Orochimaru zieht um von Elric_Brother_No1 (Eine Komödie in viel zu vielen Akten) ================================================================================ Orochimaru zieht ein (Oto-Trio) ------------------------------- Heute ist der 283. Tag, seitdem ich angefangen habe, willkürlich Tage zu zählen. Meister Orochimaru und ich suchen immer noch nach einem neuen Zuhause. Obwohl wir beide bereits an das Obdachlosendasein gewöhnt sind, hat unsere neue Begleitung noch mit einigen Problemen zu kämpfen: „Gibt es in Oto eigentlich nirgendwo Internet?" „Das hier ist das Land der Reisfelder", stellte ich sachlich fest. „Wie auch immer, du besitzt weder Internet noch Haus, so krass kann deine Macht gar nicht sein." Versuchte der Junge Meister Orochimaru weiter zu provozieren. Ich stieß ihn an, wobei er beinahe in den Dreck flog, was wohl meinen superkräftigen Schultern zu verdanken war. „Pass auf was du sagst, du hast es hier immerhin mit Meister Orochimaru zu tun", versuchte ich ihn zu warnen. Der Kleine sah mich entgeistert an: „Pass du lieber auf, du weißt wohl nicht, mit wem du es hier zu tun hast!" Ich verdrehte die Augen. Das ging schon seit Tagen so: Immer, wenn man versuchte, dieser Göre irgendwas beizubringen, fing er mit seinem Uchiha Geschwafel an. „...der Uchiha! Und ich bin immer noch freiwillig hier, ich kann jederzeit wieder abhauen." Beendete er sein Gelaber. Daran war ich auch bereits gewohnt. Und wie immer antwortete ich mit: „Du solltest froh sein, dass Meister Orochimaru seine Macht mit dir teilen möchte." Dann lächelte ich verschwörerisch. „Wir hätten sie auch an deinen Bruder geben können." Drauf antwortete er nichts mehr, was bestimmt meiner tollen Redekunst zu verdanken war. „SasUke," ergriff Meister Orochimaru endlich das Wort. Er legte seine Hand, die er endlich wieder bewegen konnte, auf die Schulter der Konoha-Blage. „Hab bitte noch ein wenig Geduld. Ich treffe mich morgen mit einem Immobilienmakler! Dann finden wir bestimmt ein tolles Haus und du bekommst dein eigenes Zimmer mit einem tollen Ausblick und einem Ponyhof!" Versuchte er die Stimmung aufzulockern. „Meister Orochimaru, bitte, ihr müsst ihn nicht verwöhnen. Der Junge sollte froh sein, dass er überhaupt einen Einblick in eure Macht bekommen durfte." Das Kind schien sich überhaupt nicht verwöhnt zu fühlen, denn es hatte immer noch einen missbilligenden Gesichtsausdruck, der sich jedoch an seine Spielekonsole richtete: „Verdammt, schon wieder verloren!" Er sah auf. „Online laggt es die ganze Zeit. Der Empfang hier ist echt unter aller sau. Was ist das hier eigentlich für ein Scheisskaff! Ich hoffe, das nächste Haus, in das wir ziehen hat wenigstens einen Stromanschluss, im Gegensatz zu dieser gammligen Höhle. Ich muss meinen Akku aufladen!" „Wir hatten Strom," korrigierte ich ihn, „nur keine Steckdosen." Der Abend endete in einer heftigen Diskussion darüber, warum unter dem freien Himmel schlafen keine Option war. Mir machte es nichts aus, wo Meister Orochimaru hinging, da würde ich auch sein, aber das Quengelkind aus Konoha nahm die Großartigkeit, Orochimarus Untergebener sein zu dürfen, nicht gerade positiv auf. Heute ist der 284 Tag, seitdem ich angefangen habe, willkürlich Tage zu zählen. „Hier SasUke, kauf dir was Schönes!" Meister Orochimaru hielt dem Jungen ein kleines Vermögen hin. „Ich werde mich inzwischen mit dem netten Herrn Makler treffen, während du dir die Stadt ein bisschen ansehen kannst!", bot er an. „Wollen sie ihn wirklich unbeaufsichtigt in die Stadt gehen lassen?", fragte ich den Meister vorsichtig. „Ach, SasUke ist ein verantwortungsvoller Junge!", erwiderte dieser mir. Für einen Moment überlegte ich, den Jungen zu begleiten, entschied mich dann aber dagegen. Hoffentlich würde er sich verlaufen und nie wieder zurückfinden. Dann würden wir wenigstens ein Zimmer einsparen. Und die Stromkosten würden auch deutlich niedriger sein. „Wo wollen wir uns den mit dem Typen treffe, Meister Orochimaru?" Ich war ein wenig beleidigt, nicht in alle Einzelheiten eingeweiht geworden zu sein, da Meister Orochimaru ohne meine Unterstützung oft so hilflos war. „Ich wusste nicht, dass wir planen, wieder in ein Haus zu ziehen.“ „Nun, ich habe in einem Elternratgeber gelesen, dass es besonders für Kinder aus schwierigen Verhältnissen auf die Dauer nicht besonders gut ist, wenn um sie herum kein stabiles Umfeld herrscht. Und dazu gehört nunmal auch ein fester Wohnsitz“, erklärte der Meister. „Wir ziehen also nur um, damit dieses Balg- ich meine natürlich Sasuke sich besser fühlt?“ Die Pläne des Meisters waren für mich natürlich nicht immer nachvollziehbar. Wie auch? Es gab einen guten Grund, warum ich nur sein Untergebener war. Aber dies erschien mir doch ein wenig… „Nein, Kabuto! Es geht darum, dass Sasuke gut aufwachsen kann! Ich möchte doch nicht, dass er als mein neues Gefäß auf die schiefe Bahn gerät!“ „Natürlich, Meister Orochimaru.“ Der Meister erzählte weiter: „Ich habe mich online bereits ein wenig umgesehen und ein paar tolle Angebote entdeckt. Natürlich habe ich mich für das beste entschieden, wir können es uns schließlich leisten.“ Ich fragte mich, wie viel Geld Meister Orochimaru wohl für Sasuke ausgeben würde. Selbst hatte ich mich immer nur mit einem Schrank unter einer Treppe zufriedengeben müssen. Nicht, dass mir das etwas ausmachte, nur fand ich, dass Meister Orochimaru, immer wenn es um dieses Kind ging, anfing, ein wenig zu übertreiben. Hoffentlich hielt er es diemal im moderaten Maße, sonst würde mein Gehalt wahrscheinlich wieder gekürzt werden. Mein meistes Geld machte ich sowieso mit meinen Informationskarten. Shinobi jedes Landes konnten die Dinger immer gebrauchen. „Deshalb“, fuhr der Meister fort, „habe ich darum gebeten, dass wir uns das Haus einmal ansehen dürfen. Nicht, dass das nötig wäre. Wenn alles gut läuft, können wir schon heute einziehen.“ „Was?“, entwich es mir beinahe erschrocken. Natürlich hatte ein Genie wie Orochimaru schon soweit vorausgeplant, aber… „Meister Orochimaru, finden sie das nicht ein wenig überstürzt? Das Wetter ist doch noch warm genug, um die nächsten Wochen im Freien zu schlafen. Außerdem haben wir doch genug Verstecke, in denen wir unsere Experimente fortführen können. Nur weil Otogakure nicht mehr steht, müssen wir doch nicht gleich-“ „Kabuto!“, unterbrach mich der Meister, „Ich habe dir doch bereits erklärt, dass es zu SasUkes Besten ist, in ein vernünftiges Haus zu ziehen!“ Er wandte sich beinahe beleidigt von mir ab, während ich versuchte, meine Fassung wiederherzustellen. Seit er bei uns war, drehte sich alles um diesen Bengel und wenn man versuchte, den Jungen auf seinen Platz zu verweisen, mischte sich Meister Orochimaru ein und erklärte einem, warum das schädlich für „SasUkes“ Entwicklung war. Es gab keine vernünftige Erklärung dafür, wieso der Meister ihn so in Schutz nahm. Die Fähigkeiten des Jungen waren kaum ausreichend, um Meister Orochimaru in einem Genjutsu gefangen zu halten und wenn man sich den Charakter von dieser Göre so ansah, hatte man das Bedürfnis, ihm in der nächstbesten Pfütze zu ertränken. Weshalb also las Meister Orochimaru ihm jeden seiner Wünsche von den Lippen ab und warum versuchte er immer wieder, Sasuke alles recht zu machen? „Dahinten ist es schon“, riss mich der Meister aus meinen Gedanken. „Den Bildern nach zu urteilen, die ich online gefunden habe, ist dieses Haus der perfekte Ort für uns. Viele, hübsch eingerichtete Zimmer, ein großer Garten in dem SasUke spielen kann und ein geräumiger Keller, in dem wir unsre Experimente fortführen können. Das alles nur leicht abseits dieser Stadt hier, in der niemanden auffallen würde, wenn mal jemand verschwindet." Wie ich hoffte, dass das dem Jungen passieren würde. „Ich wollte nicht, dass SasUke bei dieser Formalität dabei ist, weil ihn so ein Erwachsenenkram bestimmt nur langweilt. Du weißt schon, Finanzierungsplan, Versicherung, das ganze Zeug langweilt ihn sicher schrecklich." Natürlich musste ich Meister Orochimaru Recht geben. Das Haus, das er gefunden hatte, was wirklich schön und auch geräumig genug, dass ich dieser Plage möglicherweise sogar tagelang aus dem Weg gehen könnte. Was ich nicht tun würde, schließlich musste ich Meister Orochimaru verteidigen, sollte der Junge wieder sein Mundwerk lockern und versuchen, ihn zu denunzieren. In der Nachbarschaft musste jedoch irgendwo ein Irrenhaus stehen, denn die blonde Dame, die vor der Tür stand, war definitiv aus einem geflohen. „Hm?" Schnaufte sie, als wir uns ihr näherten. „Treten sie bitte auf Seite, wir sind hier verabredet." Versuchte ich sie aus Meister Orochimarus Blickfeld zu verscheuchen. „Wie bitte?“, bekam ich als Antwort zurück, in einer Stimme, die deutlich maskuliner war, als ich erwartet hatte. Die Augen der Frau musterten mich argwöhnisch und sollte sie ein Ninja sein, hatte ich wohl mit einem Angriff zu rechnen. "Gnädige Frau," versuchte ich es erneut und ich konnte schwören ein geknurrtes: „Warum passiert mir das immer“ von ihr zu hören, "sie stehen hier vor Meister Orochimaru, ich muss sie also bitten, sofort von hier zu verschwinden!" "Hm, Orochimaru," murmelte sie bedächtlich, als würde sie der Name an etwas erinnern, während mein Blick den langen schwarzen Umhang hinunterglitt, der mit roten Wolken geschmückt war. In diesem Moment merkte ich, dass ich verkackt hatte. "Äh, nein!", unterbrach Meister Orochimaru meinen Gedankengang. "Mein Name ist Björn! Björn Nicht-Orochimaruson!", versuchte er der Blondine schnell zu erklären. "Orochimaru ist nur mein Spitzname! Aber ich muss sie auch bitten, mir aus dem Weg zu gehen, wir treffen uns hier nämlich mit einem Immobilienmakler!" "Hm, also mit mir!" Lächelte sie und in diesem Moment wurde mir klar, dass ich einen größeren Fehler begangen hatte als zuvor gedacht. "Sie sind Immobilienmakler? Nein! Das kann nicht sein. Haben sie mal in den Spiegel geschaut? Sie sehen absolut nicht seriös aus! Und diese Frisur erst! Ha! Dumm!" Meister Orochimaru warf mir einen warnenden Blick zu. "Kabuto! Man sieht doch sofort, dass diese...Frau“, seine Stimme nahm beim letzen Wort einen fragenden Ton an, „ein Künstler ist!" "Sie sind jetzt schon die unhöflichsten Kunden, die ich je getroffen habe“, murmelte die Irre und versuchte sich an ein paar beruhigenden Atemübungen, bevor sie weitersprach: "Aber ich fühle mich doch geschmeichelt, dass sie mein künstlerisches Talent so schnell anerkannt haben. Dann sind sie also der Typ, der die letzten zehn Jahre in einer Erdhöhle gelebt haben soll." "Also wirklich-", wollte ich gerade anfangen, aber Meister Orochimaru unterbrach mich: "Ja, ich habe sicherlich die ein oder andere Zeit unter der Erde verbracht. Aber wissen sie, einen Künstler erkenne ich sofort, ich bin schließlich selbst einer." "Hm. Ach ja?" Die Frau lächelte zwar, schien jedoch gänzlich unbeeindruckt. "Wie haben sie sich denn künstlerisch betätigt?" "Oh, in der Zeit, in der ich meine Arme nicht bewegen konnte, habe ich Kazoo gespielt!", erklärte ihr der Meister fröhlich. Ich nickte bezeugend. Der Klang von Meister Orochimarus Musik hätte jeden Engelschor übertroffen. Auf dem Gesicht der Person, deren Geschlecht wirklich schwierig einordbar war, machte sich offener Ekel breit. „Aber reden wir nicht über meine künstlerische Vergangenheit, sondern konzentrieren wir uns lieber auf das, wofür wir hier sind. Sehen sie, mein Haus wurde vor einigen Wochen in einer Auseinandersetzung mit einigen Ninja aus Konoha und möglicherweise auch einem der drei legendären Sannin zerstört und wir suchen dringlichst nach einem neuen. Ich habe hier zufällig ein paar Millionen Ryo bar dabei und wenn sie nun so freundlich wären, mir das innere dieses Hauses zu zeigen und meine Anforderungen zumindest ausreichend davon gedeckt werden, könnte dieses Geld heute noch ihnen gehören“, bot Orochimaru unserer neuen Bekanntschaft an. „Sie müssen nicht so zwinkern, es ist mein Job, Häuser zu verkaufen“, stellte diese klar, bevor sei einen Schlüssel aus ihrem Umhang kramte und uns aufschloss. „Würden sie uns auch im Keller rumführen?“, fragte ich unschuldig, was für einen verunsicherten Blick ihrerseits sorgte, bevor sie meine Bitte bejahte. "Danke, das wäre sehr nett, Frau ähm, wie war doch gleich ihr Name?", wollte sich Meister Orochimaru bedanken. Für einen Moment sah unsere Begleitung aus, als würde sie gerade die schlimmste körperliche Tortur erfahren, die man sich nur vorstellen kann, dann atmete sie noch einmal tief durch und antwortete kurz und knapp: "Deidara. Herr Deidara", bevor er die Haustür aufstieß und uns den Vortritt ließ, wobei ich nun beinahe Angst hatte, den Typen in meinem Rücken zu wissen, da seine Augen voll mörderischer Gier funkelten. Herr Deidara begleitete uns ins Haus. "Meister Orochimaru", versuchte ich dem Meister zuzuflüstern, "dieser Typ da..." "Wer? Herr Deidara?" "Ja, genau der. Scheint der ihnen nicht auch irgendwie ein wenig..." "Feminin?" "Ja, das auch, aber finden sie ihn nicht ein bisschen seltsam?" "Kabuto! Es ist überhaupt nicht seltsam, wenn ein Mann ein wenig feminin ist!", antwortete Meister Orochimaru ein wenig zu laut, sodass der Immobilienheini uns skeptisch ansah. "Nein, ich meine diese wirren Haare und dieses Dauerlächeln!", flüsterte ich Meister Orochimaru ähnlich lauut zu. "Außerdem dieses verlangen nach Mord, das von ihm ausgeht. Und haben sie seine Hände gesehen?", fragte ich eindringlich. Wir sahen zu Herrn Deidara hin, der gerade ein Tonfigur mit seiner Hand auffraß. "Hm? Was denn? Die sah sowieso nicht gut aus. Das war Verschwendung von gutem Sprengmaterial." Meister Orochimaru und ich sahen einander eine Weile wissend an. Die erste Etage erwies sich als genau das, was man erwartete. Hier ein Wohnzimmer, da eine Küche und dazwischen unnötig dekorative Topfpflanzen, die natürlich im Preis inbegriffen waren. Herr Deidara faselte ein wenig von „japanischer“ Architektur - was auch immer das sein sollte - und seiner Auffassung von Kunst, die nicht mit der Beständigkeit dieser Häuser einstimmte und vermuten ließ, dass er nächste Woche vor unserem Haus stehen würde, um es zu sprengen. Obwohl er einsah, dass der Architekt wahnsinniges künstlerisches Talent haben musste, aber: „Nicht, dass ich mir hierfür begeistern könnte. Mir als Künstler widerstrebt einfach alles an der Einstellung, Architektur sei eine Kunst!“ "Natürlich wäre es mir ein leichtes, Häuser ähnlicher Anmut zu gestalten“, erklärte der Immobilientyp, als er uns sicher das fünfte Schlafzimmer in der oberen Etage „gezeigt“ hatte – eigentlich hatte er nur die Tür geöffnet, einmal in den Raum gezeigt und sie sofort wieder zugeknallt – „aber ich sehe den künstlerischen Aspekt doch eher in der Vergänglichkeit der Dinge und im Moment, als in so einem protzigen Gebäude." "Der Architekt ist also bekannt als Meister Yamato?", hakte Meister Orochimaru nach. "Hm, neuerdings eher als Yamato-Man. Er hat einige der Häuser, die wir vertreiben, gestaltet." "Interessant, wie viele Häuser vertreiben sie denn?", fragte er mit offensichtlich gespieltem Interesse weiter. "Unser Unternehmen ist zwar noch gänzlich neu“, erklärte uns unser Impro-Tourguide in einem Tonfall, der andeuten ließ, dass er das alles auswendig gelernt hatte und sich gerade lieber überall anders außer hier befinden wollte, „aber wir vertreiben momentan die für...Männer ihres Standes", Herr Deidara ließ den Blick über Meister Orochimaru fahren, „angemessensten Villen des Kontinents.“ "Dann haben sie sicherlich viele Mitarbeiter. So ein großes Unternehmen, beeindruckend", versuchte ich mich ebenfalls wieder in das Gespräch ein zumischen, indem ich Herrn Deidara auf höchst künstliche Art zu schmeicheln versuchte. Der Kerl war mir immer noch nicht ganz geheuer. Auf einmal ließ dieser sein Lächeln fallen und sah mich entgeistert an. "Ich bin der einzige im Außendienst. Keiner meiner Kollegen trifft sich mit Kunden." Vor der Treppe zum Keller blieb er schließlich stehen und wies uns an, vor ihm zu gehen. „Meister Orochimaru“, hielt ich den Meister zurück, „ich würde diesem Kerl den Vortritt überlassen. Sie sind immerhin einer der gesuchtesten Männer des ganzen Kontinents, wer weiß, was der Typ da plant.“ „Kabuto, sei doch nicht albern, der Herr plant nichts, außer uns vielleicht dieses Haus hier anzudrehen“, erwiderte der Meister, wobei er ein wenig über seinen eigenen Witz kichern musste. Ich war weniger amüsiert. Wenn meine unglaubliche Auffassungs- und Kombinationsgabe mich nicht täuschte, handelte es sich bei unserem freundlichen Immobilienmakler, der nur seinen Job tat, in Wirklichkeit um eines der Mitglieder von Akatsuki. Auch wenn er mir persönlich nicht bekannt vorkam, aber wer wusste schon, wie viele neue Mitglieder sie dazubekommen hatten, nachdem Meister Orochimaru diesen unkoordinierten Haufen Volltrottel unter der Leistung einer der schlimmsten Hirntoten des Kontinents verlassen hatte. Wenn dies der Fall war, hatte er es sicherlich erst Recht auf den Meister abgesehen, schließlich sahen diese Idioten Orochimaru als einen Verräter! Was wohl technisch stimmt, aber das heißt nicht, dass ich es akzeptieren muss! Meister Orochimaru musste es wohl auch aufgefallen sein, denn er fragte nun skeptisch: „Warum lassen sie uns denn den Vortritt? Haben sie Angst, im Dunkeln zu stolpern?“ Deidara winkte ab. „Firmenpolitik. Mein einziger Kollege wurde während eines Verkaufs ermordet, weil unsere Kundschaft dachte, sich so die Kosten ersparen zu können. Ich bin deshalb ein wenig auf der Hut, verstehen sie?“ „Wie tragisch“, betrauerte der Meister seinen Kollegen. „Also dann, Kabuto. Jetzt kommt doch der beste Teil.“ Seine Hände fanden sich schnell auf meinem Rücken wieder und drückten mich in Richtung Kellertreppe. „Bitte“, versuchte ich den Meister davon abzuhalten, einen schrecklichen Fehler zu begehen, „sie zuerst.“ Herr Immobilienverkäufer betrachtete uns derweil argwöhnisch. „Sie verdienen es, sich den Keller zuerst ansehen zu dürfen“, überzeugte ich den Meister letztendlich, die Stufen hinunterzusteigen. Ich folgte ihm hastig, nicht ohne mich nicht noch einmal über Schulter nach dem Gebäudevertreter umzusehen, der an der Wand lehnte und mich aus dem Augenwinkel beobachtete. Die Treppe schien endlos lang, der Keller tiefer unter der Erde als nötig. Vor mir sah ich Meister Orochimarus Hinterkopf, sein seidenes, schwarzes Haar nicht weniger schön im matten Licht der elektrischen Lampen, als es bei einer romantischen Vollmondnacht sein könnte und ich spürte mehrfach das Verlangen, meine Finger hindurchgleiten zu lassen. Hinter mir hörte ich die Schuhe von diesem Freak auf der harten Steintreppe, spürte seine hinterlistigen Augen in meinem Rücken. Ich durfte keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen, nicht durchschienen lassen, was ich über ihn wusste. Sollte es auf dieser Treppe zu einem Kampf kommen, würde mein Körper Meister Orochimaru schützen und ich würde bis zum letzten Atemzug für ihn kämpfen. Dieser Kerl hinter mir sollte sich warm anziehen, wenn er es hier auf einen Hinterhalt anlegte. Nur weil ich meinen Rücken zu ihm gekehrt hatte, war ich ihm nicht schutzlos ausgeliefert. Plötzlich stockte ich, als mein Fuß verfrüht auf dem Boden auftrat. Wir waren am Ende der eigentlich doch wirklich kurzen Treppe angelangt. „Verdammt, warum-“ Deidara atmete kurz ein, bevor er deutlich ruhiger weitersprach: „Würden sie bitte weitergehen?“ Ich hastete an Meister Orochimarus Seite. Meine Augen huschten währenddessen durch das Kellergewölbe, um jedes Detail aufzunehmen und in dem Moment, an dem ich an Meister Orochimarus Seite stehen blieb, wurde mir klar, dass ich mich verliebt hatte. Obwohl meine Liebe zu diesem Keller meinen Gefühlen, die ich Meister Orochimaru gegenüber hegte, nie nahekommen würden. „Wir nehmen es“, flüsterte ich, während meine Augen weiterhin durch die Großartigkeit dieses Raumes schweiften, was mir gleich von zwei Personen seltsame Blicke einfing. „Wir nehmen es“, wiederholte ich nun lauter und bestimmter und Herr Deidara verabschiedete sich mit einer Geste in Richtung Treppe und einem „Ich hol schonmal die Verträge.“ Die Überweisung war schnell abgewickelt. Meister Orochimaru hatte das Haus bereits als er die Bilder online gesehen hatte kaufen wollen. Das Balg aus Konoha würde bestimmt froh sein, nicht mehr unter Bäumen schlafen zu müssen und jetzt wo es sein eigenes Zimmer hatte, hatten wir unsere Ruhe. Nur Meister Orochimaru und ich, alleine im Kellergewölbe, über eine Leiche gebeugt, deren Innerstes wir gerade erforschten. Wir schlenderten den Weg Richtung Stadt entlang, um den Jungen abzuholen. Sasuke zieht aus (Oto-Trio) --------------------------- "Moment!", fing ich an, nur war leider gerade keine Wand in der Nähe, gegen die ich meinen Kopf schleudern konnte, weshalb ich auf eine klassische "Facepalm" zurückgreifen musste," du hast das gesamte Geld, das Meister Orochimaru dir vermacht hat, für eine Spielekonsole ausgegeben-" "Eine PlayStation 5, die ist gerade erst in den Handel gekommen!", unterbrach mich das kleine Miststück. "Und jetzt fällt dir auf“, fuhr ich fassungslos fort, „dass du noch kein einziges Spiel hast und fragst nach noch mehr Geld, obwohl wir dir 500$ gegeben haben!“ Meine Wut war nicht mehr in Worte zu fassen. „Aber du musstest das gesamte Geld natürlich für deine Konsole ausgeben!" "Zu meiner Verteidigung,“ maulte mich der Bengel an, „die hat nur 499$ gekostet! Ich hab‘ also noch Geld übrig!" "Ja, aber nur einen Dollar!" "Eben, das ist ja der Punkt! Damit kann ich mir kein einziges Spiel kaufen." "Also wirklich..." Ich schüttelte den Kopf. "Meister Orochimaru, machen sie dem Jungen klar, dass er kein Geld mehr bekommt", bat ich den Meister, etwas gegen dieses schreckliche Verhalten zu tun. "Ich dachte 'der Meister' sei so ein toller Typ“, fauchte mich der Kleine an, „warum hat er dann plötzlich kein Geld für solche Kleinigkeiten übrig?" Endlich drehte sich Meister Orochimaru zu uns um. "SasUke, es tut mir schrecklich leid, aber du musst verstehen, dass ich dir mein letztes Bargeld gegeben habe“, ergriff er ein etwas läppisches Machtwort, „und außerdem solltest du lernen, deine Finanzen besser zu regeln. Ich weiß, dass du noch ein wenig zu jung bist, um das wirklich zu verstehen, aber wenn man 500$ hat, sollte man nicht alles auf einmal ausgeben. Der Gesichtsausdruck des Jungen war sichtlich genervt. "Ich hoffe, wir können im Haus wenigstens einen W-Lan Router anschließen. Und ein Fernseher wäre auch nicht schlecht, sonst habt ihr mir meine PS5 doppelt versaut", murmelte der Junge geschlagen und drückte mir sein Gerät in die Hand. "Hier, halt das. Du bist doch unser Diener oder so." Er folgte der Straße Richtung Villa. Ich hob die Konsole bereits über meinen Kopf, um sie anschließend auf den Boden zu werfen, aber Meister Orochimaru hielt mich davon ab: "Lass nur, Kabuto. Er ist doch noch ein Kind. Außerdem hätten wir die 500$ dann wirklich zum Fenster rausgeschmissen." Als wir endlich am Haus ankamen, hatte sich das Konoha-Balg bereits ein Zimmer ausgesucht und mit einem "Keep Out" Schild versehrt. "Verdammt, Meister Orochimaru, sagen sie ihm dass das mein Zimmer ist!", versuchte ich, meinen rechtmäßigen Besitz zu verteidigen, nur schien der Meister wieder einen dieser Tage zu haben… "Aber er hat es sich zuerst ausgesucht. Warum nimmst du nicht eins von den vielen anderen Zimmern, die wir haben", schlug er seelenruhig vor. "Aber ich hatte schon genaue Pläne“, setzte ich an, um ihn von meiner genialen Zimmeraufteilung zu überzeugen. „Außerdem ist es das größte Zimmer und es hat als einziges einen Fernseher. Und das Fenster ist auch am größten und -" "Kabuto, lass ihn doch“, unterbrach der Meister mich mit einem Unterton, den er noch nie mir gegenüber verwendet hatte. War das etwa Wut? Hatte ich etwas falsch gemacht? „Er ist doch noch neu hier“, fuhr er fort und verschränkte entschieden die Arme, die er ja zum Glück wieder bewegen konnte, „da sollte er sich auch ein Zimmer aussuchen. Du weißt doch gar nicht, was für eine psychische Belastung so ein Umzug für ein Kind darstellt!" Da war es wieder. Seit Meister Orochimaru diesen Erziehungsratgeber auf dem Angebotstisch dieser schäbigen kleinen Kinderbücherei gefunden hatte, auf dem nur Bücher lagen, deren Verfallsdatum schon längst verstrichen war, hatte er ständig diese seltsamen Vorstellungen, wenn es um Sasukes Erziehung ging. Meiner Meinung nach war der Junge schon komplett verzogen, aber Meister Orochimaru hatte die Hoffnung wohl immer noch nicht aufgegeben, dass es noch nicht zu spät für dieses Balg war, sich zu ändern. Das Gespräch vor der Tür bekam Sasuke nur halb mit. Jedoch hoffte er, dass Kabuto endlich von Orochimaru die Meinung gesagt bekam. Seit er selbst bei dem Sannin lebte, hatte sich dieser Kerl ständig in alles eingemischt, was er mit Orochimaru besprach, und Sasuke gemaßregelt, wo er nur konnte. Als hätte der Kerl nichts Besseres zu tun! Unter Kabutos Aufsicht musste man vorsichtig sein, denn dafür, dass er schon SIEBEN Mal durch die Chunin-Auswahlprüfung gefallen war und eine Brille trug, war er verdammt wachsam und bekam alles mit. Man konnte keine falsche Bewegung machen und wenn man auch nur ein falsches Wort über Orochimaru verlor, ging er einem an den Kragen. Die Sache mit der Playstation, die Sasuke gerade anschloss, um die kostenlosen Demos zu spielen, die alles waren, was ihm gerade an Unterhaltung blieb, schien ihn aber besonders zu ärgern. Vielleicht konnte er sich seine Zeit in Zukunft so vertreiben. Kabuto zur Weißglut zu bringen hatte etwas und schwierig war es auch nicht, schließlich war diese Lusche immer zur Stelle, wenn es um ihren geliebten „Meister Orochimaru“ ging. Er schaute bedächtig aus dem Fenster, wobei er die Augen zukneifen musste, um nicht zu erblinden. Das blöde Ding nahm sicherlich die halbe Wand ein und bereitete der Sonne einen direkten Weg in sein Zimmer. Vielleicht war es Zeit für Vorhänge. Die Tage im Haus vergingen schleppend und die Beschwerden der Konoha-Blage häuften sich. Meister Orochimaru und ich arbeiteten den ganzen Tag an der Einrichtung unseres Labors und versuchten das Kind hinzuhalten. "Ich habe Sasuke versprochen, mit ihm zu trainieren. Und das werde ich auch, sobald ich mit der Arbeit am Labor fertig bin", erklärte Meister Orochimaru, nachdem der Junge schon zum 10. Mal die Treppe heruntergekommen war, nur um uns zu nerven. "Sie sind viel zu nachsichtig mit ihm", sagte ich kopfschüttelnd, als ich mich erinnerte, wie sich der Junge verabschiedet hatte: "Übrigens, eine Klimaanlage gibt's hier auch nicht!", hatte er gesagt, "und die Ventilatoren an der Decke sind viel zu laut. Außerdem ist die Fußbodenheizung viel zu warm! Warum ist die überhaupt an? Es ist Sommer! Und kann bitte jemand die Enten vorm Haus erledigen? Die gehen mir schon den ganzen Tag auf die Nerven." "Die armen Enten...", flüsterte ich zu mir selbst. "Nun, wenn Sasuke sie nervig findet, müssen sie wohl weg", hörte ich Meister Orochimaru in der anderen Ecke des Raumes sagen und mir kullerte eine Träne ins Auge. Zum Mittagessen wollte Meister Orchimaru kochen und obwohl ich ihm aus weiser Vorahnung meine Hilfe dabei anbot, lehnte er diese entschieden ab: "Kabuto, ich bin doch kein Kleinkind, behandle mich also nicht wie eines." Das Essen war also entsprechend genießbar. Das Konoha-Kind stocherte lustlos mit seinen Stäbchen im Essen herum, wahrscheinlich weil es nicht wusste, wie man damit aß, im Gegensatz zu mir, da ich um einiges kultivierter war. Meister Orochimaru stellte die letzte verkohlte Pfanne auf den Tisch, als er sich zu uns an den Tisch gesellte. "Iß endlich, Meister Orochimaru hat sich so viel Mühe gegeben!", schnauzte ich das Kind an, als ich mir den Teller mit einer schwarzen Substanz vollschaufelte. "Lass nur Sasuke, ich kann auch gerne etwas anderes kochen, wenn dir das Essen nicht schmeckt", bot Meister Orochimaru freundlich an, worauf ich nur seufzen konnte. Sasuke sollte sich glücklich schätzen. Für mich hätte der Meister niemals einfach etwas anderes gekocht. Dieser holte etwas unter seinem Umhang hervor, ein flaches, rechteckiges Paket, jedoch war es so umständlich und unsauber eingewickelt, dass man es gar nicht mehr flach nennen konnte. "Ich weiß ja, wie enttäuscht du warst, als du dir kein Spiel kaufen konntest," fing Meister Orochimaru an, "deshalb wollte ich dir das hier als Trost geben." Der Junge riss ungeduldig das Papier ab und hielt triumphierend die Hülle eines Spiels hoch. "Ich habe es extra für dich ausgesucht, es hat wirklich gute Reviews." Es war das neueste Spiel von "Studio Sai", dem besten Indie-Spiel Entwickler, den es gab. "Das wollte ich doch haben", flüsterte ich enttäuscht. Ich hatte Meister