Marriage von writer ================================================================================ Kapitel 42: Verzicht und Gewinn ------------------------------- "Ja, ich habe es ihm vorhin gesagt!", antwortete Mira strahlend. "Ohhh hat er sich gefreut?", fragte Izumi begeistert und schlug die Hände zusammen. "Selbstverständlich!", sagte Mira stolz. "Er ist überglücklich!" Es war Sonntag und später Nachmittag und Sakura saß gerade zusammen mit Izumi und Mira in einem der vielen Wohnzimmer zusammen. Schon seit zwei Stunden. Eigentlich hatten sie bloß zusammen einen Kaffee trinken wollen, doch in letzter Zeit quatschten sie sich dann oft fest bis zum Abendessen, zumindest wenn sie Zeit hatten. "Das ist toll Mira!", sagte Sakura glücklich. "Willst du nicht auch ein Kind bekommen Sakura?", fragte Mira ein wenig verschmitzt. "Dann könnten wir alles zusammen erleben und sie könnten miteinander spielen!" Nun setz sie doch nicht so unter Druck Mira!", sagte Izumi empört. "Sakura ist auch so schon in einer blöden Lage, weil ihre Eltern behauptet haben es sei ihr größter Wunsch Kinder zu bekommen und sie das offenbar gar nicht unbedingt will!" "Nur weil du nicht so sehr auf Kinder stehst geht das doch Sakura nicht automatisch auch so!", gab Mira sofort empört zurück. Sakura musste ein wenig lachen. Die beiden konnten in einem Moment super harmonisch und glücklich miteinander sein und dann bekamen sie sich plötzlich in die Haare. Manchmal wirkte es fast so, als würden sie sich gerne ein wenig streiten. Allerdings vertrugen sie sich immer sofort wieder. "Manche Leute haben eben auch noch andere Ambitionen als schwanger zu werden!", sagte Izumi. "Sakura hat zum Beispiel ihren Job! Und den macht sie ja offenbar sehr gut!" "Also ich muss mich nun wirklich nicht entschuldigen, weil ich glücklich damit bin mich um meinen Mann zu kümmern und Kinder zu bekommen!", sagte Mira unbeeindruckt und nicht so, als würden Izumis Worte sie groß stören. "Nein, musst du nicht", lenkte Izumi ein. "Was hast du denn für Ambitionen?", fragte Sakura sofort neugierig, jetzt wo Izumi wieder friedlicher zu sein schien. Mira kicherte. "Sie würde gerne Mikotos Position übernehmen und sich hier um alles kümmern. Sie will die Königin sein. Neben dir Sakura. Und an Itachis Seite." "Tja, aber daraus wird wohl nie etwas", sagte Izumi niedergeschlagen. "Dabei könnte ich das so gut. Ich bin hier aufgewachsen und war immer in alles eingebunden. Ich könnte so gut dafür sorgen, dass hier jeder alles hat, was er braucht und alle ein behagliches, friedliches Zuhause haben, einen Ort, an dem sie sich entspannen können." "Genug Temperament dir Gehör zu verschaffen hast du jedenfalls", lachte Mira. Dann wurde sie wieder ernst. "Aber ja, ich denke auch, dass du das sehr gut machen würdest Izumi." "Ist das denn unbedingt an Itachi gebunden?", fragte Sakura interessiert. "Könntest du das nicht auch so tun?" "Theoretisch", sagte Izumi. "Also...wenn du das nicht machen willst." "Will ich nicht", sagte Sakura rasch. Sie glaubte auch, dass Izumi das besser können würde. Sie war klug und fand kreative Lösungen und sie konnte sich sehr gut durchsetzen. Und sie kannte jeden hier schon ihr Leben lang. Sakura wollte sich Sasuke und ihrer Forschung widmen. Und vielleicht auch irgendwann Kindern. In letzter Zeit drifteten ihre Gedanken immer öfter in diese Richtung. Das freute und ärgerte sie gleichermaßen. Sie verspürte diesen Wunsch und sie wollte inzwischen tatsächlich, dass Sasuke einmal der Vater ihrer Kinder sein würde. Aber nur weil sie diese Gefühle hatte, verschwanden davon ja nicht ihre Bedenken bezüglich dieser