So many more Feelings von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 5: Wiedersehensfreude ----------------------------- August, Tokio/Domino Endlich endlich endlich war es soweit und Bakura saß Anfang August erneut in einem riesigen Charter-Flieger, der ihn über das große Wasser nach Japan bringen sollte. Der Rückflug war anders geplant als die Reise nach London, den anstatt in Tokio in ein kleines Flugzeug umzusteigen, stieg er stattdessen direkt in Otogis schwarzen Audi. Der junge Spieleentwickler hatte schon nach einem Monat geklärt, dass Bakura bei der Heimreise bereits ab der Hauptstadt an seiner Seite war. Was sich aber absolut nicht von der ersten langen Reise unterschied, war die Unmöglichkeit ein Auge zu zubekommen. Damals aus Aufregung vor der Ungewissheit, diesmal wegen der Aufregung, Otogi und auch all seine Freunde wieder zu sehen. In der letzten Stunde ließ er sich von der charmanten Flugbegleitung noch einen Kaffee – leider instant und absolut scheußlich – servieren, seinen Zweck sollte er erfüllen und ihm ermöglichen, seinem Freund während der Autofahrt nicht weg zu dämmern. Mit den Höhenmetern sank dann aber auch schon die Notwendigkeit zu schlafen, sowie die Aufregung noch einmal mehr anstieg. Was sollte er sagen? Würde er Otogi sofort sehen und ihm in die Arme laufen können? Oder, oh nein… hoffentlich planten sie nicht eine riesige Überraschung und standen nun alle in der Empfangshalle um ihn zu begrüßen und mit Fragen zu löchern oder ihn am besten gleich mit den neuesten Geschichten der vergangenen vier Monate zu überhäufen. Als Bakura dieser Gedanke kam, überlegte er, während die Schleuse an der Maschine angebracht wurde, ob er nicht doch lieber sitzen bleiben sollte. Er kannte seine Freunde sehr gut und wusste, dass es nur zu wahrscheinlich war, dass er nachdem er seinen Koffer vom Band genommen hatte und den langen Gang zum Exit hinter sich gebracht hatte, in mehr als nur diese wunderschönen grünen Augen seines Freundes sehen, sondern vermutlich direkt von Jonouchi überrannt werden würde, noch ehe er überhaupt jemanden in der Menge erkannte. Aber es blieb ihm ja nichts Anderes übrig. Die Wahrscheinlichkeit, dass da nur Otogi stand, war zwar gering, aber vorhanden und daran hielt er sich fest, genauso wie an dem Griff seines Koffers, den er nun diesen langen Gang hinter sich her zog. Mit jedem Schritt spürte er, wie sein Herzschlag schneller und prominenter wurde. Denn egal, ob die Anderen auch da waren oder nicht, er würde jeden Moment bei seinem Freund sein dürfen. Seine Schritte wurden schneller, dass er die Masse an Ankommenden beinahe anführte, so dringend wollte er sich in Otogis Armen wiederfinden. Am liebsten hätte er auch den schweren vollen Koffer zurückgelassen, aber einer Bombendrohung eines herrenlosen Gepäckstückes wegen würde er dezidiert ausweichen wollen. Soweit kam es ja noch. Und dann kam endlich der Moment, als er durch die große Schiebetür gehen konnte, auf deren anderen Seite bereits all die Leute warteten: Chauffeure, Geschäftspartner, Familien, Geliebte. Bakura atmete noch einmal tief durch, ehe er die Schwelle übertrat und schließlich in all den Menschen nach seinen Freunden sah, zumindest natürlich suchte er vor allem den Blick dieses jungen Mannes, den er mit unpackbarer Sehnsucht vermisste. Womit er allerdings nicht rechnete, war, was er tatsächlich zu Gesicht bekam. Otogi – gut, den hatte er durchaus erwartet, aber er war alleine – mit einem Schild und sogar einem Luftballon. Wo hatte der Ältere denn bitte einen Ballon der [style type=„italic“]Mystischen Tomate[/style] her? War er etwa zuvor noch im Kaibaland? Und warum war dieser Kerl eigentlich so süß und hatte [style type="bold"][align