Der Untergang der Isekai von stardustrose ================================================================================ Kapitel 14: Prüfungsstress -------------------------- Das schwere Holztor öffnete sich und ich trat einen Schritt hinaus, auf die grüne Wiese. Holte tief Luft. Eine sanfte Brise ließ die Gräser tanzen, umspielte mein Gesicht. Ich genoss das Gefühl. Endlich raus aus dieser stickigen Zelle. „Jetzt komm schon!“ brummte der großgewachsene Dämon, der mich hier her geführt hatte. Der Hauptmann hatte heute keine sonderlich gute Laune. „Ich dachte Fonda begleitet mich“ sagte ich verwundert, als ich ihn eingeholt hatte. „Du sprichst nur, wenn es dir erlaubt ist!“ zischte er. „Nicht mal an Etiketten kannst du dich halten!“ Genervt mied ich seinen Blick, schwieg aber. Fonda sagte doch nach unserem Gespräch heute Morgen, dass sie bald wiederkommen würde. Aber seitdem hatte ich sie nicht mehr gesehen. Stillschweigend begleitete mich mein unfreiwilliger Babysitter bis zur Unterkunft der Teilnehmer und verschwand ohne ein weiteres Wort. Als ich eintrat, sahen meine drei Mitschüler auf. Zane und sein Freund standen mitten im Raum und beäugten mich skeptisch, Mai lehnte etwas abseits an einer Wand und mied schnell meinen Blick. „Neue Rüstung?“ kam es von dem Blauhaarigen. Er grinste süffisant. „Die wird dir auch nicht weiterhelfen. Spar dir die Blamage und geh nach Hause!“ „Angst, dass ich gewinnen könnte?“ gab ich unbeeindruckt zurück. Er schnalzte mit der Zunge. „Dass ich nicht lache. Ich hab gehört, dass selbst der König endlich erkannt hat, wie nutzlos du bist. Du sollst aus dem Palast geflogen sein.“ Ich ballte meine Hände zu Fäusten, sah ihn nur noch aus Schlitzen an. Woher weiß er davon? „Ernsthaft?“ lachte sein Freund und sah hochnäsig zu mir. Zane nickte, sein dämliches Grinsen wurde noch breiter. „Klar, hat mir mein Vater erzählt. Endlich sitzt er da wo ein Mensch hingehört: in einer Zelle.“ „Klappe!“ knurrte ich wenig schlagfertig und versuchte mich zu beruhigen. Mich jetzt mit ihm anzulegen könnte mich meine Qualifikation kosten, während er ohne eine Verwarnung davonkommen würde. Plötzlich öffnete sich eine weitere Tür und Meister Zero betrat den Raum. „Na schön, es geht gleich los. Ich hoffe sehr, ihr habt euch gut vorbereitet, denn das wird der schwerste Kampf werden, den ihr bisher bestritten habt. Jedem von euch wurde individuell zu euren Kampfstilen ein Schwertmeister zugeteilt, gegen den ihr antreten werdet.“ Er bedachte jeden von uns mit einem ernsten Blick. Als er mich ansah, bildete sich ein kleines Grinsen in seinem Gesicht. Ich schluckte trocken, versuchte mir meine Nervosität allerdings nicht ansehen zu lassen. Ich wollte gar nicht wissen, wen er sich für mich ausgesucht hatte. „Eure Gegner sind ausnahmslos gute Kämpfer. Niemand erwartet von euch, dass ihr gegen sie gewinnt. Ihr müsst lediglich einen gewissen Zeitraum gegen sie bestehen, ohne von ihnen besiegt zu werden.“ „Das reicht, um in den Meisterrang zu kommen?“ fragte Zane. „Bilde dir nicht ein, dass es einfach wird“ erwiderte Meister Zero. „Ihr tretet schließlich gegen Schwertmeister an. Keiner von ihnen wird es euch leicht machen. Sie haben sehr viel mehr Erfahrung als ihr.“ „Wie lange müssen wir durchhalten?