter lassen." Dann grinste sie Nojiko und Vivi über seine Schulter hinweg an und streckte ihnen die Hand zum High-Five entgegen. "Haha, so leicht sind wir noch nie an einem Gutschein gekommen! Wieviel ist drauf?" Aus den Augenwinkeln beobachte Zorro, wie Nojiko den Umschlag öffnete und ihn dann freudestrahlend zu Nami umdrehte. Eine mit schwarzem Marker dick geschriebene "100$" war zu sehen und Zorro verschluckte sich beinahe an seiner Spucke. Das war nicht möglich! Doch Nami kreischte ihm nur lachend ins Ohr. Vivi sah sich zwar etwas verlegen um, aber man konnte an ihren aufgeregt geröteten Wangen erkennen, dass sie das Ganze trotzdem belustigtend fand. Im dritten Stockwerk angekommen, setzte Zorro sie auf ihre eigenen Füße. Sofort hakte sie sich bei ihren Freundinnen unter und das Trio stolzierte kichernd zum nächsten Geschäft los. Für einen kurzen Moment schloss Zorro die Augen und atmete tief durch, bevor er sich auch in Bewegung setzen. Hoffentlich tauchte Sanji bald auf! Kapitel 7: 7. Dezember ---------------------- Mit einem kleinen Seufzen beugte sich Nojiko über ihren Küchentisch und erwischte gerade noch die Tüte Gummibärchen, die drohte herunter zu fallen. Sie boxte ihrer Schwester Nami warnend in die Seite, doch Nami ignorierte sie. Ihre Schwester steckte gerade in einem handfesten Gerangel mit Zorro, einem guten Freund von Nami. Eigentlich war es überhaupt nicht geplant, dass die Beiden hier waren, doch Nami war mit einigen ihrer Freunde unterwegs gewesen und sie, Zorro und Lysop hatten Nojiko etwas aus dem Supermarkt besorgt und ihr auf sem Heimweg vorbei gebracht. Lysop war vor wenigen Minuten gegangen, einerseits weil er einen Anruf seiner Freundin Kaya erhalten hatte, andererseits war Lysop heilfroh, dem Chaos entkommen zu sein, das irgendwie immer herrschte, wenn Nami und Zorro zusammen waren. Zuckerguss spritzte nun in hohem Bogen über den Tisch und Nojiko stand auf um sich einen Tee zu machen. Mit Schuss. Sie hatte noch mehr Puderzucker gebraucht, das war eines der Dinge die Nami ihr mitbringen sollte, denn wie jedes Jahr hatte Nojiko gebacken um Lebkuchenhäuser zu machen. Lysop, Nami und Zorro hatten es sich nicht nehmen lassen auch eines zu bauen verzieren. Doch nach einem kleinen Seitenhieb von Zorro - "Oh guck mal Nami, du gestaltest gerade dein eigenes Hexenhaus." - hatte sich schnell ein kleiner Wettkampf beziehungsweise Streit zwischen den Beiden entwickelt. Und so stand Nojiko jetzt an ihre Kuchentheke gelehnt da, trank ihren Tee und lächelte zufrieden vor sich hin. Für sie war es immer wieder schön zu sehen, wie offen und gelassen Nami war, wenn ihre Freunde in der Nähe waren. Da die beiden Schwestern schon sehr früh hatten anfangen müssen zu arbeiten, war Nojiko oft besorgt, ob Nami überhaupt die Zeit fand, Freundschaften aufzubauen. Doch ihre Sorgen waren unbegründet. Jeder von Nami's Freunden liebte sie abgöttisch und umgekehrt genauso. Und dafür war Nojiko ihnen jeden Tag dankbar. Gerade hatte Zorro eine schwarze Lakritzschnur auf Nami's Lebkuchendach geleimt, was diese natürlich sofort quittierte, indem sie Zorro Zuckerguss in die Haare spritzte. Er sah so überrumpelt aus, dass Nami lauthals das Lachen anfing, bis ihr die Tränen kamen. Auch Nojiko musste ein Kichern unterdrücken, doch als sie Nami dabei beobachtete, wie sie den Zuckerguss mit einer Hand nur noch mehr verteilte und Zorro böse fauchte, sah sie die Wärme die Beiden in den Augen hatten. Zorro funkelte sie zwar immer noch an, doch Nojiko bemerkte, wie seine Mundwinkel verräterisch zuckten, so als müsse er mit aller Kraft ein Lächeln unterdrücken. Hach, junge Liebe. Nojiko nahm einen weiteren Schluck Tee und beschloss, ihrer Schwester ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk zu machen. "Zorro?" Er ließ seinen Arm sinken und blickte Nojiko fragend an. Der Zuckerguss an Haarspitzen und Wangen, gepaart mit dem finsteren Blick, ließen ihn wie einen verdammt frechen Jungen aussehen. "Möchtest du die Feiertage mit uns verbringen? Ich würde mich freuen! Und Genzo auch." Jetzt hörte auch Nami auf mit ihren Schmierereien und sah Nojiko an. Ein verlockendes Angebot, dass musste Zorro zugeben. Er mochte Nojiko und Genzo war immer eine angenehme Gesellschaft, hatte viele Geschichten zu erzählen die nie langweilig wurden. Außerdem war Nojiko eine gute Köchin und er würde auf jeden Fall besser essen, als wenn er sich zuhause eine Pizza in den Ofen schob. Aber das war nicht allein seine Entscheidung. "Ist das ok?" Auf Nojiko's Lippen breitete sich ein kleines Lächeln aus. Von wegen gefühlsloser Eisklotz, ihre Schwester war wirklich blind. Zorro achtete immer genau auf seine Umgebung und die Gefühle seiner Freunde waren ihm wichtig. Nami wechselte kurz einen Blick mit ihr, bevor sie Zorro einige Momente lang ansah. Dann senkte sie die Lider und verzierte ihr Lebkuchenhaus weiter. "Musst du wissen Zorro. Ich hab kein Problem wenn du hier bist." Und nicht nur Nojiko schien Nami's leicht geröteten Wangen und ihre pinken Ohrspitzen zu bemerken. Denn Zorro hob eine seiner schon fast prankenartigen Hände und legte sie auf Nami's Kopf. Ihre Schwester wurde nur noch röter an den Wangen und als Zorro ihre Haare mit seinen Fingern kraulte, stieß sie ihn grob weg und fauchte eine bunte Mischung an verschiedenen Schimpfwörtern entgegen. Zorro wandte den Kopf und grinste Nojiko schief an. Nami versuchte dabei ihn zu erdrosseln, weswegen seine Stimme leicht würgend erklang. "Ich würde mich freuen, danke Nojiko." Ja, Nojiko freute sich auch. Sehr sogar. Kapitel 8: 8. Dezember ---------------------- "Hier und die Kiste muss auch nach oben!" Zufrieden stemmte Nami die Hände in die Hüften und bedachte Zorro mit einem erwartungsvollen Blick. Die junge Frau hatte Zorro in ihre Wohnung beordert - nachdem Sanji, den Nami eigentlich um Hilfe gebeten hatte, spontan eine Schicht in dem Restaurant in dem er arbeitete übernehmen musste - um ihr dabei zu helfen, die Weihnachtsdekoration aus dem Keller in ihre Wohnung zu tragen. Beziehungsweise, ihre unzähligen Kisten und Kartons an unnötigem Krimskrams! Zorro war bereits zweimal voll bepackt die vier Etagen zu Nami's Wohnung nach oben gelaufen und er fragte sich immer mehr, was sie alles dekorieren wollte. "Danach noch mehr?" Er ging bereits in die Knie um die gestapelten Kisten hochzuheben. Prüfend blickte sich Nami in dem kleinen Kellerabteil um und nickte dann. "Ja zwei Kisten brauch ich noch, aber danach sollte alles oben sein." Mit einem knappen Nicken drehte sich Zorro zur Tür und stiefelte hinaus. Nami zog die nächste Kiste bereits unter einem Stapel alter Wolldecken - die sie nur noch für Malerarbeiten nutzte - hervor und stellte sie parat. Dann trat sie vor ihr Lastenregal und versuchte auf den Zehenspitzen stehend, die letzte Kiste herunter zu ziehen, doch sie bekam sie immer nur wenige Zentimeter nach vorne. Nach und nach konnte die die Kiste immer besser greifen und als sie halb über das Regalbrett ragte, packte sie die Kiste mittig und zog etwas fester. Die Kiste kippte nach unten und somit bemerkte Nami auch, dass sie vergangenes Jahr einen Karton mit Lichterketten obenauf gelegt hatte, die durch den Ruck nach vorne rutschte und drohte herunter zu fallen. Nami's Augen weiteten sich erschrocken, bevor sie den Kopf einzog um die Lichterketten nicht genau ins Gesicht zu bekommen. Doch dann spürte sie eine Hand um ihre Taille und einen warmen Körper, gegen den sie gezogen wurde. Und der erwartet Schlag auf den Kopf blieb ebenfalls aus. Verwirrt blinzelte Nami, drehte leicht den Kopf. Hinter ihr stand Zorro, den freien Arm im die Höhe gestreckt und schob Kiste und Karton erstmal aus der Gefahrenzone und wieder so aufs Regal zurück, dass sie unmöglich herunterfallen konnten. Mit grimmigem Blick starrte Zorro auf Nami hinab und sie beobachtete seine Augen dabei, wie sie Namis Gesicht nach Spuren einer Verletzung absuchten. Als er keine fand, ließ er Nami los, drückte sie beiseite und holte die Kiste selbst vom Regal. "Hol dir entweder einen Hocker oder warte auf mich." "Wie wäre es, wenn du das nächste Mal einfach schneller wieder da bist? Dann muss ich die ganze Arbeit nicht alleine machen!" Mit einem Ächzen lud sich Zorro die Kisten auf den Arm. "Und wie wäre es, wenn du das nächste Mal die Leute nicht anpflaumst, die dir freiwillig beim schleppen helfen und dich bedankst, wenn jemand dir ein blaues Auge erspart?" Als Antwort trat Nami ihm mit einem halbherzigen Tritt gegen die Wade. Doch Zorro zuckte nur lässig mit den Schultern und ging seiner Wege. "Reicht mir!" Kopfschüttelnd und mit einem leichten Lächeln blickte Nami ihm hinterher und war froh, dass Zorro sie einfach immer verstand und sie bei ihm ihre Gefühle nie offen aussprechen musste. Gesten waren Zorro immer lieber. Kapitel 9: 9. Dezember ---------------------- Schweigend streifte Zorro seine Schuhe ab und tappte in Nami's dunkle Wohnung. Ihr Ersatzschlüssel klirrte, als er ihn wieder in seine Jackentasche steckte und das Flurlicht anmachte. Er lief in die Küche, stellte die zwei Plastiktüten mit leisem Rascheln auf dem Tisch ab und schmiss seine Jacke über einen Stuhl. Leise ging er zu Nami's Schlafzimmer, dabei achtete er auf die knarrenden Bodendielen und linste durch den Türspalt. Als er ihren eingemummelten Körper auf dem Bett entdeckte, trat er ein. Das Flurlicht war seine einzige Lichtquelle, denn er wollte Nami nicht wecken. Sie hatte sich die Bettdecke bis zum Hals gezogen und ihr Brustkorb hob und senkte sich ungewöhnlich schnell. Vorsichtig legte er ihr eine Hand auf die Stirn und fluchte leise. Vivi hatte nicht übertrieben, Nami ging es wirklich nicht gut. Aus dem angrenzenden Badezimmer holte Zorro einen Waschlappen, den er befeuchtete und legte ihn dann behutsam auf Nami's Stirn. Naja, er versuchte es, er lag mehr auf ihrem Kopf als auf der Stirn, da Nami auf der Seite lag, aber besser als nichts. Sie reagierte kaum auf den Waschlappen, kniff nur kurz die Lider zusammen und stieß ein leises Wimmern aus. Als er sicher sein konnte, dass Nami nicht aufgewacht war, lief er zurück in die Küche. Er packte die beiden Tüten aus, in denen drei verschiedene Suppen und andere, leicht essbare Gerichte waren. Sanji hatte sie gekocht und zusammen gepackt, Zorro hatte sie vor seinem Krankenbesuch in Sanji's Restaurant abgeholt. Nachdem er alle Essensbehälter bis auf einen, in den Kühlschrank geräumt hatte, stellte er die Suppe neben Nami's Herd und suchte in ihren Schränken nach einem kleinen Topf. So war schon alles vorbereitet, wenn sie aufwachen würde. Er kochte noch eine Kanne Früchtetee - Sanji hatte ihm zwar gesagt Kräutertee, aber wer trank schon gern bitteren Kräutertee wenn er krank war? Hauptsache Nami trank überhaupt etwas. Er nahm die Kanne und zwei Tassen und ging zurück ins Schlafzimmer. Der Lappen war verrutscht und durchnässte jetzt das Kopfkissen, weswegen Zorro die Sachen schnell auf Nami's Nachttisch abstellte und dann nach dem Waschlappen angelte. Er goss die Tasse, die er Nami angedacht hatte, schon halbvoll mit Tee, sodass er schon etwas abkühlen konnte. Nach einem erneuten Abstecher ins Badezimmer - wo er auch ein paar fiebersenkende Medikamente fand, samt Zahnputzbecher, den er mit Wasser füllte - schlüpfte er neben Nami ins Bett, in der Hand den neu befeuchteten Waschlappen. Er legte ihn wieder auf Nami's Stirn und diesmal zuckte sie stärker zusammen. Er konnte beobachten, wie sie ihr Gesicht unangenehm verzog und nach einigen Versuchen die Augen öffnete. Sie blickte ihn mit halb geöffneten, fiebrigen Augen an und es dauerte einige Zeit, bis ihr Gehirn alle Informationen verarbeitet hatte. "..oho?" Er brummte zustimmend und strich ihr einige verklebte Haarsträhnen aus der Stirn. "..was ..achst..u.. hier?" Sie konnte froh sein, dass Zorro fließend Grummelnd sprach. "Nojiko hat angerufen. Sie meinte, dir geht's nicht gut. Robin war vorhin schon mal bei dir, aber da hast du geschlafen. Jetzt bin ich da." "..o.iko?" "Hmh! Sie musste zur Arbeit, deswegen hat sie uns gebeten nach dir zu sehen." Er streichelte ihr weiterhin sanft über den Kopf. "Möchtest du etwas trinken?" Da sie ihn wieder nur ansah und ihr dabei die Lider immer wieder herabsanken, nahm er ihr die Entscheidung ab. Er zog Nami in eine aufrechte Position - unter viel Stöhnen und Gejammer - griff nach den Medikamenten und dem Wasser und half ihr beim einnehmen. Dann legte er sie wieder ab und zog die Bettdecke zurecht. Nami streckte die Hand unter der Decke hervor und legte sie um Zorro's Oberarm. Mit leichtem Druck gab sie ihm zu verstehen, dass er näher kommen sollte und sie schmiegte sich an seinen Biceps, bevor sie endgültig ins Reich der Träume zurückkehrte. Hoffentlich keine Fieberträume. Zorro vollführte einige beeindruckenden Verränkungen, bis er schließlich sein Handy und die Fernbedienung von Nami's Nachttisch geangelt hatte und er sich den Fernseher anmachte. Er stellte den Ton ab und