And yet it’s another FanFiction about Love von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 9: Shutter ------------------ Das Spiel der Johzenji High gegen die Fukurodani Academy versprach schon vom ersten Moment an, sehr spannend zu werden. Auf der einen Seite stand das Team der – ohne Bokuto nun – ruhigen und ausgeglichenen Eulen, die in dieser Konstellation vor Monaten noch massive Startschwierigkeiten hatten und auf der anderen Seite sprangen diese schrägen Vögel der Johzenji herum, die sich wie Affen benahmen, aber schon lange ein eingespieltes Team waren. Bereits nach den ersten Ballwechseln und notierten Punkten war klar, es gab keinen eindeutigen Favoriten, auch wenn es ganz zu Anfang den Anschein gemacht hatte, dass Fukurodani deutlich im Vorteil war. Vermutlich aber waren sie (zurecht) von Johzenjis unüblichem Spielstil überrascht. Oft waren die beiden Teams in der Vergangenheit nicht aufeinander getroffen. „Sie haben den Zufall echt auf ihrer Seite“, zischte Akaashi beim nächsten Spielzug, der Zugunsten des gelben Teams ausging. Aber der Zuspieler hatte bereits einige Strategien parat um auch dem Zufall ordentlich eins auszuwischen. „Habt ihr gehört, dass sie gar kein Ass mehr haben?“, fragte Futakuchi auf der Tribüne und konnte dabei nicht weniger schadenfroh sein. Ihm war ja ganz bewusst, dass eben das ehemalige Ass in unmittelbarer Umgebung saß. „Wir haben doch auch kein Ass“, sagte Koganegawa, dass Futakuchi ihn irritiert musterte. „Und Aone?“, fragte er, dass dieser auf der anderen Seite des Zuspielers tief brummte. „Ja okay, okay, habt recht, unser Ass ist Aone, richtig“, korrigierte er sich und Aone nickte mit einem wohlwollenden Seufzton. „Wenn alle auf dem Feld toll sind, braucht es kein explizites Ass, alle sind Ass, vor allem macht Akaashi alle zum Ass, so wie er zuspielt“, mischte sich Bokuto von einer Reihe hinter den dreien ein. Futakuchis Grinsen wurde breiter, als habe seine Falle genau zugeschlagen. Langsam und in aller Ruhe lehnte sich der Kapitän zurück und sah Bokuto aber auch Konoha mit einem herausfordernden Blick an. „Habt ihr das einstudiert?“, fragte er frech und Bokuto sprang direkt darauf ein, Konoha seufzte, blieb aber vorerst ruhig neben Bokuto sitzen. „Warum sollte ich was einstudieren? Außerdem ist es unmöglich für Akaashi sein altes Ass zu ersetzen“, schwellte der Ehemalige die Brust und Futakuchi lachte. War der Kerl wirklich so von sich überzeugt? Nun gut, der Brünette wusste ja, mit wem er sprach und er wusste auch, dass Bokuto alles Recht hatte, etwas eingebildet zu sein, allerdings kam seine Art nicht so rüber, es schien mehr als wüsste er schlicht ergreifend, dass er gut war und er war eindeutig stolz darauf, immer noch. „Du hast recht, Bokuto, keiner kann dich ersetzen“, sagte Konoha und tätschelte seinem Sitznachbarn die Schulter, dann sah er zu Futakuchi. „Und du. Wenn du nur stänkern willst, such dir wen anderen, ich hab genau gecheckt, wie du das angegangen bist“, sagte er zu diesem und konterte die Herausforderung in dessen Augen mit einem eher faden Blick. Bokuto versuchte er dabei schön abzulenken und auf den hübschen Zuspieler fokussieren zu lassen, sein Blick blieb bei dem vorlauten Kapitän, der sich vorerst geschlagen gab und dem Spiel folgte. „Is‘ ja langweilig“, maulte der dabei vor sich hin. Akaashi koordinierte mit seinen Angreifern eine ganz hervorragende Vorstellung des klassischen Synchronangriffes, doch schlug den Ball dann selbst lässig durchs Handgelenk auf den Boden des gegnerischen Spielfeldes. Terushima kam auf der anderen Seite des Netztes vor Akaashi am Boden auf und staunte diesen nicht wenig begeistert an. „Alter! Das war ein scheiße geiler Move!“, bejubelte er ihn, dass der Zuspieler doch etwas beschämt zur Seite sah. Er war es zwar gewohnt, dass man direkt zu ihm war, vor allem durch Bokuto, doch die Wortwahl war dann schon next Level. „Danke… oder so“, sagte er und blinzelte nur für einen Moment über das Spielfeld hinter sich. Gut, den Überblick hatte er. „Hat der gerade gesagt, dass Akaashi scheiße geil ist?