ein kleines Adventsprojekt von Feuchen ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Warum hatte er eigentlich nichts dagegen gesagt? „Tenn-nii!“ Tenn sah zur Seite, zu Riku, der erheitert neben ihm herlief und seit sie losgegangen waren, keine Anstalten machte, seine Hand loszulassen. Normalerweise hätte er protestiert, dass Riku ihn, in der Öffentlichkeit, Tenn-nii nannte. Oder seine Hand festhielt. Genaugenommen hatte er protestiert, als Riku gemeint hatte, dass er ihn so nennen konnte. Momo hatte daraufhin gemeint, dass es niedlich wäre, wenn Riku ihn mit einem Spitznamen anredete. Nicht, dass er etwas dagegen hatte, wenn er mit einem Spitznamen angeredet wurde. Erst recht, wo sie ein Projekt laufen hatten, dass sie den Dezember durch, bis zum 25., so taten, als würden sie ausgehen. Nur konnte man das, was Riku tat, nicht wirklich als Spitznamen für seinen ‚Partner‘ nennen, oder? Zumindest, wenn es nach Tenn ging. Momo und Riku waren da scheinbar eindeutig anderer Meinung. Es war ein Projekt von Re:vale, aufgrund der Tatsache, dass sie ein besonderes Adventskalenderprojekt diesbezüglich gestartet hatten. Aber Re:vale hatte – im Gegensatz zu ihnen – auch eh das Image als verheiratetes Paar. Sie mussten niemanden von ihnen dazu überreden, es mitzumachen. Oder Tenn und Riku in ein „Paar“ zu stecken. Nicht, dass es ihn störte, mit Riku so unterwegs zu sein oder auszugehen. Immerhin war es etwas, was er sich insgeheim wünschte. Aber er war sich auch ziemlich sicher, dass Riku es nur tat, weil er dadurch die Chance hatte, ganz normal etwas mit ihm zu unternehmen und es als Date abzutun. „Tenn-nii?“, holte Rikus Stimme ihn aus seinen Gedanken. „Was denn, Riku?“, fragte Tenn ruhig nach, lächelte ihn an. „Ich wollte nur sagen, wie sehr ich Tenn-nii liebe“, sagte Riku mit diesem Strahlen, was dafür sorgte, dass Tenn ihn einfach nur festhalten und küssen wollte. Aber er war sich auch ziemlich sicher, dass es von Rikus Seite aus nur gespielt war. Nur ein Fake. Und nur das, was er halt für seinen Zwillingsbruder empfand. „Ich liebe dich auch, Riku“, erwiderte er genauso lächelnd, auch wenn er wusste, dass es viel ehrlicher gemeint war. Aber er würde niemals sagen können, wie sehr er wirklich richtig in Riku verliebt war. Wie sehr er sich irgendwie wünschte, dass er offen und ehrlich zu seinen Gefühlen für seinen Zwillingsbruder stehen konnte. Kapitel 2: ----------- Vielleicht hatte er sich ein wenig zu viele Gedanken darum gemacht, dass er die nächsten Wochen Zeit mit Riku verbringen sollte. Immerhin, es war halt auch nur das, auch, wenn sie vielleicht etwas offensichtlicher vorspielten, dass sie etwas füreinander empfanden. Tenn blickte mit einem Seitenblick zu Riku, während sie auf einer Bank im Park saßen und Riku ein wenig die Gegend beobachtete. Es sorgte dafür, dass er nicht anders konnte, als zu lächeln. Zumindest, wenn er das Gefühl ignorierte, was sich in ihm breitmachte, wenn sich Riku ein wenig mehr gegen ihn lehnte und seinen Kopf gegen Tenns Schulter lehnte. „Es ist schön“, flüsterte Riku etwas vor sich hin, während sie ihre Finger einer Hand verschränkt hatten. Den anderen Arm hatte Tenn um Rikus Schultern gelegt, „... wir konnten nie ... so entspannt hier sein, Tenn-nii.“ Tenn schluckte, sah mit einem Seitenblick zu ihm, während er bemerkte, wie Riku nachdenklicher vor sich blickte. Vermutlich dachte er ebenfalls daran, dass sie früher nie die Chance hatten, gemeinsam hier zu sein. „Es ist auch selten, dass wir beide gleichzeitig Zeit haben, Riku“, entgegnete Tenn in einem gedämpften Ton, wenn auch so, dass er nicht zu sehr flüsterte. Auch, wenn er wusste, dass Riku nicht nur diese Zeit meinte, sondern auch von ihrer Kindheit sprach. Sie waren momentan immerhin auch hier, weil sie ihre Beziehung vorspielten. „Immerhin habe ich Tenn-nii jetzt mal für mich alleine!“, sagte Riku kurz darauf, drehte sich etwas zu ihm, strahlte ihn breiter an und rutschte kurz darauf so, dass er sich auf Tenns Schoß niederließ, schlang seine Arme um ihn. Tenn blickte nur geradewegs in diese roten Augen, zu diesem Lächeln. Oh, wie sehr wünschte er sich, dass sie gerade nicht nur schauspielerten. Wie sehr wünschte er sich, dass er Riku gerade einfach nur für sich haben und so lange küssen konnte, wie er wollte? Oder ganz andere Dinge mit ihm tun konnte, die niemanden hier draußen etwas angingen? Er spürte Rikus Lippen auf seiner Wange, blinzelte etwas, versuchte diese Gedanken zu ignorieren, bemerkte, wie Riku ihn weiterhin anlächelte. „Ich habe das Gefühl, Tenn-nii ist nicht bei mir.“ „Ich bin immer bei dir, Riku“, erwiderte Tenn leise genug. Immerhin gab es kaum einen Moment, in dem nicht Riku in seinen Gedanken hing. Kapitel 3: ----------- Als sich Tenn nach ihrer kleinen Aufnahmesession auf den Weg durch den Gang und zu seiner Kabine machte, blinzelte er überraschter zu Riku, der neben der Tür gegen die Wand lehnte und ihn kurz darauf anlächelte. Er hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass Riku ihn hier traf, weil sie eigentlich ausgemacht hatten, dass sie sich nicht in dem Studio trafen. „Riku“, fing Tenn an, stoppte ein Stück von ihm entfernt. „Ich wollte dich überraschen, Tenn-nii“, sagte Riku schmunzelnder, kurz bevor Tenn nur spürte, wie Riku ihn zu sich zog und kurz darauf gegen die Wand neben der Tür drückte. Es sorgte dafür, dass er für einen Moment vergaß, warum sie das hier machten, da er sich einzig auf Riku konzentrierte. „Tenn-nii ist zu gut darin“, murmelte Riku, lehnte sich vor, bewegte eine Hand über Tenns Wange, sah ihn so direkt an, „... vielleicht gewinnen Tenn-nii und ich ja sogar gegen Re:vale?“ „... was?“, blinzelte Tenn ihm nur verwirrter entgegen. „Wettbewerb? Wer am Ende das bessere Paar ist?“, grinste Riku ihn so direkt an, während er ansonsten eher flüsterte, „ich meine ... Re:vale ist das praktisch gewöhnt, aber ...“ Tenn schluckte, nickte langsam. Er erinnerte sich an diesen Part, auch, wenn er längst nicht mehr wirklich dran dachte. Eigentlich wollte er diese Tage mit Riku nur genießen, bevor sie wieder normal weitermachen würden. Bevor er wieder alles daran setzen musste, dass Riku niemals herausfand, was er empfand. „Hey, Tenn-nii“, flüsterte Riku, stützte sich neben ihm gegen die Wand, blieb direkt vor ihm, „... meinst du, es wäre unfair, wenn ich Tenn-nii küsse?