And yet it’s another FanFiction about Love von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 21: Painkiller ---------------------- Im Gegensatz zu Yamaguchi hatte Konoha bereits aufzugeben, die Frage nach dem ‘Warum‘ zu beantworten, er hatte es bereits am Vorabend sein lassen, darüber nachzudenken. Das fiel ihm dabei auch ziemlich einfach, denn er hatte Anderes, was ihn beschäftigte, als er gestern spät abends versuchte in seinem Bett einzuschlafen: Bokutos Date mit Akaashi. Ob er sich ungeschickt anstellte? Ob Akaashi überhaupt wusste, dass sie auf einem Date waren? Oh, Bokuto würde er zutrauen, dass er dieses feine Detail ausgelassen hätte. Der Gedanke, dass die beiden einfach nur in einem Café saßen und über die Schule und die Uni redeten und sich dann schließlich voneinander verabschiedeten, ohne, dass sie endlich verstanden, dass das Interesse für den jeweils Anderen erwidert wurde, machte Konoha unruhig. Konnte dieses Pflaster, das eindeutig mit Panzertape oder Superkleber festgemacht war, nicht endlich abgerissen werden? Er wusste ja, dass es nicht einfach werden würde, umso mehr wollte er es hinter sich bringen, er wollte das abschließen nach über zwei Jahren des Schwärmens, Sichzurückhalten und des Verzweifeln, weil diese zwei Idioten – ja in dieser Hinsicht war auch Akaashi nicht besonders hell – sich so unmöglich anstellten und manchmal richtig peinlich umeinander herum tänzelten. In der Schule und vor allem im Team war es ja nicht nur Konoha aufgefallen, sogar die anderen wie Komi und Washio hatten gecheckt, was da läuft, oder viel mehr laufen sollte und nie eine Chance bekam. Außer jetzt. Jetzt wo Konoha Bokuto endlich in die richtige Richtung gestoßen hatte. „Was sagst du? Bringt es Unglück, wenn man sich so einem Brauch sträubt?“, fragte Futakuchi und Konoha ertappte sich dabei, dass diese Gedanken nicht nur seinen Einschlafrhythmus gestört hatten, sondern gerade auch seine Zeit mit dem Brünetten Kapitän. Nur nichts anmerken lassen. Konoha sah rasch dorthin, wo auch Futakuchi hin sah – über sie beide. Ein Glück, dass ihn der Andere nicht angesehen hatte, sonst hätte dieser erstens gemerkt, wie er ihn aus den Gedanken gerissen hatten und außerdem hätte Konoha so keine Chance gehabt, den Ursprung dieser Frage ausfindig zu machen. „Oh… ähm… Ich hab nicht das Gefühl, dass ich besonders viel Glück hatte bis jetzt, viel schlimmer kanns wohl nicht werden“, lachte er etwas verhalten und senkte dem Kopf wieder. Futakuchi sah ihn daraufhin an. „Das mag für dich stimmen, aber ich hab keinen Bock auf Unglück“, sagte er und fragte sich, wie viel schwerer diese Nuss noch zu knacken war. Er spürte die ganze Zeit schon, dass Konoha etwas abwesend war und versuchte es mit den mit seinem Stolz vereinbaren Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ihm war schon klar, dass er einem Studenten gegenüberstand, der seinen Kopf wohl auch am Wochenende in Uni-Sachen hängen hatte, aber er wollte schon meinen, dass er weit interessanter war, als irgendwelche Pharmaka. Den Smalltalk hatte er zumindest schon so weit gelenkt, dass er wusste, in welche Richtung es mit dem Studium des Älteren ging. Aber besonders warm geworden waren sie eben nicht. Konoha schmunzelte. Futakuchi machte das wirklich ziemlich smooth, das musste er ihm schon lassen. Ihm war ja nicht entgangen, wie sehr er sich bemühte, wenngleich er immer wieder gedanklich abdriftete. Den ersten Glühwein hatten sie wohl recht rasch getrunken, denn er spürte bereits, wie ihm von innen wohlig warm wurde oder war das die Art und Weise dieses Jungen, der ihn gerade durch den Mistelzweig über ihnen fragte, ob er ihn küssen durfte – oder wollte er geküsst werden? „Möchtest du etwa?