Der Untergang der Isekai von stardustrose ================================================================================ Kapitel 13: Gefangen -------------------- Um mich herum war alles schwarz. Ich stand allein inmitten der Dunkelheit. In meinen Gedanken kreiste nur ein einziges Wort: Warum? Warum hatte Haou mich belogen? Warum war er es nicht, der mir die Wahrheit gesagt hatte? Warum hatte er mich plötzlich allein gelassen und mich in Jesses Verantwortung gegeben? Und was bedeutet das alles für meine Zukunft? Was ist, wenn ich irgendwann diese Aufgabe erfüllt habe? Bin ich dann überflüssig? Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Ziellos wandelte ich durch die Dunkelheit. Ein Schmerz an meiner Stirn. Etwas versperrte mir den Weg. Mit den Händen tastete ich in die Schwärze. Eine Wand. Bin ich eingesperrt? Mein Puls erhöhte sich schlagartig. Nichts hasste ich mehr, als eingesperrt zu sein. Bitte! Hier muss es irgendwo einen Ausgang geben! Mit den Händen tastete ich mich vorsichtig an der Wand entlang, als ich plötzlich eine Unebenheit spürte. Was ist das? Ein Schalter? Er ist klein. Mit einem leisen Klicken betätigte ich ihn. Für einen Moment kniff ich die Augen zusammen, versuchte zu blinzeln um mich an das Licht zu gewöhnen. Das kalte Licht der Neonröhren blendete mich. Ich sah mich um. In dem weitläufigen Raum standen mehrere Krankenbetten. Jedes von ihnen sah frisch gemacht aus, in keinem lag ein Verletzter. Wo bin ich? Das war kein Raum im Schloss, das kaltweiße Licht war nur in meiner Erinnerung. Träume ich wieder? Ich sah an mir hinab. Diese weiße Kleidung trug ich immer in meinen Träumen, doch da war ich immer der kleine Junge von damals. Jetzt aber war ich in meinem momentanen Körper in dieser Welt. Das ist neu. Ich ging zu der Tür am Ende des Zimmers und legte meine Hand auf die Klinke. Zögerlich drückte ich sie nach unten und öffnete die Tür. Vor mir erstreckte sich ein langer Korridor, von dem mehrere Türen abgingen. Aus einem Impuls heraus ging ich weiter. Was ist das für ein Ort? Er kam mir seltsam vertraut vor. Plötzlich hörte ich Schritte. Jemand kam aus einem Nebengang auf mich zu. Ein ziemlich großer Mann mit schwarzem Haar und einer Narbe unter seinem linken Auge. Wer bist du? Ich wollte diese Frage laut stellen, doch kein Wort verließ meine Lippen. Ich war stumm, blieb irritiert stehen. Warum kann ich nicht sprechen? Er bewegte sich weiter auf mich zu, und schien mich nicht zu beachten. Ist er blind? Als er bei mir war, wollte ich meine Hand auf seine Schulter legen, damit er mich beachtete, doch ich griff einfach durch ihn hindurch. Riss meine Augen weit auf. Wie kann das sein? Was ist hier los?! Der Mann öffnete eine Tür und war dahinter verschwunden. Ich sah auf meine Hände. Ich konnte ihn nicht berühren, aber warum? Was ist das für ein Ort? Ich muss hier weg! Ohne nachzudenken, rannte ich. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich meine eigenen Schritte nicht hören konnte. Ich bewegte mich vollkommen lautlos durch den Gang. Das wird immer seltsamer. Wach auf! Ich rannte durch die Gänge, nahm eine Abzweigung nach der anderen. Meine Beine trugen mich wie von selbst, ich wusste nicht wohin ich rannte. Als ich an einer der Türen vorbei ging, blieb ich abrupt stehen. Langsam drehte ich mich zu der metallenen Tür. Ein Warnschild war daran angebracht. Was ist das für ein seltsames Gefühl? Ehe ich realisiert hatte, was ich da tat, stand ich in dem Raum hinter der Eisentür. Vor mir stand eine große Maschine, von dem Tor in der Mitte gingen etliche Schläuche ab. Der Bildschirm an dem Schreibtisch daneben war schwarz. Alles schien abgeschaltet zu sein. Das war der Raum aus meinem Traum. Hier hatte mein Vater mir von der anderen Welt erzählt. Ich schmunzelte. Dieser Ort beruhigte mich auf seltsame Art und Weise. Nur der Wald auf dem Bildschirm fehlte. Ob ich…? Zögerlich ging ich auf den Bildschirm zu. Ich drückte einen Kopf, einige Eingabefelder flimmerten vor meinen Augen. Ich setzte mich auf den Stuhl, wo vorher mein Vater gesessen hatte, und klickte mich durch die Befehlsfelder durch. Ich dachte nicht darüber nach was ich tat, schließlich kam ich zu dem Eingabefeld, indem mein Vater den Wald mit Zeichen dargestellt hatte. Ob das funktionieren kann? In meinen Erinnerungen suchte ich den Wald, bis ich ihn klar vor mir sehen konnte, und ließ meine Finger über die Tastatur wandern. Das Klicken der Tasten hallte leise durch den Raum. Die Bäume, Gräser und Blumen nahmen immer mehr Gestalt an. Als ich fertig war, betrachtete ich zufrieden mein Werk. Ja, jetzt sah der Raum wieder fast so aus wie in meiner Erinnerung. Ich wollte die Eingabe bestätigen, doch schlagartig fiel mir etwas ein und ich stoppte in meiner Bewegung. Sah auf meine Hände, dann auf die Tastatur. Warum konnte ich den Mann vorhin nicht berühren, aber hier funktionierte alles? Auch den Lichtschalter im Krankenflügel konnte ich betätigen. Was für ein seltsamer Traum. „Yusei?“ flüsterte jemand ungläubig. Ich stand auf und drehte mich in derselben Bewegung um. Im Türrahmen stand ein großgewachsener Mann mit blonden, kurzen Haaren und sah in meine Richtung. Ich versuchte zu antworten, doch kein Laut drang aus meiner Kehle. Der Mann kam mir bekannt vor, aber ich konnte ihn nicht einordnen. Sein Blick wanderte unstet umher, versuchte etwas zu fixieren, bis seine violetten Augen direkt in meine sahen und immer größer zu werden schienen. In seinem Gesicht konnte ich Freude, Verwirrung und Unglaube gleichermaßen lesen. „Das kann nicht sein“ murmelte er und kam auf mich zu. Irritiert beobachtete ich ihn und war unfähig mich zu bewegen. Was hat er vor? Kann er mich sehen? Er hob seine Hand zu meinem Gesicht, in dem Moment wurde alles in feuerrotes Licht getaucht. Ich schrie erschrocken auf, kniff die Augen zusammen. Mein rechter Arm fühlte sich an, als würde er verbrennen. Als ich die Augen wieder aufriss, hatte sich meine Umgebung verändert. Völlig außer Atem sah ich mich um. Ein weitläufiger Raum mit hohen Decken. Nur die kleinen Fenster hoch oben warfen spärliches Licht in das Zimmer. Gegenüber von mir war eine Stahltür. Mein Körper war schweißnass, doch mein Atem beruhigte sich allmählich. Ich saß auf dem Steinboden meiner Zelle. Stimmt, ich bin gestern zusammengebrochen. Danach musste ich vor Erschöpfung einfach auf dem Boden eingeschlafen sein. Jetzt erst spürte ich wieder meinen pochenden Arm und sah an mir hinab. Meine andere Hand klammerte sich schmerzhaft an dem Drachenmal fest. Es leuchtete. Warum? Das hatte es seit dem Nebelberg nicht mehr getan. Ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, ebbte der Schmerz ab und auch das Glühen verging. Zurück blieb nur die dunkelrote Zeichnung. Es sah wieder aus wie zuvor. Was geht hier vor sich? Erst dieser seltsame Traum und jetzt das. „Rubiii“ hörte ich eine helle Stimme und riss mich erschrocken aus meinen Gedanken. Neben mir saß ein keiner, blauer Schutzgeist, der aussah, wie eine Katze mit riesigen Ohren. Seine großen, rubinroten Augen betrachteten mich eindringlich. Sein Schwanz, mit einer ebenso roten Kugel an der Spitze, zuckte aufgeregt. Ist das nicht Jesses Schutzgeist? Ich sah mich um, doch bis auf Rubin und mir war niemand in der Zelle. „Rubi!“ sagte der Geist nun lauter und sprang zu dem Stuhl an meinem Schreibtisch. Darüber hing meine Rüstung, daneben angelehnt mein Schwert. Ich brauchte einen Moment, ehe ich begriffen hatte was er meinte. Die Schwertprüfung! Wie spät ist es? Durch die kleinen Fenster konnte ich den Stand der Sonne nicht ausmachen. Ich muss mich beeilen! Schnell schnappte ich meine Sachen und zog mich an, dann rannte ich zur Tür. Ich griff nach dem Knauf, aber er ließ sich nicht bewegen. Bin ich eingesperrt? Stimmt, als Jesse gestern den Raum verließ, hatte ich einen Schlüssel gehört. Aber wie komme ich jetzt hier raus? Panisch sah ich mich um, aber hier war nichts, mit dem ich mich hätte befreien können. Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Jemand war an der Tür. Ein Schlüssel kratzte im Schloss, einen Moment später öffnete sich die Tür. Rubin verschwand. Überrascht betrachtete ich eine Dämonin mit langem, rotem Haar, das sie zu einem Zopf zusammengebunden hatte. In ihrer Hand hielt sie ein Tablett mit einem Apfel, etwas Brot und Käse. Mit einem freundlichen Lächeln sah sie mich an. „Guten Morgen. Du bist aber früh wach geworden.“ „Guten Morgen“ antwortete ich irritiert und beobachtete, wie sie Richtung Schreibtisch ging. Sie stellte das Essen ab und drehte sich tadelnd zu mir, eine Hand in die Hüfte gestemmt. „Also wirklich, vor so einem wichtigen Tag hättest du dein Abendessen nicht unangetastet stehen lassen sollen. Wie willst du bei deiner Prüfung heute dein Bestes geben, wenn dein Magen leer ist?“ Wie auf Abruf knurrte mein Magen und ließ ihre Gesichtszüge wärmer wirken. „Siehst du, was ich meine? So, und jetzt iss ordentlich, ich werde später nach dir sehen und dich bis zum Ausgang begleiten.“ Als sie sich in Bewegung setzen wollte, fand ich meine Stimme wieder. „Wartet!“ Neugierig blieb sie stehen. „Wer seid Ihr?“ Sie lächelte herzlich. „Lassen wir das mit der höflichen Etikette, wenn du nichts dagegen hast. Nenn mich Fonda, ich bin Heilerin im Gefängnistrakt. Aber jetzt komm endlich und greif zu!“ Ein erneutes Ziehen in meinem Magen ließ mich nicken. Da fiel mir etwas ein. „Wenn Ihr… Ich meine, wenn du die Zelle wieder verlässt, kannst du die Tür bitte nicht abschließen?“ „Tut mir leid“ antwortete sie mitfühlend. „Anweisung von oben. Ich muss die Zelle immer geschlossen halten.“ „Verstehe“ sagte ich zerknirscht. „Aber ich kann dir beim Essen gern Gesellschaft leisten, wenn du das möchtest.“ „Ich will Euch… dich nicht von der Arbeit ablenken.“ Sie winkte mit einem Lächeln ab. „Ach was, im Moment habe ich nicht viel zu tun. Es gibt gerade nur wenige Gefangene, um die ich mich kümmern müsste.