“ Tenn weitete kurz seine Augen, schluckte, drehte etwas seinen Kopf zur Seite. „War das nicht eine Regel? Keine intimen Gesten oder richtige Küsse?“, flüsterte er mehr so, dass er nicht einmal sicher war, dass es überhaupt zu Riku durchkam. Auch, wenn sie durchaus flüstern mussten, damit sie nicht zufällig jemand bei Dingen belauschte, die sonst niemand mitbekommen sollte. Riku lächelte ihn an, drückte neben ihnen die Tür zur Kabine auf, zog Tenn mit ins Innere und sorgte daraufhin dafür, dass sie in der Kabine alleine waren. „Riku?“, fragte Tenn verwunderter nach. „Ich wollte mit dir alleine reden“, sagte Riku ein wenig ruhiger, „würde Tenn-nii mich küssen?“ „Riku, was ... wie kommst du auf die Idee?“, fragte Tenn nach, starrte ihn wieder an, schluckte etwas mehr. Er wusste, dass er längst mit ‚ja‘ geantwortet hätte, wenn es nicht nur diese Frage war, ob sie sich dadurch einen Vorteil verschaffen sollten. „Ist ja nicht so, als hätten wir das noch nie getan“, erwiderte Riku, kicherte ein wenig, „ich würde zu gerne wissen, wie viel besser es sich anfühlt.“ „Was“, fing Tenn an, starrte ihn mit geweiteten Augen an, schüttelte den Kopf, „waren wir damals nicht ... noch Kinder?“ Riku seufzte ein wenig mehr. „Ah, vergiss es, du hast recht“, sagte er dann, winkte ab, „wir hätten einen Vorteil gegenüber den anderen.“ Tief seufzte Tenn, bevor er ein wenig eindringlicher zu Riku sah. Er wusste, dass es erneut nichts bedeutete, aber wie konnte er das ablehnen, wenn Riku ihm die Chance auf einen richtigen Kuss gab? „Warum nicht.“ Immerhin, es war für sie nichts Neues, selbst wenn sie bei ihrem ersten Kuss gerade einmal neun gewesen waren. „Oh“, sagte Riku, lächelte kurz darauf wieder breiter, „morgen, ja? Du holst mich ab, oder?“ „Hm, wie versprochen“, nickte Tenn, während er ihn ruhiger anlächelte. Auch, wenn er sich fragte, ob das alles so gut laufen konnte, wenn sie zusätzlich anfingen, sich zu küssen. Selbst, wenn es ihnen einen Vorteil verschaffen sollte. Kapitel 4: ----------- Mit einem tiefen Seufzen lehnte Tenn an der Seite des Raumes, während er auf das Ende der Show wartete und nebenbei auf die letzten Nachrichten vom vergangenen Abend mit Riku sah. Sie hatten sich noch einmal darüber ausgetauscht, dass sie ein wenig weiter gehen würden, auch wenn es eigentlich nie dazugehören sollte. Er war sich auch nicht sicher, ob er das verkraften würde, wenn er so genau wusste, dass es nur gespielt war. Dass sie es nur taten, weil sie es ein wenig neu ausprobieren wollten und weil sie sich sowieso früher schon einmal geküsst hatten. Tenn schüttelte den Kopf und atmete tief durch. Seine Augen richteten sich zu Riku, der inzwischen zu ihm sah und schließlich breiter lächelte, während er den Weg zu ihm einschlug. „Hey, Tenn-nii!“, grinste Riku ihn an, drückte sich kurz darauf gegen ihn und schlang seine Arme um ihn. „Fertig, Riku?“, fragte er ruhig lächelnder nach, schob Riku ein Stück so von ihm, dass er ihn besser ansehen konnte. „Hmmm“, nickte Riku, griff nach seiner Hand und lächelte ihn breiter an, „alles bereit für unseren Abend!“ Tenn nickte, wollte sich gerade zum Gehen drehen, als er nur noch bemerkte, wie sich Riku kurz zu ihm beugte und ihm für ein paar wenige Sekunden einen Kuss auf die Lippen drückte. „Ich liebe dich, Tenn-nii!“ Tenn blickte ihn einen kurzen Moment überraschter an, lächelte allerdings schließlich, auch, wenn er spürte, wie sich etwas in ihm verkrampfte. Wenn Riku das nur wenigstens wirklich so meinte und nicht nur sagte, weil sie gerade etwas vorspielten. „Riku ...“, flüsterte er kurz darauf, lehnte sich zu ihm und zog Riku in einen etwas längeren Kuss, verschränkte ihre Finger einer Hand etwas mehr. Für einen Moment konnte er fast vergessen, dass sie gerade nicht alleine waren und das es alles nur ein Schauspiel war, auch, wenn er es eigentlich sehr genau wusste. Erst ein kurzes Geräusch sorgte dafür, dass sich Tenn etwas zurückzog und in Rikus Augen blickte. „Huh ...“ „Besser als damals, Tenn-nii“, flüsterte Riku so leise, dass es niemand außer ihm hören konnte, bevor er wieder mehr lächelte und seinen Kopf zur Seite drehte, „schickt mir das Foto nachher! Lass uns gehen, Tenn-nii!“ Tenn sah nur irritiert zu Riku, als er von ihm mitgezogen wurde, allerdings ignorierte er für den Moment sämtliche Fragen, sondern ließ sich einfach mitziehen. Genießen, so lange er konnte, oder? Kapitel 5: ----------- „Ich glaube, wir haben echt für Aufsehen gesorgt“, fing Riku schmunzelnder an, während er nebenbei auf sein Handy blickte. Sie saßen in einem kleinen Café und Tenn beobachtete ihn einfach nur, wie er strahlend vor sich sah, ein wenig mehr lachte, wann immer er irgendeinen amüsanten Post auf Rabitter gefunden hatte. Es sorgte dafür, dass er ihn nur noch mehr küssen wollte. „War doch abzusehen, Riku“, erwiderte er schließlich ruhiger. „Momo-san meinte auch irgendwas davon, dass sie nicht gegen uns verlieren dürfen“, sagte Riku etwas mehr kichernd, streckte seinen Arm aus und griff nach Tenns Hand, lächelte ihn nun direkter an, „ich meine, niemand hat erwartet, dass wir so einen Schritt gehen!“ „Hmhm“, nickte Tenn, blickte einfach nur in diese klaren, roten Augen. Er wusste, dass er diese Erinnerung ewig behalten würde, weil er nicht wusste, wie häufig sie das wirklich taten oder wie schnell das alles wieder vorbei sein würde. „Aber niemand kennt Tenn-nii auch besser als ich, nee“, sagte Riku, schmunzelte etwas mehr, lehnte sich ein Stück vor. „Es war auch eine sehr ausgefallene Idee, dass wir das wirklich tun sollen, nachdem eigentlich ausgemacht war, dass wir es nicht tun“, sagte Tenn ruhig lächelnder, „nicht einmal Re:vale würden das so einfach tun.“ „Oh, vielleicht geben wir ihnen einen Schubs?“, kicherte Riku vor sich hin, sorgte dafür, dass seine Augen etwas mehr funkelten, „oder Tamaki und Sougo-san.“ „Riku“, flüsterte Tenn etwas mehr, so, dass sie nicht direkt belauscht werden konnten, „was weißt du sonst noch?“ Riku lächelte einfach nur zurück, legte sich einen Finger seiner anderen Hand vor die Lippen. „Wenn Tenn-nii das nicht weiß, werde ich nichts sagen“, sagte er dann leiser zurück, bevor er wieder normal redete, „aber wenigstens kann ich so zeigen, wie sehr Tenn-nii doch zu allererst mir gehört.