Weil Liebe manchmal mehr ist von Tasha88 (Tsukishima x OC) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Tsukishima liegt in seinem Bett und hebt sein Handy vor sich. Er hat seine Nachrichten geöffnet und immer wieder tippt er einen Text ein, ehe er diesen erneut löscht. Am oberen Rand seines Bildschirms steht der Name seiner Freundin. Was genau war da vorher plötzlich los, dass sie einfach weggerannt ist? Er nennt sie oft genug Nervensäge, warum also reagiert sie plötzlich so? Und warum verdammt bekommt sie nicht einfach ihren Mund auf und redet mit ihm? Mit zusammengebissenen Zähnen funkelt er sein Handy an, wie als ob er sie dadurch dazu zwingen könnte, dass sie ihm schreibt und ihm sagt, was los ist. … Ist sie überhaupt noch seine Freundin? Sein Herz zieht sich unangenehm zusammen. Was, wenn nicht mehr? Was soll er dann machen? Ja, er hat sie zu Beginn nicht leiden können, das ist schon richtig. Aber … dann hat sie irgendetwas gemacht und plötzlich war alles anders. Und heute … Er will nicht, dass sie nicht mehr seine Freundin ist! Vielleicht sollte er jemanden fragen, um Tipps bitten. Ein Bild eines älteren Jungen mit schwarzen, abstehenden Haaren und einem stechenden Blick schießt ihm durch den Kopf und schon scrollt er durch seine Telefonliste. Über dem Namen “Tetsuro Kuroo” bleibt sein Finger stehen. Kuroo wird sicherlich Ahnung haben, was Frauen angeht. Und … Nein! Nein, auf keinen Fall! Er kennt den Kapitän des Nekoma Volleyballclubs ein wenig und dieser wird ihn sicher erst einmal laut auslachen und es gar nicht erst glauben, dass er tatsächlich eine Freundin hat. Oder hatte? Wieder schüttelt Tsukishima seinen Kopf. Nein, er wird Kuroo nicht anschreiben. Der würde ihm nur dumme Sätze und irgendetwas hochtrabendes vor den Kopf knallen. Sein Gedanke schweift weiter zu Bokuto, aber der ist erst recht kein Gesprächspartner für diese Dinge, ganz im Gegenteil. Er hört ihn schon laut “Hey, hey, hey” schreien und irgendwelche dummen Tipps geben, woraufhin Akashi dazwischen gehen wird und ihm von allem abraten wird, was das Ass von sich gegeben hat. Mit gerunzelter Stirn legt Tsukishima sein Handy zur Seite, als er einen Einfall hat. Warum eigentlich Leute fragen, die so weit weg sind? Er hat doch selbst ein paar Drittklässler unter seinen Mannschaftskameraden … Freunden … Ach man, Keiko! “Du bist wirklich eine Nervensäge”, grummelt der Großgewachsene, ehe auch er sich zur Seite dreht und in die Dunkelheit in seinem Zimmer schaut, ehe er seine Augen schließt. Er wird morgen im Volleyballclub die Älteren fragen, ob sie ihm irgendwelche Tipps haben. ~🏐~ Immer wieder legt sich Tsuksihimas Blick auf die Drittklässler, die nur noch kurze Zeit dem Karasuno Volleyballclub angehören werden. Die drei stehen zusammen, machen Scherze und lachen. Sie scheinen die letzte Zeit zusammen noch voll auskosten zu wollen. Unsicher geht Tsukishima auf sie zu. Soll er sie wirklich fragen? Doch ehe er sich dagegen entscheiden kann, liegt schon Sugawaras Blick auf ihm. “Hey Tsukki”, ruft er und winkt mit einer Hand, woraufhin der Angesprochene gerade noch ein Augenverdrehen verkneifen kann. “Hey”, murmelt er und schiebt seine Hände in die Hosentaschen, während er auf die drei Älteren zutritt. “Hey, ist irgendwas? Du siehst aus wie sieben Tage Regenwetter.” Azumane, der besorgt wirkt, schiebt eine Hand an seinen Hinterkopf. “Und ist mit Izumo alles in Ordnung? Sie war heute gar nicht da, obwohl sie doch für Yachi einspringen wollte.” Sawamura hat die Stirn gerunzelt und betrachtet den vor ihnen Stehenden genau. “Stimmt. Habt ihr etwa gestritten?” Sugawara nimmt wie immer kein Blatt vor den Mund. Schon röten sich Tsukishimas Wangen und er sieht zur Seite. “Na ja”, murmelt er. “Können wir dir vielleicht irgendwie helfen?” Sawamura macht einen kleinen Schritt nach vorne. Da, das ist doch die Chance, oder? Vorsichtig hebt Tsukishima seinen Kopf. “Ehrlich gesagt … also … Ja, Keiko und ich habe gestritten … glaube ich. Keine Ahnung, sie redet halt nicht mehr mit mir. Und ich wollte euch eigentlich fragen …” “Wir helfen dir gerne, das weißt du hoffentlich. Wenn du Hilfe mit Izumo brauchst, sind wir natürlich für dich