“, kam es regelrecht fiepend von Bokuto. Konoha fuhr sich selbst durch das in der Zwischenzeit etwas längere Haar. Vielleicht würde er es irgendwann abschneiden, aber jetzt brauchte er es noch, für genau solche Situationen. Langsam zog er die Finger wieder heraus und sah unbegeistert zu seinem Kumpel. „Vielleicht solltest du ihm das auch endlich sagen“, schlug er vor, doch dann verfiel das ehemalige Ass wieder in eine ganz eigenartige Phase. Nicht zu vergleichen mit diesen depressiven Episoden, die er noch vor einem Jahr auf dem Spielfeld zelebrierte. Es folgte die von Konoha bereits im Schlaf bekannte und aufzählbare Reihenfolge von: Empörung, massiven Versuchen, es abzustreiten, gefolgt von pubertärem Gekicher und sowie Konoha eine zur Fortführung betende Handgeste machte, kam der Knick in vollkommener Verzweiflung, dass er Akaashi niemals wiedersehen würde, würde er seine Gefühle auch nur im Ansatz über seine Lippen kommen lassen. Die Angst vor der Schmach, die eindeutige Niederlage, das Ende von Kotaro Bokuto. Es wäre schön, ihn gekannt zu haben. Tja, Konoha kannte das ja schon, nicht so aber der Kapitän vor ihm. Futakuchi war eigentlich stark dazu aufgelegt, einen blöden und niederschmetternden Kommentar abzugeben, doch zwei Dinge hinderten ihn daran. Einerseits war da dieser einschüchternde eindringliche Blick des Aschblonden und auf der anderen Seite musste er gestehen, dass zu beobachten, wie Bokuto sich ganz alleine immer tiefe in diese beschissene Stimmung schaukelte einem wunderschönen Schauspiel gleich zog, das er nur zu gerne beobachtete. Zufrieden nickte Konoha, weil er Futakuchi abgewehrt hatte – zumindest glaubte er, dass er es war – und sah dann aber verzweifelt aufs Spielfeld. Normalerweise half es in dieser Situation, wenn er Akaashi eine Nachricht zukommen ließ, er wäre gerade bei Boktuo und sie dachten an ihn und der neue Kapitän schickte immer aufbauende Worte zurück, die Bokuto durch mehrmaliges Lesen immer wieder zurück holten. Mal ging es schnell, mal dauerte es lange, aber jetzt war Akaashi beschäftigt, er konnte ihm nicht einfach schreiben. Doch Akaashi wäre nicht Akaashi, wenn er nicht just in diesem Moment den Blick auf sich gespürt hätte. Er sah hoch zu Konoha, der schier eine Gänsehaut bekam, aber direkt an Bokutos Schulter rüttelte, dass dieser den Kopf hob um mit seinen trüben traurigen Augen zu Akaashi zu sehen. Der Zuspieler verweilte mit seinem Blick einen Wimpernschlag lange auf Bokuto und schenkte diesem ein ganz unerwartetes Lächeln. Konoha konnte sogar aus den Augenwinkeln beobachten, wie das Strahlen wieder in Bokutos Augen zurückkam, bemerkte aber auch, wie sein eigenes Herz schneller schlug bei dem Anblick und einen Stich verpasst bekam, weil dieses Lächeln nicht ihm galt. Es galt ganz Bokuto und der saugte all die schöne Energie in sich auf und zog sich damit aus dem tiefen Loch heraus, in das nun Konoha langsam, Schritt für Schritt herab trabte. „Ihr seid echt ein komischer Haufen“, sagte Futakuchi und widmete sich wieder dem Spiel. Auch Akaashis Aufmerksamkeit wurde wieder dorthin gelenkt. Zum Aufschlag kam einer der Erstklässler, der bereits auf dessen Unterstufe für monsterhafte Auflagen bekannt war, er würde wohl einem Toru Oikawa irgendwann Konkurrenz machen können. Doch bevor sich das Aufschlagsass beweisen konnte, wurde von Johzenji eine Auszeit einberufen. „Können wir das auch machen? Takeharu! Bitte mach das auch!“, flehte Terushima den Zuspieler regelrecht an. Ganz zu Anabaras und Kuribayashis Überraschung. Das Timeout wurde einberufen, um dem Team einen Moment zu geben, weil das bereits der vierte Punkt in Folge war, den diese vergaben und die Managerin befürchtete, dass die Jungs langsam frustriert wurden. „Frustriert? Wir? Wir werden jetzt erst richtig heiß“, sagte Terushima und unterstrich seine Aussage mit einem irren Grinsen. Nun gut, das musste sie so hinnehmen. „Aber… macht es nicht einfach nach, die rechnen ja damit, macht lieber einen richtigen Synchronangriff“, schlug sie vor, dieser einen Technik, die sie vor über einem Jahr bei Karasuno gesehen hatten und instant versucht hatten, zu kopieren, noch einmal eine Chance zu geben. Terushima wechselte ein paar Blicke mit seinen Kollegen, die ihm alle zunickten. „Siehst du, Runa, deswegen haben wir dich“, sagte der Kapitän und boxte der Zweitklässlerin zwar liebevoll gemeint, aber nicht besonders sanft in der Durchführung gegen den Oberarm. Die Auszeit wurde aufgelöst und der erbarmungslose Aufschlag des Erstklässlers führte in 3 Runden hintereinander schließlich zum Ende des ersten Satzes. 18 : 24 für Fukurodani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)