Familie. Zwar fühlte sie sich in emotionaler Hinsicht mittlerweile mehr als nur wohl hier, doch ihr mulmiges Gefühle ob dieser Geheimnisse war schließlich nach wie vor da. "Dann ginge das vielleicht", sagte Izumi nachdenklich. "Aber natürlich nur, wenn Itachi keine andere heiratet, die das dann machen will. Mikoto ist in der Hierarchie ganz oben und dann kommst du Sakura zusammen mit der Frau, die Itachi einmal heiraten wird." "Oh", sagte Sakura. Obwohl das irgendwie logisch war, hatte sie darüber noch nie so richtig nachgedacht. "Aber will Itachi denn überhaupt heiraten? Madara ist ja auch nicht verheiratet", fragte sie. "Ich habe keine Ahnung", sagte Izumi ein wenig niedergeschlagen. "Das wüsste ich auch zu gerne. Wahrscheinlich will er schon. Wenn er erstmal richtig verdaut hat, dass er dich nicht bekommen konnte. Und Madara und Izuna sind eben ewige Junggesellen. Dadurch, dass sie beide nicht verheiratet sind, können die beiden immerhin total in ihrem Bruder-Ding aufgehen." "Jaaa, das stimmt", sagte Mira nachdenklich. "Seht mal wer da kommt!", fügte Mira hinzu und dann rief sie laut "Hallo Itachi!" durch den Raum. Sakura und Izumi wandten sich eilig um und tatsächlich kam er durch das Wohnzimmer auf sie zu. "Hallo!", sagte er freundlich. "Fertig mit dem, was immer ihr auch getrieben habt?", fragte Izumi. "Ich ja, Sasuke hat noch zu tun", antwortete Itachi ihr und dann wandte er sich Sakura zu. "Darf ich dich auf einen kleinen Spaziergang entführen?", fragte er mit einem charmanten Lächeln. Sakura sah ihn verdutzt an. Aber nur kurz, dann hatte sie eine Vermutung worum es gehen könnte. "Ja, selbstverständlich", sagte sie rasch und erhob sich. "Wir sehen uns gleich beim Abendessen?", fragte sie an Mira und Izumi gewandt. Izumi wirkte überhaupt nicht glücklich. Aber sie bejahten das beide und sahen ihnen neugierig nach, als sie gemeinsam den Raum durchquerten. "Es tut mir leid, dass du extra deinen Mantel von oben holen musstest", sagte Itachi freundlich zu ihr, als sie wieder bei ihm ankam und durch die Haustür nach draußen trat, als er sie ihr aufhielt. "Es ist nur besser, wenn wir draußen reden, wo wir zwar unsere Ruhe haben, aber uns jeder sehen kann." "Wieso?", fragte sie sofort neugierig. "Weil", antwortete Itachi geduldig, "wir alle immer darauf bedacht sind zu dafür zu sorgen, dass es keine Missverständnisse unter uns gibt. Ich habe mich gerade erst wieder mit Sasuke vertragen und auch generell achten wir darauf, dass wir niemandem zu nahe treten. Unser Zusammenhalt ist stark. Aber wenn es um unsere Frauen geht, dann reagieren wir manchmal doch nicht so rational wie wir es sonst tun oder wie es wünschenswert wäre. Man kann eben nicht alle Emotionen kontrollieren. Doch wir dürfen uns in dieser Familie nicht streiten. Das wäre gefährlich für alle. Wir müssen über so etwas stehen. Also sind wir lieber einmal zu viel vorsichtig, als einmal zu wenig." "Oh", sagte Sakura bloß ein wenig niedergeschlagen, weil das schon wieder alles total unheimlich und mysteriös klang. "Zeigst du mir deine Maiglöckchen?", fragte Itachi mit einem leichten Lächeln, um eine Route über das Gelände vorzugeben, also stimmte sie zu und ging langsam neben ihm her. "Sasuke scheint zu glauben, dass du dich in letzter Zeit gedanklich mehr mit dem Nachwuchsthema beschäftigst", sagte Itachi. "Er will, dass dir so viele Fragen beantwortet werden wie möglich, daher hat er mich gebeten mit dir zu sprechen und dir zu erklären, warum ich am Ende doch nicht derjenige war, der bei deinem Vater um deine Hand angehalten hat." "Und du wirst mir das jetzt einfach so erzählen?", fragte sie überrascht. "Ist