“ „Zehn Minuten. Das klingt vielleicht wenig, aber glaubt mir, sie werden euch vorkommen wie eine Stunde. Da ihr unterschiedliche Gegner haben werdet, steht es euch frei bei den Kämpfen zuzusehen. Zane, du bist der erste, danach kommen Bastion und Mai.“ Sein Blick wanderte zu mir. „Dann kannst du dein Glück versuchen. Aber denkt dran: beim kleinsten Regelverstoß werde ich euch disqualifizieren.“ Ich erwiderte seinen Blick ernst. Wenn er sich irgendetwas ausdenken sollte, hatte ich keine großen Hoffnungen, dass sich irgendjemand auf meine Seite stellen würde. Selbst bei Haou war ich mir inzwischen unsicher. Meister Zero verließ den Raum, ihm folgten Zane und Bastion. Nur Mai blieb mit mir zurück. Ob ich das von gestern aus der Welt schaffen sollte? Einen unendlich langen Moment herrschte eine unangenehme Stille im Raum. „Willst du nicht mit zusehen?“ fragte ich zögerlich. Sie mied meinen Blick. „Wozu? Es bringt ja doch keinen Vorteil, dann kann ich auch hier warten. Was ist mit dir?“ „Ich… wollte eigentlich mit dir reden.“ Sie winkte ab. „Wenn es um gestern geht, spar dir die Mühe. Joey hat die Lektion mal gebraucht.“ „Du bist nicht sauer?“ fragte ich überrascht. Endlich sah sie mich an. „Nein, warum sollte ich? Joey hat dich schließlich angegriffen, ist doch klar, dass dein Schutzgeist dich verteidigt hat. Dein Drache hat mir nur einen riesen Schreck eingejagt.“ Ich konnte nicht anders als zu lächeln. „Tut mir Leid.“ „Hast du ihn unter Kontrolle?“ Ich sah sie fragend an. „Deinen Drachen“ hakte sie nach. „Gestern sah es so aus, als würde er nicht auf dich hören. Immerhin hat er sich auf deinen Befehl hin nicht zurückgezogen.“ Ich seufzte lautlos. „Wir arbeiten dran.“ „Während der Prüfung darf das nicht wieder passieren“ sagte sie ernst. „Das Rufen der Schutzgeister ist strengstens verboten, vergiss das nicht. Und so wie ich das sehe, gibt es wahrscheinlich eine Panik, wenn plötzlich ein Drache hinter dir auftaucht. Sie haben so schon Angst vor dir.“ „Ich weiß. Und wenn sie merken, dass er nicht so auf mich hört, wie es die anderen Schutzgeister tun, wird sie das nicht unbedingt beruhigen. Aber Sternenstaubdrache würde nie jemanden verletzen. Zumindest nicht ohne Befehl.“ „Schon klar, aber das wissen sie nicht. Also leg es lieber nicht drauf an.“ Ich nickte, mied ihren Blick für einen Moment. „Wie geht es Joey?“ Das entlockte ihr ein Schmunzeln. „Sein Ego hat endlich mal Risse bekommen. Habe ich mich dafür schon bedankt?“ Ich musterte sie irritiert. „Wieso bedankt?“ „Das wird ihm vielleiht eine Lehre sein, seine Klappe nicht immer so weit aufzureißen. Du hast ihn doch selbst erlebt. Der kleine Dämpfer tat ihm sicher ganz gut.“ Sie lachte leise und stieß sich von der Wand ab. Kam langsam auf mich zu. „Hm.“ Ich freute mich darüber, dass sie nicht sauer auf mich war, aber dass sie der Vorfall zu amüsieren schien, fand ich eher befremdlich. Als sie bei mir war, beäugte sie das Schwert an meiner Hüfte und sah mich interessiert an. „Darf ich?“ Ich nickte und zog das Schwert aus seiner Halterung, dann reichte ich es ihr. „Schick“ kommentierte sie und nahm es an sich. Drehte die schwarze Klinge und beobachtete die farbenfrohe Reflektion des Lichts. Dann wog sie es in ihren Händen, fuhr behutsam über die Schneide. „Etwas zu klobig für meinen Geschmack, aber ich bevorzuge sowieso den, wie hast du gesagt, eleganten Stil“ sagte sie und schmunzelte amüsiert. Ein kleines Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. Plötzlich öffnete sich wieder die Tür und abermals stand Meister Zero vor uns. „Mai, du bist dran.