“ Gefangene… Ob ich jetzt auch einer davon war? Ich ging zu ihr und setzte mich auf den Stuhl, während sie sich an den Schreibtisch lehnte. „Sag mal… Wenn du mir die Frage erlaubst, warum sitzt der Schützling den Königs in einer Hochsicherheitszelle?“ „Hochsicherheitszelle?“ vergewisserte ich mich. Bis auf die Stahltür und die hohen Fenster gab es nicht unbedingt hohe Sicherheitsvorkehrungen hier drin. Sie nickte. „Es sieht vielleicht nicht danach aus, aber das ist eine der sichersten Zellen die wir haben. Die Tür ist mehrfach verstärkt, so ziemlich alles hier drin magisch versiegelt, das Schloss kann nicht geknackt werden und in den dicken Wänden sind Insignien eingearbeitet worden, die jegliche magische Fähigkeiten entweder verstärken oder blockieren können. Je nachdem welche man von außen aktiviert.“ „Warum sollte man magische Fähigkeiten in einem Gefängnis verstärken?“ „Iss“ sagte sie schmunzelnd. Während ich mir ein Stück Brot nahm, redete sie weiter. „Das stammt noch aus Kriegszeiten. Nicht magische Kreaturen wurden hier drin eingesperrt und gefoltert. Bestimmte Manipulationszauber konnten durch die Insignien verstärkt werden.“ Ich schluckte schwer. Blüht mir das etwa auch? „Keine Angst, das wird schon seit Jahren nicht mehr praktiziert. Vor allem nicht bei dir. Die Wachen wurden dazu angehalten dich in Ruhe zu lassen, solange du dich fügst. Was mich wieder zu meiner Frage bringt: Warum bist du hier?“ Ich wich ihrem Blick aus, starrte auf das Brot in meiner Hand. „Gute Frage“ murmelte ich leise. „Hat dir Meister Jesse gestern nichts erzählt?“ Ein leises Seufzen kam über mich. Wie könnte ich dieses Gespräch vergessen? „Mein Schutzgeist hat gestern jemanden angegriffen“ flüsterte ich. „Du hast deinem Schutzgeist den Befehl zum Angriff gegeben?“ fragte sie ungläubig. Schnell schüttelte ich den Kopf. „Er wollte mich beschützen. Jemand hatte einen Pfeil auf mich abgeschossen.“ „Ist er schwer verletzt?“ fragte sie betrübt. Wieder schüttelte ich den Kopf. „Soweit ich weiß, ist er unverletzt. Nur sein Bogen ist hin.“ „Warte mal“ sagte sie und drückte sich vom Schreibtisch ab. Ich spürte ihren durchdringenden Blick auf mir ruhen. „Willst du mir ernsthaft weiß machen, dass du nur hier bist, weil dein Schutzgeist, als Reaktion auf einen Angriff, einen Bogen kaputt gemacht hat? Deswegen landet doch niemand in einem Hochsicherheitsgefängnis!“ „Ich soll lernen mit ihm zusammenzuarbeiten“ sagte ich zerknirscht. „Mehr weiß ich auch nicht.“ „Hm.“ Sie lehnte sich wieder an den Tisch, bettete ihr Kinn in ihre Hand. „Wie merkwürdig. Welchen Schutzgeist hast du denn, dass Meister Jesse derart hohe Sicherheitsvorkehrungen trifft, obwohl nicht einmal etwas Gravierendes passiert ist?“ „Einen Drachen“ sagte ich schlicht und sah auf. Sie musterte mich überrascht. „Einen Drachen?“ fragte sie skeptisch. „Groß, Flügel, Feueratem, so ein heiliges Geschöpf aus Erzählungen, die seit hundert Jahren ausgestorben sind, Drachen?“ Unwillkürlich musste ich schmunzeln. „Nein, kein Feueratem.“ Wieder musterte sie mich eindringlich. „Du meinst das ernst“ bemerkte sie, ehe ein Glanz ihre Augen erfüllte. „Kannst du ihn rufen?“ Ich blinzelte irritiert. „Was?“ „Ich glaube dir, aber ich würde zu gern einen Drachen aus nächster Nähe sehen! Meine Großmutter hat mir damals viele Geschichten über sie erzählt, aus der Zeit, in der es noch Drachen in der Isekai gab. Du würdest mir damit wirklich eine Freude machen. Aber wenn du das nicht willst, ist das auch in Ordnung!