drehte die Helligkeit des Bildschirms herunter. Eine Tierdokumentation lief und er warf einen skeptischen Seitenblick auf Nami. Seit wann schaute sie so etwas? Er zappte durch die Kanäle, aber da er sowieso nichts hörte, wechselte er auf Netflix und schaltete Brooklin 99 an. Da kannte er fast jede Folge auswendig und wusste zumindest, worum es ging. Zwischendurch surfte er ein wenig im Internet, speicherte sich ein neues Workout-Video das ihm gefiel und tippte dann eine kurze Nachricht über Nami's Zustand an den Gruppenchat. Je länger er fern oder aufs Handy sah, desto schwerer wurden seine Augen. Und es dauerte nicht lange, da fiel ihm von einem leisen Schnarchen begleitet, das Handy aus der Hand. Er schreckte grunzend aus dem Halbschlaf, als er hörte wie jemand ins Zimmer kam. Es war Sanji, der eine Schüssel trug, aus der leichter Dampf hervorstieg. Scheinbar hatte er die Suppe warm gemacht. Im Türrahmen stand Nojiko, die nur lächelte und die Hand zur Begrüßung hob. Sanji hielt ihm die Schüssel entgegen. "Friss oder stirb Marimo!" Dann nutzte Sanji die Gelegenheit, dass sich Zorro nicht großartig wehren konnte und presste ihm seine Faust auf den Schädel und rieb kräftig, sodass sich seine Knöchel schmerzhaft in Zorro's Kopf bohrten. Beide flüsterten sich Beschimpfungen zu, bis sich Nami regte und einen kläglichen Laut ausstieß. Beide Augenpaare richteten sich sofort auf die junge Frau. Nami hatte sich enger an Zorro's Arm gekuschelt und ihre Wange war nun gedrückt und sie hatte Pausbäckchen. Und einen süßen kleinen Schmollmund! Niedlich! Die beiden Männer sahen sich nur hilflos an. Dann deutete Sanji drohend mit dem Finger auf Zorro. "Wenn sie aufwacht, tauschen wir du elender Spinatschädel!" Dann zeigte Sanji ihm noch den Mittelfinger und stapfte zurück zu Nojiko, die das Ganze nur belustigt mit angesehen hatte. Sie zwinkerte Zorro zu und schloss hinter sich die Tür. Erschöpft sank Zorro gegen das Kopfteil und schlürfte die Schüssel mit der Suppe langsam leer. Er hasste, dass Sanji leider das beste Essen zubereitete. Damit gab es eine Sache, mit der Zorro ihn nicht beleidigen konnte. Dämlicher Kochlöffel! Kapitel 10: 10. Dezember ------------------------ "Nein nein nein! Wieso immer ich!!!" Jammernd warf sich Nami auf die Couch und strampelte wie ein bockiges Kind mit den Füßen. Im Fernseher liefen weiterhin die Nachrichten und Nami starrte gespannt auf den Bildschirm bis die Wetterkarten erschienen und sich ihre Befürchtung bestätigte. Es gab wirklich starken Schneefall, sodass die S-Bahnen und Busse nicht mehr fuhren, auf den Straßen herrschte Chaos. Zudem sprach der Reporter gerade erneut die Warnung aus, dass jedem Bürger geraten werde, sich nicht nach draußen zu begeben. Was für Nami bedeutete, sie konnte nicht nach Hause und saß bei ihrem Kumpel Zorro fest. "Tja Nami, sieht so aus, als würdest du hier feststecken." Mit bebender Unterlippe drehte sich Nami zu ihrer besten Freundin Robin um. Diese lächelte sie nur mit verschmitzten Augen an und erhob sich dann. "Wo willst du hin?! Du kannst mich doch nicht alleine lassen. Lasst mich bei euch schlafen! Ihr habt ein Gästezimmer Robin!" Robin strich sich ihre Bluse glatt. "Du weißt genau, dass Franky's Bruder zu Besuch ist. Wenn du also nicht mit einem Fremden in einem Bett schlafen willst, rate ich dir, einfach hier bei Zorro zu bleiben." "Aber Robin!! Du wohnst nur ein Stockwerk weiter oben! Kann nicht Franky's Bruder bei Zorro schlafen und ich bei euch?" Robin hatte ihre Augenbrauen noch nicht ganz tadelnd gehoben, da winkte Nami schon ab. "Schon gut, hab selbst gehört, wie unhöflich das war. Aber ich bin verzweifelt!" Robin lächelte sie nur wissend an und strich ihr über den Kopf. "Du bist nicht verzweifelt. Du hast nur etwas Angst, dass ihr euch näher kommt, wenn ihr eine Nacht zusammen verbringt." "Pöh, der Eisklotz würde doch nicht mal merken, dass ich auf ihn stehe, wenn ichs ihm ins Gesicht sage!" "Na dann gibt es ja auch kein Problem. Gute Nacht Nami!" Und schon hatte sich Robin umgedreht und lief mit einigen Schritten zur Haustür, die sie mit einem Lächeln direkt vor Nami's Nase zufallen ließ. Nami sank mit dem Kopf gegen die Tür und seufzte. Tief und herzzerreisend. "Oh du bist noch da?" Zorro war in den Flur getreten, nur bekleidet mit einem Handtuch um die Hüften. Ein zweites hielt er in der Hand und rubbelte sich die Haare trocken. Kräftig biss sich Nami auf die Unterlippe, um ein Wimmern zu unterdrücken. Es war nicht fair! Sie hatte Zorro schon oft Oberkörperfrei, oder nur mit Badehose bekleidet gesehen, aber so halb nackt, in der Heimeligkeit seiner eigenen Wohnung noch nie. Wie immer wanderte ihr Blick zuallererst zu seiner Brust. Zorro war fantastisch gebaut! Er trainierte viel - was man als Personal-Trainer, auch erwarten konnte - und das sah man auch. Seine Brustmuskeln waren ein Traum, prall und kräftig, sie tanzten mit jeder seiner Bewegungen zum Haare trocken. Sie hatte sich schon oft gefragt, ob er sie auch einzeln anspannen und wackeln lassen konnte, so wie Terry Crews in der *Old Spice*-Werbung. Seine lange Narbe die quer über die Brust fast bis zum Bauch verlief, war Nami's nächster Schwachpunkt. Wie konnte eine Verletzung, die alles andere als leicht gewesen war und Zorro fast umgebracht hätte, so verdammt sexy sein. Bisher hatte sich Nami noch nie getraut, sie zu berühren, die wulstige Narbe entlang zu fahren. Oder womöglich mit ihren Lippen und der Zunge zu berühren, wie sie es sich manchmal vorstellte, wenn sie alleine war und ihrer Spielzeugschublade mal wieder einen Besuch abstattete. "Nami?" Sie schreckte aus ihren Tagträumen und blickte in Zorro's fragendes Gesicht. "Hm?" "Warum bist du noch hier?" "Oh, ähm…" Sie löste sich von der Tür "Es gibt eine Unwetterwarnung. Es ist zu starker Schneefall und es fahren keine öffentliche Verkehrsmittel mehr. Und Robin..", Nami deutete hinter sich auf die verschlossene Tür durch die Robin vor einigen Momenten gegangen war, "... hat leider keinen Platz für mich in ihrer Wohnung, also… ja." Zorro hatte sich inzwischen sein Haar-Handtuch um den Hals gelegt und Nami aufmerksam zugehört. Dann drehte er sich um und lief in Richtung seines Schlafzimmers. "Dann bleib hier. Aber du musst was kochen, ich will heute deine Nörgelei an meinem Essen nicht hören." Nami war so damit beschäftigt, Zorro's Hintern anzustarren, da sich seine Pobacken beim laufen gerade wunderbar durchs Handtuch abzeichneten, dass sie seine Aufforderung erst registrierte, als die Tür seines Schlafzimmers ins Schloss fiel. "He! Ich bin hier schließlich Gast!" Zustimmendes Brummen, das gedämpft durch die Tür klang. "Mag sein, aber du hast schon meine Chips gegessen und mein Bier getrunken, also ist das ja wohl nicht zu viel verlangt!" Nami streckte ihm die Zunge raus. "Ein guter Gastgeber geht aber nicht während des Abspanns schon duschen und lässt die Gäste einfach sitzen." "Hab nie gesagt dass ich ein guter Gastgeber sein will. Ihr ladet euch doch ständig bei mir ein." Gegen Zorro-Logik kam man einfach nicht an. Also tappte Nami in Zorro's Küche um nach etwas Essbarem zu suchen und schickte mehrere Stoßgebete an alle Gottheiten, dass Zorro nicht seine dunkelgraue oder waldgrüne Jogginghose trug, wenn er wieder zu ihr stieß. Denn die standen ihm noch besser als ein einfaches Handtuch. Kapitel 11: 11. Dezember ------------------------ Zorro kniete vor dem großen, grauen Grabstein und befreite ihn mit der Hand von dem frisch gefallenen Schnee. Einige vereiste Blätter zupfte er ebenfalls von dem Stein und wischte Erdkrümel beiseite. Dann holte er aus seiner Jackentasche ein hübsches Räuchergefäß - eine kleine Schale, die aussah wie eine Lotusblume - und ein Päckchen Räucherstäbchen samt Feuerzeug. Er stellte die Lotusblume auf die große Steinplatte und fummelte eines der Stäbchen heraus. Nachdem er eines aufgestellt und angezündet hatte, legte er die Handflächen aneinander und schloss die Augen. In Gedanken sprach er mit Kuina, seiner Kindheitsfreundin, zu der er immer bewundernd aufgesehen hatte. Sie war auch die Tochter seines Coach's, beide hatten ihm viel beigebracht und seine Freunde am Sport nachhaltig geprägt. Ihr Tod war ein tragischer Unfall, ein Treppensturz, der mit einem Genickbruch endete. Zorro erzählte ihr, ohne es wirklich auszusprechen, wie es ihm ging, von seinen Box-Tunieren, aber auch den Kendo-Wettbewerben, die er bestritten und die meisten auch gewonnen hatte. Er konnte ihr freches Grinsen fast sehen, das gleiche, dass sie immer aufgesetzt hatte, wenn sie ihn in einem Kampf geschlagen hatte. Er hoffte, dass es ihr gut ging, wo auch immer Kuina war. Naja, so gut es einer Verstorbenen eben gehen konnte. Er nahm die Hände auseinander und wischte erneut gefallenen Schnee weg, als er Schritte hörte. Es mussten mehrere Leute sein, die sich leise unterhielten. Er achtete nicht weiter darauf, erst, als ein paar Füße weniger liefen, spitzte er die Ohren. "Zorro?" Er drehte sich um und entdeckte Nami, die mit ihrer Schwester Nojiko und einem etwas älteren Mann - wenn er sich richtig erinnerte, musste das Genzo sein, Nami's Ziehvater- nur eine Reihe weiter stand. Sie hob die Hand und lächelte zögernd. Zorro stand auf und klopfte sich den Schnee von der Hose, bevor er zu ihnen ging und dem Mann die Hand gab. "Freut mich Sie wiederzusehen Sir." "Gleichfalls." "Wir wollten dich nicht stören, ich war nur überrascht dich zu sehen." Nami wirkte unsicher und verlegen, ihr Blick wanderte immer wieder zurück zu Kuina's Grab, so als wollte sie versuchen den Namen zu lesen, ohne ihn zu fragen. Nojiko und Genzo wechselten einen kurzen Blick, bevor Genzo eine kaum merkliche Kopfbewegung in die Richtung machte, in die sie unterwegs gewesen waren. "Wir gehen schon mal vor Nami. Schön dich zu sehen Zorro!" Zorro nickte Nojiko kurz zu und blickte den Beiden dann hinterher. Nojiko hatte sich bei Genzo eingehakt und sie flüsterten miteinander. "Wir besuchen meine Mom." Das hatte sich Zorro schon gedacht. Er wusste nicht viel über Nami's Familie, kannte nur Nojiko und Genzo und wusste, dass ihre Mutter nicht mehr lebte. "Sie hat Weihnachten geliebt, also versuchen wir sie sooft es geht in der Vorweihnachtszeit zu besuchen." Etwas verloren aussehend zupfte sich Nami ihren Schal zurecht und zuckte dann mit den Schultern. "Also dann, ich geh mal weiter." Noch bevor Nami nur einen Schritt machen konnte, nahm Zorro eine ihrer behandschuhten Hände und zog sie mit sich. Überrascht weiteten sich Nami's Augen, aber sie zögerte keine Sekunde und folgte ihm. "Ich will dir jemanden vorstellen." Er führte Nami zurück zum Grab und kniete sich wieder davor. Nami beeilte sich und tat es ihm gleich. Zorro deutete mit dem Kinn in einer kurzen, zackigen Bewegung auf den Grabstein. "Das ist Kuina." Aus den Augenwinkeln sah er, wie Nami verwirrt die Augenbrauen zusammen kniff und angestrengt überlegte. Er musste schmunzeln. "Hab den Namen nie erwähnt, aber sie ist das Mädchen auf dem Bild mit mir, als ich noch ein Kind war. In der Trainingshalle." Das sagte Nami sofort etwas, sie hatte schon häufig nach dem Bild gefragt und Zorro zu oft die Frisur zerstrubbelt, weil sie ihn als kleinen Jungen zu niedlich fand. Er beobachtete - weiterhin nur aus den Augenwinkeln - wie Nami nun wie er vorhin, ihre Handflächen aneinander legte, den Kopf senkte und mit geschlossenen Augen ein stummes Gebet sprach. Sie schien Kuina auch noch etwas anderes zu erzählen, denn ab und an zuckte ihr Mundwinkel verräterisch, als ob sie kurz davor war, zu lachen. "Erzähl ihr keinen Mist." Jetzt legte sich ein verschmitztes Lächeln auf Nami's Lippen, doch sie ließ ihre Hände und Augen immernoch wie sie waren. "Das ist kein Mist, sondern die Wahrheit. Sie hat es verdient zu wissen, worüber wir uns immer amüsieren." Kopfschüttelnd überließ er Nami ihrem Gespräch und starrte selbst nur auf den Grabstein, fuhr mit dem Blick jede Kerbe, jede Windung und Biegung entlang, bis Nami schließlich die Hände sinken ließ. Beide blieben noch einige Minuten schweigend nebeneinander sitzen, jeder ging seinen eigenen Gedanken nach. Dann packte Zorro sein Feuerzeug und die Räucherstäbchen wieder ein und erhob sich. Er streckte Nami seine Hand hin, die sie mit überrascht geweiten Augen annahm und ihn dankend anlächelte. Zorro wollte sich gerade verabschieden, als sich Nami eine Haarsträhne unter der Mütze zurecht schob. Er verfolgte ihre Bewegungen automatisch und sah ihr dann in die Augen, gerade, als sie zum Sprechen ansetzte. "Möchtest du mit zum Grab meiner Mom?" Sie bemerkte Zorro's Zögern sofort. "Deine Schwester und Genzo sind da. Ich will nicht stören." Doch Nami winkte lässig ab und zog ihn bereits am Arm weiter. "Tust du nicht. Sie würde sich freuen dich kennen zu lernen." Und wer war er schon, Nami diesen Wunsch abzuschlagen. Er warf noch einen letzten Blick über seine Schulter zurück zu Kuina, schenkte ihr eines seiner seltenen Lächeln und ließ sich dann von Nami weiter ziehen, bis sie Nojiko und Genzo entdeckten und Zorro bekanntschaft mit Bellemere machte. Kapitel 12: 12. Dezember ------------------------ "Verdammt ist das kalt! Ich hasse den Winter!" Bibbernd hüpfte Nami von einem Bein auf das andere um durch die Bewegung wenigstens etwas Wärme in ihren Köper zu bekommen. Sie war zwar in ihren liebsten und dicksten marineblauen Mantel gehüllt - samt farblich dazu passendem Mütze/Schal/Handschuhe-Set - und trug auch ihre wärmsten Winterstiefel, aber das ewige auf der Stelle stehen, ließ sie einfach auskühlen. Blöde Kaya, warum musste sie auch unbedingt einen Weihnachtsmarkt für das Kinderheim bei dem sie arbeitete veranstalten? Noch blöderer Lysop, der Nami davon erzählt und gefragt hatte, ob sie vielleicht aushelfen und eine der Verkaufsbuden betreuen würde! Er wusste von Namis weicher Seite für Kinder und konnte sich sicher sein, dass Nami sofort zusagen würde. Gut, Lysop hatte alle seine Freunde um Unterstützung gebeten, aber keiner von ihnen war so empfindlich gegenüber Kälte wie sie! Ruffy und seine Brüder Sabo und Ace, veranstalteten einige Meter von der kleinen Reihe an Buden entfernt eine Schneeballschlacht mit einer großen Anzahl der Kinder. Eigentlich waren die Drei mit Lysop und Franky eingeteilt gewesen, den Schneemann-Bau-Wettbewerb zu beaufsichtigen, aber die drei Brüder hatten angefangen unter sich einen Wettbewerb draus zu machen und in ihrem Eifer mehrfach beinahe die Werke der Kinder zerstört, bevor Franky sie angeblafft hatte, sich eine andere Beschäftigung zu suchen. Und keiner der Männer schien auch nur im entferntesten Probleme mit der Temperatur zu haben. Wahrscheinlich weil sie die ganze Zeit in Bewegung waren. Nami's beste Freundin Robin saß mit Kaya und drei anderen Kindern unter einem beheizten Pavillon und bastelte mit ihnen lustige Weihnachtsdekorationen und malten Christbaumkugeln an, die sie dann an den Weihnachtsbaum in der Mitte des Weihnachtsmarktes hängten. Kaya hatte erzählt, dass sie seit gut 2 Jahren den Baum in dem Kinderheim immer mit selbstgebastelten Dingen behängten und es den Meisten unglaublichen Spaß machte, etwas zu gestalten. Aber auch ihre beiden Freundinnen hatten dank der Heizpilze keinerlei Probleme, Robin hatte sogar den Reißverschluss ihrer Jacke geöffnet. Nami stieß einen weinerlichen Laut aus und griff nach ihrer Tasse warmen Kinderpunsch. Sie selbst war an die Getränkebude abberufen worden! An die Getränkebude! Da es ein Event für Kinder war, gab es nicht mal richtigen Punsch, sondern nur Tee, Kakao und Kinderpunsch! Und recht oft kamen die Kinder auch nicht zu ihr, denn welches Kind aß und naschte nicht auch viel lieber, als darauf achteten, genug zu trinken. Vereinzelt hatte Nami schon kleine lustig bemalte Tassen mit Getränken herausgegeben und einige wenige Worte mit den Jungen und Mädchen gewechselt, aber da Interesse lag eindeutig mehr bei den Attraktionen und dem Essen, als bei ihr. Wenn Nami doch wenigstens bei Sanji am Essenstand helfen könnte. Der junge Koch blühte förmlich auf, während er den Kindern Crêpes, Pommes, Würstchen, gebrannte Mandeln und ähnliches zubereitete. Sanji fing Nami's Blick auf und winkte ihr fröhlich zu. Und sie konnte nicht anders als zu lächeln und zurück zu winken. "Pass auf, dass der Kringelbraue nicht der Sabber in den Crêpe-Teig läuft." Erschrocken zuckte Nami zusammen und drehte sich um. Hinter ihr stand Zorro, der mit offener Jacke, Mütze und Handschuhen hinter ihr stand. "Wo kommst du denn her? Ich dachte du musst arbeiten?" Zorro zuckte nur lässig mit den Schultern und bediente sich an dem Kinderpunsch. "Hab Tashigi gesagt, dass ich eigentlich hier helfen wollte und prompt hat sie's Smoker erzählt. Der hat mich angebrüllt und mich her geschickt. Der alte Mann hat ein verdammt weiches Herz, es ist kaum auszuhalten!" Angewidert verzog Zorro das Gesicht als er den ersten Schluck Punsch getrunken hatte. "Da ist ja gar kein Alkohol drin." Tadelnd verschränkte Nami die Arme vor der Brust. "Das ist ein Weihnachtsmarkt für Kinder Zorro! Natürlich gibt es hier keinen Alkohol!" "Hn. Sollte es vielleicht, dann hättest du bessere Laune!" Empört versuchte Nami ihm auf den Fuß zu treten, doch Zorro wich gelassen aus. "Ich bin nicht schlecht drauf! Mir ist kalt!" Zorro deutete auf ihren Mantel. "Ist der auch warm, oder nur schick?" "Beides! Und es liegt ganz bestimmt nicht an meiner Kleidung, dass ich friere." Nami schlang sich ihre Arme um die Schultern und schmiegte eine ihrer geröteten Wangen an eine behandschuhte Hand. "Mein Körper ist eben sehr empfindlich. Ich habe keine übermäßigen Muskeln wie du, mein Köper ist weich und seidig und sanft, wohlig geformt! Ich bin nicht der Typ dafür, muskulös zu sein!" "Mag sein, aber dafür frierst du dir deinen weichen, wohlgeformten samtigen Arsch ab." Gerade als Nami sich auf ihn stürzen wollte, um ihm eine kräftige Anreibung zu verpassen, hob Zorro mahnend den Finger. "Du hast Kundschaft!" Verwirrt beugte sich Nami über die Holzplatte. Vor ihrer Bude standen zwei kleine Mädchen, Hand in Hand und sahen etwas verängstigt zu ihr hoch. Sofort setzte Nami ein liebevolles Lächeln auf. "Hallo ihr Zwei!" Die Mädchen traten unsicher von einem Bein aufs andere und warfen abwechselnd Zorro und dann wieder Nami einen Blick zu. "Entschuldigt, dass ich ein bisschen laut war. Das ist Zorro, ein Freund von Kaya!" Dann legte sie geheimnistuerisch die Hand vor den Mund und legte ihren genervtesten Ton an den Tag. "Zorro ist manchmal voll blöd, wie die meisten Jungs." Das brachte die Mädchen zum kichern. Erfreut über ihren Erfolg, schenkte Nami den Kindern etwas in die Tassen und ging um die Holzbude herum und in die Knie, um ihnen die Getränke besser reichen zu können. "Habt ihr einen schönen Tag?" Die Mädchen nickten, wenn auch etwas zögerlich. "Ja, dass schon, aber wir dürfen nicht mehr bei der Schneeballschlacht mitmachen! Hellmeppo sagt, dass wir nur schwache Mädchen sind und das nichts für uns ist." "Das ist doch Blödsinn! Mädchen können genauso stark sein wie Jungs!" Eines der Mädchen nickte eifrig, die andere trank in vorsichtigen Zügen aus ihrer Tasse. "Wollt ihr eine eigene Schneeballschlacht machen?" Bei den großen hoffnungsvollen Kinderaugen musste Nami sofort lächeln. Sie deutete über ihre Schulter. "Wie wäre es, wenn wir Zorro überfallen? Er ist gerade erst gekommen und hat noch nichts gemacht." "Aber der ist so groß!" Kopfschüttelnd winkte Nami ab. "Das schaffen wir schon. Ich gehe vor und schubse ihn, sodass er auf dem Boden liegt. Dann können wir ihn wunderbar bewerfen." Kichernd nickten die Beiden, Nami nahm ihnen die Getränke ab und stellte sie zurück auf den Tresen. Dann ging sie wieder hinter die Bude. "Auf ihn!" Mit ihrem ganzen Körper warf sich Nami gegen Zorro, der entweder wirklich überrumpelt war, oder wie immer Nami's Absichten durchschaut hatte und mitspielte. Denn kurz darauf, lagen beide im Schnee, Nami füllte ihre Hände mit der weißen Pracht um sie Zorro ins Gesicht zu drücken. Er sah so bedröppelt drein, dass Nami schallend das Lachen anfing, was Zorro natürlich sofort nutzte, um Nami nach hinten zu werfen, sodass er sie jetzt einseifte. Prustend rief die junge Frau um Hilfe und die Mädchen kamen fröhlich kreischend angerannt. Beide formten Klumpen an Schnee um sie sowohl Zorro als auch Nami an die verschiedensten Stellen zu schmieren. Zorro packte sich die beiden Kinder unter die Arme und hielt sie so tief, dass sie ohne Probleme ihre Händchen ausstrecken konnten, um neuen Schnee zu holen. "Das ist nicht fair!" "Feigling! Auf gehts Mädels! Nami ist unser neues Ziel!" Und schon jagten die Drei Nami quer über den Platz. Sie zogen schnell die Aufmerksamkeit aller auf sich und ihre Verfolgungsjagd verwandelte sich in eine ausgiebige Schneeballschlacht, bei der keiner trocken blieb. Kaya bekam unzählige Bälle ab, während sie versuchte die Bastelsachen zu retten, doch irgendwann gab sie auf und stürzte sich lachend ins Getümmel. Ruffy und seine Brüder setzten sich je ein Kind auf die Schultern und versuchten allen Schnee in den Kragen zu stopfen, was zum Teil zu fürchterlichen Rachen führte. Zorro fing Nami's Blick ein und grinste, bevor er die Mädchen aus seinen Armen ließ und ihnen irgendetwas zu flüsterte. Und schon rannten die zwei auf sie zu und rissen sie mit voller Wucht um, sodass Nami rücklings nach hinten kippte. Zorro's dröhnendes Lachen erschallte. Keuchend lag Nami im Schnee und war noch nie so froh gewesen, dass ihre Klamotten durchnässt waren und sie vor Kälte beinahe bibberte. Kapitel 13: 13. Dezember ------------------------ Das leise Klicken seiner Wohnungstür riss Zorro aus dem Schlaf. Er blinzelte etliche Male, bevor sich seine Umgebung schärfte und er einen möglichen Einbrecher auch hätte sehen können. Doch mit seinem Sehvermögen kehrten auch seine anderen Sinne zurück und er erinnerte sich, dass Nami vergangene Nacht bei ihm geschlafen hatte, da ein Schneesturm die Straßen unpassierbar gemacht hatte. Er richtete sich etwas auf, Nami war jedoch weder in seinem Bett, noch konnte er durch die offene Tür Geräusche aus seiner Wohnung wahrnehmen, die sie in seinem Badezimmer oder in der Küche gemacht hätte. Also war sie gegangen, was das Schließen seiner Haustür erklärte. Verschlafen sank Zorro zurück auf die Matratze, steckte sich ausgiebig. Dabei streifte er mit dem Knie unter der zweiten Bettdecke entlang. Die Seite neben ihm war noch leicht warm und weil er sich selbst diesen Genuss nicht verwehren wollte, rollte er auf die andere Bettseite und presste das Gesicht in Nami's Kopfkissen. Und verdammt! Es roch wunderbar nach ihr. Unwillkürlich vergrub er seine Nase tiefer in das Kissen und atmete lang und tief ein. Ihr wunderbar fruchtiger Geruch - von dem er sicher war, dass er von Nami's Shampoo stammte - benebelte seine Sinne und sein Penis zuckte mehr als nur interessiert. Ah ja, sein morgendliches Problem. Es war fast, als würde Nami noch neben ihm liegen, sein Kopf in ihren Nacken gedrückt, so als würde er sie mit sanften Küssen genau dort wecken wollen. Alles war warm und weich und er fühlte sich in diesem Moment so unglaublich gut, dass er seine Hand - die nicht gerade das Kopfkissen umklammerte - hinab wandern ließ und seinen Penis umschloss. 'Scheiße drauf!' Es war vielleicht nicht die feine Art, an eine seiner Freundinnen zu denken, während er im Bett lag und sich um seine Erektion kümmerte, doch Nami und er wussten beide, dass sie nicht nur Freunde waren. Und da er Nami schon einige Male in Bikini gesehen hatte - vereinzelt sogar in Unterwäsche, irgendwie passierte das nach Jahren der Freundschaft einfach so - hatte er eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie ihr nackter Körper wohl aussehen würde. Verschiedene Bilder erschienen vor seinem inneren Auge und Zorro bewegte seine Hand noch etwas schneller. Er dachte an Nami, die auf ihm saß, den Kopf in den Nacken geworfen und lauter kleine "Ah..ah...AH"s keuchte, während ihre Brüste auf und ab wippten. Er würde ihr freie Hand lassen, wenn sie ihn ritt, sie sollte sich nehmen was sie wollte, brauchte. Und wenn Zorro dabei an ihren Brustwarzen lecken oder seine Finger in ihren Pobacken vergraben konnte, wäre er der glücklichste Mann der Welt. Zorro rollte sich auf den Rücken aber ließ den Kopf gedreht, sodass seine Nase mit jedem Atemzug immernoch Nami's Duft einsog. Er verfluchte sich etwas, denn er war vergangene Nacht so schnell eingeschlafen, dass er Nami gar nicht richtig beobachtet hatte, wie sie in seinem Bett lag. Nami würde noch umwerfender aussehen, während sie unter ihm war. Eine seiner Hände würde ihre beiden Handgelenke mit Leichtigkeit umschließen und über ihrem Kopf festhalten können, sodass sie sich in seinem Griff nur noch winden konnte. Sie würde zu ihm aufblicken, mit geröteten Wangen und wässrigen Augen, kurz vorm weinen. Denn er wollte sie zum weinen bringen. Wollte sie mit einem Orgasmus nach dem anderen den Verstand rauben, bis sie nur noch seinen Namen wimmern konnte, mit vom küssen geschwollenen, roten Lippen und ihn mit flehenden Blick ansah. Er würde sie küssen, so sanft wie er es in dieser Situation fertig bringen würde, wenn er zum ersten Mal in sie glitt, wollte ihr - und auch sein - Stöhnen verschlucken. Und er wollte nichts mehr auf der Welt spüren als Nami, die sich um ihn zusammenzog, weil er ihr Freude und Genuss bereitet hatte und sie Erlösung fand. Hoffentlich mit seinem Namen auf den Lippen. Es brauchte nur ein paar Bewegungen über seine Spitze - um die Lusttropfen als Gleitmittel einzufangen - und einige wenige feste, aber schnelle Stöße mit der Hüfte in seine geschlossene Faust, bevor Zorro seinen Orgasmus erlebte. Er stöhnte kehlig und lang, als er kam. Sein Samen tropfte ihm bis auf die Brust. So intensiv und gut war er schon lange nicht mehr gekommen. Träge bewegte er seine Hand noch ein wenig auf und ab, bis auch der letzte Rest