And yet it’s another FanFiction about Love von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 10: Tell me more ------------------------ Liebe ist schon ein komisches Ding. Das wusste Konoha seit einiger Zeit. Um genau zu sein, seit dem Moment, als er Akaashi das erste Mal gesehen hatte. Er mag dabei oberflächlich gewesen sein, aber dieser Junge mit seinem porzellanpuppenartigen Gesicht hatte sein Herz von Moment eins an erobert. Doch zu deutlich wurde bereits in den Folgemomenten, dass es Bokuto nicht anders ging. Und was sollte er tun? Mit einem seiner besten Freunde um einen Jungen buhlen? Sicher nicht. Das war nicht seine Art. Außerdem war es unsportlich und unkollegial und allgemein einfach verwerflich. Was also tun? Genau: heimlich leiden und nicht versuchen auszuticken, wenn er bemerkte, dass auch Akaashi ein Auge auf das damalige Ass geworfen hatte und nicht verzweifeln, wenn man beobachten musste, wie bekloppt sich tatsächlich beide dabei anstellten. Denn ihnen beiden klar zu machen, was sich da ganz offensichtlich vor deren Augen abspielte, wäre einerseits zu einfach gewesen, anderseits hätte es ihm das eh schon angeknackste Herz vollends gebrochen. Als Konoha aber kurz vor dem Ende des ersten Satzes diesen Blickkontakt beobachtet hatte, wurde ihm klar, dass er das Loslassen nun endlich abschließen musste. „Bo… du solltest Akaashi vielleicht fragen, ob ihr heute Abend noch was unternehmt“, sagte er in der kurzen Pause des Seitenwechsels, als es auch auf der Tribüne etwas lauter wurde. Dennoch lehnte er sich zu seinem Kumpel und bemühte sich, leise zu reden. „Du meinst, wie ein Date?“, fragte Bokuto und wippte etwas mit dem Kopf. „Ja, ja warum eigentlich nicht wie ein Date“, stimmte Konoha schließlich zu und klopfte ihm wohlwollend auf die Schulter. Ja, es war an der Zeit, aufzuhören, diesem Hirngespinst nachzulaufen. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf Konohas Lippen und irgendwie fühlte er sich sogar etwas erleichtert. Der zweite Satz ging los und während Bokuto in den wildesten Ideen für das perfekte Date mit Akaashi aufging, lief es auf dem Spielfeld erschreckend gut für Johzenji. „Sie sind wie ausgetauscht“, sagte Yamaguchi anerkennend, Tsukishima zuckte mit den Schultern. Dass beim Wechsel die Worte der Managerin wie Magie gewirkt hatten, hatte ja keiner von ihnen bemerkt. Kuribayashi hatte ihre ganz eigene Art, das Team zu motivieren und die Jungs von ihren wahnwitzigen Ideen abzubringen und bereits Bewährtes – oder zumindest Harmloseres – so cool zu reden, dass sie direkt Feuer und Flamme waren. So funktionierte der Synchronangriff direkt beim ersten Mal und auch Terushimas wuchtiger Angriff von Hinten hatte ihnen schon Punkte eingesackt, die sie ohne die Worte ihrer Managerin wohl nicht bekommen hätten. „Takeharu!“, rief Terushima und sprintete zum wiederholten Mal zurück um einen weiteren dieser Angriffe anzuzetteln. Futamata drehte sich mit dem Rücken zum Netz und schien auch schon alles darauf zu setzen, seinem Kapitän den Ball perfekt zuzuspielen. „Nicht mit uns“, feixte Akaashi und deutete dem Libero zurück zu gehen, diese Angriffe landeten bis jetzt immer knapp an der Linie, auch die anderen Jungs für die Annahme machten je einen Schritt zurück, dass Futamatas Finte genau in der Mitte des nun geöffneten Spielfeldes landete. Der Zuspieler war hochgesprungen und spielte den Ball für seine Position nicht nach vorne zu Terushima, sondern einfach rückwärts über seinen Kopf und das Netz und über Akaashi hinweg auf den Boden. „Oi! Nicht cool! Den wollte ich versenken!“, knurrte der Kapitän, der gerade enttäuscht hinter der Spielfeldlinie aufkam. „Du machst den Nächsten rein“, rief Kuribayashi vom Rand und hoffte, dass Terushima nun keinen Stress machte. „Du hast doch selbst vorhin gesagt, ich soll sowas auch machen“, warf ihm Futamata vor, aber wandte sich zu Akaashi um, der ihm den Ball unter den Netz reichte. „Da hast du mich eiskalt erwischt, gut gemacht, kommt nicht wieder vor“, sagte dieser ohne die ausdruckslose Miene zu verziehen. Richtig einschüchternd, wie Futamata fand. Dennoch bedankte er sich bei ihm und warf den Ball zurück zu Bobata für den Aufschlag. Der Satz hielt sich weiter aufregend, dass es auf den Rängen nahezu leise war, weil sie alle so gespannt zusahen. Nur Nishinoya konnte sich nicht in Schweigen üben – konnte er nie. Er war schon nach dem Karasuno Match beinahe mit tropfnassen Haaren nach draußen gelaufen um Asahi endlich gebührend zu begrüßen, hätte ihn Ukai nicht direkt an der Tür abgefangen, umgelenkt und ihm aufgetragen, sich zu föhnen oder zumindest mit einem Handtuch das Schlimmste zu verhindern. Es war immerhin Winter und er wollte nicht riskieren, dass die Jungs krank wurden. Die übermütige Begrüßung musste also etwas warten, aber war deswegen später nicht weniger intensiv und brachte das ehemalige Ass zum Sturz. „Geht es deinem Hintern schon besser?