Marriage von writer ================================================================================ Kapitel 11: Die Familie Uchiha (Teil 2) --------------------------------------- Madara überging Itachis Bemerkung, als wäre Sasukes Ankunft nicht weiter relevant. Er hob seine Hand und berührte Sakuras Kinn mit der Spitze seines Zeigefingers. Das Geräusch der zufallenden Haustür hallte durch die Eingangshalle. Sakura spürte, wie Madara leichten Druck ausübte, damit sie den Kopf hob und ihn ansah. Und das tat sie auch. Ihr Instinkt sagte ihr, dass es dumm wäre, sich ihm zu widersetzen und das hatte sie ja auch gar nicht bewusst vorgehabt, aber sie hatte wohl diesen kleinen Anstupser gebraucht, um es zu schaffen endlich ihren Blick vom Boden zu heben und ihn anzusehen. "Was ist hier los?" Das war Sasuke. Sie hörte, wie er ein paar Schritte näher kam und dann ein Stück von ihr entfernt stehen blieb. "Hallo Sasuke", sagte Madara ruhig und fuhr fort Sakuras Gesicht zu mustern, als würde dort etwas Interessantes geschrieben stehen. "Was machst du mit ihr?", fragte Sasuke ein wenig unfreundlich. "Habe ich irgendwas verpasst?" "Vielleicht", sagte Madara nachdenklich und fuhr fort sie zu mustern. Sie konnte seinem Blick kaum noch standhalten. "Also entweder du erklärst mir das jetzt genauer oder du hörst auf meine Frau anzufassen", sagte Sasuke grob. Jetzt schien er verärgert zu sein. "Bleib ruhig Sasuke", sagte Fugaku. "Er meinte, er wollte sie sich bloß einmal genau anschauen. Wir wissen auch noch nicht was er vorhat." "Sakura", sagte Madara beinahe sanft. "Gibt es etwas, das du mir sagen möchtest?" Sakura konnte ihn nur verstört ansehen. Sie hatte keine Ahnung, was hier passierte. Was wollte er von ihr? Was sollte sie ihm denn sagen wollen? Das sie heimlich die Pille nahm? Nein, das 'wollte' sie ihm mit Sicherheit auf gar keinen Fall sagen! Sie 'wollte' ihm überhaupt nichts sagen! Sie wollte am liebsten überhaupt gar nichts mit ihm zu tun haben! Warum sahen sie alle bloß tatenlos zu? Hatten sie auch alle so viel Angst vor ihm? "Nein", sagte sie und sie nahm wahr, dass ihre Stimme leicht brüchig klang. Madara nahm endlich seinen Zeigefinger von ihrem Kinn. Er trat sogar wieder einen kleinen Schritt zurück. Sakura trat ebenfalls rasch einen Schritt zurück. Sie wollte weg von ihm. Sie sah sich zu Sasuke um. Er stand drei Schritte von ihr entfernt, ein wenig schräg hinter ihr und musterte Madara mit leicht gerunzelter Stirn. "Sieh mich an Sakura", sagte Madara erneut. "Ich bin noch nicht fertig mit dir." Sie versuchte immer noch Sasukes Blick aufzufangen und nun sah er zu ihr. Er wirkte verstimmt. Aber er sagte bloß: "Tu was er sagt." Sie warf ihm einen wütenden Blick zu und wandte sich wieder zu Madara um. Der drehte sich um, ging wieder die zwei Schritte zurück zu seinem Sessel und setzte sich. Er lehnte sich entspannt zurück, legte seine Arme auf die Lehnen, legte leicht seinen Kopf schief und fuhr fort sie nachdenklich zu mustern. "Warum haben wir jetzt eigentlich Giftpflanzen auf dem Grundstück?", fragte er beiläufig. "Das war nicht ihre Idee", sagte Sasuke, bevor sie etwas sagen konnte. Wieso klang er so ruhig? Hatte er keine Angst? Ihr kam diese Situation schrecklich vor. Ihm nicht? Was war denn nur los? "Sie verbindet bloß etwas Schönes mit diesen Pflanzen und ich wollte etwas Nettes tun", fuhr Sasuke fort, in einem Ton, der zeigte, dass es ihm nicht passte, dass er das jetzt erklären musste. "Überall im Haus ist Gegengift und sie hat nicht vor hier jemanden zu vergifteten. Aber das weißt du sicher, also sag mir jetzt, was dein Grund für dein plötzliches Interesse an ihr ist!" "Hmmm", sagte Madara nachdenklich. Er hatte kurz zu Sasuke gesehen, während er gesprochen hatte, aber jetzt musterte er sie wieder. "Sakura, läufst du weg vor mir? Ich habe kürzlich bemerkt, dass du alles tust, was du kannst, um mir auszuweichen. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?" Sie sah ihn nur verstört an. Was wollte er von ihr? Konnte er denn nicht verstehen, dass sie Angst vor ihm hatte? Dass diese ganze Situation hier sie schrecklich verunsicherte? Er entschied doch hier alles! Also wusste er doch ganz genau, dass sie sie alle zu einer Schwangerschaft drängen wollten. Durfte sie ihn deswegen jetzt nicht mal mehr verabscheuen? "Sie läuft vor uns allen weg, nicht nur vor dir Madara", sagte Fugaku. "Sie will eben nicht hier sein." Er sagte das vollkommen gleichgültig, als wäre es egal. "Ja", sagte Madara langsam. "Das ist mir bewusst. Ich verstehe bloß nicht, wieso sie solche Angst hat. Sie versucht es zu verbegen, aber sie ist regelrecht verstört. Was machst du denn mit ihr Sasuke?" Sakura konnte das alles nicht glauben. Waren sie etwa alle verrückt? Machten sie sich jetzt etwa über sie lustig? Genossen sie es einfach gerade, dass sie hier stand und so ausgeliefert war? Sie wandte sich leicht verzweifelt wieder Sasuke zu. Alle anderen sahen nun ebenfalls zu ihm. "Ich tue, was ich tun soll", sagte Sasuke gereizt. "Was erwartest du von mir Madara?" "Bist du grob zu ihr? Ist sie deshalb so verstört?" "Selbstverständlich nicht!", sagte Sasuke. "Ich versuche das Beste aus der Situation zu machen! Ich kann nichts tun, außer es jeden Abend zu versuchen, oder?" "Nein", sagte Madara ruhig. "Das kannst du wohl nicht." Er musterte sie wieder nachdenklich. "Ich frage mich bloß gerade, ob wir da nicht etwas übersehen haben könnten", sagte er langsam und mehr zu sich selbst. Sakura hatte das Gefühl gleich durchzudrehen. Wie konnten sie nur alle so über sie reden, während sie hier stand und zuhören musste? War es nicht schlimm genug, wie sie sie zu dieser Schwangerschaft drängten? Mussten sie das jetzt hier vor allen thematisieren? Das war so schrecklich demütigend! "Kann ich jetzt gehen?", fragte sie. "Ich möchte nicht-" "Nein", sagte Madara ruhig aber entschieden. "Du bleibst, bis ich sage, dass wir fertig sind." "Madara, sie hat Angst!", sagte Sasuke. Er trat einen Schritt näher zu ihr, als wollte er sie durch seine Nähe beruhigen. "Ich denke, ich habe eventuell einen Fehler gemacht", sagte Madara plötzlich, als wäre er bei seinem Nachdenken zu seinem Ergebnis gekommen. "Ich denke, wir haben alle etwas übersehen." Er beugte sich zu Fugaku hinüber, der in einem Sessel rechts von ihm saß und sich sofort ebenfalls zu ihm beugte. Madara sagte leise ein paar Sätze zu ihm. Einen Moment sah Fugaku überrascht aus. "Das ist ziemlich weit hergeholt Madara", sagte er. Er klang skeptisch. "Aber es ist möglich, nicht wahr?", fragte Madara. "Ja", sagte Fugaku sehr langsam. "Möglich ist es. Das würde natürlich auch erklären, warum es nicht klappt." "Dann geh bitte hoch und überprüfe es", sagte Madara ruhig. Fugaku erhob sich kommentarlos und ging an ihnen allen vorbei und auf die große Treppe zu, die nach oben führte. "Es tut mir leid Sasuke und Sakura", sagte Madara und wandte sich ihnen wieder zu. "Aber ich muss ihn eure Räumlichkeiten durchsuchen lassen." "Wie bitte?", fragte Sasuke überrascht. Aber Sakura war plötzlich ein schrecklicher Verdacht gekommen. 'Er weiß es', dachte sie. 