seines Orgasmus verklungen war und seine Atmung wieder ruhiger wurde. Er schloss die Augen und atmete tief ein. Das war einer der besten Orgasmen, die er je hatte und das ohne, dass Nami überhaupt anwesend war. Wie würde es werden, wenn sie "richtigen" Sex hatten? Zorro verwarf den Gedanken schnell wieder, denn er wollte seinen Penis nicht schon wieder in Erregung versetzen. Also stand er auf und schlurfte, wie Gott und sein Training ihn geschaffen hatten, in Richtung Dusche. Während das warme Wasser die Spuren seiner Aktivität wegspülte, wanderten Zorro's Gedanken erneut zu einer gewissen orangehaarigen Frau und wie gern er sie erneut als Übernachtungsgast hier hätte. Ob jetzt mit oder ohne Sex, er hatte immer eine gute Zeit mit ihr und es gab viele lustige Dinge, die man zu Zweit erleben konnte. Seine Lippen fühlten sich plötzlich sehr trocken an und er leckte ein paar Mal darüber. Er musste Nami unbedingt noch eine Nachricht schicken und sich erkundigen, ob sie gut zuhause angekommen war. Kapitel 14: 14. Dezember ------------------------ "Wieso ist das so verdammt schwer?" Nami saß auf Nojiko's Couch, eingemummelt in eine der weichen Decken und ließ frustiert ihre Stricknadeln sinken. "Ich hab dir gesagt, häkel lieber einen! Das ist einfacher." "Mir gefällt aber das Strickmuster besser! Nur warum sind diese doofen linken Maschen so schwer?!" Nojiko warf ihrer kleinen Schwester einen mitleidigen Blick zu. Nami gab sich wirklich Mühe, aber sie hatte noch nie wirklich gestrickt und hatte richtig Probleme die linken Maschen abzuheben. Anfangs- und rechte Maschen bekam sie wunderbar hin. Zudem waren die Stricknadeln recht groß und aus Metall, weswegen ihr der Faden häufig abrutschte und sie eine Masche verlor. Nojiko half ihr wo sie nur konnte, sie hätte ihr den Schal auch komplett gestrickt, doch Nami hatte sich in den Kopf gesetzt, ihn alleine zu stricken. Es sollte ein Weihnachtsgeschenk für Zorro sein. Der Grünhaarige Kumpel - oder auch nicht nur Kumpel, sondern ein bisschen mehr - besaß keinen Schal. Und jedes Jahr schleppten seine Freunde ihn zum Shoppen, doch er hatte noch nie einen gekauft. Irgendetwas störte ihn immer, entweder war es nicht die richtige Farbe, die falsche Länge oder kratziges Material. Außerdem sah Zorro es nicht ein, dafür sein hart verdientes Geld auszugeben. Deshalb war Nami eines Nachmittags vor Nojiko's Tür aufgetaucht und hatte sie gebeten, in ein Wollgeschäft mitzunehmen. Sie hatte jedoch nur Wolle gekauft - wunderbar weiche in einem dunklen Burgunderton -, Nadeln hatte Nojiko zur Genüge zuhause. Nami hielt sich tapfer, jedoch hatte sie bisher leichter nicht mehr als knapp ¼ der Länge geschafft. Zum heutigen Samstag war sie extra früh zu Nojiko gefahren, denn sie musste sich langsam beeilen, wenn der Schal bis Weihnachten fertig werden sollte. Konzentriert strickte Nami ihre Reihe zuende und rieb sich dann die schmerzenden Schläfen. "Wehe der Arsch zieht ihn nie an!" Nojiko schmunzelte und Nami schmollte. "Mach dir keine Sorgen Schwesterchen. Ich bin mir sicher, Zorro wird sein Geschenk lieben! Und anziehen sowieso." Dann zuckte sie mit den Schultern und zwinkerte Nami zu. "Außerdem kenn ich dich doch. Das ist auch ein Geschenk für dich! Dass du dir den Schal leihen kannst, wenn dir unterwegs kalt ist. Und sollte er zufällig nach Zorro duften, dann umso besser, nicht wahr?" "Ach halt doch die Klappe Nojiko!" Nami's gerötete Wangen sprachen Bände. Dann vergrub sie das Kinn in ihrem Kragen, hob eine Masche ab und begann die nächste Reihe. "Es soll wirklich ein Geschenk für ihn werden. Zorro mag Weihnachten nicht so und ich will ihm eine Freude machen. Mit etwas Selbstgemachtem, was einen Sinn hat." Sie hob den Blick und sah Nojiko aus großen, braunen Rehaugen an. Dabei war ihre Stimme ganz sanft. Und etwas dumpf durch den Stoff ihres Pullovers zu hören. "Ist das dumm?" Ihre Schwester lächelte und streichelte ihr über den Kopf. "Nein. Ganz und gar nicht. Das ist eine wundervolle Idee und sehr fürsorglich von dir. Ich finde, es zeigt, wie sehr du ihn magst und möchtest, dass es ihm gut geht." Scheu lächelte Nami aus dem Kragen hervor und wandte sich wieder ihrer Strickarbeit zu. "Genau das möchte ich." Ihr Blick war ganz warm und verklärt und Nojiko beneidete ihre Schwester in diesem Augenblick unendlich. Es musste schön sein, so verliebt zu sein. "Möchtest du noch einen Tee?" "Gerne, aber wahrscheinlich ist ein Baldriantee das Beste! Ich hab schon wieder eine verdammte Masche verloren!" Nojiko grinste und ging in ihre Küche um Wasser aufzusetzen, während Nami weiter auf der Couch vor sich hin fluchte. Kapitel 15: 15. Dezember ------------------------ "Was ist das denn?" Zorro blieb mitten im Raum stehen und starrte ungläubig auf das Schauspiel, dass sich ihm bot. Auf Nami's Wohnzimmerboden krochen Ruffy, Lysop und Chopper herum und ein flaummiges schwarzes Kätzchen sauste über das Laminat. Chopper hatte einen schwarzen Plastikstab in der Hand, an dem grässlich bunte Federn hingen. Er schwang das Spielzeug hin und her und alle beobachteten fasziniert, wie das Kätzchen hinterher sprang. Nami's orangener Haarschopf drängte sich an Zorro vorbei. Sie hatte ihm gerade die Tür geöffnet. Die Freunde trafen sich zum monatlichen Marvel-Filmeabend bei ihr. Es fehlte nur noch Sanji. "Das ist ein Kätzchen. Sieht man doch." "Ich weiß dass das 'ne Katze ist. Warum hast du eine?" "Nicht eine, zwei! Chopper hat sie heute Vormittag auf dem Weg zu seiner Tierarztpraxis hinter ein paar Mülltonnen entdeckt. Die armen Kleinen waren halb erfroren, weil es vergangene Nacht so geschneit hat." "Und wieso sind sie nicht in der Praxis?" Diesmal sprach Chopper, ohne jedoch den Blick von dem Kätzchen zu nehmen, dass gerade mit den Vorderpfoten an den Federn festgekrallt war. "Aktuell haben meine Mitarbeiter Urlaub, da wir über Weihnachten immer geschlossen haben. Und ich wollte die Kleinen nicht alleine lassen. Morgen fliege ich zu meiner Mentorin und komme erst in ein paar Tagen wieder, deshalb war Nami so nett und hat angeboten, solange auf die Beiden aufzupassen." "Hn! Und wo ist das andere Biest?" Diesmal wurde Chopper's Stimme ein wenig ärgerlich. "Lysop und Ruffy haben sie erschreckt! Als sie die Zwei gesehen haben, haben sie wie kleine Kinder geschrien und sind auf sie zu gerannt. Das hat eines der Kleinen so erschreckt, dass sie unter Nami's Lesesessel geflohen ist." "Das haben wir doch nicht mit Absicht getan!" "Genau! Du kannst nicht von uns erwarten dass wir Katzen sehen und nicht sofort mit ihnen spielen wollen. Guck nur wie niedlich sie sind!" Lysop streckte die Hand nach dem Kätzchen aus, doch das dachte, er wolle spielen und jagte ihre Krallen in seine Finger. Nicht tief, aber immerhin so, dass er zusammen zuckte. "Geschieht dir recht!" "Halt die Klappe Ruffy!" Doch Ruffy fing das Lachen an und es entbrannte ein kleiner Streit zwischen den Beiden. Zorro ließ sich erschöpft auf das Sofa nieder. Nami hatte sich inzwischen vor ihren Lesesessel gekniet und versuchte mit sanften Worten, das zweite Kätzchen hervor zu locken. Nach einigen Minuten hatte sie Glück, richteten sich auf und hielt das Kätzchen vorsichtig nah an ihrer Brust. Zorro beobachtete sie dabei, wie sie ruhig auf die Katze einsprach, ihr über den Kopf strich und ihr dann die Ohren kraulte. Er vernahm ein leises 'Miau' und Nami strahlte. Zorro verfolgte weiter das Geschehen - wobei er zu faul war den Kopf zu drehen und den drei Chaoten deswegen nur zuhörte und Nami ansah - bis es klingelte und Nami aufstand. Im Vorbeigehen setzte sie das Kätzchen auf der Sofalehne ab. Sie maunzte Nami hinterher und senkte dann ihr kleines Köpfchen und sah sich um. Ihr schien die Höhe nicht geheuer zu sein, denn sie rührte sich keinen Millimeter, entdeckte jetzt aber Zorro. Sie starrten sich gegenseitig an. Und plötzlich hopste das Kätzchen von der Lehne auf die Sitzfläche und tappte in vorsichtigen, kleinen Schritten auf Zorro zu. Es hob den Kopf und beobachtete ihn. Da Zorro keine Anstalten machte sich zu bewegen, wurde die Kleine mutiger und sie legte ein Pfötchen an Zorro's Bein, miaute, tastete etwas umher, bevor sie hüpfte und dann, nachdem sie sich ein paar Mal um die eigene Achse gedreht hatte, auf Zorro's Schoß zusammenrollte. "Na Fellkäul? Sind sie dir zu laut?" Das Kätzchen miaute zustimmend und Zorro grinste. Endlich jemand mit Sinn und Verstand. Sie begann zu schnurren und auch Zorro war kein verdammter Unmensch! Er kraulte das kleine Ding hinter den Ohren was es sichtlich genoss. Ruffy und Lysop schrien in Nami's Flur um die Wette, Anfeuerungsrufe für Sanji. Wer Snacks mitbrachte, wurde dementsprechend begrüßt. Noch während Zorro weiter weiches Fell kraulte, ging Chopper um die Couch herum und setzte auch das andere Kätzchen auf seinem Schoß ab. "Hier pass bitte kurz auf die Beiden auf ich muss mal kurz auf die Toilette." Und schon war er verschwunden und Zorro saß verloren auf der Couch. Das zweite Kätzchen war wesentlich verspielter und schlug dauernd nach der Hand, mit der Zorro sein Geschwisterchen streichelte, also bot er ihr die andere Hand an. Sie rollte sich sofort auf den Rücken und griff in die Luft, versuchte seine Finger zu erwischen. Dabei rutschte sie beinahe von Zorro's Oberschenkel und er konnte sie gerade noch auffangen. Das Kätzchen lag nun auf seiner Handfläche und er hob sie zu seinem Gesicht um ihr einen grimmigen Blick entgegen zu werfen. "Das war ganz schön knapp! Pass besser auf!" Doch das Kätzchen ignorierte ihn bereits wieder, da es seine drei goldenen Ohrringe entdeckt hatte und gierig die Pfötchen danach ausstreckte. Seufzend setzte er sich die Kleine auf die Schulter und schon begann sie, fröhlich mit den Ohrringen zu klimpern. So fanden ihn seine Freunde. Sanji grinste ihn nur hämisch an - also wie immer -, Chopper sah ihn nur stolz an, während Ruffy und Lysop weinerlich klagten, warum sie keine der Katzen halten durften. Und Nami hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Zorro's Leid festzuhalten, denn sie hatte bereits ihr Handy in der Hand und schoss vermutlich 200 Bilder, während sie Wörter wie "süß", "goldig" oder "niedlich" verwendete. Er schloss genervt die Augen und war froh, als sich der Trubel endlich etwas gelegt hatte und alle Getränke, Schüsseln und Teller auf dem kleinen Couchtisch standen und Iron Man 3 anfing. Während des Filmes beugte sich Nami, die neben ihm saß, immer wieder über Zorro um die schlafende Katze auf seiner Schulter zu betrachten. Dabei hatten ihre Augen einen so liebevollen Ausdruck, dass er es nicht übers Herz brachte sich über die versperrte Sicht auf den Fernseher zu beschweren. Ihre lange Haare fielen ihr auf elegante Weise um den Körper und sie sah so sanft aus, wie Zorro sie noch nie gesehen hatte. Außerdem streifte ihr warmer Atem angenehm seine Haut, als sie flüsternd mit den zwei Kätzchen redete und ihre Fingerknöchel streichelten des Öfteren seine Wange als sie über das Fell fuhr. Was ihm wiederum einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Nami's und seine Blicke trafen sich und sie lächelte ihn liebevoll an. Das Kätzchen auf seiner Schulter drückte gerade eine Pfote an seine Wange und Nami vergrub ihr Lächeln an Zorro's Hals, bevor sie ihn und seine Ohrringe wenigstens von einem der kleinen Racker erlöste und nun selbst ein Kätzchen auf dem Schoß hatte. Und beide Katzen rührten sich bis Ende des Filmes nicht mehr vom Fleck, auch nicht als Ruffy und Sanji das streiten anfingen und eigentlich keiner mehr etwas vom Dialog oder der Handlung mitbekam. Kapitel 16: 16. Dezember ------------------------ Beißende Kälte pustete Zorro ins Gesicht und er verfluchte sich wieder einmal, dass er nie auf seine Freunde hörte und sich einen Schal besorgte. Denn den könnte er jetzt brauchen. Law - sein bester Kumpel - lief neben ihm und er versteckte sein Gesicht gerade gemütlich in seinem Wollschal. Arsch! Zorro richtete das Band seiner Trainingstasche, das er um die Schulter hatte und setzte sich die Kapuze des Mantels auf. Wenigstens etwas Schutz vor dem Wind. Es hatte ein Boxturnier stattgefunden an dem Zorro teilgenommen hatte und Law war zum Zuschauen dabei gewesen. Vielleicht war Law aber auch nur mit gekommem, um Bonney - eine junge MMA-Kämpferin die ebenfalls Trainerin in Zorro's Fitnessstudio war - wiederzusehen. Sie kam gern auf Wettkämpfe um zu zusehen und Law hatte ein Auge auf sie geworfen. Ein nicht ganz so heimliches, denn jedes Mal fand Zorro die beiden knutschend in einem Flur oder Abstellkammer und er schwor, dass Bonney ihm einmal einen BJ auf dem Klo gegeben hatte. Keiner konnte so lange pinkeln und kam vollkommen relaxed zurück! Jetzt waren die Freunde auf dem Weg in ihre Lieblingskneipe um Zorro's Sieg zu feiern. Es waren nur noch wenige Meter durchs Einkaufsviertel - in dem noch einiges los war, Vorweihnachtszeit eben - bis er sich endlich seinen Whiskey gönnen konnte. Sie unterhielten sich