“, fragte Nishinoya seinen Freund nachdem nun einiges an Zeit vergangen war und sie wie auch die anderen gerade den zweiten Satz von Johzenji gegen Fukurodani verfolgten. „Ja, ja natürlich“, lachte der künftige Designer und strich dem Wildfang liebevoll durchs Haar. „Ich mag sie, wenn sie ungestyled sind, da kann ich das tun“, sagte er. Der Libero überlegte dabei angestrengt, ob er das gut oder schlecht finden sollte. Die Geste war schon sehr schön und er liebte es, wenn Asahi das machte, wenn sie alleine waren aber hier unter all den Leuten hatte er das Gefühl, man würde seine Männlichkeit dadurch untergraben – die Anderen! Nicht Asahi. Dieser wiederum war aufmerksam, immer schon, noch mehr natürlich, wenn es um diesen entzückenden und weit männlicheren und stärkeren jungen Mann ging, der gerade neben ihm saß. „Ich lass es“, sagte er verständnisvoll, löste seine Finger und nahm stattdessen Nishinoyas Hand in seine. Das war für sie beide ein wunderschöner Kompromiss und ließ den Kleineren breit grinsen, als wäre schon Weihnachten. „Und… wie kam es denn nun dazu, dass du nicht auf deiner üblichen Position spielst?“, fragte Asahi als wäre es ein Stichwort gewesen, dass Johzenjis Libero gerade einen Ball verfehlte und Fukurodani zum Aufholen begann. „Ich dachte schon, du fragst nie“, kicherte Nishinoya. Er streichelte Asahis Handrücken sanft und erzählte dann auch schon, wie es war. An dem Tag als Nishinoya das erste Mal in die Sporthalle kam und ihm so richtig bewusst wurde, dass Asahi, sein Ass, nie wieder hier an seiner Seite mit ihm spielen würde, da verließ ihn für einige Wochen der Mut. Die Jungs suchten gemeinsam mit Yachi bereits erfolgreich nach neuen Mitgliedern und wie der Zufall es so wollte, war unter den drei Neuzugängen aus der ersten Klasse ein Libero dabei. Ukai hatte Nishinoya eine gewisse Auszeit gegönnt, aber verlangte von ihm, dass er zumindest zum Training kam um den Teamgeist nicht ganz zu verlieren. Als er dann beobachtete, wie Yaotome sich in das Team einband und wie sehr dieser zu Tanaka und Hinata aufsah, erkannte er sich selbst wieder und fand neue Kraft. „Wir spielen also mal so mal so und… auch wenn es mir nie wichtig war, Punkte zu machen und ich lieber jeden Ball auffischen wollte, dass du einen Angriff machen kannst, naja… als du nicht mehr da warst, da wollte ich irgendwie auch mal wissen, wie es ist“, erzählte Nishinoya weiter und Asahi schmunzelte. Er nickte begeistert. „Das kann ich gut verstehen, aber… warum hast du mir nie etwas gesagt, wenn wir uns gesehen haben?“, fragte er ihn ganz verwundert. Da zog direkt ein breites Grinsen über Nishinoyas Gesicht. „Wegen deiner Reaktion, ich wollte, dass du es siehst! Es sollte eine Überraschung sein, aber es war mächtig hart, dir nichts zu sagen“, sagte Nishinoya. Asahi lachte. Er konnte sich zu gut vorstellen, wie schwer es für dieses Energiebündel gewesen sein musste, den Mund diesbezüglich zu halten. Und Asahi hatte ihn auch noch so oft gefragt, was sich bei ihnen im Team so tat, wie sich die Neuen anstellten und wie es dem Libero ging. Es tat ihm ja schon auch weh, dass sein Wegfall solche Auswirkungen auf ihn hatte, aber es ging ihm dabei ja nicht anders. In Tokio war alles neu, alles groß und er war ganz allein auf der Uni, zumindest solange, bis er herausfand, dass Shimizu gar nicht so weit entfernt ihre Ausbildung machte. Von da an hatte er zumindest eine gute Freundin, die ihm Gesellschaft leistete und ihn aufbaute, wenn nicht gerade dieser Wirbelwind von einem Libero zu Besuch war – oder besucht wurde. „Es war wirklich eine Überraschung“, sagte Asahi und hätte damit auch den Moment meinen können, in dem sich Johzenji nach einer regelrechten Angriffsschlacht den Matchball sicherte und diesen mit einer spontanen ganz eigenen Interpretation des schrägen Aufsteigers für sich entschied. „Ihr seid solche Idioten!“, schrie die zierliche Managerin, die daraufhin augenblicklich rot an lief. Peinlich berührt über ihren emotionalen Anflug. Das Team stockte sogar in ihren Jubelschreien und sah geduckt zu Kuribayashi. „Aber es hat doch geklappt“, gab Terushima kleinlaut bei. 25 : 23 für Johzenji Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)