das auch wirklich in Ordnung für dich? Ich will wirklich nicht, dass dir etwas unangehm ist! Aber ein Kind zu bekommen ist eine große Verantwortung. Und ich muss doch wissen, was ich diesem Kind zumuten werde. Und darum will ich alles über diese Familie wissen, was nur irgendwie möglich ist." "Ja", sagte Itachi leise. "Das ist verständlich. Du bist eben sehr gewissenhaft. Sasuke und du, ihr hattet wegen all dieser Lügen einen schwierigen Start. Du hattest Schwierigkeiten Gefühle zu entwickeln und wegen deiner Vergangenheit hast du verständlicherweise Schwierigkeiten anderen einfach blind zu Vertrauen. Du bist sehr klug, willensstark und verantwortungsbewusst. Mehr als viele andere. Und das ist auch gut so. Du brauchst diese Antworten. Also werde ich dir diese Frage beantworten, auch wenn das nicht gerade mein Lieblingsthema ist. Und dir wird es vielleicht auch nicht unbedingt gefallen. Aber Sasuke hat offenbar vollstes Vertrauen darin, dass du einiges verkraften kannst und darum hat er nicht darauf bestanden dabei zu sein. Er muss sich ohnehin noch um ein kleines Problem kümmern." "Was für ein Problem?", fragte sie sofort nervös. Itachi sah belustigt aus. "Eins, was sich gleich in Luft aufgelöst haben wird, mach dir keine Sorgen. Wir haben alles im Griff. Eins nach dem anderen Sakura." "In Ordnung", sagte sei ein wenig geknickt. Sie hoffte nur stark, dass die Problemlösung keine Schusswaffen beinhaltete. Einen Moment gingen sie langsam schweigend nebeneinander her. Sie warf ihm einen Blick zu und es schien ihr, dass er überlegte, wo er anfangen sollte. "Es ist ein bisschen schwer zu erklären warum es in dieser Familie so wichtig ist, dass die Erbfrage geregelt ist, wenn man die ganzen Zusammenhänge noch nicht versteht", sagte er schließlich. "Aber es geht nicht einfach nur darum wer Geld oder Besitz erben wird. Es geht im Grunde um Stabilität." Sakura sah ihn bloß fragend an, also fuhr er fort. "Wie du mitbekommen hast, ist unser Zusammenhalt im Vergleich zu anderen Familien ungewöhnlich stark und unsere Einigkeit sucht ihresgleichen. Das liegt zum einen daran, dass wir alle eine gemeinsame Aufgabe haben. Etwas, das diese Familie seit vielen Generationen verfolgt. Das ist das, was uns hauptsächlich verbindet. Eine gemeinsame Überzeugung. Wir alle haben das Gefühl das Richtige zu tun. Aber zum anderen braucht eine gut funktionierende Gruppe ein System in dem jeder seinen Platz kennt. Und genauso wie wir darauf achten niemals der Frau eines anderen zu nahe zu treten, achten wir auch darauf niemals jemandem seinen Rang innerhalb dieser Familie streitig zu machen. Doch Selbstdisziplin hat natürlich seine Grenzen. Und deshalb ist es unglaublich wichtig einen Anführer zu haben, der von absolut allen respektiert wird. Madara ist so jemand. Dicht gefolgt von Sasukes und meinem Vater. Madara ist so intelligent, klug, fähig, geschickt, findig und durchsetzungsstark, dass es niemanden gibt, der glaubt diese Position besser ausfüllen zu können als er. Darum ist jeder freiwillig bereit sich unterzuordnen. Und zugleich ist Madara durchaus in der Lage seine eigenen Grenzen und Schwächen zu erkennen und bestimmte Aufgaben an jemand Fähigeren zu delegieren, wenn das geboten ist. Er ist ein guter Anführer. Das sind wir aus der Stammfamilie meistens. Das liegt an unserer Erziehung. Aber vor allem hat das genetische Ursachen. Auch Fugaku, Sasuke und ich sind überdurchschnittlich intelligent, fähig, gesund und so weiter. Und das ist kein Zufall. Wir haben immer und seit Generationen darauf geachtet unser Erbgut zielführend weiterzugeben." "Was bedeutet das?", fragte Sakura