Orochimaru schon seit Wochen von diesem Spiel erzählt und Andeutungen gemacht, dass er es mir schenken sollte. Normalerweise hätte er das gemacht, aber da er Sasuke schon seit seiner Ankunft bei uns so verwöhnte, hatte ich mir eben Hoffnungen gemacht. "Vielleicht lässt Sasuke dich auch etwas spielen", versuchte Meister Orochimaru, mich halbherzig zu trösten. "Aber das Spiel hat nur eine SaveFile!", wollte ich ihm klar machen, doch der Meister war zu konzentriert darauf, Sasukes Reaktion auf sein Geschenk zu beobachten. Der Junge seufzte: "Das ist zwar nicht ganz das was ich mir erhofft hatte, aber...besser als die ganzen vorinstallierten Demos zu spielen," gab er zu. "Übrigens, ich glaube nicht, dass ich hier noch länger leben kann. Abgesehen von der fehlenden Klimaanlage, den Ventilatoren und dieser nervigen Fußbodenheizung, sowie diesen ausgefuchsten Enten, die sich einfach nicht töten lassen - glaubt mir, ich habe es versucht - ist dieses Haus auch noch auf andere Arten scheiße. Da wäre zum einen mein Zimmer", meine Miene verfinsterte sich bereits bei der Erwähnung meines Zimmers, obwohl das mit den Enten bereits schlimm genug war, "Das ist viel zu groß. Überhaupt ist alles in diesem Haus viel zu groß, aber dieses Zimmer? Gigantisch! Ich kann nicht einmal deprimiert an die Decke starren, weil die viel zu hoch ist und die Distanz von den drei wichtigsten Räumen im Haus - der Küche, dem Bad und meinem Zimmer - ist auch viel zu groß. Außerdem ist da so ein riesen Fenster. Richtig nervig! Man sieht die ganze Nacht lang die Stadtlichter, da kann man gar nicht einschlafen. Und tagsüber kann ich gar nicht sehen, was auf meinem Bildschirm los ist, weil das scheiß Licht die ganze Zeit spiegelt. Überhaupt kann man hier nicht spielen. Selbst unser W-Lan ist scheiße. Haben wir hier denn keinen Glasfaseranschluss?" "Das hier ist das Land der Reisfelder. Hier gibt es nirgendwo Glasfaser", wollte ich einwerfen, merkte aber schnell, dass es keinen Zweck hatte. "Dann ziehen wir eben in ein anderes!", gab der Junge wütend zurück. "Alles an diesem Haus ist scheiße, einschließlich meiner Mitbewohner." Ich war geschockt, dass der Junge es wagen konnte, Meister Orochimaru so zu dissen. "Trainiert hab‘ ich auch noch nicht, seit ich hier bin." Er sah den Meister böse an. "Du sagst immer, du müsstest dein Labor noch einrichten, dann hättest du Zeit für mich. Du bist wie mein Bruder, du schiebst auch ständig was vor, um nichts mit mir machen zu müssen." Dann wandte er sich zu mir: "Und du bist einfach ein Arsch-loch. Ich hasse euch alle!" Er sprang vom Tisch auf und rannte in sein Zimmer zurück. So ein Aufruhr, ohne dass irgendwer anders am Tisch irgendwas gesagt hatte. "Der Junge hat echt harte Aggressionsprobleme. Sein Bruder wirkt um einiges ruhiger. Wir hätten den nehmen sollen", murmelte ich geschlagen. Was fiel diesem Balg eigentlich ein? "Ach Kabuto,“ seufzte der Meister, „ich hab doch gesagt, dass Umzüge sich schwer auf ein Kind auswirken können. Aber hat recht, diese Fußbodenheizung ist echt nervig, wir sollten wirklich umziehen." Ich vergrub bloß das Gesicht in meinen Händen. Das Land der Reisfelder war mir eigentlich immer lieb gewesen, vor allem, weil sich meine Informationskarten hier so gut verkauften. Seit das Internet an Popularität gewonnen hatte, war Wikipedia für alle die Hauptinformationsquelle. Außer hier, weil die Leute kein Internet hatten. Ein Umzug in ein anderes Land wurde womöglich den Verlust meiner Haupteinnahmequelle bedeuten, denn Meister Orochimaru zahlte nicht besonders gut. "Na gut, wenn ihr es sagt, Meister Orochimaru" Fünf Uhr! Wehe du kommst zu spät! (Iruka & Kakashi) --------------------------------------------------- Warum hatte er sich bloß darauf eingelassen? Schon nach dem ersten halben Meter war ihm schlecht gewesen. Tatsächlich, einen halben Meter Nudeln hatte er sicherlich bereits in sich rein-gestopft und das in Sekundenschnelle. „Hey, Iruka!“, hatte Kakashi ihn gegrüßt, nachdem er aus dem Nichts aufgetaucht war. Ninja taten sowas manchmal. „Morgen bei Ichirakus! Fünf Uhr! Wehe, du kommst zu spät!“, war alles, was er gesagt hatte, bevor er wieder im spurlos Nichts verschwand. Iruka war nicht zu spät gekommen. Er hatte sich pünktlich um zehn vor im Laden niedergelassen und die nächste Stunde mit „Ich warte noch auf jemanden“, geantwortet, wenn er auf seine Bestellung angesprochen wurde. Die Drohung, mit der Kakashi seine „Einladung“ abgeschlossen hatte war auch eher dazu dagewesen, um dem ganzen Nachdruck zu verleihen und sicherzustellen, dass Iruka überhaupt auftauchen würde. Das hätte er aber sowieso getan, denn trotz Kakashis Eigenart, plötzlich vor einem zu stehen, hatte es sich doch wie eine normale Verabredung zum Essen angehört (und wann hatte Iruka eine solche jemals abgelehnt) und außerdem hatte er darin eine Chance gesehen, einen Blick unter Kakashis Maske zu erhaschen. Dann hatte es seine Begleitung auch mal geschafft, sich blicken zu lassen, hastig einen Grund dahergenuschelt, wa-rum er es nicht rechtzeitig schaffen konnte – irgendwas mit „Den verworrenen Wegen, die uns das Universum manchmal entlanglaufen lässt“ - und ihn sofort in den Grund eingeweiht, warum er sich mit Iruka hatte treffen wollen. Kurz: Iruka war der erstbeste gewesen, den er getroffen hatte und den er als würdigen Gegner für ein Wettessen sah. Die Idee war Kakashi nach eigenen Aussagen jedoch nur kurz vor ihrer Begegnung gestern gekommen, also hätte auch jeder andere nun mit ihm an der Theke sitzen können, schließlich war ein Wettessen kein besonders herausfordernder Wettkampf – dachte Iruka zumindest. Nachdem er heruntergeschlungen hatte, was sich wie die tausendste Schale Ramen anfühlte, wollte er diese Aussage schleunigst zurückziehen. Es gab mal eine Zeit, da hatte er das Zeug geliebt und Naruto beinahe bewundert dafür, dass dieser es schaffte, soviel davon am Stück zu verschlingen. Nun fragte er sich wie Naruto seine Leibspeise überhaupt noch ansehen könnte, ohne einen Brechreiz zu bekommen. Kakashi musste ein Verrückter sein, um solche Wettkämpfe regelmäßig mit Gai zu veranstalten. Genauso musste er ein Verrückter sein, um ständig diese verdammte Maske zu tragen, unter die Iruka jetzt mehr denn je sehen wollte, zumal er kurz davor gewesen war. Aber bei der Hektik des Wettkampfes hatte er es bislang noch nicht geschafft, seinen Kopf auch nur ein wenig in Kakashis Richtung zu neigen, weshalb dieses Rätseln wahrscheinlich ungelöst bleiben würde, obwohl er bereits ohne Maske neben ihm saß. Wahrscheinlich zumindest. Nach dem heutigen Tag würde er Kakashi alles zutrauen, auch das er das verdammte Ding noch beim Essen trug. Damit leerte Iruka die zweitausendste Schüssel (wahrscheinlich, es fühlte sich zumindest so an) und unterdrückte noch einmal den Drang, sich hier und jetzt zu übergeben, bevor er nach der nächsten griff. Er hätte es kommen sehen sollen. Kakashi und er hatten noch nie besonders gutgestanden und es gab keinen Grund, warum er sich mit Iruka hätte treffen wollen, abgesehen davon, dass er einmal Grundschullehrer von Team 7 gewesen war. Die brachte man in letzter Zeit besser nicht in seiner Gegenwart auf, schließlich hatte er alle drei seiner Schüler an jeweils einen der Sannin verloren. Man musste schon wirklich ein mieser Lehrer sein, wenn sich ein Schüler lieber von einem Schlangenfetischisten ohne Arme trainieren ließ. Die Mitglieder von Team 7 waren aber auch die ersten Schüler, die Kakashi für länger als eine Woche unterstellt gewesen waren, alle anderen hatte er wohl nicht als würdig empfunden und zurück auf die Akademie geschickt. Da konnte man ihm einige Lehrfehler noch verzeihen. Aber genau deshalb hatte er wohl auch eine besondere emotionale Bindung zu den dreien gehabt, auch wenn er diese nicht offen zugeben würde. Ihr Verlust hatte ihn noch ein Stückchen verrückter gemacht, denn seit Wochen hatte er krampfhaft versucht, soziale Erfahrungen zu sammeln und sogar Zeit mit Gai außerhalb ihres laufenden Wettbewerbs verbracht, woran man spätestens merkte, dass es ihm wirklich nicht gut ging. Jetzt wo Gai auf einer längeren Mission im Ausland war, hatte Kakashi angefangen, beinahe täglich andere Ninja zu den seltsamsten Wettkämpfen herauszufordern und es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es Iruka getroffen hätte. Vielleicht hatte ihn der Nachdruck, mit dem Kakashi ihr Treffen festgelegt hatte, unterbewusst doch mehr getrieben als das Mysterium unter der Maske. Iruka griff nach der nächsten Schüssel. Der Kampf gegen seine erschöpften Organe wurde immer stärker und ihm war bereits klar, dass er keinen Bissen mehr runterschlucken können würde. Immerhin hatte er sein Bestes gegeben, auch wenn er nun bei Ichirakus auf ewig Hausverbot bekommen würde, weil er die Theke mit seinem Mageninhalt eingesaut hatte. Das würde Naruto sicher gar nicht freuen. Als seine Finger ins Leere griffen, schaute er sich verwirrt nach allen Seiten um und starrte plötzlich direkt in Kakashis Gesicht. „Herzlichen Glückwunsch, Iruka“, hielt ihm dieser seine Hand hin. Die Schüssel, die vor Kakashi stand, war noch beinahe voll, dennoch – er trug die verdammte Maske! Der Dame nach zu urteilen, die neben ihnen saß und Kakashi immer noch kokett anlächelte, während sie auf höchst aufreizende Art versuchte, dessen Aufmerksamkeit zu bekommen, was Iruka schmerzhaft an seine Jungfräulichkeit erinnerte, hatte er sie wenigstens während des Essens abgelegt. Verdammt, jetzt wollte er wirklich wissen, was sich darunter verbarg. Und wenn es das Letzte war, das er sehen würde, zumindest würde dieses Ende ein Schönes sein. Vorsichtig nahm er Kakashis Hand an. „Ja, danke…“, antwortete er langsam, immer noch überrascht, dass er tatsächlich gewonnen hatte. Er hätte nicht gedacht, einen Jonin wie Kakashi jemals in irgendwas zu übertreffen, aber anscheinend tat er das. Zumindest in Sachen Fresssucht. Sie schwiegen einander noch eine Weile an, bevor sein ehemaliger Gegner in dieser epischen Schlacht um die Unterdrückung sämtlicher körperlicher Hilfeschreie den Kopf schüttelte und seufzte, dann legte er dem Nudelmann ein paar Scheine auf den Tisch und verabschiedete sich mit den Worten „Du kannst ja sicher selbst für dich Zahlen“, bevor er den Laden direkt in Richtung Sonnenuntergang verließ. Das war sicherlich nicht das erste Mal, dass er bei einer Verabredung seine Rechnung selbst bezahlen musste, aber auf jeden Fall das erste Mal, dass seine Verabredung es als so selbstverständlich hinnahm. Selbst ein Dreizehnjähriger machte sich manchmal Sorgen, um Irukas finanzielle Lage. Er legte schnell eine Summe auf den Tisch, die bestimmt für die ganzen Portionen, die ihm eben noch hochkamen, reichte, denn er hatte wirklich keine Lust, sich den tat-sächlichen Betrag auszurechnen, während sich Kakashi gerade aus dem Staub machte, murmelte etwas von einem Rest und Trinkgeld und folgte dem Verlierer auf die Straße. „Was sollte das denn eben?“, Fragte er bestimmt, was sein Gegenüber zu einem abrupten Halt brachte. „Was meinst du?“, bekam er als Antwort, wobei er nicht ganz sicher war, ob Kakashi tatsächlich so verwirrt war, wie er sich anhörte oder einfach nur provokant sein wollte. „Naja, du forderst mich zu so einem unsinnigen Wettkampf heraus, bist plötzlich ganz enttäuscht, nachdem ich gewinne und verschwindest dann, ohne mich zu entschädigen oder mir einen Gewinn anzubieten. Von jemanden wie dir hätte ich wenigstens letzteres erwartet.“ „Wir hatten und nie auf einen Gewinn geeinigt“, stellte Kakashi sachlich fest. „Nein, weil du mich so überrumpelt hast.“ Die beiden sahen einander für einen Moment schweigend an, bevor Iruka fortfuhr: „Kakashi, könnte es sein… dass du Gai ein wenig vermisst?“ „Nein, Gott nein, es ist nur…“ bekam er direkt als Antwort. „Ja, es wirkt nur ein wenig so, weißt du. Seit er nicht mehr da ist, verhältst du dich ein wenig… merkwürdig. Ich mein, ich kann‘s verstehen, es muss toll sein, einen Rivalen zu haben, der einem ebenbürtig ist und mit dem man so dumme Wettkämpfe veranstalten kann und so“, versuchte es Iruka erneut. „Ach, ebenbürtig…“ Lachte Kakashi leise, gestand es sich aber selbst zu: „Ich muss zugeben, es ist schon ganz nett, jemanden zu haben, der einen so sehr bewundert, dass er sich ständig mit einem messen will.“ Er sah in den Himmel, als würde er in Erinnerungen schwelgen. „Jemand, der den Wettkampf unterbricht, um sich einem hitzigen Wortgefecht mit einem liefert.“ Sein Auge wanderte überall hin, außer auf Iruka. „Und einen als goldenen Maß-stab sieht. Und sich wirklich freut, wenn er einen übertrifft, weil er glaubt, dass er dadurch großes Können unter Beweis gestellt hat und…“ Er stoppte für einen Moment und sah sich verlegen um: „Und einem egal ob man gewinnt oder verliert immer wieder sagt, wie cool man eigentlich sei.“ „Verstehe“, flüsterte Iruka, mehr zu sich selbst, obwohl er überhaupt nicht verstand. Offensichtlich befand er sich auf einem ganz anderen Level der Passion als die beiden. „Das mit dem Gewinn tut mir leid“, gab Kakashi plötzlich zu. Dann lachte er verlegen und fuhr fort: „Ich muss ehrlich sagen, ich hätte nicht gedacht, dass du mich schlägst, deshalb habe ich mir auch gar keine so großen Gedanken gemacht. Ich mein, ich weiß ja auch gar nicht, was du gebrauchen könntest.“ Er lachte wieder. Iruka nickte. „Kein Problem“, sagte er verständnisvoll und lächelte. „Gib mir einfach was beim nächsten Mal.“ „Ja, beim nächsten Mal“, murmelte Kakashi und drehte sich langsam in Richtung offene Straße. „Also, bis dann“, rief ihm Iruka hinterher. „Ja, bis dann.“ Spanien Teil1 (Team Gai) ------------------------ "Los beeilt euch, wir sind endlich da!" Alle Augen am Flughafen sahen in Richtung der kleinen Gruppe, die gerade das Flugzeug verlassen hatte. "Meine Beine tun schon weh nach dem ganzen Sitzen. Als erstes werde ich wahrscheinlich 500 Runden um den Flughafen laufen." "Und ich begleite sie dabei, Sensei Gai!" Die beiden anderen Gruppenmitglieder schüttelten nur den Kopf. "Ich hab‘ ja schon befürchtet, dass das passieren würde. Sollten wir nicht eigentlich unauffällig bleiben?" "Lass sie doch machen was ihnen Spaß macht, Neji.", seufzte Tenten. "Das würde ich ja, wenn sie nicht diese verdammt grauenvollen Klamotten tragen würden!