'Er weiß, dass ich heimlich die Pille nehme! Er hat es irgendwie erraten! Weil ich so eine Angst davor hatte, dass sie dahinter kommen, ist er nun auch dahinter gekommen!' Und nun hatte er Fugaku nach oben geschickt, um danach zu suchen. Sie hatte die beiden Packungen, die nun leere alte und die neue, in einer alten Tamponschachtel in ihrem Kulturbeutel versteckt. Da hatten die kleinen Packungen perfekt reingepasst. Oben drauf hatte sie zur Tarnung wieder Tampons getan. Das war das beste Versteck gewesen, das sie im Bad hatte finden können. Nun kam ihr das sehr dürftig vor. Aber etwas Besseres hatte es einfach nicht gegeben. Würde Fugaku sie finden? Würde er so weit in ihre Privatssphäre eindringen? Ja, das würde er wohl. Ein paar Frauenhygieneartikel zu durchsuchen war eigentlich weniger übergriffig, als seinen Sohn dazu zu bringen eine Frau zu schwängern, die das nicht mal wollte. Aber vielleicht war er genauso wie ihr Vater? Ihr Vater war immer unangenehm berührt, wenn es um 'Frauenthemen' ging. Doch irgendwas sagte ihr, dass Fugaku Uchiha nicht wie ihr Vater war. Er würde die Packungen finden und damit zurückkommen. Und dann? Was würden sie dann mit ihr machen? "Madara was ist hier los?" Jetzt klang Sasuke langsam richtig wütend, obwohl er nach wie vor bemüht schien ruhig zu bleiben. "Gedulde dich noch einen Moment Sasuke", sagte Madara. "Ich habe einen Verdacht. Ich denke, dass wir alle hintergangen worden sind und es seit sechs Monaten nicht bemerkt haben." "Was-", setzte Sasuke an, während ein paar der anderen unbehagliche Blicke miteinander tauschten. "Setz dich hin Sakura", sagte Madara wieder mit dieser beinahe sanften Stimme, die ihr bloß noch mehr Angst machte. "Du siehst aus, als würdest du gleich umkippen." Sakura ließ sich sofort auf einen der samtbezogenen Hocker sinken, der direkt neben ihr stand. Sie hatte keine Kraft mehr. Das letzte halbe Jahr, die Angst, dieser ständige subtile Druck, diese Erwartungen an sie, Sasukes Schweigen, die unheimlichen Andeutungen, die sie ständig von allen über diese Familie hörte, das alles war einfach langsam zu viel für sie. Sie hatte es lange ausgehalten, aber sie konnte nicht mehr. "Ich habe wohl recht", sagte Madara und musterte sie wieder. Dass sie sich hatte setzen müssen schien ihn in seiner Vermutung zu bestätigen. "Ich muss sagen, es ist etwas beschämend, dass ich mich derart an der Nase herumführen lassen habe. Selbstverständlich wäre das nicht passiert, wenn ich mich richtig mit dir beschäftigt hätte. Aber du bist Sasukes Frau, ich wollte dir einfach nicht zu nahe treten. Das war offenbar ein Fehler." Einen Moment herrschte Schweigen und Sakura hörte deutlich wie ihr Herz in ihrer Brust schlug. "Madara, was-", setzte Sasuke erneut an, doch er brach wieder ab. Sie alle hörten, wie Fugaku wieder die Treppe herunter kam und alle drehten sich zu ihm um. Alle außer Sakura. Sie wusste, dass er gefunden hatte, wonach er gesucht hatte. Sonst wäre er nicht so schnell zurückgekommen. Also saß sie einfach da und blickte auf ihre Hände, die sie in ihrem Schoß auf der Tasche und dem Mantel liegen hatte. "Du hattest recht", hörte sie Fugaku sagen und nun hob sie doch wieder ihren Blick. Fugaku ging auf Madara zu und hielt ihm die beiden Packungen hin. "Sie nimmt die ganze Zeit eine Antibabypille. Die eine Sechsmonatspackung ist leer. Die zweite noch ganz voll. Sie muss es irgendwie geschafft haben ihrer Mutter kurz zu entkommen und sich eine neue Packung zu besorgen, als sie mit ihr beim Arzt war." "Beeindruckend", sagte Madara bloß und nahm ihm die beiden Packungen ab. Fugaku setzte sich wieder neben ihm in seinen Sessel. "Also dann Sasuke, hier ist die Erklärung, die du wolltest", sagte Madara und sah ihn an. "Du schläfst seit über sechs Monaten mit deiner Frau und versuchst zu erreichen, dass sie von dir schwanger wird und sie nimmt eine Anibabypille, um das zu verhindern, weil sie das ganz offensichtlich nicht möchte. Und sie hat so eine Angst vor dir, vor uns und vermutlich auch vor ihrer eigenen Familie, dass sie sich nicht getraut hat mit jemandem darüber zu sprechen." "Was?" Sasuke