ein wenig schwach. Auch wenn sie befürchtete es bereits zu verstehen. "Ich denke, das kannst du dir selbst beantworten", sagte Itachi. "Ich weiß du arbeitest im Bereich der Epigenetik und hast dich auch in deinem Studium damit auseinandergesetzt. Das ist nicht ganz das gleiche wie die Vererbungslehre, aber du weißt eine Menge über Menschen und ihre Gene, nicht wahr?" "Ja", sagte Sakura sehr langsam. Aber das war doch verrückt. Viel zu drastisch. Trotzdem antwortete sie: "In der Forschung wird immer deutlicher, wie viel Einfluss die Gene auf einen Menschen haben. Mittlerweile wird sogar davon ausgegangen, dass selbst Dinge wie Depressionen oder psychische Krankheiten bis zu einem Gewissen Teil vererbt werden. Zumindest die Anlagen dafür. Wir Menschen können zwar mit unserem Verhalten einiges beeinflussen, aber wir haben nicht so viel Macht über unsere eigenen Handlungen, wie wir oft selbst glauben. Da ist sich die Wissenschaft mittlerweile ziemlich einig." "Genau." "Willst du damit sagen", fuhr sie langsam fort, "dass Sasuke sich um die Nachfolge kümmern soll, weil seine Erbanlagen besser sind als deine? Weil er bessere Gene hat?" "Ja. Fast", sagte Itachi ruhig. "Er hat nicht unbedingt bessere Gene. Wir sind ungefähr gleich gut in allem. Genau genommen bin ich sogar meistens ein kleines bisschen fähiger, ein bisschen talentierter. Aber Sasuke hat mit seinen Erbanlagen unglaublich gute Chancen überdurchschnittlich gesunde, überdurchschnittlich intelligente Nachkommen zu zeugen. Besonders mit dir." "Was?", fragte sie schwach. "Wie meinst du das?" "Wie du weißt, kann man mit der richtigen Technik schon seit einigen Jahrzehnten das genetische Erbgut von einzelnen Menschen untersuchen. Das ist unglaublich komplex und unglaublich teuer. Aber das hat Madara getan. Und es kam heraus, dass Sasuke geeigneter ist, um sich fortzupflanzen. Denn bei mir besteht eine leider nicht allzu geringe Chance, dass ich meinen Kindern einen genetischen Defekt weitergeben könnte. Bei mir ist das nicht ausgebrochen. Ich bin vollkommen gesund und es besteht auch keine Gefahr, dass sich das ändern könnte. Aber das war Glück. Und meine Kinder würden vielleicht kein Glück haben. Und auf Glück können wir die Zukunft dieser Familie nicht aufbauen. Dazu ist das, was wir tun, zu groß und zu wichtig und - sollte etwas schiefgehen und zum Beispiel jemand ungeeignetes in eine Machtposition wie die von Madara kommen - schlicht zu gefährlich. Und daher werde ich keine Kinder bekommen. Ich werde darauf verzichten. Sasukes Nachkommen werden übernehmen. Und ich werde mich auf meine Aufgabe konzentrieren mit Sasuke zusammen ein guter Anführer zu werden. Ich werde Sasukes Kinder mit ausbilden und hoffentlich so für sie da sein, wie Madara und Izuna es auch immer für Sasuke und mich waren." Sakura hatte keine Ahnung, was sie dazu sagen sollte. Er musterte sie mit einem nachsichtigen Lächeln. "Jetzt hast du bloß noch mehr Fragen, nicht wahr Sakura?" Ihr habt also auch mein Erbgut überprüft", sagte sie schließlich. Denn das war die einzige Erklärung. "Madara hat vor der Hochzeit irgendwas von mir in die Finger bekommen und untersuchen lassen, um zu sehen, ob ich für diese Aufgabe geeignet bin." "Du bist wirklich klug", sagte Itachi anerkennend. "Aber das wussten wir natürlich schon. Ja, das ist richtig. Und dabei kam heraus, dass deine Erbanlagen und Gene so dermaßen beeindruckend gut sind, dass Madara Sasuke erlaubt hat auf dir als seiner Frau zu bestehen, obwohl es für Streit zwischen ihm und mir gesorgt hat. Er wusste, dass wir uns wieder vertragen würden. Wir lieben einander. Aber ein derartiger