“ „Schon?“ entkam es ihr überrascht. Auch ich sah Meister Zero verblüfft an. Es waren vielleicht 15 Minuten vergangen, höchstens. „Wie oft denn noch? Eure Gegner sind Meister! Die Erfolgsquote bei der Prüfung liegt bei etwa 40 Prozent“ antwortete er sichtlich genervt. „Und jetzt komm!“ Mai nickte und folgte ihm. Auch ich setzte mich in Bewegung. Zumindest ihren Kampf wollte ich nicht verpassen. Als wir durch die Tür traten, kamen wir in einem langen Korridor an. Das Geräusch unserer Schritte hallte an den Wänden wieder. Obwohl ich noch nicht dran war, klopfte mein Herz schneller. Ich hörte die Menge an Dämonen am Ende des Ganges. Das Stadion war allem Anschein nach gut gefüllt. Mais Blick war stur geradeaus gerichtet, doch ich konnte sehen, wie sie zitterte. Beruhigend legte ich meine Hand auf ihre Schulter. Das riss sie anscheinend aus ihren Gedanken und sie sah zu mir. „Du schaffst das“ flüsterte ich. Einen Moment musterte sie mich, schließlich schenkte sie mir ein kleines Lächeln. „Ich weiß.“ „Mai, du gehst weiter den Gang entlang, und du kommst mit mir“ befahl Meister Zero und zog mich unsanft am Arm in einen Nebengang. Dort ließ er mich wieder los und öffnete eine Tür. Ich schritt hindurch und sah Zane und Bastion ziemlich lädiert auf einer Bank sitzen. Von hier konnte man das gesamte Kampffeld hinter einer niedrigen Brüstung gut überblicken. „Warte hier bis zu dran bist“ knurrte unser Meister und verschwand wieder. Zane sah mich finster an. „Ein falscher Spruch und ich sorge dafür, dass du da nicht raus kannst.“ Ich grinste nur in mich hinein und beobachtete Mai, wie sie aus dem seitlichen Eingang schritt. Zanes Reaktion nach zu urteilen, hatten also beide verloren. Sollen die beiden doch erst ihre Wunden lecken. Das müsste ihrem Ego erstmal einen Dämpfer verpassen. „Kommen wir nun zur dritten Schülerin, die ihre Meisterprüfung ablegen wird. Einen Applaus für Mai Valentine!“ schallte es erstaunlich laut durch das Stadion, was die Menge jubeln ließ. Ich ließ meinen Blick über die Zuschauer schweifen, bis ich an einem Balkon, räumlich abgetrennt vom Rest der Menge, auf ein gelbes Augenpaar stieß. Haou sah mich direkt an, sein Gesicht war unergründlich. Sein Anblick versetzte mir einen Stich, ich mied seinen Blick. „Ihre Gegnerin ist die verehrte Meisterin Tania!“ Ein erneuter Applaus donnerte über das Feld. Ich zwang meine Aufmerksamkeit wieder auf das Spielfeld, schluckte hart. Mais Gegnerin trat auf das Feld. Überraschenderweise trug sie nur einen festen Lederharnisch und kurze Beinkleider, die die Naben über ihrem muskelbepackten Körper noch mehr hervorhoben. Sie hatte den Ruf im letzten Krieg beinahe so viele Gegner erledigt zu haben wie Jubel. Selbst verletzt soll sie eine gefährliche Kriegerin sein. Mai konnte nur auf ihre Schnelligkeit setzen, denn in Sachen Stärke war Meisterin Tania ihr überlegen. Als die beiden sich in etwa fünf Metern Entfernung gegenüberstanden, schallte erneut die laute Stimme über das Feld. „Verbeugt euch!“ Die beiden folgten dem Befehl. „Zieht die Schwerter!