“ Gai konnte sie zum Glück nicht hören, da er gerade Fotos mit seiner Einweg-Touri-Kamera machte. Er war nämlich schon fertig mit den 500 Runden. Lee kam gerade ins Ziel gelaufen. "Mann, mit diesen Sandalen kann man echt schlecht rennen." Neji starrte auf die Touri-Sandalen unter denen sowohl Lee als auch Gai weiße Socken trugen. "Ich meine abgesehen davon, dass das ziemlich lächerlich aussieht, sind die da", er zeigte auf die Hawaii-Hemden, die die beiden trugen, "wirklich alles andere als unauffällig. Das ist eine wirklich schreckliche Tarnung und alle im Umkreis von einem Kilometer starren uns gerade an. Glaubt mir, ich kann das sehen." Tenten lachte verlegen: "Ach du weißt doch wie die sind. Selbst wenn sie perfekt normale Kleidung tragen würden, sie würden trotzdem überall Aufmerksamkeit erregen." "Deshalb wollte ich in ein anderes Team versetzt werden", knurrte Neji genervt. "Ach komm, seit du Chunin geworden bist, sagst du sowas. Da glaubt man fast, du würdest uns nicht mögen!", witzelte seine Teamkameradin mit gespieltem Entsetzen. "Ja, das könnte man glauben." "Los Leute, je eher wir den Flughafen hier verlassen haben, desto schneller können wir anfangen, uns mit der fremden Kultur hier vertraut zu machen!", forderte Gai sie auf, sich zu beeilen. "Wer zuerst aus dem Flughafen raus ist", brüllte Lee, als er sich seinen Koffer schnappte und lossprintete." Gai rannte sofort hinterher, wobei er seinen Koffer allerdings vergaß. "Oh Gott", murmelte Neji, "das kann ja nur schiefgehen." Er hob Gais sowie seinen eigenen Koffer vom Gepäckband. "Los, lass uns gehen, ich möchte die beiden für keine Minute unbeaufsichtigt lassen." "Was habt ihr denn die ganze Zeit gemacht?" Lee machte auf dem Boden vorm Flughafen Liegestütze und von so ziemlich jeden Passanten dumm angeglotzt. "Gar nichts." Neji kramte kurz in seiner Tasche. "So Leute, bevor ihr jetzt irgendwas tut, hört mir zu: Wir alle haben eine Aufgabe und wollen alles daransetzen, diese Aufgabe zu erfüllen. Aber wir müssen auch bedenken, dass wir hier Eindringlinge in eine fremde Kultur sind. Wir müssen uns dieser Kultur dementsprechend respektvoll verhalten und vor allem unauffällig bleiben, wir sind immerhin verdammte Ninja! Auch du Lee", Lee unterbrach seine Sit-Ups, als er seinen Namen hörte, "obwohl man das manchmal gar nicht glauben mag. Damit wir unsere Missionen möglichst effektiv erfüllen können", Neji entfaltete die kleine Europakarte, die er aus seinem Rucksack geholt hatte, "habe hier bereits einen Plan zusammengestellt, wie wir uns in Europa fortbewegen werden. Ich habe alle Etappen berücksichtigt und auch einen Zeitplan zusammengestellt. Ich möchte bitte, dass sich unsere Gruppe unter keinen Umständen trennt." Er sah Lee scharf an, der auf der Stelle rumlief und aussah, als wolle er bereits zum Hotel sprinten. "Keine Sorge Neji, der Zusammenhalt unseres Teams ist doch perfekt. Und jetzt alle mal lächeln!" Gai machte ein Foto von den dreien. "Okay, danke, aber ich war noch nicht fertig“, ergriff Neji erneut das Wort. „Wir alle haben neuartige Kommunikationsmittel für diese Mission gestellt bekommen." Er hielt sein Wegwerfhandy hoch. "Achtet bitte darauf, dass ihr sie in jeder Situation dabeihabt." "Wie ihr seht kann also gar nichts schief gehen!", ermutigte Gai sein Team. "Und, habt ihr alle eure Europäischkentnisse aufgefrischt?" "Si", antwortete Tenten, als habe sie bereits ihr ganzes Leben Spanisch gesprochen. "Jawohl", salutierte Lee und Neji nickte einfach. "Na dann. Europa, mach dich auf Konohas grüne Bestie gefasst!" "Mensch Tenten, ist es nicht immer wieder aufregend, wenn man sich in einem fremden Land befindet?" Tenten schaute sich schläfrig in ihrem Zimmer um oder das, was noch vor wenigen Minuten ihr Zimmer gewesen war. "Lee, hast du wieder so lange trainiert, bis der Boden eingestürzt ist?", fragte sie den Jungen im grünen Pyjama, der wie ein Frosch über ihr kauerte, benommen. "Mhhhm!", nickte Lee und ihr fiel ein weiters Stück der Zimmerdecke auf den Kopf. Dann schaute sie zu Neji, dessen Bett zusammen mit der Zimmerdecke heruntergekommen war. "Mann, ich fühle mich, als wäre ich aus dem Bett gefallen“, hörte man ihn murmeln. „Moment, das Bett ist auf mich gefallen!" Neji stand vom Boden auf, wobei er sich an der Wand abstützen musste. "Und deshalb wollte ich kein Zimmer mit dir teilen! Wer trainiert denn auch um diese Uhrzeit? Und zwar indem du die ganze Zeit mit deinen Gewichtsmanschetten auf der Stelle rumläufst! Ich hab‘ dir vor drei Stunden gesagt, dass der Boden bald zusammenbricht." "Lee, nimmst du auch regelmäßig dein Ritalin?", fragte Tenten besorgt. "Natürlich!" Lee sprang von ihrem Bett auf. "Sonst könnte das schlimme Folgen haben und das wollen wir ja nicht!" "Warum trainierst du denn mitten in der Nacht noch?" Sie rieb sich die Augen. "Ich kann einfach nicht einschlafen. Spanien ist ja so aufregend." "Wir haben hier noch nichts getan", wandte Neji ein. "Trotzdem, fremde Länder sind immer aufs Neue spannend. Nicht wahr, Tenten." „Sicher“, murmelte sie schläfrig. "Du scheinst gar nicht so begeistert zu sein", bemerkte Lee. "Nun ja, Spanien ist ja auch kein fremdes Land für mich. Ich komme schließlich von hier." "Waaaaaas?" Lee starrte sie baff an. "Das ist auch mir neu." Neji schien jetzt endlich Interesse an ihrem Gespräch zu empfinden. "Ja, ich bin Spanierin", stellte Tenten klar. "Habt ihr euch denn nie gefragt, warum ich keinen Clan-Namen habe?" "Nein, um ehrlich zu sein habe ich deinen Vornamen bereits vergessen." Neji legte sich zurück ins Bett. "Wow, Tenten, ich habe noch nie jemanden aus Spanien getroffen! Also abgesehen von dir, aber ich wusste ja nie, dass du aus Spanien kommst!" "Tja, mein voller Name ist Tenten Ramirez-Hernandez! Als ich klein war habe ich hier gelebt. Damals war ich die Klassenbeste im Stierkampf." "Kein Wunder, dass du so ein toller Ninja bist!", staunte Lee bewundernd. "Ach..." Tenten lächelte verlegen. "Wenn du willst, kann ich dich auch ein bisschen in den Spanischen Sport einweisen." "Ja! Super!" Lee sprang auf. Als er wieder auf dem Boden aufkam, machte dieser ein bedenkliches Geräusch. "Ja, aber erst morgen." Tenten drückte Lee in Richtung Bett. "Du solltest dich hinlegen", sagte sie, als sie ihn auf die Matratze drückte und eine Decke über ihm ausbreitete. Für einen Moment dachte sie darüber nach, ihn an sein Bett zu fesseln. "Du musst ja morgen ausgeruht sein-" Sie wurde von einem Schnarchen unterbrochen. Lee schlief bereits wie ein Stein. Auch Tenten legte sich zurück in ihr Bett, bekam aber keinen erholsamen Schlaf, da ihr ganzes Bett voll mit Schutt und Überbleibseln der Decke war. Am nächsten Morgen wurde sie nicht auf angenehmere Art geweckt. Die Frau vom Zimmerservice rappelte sich vom Boden auf und fluchte auf Spanisch, offensichtlich ohne zu wissen, dass Tenten jedes Wort verstehen konnte. Ihre Stimme war genau so eindringlich wie ihr Schrei, der sicherlich jeden Hotelgast um Punkt Neun geweckt hatte. "Mann, es ist immer so interessant, andere Menschen auf ihrer Muttersprache reden zu hören. Lee sprang aus dem Bett und Tenten eilte in Sekundenschnelle zu ihm hin, um seine Gewichtsmanschetten abzunehmen. Auf dem Flur trafen die drei auf Gai. "Mann, habt ihr auch so gut geschlafen? Dieser Urlaub in Spanien ist jetzt schon erholsam!" Er streckte sich ausgiebig. "Ja, die Betten hier sind wirklich klasse!", stimmte Lee zu und sowohl Tenten als auch Neji rollten mit den Augen. Dieser Urlaub würde der schlimmste überhaupt werden, da waren sich die beiden einig. Einführung in die Spionage (Shino & Hinata) ------------------------------------------- "Byakugan!" "Lass dich nicht ablenken!", mahnte er sie, während sie ihr Chakra auf ihre Augen konzentrierte. "Kannst du etwas erkennen? Wie sieht es mit ihren Lippenbewegungen aus? Kannst du da irgendwas ablesen?" Hinata schüttelte den Kopf: "Lippenlesen kann ich leider nicht." "Ich verstehe. Dann musst du es lernen. Eine Fähigkeit wie deine ist perfekt für die Spionage geeignet und wenn man sich dich mal ansieht, merkt man sofort, dass du es auch bist. Du solltest dein Können entsprechend nutzen und auch schulen." Er mochte vielleicht ein erbarmungsloser Lehrer sein, aber das Ergebnis würde überragend werden. "Lippenlesen lernen?", fragte sie vorsichtig. "Ja und zwar sobald wie möglich. Wir können uns momentan keine Verzögerungen erlauben. Die Konkurrenz bildet bereits aus und wir sind hängen im Trainingsplan hinterher.“ "Shino, ich bin mir um ehrlich zu sein gar nicht so sicher, ob ich das wirklich will." "Du stalkst Naruto doch die ganze Zeit, ich finde, es macht wirklich keinen Unterschied, wen du verfolgst. Und was du willst, ist komplett egal. Wir tun hier einen Dienst an der Allgemeinheit, das ist unsere Bestimmung als Ninja aus Konohagakure." Ein wirklich erbarmungsloser Lehrer. "Wenn du das sagst", flüsterte Hinata konfliktscheu. Shino seufzte: "Machen wir Schluss für heute", ordnete er an, "es bringt uns auf die Dauer auch nicht weiter, Kurenai beim Flirten zu beobachten. Ich will schließlich nichts aus dem Privatleben von Personen veröffentlichen. Solange es kein Kampf ist, hat es momentan keine Bedeutung." Die beiden schlenderten schweigend in Richtung Dorf, nicht ohne alle paar Meter Halt zu machen, um die Pflanzen, Schmetterlinge und Käfer in der Umgebung zu beobachten. Team Kurenai war für seine Gemütlichkeit bekannt, mit der es alle Missionen anging. "Lass uns noch was essen gehen!", schlug Hinata vor, als sie den Eingang des Dorfes nach einer Ewigkeit endlich erreicht hatten, "Das ganze Training hat mein Chakra wirklich ausgelaugt." "Nahrungspillen tun es auch", wollte Shino widersprechen, aber Hinata schüttelte entschieden den Kopf. Wahrscheinlich das Entschiedenste, das sie jemals getan hatte. "Nahrungspillen sind auf die Dauer ziemlich ungesund!" "Na gut, gehen wir essen", gab Shino nach und betrat das Dorf. Sie gingen eine Weile die geschäftige Hauptstraße entlang, bis Hinata plötzlich verschwunden war. Verwirrt schaute sich Shino nach allen Seiten um, bis er bemerkte, dass sie ihm vom Ramenladen aus zuwinkte: "Shino, komm! Ich hab schon lange keinen Ramen mehr gegessen!" Bevor sie den Laden richtig betreten konnte, schnappte er sie am Arm und hielt sie zurück. Er zögerte etwas, sagte dann aber in ernsten Tonfall: "Hinata, kein Wort von unserem gemeinsamen Training. Wirklich nichts. Wenn jemand fragt, wo wir ohne Kiba waren, sag alles, aber nichts von dem, was ich dir beigebracht habe! Verstanden?" Sie blickte ihn eingeschüchtert an, nickte dann aber: "Kein Wort." Die beiden verschwanden im Laden. "Hallo!", begrüßte der Mann hinter der Theke seine Kundschaft freudig. Dann schaute er etwas überrascht. "Oh, Shino, dich habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen!" "Teuchi, wie schön", antwortete dieser, ohne eine Miene zu verziehen. "Na, was wollt ihr zwei Hübschen denn heute essen?" "Hmm. Schwierig, es ist so viel auf der Speisekarte." "Ich nehme das, was Hinata nimmt." Dann flüsterte er ihr zu: "Nimm nichts Teures, ich will diesem Laden hier kein Geld geben." "Na dann lass ich euch noch Zeit!" Der alte Mann wandte sich der nächsten Kundschaft zu. "Ino, kümmer dich um die beiden, wenn sie bestellen wollen", wies er seine Gehilfin an. "Kein Problem." Das Mädchen trat hinter die Theke. "Ino?", Hinata wandte sich verwundert von der Karte ab, "Was machst du denn hier?" "Ich hab‘ das Ninjadasein für's erste an den Nagel gehängt", antwortete Ino, während sie sich eine Schürze umband. "Mein Team hat sowieso immer nur die schlechten Missionen bekommen und die Bezahlung war auch mies." "Und deshalb arbeitest du jetzt in einem 'Restaurant'?" Shino schien plötzlich interessiert zu sein. "Jap!", antwortete Ino schnell. "Wieso-" "Und was wollt ihr nun bestellen?", unterbrach sie ihn. "Ich nehme ein Brötchen ohne alles," antwortete er trocken. "Äh, das Tagesmenü." Hinata lächelte ein wenig, um die Situation aufzulockern. Als die beiden nur eine halbe Stunde später den Laden wieder verließen, zog Shino Hinata sofort in eine Seitengasse. "Gute Arbeit!", lobte er sie, als er sicher war, dass er von der Straße aus außer Hörweite war. Obwohl sie sich über das seltene Lob freute, war Hinata mehr als verwirrt, wieso Shino ihre Arbeit nun anerkannte. "Du warst wirklich glaubwürdig, als du so verwirrt getan hast“, erklärte er ihr. „Sie schöpfen bestimmt keinen Verdacht. Nun, zum Glück habe ich dir auch nicht erzählt, dass Ino nun für ihn arbeitet, sonst wäre deine Reaktion bestimmt verfälschter gewesen. Trotzdem, gute Arbeit." "Okay, danke..." "Also dann, bis morgen", wollte sich Shino verabschieden und drehte sich bereits der Straße zu. "Ähm, Shino, warte noch kurz", rief Hinata ihm leise zu. Er drehte sich in ihre Richtung und kam näher. "Also, weißt du, wir arbeiten jetzt schon eine ganze Weile zusammen und es gibt da etwas, was ich gerne besprechen würde." "Wir haben doch schon darüber geredet, Hinata“, erwiderte er genervt. „Wir spielen hier nicht Boulevardpresse, sondern sammeln einfach nur die Statistiken und Kampfinformationen der anderen Ninja und veröffentlichen diese auf dem Ninja-Wiki, damit alle sie sehen können. Das ist kein stalken, höchstens beschatten, und wir tun damit einen Dienst an der Allgemeinheit. Denk Mal darüber nach, wenn das Internet bald bekannter wird und von mehr Leuten genutzt wird, werden wir nicht mehr die einzigen sein, die das tun. Jeder kann die Artikel in unserem Forum bearbeiten und ergänzen und bald wirst du die Stärke und die Kampftaktiken aller Ninja, die es gibt, dort lesen können und wirst nie wieder unvorbereitet auf einen Gegner treffen!" "Nein, Shino, das haben wir ja schon besprochen. Ich wollte eigentlich über meine Bezahlung reden", sprach sie das eigentliche Thema an, das ihr auf dem Herzen lag. "Deine was?