da.” Der noch aktuelle Kapitän lächelt aufmunternd. Das Lächeln entgleist jedoch sogleich, als Sugawara ihm eine Hand auf die Schulter legt. “Ähm, ich glaube nicht wirklich, dass du dazu geeignet bist, Beziehungstipps zu geben, Daichi.” Sawamuras Gesicht verfinstert sich. “Was soll das denn heißen?” “Naja, Suga hat vollkommen recht, Daichi. Du bemerkst seit Jahren nicht, dass es da ein Mädchen gibt, das dich mag.” Azumane legt seinen Kopf schräg. “Häh? Ein Mädchen, das mich mag? Wer denn?” Die kurzzeitige, missmutige Stimmung Sawamuras weicht Verwirrung. Mit der immer noch auf dessen Schulter liegenden Hand, klopft Sugawara diese und seufzt. “Und genau deshalb bist du als allerletzter dazu geeignet, Beziehungstipps zu geben.” Azumane legt eine Hand vors Gesicht und schüttelt seinen Kopf, ohne einen Ton von sich zu geben. “Jetzt sagt schon! Wer mag mich? Das hätte ich doch gemerkt, vor allem, wenn es schon seit Jahren so ist!” Tsukishima begutachtet mit genervt verzogenem Gesicht die drei Älteren. Und ausgerechnet die wollte er um Hilfe bitten? Das war fast eine genauso dämliche Idee, wie Kuroo oder gar Bokuto zu schreiben. “Na dann”, gibt er von sich und hebt eine Hand, “ich geh dann mal wieder.” “Hey, stopp! Du gehst jetzt nicht”, hält Sugawara ihn auf. “Mal abgesehen davon, dass unser lieber Daichi hier”, er schlägt diesem mit voller Kraft auf den Rücken, “es nicht blickt, dass ein Mädchen auf ihn steht, hast du das ja schon kapiert.” “Naja …”, murmelt Tsukishima. “Also gut, jetzt sag dem lieben Onkel Koushi schon, was mit deiner Liebsten los ist, dann werden wir das alles schon wieder in Ordnung bringen.” Und nun sehen die anderen drei Sugawara ungläubig an, der sich gerade mit der Faust auf die Brust schlägt. “Onkel Koushi?”, flüstert Azumane Sawamura zu. “Das klingt … so falsch …” Der Angesprochene zieht seine Schultern hoch und sofort werden beide wütend angefunkelt. “Haltet eure Klappe, ihr beide habt schließlich null Ahnung!” “Du auch nicht!”, erwidert Sawamura sofort. “Ähm …”, bringt Tsukishima hervor, der sich in diesem Augenblick ganz weit weg wünscht. Er hatte wahrlich schon bessere Ideen … “Tsukki, was ist los?”, richtet Sugawara wieder an ihn, nachdem er seinen Freunden einen weiteren, wütenden Blick zugeworfen hat. Na gut, jetzt ist er hier und vielleicht können die drei ihm doch noch helfen, die Hoffnung stirbt schlussendlich zuletzt. “Gestern … wir sind gerade hier losgelaufen, also Keiko und ich, da hat sie plötzlich gefragt, ob ich etwas, das ich gestern zu ihr gesagt habe, auch ernst gemeint habe.” “Und das hast du?”, fragt Azumane. “Natürlich”, stimmt Tsukishima sofort zu. “Wichtiger ist doch viel mehr, was genau du gesagt hast.” Sawamura verschränkt seine Arme vor seinem Oberkörper, während er neben Sugawara tritt. “Gesagt habe ich”, unsicher kratzt sich der Großgewachsene vor den Drittklässlern am Hinterkopf, “dass sie eine Nervensäge ist. Aber”, versucht er sofort sich zu verteidigen, “das sage ich ihr sehr oft, sie sollte also wissen, dass ich das ernst gemeint habe.” Es herrscht Stille. Mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund wird der Jüngere angestarrt. Sugawara ist der erste, der sich wieder fängt. “Wie bitte? Du hast deine Freundin allen ernstes beleidigt und dann wunderst du dich, dass sie wütend ist?” “Das hat doch gar nichts zu bedeuten! Ich nenne sie oft Nervensäge, sie ist schließlich sehr häufig auch eine!” Tsukishima beißt seine Zähne zusammen. “Wenn das eine Beziehung bedeutet, dann bin ich froh, keine zu haben”, murmelt Sawamura. “Von wegen! Erstens ist eine Beziehung im Normalfall nicht so”, Sugawara deutet auf Tsukishima, während er seinen besten Freund anspricht, “und zweitens hast du vermutlich immer noch keine Ahnung, welches Mädchen dich mag und das regt dich gerade auf.” “Halt die Klappe Suga”, presst der Angesprochene zwischen seinen Zähnen hervor. “Schlussendlich war es vermutlich wirklich nicht sinnvoll, ist es auch generell nicht, deine Freundin als eine Nervensäge zu bezeichnen.” Azumane zuckt mit seinen Schultern. “Aber so ist unsere Beziehung halt!”, versucht sich Tsukishima zu verteidigen. “Wir haben uns von Anfang an alles mögliche