And yet it’s another FanFiction about Love von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 3: Freckles-chan ------------------------ Yamaguchi war am Wochenende vor dem kleinen Weihnachtsturnier mit seinen Eltern zum Weihnachtsmarkt auf der Sendai Burg gefahren und sah sich gerade bei den Glücksbringern um, weil er gerne einen für Tsukishima erstanden hätte. Der Blonde machte sich zwar nichts aus solchen Dingen, aber für Yamaguchi hatte es eine tiefere Bedeutung. „Na? Suchst du was Süßes für deine Freundin?“, drang hinter ihm eine unangenehm bekannte Stimme an seine Ohren. Yamaguchi hatte ja fest damit gerechnet, hier auf jemanden von der Aoba Johsai zu treffen, aber diese Stimme gehörte wem Anderen. Mit einem schnellen Ruck stand der Brünette ganz gerade da, erstarrt zur Salzsäule. „Ich… ich… ich hab keine Freundin“, stotterte er heraus, er wagte es gar nicht, sich umzudrehen. Diese Stimme ließ ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Warum musste ausgerechnet er jetzt auf ihn treffen? Alleine? Na gut, es gab wohl einige, auf die er alleine nie treffen wollte. „Nicht? Das ist aber schade“, sagte der Überraschungsgast und trat einen Schritt in Yamaguchis Sichtfeld. Die blondgefärbten Haare sprangen sofort in die Augen, auch wenn man nicht direkt hinsah und vertrieben das letzte bisschen Hoffnung, dass er sich doch vertan hatte, dass er vielleicht gar nicht angesprochen wurde und vielleicht nur in ein Fettnäpfchen getreten war, verschwand sofort. Die Augen seines neuen Gegenübers suchten sofort den Blickkontakt, ließen aber erahnen, dass er etwas im Schilde führte, oder waren das einfach die Vorurteile, die Yamaguchi Terushima gegenüber hegte? Er schluckte einmal stark. „W…Warum schade? Das… hat doch gar nichts mit dir zu tun“, machte er ihn aufmerksam und Terushima lachte. „Wohl wahr“, mit diesen Worten wandte er sich ab, um selbst einen Blick auf die Glücksbringer zu werfen. „Hast du denn einen Schönen gefunden, Freckles-chan?“, fragte er und ließ Yamaguchi die Schamesröte ins Gesicht steigen. Hatte er das gerade wirklich gesagt? „F-Freckles? Chan?“, wiederholte er, doch Terushima reagierte gar nicht, stattdessen griff er nach einem Glücksbringer, den auch Yamaguchi vorhin eine Weile angesehen hatte, nicht aber, weil er dachte, dass er Tsukishima gefallen würde, sondern weil er ihn selbst hübsch fand. „Oh, der ist schön“, sagte er etwas geistesabwesend. Die Mundwinkel des Blonden zuckten nach oben. Er schloss seinen Kauf ab, steckte den Glücksbringer in seine dicke rote Winterjacke und wandte sich wieder ganz Yamaguchi zu. „Freust du dich denn auch schon auf das Freundschaftsturnier nächstes Wochenende?“, fragte er ihn aufgeregt, als wären sie zwei ganz normale Jungs, die ein ganz normales Gespräch führten. Nun ja, wäre das so falsch? Yamaguchi musterte den Kapitän der Johzenji und nickte zögerlich. „Ja, ja eigentlich schon“, sagte er eher schüchtern und zurückhaltend. Hätte er nicht im Hinterkopf, dass sich dieser Kerl letztes Jahr an Shimizu ranmachen wollte, wäre die Situation für ihn wohl nicht so eigenartig. Etwas bestimmt schon, weil Yamaguchi genau wusste, was für ein aufgedrehter Kerl da vor ihm stand. Er rechnete ja schon damit, dass jeden Moment etwas Unangenehmes und vor allem Lautes passierte, was die Aufmerksamkeit auf sie reißen würde. Das würde er nicht wollen. Yamaguchi wollte lieber unbemerkt mit seinen Eltern über diesen Markt gehen. Da fiel ihm ein: „Oh… ich sollte meine Eltern suchen“, sagte er. So konnte er sich aus der Situation schummeln oder? Terushima