“, fragte Shino entsetzt. „Was meinst du? Dienst an der Allgemeinheit habe ich gesagt! Bist du bescheuert?" "Also gibt es keine Bezahlung?" "Nein?! Wieso sollten wir dafür bezahlt werden? Wer soll uns denn bitte bezahlen?" "Ok, schon gut“ wehrte Hinata ihn zaghaft ab, „ich wollte nur fragen. Ich meine, ich opfere meine gesamte Freizeit hierfür und ich komme mit dem normalen Training gar nicht mehr hinterher, weil diese Arbeit so viel Chakra verbraucht und ich am Ende des Tages immer komplett fertig bin und meine Familie hat mich seit Tagen nicht mehr gesehen, aber das ist ja nicht so schlimm, weil ich ja keine besonderen Hobbies habe und mein Training war noch nie so intensiv, wie es sein sollte und meine Familie interessiert sowieso nur für meine Schwester und nimmt mich nicht ernst, also hat sich eigentlich nichts geändert." "Das wusstest du doch. Ich hab‘ doch auf den Flyer extra alle Einzelheiten geklärt: Miese Bezahlung, lange Arbeitszeiten, keine Vorerfahrung nötig! Du hättest wirklich besser lesen sollen. Ich hoffe jetzt ist alles geklärt." "Ja, alles gut." Hinata blickte auf den Boden. "Also dann. Bis morgen." "Bis morgen", antwortete sie, aber Shino war bereits verschwunden und hatte sie in der Gasse alleine gelassen. "Da war aber eine ganze schöne Spannung eben vorhanden." Ino stand in Ichirakus Laden. Sie hatten gerade Feierabend gemacht. "Dieser Junge“, warnte Teuchi sie, „Ino, hüte dich vor ihm. Er ist die schlimmste Konkurrenz, die dieser Laden jemals hatte!" "Ah, also ist er auch im Spionagegeschäft", stelle Ino fest. "So kann man das nicht sagen", sagte der alte Mann nachdenklich. "Denn im Gegensatz zu uns veröffentlicht er alle Informationen, die er bekommt, online." "Ah, verstehe. Er ist also anonymer, aber auch weniger seriös, weil er die Sachen online hinter einer Paywall versteckt", versuchte Ino ihrem neuen Lehrer ihr Können zu beweisen. "Wenn es das nur wäre!", der alte Mann klang verzweifelt, "Aber veröffentlicht es einfach so in frei zugänglichen Foren! Man muss sich da nichtmal anmelden, es kostet nicht und seine Informationen waren bislang alle richtig! Er ist ein wahres Monster!" "Ja, da hast du Recht", musste Ino zustimmen. Ein neuer Anfang (Oto-Trio) --------------------------- "Hm. Also dann mal los!" Er richtete seine Frisur, zupfte seine Kutte noch einmal zurecht und trat in den Ring. "Sieh nur Sasuke, da ist ja schon Herr Deidara. Er kennt sich wirklich gut mit Architektur aus. Ich glaube, er ist Kunststudent oder so. Der hilft uns sicherlich, ein passendes Haus zu finden!" Der Junge verdrehte die Augen, woraufhin ich ihm einen mahnenden Blick zuwarf. "Das neue Haus wird bestimmt perfekt", versicherte der Meister ihm. Ich bin Kabuto und heute ist der 293. Tag, seitdem ich angefangen habe, willkürlich Tage zu zählen. Meister Orochimaru hat sich dazu entschlossen, in ein neues Haus zu ziehen, seit dieses Balg aus Konoha angefangen hat, sich zu beschweren und uns grundlos beim Mittagessen anzuschreien. Momentan befinden wir uns im Erdreich, wo Meister Orochimaru ein schönes Haus entdeckt hat. Leider mussten wir dieses Balg mitschleppen, weil der Meister ihn nicht aussetzen wollte. Herr Deidara lächelte, als wir ihm entgegenkamen, sah aber alles andere als glücklich aus. "Sie schon wieder", begrüßte er Meister Orochimaru. "Ich habe gehört, sie und ihr...Partner-" "Untergebener!", versuchte ich das Missverständnis zu klären. "Ja...natürlich. Sie und ihr Untergebener haben sich entschieden, ein weiteres Haus zu erwerben?" "Ja, wissen sie, Sasuke hier hat sich im anderen nicht ganz wohl gefühlt“, erklärte der Meister.“ "Hm? Ihr Kind?" „Oh nein, es ist nur sein neues Gefäß!", korrigierte ich schnell. „Dem da würde ich mein Geld nicht geben“, hörte ich Sasuke hinter mir meckern. Herr Deidara funkelte ihn böse an. "Tsuchi-no-Kuni, das Erdreich... Es macht seinen Namen wirklich alle Ehre." Ich schaute mir die Umgebung an, die zu 90% aus Steinen und Dreck bestand, während wir einen steinigen Pfad zu unserem neuen Haus schritten. "Das wird das Training sicherlich um einiges interessanter gestalten." Der Junge schien das erste Mal seit Wochen zu lächeln. "Falls wir endlich trainieren", fügte er jedoch hinzu. Herr Deidara schaute ihn immer noch eindringlich an. "Sag mal, du kommst mir irgendwie bekannt vor", sagte er schließlich. "Ach wirklich, ich habe dich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen." "Sasuke, zeig Herr Deidara gegenüber ein wenig Respekt!", mahnte ich ihn. "Aber ernsthaft, du erinnerst mich echt an jemanden“, erwiderte unser unseriöser Geschäftsmann dem Jungen. „Hast du irgendwie Geschwister, die man kennen könnte? Keine Ahnung, Schauspieler, Model oder so?" "Vielleicht..." Die Miene des Jungen verfinsterte sich wieder. "Hm. Also ein Bekannter von mir musste ja zwangsläufig ins Pornobusiness einsteigen. Seltsamerweise, der Typ sieht aus wie Quasimodo. Hätte ich auch fast gemusst, wenn ich nicht minderjährig wäre." "Ich gehe davon aus, dass sie nur der Keller interessiert.“ Er musterte uns, als fände er unsere Ansprüche seltsam. Und der ist wirklich enorm. Man könnte glauben, der ganze Berg wäre ausgehöhlt." Meister Orochimaru und ich sahen einander freudig an. Endlich wieder gemeinsame Abende, nur wir beide, zusammen in unserem neuen Keller über eine Leiche gebeugt. "Ok, ich versuche das mal nicht zu deuten", deutete Deidara an. "Für sie und ihren Partne- Äh, Untergebenen natürlich, gibt es noch ein großes Schlafzimmer im oberen Stockwerk, sowie ein Arbeitszimmer und ein Bad“, ratterte er eine kleine Liste runter, die die nötigsten Informationen über diese Immobilie enthielt, „und hier im unteren Stock befindet sich noch ein weiteres Schlafzimmer für..." Er schien sich nicht ganz sicher zu sein, wie er sich ausdrücken sollte. "Für den da!" Er deutete auf die Konoha-Göre. "Sowie die Küche mit Ess- und Wohnzimmer und ein weiteres und so weiter, sie wissen das ja eh, schließlich haben sie das online alles gelesen, also was tue ich überhaupt hier!“ Für einen Moment schien er sich in Rage zu reden, begann dann jedoch mit ein paar Atmübungen und sprach deutlich ruhiger weiter: „Im Gegensatz zu ihrer anderen Immobilie haben sie hier keinen Garten, dafür aber ein unendlich großes Gebiet mit Steinen, wo sich ihr...Kind die Knie bei jeder Gelegenheit aufschürfen kann. Das bringt Erinnerungen hoch. Und glauben sie mir, keinen juckt was mit den Steinen hier passiert, also reißen sie meinetwegen das gesamte Gebiet ab, sprengen sie ruhig jeden Felsbrocken in der Umgebung oder wissen sie was? Beauftragen sie mich dafür." Deidara hatte in der Zwischenzeit angefangen, einen Blumentopf mit seiner Hand aufzufressen und schloss diese nun fest, um sekundenspäter eine Amiibo-Figur zu enthüllen. Er sah das Figürchen kurz an, bevor es dem Konoha-Jungen in die Hand drückte. "Wenn du es mit Acrylfarben anmalst, quillt es sogar auf und explodiert. Dann kannst du daraus eine Rauchbombe basteln. Aber es ist sowieso aus meinem explosiven Speziallehm, also halte es von Feuer fern. Man kann mich übrigens auch als Pyrotechniker für Partys buchen, für Sprengeinsätze und für Häuserabriss.“ Er folgte ein Moment ungläubigen Schweigens, bevor er erklärte: „Mein Boss zwingt mich dazu, dass bei jeder Gelegenheit zu erwähnen." "Meister Orochimaru", fing ich an, "ich sehe dieses Haus, trotz der seltsamen Architektur schon als perfekt an, aber hinsichtlich des billigen Preises muss es doch einen Haken geben." "Hm, ja es stimmt, das Haus ist durch und durch aus Stein, besitzt viel zu viele Treppen und es hat keine Fußbodenheizung. Außerdem ist die Landschaft hier hässlich und die Leute unfreundlich, deshalb verkaufen sich die Häuser in der dieser Umgebung schlecht", erklärte uns unser Häuser Guide direkter als die Firma erlaubte. "Aber wissen sie was," er lächelte, "wenn sie dieses Haus hier kaufen, bekommen sie einen zweiwöchigen Angelurlaub gratis dazu! Und machen sie sich über die unangenehmen Nachbarn keine Sorgen, die Leben sowieso kilometerweit entfernt. Und die Kommunikationsmöglichkeiten hier sind scheiße, hier kommt nicht mal der Postbote hin. Ich musste für meine Pakete früher auch immer 20 Kilometer am Tag laufen. Zum Glück werde ich hier polizeilich verfolgt." Meister Orochimarus Augen leuchteten. "Zwei Wochen sagen sie?", fragte er voller Vorfreude. "Mhhm, mit Unterkunftsmöglichkeiten und Ausrüstung, sie müssen für nichts zahlen." "Ein Angelausflug Sasuke, klingt das nicht spannend? Nur wir beide, Vater und So... Äh, Meister und Schüler!" "Ja, nur wir drei!", freute ich mich. Meister Orochimaru winkte unserem Immobilienmakler zum Abschied zu, als dieser sich auf einen gigantischen weißen Vogel setzte und davonflog. "Findest du ihn nicht auch äußerst nett?", fragte er den Jungen. "Und dieses freundliche Lächeln!" Er drehte sich ihm hin. "Weißt du Sasuke, ich habe mir vorgenommen, mich mehr um dich zu kümmern-" "Oh nein, nicht noch mehr...", murmelte der Kleine. "weshalb ich mir etwas ganz Besonderes ausgedacht habe! Ich weise dich etwas in meine Religion ein, schließlich bist du ja der Auserwählte!" "Ja, sprich weiter." Der Junge schien endlich interessiert zu sein. "Und zwar in den Otismus!" "Ich hab‘ jetzt schon keinen Bock mehr", versuchte er das Gespräch abzubrechen. Er machte Anstalten zu gehen, wurde jedoch von Meister Orochimaru zurückgehalten. "Hier in diesem praktischen Buch," er drückte der Blage mein Lieblingsbuch: "Die Otokryphen: Alles was man über den Otismus wissen muss", welches von Meister Orochimaru persönlich verfasst wurde, in die Hand, "habe ich alles zusammengefasst. Es würde mich sehr freuen, wenn du es dir einmal durchliest und wir uns dann gemeinsam über die Theologie unterhalten können!" Der Junge nahm das Buch, schien jedoch gänzlich unbeeindruckt. "Ui, toll...", freute er sich, dann schlug er es in der Mitte auf. "Schlangen und ihre Anwendung im Schlafzimmer, der komplette Sex-Guide-" "Nein, dieses Kapitel darfst du nicht lesen!" Meister Orochimaru riss ihm das Buch weg und die Seiten raus. Ich wollte bereits mein Lieblingskapitel entgegennehmen, jedoch schlang der Meister es runter und vernichtete es so für immer. "Und das mit den Foltermethoden solltest du vielleicht auch überspringen!" Er drückte dem Jungen das Buch erneut in die Hand. "Nun geh schön auf dein Zimmer, während Kabuto und ich uns um die Einrichtung kümmern!" Die Konoha-Göre sah das Buch noch einmal skeptisch an, bevor es seine Konsole aus der Tasche kramte und in Richtung Kinderzimmer hastete. "Ach Kabuto, das letzte Haus war vielleicht ein Reinfall, aber dieses wird besser, das spüre ich!" Tobi und die Schokoladenfabrik (Shikamaru & Choji) -------------------------------------------------- "Mann, ist das nervig!" Über der kleinen Stadt, auf die sie sich zubewegten, thronten die riesigen Schornsteine der Fabrik. "Bist du etwa schon wieder am essen?" "Ich hab dir schon 100 Mal was angeboten!" "Verdammt, wenn das so weitergeht, stirbst du noch an-" Shikamaru musste sich zurückhalten, diesen Satz nicht zu Ende zu bringen, um seinen besten Freund nicht zu kränken. "Also", er schaute sich ein wenig in der Umgebung um, "unser Auftraggeber ist ein extrem reicher Juwelier." Er schaute auf die Masse an Bodyguards, die sich vor der Fabrik gesammelt hatte. "Ich glaube wir haben ihn gefunden." Sie traten näher an die Menschenmenge heran und wurden sofort von einen Typen angesprochen, der sich allein durch die Farbe seiner Kleidung vom Rest der Masse abhob: "Ah, ihr müsst die Ninja aus Konoha sein!" "NINJA!!!", brüllte ein kleiner Junge neben ihm, dessen Nase ins unendliche lief. "Äh, ja." Shikamaru war bereits gänzlich mit der Situation überfordert. "Dann sind sie wohl-" "Kunijiro ja. Und das hier ist mein lieblicher Sohn Kunihisa. Dank diesem goldenen Ticket, das ich selbst gefälscht habe, hat er eine Rundführung in dieser Süßwarenfabrik gewonnen. Und da er maximal zwei Begleitpersonen mitnehmen darf und meine Bodyguards, so nutzlos sind, dass sie mindestens zu zehnt agieren müssen, wollte ich meiner guten alten Freundin Tsunade einen Gefallen tun und habe extra Ninjas aus Konoha angeheuert. Hier nehmt euch noch mal 500$ Taschengeld.“ Er drückte den beiden Geldscheine in die Hand, die Shikamaru und Choji zögernd annahmen. "Verdammt, goldenes Ticket, Süßwarenfabrik, saureichte Eltern? Ich weiß schon wie das enden wird...", flüsterte Shikamaru seinem besten Freund zu. Irgendwo zwischendurch hatte er als Kind auch einige Werke von Roald Dahl gelesen. Obwohl ihm die Geschichte von dem hochintelligenten Mädchen mit den besonderen Fähigkeiten besser gefallen hatte als die des wahnwitzigen Schokoladenherstellers. "Au Mann, eine Süßwarenfabrik!", freute Choji sich nur. "Vielleicht gibt es dort ein paar Proben, die man essen darf!" "Nimm nichts von dem, was sie dir anbieten!", zischte Shikamaru ihn an. "Also, dann verabschiede ich mich mal von euch, schließlich bin ich eine Begleitperson zu viel!“, unterbrach Kunijiro ihre Unterhaltung. „Passt gut auf meinen Sohn auf“, rief er ihnen noch zu und hob warnend seinen Finger, „sonst..." "Okay...", antwortete Shikamaru unsicher und Choji nickte ihrem Auftraggeber versichernd zu. Dieser Mann hatte sie wirklich schnell abgewimmelt. Shikamaru stolperte zusammen mit Choji und dem Jungen auf den Hof der Fabrik, wo sich bereits eine Gruppe aus Stereotypen versammelt hatte. "Verdammt, warum musste Orochimaru auch nur dieses scheiß Ticket finden..." Ein Junge, der verblüffende Ähnlichkeit mit Sasuke Uchiha hatte, dieser wegen seines aufgemalten Barts aber auf keinen Fall sein konnte, vergewaltigte brutalst die Tasten seiner Switch. "Bessere Frage: Warum musste Meister Orochimaru ausgerechnet mir auftragen, Babysitter für dich zu spielen, wo ich doch noch das Labor einrichten muss. Er wird das doch auf keinen Fall allein hinbekommen." Ich seufzte verzweifelt. Vielleicht hatte er sich wieder wie letztes Mal in ein paar Kabeln verheddert oder sich erneut dadurch ablenken lassen, Kommentare auf den Facebook-Profilen seiner alten Teammitglieder zu hinterlassen. "Komische Typen..." Shikamaru schob Kunihisa aus Prinzip von den beiden weg. Abgesehen von dem Jungen mit der Switch, der wahrscheinlich das technikversessene Kind darstellen sollte, befand sich noch ein fetter Junge (also noch ein fetter Junge), sowie ein Mädchen im Kampfanzug, das eine Goldmedaille fürs Taijutsu um ihren Hals trug, auf dem Platz vor der Fabrik. "Verdammt, warum mussten wir ausgerechnet Veruca bekommen. Und wenn wir Veruca haben, wer ist dann eigentlich Charlie?", dachte Shikamaru laut nach. „Charlie?