“ Das Geräusch schleifenden Metalls hallte leise über das Feld. Am anderen Ende des Kampffeldes wurde eine große Sanduhr umgedreht. Noch während das erste Sandkorn durch die kleine Öffnung fiel, schallte es erneut über den Platz. „Kämpft!“ Einen Moment lang sahen sich Mai und Tania einfach nur in die Augen, schließlich preschte Mai voran. Scheinbar mühelos wurde ihr Angriff abgehalten. Immer wieder schlug sie auf ihre erfahrenere Gegnerin ein, doch die Meisterin parierte jeden Schlag, wurde nicht einmal nennenswert zurückgedrängt. Aber sie holte nie zum Gegenschlag aus. Moment… Das ist gar nicht gut. Mai sollte ihre Strategie wechseln. Tania studiert ihr Schlagmuster! Mai schien zu fokussiert auf ihre Schläge, sie bemerkte Tanias Strategie scheinbar nicht. Ein weiterer Hieb ging ins Leere, plötzlich holte die Meisterin zum Gegenschlag aus. Um Haaresbreite konnte Mai ausweichen und brachte etwas Platz zwischen sich und Tania. Ich atmete erleichtert aus. Endlich, sie scheint es bemerkt zu haben. Aber Tania ließ sie kaum Luft holen. Die Hiebe der Meisterin waren kräftig, Mai parierte die Schläge nicht, sondern wich aus. Leider schien ihre Kondition darunter zu leiden. Man sah Mai ihre Erschöpfung an. „Komm schon“ murmelte ich und beobachtete wie Mai immer weiter zurückgedrängt wurde. Ein seitlicher Schlag, Mai duckte sich, konnte dem nächsten aber nicht ausweichen und parierte mit ihrer dünnen Klinge, wurde dadurch immer weiter nach unten gedrängt. Mist! Die Meisterin hat die Oberhand. Du musst schnell verschwinden! Mit einer geschickten Drehung ließ Mai die Klinge ihrer Gegnerin in den Boden gleiten, dann stieß sie am Boden kniend ihr Schwert in Richtung Lederharnisch. Tania drehte sich schnell weg und zog ihre Klinge dabei aus dem Boden, trotzdem traf Mais Schwert sie an der Schulter. Die Meisterin schien davon wenig beeindruckt und stieß erneut zu, rammte ihre Klinge aber in den Boden, denn Mai war schneller und drehte sich weg. Rappelte sich auf und brachte sich außer Atem wieder in Kampfstellung. Mein Blick fiel auf die Sanduhr. Verdammt! Es war gerade einmal die Hälfte der Zeit um! Erneut schnellte Mai auf ihre Gegnerin zu, ließ ihre Klinge in schneller Folge auf sie los, doch die Meisterin kannte jetzt Mais Kampfmuster. Sie parierte einen Schlag und stieß ihr Schwert Richtung Mais Bauch. Diese bemerkte es glücklicherweise und wich in letzter Sekunde aus, brachte wieder etwas Platz zwischen sich und ihrer Gegnerin. Mai schien völlig außer Atem, aber auch an der Meisterin ging der Kampf nicht spurlos vorbei. In einer fließenden Bewegung schnellte Mai voran, duckte sich unter dem auf sie zukommenden Schwert, und rammte ihre dünne Klinge in das Bein ihrer Gegnerin. Ein Schrei, die Meisterin setzte zum Gegenschlag an, doch Mai brachte in derselben Bewegung wieder etwas Platz zwischen sie. Die Zuschauer jubelten. Ich schmunzelte. Jetzt war Mai im Vorteil. „Hinterhältig, aber nicht schlecht“ kommentierte Zane hinter mir. Meine Hände krallten sich förmlich in die niedrige Brüstung, ich hatte kaum wahrgenommen, dass ich weiter vorgegangen war. Trotz der unaufhörlich blutenden Wunde kämpfte Meisterin Tania weiter, als wäre der tiefe Schnitt nur ein Kratzer und drängte Mai damit wieder zurück. Plötzlich stolperte Mai, ihre Gegnerin nutzte ihre Chance und ließ die Klinge auf sie zu schnellen, doch Mai schaffte es wegzuspringen. Die Meisterin gab ihr jedoch keine Zeit sich wieder zu fangen und stieß erneut zu. Vor Schmerz stöhnend landete Mai auf dem Rücken und versuchte das Schwert ihrer Gegnerin mit ihrer eigenen Klinge zurückzudrängen. „Mai!