“ „Als wenn ich etwas anderes dazu sagen könnte. Ich liebe dich, Riku“, erwiderte Tenn ruhig zurück. Kapitel 6: ----------- „Warum nicht?!“ Tenn blinzelte überraschter, hob seinen Kopf, als er mit Riku gerade zu dem Eingang eines Parks war, stoppte und hielt Riku somit ebenfalls auf, weiterzugehen. „Hm?“, fing Riku neben ihm verwirrter an. „Weil ... es war doch ausgemacht, dass wir das nicht tun“, erklang eine weitere Stimme ein Stück von ihnen entfernt, bevor Tenn irgendetwas zu Riku sagen konnte. „Touma?“, fragte Riku überraschter nach, sah etwas um die Kurve, wo sie sich versteckt halten konnten. „Es ist doch nur einmal!“, erklang Harukas eindeutig genervte Stimme, „außerdem kann ich nicht zulassen, dass ich gegen ihn verliere!“ „Oh“, flüsterte Riku neben ihm, kicherte etwas. „Hm, du hast etwas angerichtet, Riku“, flüsterte Tenn zurück. „Du weißt doch, dass das nur ... also ... ich meine ...“, murmelte Touma, drehte etwas verlegen seinen Kopf von seinem Teamkameraden weg, „ich meine, dass Riku-kun so etwas ...“ „Es wäre doch nur einmal“, erwiderte Haruka, verdrehte die Augen, „wenn das für Kujou Tenn nichts Besonderes ist.“ „Haru ...“, flüsterte Touma etwas mehr, „du solltest niemanden küssen wollen, nur weil du es wem beweisen willst und ... es war eindeutig–“, „Sei still“, brummte Haruka ihn unterbrechend, kurz bevor er Touma eindeutig küsste. „Oh“, kicherte Riku, legte sich eine Hand vor den Mund, „ich hätte nicht gedacht, dass es noch jemand macht.“ „Du hast doch gerade ein Foto von ihnen gemacht, Riku“, flüsterte Tenn, sah mit einem Seitenblick zu Riku, der sein Handy in der Hand hielt und darauf herumtippte. „Ehehehe“, kicherte Riku vor sich hin, „lass uns woanders hingehen, Tenn-nii.“ Bevor Tenn noch reagieren konnte, ging Riku bereits los und zog ihn in eine andere Richtung mehr mit, während er vor sich hin summte. Warum hatte er gerade nur das unbestimmte Gefühl, dass Riku viel mehr bezweckt hatte? Kapitel 7: ----------- Das Gefühl, dass Riku die ganze Zeit irgendetwas plante, ließ ihn nicht los, auch wenn sie an diesem Tag zumindest noch niemandem begegnet waren, seit sie gemeinsam die Straßen entlang gingen. Tenn blickte mit einem Seitenblick zu Riku, während sie durch ein Einkaufszentrum gingen, in dem Riku unbedingt ein wenig gucken wollte. Sie hielten sich einfach nur an den Händen, während Riku die Schaufenster begutachtete, an denen sie vorbeiliefen. Es wirkte wirklich nicht danach, als wenn irgendetwas anderes dabei war und Tenn war eindeutig erleichtert, dass sie niemanden trafen oder Riku irgendwie plötzlich so seltsam war, als wenn er etwas ausheckte. Es sorgte dafür, dass Tenn diese gemeinsame Zeit zumindest wieder so genießen konnte, indem er einfach nur Zeit mit Riku verbrachte. Ohne, dass sie etwas verstecken mussten, weil sie gerade offiziell miteinander gingen. Auch, wenn es nur vorgetäuscht war. „Touma?“, holte Rikus überraschte Stimme ihn aus seinen Gedanken, kurz bevor Tenn bemerkte, wie sie geradewegs Touma und Haruka entgegenliefen. „Riku“, murmelte Touma, blinzelte ein wenig überraschter, sah dann zur Seite. „... Wir hätten nicht hierhin gehen sollen“, brummte Haruka neben ihm, zog seine Augen zusammen, „was macht ihr hier?!“ „Ein bisschen nach Ideen suchen, was ich Tenn-nii zu Weihnachten schenken kann!“, sagte Riku breit grinsend. „Riku“, blickte Tenn ihn überraschter von der Seite an. „Übrigens, herzlichen Glückwunsch, dass ihr euch auch getraut habt!“, kicherte Riku weiter, bewegte sich ein wenig mehr zu Tenn und lehnte sich gegen ihn, „ich hätte nicht gedacht, dass noch jemand–“, „Was“, starrten Haruka und Touma zu ihnen. „Woher“, setzte Touma an. „Ihr habt es nicht gerade unauffällig gemacht“, zuckte Tenn mit den Schultern, „und wir waren zufällig in der Nähe.“ Auch, wenn Tenn bezweifelte, dass es so zufällig war, nach allem, was er momentan bei Riku erwartete. „Wie auch immer“, sagte Haruka, grinste ein wenig mehr, „als wenn ich zulasse, dass ihr gewinnt!“ „Ohhh~“, erwiderte Riku schmunzelnder, lehnte sich vor und drückte Tenn kurz darauf einen Kuss auf die Lippen, wenn auch nur für wenige Sekunden, so dass Tenn einfach nur zur Seite zu ihm blinzelte, „aber vielleicht solltet ihr aufhören, dass aus Konkurrenzgründen zu tun.“ „War das nicht dein Plan, etwas zu tun, was vermutlich kaum jemand macht, Riku?“, fragte Tenn daraufhin mit einem Seitenblick nach. „Hmmm ... aber ich liebe Tenn-nii“, sagte Riku so breit lächelnd, dass Tenn ihn einfach nur zurück anstarren konnte. Wieso konnte Riku das so frei sagen, wo es alles nur ein Fake für diese Zeit war? „Lass uns von hier verschwinden, Touma!“, brummte Haruka genervter, bewegte sich zur Seite und zog seinen Kameraden an der Hand mit sich. „Du übertreibst es, Riku“, flüsterte Tenn etwas mehr zu ihm. „Finde ich nicht“, sagte Riku ruhig zurück, lächelte ihn immer noch breiter an, „wenn ich Tenn-nii liebe, muss ich das auch deutlich sagen, nee.“ „Riku“, erwiderte Tenn weiterhin überrascht, lächelte langsam auch, „ich liebe dich auch.“ Und er sollte aufhören, zu hinterfragen, was Riku in dieser Zeit tat oder sagte. Kapitel 8: ----------- Ein wenig seufzend lehnte Tenn auf dem Sofa in der Wohnung, während er etwas gedankenverloren über die Rabitter Timeline scrollte. Dadurch, dass Riku und er an diesem Tag zu unterschiedliche Termine hatten, hatten sie sich einzig kurz zwischendurch gesehen, während es ansonsten eher ein normaler Alltag war. Es sorgte dafür, dass er sich ein wenig entspannen konnte, ohne darüber nachzudenken, wie sehr sie ihre ganze Beziehung gerade vortäuschten und wie sehr er die ganze Zeit ignorierte, dass er viel mehr tun wollte. Oder wie sehr er einfach nur ganz normal und viel länger, als diesen einen Monat, mit Riku richtig zusammen sein wollte. Das kurze Aufblinken einer Nachricht sorgte dafür, dass er auf seinem Handy auf den Chat mit Riku wechselte.   Hey!! vermisst du mich auch so sehr, Tenn-nii?   Tenn seufzte, während er nicht wusste, wie sehr er Riku gerade einfach nur bei sich halten wollte und wie sehr es ihn traf. Nur sollte das eigentlich nichts sein, worüber sie an diesem Tag miteinander chatten sollten, wo das alles nur gespielt war und sie sich eh nicht sahen.   