klang schwach. "Ich verstehe nicht", sagte er langsam. "Oh, ich glaube du verstehst schon", sagte Madara. "Du bist schließlich ziemlich intelligent. Du findest den Gedanken bloß gerade derart abstoßend, dass du ihn nicht zulassen kannst." "Toll gemacht Sasuke", sagte Itachi kühl. "Sie muss sich schrecklich gefühlt haben." "Das reicht Itachi!", sagte Fugaku scharf. "Du bist dafür auch zu einem Teil mitverantwortlich! Wenn Sasuke deinetwegen nicht so ein schlechtes Gewissen hätte, dann wäre er sicher etwas zugänglicher gewesen und sie hätte sich vielleicht getraut mit ihm zu sprechen! Aber du lässt ihn absichtlich leiden und weil du ihm so wichtig bist, kann er sich seinen Egoismus selbst nicht verzeihen. Verzeih ihm endlich!" Er wandte sich Sasuke zu. "Und du hör endlich auf Schuldgefühle zu haben! Du wolltest sie und du hast sie bekommen! Benimm dich wie ein erwachsener Mann und übernimm Verantwortung! Vertag dich mit deinem Bruder und lass nicht deine Frau darunter leiden, sie kann nun wirklich nichts dafür!" Fugaku fasste sich mit zwei Fingern an die Stelle zwischen Nase und Stirn, als würde er Kopfschmerzen bekommen. "Aber am meisten sind wohl Mikoto und ich schuld an dieser Misere", seufzte er. "Vielleicht konnten wir uns als Eltern einfach nicht vorstellen, dass Sakura das nicht wollen könnte. Und darum sind wir darauf hereingefallen." Madara hob die Hand, um für Schweigen zu sorgen. "Nun, das ist alles sehr ungünstig gelaufen", sagte er. "Wie ich bereits sagte, es ist beschämend." Sakura konnte ihn nur verstört ansehen, als er sich ihr wieder zuwandte. Sie hatte das Gefühl als wäre ein merkwürdiges Rauschen in ihrem Kopf. Irgendwie kam sie jetzt nicht mehr so ganz mit. "Du wolltest also nicht von Sasuke schwanger werden?", fragte Madara. "Nein", flüsterte Sakura. "Aber du dachtest, wir zwingen dich einfach dazu, wenn du ganz offen sagst, dass du das nicht willst? Du dachtest er tut es dann einfach gegen deinen Willen?" Sie nickte schwach. "Und wegen eines Missverständnisses hast du nun sechs Monate diesen Psychoterror ausgehalten und ertragen, dass dein Mann unverhütet mit dir schläft, ohne dich auch nur einmal zu fragen, ob du das möchtest? Du dachtest also, was du willst, spielt für uns alle keine Rolle und daher hattest du solche Angst vor uns?" "Ja", flüsterte Sakura. Was für ein Missverständnis? Wovon sprach er überhaupt. "Nun", sagte Madara, "versteh mich nicht falsch. Du sollst von Sasuke schwanger werden. Das möchten wir alle. Es ist aus Gründen, die hier jetzt gerade keine Rolle spielen, wichtig für diese Familie, dass Sasuke Nachkommen zeugt. Allerdings sind wir alle die ganze Zeit davon ausgegangen, dass du das auch möchtest. Er ist die ganze Zeit davon ausgegangen, dass er das mit deinem Einvernehmen versucht." "Was?", fragte Sakura verstört und sah Madara an. "Aber mich hat doch nie jemand gefragt!", rief sie verzweifelt. "Ich habe nie gesagt, dass ich das will! Ich wollte das alles nicht! Ich wollte nicht heiraten, ich wollte nicht hier herkommen und ich will nicht schwanger werden!" "Madara", sagte Itachi leise und er klang ein wenig traurig. "Gib Sasuke ein paar Sekunden. Er muss erstmal seine Wut unter Kontrolle bekommen." Sakura wandte sich zu Sasuke um und auch alle anderen sahen zu ihm. Er stand einfach nur da, den Kopf ganz leicht nach oben zur weit entfernten Decke gerichtet und er hatte die Augen geschlossen. An seinem Kiefer zuckte ein Muskel und er hatte seine Hände zu Fäusten geballt. "Es tut mir leid, Sasuke", sagte Itachi leise. Er klang niedergeschlagen. "Du musst dich schrecklich fühlen, weil du nun das Gefühl hast, ihr das ganze letzte halbe Jahr über jeden Abend etwas angetan zu haben. Aber es ist nicht alleine deine Schuld. Unser