“, fragte Konoha schließlich und machte einen Schritt auf Futakuchi zu, der sofort die Führung an sich riss und ihn in einen Kuss lenkte, der ihm deutlich machte: Ja, er wollte ihn küssen. Konoha war für einen Augenblick vollkommen überwältigt. Er erwiderte erst etwas zögerlich, aber er musste sich eingestehen, dass er es schon sehr genoss. Er sehnte sich zwar nach der Nähe und Zuneigung einer anderen Person, aber Futakuchi wusste, wie man Schmetterlinge aufscheuchte. Als würde ein kleines Kind über eine Blumenwiese tollen und dabei die Falter vertreiben, herrschte wildes Treiben in Konohas Bauch, aber er hielt sich noch bedacht. Immerhin konnte er nicht einfach so nach ein paar gemeinsamen Stunden gestern und heute mit einem Jungen rumknutschen, den er davor nur am Spielfeld als Gegner getroffen hatte – und auch das nicht gerade oft. „Ich hoffe, dass das mit deinem Unglück jetzt erledigt ist“, sagte Konoha nach dem nicht ganz so unschuldigen Kuss, der doch einiges in ihm auslöste. Vor allem eben in seinem Magen. Er sah Futakuchi schüchtern in die Augen und musste bei dem darauffolgenden intensiven Blick den Kontakt abbrechen. Wow, dass jemand mit seinen Augen so viel aussagen konnte, war ihm noch nie über den Weg gelaufen. Als er aber so an dem Brünetten vorbei sah, lief ihm etwas ganz Anderes über den Weg. Etwas, das verdammt stark an seinem Panzertape-Pflaster zog. „Drauf geschissen!“, sagte Konoha plötzlich und übernahm nun von sich aus die Initiative um Futakuchi diese fiese Schmetterlingsattacke mit einem doch recht aktiven und fordernden Kuss zurückzugeben. Was Konoha dabei etwas überraschte: Es wirkte, als hätte der Andere bereits darauf gewartet, denn dessen Hand fand sich augenblicklich in seinem Nacken wieder, sowie der Aufprall ihrer Lippen nicht weniger heftig erwidert wurde. Die Hand, die sich von Konohas Nacken langsam in sein blondes Haar stahl, löste eine Gänsehaut aus und ließ ihm einen aufregenden Schauer über den Rücken laufen. Ihm fielen sogar die Augen zu und er konnte endlich, für einen Moment zumindest, absolut abschalten und in den von Futakuchi entfachten Zungenkampf fallen. Der Brünette machte echt keine halben Sachen und zeigte gerade ganz deutlich, dass vorsichtig und sanft nicht seine Art war. Aufregend eigentlich. So aufregend, dass Konoha sich von den wilden Lippen lösen musste um Luft zu holen und sich zu sammeln. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, sein Atem ging etwas schneller und er spürte, dass ihm die Hitze in die Wangen gestiegen war. Futakuchis selbstgefälliges Grinsen bestätigte ihm das auch, dass er beschämt zur Seite sah, wo er direkt wieder einen Blick auf das werfen konnte, was ihn überhaupt erst zu dieser Wiederholung getrieben hatte. Bokuto und Akaashi, die händchenhaltend an ihnen vorbeigingen. Vielleicht waren sie auf ihn aufmerksam geworden und gingen langsamer um ihn anzusprechen, aber trauten sich jetzt gar nicht mehr. Schnell wandte er das Gesicht wieder ab. Direkt in Futakuchis Antlitz. „So ist das also“, sagte dieser, weil er ganz genau gesehen hatte, was da gerade für ein Film vor seinen tatsächlichen Augen ablief. Konoha fühlte sich gleich noch ertappter, als wegen der roten Farbe auf seinen Wangen schon. Sein Gestammel, das Erklärungen ausdrücken wollte, war nicht besonders erfolgreich, dennoch wurde die Situation richtig gedeutet. „Kein Ding, ich kann dein Rebound-Guy sein, ich steh eigentlich auch auf wen anderen, aber ich find dich trotzdem gut“, sagte Futakuchi und zog erst dann die Hand aus dem schönen blonden Haar seines Gegenübers. Quälend langsam, dass es nur so kribbelte, für beide. Konoha sah ihm fragend in die Augen. Endlich war seine Aufmerksamkeit dort, wo sie sein sollte. „Auf wen denn?“, fragte er neugierig – natürlich wollte er auch wissen, für wen er gerade als Trostpreis angenommen wurde. „Ist es bei dir Bokuto oder der Zuspieler?“, wollte Futakuchi zuerst wissen. Konoha seufzte. „Akaashi…“ Eine kurze Pause entstand zwischen ihnen. „Karasunos Coach“, sagte Futakuchi schließlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)