Streit, besonders zwischen Sasuke und mir, wäre in dieser Familie niemals geduldet worden, wenn du nicht so beeindruckend wärst. Deine und Sasukes Kinder würden fantastisch werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schiefgehen könnte, dass ein Kind krank sein könnte, dass du bei der Schwangerschaft Komplikationen bekommen könntest, ist einfach so unglaublich gering, dass es eine riesige Verschwendung von Potential gewesen wäre, wenn Madara Sasuke verboten hätte auf dir zu bestehen." "Aber- aber warum das alles? Was tut ihr denn, das so wichtig ist? Wieso bist du dafür sogar bereit selbst auf Kinder zu verzichten?", fragte sie verzweifelt. "Ich will es so gerne verstehen Itachi! Wie kannst du Madaras Entscheidung einfach so akzeptieren?" Itachi lächelte leicht. Sie waren bei den Maiglöckchen angekommen. Er blieb stehen und betrachtete die Pflanzen nachdenklich. "Ich kann Madaras Entscheidung akzeptieren, weil ich es auch selbst für das Richtige halte", sagte er ruhig. "Und weil Madara diese Entscheidung damals auch getroffen hat. Für sich selbst. Ebenso wie Izuna. Fugaku war geeigneter. Und Sasuke und ich sind genau so geworden, wie er es sich erhofft hat. Das ist für ihn Belohnung genug. Und Madara und Izuna waren auch immer wie Väter für Sasuke und mich. Sie lieben uns wie ihre eigenen Söhne. Und wenn du dich für Kinder entscheiden würdest, dann verspreche ich dir, dass ich auch deine Kindern lieben würde, als wären es meine. Ich würde sie beschützen, genau wie Sasuke." "Ich weiß nicht was ich sagen soll", flüsterte Sakura leise und hob den Blick von den Maiglöckchen. Itachi erwiderte ihre Blick mit einem leichten Lächeln. "Und", flüsterte sie, "sie haben es so eilig weil-" "Ja", sagte Itachi. "Das beste Alter für eine Frau um Kinder zu bekommen liegt zwischen Anfang zwanzig und Anfang dreißig. Und wenn man es ganz genau nimmt-" "Wenn man es ganz genau nimmt", beende Sakura seinen Satz, "dann ist das beste Alter mit Mitte zwanzig. Das Alter, in dem ich gerade bin. Wenn ich jetzt Kinder bekäme, dann wäre die Wahrscheinlichkeit, dass irgendetwas schief gehen könnte, so gering wie sie nur sein könnte." "Ja." Sie schwiegen. "Du bist wundervoll Sakura", sagte Itachi schließlich. "Und ich bin froh, dass du in diese Familie gekommen bist. Ich denke, dass ich es nun wohl verwunden habe, dass ich dich nicht bekommen konnte. Es ist richtig so. Und es macht mich glücklich zu sehen, wie glücklich du Sasuke machst. So habe ich ihn noch nie erlebt." Er lächelte wieder leicht. "Wir sind immer gefasst und auf unsere Ziele konzentriert, aber denke nicht, dass wir keine Gefühle haben. Er kann manchmal vor Glück kaum sprechen, wenn er von dir erzählt. Er will nicht nur eine Aufgabe erfüllen. Er will wirklich Kinder mit dir. Er wäre unglaublich stolz. Und ich wäre auch glücklich Onkel zu sein. Ganz unabhängig von allen rationalen Überlegungen. Und auch Madara und mein Vater wären überglücklich. Ich verspreche dir, dass, falls du dich für ein Kind entscheiden solltest, wir alle es lieben würden. Die Ausbildung und das Erbe sind die eine Sache. Aber wir sorgen in dieser Familie immer so gut es geht dafür, dass jeder glücklich ist." Er lächelte erneut. "Alleine schon, weil auch das rational die richtige Entscheidung ist. Denn unglückliche Menschen entwickeln negative Gefühle. Und dann passieren Fehler." Sakura schwieg einen Moment in dem Versuch das zu verdauen. "Ich danke dir Itachi", sagte sie schließlich ernst. "Danke, dass du mir all das erzählt hast. Es hat mir weitergeholfen denke ich." "Das freut mich." Sie musste nun ebenfalls lächeln. Wie anders doch alles geworden