Du weißt, dass das hier niemand außer uns sieht, Riku? Du musst hier nichts vorspielen.   Es dauerte nur ein paar Sekunden, bevor er eine weitere Nachricht bekam.   Hmm... ich will aber Tenn-nii schreiben, wie sehr ich ihn vermisse und wieder etwas mit ihm unternehmen will!!   Tenn schluckte, legte sich einen Arm über die Stirn, blickte kurz darauf auf die nächste, ankommende Nachricht von Riku.   Ich liebe dich und ich will jede freie Minute mit dir verbringen, Tenn-nii!   Tief seufzend ließ Tenn seinen Arm mit dem Handy zur Seite hängen, starrte stattdessen einfach nur die Zimmerdecke an. „Ich liebe dich auch, Riku“, flüsterte er vor sich hin. Aber er wusste, dass es ihn jedes Mal schmerzte, wenn er es in dieser Zeit zu Riku sagte, weil er genau wusste, dass es nur gespielt war und das es nach diesem kleinen Event wieder alles vorbei war. Riku würde ihn nie so lieben, wie Tenn ihn liebte. Nicht wirklich. Nicht außerhalb ihres Schauspiels. Kapitel 9: ----------- Als sich Tenn am nächsten Tag nach ihrem Training auf den Weg machen wollte, eigentlich um Riku abzuholen, weil sie den Nachmittag noch etwas zusammen verbringen wollten, blinzelte er irritiert, als er am Eingang bereits von seinem Zwillingsbruder angesprungen wurde. „Tenn-nii!“, startete Riku breit grinsend, während er seine Arme um ihn geschlungen hatte, „ich hab dich vermisst!“ „Wir haben uns einen Tag nicht gesehen, Riku“, murmelte Tenn irritierter, drückte Riku ein wenig von sich. Davon ab, dass sie sogar geschrieben hatten und es Tenn immer noch irritierte, wie sehr Riku nicht davon abgelassen hatte, ihr Schauspiel weiterzuführen, obwohl es niemand mitbekommen hatte. „... und du willst uns sagen, dass es nur jetzt ist?“, flüsterte Gaku hinter ihm, worauf Tenn etwas zusammenzuckte, da er nicht mitbekommen hatte, dass sein Teamkamerad hinter ihn getreten war. „Natürlich“, murmelte Tenn, verdrehte die Augen, sah wieder eher Riku an, „aber wenn du uns entschuldigst, der Rest des Tages gehört Riku.“ Als wenn das hier mehr als nur im Dezember sein würde. Natürlich würde das alles beendet sein, sobald der 25. Dezember durch war. Danach würden sie wieder ihr normales Leben leben und er konnte Riku einfach nur wieder als IDOLiSH7’s Center sehen und Riku würde aufhören, ihn so anzusehen, als wenn er viel mehr für ihn empfand. „Hmhmm~ was auch immer Tenn-nii meint“, sagte Riku nebenbei, hielt wieder seine Hand fest, „du entscheidest, wo wir hingehen!“ Kapitel 10: ------------ Auftritte in irgendwelchen Shows sollten eigentlich kein Problem sein. Zumindest, wenn es normale Auftritte waren. Zumindest, wenn es kein spezieller Auftritt mit Riku zusammen in Re:vale’s Show war. „Ihr wollt uns echt testen, nee?“, grinste Momo zu ihnen herüber. „Vielleicht“, kicherte Riku vor sich hin, während er sich auf Tenns Schoß niedergelassen hatte, so dass Tenn seine Arme um Rikus Bauch geschlungen hatte, „aber eigentlich will ich nur jede Sekunde mit Tenn-nii genießen!“ „Ich finde es interessant“, sagte Momo, legte seine Arme um Yukis Hals, blickte eher zu seinem Partner, „aber wir geben uns nicht so einfach geschlagen! So einfach schlagt ihr uns nicht!“ „Hm, recht hast du, Momo“, nickte Yuki schmunzelnder, sah an ihm vorbei zu ihnen. „Als wenn wir glauben, dass wir euch schon schlagen könnten“, sagte Tenn ein wenig lächelnder, „aber vielleicht nehmen wir euch als Vorbild.“ „Genau!“, nickte Riku weiterhin breit lächelnder, drehte sich etwas zur Seite, „vielleicht werden Tenn-nii und ich einfach das nächste verheiratete Paar!“ „Übertreib es nicht, Riku“, flüsterte Tenn etwas mehr, sah ihn von der Seite her an. „Tenn-nii ist so bescheiden“, murmelte Riku, sah wieder zu ihm, „dabei liebe ich Tenn-nii so sehr!“ „Riku“, murmelte Tenn, „ich liebe dich ja auch.“ Nur wusste er auch, dass zwischen dem, was Riku empfand und was er spielte, und dem, was Tenn empfand und nicht nur vorspielte, viel zu viel lag. Riku würde das doch niemals über diesen Monat hinaus empfinden. Und Tenn wollte sich einfach nicht zu sehr daran gewöhnen, was gerade zwischen ihnen war. Kapitel 11: ------------ Tenn war sich wirklich nicht sicher, wie sie dazu gekommen waren, dass er gemeinsam mit Riku auf einer Eisfläche stand. Noch dazu, dass sich Riku gerade so heftig an ihm festhielt, dass er sich wirklich konzentrieren musste, dass er dadurch das Gleichgewicht hielt. Es war Rikus Idee gewesen, nachdem sie daran vorbeigekommen waren. „Ehehehe, aber es ist spaßig!“, grinste Riku ihn von der Seite an. „Solang du mich so festhältst, kommen wir nicht wirklich voran“, sagte Tenn, sah etwas mehr zu Rku, bemerkte, wie sein Zwillingsbruder ihn breiter anlächelte. Es sorgte dafür, dass er wieder wusste, wieso er sich darauf eingelassen hatte. Er hatte Riku einfach nichts abschlagen können, nachdem er ihn mit so großen Augen angesehen hatte. Außerdem wusste Tenn, dass Riku es früher nie gedurft hatte. Er bezweifelte auch, dass er später, mit IDOLiSH7, irgendwann einmal in eine Eishalle zum Eislaufen gekommen war. „Tenn-nii hält mich fest, ja?“, fragte Riku etwas leiser nach, während er ein wenig unsicher vor sich sah. „Du weißt, dass ich dich festhalte“, entgegnete Tenn ruhig zurück, drückte langsam etwas mehr seine Hand, während er spürte, dass sich Riku nicht mehr ganz so sehr an ihn klammerte und langsam versuchte, halbwegs normal zu stehen. „Das ist schwerer als es aussieht“, murmelte Riku, versuchte, sich langsam vorwärts zu bewegen, während Tenn ihn langsam eher mitzog, „wieso kann Tenn-nii das so gut?“ Tenn lächelte ihn einfach nur an, bewegte sich vor Riku und griff nach seiner anderen Hand, fuhr ein wenig rückwärts, so dass er ihn ansehen konnte. „Vielleicht, damit ich Riku helfen kann“, sagte er leise zurück, stoppte, lehnte sich etwas vor und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf, flüsterte schließlich noch mehr in Rikus Ohr, „... oh und weil ich ziemlich lange mit Gaku und Ryuu geübt habe.