“, fragte Choji verwirrt. „Ja, diese ganze Situation mit der Süßigkeiten-Fabrik und den goldenen Tickets… das erinnert mich stark an dieses Buch, in dem ein Junge namens Charlie als einziges kein reiches verzogenes Kind ist und deshalb die Fabrik erbt. Aber…“, er sah sich auf dem Platz um, „unser Charlie in dieser Geschichte fehlt irgendwie noch…“ "Ups, tut mir leid, ich bin zu spät gekommen!" Shikamaru drehte sich zu Charlie um. "Wir sollten uns an den halten, er wird schließlich die Fabrik gewinnen-" Weiter kam er nicht, als er den Mann mit der Maske erblickte, den er eben noch für den Protagonisten gehalten hatte. "Ich bin Tobi! Wollen wir Freunde sein?" Der Fremde hielt ihm seine Hand hin, anscheinend in der Hoffnung, dass Shikamaru sie schütteln würde. "Vergiss schnell wieder was ich gesagt habe...", flüsterte er Choji zu, als seine Hand zwangsläufig von dem Fremden geschüttelt wurde. "Äh", Shikamru starrte in das eine Auge, das nicht von der Maske verdeckt wurde, während er sich noch eine Ausrede ausdachte, wieso er auf keinem Fall irgendwas mit diesem Typen zu tun haben wollte. "Klar doch!" Choji ergriff die andere Hand. "Yay! Das wird Supi!" Tobi entfernte sich wieder von den beiden, um andere Leute zu nerven, die sich vor der Fabrik versammelt hatten. “Also ein verzogenes Kind ist er schonmal nicht“, stellte Choji fest. „Nein, aber Charlie kann er trotzdem nicht sein“, erwiderte Shikamaru bestimmt. „Charlie ist ein armes Kind, das die Fabrik als einziges verdient. Nun, klar muss er nicht unbedingt arm sein, aber auch sicher nicht so ein Trottel.“ „Sag mal, bist du ein echter Ninja?“, wurde er plötzlich von Kunihisa von seinen Gedanken abgelenkt. „Ein Chunin sogar. Ich sollte eigentlich besseres zu tun haben als auf dich aufzupassen“, knurrte Shikamaru mürrisch. Kunihisa schien den zweiten Teil seines Satzes jedoch überhört zu haben. „NINJA!“, rief er freudig und zerrte an Shikamarus Ausrüstung rum, fischte Kunais aus seinen Taschen und öffnete fast die geheime Familienschriftrolle des Nara-Clans, wodurch er beinahe den Weltuntergang beschworen hätte, wäre Shikamaru nicht schnell genug mit seinen Schattenfesseln eingesprungen. „Gott ist dieses Kind nervig“, flüsterte er seinem Choji zu, der die Situation deutlich unterhaltsamer fand als Shikamaru. „Hey, ich kann auch ein paar coole Jutsus! Willst du mal sehen?“ Der Kleine schaffte es gerade so, Geld aus seinen Taschen zu kramen. Das nächste Mal muss ich die Fesseln enger ansetzten, ging Shikamaru durch den Kopf. „Deine Jutsus kannst du mir später zeigen“, versuchte er das Kind von sich fernzuhalten. Weiter kamen sie zum Glück nicht in ihrer Unterhaltung denn aus dem nichts eröffnete sich eine Puppenbühne vor ihnen und ein Puppenspektakel sondergleichen begann. Die Dinger drehten sich immer weiter zu grauenhaft fröhlicher Musik. Verdammt war das nervig, es war erst eine Minute vergangen, aber abgesehen von Tobi hatte keiner Freude an der Vorstellung. "Wann ist das endlich vorbei?", quengelte Kunihisa nach der zweiten Minute. "Keine Sorge, gleich wird hier alles in Flammen aufgehen und-" Wie auf Befehl gingen alle Puppen in Flammen auf. "Ach, Menno, schon vorbei!", seufzte Tobi sichtlich enttäuscht. "Willkommen!" Willi Wonka persönlich trat vor die Fabrik. "Ich bin Wilbur Waldbeer, Besitzer dieses kleinen Unternehmens und ich lade sie herzlich zu dieser ganz besonderen Führung ein. Euch erwartet ein faszinierender Einblick in die Herstellung meiner Süßigkeiten", alle Kinder schienen bereits kein Interesse mehr an der Führung zu haben, nur Tobi klatschte laut, "in Form eines musikalisch begleiteten Erlebnisses, sowie eines grandioses Finale, resultierend in der Übernahme meiner Fabrik von einem von euch!" Herr Waldbeer machte eine überschwängliche Geste. Chojis Augen leuchteten auf. "Mann, die dürfen ne Schokoladenfabrik gewinnen? Das ist so unfair!" "Also, ich geleite euch nun in mein bescheidenes Heim." Er gestikulierte, als sei er ein Charakter aus einem Disneyfilm. "Wetten, wir landen jetzt auf einer riesigen grünen Wiese, auf der alles aus Süßigkeiten besteht?", fragte Shikamaru bissig, aber bevor er mit Choji einen Wetteinsatz aushandeln konnte, standen sie bereits in einem Utopia aus Zucker und er musste sowohl seinen besten Freund als auch seinen Auftrag davon abhalten, sich sofort durch irgendwas durchzufressen. "Ich hab doch gesagt Choji, du fasst hier nichts an!" Dann sah er auf das Kind, das gerade einen Kunai aus seiner Ausrüstungstasche gekramt hatte. "Mann, Ninja sind so cool!" "Das gilt auch für dich!", mahnte er es. "Macht schon, greift ruhig zu!", versuchte Wilbur Waldbeer sie zum Essen zu ermutigen. "Na gut, aber nur das Zeug in dieser Ecke, glaubt mir, es wird nicht mehr lange dauern, bis dieser fette Junge da hinten in den Bach stürzt und-" Schon lag der Augustus-Verschnitt in dem Gewässer aus Schokolade, das sich nur wenig von ihnen entfernt befand. "Verdammt, was hab ich gesagt? Das ist jetzt wohl der Punkt, wo die Führung weitergeht." "Ah, die Führung wird jetzt leider weitergehen!", trommelte Waldbeer die Gruppe zusammen. "Aber davor noch ein kleines Lied von meinen Arbeitstierchen!" Ein paar Ninja-Tiere kamen angerannt und stellten sich in einer Reihe auf. "Mensch Pakkun, was machst du denn hier?" Fragten Shikamaru und Choji gleich erstaunt. "Ach", Pakkun schien, als hätte man ihn gerade bei etwas peinlichem erwischt, "wisst ihr, als Ninja-Hund zu arbeiten wird leider wirklich miserabel bezahlt - und zwar gar nicht! Und ich kann Kakashi nicht einmal böse sein, weil er auch fast nichts verdient. Außerdem wisst ihr ja, wie der gerade drauf ist. Da tanze ich doch lieber hier etwas herum und singe etwas, als von dem in einen 'Schere-Stein-Papier'-Wettbewerb verwickelt zu werden. Ich hab‘ noch nicht einmal Hände!" Das erschien allen sehr einleuchtend. "Moment, wo ist der Junge?!", fragte Shikamaru plötzlich besorgt, bevor er von hinten attackiert wurde. "Ha, ich hatte dich die ganze Zeit in meinem Gen-Jutsu gefangen! Und sowas schimpft sich Ninja?" Er schüttelte das Kind von seinem Rücken ab. "Okay, alle noch beisammen." Er schaute auf den Fluss. "Abgesehen von dem." "Folgt mir bitte alle auf dieses Boot, was uns durch den wilden Strom hier führen wird!", versuchte Waldbeer sie alle auf das kaum seetaugliche Bötchen zu scheuchen. Der Junge der wie Sasuke aussah musste von seiner Begleitung draufgezerrt werden. "Du scheinst auch nicht frewillig hier zu sein", flüsterte Shikamaru ihm zu. "Offensichtlich nicht." DerJunge sah nicht einmal von seinem Gerät auf. „Was für ein unhöflicher Kerl“, bemerkte Choji. „Ja“, stimmte Shikamaru zu. „Fast als wäre Sasuke nie von uns gegangen.“ Die Fahrt verlief anfangs friedlich, abgesehen davon, dass Kunihisa alle paar Minuten zurück ins Boot gezerrt werden musste. "Hmm." Shikamaru wurde nachdenklich. Dann wandte er sich an seinen besten Freund. "Ich denke, wir beide sind uns einig, wenn ich sage, dass der da", er zeigte auf Tobi, der sehr beeindruckt von der Fahrt zu sein schien, "auf keinen Fall die Fabrik erben kann." Choji nickte zustimmend. "Und Kunihisa", Er zerrte das Kind mit seinen Schattenfesseln zurück ins Boot, " wird es auch nicht, schließlich hat er sich hier reingeschummelt und ist ein verwöhntes Balg. Es wäre zu einfach, wenn ein kleines, reiches Kind, das sowieso alles bekommt, diese Fabrik erben dürfte." Auch da stimmte Choji ihm zu. "Und die andern beiden hier fallen sowieso raus." Er deutete auf die Tai-Jutsu-Expertin und 'Sasuke Uchiha'. "Aber einer in diesem Boot muss die Fabrik erben. Jemand der es verdient, aber von dem man es auf keinen Fall erwartet." Er sah seinen Freund eindringlich an. "Weißt du, worauf ich hinauswill?" Choji schüttelte unsicher den Kopf. "Mensch, Choji! Du erbst die Fabrik!" "Was?!" "Ja, ich meins ernst! Du bist der freundlichste Mensch, den ich kenne, du würdest es 100% verdienen und keiner würde erwarten, dass du die Fabrik erbst! Du bist der perfekte Kandidat!" Weiter konnte er seine Theorie nicht vertiefen, denn das Boot kam zu einem abrupten Halt. Wilbur Waldbeer führte sie in einen abnormal großen Raum, der vom Boden bis an die Decke mit Maschinen aller Art gefüllt war. "Faszinierend." Ich schob meine Brille hoch. "Sasuke, wir schauen uns diesen Raum ganz genau an." Auch Tobi war besonders angetan von diesem Raum und er entfernte sich sofort von der Gruppe, um jeden Winkel genauestens zu untersuchen. "Dieser Raum sieht ja noch gefährlicher aus als der letzte", stellte Choji besorgt fest. "Los, Ninjas, folgt mir! Wir sind auf einer geheimen Mission und keiner darf uns sehen! "Verdammt, ist das nervig." Shikamaru ließ sich von dem Jungen durch den Raum zerren, während Choji ihnen langsam folgte. Die nächsten Minuten mussten sie den Jungen davon abhalten, Kunais überall hinzuwerfen und die anderen Gruppenmitglieder zu attackieren. Nachdem er dann auch noch einen Bündel Geldscheine in den Schokoladenbrunnen warf, weil er ihn für einen Wunschbrunnen gehalten hatte, waren die beiden kurz davor, ihn zu fesseln und die Führung so weiterzuerleben. Zum Glück trommelte Waldbeer sie zuvor wieder zusammen. "Das Mädchen mit der Goldmedaille wird wahrscheinlich jeden Moment den größten Fehler ihres Lebens begehen." Shikamaru benutzte seine Schattenfesseln mittlerweile als Leine für Kunihisa, die ihn nun davon abhielt, wieder zu verschwinden, ihm aber den Schein von Bewegungsfreiheit gab. Ironischerweise liefen sämtliche Tiere in dieser Fabrik allerdings frei rum. "Was ist das?" Die Tai-Jutsu-Weltmeisterin hielt eine Kaugummiverpackung hoch, aus der ein Kaugummi verlockend herausragte. "Oh, das ist eine neuartige Erfindung von mir!", verkündete Waldbeer stolz. "Mein bester Kaugummi bislang! Mit der exotischen Geschmacksrichtung: APFEL!" Er gestikulierte wieder wild. Das Mädchen war sofort überzeugt. "Obwohl, nein warte, das war glaub ich ein anderer!", versuchte Waldbeer sie zu warnen. „Ich glaube das war der mit Blaubeer Geschmack. Der ist noch nicht ganz ausgefeilt und beeinhaltet einige schreckliche Nebenwirkungen!“ Aber es war bereits zu spät. Das Mädchen schrie vor Schmerz, Choji schrie vor Schock und ich schrie, weil sie nicht mehr lange zu leben hatte und ich sie bald für meine Experimente nachhause nehmen konnte. Shikamaru hielt Kunihisa die Augen zu. „Das… Also damit habe ich wirklich nicht gerechnet“, stotterte er dem verstörten Choji zu. "Hach, die Reinigung wird lange dauern", sagte Waldbeer besorgt. "Na dann, alle in den Aufzug!" Verblüffender Weise passten die sieben übriggebliebenen Teilnehmer der Führung perfekt in den winzigen Aufzug rein, obwohl sie die Personenbeschränkung um einen Mann übertrafen. Kunihisa starrte sie ganze Zeit auf die Switch des bärtigen Jungen und betrieb mit seinem gelegentlichen: "Ich habe dieses Spiel auch. Ich nehme immer diesen Charakter. Du solltest auf das da skillen!" ganz casual Backseatgaming. "Mensch Choji, wenn dir diese Fabrik gehören würde, das wird toll!" "Ich weiß! Die ganzen Möglichkeiten, die ich hätte! Als erstes werde ich alles mit Minzgeschmack abschaffen!" "Was, nein! Minze ist toll!" "Okay, ich lasse was für dich übrig", versicherte Choji seinem Freund. "Dieses Verpackungsdesign müsste aber echt überarbeitet werden," schlug Shikamaru vor. "Definitiv! Und ich weiß schon, wen ich dafür zuständig mache!" Er zwinkerte Shikamaru verschwörerisch zu. "Was, du willst doch nicht etwa-" "Oh doch, du als mein zukünftiger Geschäftspartner wirst diese Aufgabe übernehmen dürfen!" Shikamaru war kurz davor, seinen Freund zu umarmen, aber noch während er abwägte, ob ihn das irgendwie uncool machen könnte, kam der Aufzug zum Stoppen und sie wurden in den nächsten Raum gedrängt. "Ach du Scheiße, wo sind wir denn hier gelandet?", rief der bärtige Junge entsetzt. "Das hier ist der Müllentsorgungsraum!", sagte Waldbeer mit einer Stimme, die vermuten ließ, dass dieser Raum das tollste auf der Welt war. Bartjunge schaute sich entgeistert im Raum um. "Kabuto, worauf zum Arsch haben wir uns hier eingelassen?" Herr Waldbeer ignorierte den Jungen und begann über verschiedene Müllarten und ihre Trennungsmethoden zu reden. Kunihisa betrieb währenddessen weiter Backseatgaming. "Hä, bei dem Boss hatte ich nie Probleme! Du musst deinen Charakter mit diesem Schild und der Waffe ausrüsten, dann funktioniert das viel besser. Spielst du auch-" Gerade brachte Waldbeer die Tiere dazu, ein Lied über Müll anzustimmen, als "Nicht-Sasuke-Uchiha" laut losbrüllte: "Verdammt, was ist hier eigentlich los? Junge, kannst du nicht zwei Sekunden aufhören zu nerven, wer sind eigentlich deine Aufpasser?" Er blickte hoch auf Shikamaru und Choji. "Oh..." Er schien einen Moment überrascht, dann fasste er sich wieder und brüllte weiter: "Und wer kommt bitte auf die Idee, den Müllentsorgungsraum in seine Führung einzubauen? Über das Lied will ich gar nicht erst reden! Wer das geschrieben hat, sollte seinen Job sofort verlieren.“ "Ich hab‘ das Lied geschrieben", sagte Pakkun beleidigt. "Dann solltest du jetzt eigentlich arbeitslos sein!" Er trat nach dem Hund. „Mir wird das auf jeden Fall zu blöd! Ich geh jetzt!“ Er zog mich mit sich und knallte zum Abschluss noch die Aufzugtür hinter sich zu, die nun sicherlich im Eimer war. Alle sahen ihm noch eine Weile hinterher. "Moment mal, dieser Junge da", Pakkun schien als hätte er gerade etwas Wichtiges entdeckt, "das war Sasuke Uchiha! Ich hab‘ es an seinem Geruch erkannt! Kein Zweifel!" "Was?!", fragte Choji geschockt. "Ja", gähnte Shikamaru, "ich weiß, ich hab ihn auch sofort erkannt. Ich meine, das war eine absolut peinliche Tarnung. Den Typ neben ihm kannte ich auch noch von den Chunin-Auswahlprüfungen. Laukaps oder so. Aber ganz ehrlich, als ob ich jetzt hier während einer Mission Stress anfange, nur damit er wieder zurück nach Konoha kommt. Um ehrlich zu sein will ich ihn auch gar nicht so dringend wieder da haben. Meine Mission war es auf diesen Jungen aufzupassen und das habe ich getan." Er schaute sich im Raum um. "Moment, wir sind die letzten, die noch übrig sind." "Ja, das mag wohl stimmen." Waldbeer überlegte einen Moment. "Warte, wie viele Tickets gab es doch gleich?" "Fünf!" Grölte Kunihisa sofort. "Wirklich, ich hätte schwören können, dass es nur vier waren. Eins für jede Ninja-Großmacht, außer Suna, weil der jetzige Kazekage meine Fabrik dort vor ein paar Jahren zerstört hat, als er noch fünf war." Er musterte das Kind. "Dann zeig mal dein Ticket." Kunihisa drückte es ihm sofort stolz in die Hand. Verdammt, dachte Shikamaru, wir hätten auf dem Weg eines der anderen Tickets stehlen sollen. "Ah, ja perfekt!" Waldbeer hob das Ticket triumphierend in die Luft. "Eine perfekte Fälschung! Fast jedes Detail wurde übernommen, das Material ist exakt dasselbe. Es ist fantastisch! Hier war ein geschickter Handwerker zugange! Aber leider hast du das Kleingedruckte vergessen, mein Junge.