war. So vieles hatte sich verändert, seit ihrer Hochzeit. "Gehen wir zurück?", fragte Itachi. Sie nickte und sie machten sich auf den Rückweg zum Haus. "Du verstehst dich in letzter Zeit besser mit Mira und Izumi, nicht wahr?", fragte Itachi. "Ja", sagte Sakura glücklich. "Sie sind toll!" "Das freut mich", sagte Itachi, wieder mit einem Lächeln und dieses Mal ein wenig gedankenverloren. "Hat Izumi mal etwas über mich gesagt?", fragte er plötzlich und hob den Kopf und sah sie an. Plötzlich wirkte er nicht mehr ganz so gefasst. Eher so, als hätte er schon länger überlegt diese Frage zu stellen und als wäre es jetzt aus ihm herausgeplatzt. "Was meinst du?", fragte Sakura ein wenig vorsichtig. Sie hatte das Gefühl sich jetzt nicht einfach einmischen zu können. Das wäre Izumi gegenüber wohl sehr übergriffig. Aber seine Frage hatte sie nun sehr neugierig gemacht. Itachi sah wieder nachdenklich auf den Boden vor sich. "Ich weiß nicht", sagte er langsam und nachdenklich. "Früher haben wir uns sehr gut verstanden. Sehr sehr gut. Und dann war sie irgendwann anders zu mir. Kühl und abweisend. Eigentlich besteht unsere Beziehung mittlerweile eher daraus, dass wir einander ärgern. Wie letztens, als es um den Führerschein ging. Und ich dachte vielleicht hat sie ja bei dir erwähnt, was das Problem ist. Ich würde es wirklich gerne wissen. Sie fehlt mir. Ich habe versucht sie zu fragen, aber sie ist unglaublich stolz und sie hatte wohl keine Lust mir mitzuteilen, was ihr Problem ist." Jetzt hörte er sich beinahe schon ein wenig verzweifelt an. Zumindest, wenn man die Gefühle unter dieser gefassten Fassade wahrnehmen konnte. Und darin hatte Sakura wohl mittlerweile eine Menge Übung bekommen. "Es gibt tatsächlich einen Grund", sagte sie schließlich. "Aber den sollte ich dir wohl nicht sagen." Itachi blieb abrupt stehen, hob den Kopf und sah sie an. "Was heißt das?", fragte er sofort. "Das heißt", sagte Sakura mit einem Lächeln, "dass du die Antwort auf deine Frage selbst finden kannst." Er starrte sie an. "Aber vielleicht kann ich dir einen Tipp geben", fügte sie hinzu, weil sie es doch nicht schaffte sich ganz herauszuhalten. Er wartete und schien beinahe ungeduldig. "Vielleicht könntest du dich fragen, wann sie angefangen hat anders zu dir zu sein. Und was du zu dieser Zeit empfunden hast." Das war vor ein paar Jahren", sagte Itachi langsam. "Es war seit-" Er brach plötzlich ab und Entsetzen spiegelte sich in seinem Gesicht. Und Sakura glaubte, dass er es verstanden hatte. Dass Izumis Verhalten sich verändert hatte, seit sie offenbar alle angefangen hatten für eine gewisse fremde junge Frau mit grünen Augen und rosafarbenem Haar zu schwärmen, die sie immer auf diesen ganzen Events beobachtet hatten. Und seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen, verstand Itachi das wohl nun auch. "Ich dachte, sie sieht in mir nur so etwas wie einen Bruder", sagte er schwach. "Ich wusste nicht-" Er brach ab. Er schien verwirrt. "Du hälst mich da besser raus", sagte Sakura mit einem Lächeln. "Ich glaube, wenn du ihr sagst, dass ich etwas gesagt habe, dann wird sie mich umbringen." Itachi sah sie bloß immer noch ein bisschen perplex an. Sakura fing an zu strahlen. Sie konnte nicht anders. So wie er gerade aussah, waren Izumis Hoffnungen vielleicht doch alles andere als vergebens. "Izumi würde übrigens sehr gerne auch Kampfsport lernen", sagte sie mit einem leisen, glücklichen Lachen. Dann drehte sie sich beschwingt um und ging zurück zum Haus. Alleine. Denn Itachi schien nun auch etwas zu haben, dass er erstmal verdauen musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)