wollte sicherlich nicht mit Erwachsenen gesehen werden, das war bestimmt uncool. Volltreffer. Der Störenfried wich direkt zurück, hob die Hände und erklärte, dass er sowieso noch verabredet war und war dann auch schon ganz schnell dahin. Was diese ganze Aktion wohl bedeuten mochte? Vermutlich, wie Yamaguchi den Älteren einschätzte: Rein gar nichts. Aber konnte er sich überhaupt anmaßen, Terushima einzuschätzen? Irgendwie fühlte er sich ja schlecht für seine Vorurteile, nur weil der Kerl immer so aufgedreht war. Vermutlich war er ernsthaft an Shimizu interessiert und wusste einfach nicht, wie man mit Mädchen umging. Nun gut, Yamaguchi würde auch niemals von sich behaupten, dass er wusste, wie man mit Mädchen umging, er wusste nur, dass man ruhiger und netter sein sollte und nicht so direkt. Es sei denn, es ging um Tanakas Schwester. Bei ihr würde Terushimas Art vielleicht sogar gut ankommen, doch diesen Gedanken teilte er lieber mit niemandem. Weder mit den Blonden, noch mit Tanaka und noch viel weniger mit dessen Schwester. „Tadashi! Wo bleibst du denn? Wir wollen uns Punsch holen“, rief ihn plötzlich seine Mutter, dass ihm ein Stein vom Herzen fiel. Terushima war weg und seine Eltern hatte er auch nicht lange suchen müssen. „Ich bin hier“, sagte er etwas lauter und entfernte sich vom Stand mit den Glücksbringern, ohne einen gekauft zu haben. Das Richtige war irgendwie nicht dabei. Für die Auswahl von Talismanen hatte er nämlich eine ganz besondere Vorgehensweise: Ansehen, perfekt finden, kaufen. Das passierte heute nicht. Zumindest nicht für ihn. Kurz darauf stand er mit einem Kinderpunsch und seinen Eltern an einem kleinen Stehtisch und genoss das heiße Getränk. Es war schon richtig kalt geworden. Schnee blieb zwar bisweilen noch aus, aber der kalte Wind war schon allumgebend, dass er die Schultern anzog und somit seinen dicken Schal weiter nach oben schieben konnte. Seine Ohren waren durch seine Ohrenschoner geschützt, aber sein Gesicht war der Kälte voll und ganz ausgeliefert. Da musste der angenehme warme Dampf des Punsches herhalten. „Wer war dein Freund vorhin?“, fragte sein Vater neugierig und Yamaguchi zuckte erschrocken hoch, dass er ein paar Spritzer von seinem Heißgetränk verschüttete. „Oh, ähm… er ist kein Freund, er geht auf eine andere Schule, wir… wir kennen uns vom Volleyball“, antwortete er seinem Vater und der nickte knapp bevor er sich kurz umsah. „Das ist gut, Tadashi, der Bursche sieht schon ziemlich wild aus, wir wollen nicht, dass du dich mit so jemanden abgibst“, sagte sein alter Herr. Der Junge fühlte sich augenblicklich schlecht. „Natürlich nicht“, sagte er, aber hätte am liebsten protestiert und klargestellt, dass Terushima bestimmt ein guter Kerl war. Im Grunde teilten sie ja eine gemeinsame Leidenschaft, so verschieden konnten sie doch nicht sein oder? Außerdem wusste sein Vater nichts von ihm, er urteilte rein auf das Aussehen. Yamaguchi würde es aber niemals wagen, seinem Vater zu widersprechen, auch wenn er es unfair fand. Abgesehen davon wusste er selbst nicht viel über Terushima und lehnte ihn eher ab. Ob er sich bei diesem für seinen Vater entschuldigen und sich bemühen sollte, ihn besser kennenzulernen? Lieber nicht. Das würde nur sein schlechtes Gewissen beruhigen und vermutlich wollte sich Terushima auch gar nicht mit ihm abgeben, er würde ihm im schlimmsten Fall auch noch vorwerfen, dass er ihn vor seinen Eltern nicht verteidigt hatte. Er merkte dabei auch gar nicht, wie absurd seine Gedanken waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)