“ Er konnte sich nämlich zu gut daran erinnern, dass er anfangs auch nicht besser als Riku gewesen war. Kapitel 12: ------------ Er fühlte sich viel zu müde, als er dadurch wach wurde, dass jemand durch sein Zimmer lief. Tenn drehte sich etwas zur Seite, ohne seine Augen wirklich zu öffnen. „Wer auch immer von euch sich um die Zeit zu mir verirrt hat ...“, grummelte er, legte sich einen Arm über die Stirn. „Tenn-nii?“ Von einer Sekunde auf die andere öffnete Tenn seine Augen, blinzelte vor sich, da er wusste, dass weder Gaku, noch Ryuu, ihn ‚Tenn-nii‘ nannten. Überhaupt gab es nur eine Person, die ihn so nannte. „Riku?“, fragte er durch die Dunkelheit nach, während er gleichzeitig noch nicht richtig wach war, „was machst du hier?“ Oder wie kam Riku in sein Zimmer in ihrem Apartment. Aber für solche logischen Gedanken oder Fragen war er gerade eindeutig noch zu müde. „Kann ich bei dir schlafen?“, fragte Riku leise und fast ein wenig schüchtern nach, so dass Tenn fast wach wurde, weil er nie das Gefühl hatte, dass Riku ihn so unsicher fragen würde. „Was ist los, Riku?“, fragte er nach, rutschte allerdings ein Stück zur Seite, so dass er etwas Platz für ihn machte, „und komm.“ Es dauerte nur wenige Sekunden, bis er spürte, wie sich Riku so dicht an ihn kuschelte, dass Tenn nicht anders konnte, als einen Arm um ihn zu legen und ihn bei sich zu halten und zu kuscheln. „Ich ... ich hatte einen Alptraum“, flüsterte Riku, drückte sein Gesicht gegen Tenns Halsbeuge, „und ich– das– Tenn-nii verschwindet nicht mehr einfach so, oder?“ Tenn schluckte, drückte Riku ein wenig mehr an sich, bewegte eine Hand durch die Haare seines Zwillingsbruders. „Nein. Niemals.“ Riku schluckte, drückte sich mehr gegen ihn. „Ich– es war–“, fing Riku dann an, schluchzte nur mehr, atmete ein wenig länger tief ein und aus, „... ich wollte nur sichergehen, dass es Tenn-nii gutgeht.“ „Mir geht es gut, Riku“, flüsterte Tenn ihm entgegen, hauchte Riku einen kurzen Kuss auf die Stirn, „aber jetzt schlaf. Du solltest nicht mitten in der Nacht herumrennen.“ „Ja ... Tenn-nii geht es gut ...“, flüsterte Riku weiter, bevor er langsam seine Augen schloss, „das war nur ... ein böser Traum ...“ Tenn lächelte ihn einfach nur an. „Ich werde nicht zulassen, dass du diesen Traum weiterhin hast. Versprochen, Riku. Ich liebe dich.“ „... Ich liebe dich auch, Tenn-nii“, flüsterte Riku zurück, wenn auch eher schon fast im Halbschlaf. Kapitel 13: ------------ Tenn war sich nicht sicher, wie er nach dem nächtlichen Besuch wieder eingeschlafen war. Es hatte ihn zumindest noch länger wachgehalten, wenn er daran dachte, dass Rikus Aussage niemals so war, wie er es selbst gemeint hatte. Auch, wenn es eher seiner Müdigkeit geschuldet gewesen war, dass er ihm ‚ich liebe dich‘ gesagt hatte. Er öffnete ein wenig seine Augen, streckte seinen Arm aus, blinzelte noch zu verschlafen, als er bemerkte, dass er alleine war. Es war doch unmöglich, dass er die ganze Aktion geträumt hatte, oder? Träumte er jetzt schon davon, dass Riku mitten in der Nacht bis zu ihm kam, weil er einen Alptraum hatte? Andererseits war es nicht auch ein wenig zu seltsam, dass Riku nur deswegen den Weg zu ihrem Apartment aufnahm? Tenn lächelte bitter, richtete sich auf und schüttelte den Kopf, bewegte sich durch sein Zimmer und trat nach draußen auf den Flur. Als wenn Riku ihn nur deswegen mitten in der Nacht aufsuchte. Er würde erst einmal duschen und sich anständig waschen, damit er danach wacher war. Es würde sich sicher alles klären und er würde merken, dass es alles nur ein dummer Traum gewesen war. Warum sollte Riku auch mitten in der Nacht zu ihm kommen, wo er vermutlich irgendjemanden bei IDOLiSH7 hatte, mit dem er zusammenwohnte, wo er ebenfalls hinkonnte. Nachdem er sich gewaschen hatte und eindeutig wacher fühlte, zog er sich noch eben was an und ging dann zu seinen Kameraden in die Küche, um zu frühstücken. Inzwischen hatte er die ganze Sache als einfachen Traum abgetan, so dass er mit einem einfachen „morgen“, die Küche betrat. „Morgen Tenn“, entgegneten Gaku und Ryuu ihm, kurz bevor er ebenfalls ein fröhliches „morgen Tenn-nii!“, hörte. Irritiert blinzelte er zu Riku, der ihn von dem Tisch breit anlächelte. „Riku?“ Hatte er das alles doch nicht geträumt? „Hast du gedacht, du hast geträumt, dass Nanase heute Nacht zu uns kam?“, fragte Gaku ihn kurz darauf grinsender. Tenn starrte ihn an. Warum musste er so genau sagen, was in ihm vorgegangen war? Dennoch ignorierte er es, drehte einfach seinen Kopf wieder zu Riku und ließ sich neben ihm auf dem freien Platz nieder. „Hast du besser geschlafen?“, fragte er dann eher zu ihm nach. „Hmhm“, nickte Riku breit lächelnd, „ich kann immer gut schlafen, wenn Tenn-nii bei mir ist.“ Kapitel 14: ------------ Als sie am nächsten Tag wieder unter sich waren, da sich Riku zurück zu seinen Kameraden begeben hatte, blickte Tenn ein wenig ungläubig auf Rabitter, kurz bevor er mit zusammengezogenen Augen zu Gaku blickte. „Was hast du gemacht?“, fragte er nach, starrte erneut auf das Posting aus der damaligen Nacht, oder dem Morgen, als Riku zu ihm gekommen war. „Hm? Wir haben doch eh dieses Event laufen“, zuckte Gaku mit den Schultern, schmunzelte etwas mehr, „und ihr saht einfach zu niedlich zusammen aus.“ „Könntest du mich vorher wenigstens einweihen, bevor du Fotos von Riku und mir online stellst?“, entgegnete Tenn eindeutig grummeliger. „Nanase hatte nichts dagegen“, erwiderte Gaku kurz darauf, „und wir wussten, du sagst nein, also meinte er, ich sollte dich besser nicht fragen.“ Tenn sah einfach nur weiterhin geschockt zu seinem Kameraden, bevor er schnaubte. „Ich hasse dich.“ „Wie du meinst, Tenn“, zuckte Gaku mit den Schultern. Tenn verdrehte die Augen, richtete sich auf und ging einfach, um zurück in sein Zimmer zu gehen. Er hatte gerade absolut keine Lust, darüber zu diskutieren. Auch, weil er sich vorstellen konnte, dass Gaku sogar recht damit hatte, dass es Riku war, der es ihm erlaubt hatte. Er wusste nur, dass er niemals sauer auf Riku sein konnte. Er ließ sich auf seinem Bett nieder, öffnete den Chat mit Riku und seufzte etwas.   Wieso erlaubst du Gaku, Fotos von uns zu posten?   Es dauerte nicht lange, bis Tenn sah, dass sein Zwillingsbruder etwas schrieb und schließlich eine Antwort von ihm auftauchte.   Wieso nicht? ^///^ Dann wissen unsere Fans wenigstens, dass Tenn-nii ganz klar mir gehört!   