And yet it’s another FanFiction about Love von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 4: Reise ---------------- „Kommt schon. Kommt schon! KOMMT SCHON!“, trieb Coach Ukai seine Jungs zu früher Morgenstunde am Samstag des Weihnachtsturniers mit klatschenden Händen in den Bus. Müdes Gähnen, zarte Proteste und das Geräusch von herumgezogenen Sporttaschen, die in den Laderaum des Busses geräumt wurden, folgten nach den starken Worten. „Ich frage mich ja echt schon seit letztem Jahr, wie du nur so früh so wach sein kannst“, gab Herr Takeda seiner Verwunderung kund und gähnte dabei einmal herzhaft. „Und ich sage Ihnen seit letztem Jahr, dass ich das durch den Laden gewohnt bin“, antwortete Ukai und wies das Team weiter ein. „Natürlich“, dachte Takeda bei sich, aber empfand Gewohnheit nicht als Begründung dafür zu einer solch unmenschlichen Uhrzeit so viel Energie zu haben. Er stand ja auch regelmäßig früh auf, aber er konnte mit dem Coach nicht mithalten. „Kenma und Nekoma wünschen uns viel Spaß“, jubelte Hinata, der aufgeweckt auf seinem Handy herumtippte, ganz zu Kageyamas Missgunst, der dem Energiebündel aus Reflex an den Hals ging und ihn mit einem finsteren Blick anstierte. „Kannst du. Bitte. Deine Klappe. Halten?“, knurrte Kageyama und versuchte es auch einmal mit Höflichkeit. Hinatas Augen weiteten sich während sein ganzer Körper erstarrte. „W-W-Was hast du denn, Grumpy-Yama?“, konnte er es sich aber trotzdem nicht verkneifen, den Zuspieler zu ärgern, was beinahe in ein grobes Handgemenge geführt hätte, wäre Ennoshita nicht eingeschritten. „Wir sind alle müde – okay, fast alle – aber der Großteil! Und ich würde euch beide bitten, diese Auseinandersetzung ein wenig später fortzuführen, lasst uns in Tokyo ankommen, dann könnt ihr aus dem Bus steigen und euch gegenseitig die Hälse umdrehen, die Haare ausreißen oder die Finger abbeißen, das ist mir dann egal, aber jetzt! Will ich! Meine verdammte! Ruhe! Haben!“, machte er den beiden deutlich und tätschelte ihnen gezwungen liebevoll die Schultern, dann stieg er in den Bus und ließ die Streithähne vollkommen eingeschüchtert zurück. „Ihr seid echt lächerlich“, sagte Tsukishima im Vorbeigehen. Seine Sporttasche war mit einem gezielten Wurf im Laderaum gelandet, genauso wie die von Yamaguchi eher vorsichtig auf die Ladefläche gestellt wurde. Der Brünette gähnte ausgibit, aber übte sich ansonsten in Schweigen. Wenn das Duo sich so aufstachelte und es zu Ärger kam, gab er doch gerne einen Kommentar ab, aber nicht an diesem Morgen, es war zu früh und er sehnte sich bereits nach seinem Platz im Bus, wo er friedlich zur Seite kippen würde und mit dem Gesicht ans Fenster gedrückt wegdösen würde, während Tsukishima mit seiner Schlafmaske im einwandfrei geraden Sitz ein paar erholsame Momente aus der Busfahrt schlagen würde. Wenn sie sich da nicht beide irrten, ebenso wie Ennoshita, der auf eine ruhige entspannte Busfahrt hoffte, denn im nächsten Moment wurde die frisch erlangte Stille schon wieder viel zu laut unterbrochen. „Asahi~“ – „Kiyoko~“ - „Asahi~“ – „Kiyoko~“ - „Asahiiii~“ – „Kiyoooooko~“ Gut gelaunter Sing-Sang kam hinter dem Bus hervor, sowie Nishinoya und Tanaka im Galoppschritt auf die Gruppe zusprangen. Ennoshita fasste sich angestrengt an die Schläfen, massierte die Stellen und stieg zur Sicherheit des gesamten Teams schließlich in den Bus ein, wie auch Narita und Kinoshita es bereits getan hatten und auch zwei ihrer Neulinge. Der dritte und letzte Erstklässler stand noch draußen und sah sich neugierig zu dem Power-Duo um. „Yaotome! Du wirst bald die beiden tollsten Menschen kennenlernen, die diese Welt je gesehen hat!