über belanglose Dinge während sie Passanten auswichen, wie der Arbeit, Pläne fürs Wochenende und die Feiertage und zu Law's Belustigung fing er immer wieder von dem Schlag an, den Zorro voll in die Magengrube bekommen hatte. Der hatte gesessen und Zorro musste einen erstickten Laut gemacht haben, den Law als 'äußert unmännlich, du hast dich angehört wie ne quietschende Ratte' beschrieb. Sie lieferten sich einen kleinen Schlagabtausch ihrer peinlichsten Momente miteinander, bevor Zorro's Blick an einem Schaufenster hängen blieb und er automatisch seine Schritte verlangsamte. Er trat näher an die Scheibe und besah sich die Auslage. Es hingen viele verschiedene Ketten - einige mit Diamanten besetzt - um Büsten, doch was Zorro's Aufmerksamkeit erhascht hatte, war eine dünne, goldene Kette mit einem Anhänger, der wie eine Orange aussah. Die Frucht bestand aus einem orangen Edelstein, während die zwei Blätter in länglichen, grünen Steinen gehalten waren. Sie war schlicht gehalten, aber dennoch wunderschön filigran gearbeitet. Die Büste stand etwas weiter hinten im Schaufenster, da vorne eher die kühlen, winterlichen Stücke ausgestellt waren, die zu Weihnachten passten. "Oh, für Nami?" Ohne es zu bemerken, war Law neben ihn getreten und besah sich nun ebenfalls den Schmuck. Zorro's Blick wanderte zurück zur Kette. Er konnte sie sich sehr gut an Nami vorstellen und das Law sofort wusste an wen er gedacht hatte, zeigte ihm nur noch mehr, dass sie wunderbar zu ihr passen würde. "Meinst du ich soll sie kaufen?" "Bro. Du hältst auf dem Weg zu Alkohol an, nur um dir Ketten in nem Schaufenster anzusehen. Zieh deine eigenen Schlüsse." Dann drehte er sich um und lehnte sich an die Scheibe, während er sein Handy aus der Tasche zog. "Ich warte hier." Und so betrat Zorro den Laden und verließ ihn wenig später mit einer Schatulle, die in eine Tüte gepackt, nun im Seitenfach seiner Sporttasche verstaut war. Law stieß sich von der Wand ab als er Zorro bemerkte und sie setzten ihren Weg fort. Kapitel 17: 17. Dezember ------------------------ Das Erste was Zorro sah, als er nach der Arbeit an seinem Spind stand um sein Duschzeug zu holen, war eine Nachricht von Robin. Keine in den Gruppenchats wie meistens, sondern privat. Er öffnete ihren Kontakt und las: *Sag, dass du mich liebst.* Das ließ ihn die Stirn runzeln. Robin war seit Jahren mit Franky zusammen und das glücklich. Er wusste, dass sein Kumpel seit Monaten einen Ring in der Sockenschublade versteckt hatte. Und auch, dass Robin ihn gefunden hatte und seither nur noch glücklicher zu sein schien. Warum wollte sie nun ein Liebesgeständnis? War das so ein lächerlicher Treuetest? Er tippte *Was?* zurück, legte das Handy wieder in den Spind und schlurfte zu den Duschen. Als er zurück kam, zog er sich gemütlich an, bevor er seine Sachen packte und das Fitnessstudio verließ. Er öffnete die neue Nachricht von Robin, in der aber wieder die gleichen Worte standen. *Sag, dass du mich liebst.* *Wieso?* Sofort kamen die kleinen Doppelhaken an der Chatblase zum Zeichen, dass Robin sie gelesen hatte. Dann wartete er, bis die nächste Nachricht eintrudelte und lief währenddessen zu U-Bahnstation. *Ich hab etwas, das du willst. Und ich erwarte eine kleine Gegenleistung.* *Kein Interesse!* Er konnte Robin's Grinsen förmlich spüren. *Vertrau mir, du möchtest es. Also, sei ein braver Junge und sag, das du mich liebst!* *🖕* Die Antwort die darauf folgte kam sofort, so, als hätte Robin sie schon getippt bevor er zurück geschrieben hatte. *Es geht um Nami.* Hn. Das weckte ein Interesse wirklich etwas. Aber dennoch kein Grund, sich von Robin erpressen zu lassen. *Die sehe ich heute Abend. Also wenn sie was von mir möchte, dann kann sie's mir bei Sanji sagen.* *Stell dich nicht dumm. Es ist etwas, dass sie dir nie zeigen würde.* *Dann ist es besser, du tust es auch nicht. Die Furie macht mich einen Kopf kürzer wenn sie erfährt, dass ich an was gelangt bin, dass ich nicht haben soll.* Diesmal tippte Robin etwas länger und Zorro las ihre Nachricht erst, als er in der Bahn war und einen freien Sitzplatz ergattern konnte. Nicht-Rush-Hour sei Dank! *Du bist ein sturer Idiot. Also schön, ich geb dir einen Tipp. Erinnerst du dich, was ich euch erzählt habe, was mein Weihnachtsgschenk für Franky ist? Nami hat mich begleitet.* O..oh! Tatsächlich konnte er sich erinnern. Schwer zu vergessen, wenn einem die beste Freundin erzählte, dass sie Boudior-Shooting machte und Franky dann das Album zu Weihnachten schenken wollte. Ein ganzes Album. Und wenn Nami mitgegangen war… fuck! *Nur begleitet oder…?* *Wusste du bist interessiert! Sie hat nur ein, zwei Probeaufnahmen gemacht, die nicht gedruckt werden. Aber ich sollte sie mit meinem Handy auch fotografieren. Also, was sagt man?* Zorro knirschte frustriert mit den Zähnen, gab jedoch schnell nach. *Bitte.* *😏* Und dann kam das Foto. Zorro konnte es gar nicht schnell genug öffnen - zum Glück saß keiner in seiner Nähe - und verschluckte sich beinahe an seiner eigenen Spucke. Shit! Das Foto war in schwarz/weiß. Nami lag in einer aufreizenden Pose - die wirklich alle ihrer Kurven betonte, ihre vollen Brüste, die endlosen Beine - auf einem Bett, mit zerwühlten Laken. Sie trug nichts als schwarze Spitzenunterwäsche, doch was Zorro wirklich den Atem stocken ließ war, was sie darüber trug. *Fuck! Ist das..?* Er tippte so schnell und mit leicht schwitzigen Fingern, sodass er die Nachricht dreimal ausbessern musste. *Ah es ist dir aufgefallen! Sagst du jetzt das du mich liebst?* *Wieso hat sie mein Hemd an?* Denn das war unverkennbar sein Hemd! Zu einhundert Prozent! Es war tiefschwarz und hatte ein schlichtes aber dennoch elegantes, graues Nadelstreifenmuster. Nami, Robin und auch Vivi gaben ihm jedes Mal ein Kompliment, wenn er es trug. Und jetzt sah er es über Nami's halbnacktem, nur mit Spitzenunterwäsche bekleidetem Körper. Unauffällig schielte er zur Seite und richtete sich dann die Hose, denn die war nun ein klein wenig enger. *Sie muss es sich mal wieder stibitzt haben. So oft wie sie deine Kleidung trägt, müsste dir doch die Hälfte der Sachen fehlen.* Zorro schloss die Augen und ließ den Kopf zurück fallen, sodass er nun an der ruckelnden U-Bahn lehnte. Es flossen unzählige Gedanken auf ihn ein, obwohl er versuchte, sie zu unterdrücken. Nami, die in seinem Bett lag, mit zerzausten Haaren mit nichts als einem seiner T-Shirts bekleidet. Nami, die in Unterwäsche aus seinem Bad kam, nachdem sie sich geduscht hatte. Nami kniend auf dem Teppich vor seinem Bett, ihr Gesicht jedoch zwischen seinen Beinen. Scheiße, er musste dringend aufhören an Nami zu denken. Doch alles was er machte, war die Augen zu öffnen und nochmals ungläubig auf das Bild zu starren. Mit klopfendem Herzen und zugleich trockenem, aber auch feuchtem Mund. Sie war wirklich wunderschön und die Tatsache, dass sie sein Hemd zu so einem Shooting trug, war beinahe zu viel. Seine Haltestelle wurde durchgesagt und riss ihn aus seinen nicht jugendfreien Gedanken. Er stand auf und bevor er sein Handy sperrte und es in seine Manteltasche stopfte, schickte er noch eine letzte Nachricht an Robin. *💜* Kapitel 18: 18. Dezember ------------------------ Die Wir-feiern-ein-paar-Tage-vor-Weihnachten-für-unsere-Freunde-eine-Party-Party von Robin und Franky war wie jedes Jahr ein absolutes Highlight. Als einziges Pärchen der Gruppe hatten die Beiden die geräumigste Wohnung - und bald ein Haus, designt und gebaut von Franky selbst - und Zorro hatte das unverschämte Glück nur ein Stockwerk unter ihnen zu wohnen. Was das Kommen und Gehen wunderbar einfach machte. Robin hatte sich selbst übertroffen und ihre Wohnung zur Unkenntlichkeit in ein Winter-Wonderland umdekoriert. Sogar Sprühschnee hatte sie an die Fenster gesprüht und auf ihrem kleinen Balkon hingen Eiszapfen vom Dach. Wie auch immer sie das hinbekommen hatte. Sanji hatte das Catering übernommen und wie immer war an seinem Essen - sehr zu Zorro's Leidwesen - nichts auszusetzen. Aber die Portionen auf den dekorativen Servierlöffeln - nicht alle Speisen waren darauf angerichtet, aber hey, Zorro nahm was er kriegen konnte - waren ihm persönlich etwas zu klein, was er dem Koch zu 100% heute noch mehrmals unter die Nase reiben würde. Robin hatte eine große Auswahl an den edelsten Weinen mitgebracht die laut Aussage von Nami, Vivi und ihrer Schwester Nojiko wirklich köstlich waren. Kein Wunder, schließlich war Robin Sommelier und kannte die Geschmäcker ihrer Freunde seit Jahren. Zorro war nur froh, dass Franky auch Bierkästen auf den Balkon gestellt hatte. Ruffy, Lysop, Sanji und Brook saßen auf der großen Couch vor Franky's Fernseher und spielten Mario Kart. Franky selbst rief ihnen von seinem Platz auf Robin's Lesesessel aus, zahlreiche Tipps zu. Chopper, ihr junger Tierarzt der Gruppe, stöberte mit hinter dem Rücken verschränkten Armen an Robin's deckenhohem Bücherregal vorbei. Die Schwarzhaarige entschuldigte sich bei den anderen Frauen und trat zu Chopper um ihn zu ermutigen, sich die Bücher auch zu nehmen, anstatt nur die Buchrücken zu inspizieren. Vivi, Nami und Nojiko standen alle mit ihrem Weinglas in der Hand in der Nähe des Balkons und unterhielten sich angeregt. Zorro's Aufmerksamkeit wurde jäh von Nami's wundervollen Körper losgerissen, als Sanji frustriert den Controller auf seinen Schoß warf und stöhnte. "Tja Kochlöffel, deine Stärken liegen eindeutig in anderen Bereichen des Lebens. Kindliche Videospiele sind doch etwas zu anspruchsvoll für dich." Das brachte ihm einen kräftigen Tritt gegen das Schienbein ein und er musste die Zähne zusammen beißen, denn es tat erstaunlicherweise wirklich weh. Was kein Wunder war, denn Sanji hatte seit Wochen keinen Leg-Day im Fitnessstudio ausfallen lassen. Sehr zu seinem bedauern schien Sanji seinen Unmut auch zu bemerken, denn er grinste ihn an und warf ihm seinen Controller entgegen. Dann stand er auf und ging zu Vivi und den anderen. Sofort erklangen freudige Ausrufe und Zorro hasste ihn noch ein Stückchen mehr. Auch wenn Hass ein falsches Wort für seine Verbindung mit Sanji war. Aber das würde er niemals zugeben, selbst wenn sein Leben davon abhinge. Er spielte einige Runden mit den anderen, die Spieler wechselten auch zu Chopper und Franky, bevor Zorro dringen aufs Klo musste. Nach fünf Bier auch kein Wunder. Als er die nächste Spielpause hatte, machte er sich auf den Weg und boxte, da er grade schon mal stand, Sanji im vorbeigehen in den Arm. Das Sanji nach Luft schnappen musste, war ihm ein inneres Blumenpflücken und er warf ein grinsen über seine Schulter. Welches Sanji mit gleich zwei Mittelfingern quittierte. Als er in den Flur trat, der zur Toilette führte, öffnete sich die Tür und Nami trat heraus. Sie sah ihn und blieb erschrocken stehen. "Was?" Nami schüttelte kaum merklich den Kopf und deutete mit dem Finger an die Decke. Und dort hing - wie in einem typischen Romantik-Weihnachtsfilm - ein Mistelzweig. Befestigt an der Deckenlampe. Zorro starrte einige Momente ungläubig auf das Gewächs, bevor er den Kopf wieder senkte und Nami ansah. "Wieso hat Robin einen Mistelzweig auf dem Flur zur Toilette hängen?" "Woher soll ich das wissen? Ich war pinkeln und hab keine Hausbesichtigung durchgeführt!" "Hnpf! Also schön. Hat keiner gesehen, dass wir hier stehen, also lassen wirs." Das schien Nami zu empören, denn sie kniff ihre Augenbrauen zusammen und stemmte die Hände in die Hüften. Zorro musste sich ein Lächeln verkneifen. Nami war immer der Meinung, dass sie taff sei, doch sie war die meiste Zeit einfach nur süß und niedlich, wie sie versuchte, einschüchternd ind bedrohlich zu wirken. Jeder der sie kannte wusste jedoch, dass die Orangehaarige nur furchteinflösend war, wenn es um Geld ging. "Wir können diese Tradition nicht brechen Zorro! Das bringt Unglück." "Ja, aber nur den Frauen. Was diesen Brauch meiner Meinung nach noch unsinniger erscheinen lässt." Schmollend schon Nami ihre Unterlippe vor und sie blickte ihn nun mit großen, enttäuschten Rehaugen an. Verdammt. Genervt kratzte sich Zorro am Hinterkopf und machte seinen Unmut mit einem genervten Brummen Luft. Doch Nami erkannte seine Kapitulation sofort und lächelte leicht. Sah ihn nun abwartend und nicht mehr traurig an. Also beugte er sich hinab und drückte Nami einen kurzen Kuss hinter ihr Ohr. Das brachte ihm ein atemlos gehauchtes "Oh!" ein, was wirklich merkwürdige Dinge mit ihm anstellte (wie zum Beispiel, dass sein Bauch wohlig anfing zu Kribbeln, sodass er einmal mehr wusste, was diese blöden Schmetterling im Bauch bedeuteten). Doch er musste sich zusammen reißen und schnell von ihr ablassen, sonst hätte er womöglich noch etwas furchtbar Dummes gemacht. Wie seine Zunge oder Zähne mit ins Spiel gebracht, nur um das kleine Erschaudern und ihren warmen Atem erneut zu spüren. Nur weil sie so zart roch und er die Wärme ihrer Haut noch an seinen Lippen spürte. Sein bissiger Kommentar - ob sie zufrieden war, mal