Tenn schluckte, ließ sich auf die Matratze fallen, drehte sich auf die Seite, wechselte wieder zu Rabitter und blickte auf das Foto von Riku und ihm, seufzte ein wenig mehr. „Das gilt doch eh alles nur noch ein paar Tage, Riku“, murmelte er leise vor sich hin. Kapitel 15: ------------ Jeder vergangene Tag sorgte dafür, dass sich Tenn nur mehr bewusst wurde, dass es wirklich bald wieder alles normal sein würde. Auch, wenn er wusste, dass er zumindest weiterhin etwas mit Riku unternehmen konnte oder sie zumindest privat mal wieder mehr so, wie früher, zusammen sein konnten. Er wusste halt auch, dass es nicht so sein würde, wie es diese letzten Tage war. Mit einem Seitenblick sah er zu Riku, während sie über das Gelände des Festivals liefen und sich dabei an den Händen hielten. Es sorgte dafür, dass er einfach nur glücklich zu ihm sah und genoss, wie sehr Riku strahlte und sich umsah oder zu irgendetwas deutete. Es war schließlich auch eher das erste Mal, dass Tenn mit Riku auf einem Festival war. Zumindest alleine, ohne jemanden der anderen. „Bist du sauer auf Yaotome-san?“, fragte Riku nach einer Weile etwas ruhiger nach, kurz bevor Tenn bemerkte, wie sie ein wenig abseits von den Festivalständen gestoppt hatten. Es dauerte einige Sekunden, bis Tenn wirklich realisierte, worauf Riku hinauswollte. Schließlich lächelte er aber nur. „Nicht wirklich“, sagte er schließlich zur Antwort. Auch, wenn er wirklich ganz gerne selbst entschieden hätte, was sie posteten. Aber er glaubte Gaku auch, dass es zu einem großen Teil auch Rikus Idee gewesen war. „Dann ist gut“, sagte Riku, bewegte sich so, dass er vor ihn trat und ihn ansah, nebenbei nach Tenns anderer Hand griff, „... ich dachte wirklich, dass es süß ist und wollte nicht, dass es irgendwas zwischen euch bringt.“ Tenn lächelte einfach nur ruhig zu ihm. „Keine Sorge, so etwas sorgt nicht dafür, dass wir uns zerstreiten.“ „Willst du ... das lieber privat halten?“, flüsterte Riku, sah ihm weiterhin direkt in die Augen, „ich meine, es ist okay?“ „Riku“, fing Tenn an, schluckte, schüttelte den Kopf, sah ihm einen Moment einfach nur entgegen, „ich dachte nur nicht, dass wir es auch online posten.“ Riku lächelte einfach nur, beugte sich vor und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Yaotome-san hat recht. Du merkst es wirklich nicht.“ Tenn hob eine Augenbraue, verzog dann ein wenig das Gesicht. „Ich mag es nicht, dass du scheinbar irgendwelche Dinge mit Gaku planst.“ „Tenn-nii. Ich liebe dich“, sagte Riku daraufhin, lächelte ihn weiterhin an, „und ich will mit dir ausgehen.“ „Du weißt, dass wir das momentan tun, Riku?“, fragte Tenn ein wenig mehr nach, „und ich li–“, bevor er weitersprechen konnte, küsste Riku ihn erneut, legte danach einen Finger gegen Tenns Lippen. „Ich meine das ernst“, entgegnete Riku weiter, „über diese Zeit hinaus. Und ich weiß, dass du das nicht nur spielst.“ Kapitel 16: ------------ Tenn war den restlichen Tag einfach zu verwirrt, um überhaupt etwas darauf zu erwidern, so dass er sich lieber darauf konzentrierte, weiter mit Riku auf dem Festival unterwegs zu sein. Hatte er das gerade wirklich, richtig, gedeutet, dass Riku ihn liebte und sie das hier nicht nur für einen Monat spielten? Er wusste, dass es ihn einerseits glücklich gemacht hatte und er sofort hatte zustimmen wollen, dass er mit Riku ausgehen wollte. Nur irgendetwas hatte ihn daran gehindert, etwas zu sagen, was in die Richtung ging. Fühlte es sich für ihn immer noch so an, dass er es nicht glauben konnte? Nur konnte er wirklich noch sagen, dass Riku es einfach nur spielte? „Tenn?“ Er blinzelte überrascht, sah geradewegs zu Ryuu, der ihn besorgter ansah, während er vor ihm stand. „Ryuu?“ „Sieht dir nicht ähnlich, bei unserem Training nicht aufmerksam zu sein“, sagte Ryuu daraufhin, lächelte ihn ruhiger an, „was ist los?“ „Vermutlich hat Nanase irgendwas gesagt“, erwiderte Gaku daraufhin, bevor Tenn überhaupt ansetzen konnte, zu antworten. „Entschuldigt“, sagte Tenn, lächelte eher zu Ryuu, „und es ist alles in Ordnung.“ Wie konnte ihn diese Sache nur so beschäftigen, wo er eigentlich nie gewollt hatte, irgendetwas wie eine Beziehung zu haben, solange er als Idol aktiv war. Zumindest nicht, wenn es sich zu sehr in den Vordergrund schob. Andererseits hatte er bisher auch gedacht, dass seine Gefühle eh unerwidert bleiben würden, weil er halt in seinen Zwillingsbruder verliebt war und er gedacht hatte, dass Riku niemals das Gleiche empfinden würde. „Lass uns Pause machen“, holte Gakus Stimme ihn kurz darauf erneut aus seinen Gedanken, „und geh dich abkühlen, Tenn. So kommen wir eh nicht weiter.“ „Mir gehts gut“, brummte Tenn zurück, verdrehte die Augen, spürte allerdings daraufhin, wie Ryuu ihn an der Schulter berührte. „Gaku hat Recht. Du bist gerade nicht bei uns und so kommen wir eh nicht weiter“, sagte Ryuu daraufhin, sah ihn weiterhin so ruhig an. Tenn starrte ihn an, wollte etwas erwidern, nickte dann aber nur. Vielleicht war es doch keine schlechte Idee, wenn er sich kurz was abkühlte, um einen klaren Kopf für den Rest des Tages zu haben. Kapitel 17: ------------ Überrascht starrte Tenn zu Riku, als er ihn nach dem Dreh eines Videos am Eingang des Studios sah. „Hey Riku“, sagte er, blinzelte noch mehr, als Riku ihm eine kleine Tüte mit Plätzchen hinhielt und dabei breiter lächelte. „Von unserem gestrigen Backabend!“, sagte Riku, weiter breit lächelnd, „ich musste unbedingt welche für Tenn-nii aufheben!“ Tenn nickte, lächelte ihn zurück an. „Danke Riku“, erwiderte er, nahm ihm die Türe ab, beugte sich kurz vor, um Riku einen kurzen Kuss zu geben. „Sie sind nicht so gut, wie Mitsukis, aber ich hoffe dennoch, dass sie dir schmecken“, sagte Riku, sah ein wenig verlegener drein, „ich habe mir die größte Mühe gemacht.“ Für einen weiteren Moment sah Tenn ihn einfach nur an, griff dann nach einem Plätzchen und biss schließlich hinein, lächelte schließlich wieder. „Sie sind lecker, Riku. Ich wusste nicht, dass du so gut backen kannst.“ „Mitsuki hat uns alles gezeigt, damit es gut wird“, kicherte Riku, „irgendwann müssen wir mal seine Spezialitäten probieren.“ Tenn lächelte, griff schließlich nach Rikus Hand, drückte ihm einen erneuten, kurzen Kuss auf die Lippen. „Wie wäre es, wenn wir uns morgen dort treffen? Du hast auch den halben Tag frei, oder?