“, schwärmte Tanaka und Nishinoya umarmte sich selbst um die Zuneigung, die er für Asahi empfand, auszudrücken. „Zuerst wäre da Asahi, unser ehemaliges Volleyball-Ass und amtierendes und ewigwährendes Ass meines Herzens“, erklärte Nishinoya dem Erstklässler und Tanaka begann Herzen in die Luft zu zeichnen, sowie lobpreisende Handgesten zu machen. „Und dann ist da das tollste Mädchen, die wundervollste Managerin, die Allerschönste! Kyoko, die sogar eine Ablehnung wunderschön aussprechen kann und es fühlt sich gu~t an“, stellte er seine Traumfrau in Beschreibung vor und der Nachwuchslibero nickte beiden eifrig zu. Natürlich freute er sich schon sehr, diese beiden Legenden kennenzulernen. Es war nicht das erste Mal, dass die zwei von ihnen schwärmten. Das ganze Team hatte ja schon gut über sie gesprochen, genauso wie über Sawamura und Sugawara, doch ob er die beiden auch sehen würde, wusste der Junior nicht. Nachdem die Taschen mit den beiden letzten nun endlich alle verstaut waren, komplimentierte Ukai die restlichen Spieler in den Bus und setzte sich selbst schwungvoll hinters Steuer um die Fahrt in die Hauptstadt zu beschreiten. Als wäre es das unausgesprochene Stichwort gewesen, wurde es endlich leise, als der Motor gestartet wurde und sich der Bus in Bewegung setzte. Einzelne Schüler, wie Hinata und Yaotome, saßen zwar weiterhin aufgeweckt auf ihren Plätzen und wippten nervös und aufgeregt auf und ab, doch die anderen waren fast alle weggedämmert. Ennoshita blätterte mit Yachi ein paar neue Strategienotizen durch, die sie probieren wollten. Der Kapitän wollte vor allem den neuen Libero als eben diesen einsetzen und Nishinoya als regulären Spieler verwenden um die Verteidigung zu stärken. In einem offiziellen Spiel wäre das bestimmt fatal, da eignete sich dieses kleine Turnier umso besser, mal was Verrücktes auszuprobieren. Wenn es nicht klappte, konnten sie es als gescheiterten Versuch ad acta legen und vergessen. „Wenn du kotzen musst, mach es nicht in Tanakas Schoß“, sagte Hinata gerade zu Yaotome, der in seiner Aufregung sehr an Hinatas erste lange Busfahrt erinnerte. Das war natürlich sofort etwas, das Ennoshitas Alarmglocken läuten ließ. Der Drittklässler sah umgehend mit einem tadelnden Blick zurück. „Yaotome, wenn du kotzen musst, sag es uns bitte rechtzeitig und Coach Ukai fährt rechts ran, in Ordnung?“, bat er den Jüngeren, der wieder eifrig nickte und beteuerte, dass er sich nicht übergeben musste und dass er nur aufgeregt war. „Niemand kotzt mir in den Bus, verstanden?“, machte es dann aber auch Ukai noch deutlich, dass sowohl Yaotome als auch Hinata zusammenschreckten und zustimmend nicken. „Ja, Sir, niemand kotzt hier“, versicherte Hinata und spürte, dass ihn allein der Druck, nicht zu kotzen, überforderte. Wenig später stand der Bus bereits am Straßengraben und Tanaka beschwerte sich lautstark darüber, dass er immer das Opfer sein musste. „Boke hats auch noch geschafft, dass mich Yaotome erwischt hat“, schimpfte Kageyama, der Tanaka ähnlich auf der Seite stand und seine angekotzte Hose durch seine zweite Jogginghose tauschte und die schmutzige in eine Plastiktüte tat. „Ich kann nichts für meinen nervösen Magen“, quängelte Hinata während der Erklässler gerade eine zweite Ladung in den Straßengraben losließ. „Ich kanns einfach nicht sehen, wenn Andere kotzen“, japste der Jüngere verzweifelt nach Luft. Takeda gab den beiden Wasserflaschen und bat sie kopfschüttelnd, nicht zu viel zu trinken, weil das durchaus nach hinten losgehen konnte. „Ich hätte echt gedacht, nach über einem Jahr wärst du endlich bereit, Bus zu fahren“, war Tsukishimas Kommentar, als die Verunglückten wieder in den Bus siegen. Angesprochen hatte er damit natürlich Hinata, der dem Blonden frech die Zunge rausstreckte. Die Fahrt konnte aber endlich weitergehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)