“ „Ähm.“ Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich wollte Sternenstaubdrache allerdings nicht rufen wie einen Party Gag. Doch er nahm mir die Entscheidung ab, indem er sich einfach ohne mein Zutun materialisierte und mit einem hellen Brüllen in einem Meer aus Sternen aufstieg. Fonda schreckte nicht zurück, sondern besah sich das Schauspiel ehrfürchtig. „Das ist Sternenstaubdrache.“ Langsam ging sie auf ihn zu und streckte einen Arm nach ihm aus, zog ihn aber wieder zurück und sah zu mir. „Darf ich?“ fragte sie unsicher. Ich nickte. Sternenstaubdrache senkte seinen Kopf auf ihre Höhe und betrachtete sie eindringlich. Er schien neugierig zu sein. Ich musste lächeln. „Hallo, Sternenstaubdrache“ begrüßte sie ihn mit einer Verbeugung. Langsam ging sie um ihn herum und er hob seine Schwingen, die das Licht seicht in allen Farben reflektierten. „Du bist wunderschön“ säuselte sie. Mein Drache reagierte darauf mit einem zufriedenen Brummen. Auf Schmeicheleien spricht er also an. Er hob seinen Kopf und sah zu mir. Irgendwie wirkte er beleidigt, was mich leise lachen ließ. „Entschuldige.“ Fonda sah lächelnd zu mir. „Was hat er gesagt?“ „Er freut sich über das Kompliment“ sagte ich wahrheitsgemäß. Wieder wanderte ihr Blick zu meinem Drachen. „Ein richtiger Drache… Gab es außer ihm noch mehr?“ „Nein“ log ich schnell. „Wie schade.“ Sie sah wieder zu mir. „Dann hast du es bis auf die Spitze geschafft, nicht wahr?“ „Mhm.“ „Du kannst wirklich stolz auf dich sein. Und auch auf deinen Drachen.“ Mir stockte der Atem, ich konnte mein eigenes Herz hören. Das waren genau die Worte, die Haou am Lagerplatz verwendet hatte. Kurz bevor… Ich schüttelte den Gedanken ab. „Alles in Ordnung?“ fragte sie besorgt. „Ja, alles gut. Danke, dass du mir Gesellschaft geleistet hast, aber ich muss jetzt zum Trainingsplatz.“ Sie schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid, aber meine Anweisungen sind deutlich. Ich darf dich erst heute Mittag hier rauslassen. Außerdem hast du gerade mal eine halbe Scheibe Brot gegessen. Du wirst schön hier bleiben und etwas zu dir nehmen.“ „Von wem kommen diese Anweisungen?“ „Von Meister Jesse.“ Ich schnaufte. War ja klar. Wenn er damals auf mich aufpassen musste, weil Haou wegen seiner Pflichten nicht im Palast war, wurde ich schon für das kleinste Vergehen eingesperrt. Zwar nie in eine Zelle wie diese hier, aber ich hatte teilweise über Tage kein Sonnenlicht gesehen. Als ich zehn war, hatte er mich einmal in meinem Zimmer eingesperrt und dort vergessen. Zwei Tage musste ich ohne Wasser oder Nahrung auskommen, ehe er mir die Tür wieder öffnete. Das war meine Strafe für unerlaubtes Sprechen. Seitdem bekam ich jedes Mal Panik, wenn ich eingesperrt war. Vor allem von ihm. Diese Zelle verdanke ich wohl dem Vorfall beim Trainingsplatz. Eine sanfte Berührung an meinen Schultern riss mich aus meinen Gedanken. Fonda lächelte mich sanft an. „Ich weiß, diese Situation ist schwierig für dich, aber es ist ja nicht für immer. Und die letzte Anweisung ist übrigens von mir. Setz dich und iss etwas. Du musst bei Kräften bleiben, wenn du trainierst.“ Ich wich ihrem Blick aus und nickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)