type="center"]Liebe meines Lebens[/align][/style] auf den Schild geschrieben? Bakuras Gesichtsausdruck wurde sofort weich, sowie ihm die blasse Haut um die Nase rot wurde. Otogi hingegen setzte sein breitestes Grinsen auf, auch das Strahlen in seinen Augen war nicht zu übersehen. Bakura kicherte in sich hinein, beeilte sich dann aber um die Absperrung herum zu gehen und schließlich auf die letzten Meter, die sie voneinander trennten, den Koffer nun doch stehen zu lassen – hier sah man ja, dass er zu wem gehörte – und sich mit Anlauf in die offenen Arme zu schmeißen. Der Karton flog irgendwo hin, die Leute um sie herum machten Platz, waren sie ja nicht die einzigen, die sich wohl lange nicht gesehen hatten und am Flughafen herrschte sowohl bei der Ankunft als auch beim Abflug einfach gegenseitiges Verständnis. Da wurde nicht gemeckert, man nahm Rücksicht, stand nicht im Weg und jeder kümmerte sich um seine eigene Sache. So war es auch Bakura vollkommen egal, dass man sie vielleicht schief ansah. Gründe dazu gab es genug. Zwei Jungs, beide mit langen Haaren, einer im Anzug, der andere im absoluten Schlabberlook, weil es einfach eine anstrengende letzte Woche war und auch nichts Besseres mehr zum Anziehen übrig war, außerdem kannte man Otogi langsam. Zwar ging man vor ihm nicht ehrfürchtig zur Seite, wie es bei einem Seto Kaiba war, aber dennoch, Bakura hörte einen Jungen Otogis Namen tuscheln und den des aktuellsten Spieles, das dieser entwickelt hatte. „Ich war treu Ryou, ich war so treu“, sagte Otogi überraschend stolz und drückte den Ankömmling fest an sich, der damit auch direkt von dem Jungen und dem Getuschel weggerissen wurde. Ein Schnauben kam ihm durch die Nase, aber er freute sich doch zu sehr, ihn endlich wieder halten und in Persona vor sich haben zu dürfen. „Ryou, ich war so treu, ich platze“, waren die nächsten, diesmal geflüsterten, Worte, die Bakura einerseits mehr rote Farbe ins Gesicht trieben und in andererseits nun ganz deutlich machten, worauf der junge Mann, dem er die Arme um den Hals geschlungen hatte, hinaus wollte. „Ryuji!“, zischte er ihm mahnend entgegen, musste aber lachen. „Du bist ein Idiot“, sagte er und löste sich ein kleines Stück aus der Umarmung um seinem wundervollen [style type=„bold“]treuen[/style] Freund in die Augen – diese wunderschönen strahlend grünen Augen – sehen zu können. „Aber du willst jetzt nicht direkt im Parkhaus… im Auto?“, Bakura verzog bei der Frage das Gesicht. Natürlich war auch er voller Sehnsucht, doch den körperlichen Part konnte er wohl besser aussitzen, als es dieser liebenswerte junge Mann ihm gegenüber konnte, der auch sofort den Kopf schüttelte. „Ich sau mir doch den Wagen nicht ein“, sagte er und streckte ihm die Zunge raus, nach der der Jüngere direkt schnappte und weswegen sie beide in verliebtes Kichern einklangen. „Dann… bringst du mich heute ins Bett?“, fragte Bakura kurz darauf und strich Otogi eine seiner losen Haarsträhnen hinters Ohr um ihm direkt danach liebevoll über die Wange zu streichen. Otogi nickte rasch. „Nichts lieber als das“, sagte er, legte ihm beide Hände an die Taille und hob ihn mit einem Ruck hoch. Unter Anweisung schlang Bakura seine Beine um die Hüfte und legte beide Arme haltsuchend um den Nacken des Anderen, der gerade noch ein paar Schritte zum Koffer ging, diesen schnappte und dann den Weg zum Parkhaus einschlug. „Ich hab dich wirklich sehr vermisst“, sagte Bakura leise und bettete seinen Kopf sachte auf seinem eigenen Arm und ließ sich durch die Nähe von den langen schwarzen Haaren an der Nase kitzeln, nichts Schlimmes, was er für den Preis dieser wohltuenden Nähe gerne auf sich nahm. „Ich dich auch, Ryou“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)