“ „Ein Date mit Tenn-nii?“, fragte Riku mit großen, strahlenden Augen nach, „klar!“ Kapitel 18: ------------ Komplett sicher, wieso Tenn überhaupt vorgeschlagen hatte, dass sie auf ein Date gehen sollten, wusste er nicht. Aber nach den vergangenen Tagen und nach Rikus Aussage, hatte er das Gefühl, dass er zumindest langsam daran glauben sollte, dass es nicht nur vorübergehend war. Immerhin wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass es mehr als nur ein Dezemberevent für ihre Fans war. Sie saßen in dem Café, während sie beide ein Stück Kuchen und eine heiße Schokolade vor sich stehen hatten. Zumindest konnte er Riku zustimmen, dass es wirklich gut war, auch, wenn seine Aufmerksamkeit mehr dabei war, Riku zu beobachten. „... es ist lustig, wie sehr Nagi versucht, Mitsuki dazu zu bringen, mit ihm unter dem Mistelzweig zu stehen“, murmelte Riku ein wenig kichernder, wobei Tenn etwas irritierter blinzelte. „Hm?“ „Nagi hat einen Mistelzweig in unserem Flur aufgehangen, eigentlich, damit Mitsuki ihn küsst“, sagte Riku kichernder, „was aber bisher nicht passiert ist.“ „Wieso macht er es so umständlich?“, fragte Tenn nach, stützte sich mit einem Arm auf dem Tisch ab, blickte geradewegs in Rikus Augen, „wenn er es doch einfach tun kann.“ „Keine Ahnung“, zuckte Riku mit den Schultern, „Sougo-san und Tamaki waren zumindest vorher dran. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Iori irgendwas plant, aber–“, Tenn zog seine Augen zusammen, griff schließlich nach Rikus Hand, sah ihm ernster entgegen. „Du solltest zu uns ziehen.“ „Wäre das nicht auffällig?“, fragte Riku nach, blinzelte irritierter, „und wenn nur bis Weihnachten wäre es auch komisch.“ „Uns fällt was ein“, erwiderte Tenn ernster, sah ihm einfach direkter in die Augen, „hauptsache du läufst nicht Gefahr, in irgendetwas von ihnen verwickelt zu werden.“ Riku blinzelte, kicherte, beugte sich etwas über den Tisch, hauchte Tenn einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor er sich wieder normal hinsetzte. „Tenn-nii ist eifersüchtig auf Iori. Dabei will ich einzig nur Tenn-nii küssen.“ Tenn sah ihn zurück an, zog seinen Arm zurück und verschränkte seine Arme vor sich. „Ich will nur nicht, dass Izumi Iori etwas mit dir anstellen kann.“ Riku lachte etwas mehr. „Du weißt aber, dass ich dich liebe, ja, Tenn-nii?“ Tenn schluckte, starrte Riku einen Moment an, nickte langsam. Wieso konnte er nicht einfach akzeptieren, dass Riku das alles wirklich meinte und nicht nur für diese begrenzte Zeit? „Ich liebe dich auch, Riku.“ Kapitel 19: ------------ Tenn blickte ein wenig skeptisch nach draußen, wo gerade eine weiße Schneeflocken vor ihnen auf den Boden fielen. „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier schneit“, murmelte Riku neben ihm, drückte Tenns Hand etwas mehr. „Bist du sicher, dass du dennoch unterwegs sein willst?“, fragte Tenn nach, sah mit einem Seitenblick zu ihm, bewegte sich vor Riku und zog den Schal seines Zwillingsbruders ein Stück mit einer Hand hoch. „Mir gehts gut, Tenn-nii“, erwiderte Riku, machte einen halben Schritt von ihm weg, ohne Tenn loslassen zu müssen, „und ich will zumindest diesen wenigen Schnee genießen!“ Tenn seufzte, nickte, drückte Rikus Hand etwas mehr. „Aber du sagst, wenn es zu viel für dich wird, ja?“ „Tenn-nii macht sich schon wieder zu viele Sorgen“, sagte Riku etwas brummiger, lächelte schließlich wieder und ging dann neben Tenn her, „ein bisschen Kälte kann ich schon aushalten.“ „Riku“, flüsterte Tenn neben ihm, schluckte, nickte ein wenig mehr. Er wusste doch, dass es längst besser war und Riku nicht mehr ganz so schwach war, wie früher. Außerdem hatte er recht, es war viel zu selten, dass sie Schnee hatten und noch seltener, dass Riku ihn miterleben konnte. Tenn wusste, dass er sich an einen Schneetag in ihrer Kindheit erinnerte, aber auch, dass Riku damals nicht rausgedurft hatte. „Lass uns ein wenig den Schnee genießen und uns dann irgendwo gemütlich aufwärmen.“ „Das klingt gut, Tenn-nii!“, entgegnete Riku, lächelte ihn von der Seite breiter an. Kapitel 20: ------------ Nachdenklich blickte Tenn auf das Foto, was er am letzten Tag mit Riku gemacht hatte, und was sie auf Rabitter gepostet hatten. Im Hintergrund war eindeutig der Schnee zu sehen, während Riku seine Arme um ihn geschlungen hatte, während sie beide lächelten. Eigentlich war es nur eine nette Erinnerung daran, dass sie mal so etwas wie Schnee zusammen erleben konnten, nur irgendwie hatten sie dann entschieden, mal wieder etwas von sich zu posten. In dem Moment genoss er es noch ein wenig, zumindest auf diese Weise Riku für diesen Tag zu sehen, wo sie sonst nicht wirklich dazu kommen würden, weil ihre Termine zu unterschiedlich verteilt waren. Außerdem sorgte es dafür, dass er erneut darüber nachdachte, ob er nicht einfach darauf eingehen sollte, wirklich, richtig, mit Riku auszugehen. Er konnte immerhin nicht mehr leugnen, dass Riku wirklich genauso empfand. Auch, wenn er immer noch Zweifel hatte, dass es nach dieser Zeit wieder normal sein würde. Aber Riku hatte ihm mehrfach gesagt, dass er das hier beibehalten wollte. Es konnte doch niemals so sein, dass er das hier nur wollte, weil er wieder Zeit mit ihm verbringen wollte, weil er seinen Zwillingsbruder vermisste, oder? Tenn schluckte, ignorierte das beklemmende Gefühl. Er wusste, dass es sein konnte. Er wusste, dass Riku diese Gefühle für ihr normales geschwisterliches Band verwechseln konnte. Allerdings, was, wenn das nicht der Fall war und Riku wirklich das Gleiche empfand? Konnte er es ignorieren und nach diesem Event so tun, als wenn alles wieder normal zwischen ihnen war, wenn er so sehr wollte, dass mehr zwischen ihnen war? Wenn er sich so sehr wünschte, dass Riku seine Gefühle erwiderte? Kapitel 21: ------------ Tief durchatmend wartete Tenn vor der Tür des Gebäudes, während er darüber nachdachte, dass er nicht länger warten wollte. Eigentlich wollte er Riku nur für ihren gemeinsamen Nachmittag abholen. Mit der Ausnahme, dass er nebenbei überlegte, dass er endlich einen weiteren Schritt gehen wollte. „Hi Tenn-nii!