wieder ihren Willen bekommen zu haben - blieb ihm im Hals stecken, als er Nami's Gesichtsausdruck sah. Sie war eindeutig verlegen! Ihre Wangen hatten einen leichten Schimmer von rosè angenommen und ihre Augen blickten ihn mit so viel Erstaunen, Hoffnung und etwas Unbekannten an, bei dem Zorro ganz schnulzig warm wurde. Ok, wenn er ehrlich war nicht so schnulzig, immerhin hatte er diese Wärme immer öfter wenn er mit Nami Zeit verbrache. Er verwandelte sich langsam in den Kochlöffel, konnte aber mittlerweile gar nicht mehr sagen, was daran schlimm war… Sie blinzelte erneut und trat einen zögerlichen Schritt näher. "Du...du hättest naja...mich auch richtig küssen können. Wenn du gewollt hättest." Kurz stockte Zorro der Atem. Wie konnte Nami solche Dinge immer nur offen ansprechen. Sie waren nicht mal allein! Ihre ganzen Freunde waren nur wenige Meter entfernt und Nami versuchte gerade ihn mit ihrer honigsüßen Stimme und den zu ihm aufgewandten Lippen zu verführen. In einer Wohnung, die keinem von beiden gehörte! Jetzt war er hin und her gerissen zwischen einfach zu verschwinden und Nami an die Wand zu pressen und sie besinnungslos zu küssen. Da er aber immer deutlicher die Stimmen seiner Freunde wahrnahm, entschied er sich für Rückzug. Doch er konnte Nami nicht ohne Irgendetwas so stehen lassen. Verloren und doch so voller Hoffnung. Also schluckte er seinen verdammten Stolz runter und überbrückte die Distanz zwischen ihnen. Er strich Nami eine Haarsträhne hinters Ohr - wie er hoffte in einer zärtlichen Geste - und drehte die Spitzen etwas in seinen Fingern. Dann sagte er mit leicht gesenkter Stimme und Blick nur auf ihre Lippen. "Ich merks mir. Für's nächste Mal." Er verharrte einige Sekunden mit den Augen auf ihrem Mund, bevor er ihr nochmal in die Augen sah und ihr versuchte zu sagen, was er sagen wollte. Das sie Geduld mit ihm haben sollte. Das er es versuchte, aber nun mal nicht geübt in solchen Dingen war. Dinge, die über einen One-Night-Stand oder mehreren Treffen nur für Sex hinaus gingen. Das er sie wollte. Anders wollte als das, was er kannte. Irgendwann lächelte Nami und legte ihre Hand auf seine, drückte sie. Als Zeichen, dass sie verstanden hatte. Dann drehte sie sich um und verschwand wieder in Robin's und Franky's Wohnzimmer. Und Zorro fuhr sich einmal durch die Haare, steckte dann eine Hand in die Hosentasche und ging verdammt nochmal endlich pinkeln! Kapitel 19: 19. Dezember ------------------------ Schwerfällig hängte Zorro die Langhantel zurück in die Halterung. Er war mit dem letzten Durchgang seines Satzes fertig und heute wirklich erschöpft. Alle seine Kunden wollten heute bis aufs Äußerste gehen, wahrscheinlich weil es für den Großteil der letzte Besuch vor Weihnachten war. Anschließend hatte er noch sein eigenes Training absolviert und war jetzt fix und fertig. Ächzend erhob er sich und seine Muskeln protestierten. Vielleicht hätte er es, nachdem er gestern so schlecht geschlafen hatte, heute mal etwas langsamer angehen lassen sollen. Er wischte sich mit einem Handtuch grob den Schweiß von Gesicht und Nacken und lief dabei zu der Personalumkleide. Gerade als er sein sauberes Handtuch aus dem Spind geholt hatte und dabei war, sich auszuziehen, öffnete sich die Tür und Bonney steckte ihren Kopf in die Umkleide. "Yo Zorro, Perona lässt nach dir schicken. Am Eingang warten Leute auf dich." "Was für Leute? Kundschaft?" "Bin ich dein Laufbursche? Frag sie selbst!" Und schon war Bonney wieder verschwunden. Genervt stopfte Zorro seine Sachen zurück in den Spind und machte sich auf den Weg zum Empfang. Genervt und mit schon einer Absage für ein zusätzliches Training, umrundete er die letzte Ecke und blieb verwirrt stehen. Im Eingangsbereich standen Sanji und Nami, beide dick eingemummelt in ihre Winterkleidung. Als Nami ihn entdeckte, hob sie zur Begrüßung die Hand, während Sanji ihn nur ausdruckslos ansah. Er lief zu den beiden und nickte Perona - die schrille Persönlichkeit am Empfang - kurz zu. "Was wollt ihr?" "Hallo Zorro, uns geht's gut, danke der Nachfrage." Nami war wie immer unbeeindruckt von seiner mürrischen Art, doch Sanji runzelte die Stirn. "Danach hab ich nicht gefragt." Seine Antwort war um einiges pampiger als geplant, doch seine schmerzenden Muskeln, Hunger und das Verlangen nach einer Dusche machten seine Laune nicht besser. Mit pochender Ader auf der Stirn trat Sanji einen Schritt nach vorn, sodass er nun halb zwischen Nami und Zorro stand. "Ich würde dir so gern mal Manieren einprügeln, du lachhafter Gorilla! So spricht man nicht mit einer Dame!" "Ach ja? Versuchs doch! Wenn ich mit dir fertig bin, bist du nur noch als Suppen-Vorkoster zu gebrauchen!" Beide standen jetzt so dicht beieinander, dass sich ihre Köpfe fast berührten und Sanji bleckte die Zähne, während Zorro nur warnend knurrte. Perona schien einen Heidenspaß an der Sache zu haben, denn sie hatte ihr Handy gezückt und filmte. Nami hingegen seufzte nur. Es war doch keine so gute Idee gewesen, direkt hierher zu kommen. Sanji hatte bis in die Morgenstunden geschuftet und war mittags bereits wieder wach geklingelt worden, weil sich ein Kollege krank gemeldet hatte und er somit schon früher zur Arbeit musste. Und das an seinem freien Tag, den er eigentlich mit Nami verplant hatte. Die Zwei trafen sich alle paar Wochen mal in Sanji's Wohnung, wo er Nami neue Rezepte beibrachte. Heute hatte sie ihre Bento-Künste verfeinert und neben ihrem eigenen Bento, hatten sie noch genug Zutaten für drei weitere übrig. Eines hatte Sanji behalten - und er war ganz hingerissen von dem Gedanken, für den Abend ein von Nami zubereitetes Essen zu haben - das andere wollte Nami für Nojiko mitnehmen und das letzte wollte sie Zorro vorbeibringen. Sie wusste, dass er meistens auf dem Heimweg von der Arbeit etwas zum mitnehmen holte, weswegen Nami froh war, ihn heute noch zu erwischen. Die Bentos stecken in einem Stoffbeutel, der um Nami's Handgelenk baumelte. Die beiden Streithähne hatten sich mittlerweile gegenseitig am Kragen gepackt und es wurde Zeit für Nami, zu intervenieren. "So Schluss, da sind ja kleine Jungs anständiger als ihr!" Sie trat zwischen die Beiden, drückte Zorro mit einer Hand auf der Brust weg und zog gleichzeitig Sanji am Arm zurück. "Wir sollten wieder gehen. Hier, das ist für dich." Die junge Frau kramte in dem Beutel, hob die oberste Box heraus und stellte sie auf den Tresen. Sie wischte einen nicht vorhandenen Fleck vom Deckel und sah Zorro kurz an. Der sah schweigend zurück und betrachtete dann die Box. "Komm Sanji, wir gehen." Nami hakte sich bei Sanji unter und sein Gesichtsausdruck wurde sofort weicher und er ließ sich widerstandslos mitziehen. Natürlich nicht ohne Zorro noch einmal den Mittelfinger über die Schulter hinweg zu zeigen. Das brachte ihm einen Ellbogen in die Seite ein, doch der Blonde lächelte weiter vor sich hin. Mit gerunzelter Stirn sah er seine Freunde durch die Tür verschwinden, doch ihm entging Nami's Blick nicht, den sie ihm noch zuwarf. Perona beugte sich neugierig über den Tresen, als er den Deckel öffnete. Darin befand sich ein perfekt angerichtetes, typisch japanisches Bento. Reis, Fisch, etwas Fleisch, Gemüse - alles war hübsch angerichtet und perfekt portioniert und mit allem, was er mochte. Er warf einen letzten Blick zum Eingang, doch Nami und Sanji waren schon in der Dunkelheit verschwunden. Das war eine wunderbare Wendung in seinem Tag. Er hatte sich schon auf Tiefkühlpizza eingestellt, doch ein selbstgemachtes Bento, zog er jeder Tiefkühlkost vor. Vor allem, wenn es von Nami kam. Er schnappte sich sein Essen, ignorierte Peronas Fragen und Sticheleien und lief zurück zur Umkleide, um endlich zu duschen. Auf dem gesamten Heimweg hielt er die Bentobox vorsichtig in den Händen, denn in seiner Tasche wäre die ganze Arbeit bestimmt zunichte gemacht worden. Und das hätte ihm eine gerüpfte Nase und tagelanges Schweigen von Nami und einige kräftige Tritte von Sanji eingebracht, sollten die Beiden das je erfahren. Vorsicht war besser als Nachsicht. Zuhause schmiss er seine Trainingstasche wie immer ins Bad, schaltete eine Trommel Wäsche an - unzählige Male in ein nach Schweiß stinkendes Bad zu kommen, hatten ihn eines besseren belehrt und er machte seine Wäsche nun häufiger - und schmiss sich dann auf seine Couch, wo er sofort den Fernseher startete und die Bentobox auf den Tisch stellte. Er griff nach eine paar noch eingepackten Stäbchen die von der Bestellung chinesischen Essens von gestern noch auf dem Tisch lagen - nur die Stäbchen, den Müll hatte er bereits beseitigt - und begann zu essen. Es schmeckte himmlisch! Nami hatte sich wirklich selbst übertroffen, wobei man wahrscheinlich auch Sanji einiges an Lob zusprechen musste. Er ließ es sich schmecken, lehnte sich dann kurz zurück und unterdrückte ein Rülpsen. Dann griff er nach seinem Handy und schickte ein Bild von der leeren Bentobox an Nami. Ohne Text, ohne Emoji, aber er hoffte, sie würde seinen Dank auch so verstehen. Kapitel 20: 20. Dezember ------------------------ Noch vollkommen schlaftrunken richtete sich Zorro auf und besah sich die Umgebung. Irgendetwas hatte ihn geweckt, doch er konnte beim besten Willen nichts oder jemanden finden, der ihn aus dem Schlaf gerissen haben könnte. An seinem Fußende schlief Ruffy, direkt neben ihm Chopper. Lysop war wahrscheinlich in seinem eigenen Bett, zusammen mit Kaya. Die Freunde waren gestern lang auf dem Weihnachtsmarkt und anschließend noch in ihrer Lieblingsbar gewesen, die nicht weit von Lysops Wohnung entfernt war. Sanji hatte sich als erstes verabschiedet, da er am nächsten Tag bereits mittags in der Arbeit sein musste. Das Leiden eines Küchenchefs! Alle anderen hatten Zuflucht in Lysops Wohnung gefunden und übernachteten auf Matratzen, Decken und Isomatten, die Lysop von überall her zusammengesucht hatte. Alles war ruhig, keiner atmete auffällig schnell. Geräusche, die einen Einbrecher oder Ähnliches vermuten ließen, gab es auch nicht. Alles war ruhig und drei verschiedene, aber gleichmäßige Atmungen waren zu hören. Er suchte die Quelle der dritten Person, Nami, und fand sie direkt neben sich. Sie hatte sich in seinen Arm gekuschelt! Ihr Kopf lag halb auf seiner Schulter, halb auf der Brust. Eine ihrer Hände lag in einer lockeren Faust auf seinem Bauch. Ihre Lippen mussten leicht geöffnet sein, denn mit jedem heben und senken ihrer Brust, kitzelte ihr Atem warm über seine Haut. Wahrscheinlich war ihr kalt geworden. Nami hatte eine lange Diskussion mit Lysop gehabt, ob nicht sie neben Kaya schlafen sollte, doch da hatte das Paar ihr einen Stich durch die Rechnung gemacht. Also hatte sich Nami schmollend auf die Couch verzogen und als ihren Schlafplatz auserkoren. Doch jetzt lag sie ihn Zorro's Arm und der starrte einige Momente auf Nami's orangenen Schopf, bevor er die Situation wirklich begriff. Ihr fruchtiges Shampoo stieg ihm in die Nase und er war sich plötzlich ihrer Nähe sehr bewusst. Ihre weichen Brüste drückten sich an seine Seite und eines ihrer Beine - ihrer langen, langen Beine, Zorro hatte bereits öfters von ihr geträumt, wie sie sie um ihn schlang in den verschiedensten Positionen, damit sie sich beide noch näher spüren konnten - hatte sie über einen seiner Oberschenkel gelegt. Ihr Körper strahlte eine Wärme aus, die ihm beinahe zu viel wurde und er schluckte kräftig. Außerdem stockte ihm kurz der Atem, als Nami ihr Bein etwas bewegte und damit sein bestes Stück berührte. Fuck! Sein Herz schlug schneller und sein Penis zuckte, begeistert von der versehentlichen, aber äußerst erwünschten Berührung. Vorsicht, um Nami nicht zu wecken, wanderte er mit der Hand nach unten, um sein Glied auf die andere Seite zu legen. Und obwohl er sonst das Muster an Selbstbeherrschung war - Begegnungen mit Sanji ausgenommen - musste er seinen Penis einfach zwei-, dreimal mit der geschlossenen Hand pumpen. Er konnte sein Stöhnen gerade so unterdrücken, doch die Vibrationen in deinem Brustkorb schienen recht stark gewesen zu sein, denn Nami neigte den Kopf ein wenig nach oben und seufzte. Jetzt hatte Zorro guten Blick auf ihre vollen Lippen, ihre niedliche Nasenspitze. Da ihre Wange an seine Brust gedrückt war, hatten sich ihre Lippen zu einem kleinen Schmollmund verschoben. Sie sah in diesem Moment so unfassbar niedlich und zum küssen aus, dass Zorro sich gerade noch davon abhalten konnte, seine Lippen mit ihren zu verschmelzen, als er schon den Kopf gehoben und ihr näher gekommen war. Doch er wollte sie nicht im Schlaf belästigen. Sie waren kein Paar, hatten keine Regeln aufgestellt und so war für ihn ein Kuss - den Nami vielleicht gar nicht wollte und den sie nicht ablehnen konnte - ein no-go. Er begnügte sich damit, seine Nase in ihren Haaren zu vergraben und mehrmals tief einzuatmen. Er rückte ihren Körper noch ein wenig mehr auf seinen, sodass Nami nicht halb auf dem Boden lag, sondern vollständig auf der Matte, beziehungsweise ihm. Dann schloss