Vater hat recht, ich hätte dir früher verzeihen sollen! Und unsere Eltern hätten sich nicht täuschen lassen sollen. Wir sind alle Schuld daran." Sasuke öffnete leicht die Augen und sah zu seinem Bruder hin. "Lass uns wieder Frieden schließen", sagte Itachi. "Du fehlst mir." "Ja", sagte Sasuke matt. "Gut", sagte Itachi mit einem vorsichtigen Lächeln. "Danke", sagte Sasuke leise. "Setz dich hin Sasuke", sagte Madara. "Ich gebe Sakura noch die Erklärung, die sie braucht und dann kannst du sie wieder haben und ihr könnt nach oben gehen und euch ausruhen oder aussprechen." Obito stand aus seinem Sessel auf, damit Sasuke dort Platz nehmen konnte und er ließ sich sofort in das dunkle Polster sinken, lehnte sich nach hinten, legte den Kopf zurück und sah an die Decke. Offenbar wollte er niemanden ansehen. Obito legte ihm mitfühlend seine Hand auf die Schulter. "Also dann Sakura", sagte Madara und wandte sich ihr wieder zu. "Ich muss dir leider mitteilen, dass deine Eltern offenbar wenig Skrupel haben dein Wohlergehen gegen einen Machtgewinn einzutauschen." "Was?", frage Sakura schwach. "Wir sind mit unserem Wunsch an Sie herangetreten, dass du Sasuke heiraten sollst", erklärte Madara. "Sie waren begeistert von dieser Idee. Sie haben sich dadurch einige Vorteile für sich versprochen, die wir Ihnen auch gewährt haben. Angefangen bei viel Geld bis hin zu dem neuen Amt deines Vaters. Fugaku und Mikoto haben klar zum Ausdruck gebracht, was wir von dieser Ehe erwarten. Nämlich Nachwuchs. Deine Eltern versicherten uns, dass das ganz in deinem Sinne wäre. Sie betonten, dass du es kaum erwarten könntest Kinder zu bekommen. Sie sagten, Mutter zu werden sei seit jeher dein größter Wunsch, du hättest gerne Sasuke als Vater und dafür wärst du bereit diese Ehe einzugehen. Sie stellten es vor Fugaku und Mikoto so dar, als würdest du dich geehrt fühlen, Sasukes Kinder austragen zu können. Das klang für uns nicht unplausibel. Sasuke sieht sehr gut aus, er ist jung und gesund und sehr reich. Die meisten Frauen hätten wohl gerne Kinder von ihm. Uns war bewusst, dass du diese Ehe nicht wolltest, das sah man dir an. Du wolltest nicht hier sein. Auch das haben wir dir alle angesehen. Aber deine Eltern haben beteuert - und das in den vergangenen Monaten immer wieder - dass das für dich alles in Ordnung wäre, weil du den Wunsch hast Mutter zu sein. Sie sagten, das sei alles was du wolltest. Sie haben uns gebeten mit dir nicht darüber zu sprechen. Zuerst, weil sie sagten du seist, was diese Dinge angeht, unerfahren und es wäre dir sehr unangenehm darüber zu sprechen. Sie sagten, Sasuke solle es einfach tun. Und später haben sie zu Mikoto gesagt, dass du sehr traurig seist, dass es nicht klappte und niemand von uns wollte es ansprechen, um es für dich nicht noch schwerer zu machen oder dich unter Druck zu setzen." "Nein", flüsterte Sakura verzweifelt. "Das kann nicht sein!" Das konnte alles nicht wahr sein! War sie ihren Eltern derart egal? Aber überraschte sie das wirklich? Hatte sie wirklich jemals das Gefühl gehabt, dass sie wirklich bedingungslos von ihnen geliebt worden war? "Nun, ich fürchte doch", sagte Fugaku. Er klang müde. "Offenbar denken deine Eltern, dass sie besser wissen, was gut für dich ist als du. Und offenbar bist du dein Leben lang so unterdrückt und manipuliert worden, dass du es gewohnt bist, solche schwierigen Situationen mit einer bewundernswerten Ausdauer stumm zu ertragen, obwohl du leidest. Ich bin sicher nicht immer der beste Vater, aber sowas seinem Kind anzutun ist schon heftig. Das habe ich mir nicht vorstellen können und deshalb ist es zu dieser Situation gekommen." Alle schwiegen einen Moment. "Selbstverständlich braucht Sasuke nach wie vor Nachkommen", sagte Madara