“, grinste Riku ihn kurz darauf an, nachdem er die Tür geöffnet hatte und schließlich nach seiner Hand griff. „Bist du startklar?“, fragte Tenn nach, lächelte ihn an. „Ich bin immer startklar, wenn es um Tenn-nii geht!“, entgegnete Riku enthusiastischer, zog ihn dennoch ein Stück mit, bevor er ihn schließlich eindeutiger küsste. Kurz weitete Tenn seine Augen, genoss den Kuss schließlich aber, erwiderte ihn einen Moment, bevor er sich etwas entfernte und in Rikus Augen blickte. „Was war das, Riku?“ „Ich wollte Tenn-nii zumindest einmal unter einem Mistelzweig küssen!“, sagte Riku kichernd, so dass Tenn etwas überraschter über sie blickte. „Oh“, murmelte er, schmunzelte ein wenig mehr, „... du solltest zu uns ziehen, Riku.“ „Zu Tenn-nii?“, fragte Riku nach, während er ihn einfach nur erstaunter ansah. „Hm“, nickte Tenn, „okay und zu Ryuu und Gaku. Aber ich bin mir sicher, sie haben nichts dagegen.“ „Okay“, sagte Riku breiter lächelnd, schlang seine Arme um Tenns Hals, „dann kann ich Yaotome-san und Tsunashi-san wenigstens zeigen, dass Tenn-nii ganz alleine mir gehört.“ Tenn schmunzelte ein wenig mehr, strich Riku durch die Haare, drückte ihm einen erneuten, kurzen, Kuss auf die Lippen. „Solange ich verhindere, dass du länger als nötig in Izumi Ioris Nähe bist.“ „Hehe“, kicherte Riku, ließ ihn langsam los, drückte einfach nur noch Tenns Hand, „aber erst einmal ... wollen wir diesen Nachmittag zusammen genießen.“ Kapitel 22: ------------ Viel zu früh am Morgen wachte er von dem Klingeln seines Handys auf, während er spürte, wie sich Riku gegen ihn gelehnt hatte und zumindest nicht den Anschein machte, als wenn er von dem Geräusch wach wurde. Tenn seufzte, angelte nach seinem Handy, nahm das Gespräch an, um das Klingeln zumindest zu unterbrechen. „Ja?“ „Wo ist Nanase-san?“, drang Izumi Ioris Stimme durch das Telefon zu ihm, worauf Tenn einen Moment blinzelte, schließlich etwas ruhiger seine andere Hand durch Rikus Haare gleiten ließ. „Bei mir“, erwiderte er so ruhig wie möglich. „Warum?“ Tenn verdrehte etwas mehr die Augen. „Rikus Entscheidung“, antwortete er nur darauf, eindeutig etwas gedämpfter. „Wir haben nachher einen Termin. Wenn–“, „Ich sorge schon dafür, dass Riku pünktlich da ist“, unterbrach Tenn ihn, seufzte etwas mehr, drückte kurz darauf das Gespräch weg, ohne noch auf eine Erwiderung zu warten, bevor er sein Handy zurück auf den Nachttisch legte. Langsam sah er wieder lächelnder zu Riku, beobachtete, wie er sich im Schlaf näher an ihn kuschelte. „Ich bin so glücklich, Riku“, flüsterte Tenn etwas mehr, lächelte ihn an, „du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe.“ „... Ich liebe dich auch, Tenn-nii“, kam es leise, flüsternd von Riku, was dafür sorgte, dass Tenn ihn kurz etwas genauer musterte, allerdings schien sein Zwillingsbruder nicht wirklich wach geworden zu sein. Er lächelte etwas mehr, hauchte Riku einen kurzen, leichten Kuss auf die Stirn. Kapitel 23: ------------ Tenn blickte einfach nur lächelnd zu Riku, während er ihn bei der kleinen Show von IDOLiSH7 beobachtete. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, ihn komplett zu begleiten und zu beobachten, aber da er noch sowieso nicht losmusste, hatte er auch einfach mitkommen können. Außerdem spürte er, wie er sich sicher war, dass Riku immer mal wieder flüchtig so in seine Richtung sah, dass er ein wenig breiter lächelte. Auch, wenn es vermutlich niemandem auffiel. Tenn konnte diese kleinen Nuancen bei ihm erkennen. Er war sich eh sicher, dass er noch viel mehr bei Riku erkennen konnte, als es früher der Fall gewesen war. Kurz nachdem sie die Show beendet hatten, sah er zu Riku, der zu ihm sprang und ihm kurz darauf um den Hals fiel. „Riku, nicht so stürmisch“, sagte Tenn, wenn auch dennoch schmunzelnder, während er ihn kurz drückte. „Ich wollte nur wieder so schnell wie möglich zu Tenn-nii!“, grinste Riku ihn breiter an, bewegte sich wieder etwas so, dass sie sich ansehen konnten. „Du kannst nicht genug von mir bekommen?“, fragte Tenn nach, griff nebenbei nach Rikus Hand, „wollen wir dann gehen?“ „Immerhin haben wir Zeit aufzuholen“, sagte Riku ein wenig flüsternder, bevor er nickte, „ja, wir können!“ Tenn lächelte ihn von der Seite her an, während sie sich daran machten, das Studio zu verlassen. Es fühlte sich immer noch etwas merkwürdig an, dass sie wirklich, richtig, dazu übergegangen waren, zusammen zu sein. Aber inzwischen konnte er zumindest nicht mehr anders, als Riku zu glauben. Kapitel 24: ------------ Als Tenn wach wurde, bemerkte er sogleich, wie Riku ihn ruhig anlächelte und ihn scheinbar schon eine Weile beobachtete. „Riku?“, fragte er etwas leiser nach, „guten Morgen.“ „Guten Morgen, Tenn-nii!“, sagte Riku breiter lächelnd, „ich konnte einfach nicht anders, als dich noch ein wenig zu beobachten.“ Tenn blinzelte etwas mehr, lächelte dann aber zurück, drückte Riku dann ein wenig an sich, bevor er ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte. „Ist das so etwas wie ein Weihnachtswunder?“, fragte er leise nach, sah geradewegs in Rikus Augen. Riku kicherte etwas mehr. „Vielleicht“, antwortete er etwas mehr schmunzelnd, „ich hätte übrigens nicht gedacht, dass ausgerechnet dieser Mistelzweig und Iori dafür sorgen, dass ich zu Tenn-nii ziehe.“ Einen Moment sah Tenn ihn mit erhobener Augenbraue an, bewegte seine Finger durch Rikus Haare, lächelte etwas mehr. „Können wir bitte nicht über ihn reden.“ „Versprochen“, sagte Riku weiter schmunzelnd. Tenn sah ihn zurück an, lächelte ebenfalls. „Ich dachte übrigens, der Mistelzweig war Rokuya Nagis Idee?“ „War es“, entgegnete Riku nur, „ich habe es nur ein bisschen für meine Pläne genutzt.“ Kurz starrte Tenn ihn einfach nur blinzelnd zurück an, bevor er Riku ein weiteres Mal küsste. „Riku hat das also absichtlich gemacht?“ „Hat funktioniert, oder“, erwiderte Riku, lachte eindeutig mehr, „ich liebe dich, Tenn-nii.“ „Ich liebe dich auch, Riku“, erwiderte Tenn einfach nur, ohne noch länger auf den vorherigen Kommentar einzugehen. Auch, wenn er das Gefühl hatte, dass er viel zu sehr von seinem Zwillingsbruder manipuliert wurde. Es sorgte immerhin auch dafür, dass er endlich glücklich sagen konnte, dass er ihn liebte. „Frohe Weihnachten, Riku.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)