er die Augen und versuchte trotz Nami's warmen Körper einzuschlafen. Es dauerte einige Zeit, denn Zorro prägte sich ein, wie es sich anfühlte, wenn Nami an ihn gekuschelt war. Als Zorro fest eingeschlafen war - was bei ihm an einer sehr tiefen und langsamen Atmung, mit gelegentlichen Schnarchern zu erkennen war - schlich sich ein leichtes Lächeln auf Nami's Lippen. Sie kuschelte sich enger an Zorro, sog seinen leicht herben Geruch ein und ließ sich dann von seinem gleichmäßigen Herzschlag endlich in den Schlaf singen. Kapitel 21: 21. Dezember ------------------------ Mitleid für sich selbst war alles, was Nami aktuell empfand. Warum nur, warum!, hatte sie sich breit schlagen lassen, heute Fahrer zu sein? Bei einem Weihnachtsmarkt-Besuch doch totale Verschwendung. Enttäuscht stellte sie ihre leere Kinderpunsch-Tasse ab und lauschte der Unterhaltung von Vivi und Ruffy. Die beiden waren seit kurzem in einer Art Beziehung, obwohl Nami noch nicht wusste, ob die sexuelle Ebene schon erreicht wurde. Und das interessierte sie brennend, doch Vivi war nur hochrot angelaufen und stotternd geflohen, als Robin und Nami sie darauf angesprochen hatten. Girls-Talk war sowas von fällig! Der Abend war wunderschön! Es waren leichte Minusgrade und Schnee fiel in großen, weichen Flocken auf die Straßen und Dächer. Und die Beleuchtung gab den restlichen Flair! Ihre Freunde schienen auch Spaß zu haben, Lysop - heute ohne Kaya - unterhielt sich angestrengt mit Franky und Zorro, Sanji war in ein anregendes Gespräch mit Robin vertieft und Ruffy und Vivi waren gerade zu den Essenständen losgestiefelt. Ruffy hatte dabei ganz selbstverständlich nach Vivi's Hand gegriffen und ihre Freundin war rot angelaufen. Hach, Liebe konnte so schön sein. Mit verträumten Blick beobachte Nami ihre Freunde und das Schneetreiben. Je später es wurde, desto kälter war es, was schlussendlich dazu führte, dass Nami - ohne Handschuhe oder einer wärmenden Tasse - langsam aber sicher zu frieren begann, verschuldet durch ihre kalten Hände. Denn warm genug angezogen hatte sie sich, eingeschlossen zwei Paar Socken. Sie bewegte ihre Finger ein paar mal schnell, um den Blutfluss anzuregen und gerade als sie ihre Hände in die Manteltasche stecken wollte um sich vor dem eisigen Wind zu schützen, trat Zorro an sie heran. Er nickte mit dem Kopf in Richtung ihrer Hände. "Ist dir kalt?" Nami sah ihn nur verblüfft an. Wie konnte der Mann so aufmerksam sein? Er hatte gerade noch mit Franky gesprochen, stand mit dem Rücken zu Nami und doch hatte er es bemerkt. Sie brachte nur ein kurzes Nicken zustande und Zorro brummte. Ohne viele Worte zog er seine Handschuhe aus, steckte sie aber zuerst nur in seine Jackentasche. Dann umschloss er mit seinen Händen die von Nami und rieb sie in vorsichtigen Bewegungen aneinander. Dann zog er etwas an ihren Armen und brachte ihrer beiden Hände zu seinem Mund, nur um seinen warmen Atem durch einen Spalt seiner Finger zu hauchen. Dabei unterbrach er keine Sekunde den Augenkontakt und Nami wurde unter seinem intensiven Blick ganz warm. Sie war es, die ihren Blick von seinem Gesicht löste und stattdessen auf ihre Finger starrte. Zorro hauchte noch ein paar Mal auf ihre Hand, bevor er ihr erst einen und dann seinen anderen Handschuh überstreifte. "So!" Er ließ sie los und Nami zog ihre Hände schnell zurück. "Die will ich wiederhaben." Jetzt grinste Nami. Da sie in letzter Zeit öfter einen Streifzug durch seinen Kleiderschrank gemacht und einige neue Sachen - vor allem schön weiche, große Hoodies - hatte mitgehen lassen, war seine Aussage kein Wunder. "Wir werden sehen." Sie stieß Zorro mit ihrer Schulter kurz an - ein unausgesprochenes Dankeschön - und lächelte ihn dann frech an. Zorro schüttelte nur den Kopf und wandte sich dann wieder Franky und Lysop zu. Und Nami sah mit warmen Händen und glänzenden Augen weiter dem Schnee zu, bis Ruffy und Vivi zurück waren und die angenehme Ruhe sofort durch lautes Schmatzen unterbrochen wurde. Kapitel 22: 22. Dezember ------------------------ Fassungslos. Das war das einzige, was Zorro's Gefühlslage in diesem Moment annähernd beschrieb. Er stand in seiner Boxershort im Türrahmen der Küche, die Falten des Kopfkissens noch als Abdruck auf der Wange. So verschlafen, dass er gerade wirklich nicht wusste, ob er träumte oder nicht. Nami stand an seiner Arbeitsplatte und schnitt sich einen Apfel ins Müsli. Tausend Fragen schwirrten durch Zorro's Kopf, doch es war nicht genug Blut in seinem Hirn vorhanden, um auch nur eine wirklich vollständig zu erfassen. Nami hatte ihn gestern Nacht wach geklingelt um auf seiner Couch zu übernachten - ihr war wieder einmal das Taxi nach dem nächtlichen Feiern gehen zu teuer gewesen und Zorro's Wohnung lag nur ein Stockwerk unter der von Robin, die wiederum mit Nami unterwegs gewesen war. Robin war nach dem Feiern immer recht anzüglich drauf und keiner wollte erneut hören, wie sie den armen Franky mit flirten halb um den Verstand brachte, bis dieser sich nicht mehr zurück halten konnte und die beiden in ihrem Bett landeten. Und jetzt stand der kleine orangehaarige Teufel in seiner Küche, bekleidet nur mit seinem weißen Lieblingsshirt - wann und wo hatte sie das her? - und - wie er hoffe, denn sonst wäre es vorbei mit ihm - ihrem Höschen. Das konnte er jedoch nicht wirklich ausmachen, denn das Shirt fiel ihr bis über den Hintern. Noch schien sie ihn nicht bemerkt zu haben, denn sie wippte fröhlich im Takt von *Side To Side* von Ariana Grande - das aus ihrem Handy tönte - mit dem Kopf. Dabei bewegte sie auch ihre Hüften und Zorro wimmerte - wimmern, er würde das bis zu seinem Ableben verleugnen! - kläglich. Leise, aber kläglich. Durch den Schwung, rutschte sein Shirt hin und her und ihre Pobacken spitzten leicht hervor. Ihre gesamte Erscheinung - Shirt, noch leicht zerzauste Haare, ihre Füße steckten in dem einzigen Paar Gästeschlappen das er besaß - in seiner Küche - als gehöre sie hierher, denn sie wusste wo alles zu finden war -, war so bezaubernd und faszinierend, dass sich Zorro wünschte, sie jeden Morgen so vorzufinden. Nami ging ein paar Schritte zur Seite und streckte sich dann, um den Müslikarton wieder auf den Schrank zu stellen. Und diesmal musste er beim Anblick ihres Po's - gerahmt von einem wunderbar knappen schwarzen Spitzenhöschen, dessen Anblick er nie wieder vergessen würde - ein Geräusch gemacht haben, denn Nami ließ sich wieder auf die Fersen sinken und wirbelte zu ihm herum. "Morgen Zorro!" Da er aktuell sowieso noch keine anständigen Worte herausbringen würde, begnügte er sich damit, ihr zur Begrüßung einfach zu zu knurren. Seine Stimme war morgens immer rau, also hoffte er, es würde nicht so auffallen, dass allein ihr Anblick ihn halb sprachlos machte. Sie funkelte ihn vergnügt an und setzte sie sich mit einem kleinen Hüpfer auf die Arbeitsplatte. Zorro wollte, er wollte wirklich unbedingt ihren Blick halten, aber er schaffte es genau vier Sekunden, bevor sein Blick zu ihrem Hintern wanderte, der nun in fast vollkommener Pracht zu sehen war. Das Shirt verdeckte immer noch den Großteil, aber die Rundungen waren trotzdem deutlich und schön zu sehen. Nami riss ihn aus den Gedanken, als sie auf Höhe ihrer Hüfte mehrmals mit den Fingern schnippte. "Meine Augen sind hier oben!" Hitze stieg ihm in die Wangen und Zorro war froh, dass er selten errötete. Denn sonst wäre das der perfekte Moment dafür. Nami sah so selbstzufrieden und frech aus, dass er sie am liebsten geschüttelt und danach besinnungslos geküsst hätte. Doch sie schwang nur ihre endlos langen Beine vor und zurück und grinste ihn an. "Dir gefällt die Aufmerksamkeit. Beschwer dich also nicht." Nachdem sich Nami einen Löffel Müsli in den Mund geschoben hatte - diesmal musste Zorro weggucken, er konnte sich keine Erektion in den Boxershorts leisten und Nami's Lippen waren zu verführerisch - deutete sie mit dem Löffel auf ihn. "True!" Zorro schüttelte den Kopf und setzte sich endlich in Bewegung. Minutenlang war er wie ein Idiot in der Tür gestanden und kam sich jetzt etwas dumm vor. Er hielt neben Nami an und griff in einen der Hängeschränke, um sich eine Kaffeetasse heraus zu holen. Dabei schien er Nami überrascht zu haben, denn jetzt war es die Orangehaarige, die ihn beobachtete. Sein Ego liebte ihre Aufmerksamkeit und er spannte seine Muskeln bei jeder Bewegung unnötig oft und stark an, um ihr eine kleine Show zu bieten. Sie konnte ihren Blick nicht von seiner nackten Haut abwenden, ihre Lippen öffneten sich leicht und sie blinzelte öfter als nötig. Er schielte aus dem Augenwinkeln zu ihr, doch fuck!!...waren das ihre Brustwarzen, die sich durch den Stoff ganz leicht abzeichneten? Dem Stoff seines Shirts? Was war das nur für ein Phänomen, dass Frauen noch unwiderstehlicher werden ließ, sobald sie die Kleidung eines Mannes trugen? Unwillkürlich musste er an das Bild denken, dass Robin ihm vor einigen Tagen geschickt hatte. Da hatte Nami eines von Zorro's Hemden zu einem erotischen Fotoshooting getragen und er war sich jetzt sicher, dass die Tatsache, dass sie sowohl dort als auch jetzt seine Kleidung trug, Schuld an dem war, was er nun tat. Anstatt die zwei Schritte um Nami herum zu gehen um zu seiner Kaffeemaschine zu gelangen, beugte er sich über sie. Nami stockte der Atem und als sie wieder ausatmete, streifte die warme Luft seine Haut an Hals und Schlüsselbein. Es kribbelte angenehm und Zorro hätte am liebsten gestöhnt. Bleib cool, bleib cool, bleib cool! Als er sich den Kaffee eingeschenkt und die Kanne auf die gleiche Weise zurück stellte wie er sie geholt hatte, blieb er über Nami geneigt. Er kam mit seinen Lippen ganz nah an Nami's Ohr, sodass sie nicht nur seinen Atem, sondern auch seine Lippen selbst an ihrer Haut spüren konnte. Zorro senkte seine Stimme noch etwas und hauchte ihr ein paar Mal ans Ohr, bis er die Gänsehaut entdeckte, die er sich erhofft hatte. "Ich genieße deine Aufmerksamkeit auch. Sehr!" Und dann - weil Nami sich ihm inzwischen etwas entgegen geschoben hatte, sodass sie nun mit den Brüsten an seiner Brust gedrückt dasaß und ihre schnelleres Atmen wunderbar ihre Brustwarzen an seine Muskeln rieb - presste er seine Lippen hinter ihr Ohr. Nami keuchte, laut, überrascht und ungehalten, und ihre kühlen Fingerspitzen legten sich an Zorro's Bauchmuskeln. Mit sanftem Druck stupste er mit seiner Nase Nami's Kopf weiter nach hinten, sodass er besser an ihrer Haut knabbern und lecken konnte. Sie schmeckte wunderbar - warm und weich - und nachdem sie die störende Müslischüssel abgestellt hatte, krallte sich ihre andere Hand in seinen Oberarm und sie drängte sich noch näher an ihn. Das Blut rauschte in seinen Ohren und er war selbst überrascht, wie schnell er die Zurückhaltung verloren hatte und nun zwischen Nami's Beinen stand und ihren Po mit einer Hand umfasste um sie gegen seinen Schritt zu ziehen. Sofort schlagen sich ihre Beine um ihn und Zorro grunzte an ihre Haut, als er ihre Mitte an seiner Erregung spürte. Er bedeckte ihre gesamte Schulter mit kleinen Küssen, fuhr mit den Zähnen über ihre Haut und war mehrmals kurz davor, ihre tadellose Haut mit einem Knutschfleck zu versehen. Als er endlich von ihrem Nacken abließ - dabei zog sich ein kleiner, dünner Faden aus Speichel von ihrer Haut bis zu seinen Lippen und Zorro leckte ihn weg - Stieß Nami einen leidlichen Laut aus und folgte seinem Kopf sofort, jedoch konnte sie Zorro's Lippen nicht erreichen. Ihre Münder hingen nur wenige Millimeter auseinander und Nami öffnete flatternd ihre Augen, blickte Zorro mit geweiteten, glasigen Pupillen an. Ihre Wangen waren eindeutig gerötet und sie keuchte. Ihr Blick wanderte von Zorro's Augen zu seinen Lippen und sie schon ihre eigenen ein wenig nach vorn, erreichte seine aber immer noch nicht. Der Grünhaarige hatte sie genau beobachtet und wurde vor Erregung fast verrückt. Sie schien ihn genauso dringend küssen zu wollen, wie er sie, aber ihre Gedanken waren noch vor Wärme und Lust vernebelt und sie brauchte allem Anschein nach einen Schubs in die richtige Richtung. "Trau dich! Komm schon Nami, trau dich." Sie wimmerte und öffnete ihre Lippen einen Spalt weiter. Sein Griff um ihren Po verfestigte sich. "Hol dir was du willst Nami." Das war, was ihren letzten Rest Selbstbeherrschung über Bord schickte und sie rückte ihren ganzen Körper weiter nach vorne um endlich ihre Lippen mit Zorro's zu verschließen. Sofort stupste sie seine Zunge mit ihrer an und als er auf den Kuss einging, seufzte sie den lieblichsten Laut, den Zorro jemals gehört hatte. Sie hob - wahrscheinlich mehr unbewusst - ihre Hüften, versuchte mehr Reibung an ihre empfindliche Stelle zu bekommen, und saß jetzt mehr auf Zorro's Händen als auf der Arbeitsplatte. Und Zorro hatte keinen einzigen Einwand und krallte seine Finger in das weiche Fleisch ihres Hinterns um sie noch höher zu heben. So konnte er ihr Unterstützung bieten, als sie sich an seinen Muskeln rieb. Während ihre Zungen