“ "Wusste ich‘s doch!", sagte Shikamaru aufgeregt. "Das ist deine Chance Choji! Es wäre doch kein Happy-End, wenn ein kleines reiches Kind, dessen Ticket auch noch gefälscht ist, die Fabrik erbt." Dann stockte er. "Aber Irgendwas stimmt nicht, wir müssen etwas auf dem Weg übersehen haben. Oder jemanden. Moment, wo ist-" "Ah, ich bin wieder zu spät!" Die Aufzugtür öffnete sich und ein mit Süßigkeiten beladener Mann trat ein. "Dieser eine Raum war wirklich interessant, ich bin da wohl ein bisschen zu lange geblieben.“ "Tobi...", beendete Shikamaru seinen Satz. "Ah, was für ein sympathischer Junger Mann!", freute sich Waldbeer. "Und er strotzt nur so vor Energie! Zeig mal dein Ticket mein Junge!" Tobi griff in seine Tasche, zog aber nichts heraus. "Momentchen!" Er wühlte auch in seinen anderen Taschen rum, wobei eine ganze Menge Süßigkeiten, sowie ein Kollektiv aus Yu-Gi-Oh-Karten Stück für Stück den Boden um ihn bedeckten. "Es muss hier doch irgendwo sein!", fluchte er leise. "Oh Mann, der Trottel hat es natürlich irgendwo verloren. Choji, du hast doch noch eine Chance!" Aber Chojis Freude hielt nicht lange an. "Hier ist es ja!" Tobi zerrte das Ticket aus der Tasche, an dem noch mehrere Gummibärchen und Lutscher klebten. "Perfekt!", freute sich Waldbeer und schaute sich das Ticket noch einmal genau an, um sicherzugehen, dass es echt war. "Glückwunsch mein Freund, du bist nun der offizielle Besitzer dieser Fabrik!" Er schüttelte Tobis Hand. "Was, es gab was zu gewinnen?", fragte dieser überrascht. "Ich war so aufgeregt, dass ich das Kleingedruckte gar nicht gelesen habe!" "Das wurde doch am Anfang erwähnt!" Shikamaru verdrehte die Augen. "Da hab‘ ich wohl nicht ganz zugehört!" Tobi zuckte mit den Schultern und nahm die Besitzurkunde für das Gebäude entgegen. "Jetzt noch ein paar Pressefotos!" Sofort kamen ein paar Reporter angerannt und machten ein paar Fotos, die morgen in der Zeitung veröffentlich werden würden. Shikamaru versuchte, sein Gesicht für die Fotos zu verdecken, während sich Kunihisa auf jedem Bild in den Vordergrund drängelte. "Gott, Ino wird uns das nie glauben!" Choji schüttelte den Kopf. "Echt, wir haben so was Nerviges auf uns genommen, nur damit weder wir noch Kunihisa am Ende was gewinnen. Und die Tour hat sich auch nicht gelohnt. Ich weiß nicht mehr über Süßigkeiten als vorher“, jammerte Shikamaru zustimmend. Die beiden drehten sich zu Tobi um, der gerade auf sie zugerast kam. "Na, wie fühlt man sich als Besitzer einer Süßwarenfabrik?" In Chojis Stimme schwang ein wenig Neid mit. Tobi blickte kurz auf die Urkunde, die er immer noch in der Hand hielt. "Super!", rief er fröhlich. "Mit dieser Auszeichnung werden die Akatsuki mich bestimmt bei sich aufnehmen. Bis dann, Freunde!", verabschiedete er sich, als er dem Sonnenuntergang entgegenlief, wie jeder Protagonist es am Ende eines guten Films tun musste. "Im Gegensatz zu dir habe ich nie zugestimmt, sein Freund zu sein", stellte Shikamaru fest. "Aber was solls. Für einen Verrückten ist er gar nicht so schlimm." "Was sind die 'Akatsuki'?", fragte Choji verwirrt. "Keine Ahnung mein Freund, aber auf solche Leute trifft man selten nur einmal im Leben. Ich glaube wir werden es bald herausfinden." Und Piggeldy folgte Frederik. Ende! Spanien Teil2 (Team Gai) ------------------------ "Also Lee", Tenten sah ihn ernst an, "die traditionellen Bewegungsabläufe sind für den Stierkampf das A und O. Der Kampf ist wie ein Tanz und-" Die Schiebetür öffnete sich und eine alte Frau steckte den Kopf durch. "Tenten, cariño! Queréis refrescos?" "No queremos nada! Molestes nosotros, abuela!" "Perdón, Tenten." Die alte Frau schien sich zu entschuldigen. Dann sah sie Lee eigenartig an. "Tu amigo tienes una mueca rara. Vosotros estais juntos?" "Abuela!" "No recomiendo casarse con él!" "ABUELA! Non estamos 'juntos'!", schrie Tenten, bevor sie sich zu Lee drehte. "Nimms nicht persönlich. Sie ist ein bisschen seltsam drauf, schließlich haben wir uns jahrelang nicht mehr gesehen." "Tenten, cariño, tomáis un descanso! Tomas un café y hablar de los viejos tiempos conmigo!" "Sorry Lee, lass mich das kurz regeln", versuchte Tenten ihren Freund zu beschwichtigen, bevor sie losschrie: "ABUELA! Non quiero café o hablar contigo! Mi conversación con Lee está importante!" Die alte Frau ließ betrüblich den Kopf hängen. "Abuela...perdón... Non-" "No hay problema, Tenten! Le daré agua a tu amigo y desapareceré." Sie drückte Lee ein Glas Wasser in die Hand und winkte Tenten noch einmal zu, bevor sie die Tür wieder hinter sich schloss. "Wer war das?", fragte Lee, bevor er das Wasser in einem Schluck austrank. "Meine Abuela." Lee nickte, verstand aber nichts. "Die alte Schachtel glaubt, nur weil wir uns jahrelang nicht gesehen haben müssen wir jetzt jede freie Minute miteinander verbringen. Übrigens, vergiss einfach, was sie über dein Gesicht gesagt hat." "Was hat sie denn über mein Gesicht gesagt?" Ihr Teamkamerad war verwirrt, aber Tenten redete sofort weiter: "Also, der Ablauf, sowie deine Bewegungen sind sehr wichtig. Der Kampf ist normalerweise in drei Etappen geteilt. Aber ich denke, für dich kann man die ersten beiden streichen, denn das Regelwerk ist sehr kompliziert und du würdest das Meiste bestimmt erst nach dem fünften Mal verstehen. Die ersten beiden Phasen haben eh nichts mit dir zu tun und sind da, damit dein Team den Stier schwächen kann, bis du dann endlich an der Reihe bist. Aber mit deinen Nahkampffähigkeiten sind die ziemlich unnötig, schließlich wirst du mit einem Stier doch leicht fertig!" "Und ob! Ich erinnere mich noch, als wir das ausgelaufene Dämonenwildschwein fangen mussten oder damals die Rinder, die das Dorf terrorisiert haben! Ich meine", Er blickte zu Boden, "damals war ich zwar noch nicht allzu..." Tenten wusste, worauf er hinauswollte. Vor etwa zwei Jahren, als ihr Team gerade seine ersten Missionen bewältigen musste, war Lee ein ziemlicher Versager gewesen. Bei den meisten Missionen hatte er nur im Weg gestanden und musste immer wieder aus gefährlichen Situationen gerettet werden. Kurz: Sowohl die Rinder als auch das Wildschwein hatten ihn ganz schön platt gemacht und es hatte an Neji und Tenten gelegen, ihn vor den Biestern zu retten. Es war faszinierend zu sehen, wie viel sich Lee in dieser kurzen Zeit entwickelt hatte. "Aber mit so einem Stier werde ich locker fertig!" Als er wieder hochsah, erkannte sie ein Lächeln auf seinem Gesicht und sie musste sofort anfangen, ebenfalls zu lächeln. "Deshalb erkläre ich dir nur noch ein paar Grundlagen und wir können loslegen!" Spaniens südliche Lage sorgt das Jahr über für hohe Temperaturen und starken Sonnenschein. Sonnencreme mit einem Hautschutzfaktor von 50 oder mehr wird empfohlen. Die Verschmutzung der Meere wird weiter provoziert, da es an den Stränden kaum Mülleimer gibt. Bezüglich der Strände: Der Tourismus und die damit einhergehende Badekultur in Spanien- "Hey Neji, willst du nicht auch mal ins Wasser kommen? Ich habe dahinten einen tollen Platz zum Surfen gefunden!" Die Badekultur orientiert sich an den Touristen, beendete Neji seinen Satz. Dann legte er sein Notizbuch auf das Strandtuch, auf dem er saß, und schaute zu dem muskulösen Mann in komödiantisch kleiner Badehose hoch, die man als kaum mehr als einen Stofffetzen bezeichnen konnte. Dieser winkte einer Gruppe Frauen zu, die ihn aus der Entfernung seltsam anstarrten. "Die Frauen hier scheinen es ja wirklich auf Konohas Grüne Bestie abgesehen zu haben." Neji seufzte, als er die Frauen mit seinen Byakugan aus der Nähe betrachtete und ihren entsetzten Gesichtsausdruck erkannte. "So kann man es wohl auch nennen..." Er ergriff erneut sein Buch. "Komm schon Neji! Das Wasser hier hat die perfekte Temperatur!" Neji sah zwischen Gai und dem Wasser hin und her und versuchte sich eine Ausrede auszudenken, um keinem der beiden nahezukommen. "Ich muss noch einen Reisebericht fertigstelllen, um ihn nach Konoha zu schicken." Das entsprach sogar der Wahrheit, obwohl Neji sich noch nicht ganz sicher war, ob er hier überhaupt Brieffalken gab. "Hart am arbeiten wie immer!", lobte Gai ihn lautstark. "Komm einfach rüber, wenn du fertig bist. Oder soll ich dich bei deiner Arbeit unterstützen?" Verdammt!, dachte Neji. Den abzuwimmeln ist schwieriger als erwartet. Eigentlich hatte er gehofft, den Tag alleine genießen zu können, abseits von seinem Team. Er hatte noch einige Museen auf seiner Liste, die er abarbeiten wollte und abgesehen von Tenten wollte er keinen aus seinem Team auch nur in die Nähe eines Museums lassen. Gai und Lee zusammen waren eine schreckliche Kombo und einzeln waren sie auch nicht besser. Entweder die beiden würden sich in den Museen langweilen und statt mit den Ausstellungsstücken mit Training beschäftigen, was auf Kosten ersterer geschehen würde oder sie wären so motiviert, sich die Ausstellung anzusehen, dass ihre Überschwänglichkeit sicherlich einige Skulpturen von ihren Plätzen fegen würde. "Ich komme schon klar", antwortete Neji zurückhaltend. Gai runzelte kurz die Stirn, bevor er Neji ein Daumen-hoch zeigte und "Kein Problem, ruf mich einfach, wenn du mich brauchst!" rief, worauf Neji nur nüchtern nickte. "Also, du bekommst einige Gegenstände, um gegen den Stier zu kämpfen und nein, die darfst du nicht behalten, ich leihe dir nämlich meine aus!" Sie dachte kurz nach. „Am wichtigsten wäre wohl das capote, mit dem du den Stier im ersten Drittel des Kampfes in der Arena hin- und herlockst, um seine Verhaltensweisen zu lesen und eine Strategie zu planen und das muleta für die dritte Phase. Mit Stichwaffen kennst du dich sowieso nicht aus." "Stichwaffen", fragte Lee besorgt, aber Tenten sprach bereits weiter: "Mit beiden dieser Tücher ist dein Ziel, den Stier anzulocken, damit du ihn angreifen kannst." "Kann ich denn nicht einfach so gegen ihn kämpfen?", fragte Lee verwirrt. "Nein! Dieser Kampf ist ein traditionelles Ritual bei uns!" "Hey Neji!", rief ihm Gai aus der Ferne zu. Neji hatte jetzt schon keinen Bock mehr. "Ich hab da grade so ein Plakat gesehen..." "Ich habe doch bereits gesagt, dass ich keine Zeit zum Surfen habe", erwiderte Neji genervt. "Ja, aber ich habe etwas viel besseres gefunden. Eine Delphintour! Zieh dir das mal rein!" Obwohl Neji bereits mit dem Gedanken gespielt hatte, sich mit den Meerestieren des Landes bei einer gemütlichen Bootfahrt bekannt zu machen, bezweifelte er, dass er gefallen an Gais Tour finden würde. Zwar war Wildwasserrafting auszuschließen, aber es war gut möglich, dass sie die Tour auf einem Motorboot bestreiten würden, an dem noch ein Wasserskifahrer gekettet war. Bestimmt, dachte Neji, spricht Gai von einer Benzintour, schließlich sind seine Europäischkenntnisse nicht gerade die besten. "Nein danke", wollte Neji das Angebot ablehnen, aber Gai machte ihn einen Strich durch die Rechnung, als er sagte: "Ich habe uns bereits angemeldet!" "Wow, sind die niedlich!" Gai knipste wie verrückt Fotos mit seiner Einwegkamera. Abgesehen von Gai und den Kamerageräuschen war die Fahrt bislang äußerst friedlich verlaufen. Neji hatte einige wertvolle Informationen über Delphine sammeln können und sein Vertrauen in seine Europäischkenntnisse war gewachsen. "Hey Neji, das ist doch super oder?" Gai lächelte ihm entgegen. "Es ist... entspannend." Das entsprach sogar ausnahmsweise der Wahrheit. "Es gibt doch nichts schöneres, als auf den wogenden Wellen des Meeres zu schweben!", gab er laut von sich. „Dieses Boot ist auch endlich schnell genug, dass mir nicht schlecht wird! Oh! Da ist noch einer!" Er knipste wie wild auf den Delphin ein. "Das Lächeln, das mir diese Tiere aufs Gesicht zaubern, sind ein ausgezeichnetes Training für meine Gesichtsmuskulatur!" Neji bezweifelte das stark. Gai sah immer so aus. "Sag mal Gai", sprach er kühl, "kann es eigentlich sein, dass dir mal jemand so hart in die Fresse geschlagen hat, dass du dieses dumme Grinsen nicht mehr ablegen kannst?" Gais Lächeln verwandelte sich in Verwirrung. Verdammt!, dachte Neji. Vielleicht war es nicht die beste Idee gewesen, seinem ehemaligen Meister sowas ins Gesicht zu sagen. "Schon gut, du hast ja gerade das Gegenteil bewiesen", versuchte er abzulenken. Ich frage einfach jemanden, der ihn schon länger kennt. Kakashi zum Beispiel. Der war bestimmt sogar der Typ, der ihn geschlagen hatte. Jegliche Bedenken, die Neji aber hätte haben können, wurden von Gai, der weiterhin fröhlich Bilder knipste, negiert. Neji bewegte sich ans andere Ende des Boots, um die Delphine in Ruhe zu beobachten, was mithilfe seines Byakugans deutlich vereinfacht wurde. Ha, ich hab auch einen Sonar, ihr miesen Biester! "Hey Neji, ich hab‘ ein tolles Eiscafé in der Nähe entdeckt. Wollen wir da später mit Lee und Tenten hingehen?" "Ich würde da nichtmal alleine hingehen", antwortete Neji kühl. "Ah, du hast den Kaffee da schon probiert?" fragte Gai. "Wir können auch in ein anderes gehen." "An den Kaffe habe ich gar nicht gedacht", musste Neji zugeben, bevor er sich wieder von Gai abwandte. "Mensch Neji, du bist das genaue Gegenteil von mir! Ich bin hot und du bist kühl. Ich meine, zum Glück bist du nicht so ein Emo wie der Junge, der weggelaufen ist - ich mache mich jeden Tag darüber lustig, dass Kakashi den im Team hatte - aber du wirkst immer so unglücklich. Was ist los?" "Wie soll ich denn bitte nicht unglücklich sein, wenn ich nur geboren wurde, um jemanden zu dienen?!" Gai wirkte, als würde er gerade etwas sagen wollen, aber da kam jemand aus der Kajüte. "Jetzt wo wir aus dem Delphin-Gewässer raus sind, wer will Wassser-Ski fahren?" Gai hob sofort die Hand. "Na genau darauf habe ich gewartet! Hier Neji, nimm mal meine Kamera." Neji nahm den Fotoapparat entgegen, während sich Gai die Touri-Klamotten vom Leib riss. "Konohas grüne Bestie wird sich das nicht entgehen lassen!" Auf dem Weg zurück ins Hotel erhielt Neji eine SMS von Tenten auf seinem Wegwerf-Handy, in der eigentlich nur stand, dass sie und Lee heute Nacht bei ihrer Familie bleiben würden und mit der mysteriösen Buchstabenkombination "X" und "O" beendet wurde. Endlich, dachte Neji, jetzt kann ich wenigstens am Abend entspannen, bevor ihm wieder einfiel, was mit seinem Zimmer passiert war. Als er vor der offenen Tür stand und das Ganze noch