an den Kopf geworfen!” “Ja”, wieder verfinstert sich Sawamuras Gesicht, “daran erinnere ich mich nur zu gut. Und ich bin mir sicher, dass du dich daran erinnerst, es zumindest solltest, dass ich es nicht akzeptiere, dass Mädchen beleidigt werden!” Der Erstklässler schrumpft vor ihnen regelrecht zusammen. “Sie hat doch noch gemeint, dass ich sie ja gerade deswegen liebe, weil sie eine Nervensäge ist. Und das habe ich eben bestätigt.” Kaum dass er das gesagt hat, herrscht wieder Stille. “Ähm … also … du hast ihr bestätigt, dass du sie gerade deswegen liebst, weil sie eine Nervensäge ist?”, fragt Azumane langsam. “Ja, habe ich. Sie hat es gefragt und ich meinte, ja, so wird es wohl sein. Oder etwas in die Richtung.” Als die Drittklässler plötzlich laut zu lachen beginnen, runzelt Tsukishima verwirrt seine Stirn. Was ist denn jetzt bitte los? “Also das kapiere sogar ich!” Lachend deutet Sawamura mit einem Finger auf den Jüngeren. “Ja, so ist das wohl.” Azumane nickt, versucht dabei wieder ernst zu werden, was ihm jedoch nicht wirklich gelingt. “Ach Tsukki”, Sugawara schlägt ihm auf die Schulter und seufzt, “du musst besser zuhören, wirklich. Izumo wollte nicht wissen, ob du sie wirklich für eine Nervensäge hältst, denn das scheint sie ja wirklich zu wissen, sondern ob du das andere, was du damit gesagt hast, ernst gemeint hast.” “Häh?” Nun ist Tsukishima total verwirrt. Was soll der denn sonst gesagt haben? “Zumindest bist du nicht der einzige, der langsam ist”, richtet Azumane in dem Augenblick an den Kapitän, dessen Stimmung sofort umschlägt. “Halte gefälligst deine Klappe!” Wieder lachen Azumane und Sugawara, ehe zweiterer wieder denjenigen ansieht, der sich hilfesuchend an sie gewendet hat. “Überleg doch mal. Sie meinte was genau zu dir?” “Dass ich sie eben gerade deswegen liebe, weil sie eine Nervensäge ist?” “Okay, lass das mit der Nervensäge mal weg.” “Dass … ich sie deswegen liebe … also … sie … liebe.” Sein Satz wird immer stockender. “Genau. Habt ihr euch denn überhaupt schonmal gesagt, dass ihr euch liebt? Ich meine damit, dass ihr es laut ausgesprochen habt. Hast du ihr gesagt, dass du sie liebst?” Sugawara grinst breit, da er sich mehr als sicher ist, auf der richtigen Spur zu sein. Tsukishimas Wangen färben sich wieder einmal rot. “Nein.” “Okay. Und was hat sie dich gestern gefragt, weshalb sie wohl so wütend wurde?” “Ob ich es ernst gemeint habe, was ich gesagt habe …” “Also?” Sugawara wedelt mit seinen Händen im Kreis herum. “Du … ihr meint … dass sie wissen wollte … ob ich sie wirklich …” Tsukishimas Augen weiten sich. “Jap, das wird es gewesen sein. Du machst das schon. Bist ja schon groß.” Über seinen eigenen Witz lachend, schlägt Sugawara ihm erneut auf die Schultern. “Okay, wenn das geregelt ist”, Sawamura deutet auf Tsukishima, ehe er seinen besten Freund anblickt, “wer ist das Mädchen, das mich mag?” Sugawara hält inne, ehe er seufzt. “Ernsthaft?”, fragt er. “Du weißt es wirklich immer noch nicht?” “Rede nicht so dumm rum sondern sag es mir!” “Ich gebe dir einen einzelnen Tipp, mehr aber auch nicht.” Nun deutet Sugawara auf seinen besten Freund. “Du kennst sie seit der Mittelschule.” Einen Moment sieht Sawamura ihn noch verwundert an, dann weiten sich seine Augen und ein überraschter Gesichtsausdruck erscheint auf seinem Gesicht. “Was?” “Na also, der Groschen scheint gefallen zu sein.” “Tja, ob das was bringt?” Azumane hebt seine Augenbrauen. “Das werden wir vermutlich irgendwann erfahren … oder niemals. Ich weiß nicht, ob er es sich überhaupt traut, sie jetzt nochmal anzusprechen.” Und kaum dass Sugawara diesen Satz ausgesprochen hat, schlägt Sawamura ihm bereits eine Faust auf den Kopf. “Halt einfach die Klappe, Suga!” Das alles bekommt Tsukishima gar nicht mehr wirklich mit. Er steht da, eine Hand an seinem Kinn, während sein Herz in seiner Brust unglaublich schnell schlägt. Ist es wirklich das gewesen? Hat Keiko wirklich wissen wollen, ob er sie liebt? Und stattdessen hat er sie auch noch als Nervensäge bezeichnet? Kein Wunder ist sie wütend geworden, er hätte sicher genauso reagiert. Und er muss dringend mit ihr reden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)