“ rief ich verzweifelt, auch durch die Zuschauer ging ein Raunen, alle riefen durcheinander. Zentimeter für Zentimeter drückte die Meisterin ihr Schwert tiefer, Mai hatte große Mühe das Schwert auf Abstand zu halten, schaffte es einfach nicht sich aus der Lage zu befreien. Verdammt! Da kommt sie nicht mehr heraus! „Die Zeit ist um!“ schallte es über den Platz. Irritiert sah ich zu der großen Sanduhr. Tatsächlich. Der gesamte Sand ist durchgeflossen. Die zehn Minuten sind um! Mai hat es geschafft! Ein donnernder Applaus ging durch die Menge, Meisterin Tania erhob sich und half Mai auf, die selbst nicht zu realisieren schien, dass sie es geschafft hatte. Über irgendetwas unterhielten sich die beiden, doch es ging im Tosen um uns herum unter. „Herzlichen Glückwunsch, Mai!“ rief wieder die laute Stimme, deren Ursprung ich einfach nicht ausmachen konnte. „Du hast die Prüfung bestanden und erhältst offiziell den Titel der Schwertkampfmeisterin!“ Ungläubig wanderte ihr Blick über die Menge, bis sie zu mir sah. Langsam schien sie die Worte zu begreifen und lief begeistert auf mich zu. Ich konnte meine Freude über den Ausgang des Duells ebenso wenig verstecken. „Geschafft!“ quietschte sie vergnügt. Ich hielt ihr meine Faust hin, sie erwiderte. „Glückwunsch, Meisterin Valentine, du hast es verdient!“ sagte ich. Sie lachte. „Der Titel hat was. Meisterin Mai Valentine. Daran kann ich mich gewöhnen!“ Plötzlich stand Zane an meiner Seite. „War ganz schön knapp. Ein paar Sekunden länger und du hättest verloren.“ Mai schmunzelte. „Wie lange hast du es gleich ausgehalten?“ „Acht Minuten“ knurrte er und setzte sich wieder. Mai lachte vergnügt. „Jetzt bist du dran, Yusei! Zeig es ihnen!“ Ich nickte entschlossen. Hinter mir öffnete sich die Tür erneut und Meister Zero sah mich grinsend an. „Komm schon!“ Ich folgte ihm aus dem Raum hinaus, den Durchgang entlang auf den langen Korridor. Meinen Herzschlag spürte ich mit jedem Schritt intensiver. Nur noch wenige Augenblicke, dann beginnt endlich meine Prüfung. Doch das amüsierte Gesicht von Meister Zero wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Irgendetwas hatte er vor, und ich würde auch gleich sehen was. Ich schritt auf das Feld, der Applaus verebbte. „Kommen wir zu unserem letzten Herausforderer, und dem ersten Menschen, der an dieser Prüfung teilnehmen wird: Yusei!“ Verhaltenes Klatschen, einzelne Buh-Rufe, doch damit hatte ich gerechnet. Mein Blick wanderte unwillkürlich zum Balkon und dem gelben Augenpaar, das sich mir abgewandt hatte. Haous Gesicht war ernst, er redete mit Yubel, die mich mit einem undefinierbaren Blick fixierte. Doch dann starrte Haou entgeistert auf das Kampffeld. „Sein Gegner ist der ehrwürdige…“ Auch ich riss mich von der Szenerie auf dem Balkon los und sah nach vorn. Riss die Augen auf. Mir stockte der Atem. Warum er? Dieser verfluchte Zero! Die smaragdgrünen Augen meines Gegners waren auf mich gerichtet, in der dunkeln Lederrüstung wirkte sein blaues Haar wie ein eiskaltes Leuchtfeuer. „Meister Jesse!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)