weiter miteinander tanzten, wurde Nami immer ungeduldiger und frustrierter, da sie scheinbar nicht die nötige Spannung aufbauen konnte. Kurzerhand begab sich Zorro zu einem freien Fleck an der Wand, drückte Nami etwas grob dagegen - er würde sich später entschuldigen, gerade war er mit anderen Dingen beschäftigt - und setzte sie dann auf einen seiner Oberschenkel. So konnte sie mit den Zehenspitzen Halt auf dem Boden finden und ihre Hüften in einem für sie benötigten Rhythmus bewegen konnte. Unterstützt von Zorro's Händen, die er immer noch an ihrem Hintern hatte. Mittlerweile grunzte und keuchte er mit Nami um die Wette - denn ihre weichen Lippen und die Tatsache, dass sie immer wieder versuchte, ihm die Kontrolle über den Kuss zu entreißen, war zu erregend, um noch irgendeine Art an Zurückhaltung zu haben. Auf einmal unterbrach sie den Kuss, krallte eine Hand schmerzhaft in seine Haare, warf ihren Kopf über seine Schulter und lehnte sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen seinen Oberkörper. Die Bewegungen ihrer Hüfte wurde schneller, als sie mit gierigen Bewegungen ihrer Erlösung hinterher jagte. Nami stöhnte lauter kleine "Hah.. hah! Ah!"'s direkt an sein Ohr und ihre Stimme klang so verdammt sexy, dass er fluchte und umständlich eine Hand von Nami's Po löste un in die Boxershort schob. Er angelte nach seinem Penis und schob ihn so zurecht, dass er sich selbst mit der Faust umschließen konnte. Die Frau in seinen Armen schien gerade ihrem Orgasmus sehr nah zu sein, denn mit einem erstickten Keuchen vergrub Nami ihre Zähne in einem ausgeprägtem Schultermuskel und drückte sich so fest auf seinen Schenkel, dass er ihre Feuchte nun spürte und sie ohne unterlass auf sich presste, bis das Kribbeln in Nami's Schritt endlich explodierte und sie in ihr Höschen kam. Die Geräusche, Nami's Duft, ihre Nähe und die Tatsache, dass sie sich auf seinem Oberschenkeln gerade zum Orgasmus gerieben hatte, waren zu viel. Zorro brauchte nur drei lächerliche Stöße in seine Faust, bevor er ebenfalls Erlösung fand und sich mit ihrem Namen auf den Lippen in seine Boxershort ergoss. Er musste die Augen schließen, überrascht von der Heftigkeit seines Orgasmus und presste sich und Nami enger an die Wand, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Nami hatte sich schneller erholt und kraulte ihm jetzt entschuldigend durch die Haare und über die Kopfhaut, in der vor wenigen Momenten noch ihre Fingernägel gesteckt hatten. Zorro lehnte sich mit der Stirn an die Wand und die unangenehm rauhe Struktur der Tapete half etwas dabei, seinen Kopf klar werden zu lassen. Er atmete noch ein paar Mal tief durch, bevor auch Nami unruhig auf seinem Bein hin und her rutschte und er von ihr abließ. Nach einem Blick in ihr Gesicht - mit verklärten Augen, geröteten Wangen und tiefroten Lippen - musste er sie einfach küssen. Sie ging widerstandslos darauf ein und nach ein paar Küssen löste sie sich lächelnd von ihm. "Ich glaube, das war lange überfällig." "Hn! Das heißt also, du wolltest schon lange auf mir kommen, ohne das ich dich überhaupt berühre?" Ein Schlag auf den Hinterkopf war ihm Antwort genug. Doch Zorro war noch Orgasmus-blöd und konnte nur grinsen. Dann verzog er das Gesicht, als seine Boxershort unangenehm klebte. Er deutete mit dem Kopf Richtung Badezimmer. "Dusche?" Nami nickte nur und Zorro griff nach ihrem Arm um seinen Hals um ihn zu lösen. Doch Nami dachte nicht daran, selbst zu stehen und so schlang sie ihre Arme nur fester um Zorro's Hals und sprang mit einem kleinen Hüpfer hoch, umschloss seine Hüfte mit ihren Beinen. Ihr feuchtes Höschen war kühl an seinen Bauchmuskeln und Zorro legte grinsend einen Arm unter ihre Hüfte. Zorro drückte ihr einen Kuss auf die geschwollenen Lippen und brummte zufrieden, als er daran dachte, wer dafür verantwortlich war. "Pillow-Princess obwohl wir nicht mal im Bett sind?" Nami zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. "Ich weiß was ich will und verdiene." Und darauf hatte Zorro wirklich keine Antwort. Denn sie verdiente alles auf der Welt. Und so hielt er sie immernoch auf seinen Armen, als beide unter dem warmen Wasserstrahl der Dusche standen und Nami ihm mit zufriedenem Lächeln die Haare wusch. Kapitel 23: 23. Dezember ------------------------ Zorro hielt sich gerade selbst für den absoluten Idioten. Er stand tatsächlich vor seinem Kleiderschrank und hatte bereits mehr als zwei Oberteile anprobiert und keines für gut befunden. Dabei kaufte er immer nur Sachen, die ihm gefielen, bequem waren und passten. Doch er wollte unbedingt gut aussehen für den morgigen Tag und stand deswegen vor seinem Schrank und überlegte, worin er am besten aussah, einen guten Eindruck auf Nojiko und Nami's Ziehvater machen konnte. Er wollte einen guten Eindruck machen. Ein Hoodie schien zu wenig zu sein, ein Anzug zu viel. Reichte eine lässige Jeans, oder sollte es doch eine elegantere Stoffhose sein? Frustriert fuhr er sich durch die Haare und setzte sich auf sein Bett. Er tastete nach seinem Handy, entsperrte es und öffnete nach kurzem zögern den Chat mit Robin. Nach mehrmaligem durchatmen, tippte er seine Nachricht und drückte senden. *Bist du daheim? Ich weiß nicht was ich morgen anziehen soll.* Wenige Minuten später stand Robin mit verschränkten Armen in seinem Schlafzimmer und begutachtete die Kleiderauswahl. Sie zog ein tiefblaues, enges Langarmshirt heraus und eins von Zorro's schwarzen Hemden. "Zieh das mal an." Er wartete ab, ob Robin den Raum verlassen würde, aber sie hatte sich bereits wieder dem Schrankinhalt gewidmet und suchte nach dazu passenden Hosen. Zorro zog sich zuerst das Shirt über den Kopf, doch Robin winkte gleich ab. "Nein, doch lieber das Hemd. Und dazu…", sie nahm eine der Hosen heraus, "... diese Hose. Ich glaube, das wird gut aussehen!" Zorro ging Robin's Aufforderung nach und hatte kurz darauf sein schwarzes Hemd und eine, rötlich-braune Hose, mit passendem schwarzen Gürtel an. Er wollte sich gerade die letzten Knöpfen zu machen, doch Robin hielt ihn davon ab. "Lass die obersten zwei offen. Sonst sieht es zu gewollt aus. Außerdem wollen wir Nami und Nojiko doch was zu gucken geben oder?" Sie grinste und Zorro stieß nur ein frustriertes Seufzen aus. "Ich bin nicht da um sie zu verführen Robin. Wir feiern Weihnachten zusammen!" "Ah, aber du denkst, sie könnte von dem Anblick deines nackten Körpers verführt werden?" "Halt die Klappe. Ich will einen guten Eindruck machen!" Jetzt wurden Robin's Augen eine Spur sanfter. Sie drehte sich um, sodass sich beide im Spiegel betrachten konnten. "Ja. So kannst du gehen." Zorro brummte nur. Er sah wirklich nicht schlecht aus, da das Hemd geöffnet war, hatte sein Outfit nicht ganz diesen 'Ich-will-unbedingt-Eindruck-schinden'-Flair, obwohl er ja genau das wollte. Robin legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. "Wieso bist du so aufgeregt? Es ist nur Nami! Wenn du morgen extra höflich bist, oder sie nicht neckst, wird sie denken, dass es dir unangenehm ist, bei ihnen zu sein. Sei einfach wie immer. Nojiko vergöttert dich und Genzo hat ebenfalls großen Respekt vor dir." "Ich will ihr einfach nicht das Weihnachtsfest vermiesen." "Zorro." Sie drehte sich zu ihm um, blickte ihm fest in die Augen. "Sie hätte dich niemals eingeladen, wenn sie nicht mit dir zusammen hätte feiern wollen! Und dein Outfit wird ihnen ganz sicher nicht Weihnachten vermiesen! Nami erwartet dich vermutlich in deiner Trainingshose. Das du dich herausgeputzt hast, wird eine wunderbare Überraschung werden." Dann klopfte sie ihm - fester als er erwartet hatte - auf den Rücken. "Zieh das an. Ihr wird es gefallen, du siehst gut aus. Und ich werde jetzt gehen. Franky wollte mich heute zum Abendessen ausführen!" Sie zwinkerte Zorro kurz zu und verließ dann sein Schlafzimmer. Zorro blieb noch einen Moment vor seinem Spiegel stehen und betrachtete sich. Robin hatte recht. Er machte sich unnötige Gedanken. Wieso er so nervös war, wusste er selbst nicht. Vielleicht weil er Weihnachten sonst immer allein verbrachte und jetzt in die Familienfeier der Frau eingeladen worden war, die ihm sehr viel bedeutete. Nami und ihre Familie hatten sich alle gefreut, als er Nojiko's Einladung angenommen hatte. Sie würden ein wunderbares Weihnachten zusammen haben. Er zog seine Kleidung wieder aus - hängte Hemd und Hose sogar auf Kleiderbügel um sie bis morgen nicht zu zerknittern - und kramte dann in seiner Schublade nach dem kleinen Schmuckkästchen, in dem Nami's Geschenk war. Er legte es neben die Blumen für Nojiko und den edlen Whiskey für Genzo, die er als kleine Mitbringsel besorgt hatte. Obwohl er es nie zugeben würde, aber er freute sich, Weihnachten seit Jahren mal wieder nicht alleine mit einer Tiefkühlpizza zu verbringen. Kapitel 24: 24. Dezember ------------------------ Nami würde ihre Schwester umbringen! Sofort und augenblicklich! Nojiko saß neben Zorro auf der Couch und zeigte ihm bereits das zweite Fotoalbum mit Baby- und Kinderfotos von Nami. Die wunderbar peinlichen, mit verstrubbelten Haaren, Babybrei und anderen Essensresten im Gesicht, Verkleidungen und ersten Schminkversuchen. Dazu erzählte sie Anekdoten und Zorro - der Arsch - grinste zufrieden vor sich hin und warf Nami hämische Blicke zu. Hin und wieder - bei besonders lustigen Bildern - zückte er sein Handy und schickte die Fotos in den Freunde-Gruppenchat. Sanji und Robin kommentierten gelegentlich mit 🧡-Emoji's zurück und Lysop hatte bei einem von Nami's Faschingsbildern eines von seinen zurück geschickt. Wenigstens ein Freund war ihr treu! Doch Zorro schien so viel Freude an Nojiko's Geschichten zu haben, dass sich Nami zwar zweimal beschwert, aber das Ganze sonst nicht weiter unterbunden hatte. Genzo rief nach Nojiko - die ihm kurz mal bei dem Essen behilflich sein sollte - und ihre Schwester entschuldigte sich bei Zorro, hielt ihm aber das Fotoalbum hin, sodass er selbst weiter darin blättern konnte. "Es macht dir Spaß, meine peinlichsten Momente mit der Welt zu teilen oder?" "Unglaublichen!" "Du bist ein Arsch!" Nami's Beleidigungen waren mittlerweile schon Standard, weswegen Zorro nur mit den Schultern zuckte. "Ich weiß!" Zorro griff in seine Hosentasche und zog - recht umständlich - eine kleine, schwarze Schachtel heraus und hielt sie Nami entgegen. "Hier." Sie nahm die Schachtel entgegen und starrte ungläubig darauf. "Du hast mir was geholt?" "Du kriegst jedes Jahr was." "Ja, ne Flasche Wein. Und verstehe mich nicht falsch, die lieb ich! Aber Zorro…" Sie hob den Blick und sah ihm in die Augen. Er erwiderte ihren Blick und der Ausdruck in seinem Augen wurde eine klitzekleine Spur weicher. "Ich musste sie kaufen, sie ist wie für dich gemacht. Außerdem wollte ich dir noch etwas anderes schenken." Verlegen fuhr Nami mit dem Daumen mehrmals über den samtigen Deckel. Sie hatte für Zorro ebenfalls noch etwas anderes - einen selbst gestrickten Schal - zusätzlich, zu dem Gruppengeschenk das er von der ganzen Freundesgruppe bekam. Dann hob sie den Deckel an und ihr entwich ein aufgeregter Laut. "Zorro! Die ist wunderschön!" In der Schachtel befand sich eine goldene Kette, mit einem Orangen-Anhänger aus einem Edelstein. Nami nahm sie sofort heraus, spielte mit den Fingerspitzen an der Orange herum, fuhr die Wölbungen und Kurven nach und legte sie sich dann sofort um. Sie bekam den Verschluss nicht wirklich zusammen, also nahm Zorro ihr den Verschluss ab, zog die Kette für sich passend zurecht und verschloss die Kette mit einem einzigen Griff. "Hn!" "Was 'hn'?" "Steht dir besser als gedacht." Verlegen strich die Orangehaarige über den Anhänger. "Ich habe auch wa…!" "Essen ist fertig!" Genzo streckte den Kopf ins Wohnzimmer und bedeutete den Beiden, ihm in zu folgen. Nojiko's Augen funkelten verschmitzt als die Beiden in die Küche kamen und sie die Kette um Nami's Hals entdeckte. Doch überraschenderweise hielt sie ihren Mund und zwinkerte ihrer Schwester nur verschwörerisch zu. Sie setzten sich und Zorro bewunderte das traditionell, westliche Festmahl - bestehend aus Gänsebraten, Rotkraut und Kartoffelklößen. "Das sieht köstlich aus. Danke nochmal, für die Einladung." Genzo nickte ihm knapp zu, Nojiko schenkte Zorro ein Lächeln. "Du bist uns immer willkommen Zorro." Dann begannen alle Vier zu Essen, erzählten von vergangenen Weihnachtsfeiern, lachten, tranken und amüsierten sich - auch bis nach der Bescherung. Zorro schlang sich seinen neuen Schal probehalber gleich mal um und bedachte Nami mit einem seiner seltenen Lächeln, was sich zu einem Grinsen wandelte, als Nojiko von Nami's Nervenzusammenbrüchen berichtete, die sie während des Strickens hatte. Diese Aussage endete in einem kleinen Gerangel zwischen den Schwestern - die wiederum mit Nojiko's Siegeslächeln und einer schmollenden Nami endete. Und Zorro konnte mit Sicherheit sagen, dass er selten so einen heimeligen und schönen Abend erlebt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)