schließlich in die Stille. "Und wie ihr wisst, habe ich meine Gründe, weswegen ich immer noch am liebsten Sakura für diese Aufgabe haben will." "Ja", sagte Izuna. "Wir haben drei Möglichkeiten. Wir können sie zwingen. Aber nur wenn Sasuke dazu bereit ist ihr das anzutun. Es kommt wohl darauf an, wie gerne er sie behalten will. Wir können die Ehe auflösen und ihn neu verheiraten. Aber dann muss sie natürlich trotzdem hierbleiben. Oder wir können ein wenig abwarten und hoffen, dass er sie mit der Zeit überzeugen kann. Vielleicht gelingt ihm das, wenn sie jetzt nicht mehr dieser bisherigen Situation ausgesetzt ist und er besser auf sie eingehen kann, jetzt wo er und Itachi sich wieder vertragen haben. Allerdings können wir nicht ewig warten." "Nicht mehr heute Abend Izuna", sagte Obito sanft zu ihm. Er hatte immer noch seine Hand auf Sasukes Schulter liegen. "Lasst es jetzt gut sein fürs Erste. Selbstverständlich müsst ihr dazu zeitnah eine Entscheidung treffen, aber für heute ist es genug, denkst du nicht?" "Ja", sagte Madara. "Du hast wohl recht." Wieder herrschte einen Moment Schweigen. "Kann...kann ich die wieder haben?", fragte Sakura vorsichtig und deutete auf die Packungen mit der Antibabypille in seiner Hand. Er sah sie nachdenklich an. "Ja", sagte er. Sie stand auf und wollte sie entgegen nehmen, als er sie ihr reichte, aber er zog sie ein Stück zurück, kurz bevor sie sie erreichen konnte. "Vorerst", sagte er. "Ich nehme sie dir vielleicht wieder weg. Aber egal was ich entscheide, ich verspreche dir, dass du in Zukunft informiert und einbezogen wirst. Niemand wird einfach so über dich verfügen, ohne zumindest mit dir zu sprechen und sich deine Wünsche anzuhören." Er gab ihr die Packungen und sie nahm sie vorsichtig an sich. Sie hatte keine Ahnung, wie sie sich fühlen sollte. Das war alles zu viel. Dennoch hatte sie das Gefühl plötzlich nicht mehr ganz so eine große Angst zu haben. Sie fühlte sich nun handlungsfähiger. Ihr wurde klar, dass es für sie am schlimmsten gewesen war, dass einfach niemand mit ihr gesprochen hatte und sie in völliger Ungewissheit hatte Leben müssen. Jetzt war sie ihnen offenbar immer noch ausgeliefert. Und man hatte scheinbar nicht vor sie gehen zu lassen. Doch immerhin wusste sie nun woran sie war. Das war besser. Viel besser." Sasuke stand auf. Er sah aus, als hätte er sich wieder vollkommen unter Kontrolle. "Du hast dich gut geschlagen Sakura", sagte Madara mit einem leichten Lächeln. "Du hast sechs Monate unter einer physisch schwierigen Situation gut durchgehalten. Du hast es offenbar geschafft uns alle hinters Licht zu führen und du hast es auch geschafft beim Arzt deine Mutter lange genug loszuwerden. Aber letztenendes wirst du dich hier einfinden müssen. Denn du kannst hier nicht mehr weg." "Warum nicht?", fragte sie leise. Madara lächelte. "Das erkläre ich dir irgendwann. Wenn ich mir ganz sicher sein kann, dass wir deine uneingeschränkte Loyalität haben. Nicht zuletzt deshalb hätte ich gerne gehabt, dass du Mutter bist. Das würde dich an diese Familie binden und ich könnte mich auf deine Treue verlassen, denn du würdest vielleicht nicht Sasuke, aber doch zumindest dein Kind lieben. Das würde dich kontrollierbar machen und ich könnte dir vertrauen." Sakura hatte das Gefühl jetzt wirklich keine Kapazitäten mehr zu haben. Sie musste das alles erstmal in Ruhe verarbeiten. Sie war völlig durcheinander. Sie konnte nicht fassen, dass ihre Eltern sie derart hintergangen hatten. "So", sagte Madara. "Jetzt bin ich fertig mit dir." Er sah zu Sasuke, der einen Schritt auf sie zugetreten war. "Du kannst deine Frau nun zurück haben Sasuke. Bring sie nach oben und lass sie sich ausruhen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)