Nami x Zorro Adventskalender von OnePieceFan ================================================================================ Kapitel 9: 9. Dezember ---------------------- Schweigend streifte Zorro seine Schuhe ab und tappte in Nami's dunkle Wohnung. Ihr Ersatzschlüssel klirrte, als er ihn wieder in seine Jackentasche steckte und das Flurlicht anmachte. Er lief in die Küche, stellte die zwei Plastiktüten mit leisem Rascheln auf dem Tisch ab und schmiss seine Jacke über einen Stuhl. Leise ging er zu Nami's Schlafzimmer, dabei achtete er auf die knarrenden Bodendielen und linste durch den Türspalt. Als er ihren eingemummelten Körper auf dem Bett entdeckte, trat er ein. Das Flurlicht war seine einzige Lichtquelle, denn er wollte Nami nicht wecken. Sie hatte sich die Bettdecke bis zum Hals gezogen und ihr Brustkorb hob und senkte sich ungewöhnlich schnell. Vorsichtig legte er ihr eine Hand auf die Stirn und fluchte leise. Vivi hatte nicht übertrieben, Nami ging es wirklich nicht gut. Aus dem angrenzenden Badezimmer holte Zorro einen Waschlappen, den er befeuchtete und legte ihn dann behutsam auf Nami's Stirn. Naja, er versuchte es, er lag mehr auf ihrem Kopf als auf der Stirn, da Nami auf der Seite lag, aber besser als nichts. Sie reagierte kaum auf den Waschlappen, kniff nur kurz die Lider zusammen und stieß ein leises Wimmern aus. Als er sicher sein konnte, dass Nami nicht aufgewacht war, lief er zurück in die Küche. Er packte die beiden Tüten aus, in denen drei verschiedene Suppen und andere, leicht essbare Gerichte waren. Sanji hatte sie gekocht und zusammen gepackt, Zorro hatte sie vor seinem Krankenbesuch in Sanji's Restaurant abgeholt. Nachdem er alle Essensbehälter bis auf einen, in den Kühlschrank geräumt hatte, stellte er die Suppe neben Nami's Herd und suchte in ihren Schränken nach einem kleinen Topf. So war schon alles vorbereitet, wenn sie aufwachen würde. Er kochte noch eine Kanne Früchtetee - Sanji hatte ihm zwar gesagt Kräutertee, aber wer trank schon gern bitteren Kräutertee wenn er krank war? Hauptsache Nami trank überhaupt etwas. Er nahm die Kanne und zwei Tassen und ging zurück ins Schlafzimmer. Der Lappen war verrutscht und durchnässte jetzt das Kopfkissen, weswegen Zorro die Sachen schnell auf Nami's Nachttisch abstellte und dann nach dem Waschlappen angelte. Er goss die Tasse, die er Nami angedacht hatte, schon halbvoll mit Tee, sodass er schon etwas abkühlen konnte. Nach einem erneuten Abstecher ins Badezimmer - wo er auch ein paar fiebersenkende Medikamente fand, samt Zahnputzbecher, den er mit Wasser füllte - schlüpfte er neben Nami ins Bett, in der Hand den neu befeuchteten Waschlappen. Er legte ihn wieder auf Nami's Stirn und diesmal zuckte sie stärker zusammen. Er konnte beobachten, wie sie ihr Gesicht unangenehm verzog und nach einigen Versuchen die Augen öffnete. Sie blickte ihn mit halb geöffneten, fiebrigen Augen an und es dauerte einige Zeit, bis ihr Gehirn alle Informationen verarbeitet hatte. "..oho?" Er brummte zustimmend und strich ihr einige verklebte Haarsträhnen aus der Stirn. "..was ..achst..u.. hier?" Sie konnte froh sein, dass Zorro fließend Grummelnd sprach. "Nojiko hat angerufen. Sie meinte, dir geht's nicht gut. Robin war vorhin schon mal bei dir, aber da hast du geschlafen. Jetzt bin ich da." "..o.iko?" "Hmh! Sie musste zur Arbeit, deswegen hat sie uns gebeten nach dir zu sehen." Er streichelte ihr weiterhin sanft über den Kopf. "Möchtest du etwas trinken?" Da sie ihn wieder nur ansah und ihr dabei die Lider immer wieder herabsanken, nahm er ihr die Entscheidung ab. Er zog Nami in eine aufrechte Position - unter viel Stöhnen und Gejammer - griff nach den Medikamenten und dem Wasser und half ihr beim einnehmen. Dann legte er sie wieder ab und zog die Bettdecke zurecht. Nami streckte die Hand unter der Decke hervor und legte sie um Zorro's Oberarm. Mit leichtem Druck gab sie ihm zu verstehen, dass er näher kommen sollte und sie schmiegte sich an seinen Biceps, bevor sie endgültig ins Reich der Träume zurückkehrte. Hoffentlich keine Fieberträume. Zorro vollführte einige beeindruckenden Verränkungen, bis er schließlich sein Handy und die Fernbedienung von Nami's Nachttisch geangelt hatte und er sich den Fernseher anmachte. Er stellte den Ton ab und drehte die Helligkeit des Bildschirms herunter. Eine Tierdokumentation lief und er warf einen skeptischen Seitenblick auf Nami. Seit wann schaute sie so etwas? Er zappte durch die Kanäle, aber da er sowieso nichts hörte, wechselte er auf Netflix und schaltete Brooklin 99 an. Da kannte er fast jede Folge auswendig und wusste zumindest, worum es ging. Zwischendurch surfte er ein wenig im Internet, speicherte sich ein neues Workout-Video das ihm gefiel und tippte dann eine kurze Nachricht über Nami's Zustand an den Gruppenchat. Je länger er fern oder aufs Handy sah, desto schwerer wurden seine Augen. Und es dauerte nicht lange, da fiel ihm von einem leisen Schnarchen begleitet, das Handy aus der Hand. Er schreckte grunzend aus dem Halbschlaf, als er hörte wie jemand ins Zimmer kam. Es war Sanji, der eine Schüssel trug, aus der leichter Dampf hervorstieg. Scheinbar hatte er die Suppe warm gemacht. Im Türrahmen stand Nojiko, die nur lächelte und die Hand zur Begrüßung hob. Sanji hielt ihm die Schüssel entgegen. "Friss oder stirb Marimo!" Dann nutzte Sanji die Gelegenheit, dass sich Zorro nicht großartig wehren konnte und presste ihm seine Faust auf den Schädel und rieb kräftig, sodass sich seine Knöchel schmerzhaft in Zorro's Kopf bohrten. Beide flüsterten sich Beschimpfungen zu, bis sich Nami regte und einen kläglichen Laut ausstieß. Beide Augenpaare richteten sich sofort auf die junge Frau. Nami hatte sich enger an Zorro's Arm gekuschelt und ihre Wange war nun gedrückt und sie hatte Pausbäckchen. Und einen süßen kleinen Schmollmund! Niedlich! Die beiden Männer sahen sich nur hilflos an. Dann deutete Sanji drohend mit dem Finger auf Zorro. "Wenn sie aufwacht, tauschen wir du elender Spinatschädel!" Dann zeigte Sanji ihm noch den Mittelfinger und stapfte zurück zu Nojiko, die das Ganze nur belustigt mit angesehen hatte. Sie zwinkerte Zorro zu und schloss hinter sich die Tür. Erschöpft sank Zorro gegen das Kopfteil und schlürfte die Schüssel mit der Suppe langsam leer. Er hasste, dass Sanji leider das beste Essen zubereitete. Damit gab es eine Sache, mit der Zorro ihn nicht beleidigen konnte. Dämlicher Kochlöffel! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)