einmal ganz genau musterte, kam Gai vorbei. "Hey Neji, du stehst hier wieder so traurig und allein in der Gegend- sag mal wo ist der Boden in deinem Zimmer?" Er guckte nach unten. "Ich will nicht darüber reden", flüsterte Neji. "Ach", Gai klopfte ihm auf die Schulter, "alles kein Problem, du kannst bei mir schlafen!", versicherte er ihm. "Nein danke", wollte er eigentlich sagen, aber als er die Alternative noch einmal genau betrachtete, sowie einen erneuten Blick auf sein zugeschüttetes Bett warf, nahm er das Angebot dankend an. Dies entpuppte sich als Fehler, denn obwohl Neji im weichen Hotelbett schlafen durfte, bekam er erneut kein Auge zu, weil Gai sich eine Reihe von VHS-Aerobic-Kursen aus den 80'ern in der Videothek geliehen hatte und diese "um in der Nacht nicht einzurosten" auf voller Lautstärke abspielte. Irgendwann war sich Neji nicht einmal ganz sicher, ob Gai noch ganz wach war, aber er führte die Bewegungen noch im Schlaf perfekt aus. Im Gegensatz zu Lee trug er aber keine Gewichtsmanschetten, was das Risiko nur bedingt einschränkte. Am nächsten Morgen hatte Neji bereits die zweite schlaflose Nacht hinter sich und er fragte sich, ob es Tenten, die gestern noch mit ihm mitgelitten hatte, ähnlich ging. Keeping up with the Orochimaru Family (Oto-Trio) ------------------------------------------------ "Und Sasuke, hast du die Fabrik gewonnen?", fragte Meister Orochimaru erwartungsvoll. Der Junge wandte seinen Blick vom Meister ab. "Nein, und überhaupt: Was soll ich mit einer Süßigkeitenfabrik?" Meister Orochimaru schaute dem Jungen enttäuscht hinterher, als dieser sich in sein Zimmer zurückzog. "Kabuto, was ist denn passiert?", fragt er mich besorgt. "Sasuke ist passiert. Aber das war ja zu erwarten gewesen." "Ach", seufzte Meister Orochimaru, "macht nichts, er wird es noch früh genug lernen. Ich habe mir vorgenommen, heute noch mit dem Jungen zu trainieren. Hoffentlich geht es ihm danach besser. Aber ich sollte ihn für die nächste Stunde wohl eher in Ruhe lassen." Die nächste Stunde verging wie im Flug. Zwar hatten wir keine Leiche, mit der wir uns beschäftigen konnten, aber die Einrichtung des neuen Labors zusammen mit Meister Orochimaru markierte wahrscheinlich die schönste Stunde meines Lebens. "Was ist das für ein komisches Trommeln?" Ich sah von dem Bücherregal hoch, das ich gerade einräumte. Meister Orochimaru schien unsicher zu sein. "Vielleicht die Nachbarn, die eine Anzeige wegen Lärmbelästigung provozieren wollen? Die Leute hier sollen ja sehr unfreundlich sein." "Nein", ich schüttelte den Kopf, "schließlich sollen unsere Nachbarn auch einige Kilometer entfernt leben. Abgesehen von uns wohnt hier weit und breit niemand." "Es wird schon halb so wild sein", sagte Orochimaru entschieden. "Wenn etwas passiert, würde uns Sasuke bestimmt benachrichtigen." Das seltsame Trommeln hatte bereits eine Weile aufgehört, als der Meister sich aufrichtete und in Richtung Treppe bewegte. "Sasuke wird bestimmt langsam ungeduldig." Er stieg die Treppe hinauf in den Flur und geradewegs auf Sasukes Zimmer zu. "Sasuuuuuke!" Er klopfte leicht, bekam aber keine Antwort. "Ach, immer diese Jugend." Er öffnete die Tür und sah sich im Raum um. Alles war sehr spartanisch eingerichtet und abgesehen von dem ungemütlichen Steinbett, dem Fernseher und der PS5 war es komplett leer. Die Amiibofigur saß einsam auf der Fensterbank. "Sasuuuuke?", fragte er vorsichtig nach. Der Junge lag im Bett und rührte sich nicht. "Sasuuuke, ich habe dir ja bereits versprochen, heute mit dir zu trainieren, deshal-" Der Junge fuhr hoch, als er das laute Scheppern hörte. Er starrte Orochimaru für einen Moment an und versucht die Lage zu begreifen, bevor er losbrüllte: "Sag mal, geht's noch?" Er hastete aus dem Bett und stieß Orochimaru auf Seite, um seine PlayStation zu umarmen. "Hast du sie noch alle, was sollte das gerade?" Er legte ein Ohr an seine Konsole, als wolle er sichergehen, dass sie noch atmete, bevor er sie fest an sich drückte. "Raus! Verpiss dich!" Zwar stiegen ihm keine Tränen in die Augen, jedoch war er sichtlich besorgt. "Sieh nur, was du angerichtet hast!" "Sasuuke, es tut mir leid, ich wollte doch nur-", fing Orochimaru an, wurde jedoch sofort unterbrochen: "Ist mir scheißegal was du wolltest!" "Aber du hast dir doch die ganze Zeit gewünscht-" "Ruhe jetzt!" Sasuke betätige den Knopf und atmete erleichtert auf, als die Konsole hochfuhr und der Homescreen auf dem Fernseher erschien. "Gott sei Dank, es ist ihr nichts passiert!" Er hielt das Gerät noch eine Weile behütend im Arm, wie eine Mutter es mit ihrem Kind tun würde, bevor er Orochimaru ernst ansah. "Du hast Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist, sonst würde es dir jetzt sehr schlecht gehen! Denk dran, ich bin immer noch freiwillig hier! Wenn sowas noch einmal passiert…!" Orochimarus Augen starrten in Sasukes Sharingan. "Vielleicht sollte ich mir aber wirklich einen neuen Meister suchen", fuhr er fort. "Von deiner Macht und deinem Können habe ich bislang ja nur wenig mitbekommen. Da schien ja selbst Kabuto mehr draufzuhaben. Und trainiert haben wir auch noch kein einziges Mal!" "Dann ist heute dein Glückstag Sasuke, denn ich wollte dich gerade zum Training einladen." Als sie vor die Haustür traten, sah sich Orochimaru verwundert um. "Ich habe doch erst heute Morgen die Steine aus dem Vorgarten gekehrt, damit es hier nicht so trostlos aussieht, aber jetzt ist wieder alles voll mit den Dingern." Er sah aus dem Augenwinkel heraus zum Jungen neben ihm. "Sasuke, hast du etwas damit zu tun?", fragte er in einem väterlichen Tonfall. "Was? Warum sollte ich Steine im Garten rumschmeißen?", erwiderte dieser entsetzt. "Ich dachte das tun Kinder so." Die beiden gingen in Richtung Steine. Also einfach nur ein wenig vom Haus weg, weil überall Steine waren. "Da kann man doch perfekt die Zerstörungskraft eines neuen Jutsus ausprobieren!", freute Orochimaru sich. Was folgte war eine lange Trainingsmontage, die in einem Film sicherlich deutlich besser ankommen würde als in einem Prosatext. Deshalb hier ein Bonuskapitel: „Komm schon, Hinata, jetzt beeil dich!" Kiba rannte voraus, Akamaru steckte den Kopf vorne aus seiner Jacke raus. Seit der Verfolgung von Sasuke hatte der Arme immer noch Probleme beim Laufen. „Ich beeil mich ja schon, Kiba!", rief ihm das Mädchen zu, das in einiger Entfernung hinter ihm herlief. Bei den Missionen sind wir niemals so schnell unterwegs, dachte sie, während sie langsam aufholte. Mensch, jetzt haben wir uns völlig umsonst beeilt, schoss es Kiba durch den Kopf, als er fünf Minuten früher als nötig mit seinen beiden Teammitgliedern im Büro des fünften Hokage stand. „Kiba", fing Tsunade an, als die drei vor sie traten, „du verwirrst uns irgendwie alle." Sie blickte von ihrem Papierkram auf. „Ich mein, erst dachten wir alle, du hättest dunkelbraunes Haar, aber das war nur der Pelz an deiner Kapuze. Jetzt wissen wir, dass deine Haare eigentlich hellbraun sind, aber deine Brusthaare sind weiß!" „Das ist Akamaru." Mensch, warum muss die Alte nur so komisch drauf sein, dachte Kiba im Stillen. „Sie haben eine Mission für uns?", versuchte Shino die Lage zu entschärfen. „Ja, nichts Besonderes, ihr sollt einer alten Dame beim Umzug helfen." „Ich habe gehört, sie geben uns eine B-Mission. Wo ist also der Haken?", fragte Shino, nicht ohne einen coolen Lichteffekt auf seiner Sonnenbrille. „Nun, hoffentlich wird es keinen geben", seufzte Tsunade. „Aber die Frau, der ihr beim Umzug helfen sollt, ist eine wirklich wichtige Persönlichkeit und dafür bekannt, ziemlich empfindlich zu reagieren, wenn es um ihre Buntglasschirme geht." Buntglasschirme, ich hasse die Dinger! Hinter Shinos Kragen verzog sich sein Gesicht. „Also ist die Mission nur in Klasse B eingeordnet, weil es sie sehr viel Feingefühl bedarf?" Hinata war sich unsicher, ob sie für eine solche Mission bereit war. „Ja, das ist der wichtigste Grund. Aber diese Frau ist sehr wohlhabend, also könntet ihr es mit Wegelagerern zu tun bekommen." „Ich gehe mal davon aus, dass sie von einfachen Banditen sprechen", wollte Shino sichergehen. „Keine Sorge, es ist nichts, mit dem ihr nicht fertig werden könntet." Die drei Genin nickten ihr zu. „Also dann." Shino führte sein Team aus dem Raum raus und die Mission begann. "Sasuuuke, lass uns doch eine Pause einlegen!", schlug Orochimaru nach einer Weile vor. Er röchelte etwas, bevor er eine Brotdose aus seinem Mund zog. "Ich habe uns ein paar Butterbrote vorbereitet." Er hielt Sasuke die Dose hin. "Für dich Nutella ohne Butter, wie du es magst." "Nein danke..." Der Junge fuhr gerade seine Switch hoch, die er aus dem Rucksack gekramt hatte. "Lass mal, ich brauche kein Essen..." Er musterte die Dose eindringlich. "Spätestens seit jetzt zumindest." Es folgte eine weitere langweilige Trainingsmontage, in der Sasuke kein neues Jutsu lernte und am Ende enttäuscht feststellen musste, dass ihm der ganze Scheiß nichts gebracht hatte. "Ich geh wieder nach Hause." Er war kurz davor, Orochimaru mit seinem Chidori die Fresse zu polieren, hielt sich aber gerade noch zurück. Er sprang von Fels zu Fels und war nach wenigen Sekunden bereits nicht mehr zu sehen. "Aber ich hab‘ dir heute doch noch gar nichts über den Otismus beigebracht..." Sein Meister stand ganz allein auf einem der Steine und sprach ins Nichts. "Meister Orochimaru, wie verlief das Training?", wollte ich sofort wissen. "Hat er sich ihnen gegenüber wieder so respektlos verhalten? Wenn ich den in die Finger kriege!" Ich ballte meine Faust vor Wut. "Es ist zwar noch schwierig für ihn, aber ich glaube, er gewöhnt sich langsam an das Leben außerhalb von Konoha." Nach der kulinarischen Katastrophe vom letzten Mal, wollte ich Meister Orochimaru unter keinen Umständen mehr an den Herd lassen, weshalb ich das Frühstück, Steinhuhneier mit einer Soße aus Steinpilzen nach einem Rezept, das ich extra für unseren Umzug ins Erdreich vorbereitet hatte, selbst zubereitete, obwohl es mir schwerfiel, Meister Orochimaru alle paar Minuten aus der Küche zu scheuchen. "Bitte schön, Meister Orochimaru!", servierte ich das Essen. "Bitte schön, Sasuke...", servierte ich das Essen etwas weniger fröhlich. "Was ist das überhaupt?" Das Balg stocherte erneut lustlos in seinem Essen herum. "Weißt du, Sasuke, ich habe nachgedacht", versuchte Meister Orochimaru von meinen Kochkünsten abzulenken, "und mir ist aufgefallen, dass du viel zu wenig Kontakt zu Gleichaltrigen hast. Selbst Kabuto ist um einiges älter als du und hat bestimmt keine Lust, sich die ganze Zeit mit einem kleinen Kind wie dir abzugeben." "Ganz genau!", stimmte ich ihm zu. "Gleichaltrige?" Der Junge sah von seinem Gerät auf. "Also Kinder?" "Ja, du weißt schon, Spielkameraden!" "Auf gar keinen Fall!" Der Junge wollte aufstehen, wurde jedoch von Meister Orochimaru aufgehalten. "Du wirst jetzt in dieses verdammte Dorf gehen und dort mit den Kindern spielen." Der Blick, mit dem er auf den Jungen herabsah, hätte selbst den heiligen Zoduck erzittern lassen. Der Junge schien komplett paralysiert. Er schluckte. "Ja...", brachte er hervor, bevor sich Meister Orochimaru wieder seelenruhig an den Tisch setzte. "Schön, dass wir uns verstehen!" Er lächelte. "Ja, wirklich super..." Sasuke setzte sich hin und aß. I choose you, McDonalds! (Akatsuki) ----------------------------------- "Hey! Bist du ein Trainer aus Alabastia?" Er drehte sich zu dem Jungen um, der aus dem Gebüsch gesprungen war. Seine roten Augen ließen einen Schauder über den Rücken des Kerls laufen. "Letztes Mal habe ich gegen keinen von euch gewonnen, aber wir haben bereits die achte Generation. Ich habe diesmal genug trainiert, um mich nicht von einem Anfänger schlagen zu lassen!" Spulen wir die Uhr doch mal ein paar Tage zurück. "Mir gefällt nicht, dass sie die ganze Zeit diese neuen 'Nordsee'-Restaurants aufmachen. Dafür musste der 'Daun-Town' geschlossen werden..." "Seit wann magst du Döner?" "Denkst du, nur weil ich aussehe wie ein Hai, ernähre ich mich ausschließlich von Meeresfrüchten? Überhaupt, ich hab‘ mir nicht ausgesucht, so auszusehen! Ich bin ein ganz normaler Mensch!" "Letzte Woche mochtest du Garnelen noch." "Daran hat sich auch nichts geändert!" Kisame sah beleidigt zur Seite. "Also bei Nordsee arbeiten wird schonmal nichts? McDonalds?" "Auf keinen Fall. Der ist mittlerweile überall. Der Chinese um die Ecke? McDonalds. Das Sushirestaurant wo wir letzten Monat waren? McDonalds! Der Mongole, zu dem ich gerne gehe? McDonalds!" "Ja, ist schon gut." Die beiden starrten eine Weile schweigend auf die Zeitung vor ihnen, die bei den Stellenanzeigen aufgeschlagen war. "Putzkraft im Pornokino", las Itachi vor. "Das ist bei mir zuhause in Konoha, aber trotzdem..." Kisame hatte aber keine Zeit mehr, über diesen Vorschlag nachzudenken, als jemand in den Raum stürmte. "Was?! Habt ihr denn immer noch keinen Job gefunden?" Itachi verdrehte die Augen hinter Kakuzus Rücken. "Deidara hat in dieser kurzen Zeit bereits zwei Häuser verkauft, unser Origami Geschäft läuft blendend und Sasori... Sasori arbeitet auch..." "Ich frage mich ja immer noch wie er die Rolle bekommen hat mit der Fresse", bemerkte Kisame, ohne die Ironie in dieser Aussage zu erkennen. "Ich meine, war das wirklich er? Hätte auch der neue Kazekage sein können." "Nee, der ist doch noch minderjährig." "Moment, du bist mit deinem Gehalt ins Kino gegangen, um diesen Film zu sehen?", fragte Kakuzu entsetzt. "Ja", seufzte Itachi, "und ich musste die ganze Zeit draußen warten, weil der Typ nach meinem Ausweis verlangt hat." "Hey, der Film war echt gut!", versuchte Kisame sich zu verteidigen. "Du könntest Taschentücher vor Kinos in denen dieser Film läuft verkaufen", schlug Itachi vor. "Extrem lukrativ. Ich durfte das eine Stunde beobachten." "Das kannst du ja gerne machen, du arbeitsloser Schmarotzer!", erwiderte Kakuzu. Itachi schüttelte vehement den Kopf. "Nein, Kisame und ich haben bereits einen Job...", versuchte er sich aus der Situation rauszureden. "...bei McDonalds", half Kisame nach. "Sehr schön", freute sich Kakuzu und steckte die Zeitung ein. "Ich hoffe die Uniformen werden gestellt." Er wollte gerade aus der Tür treten, bevor er sich noch einmal umdrehte. "Ach ja, die schwarzen Schuhe müsst ihr selbst kaufen." "Schwarze Schuhe?", fragte Kisame verwirrt. "Ich habe in meinem langen Leben bereits vieles getan. Auch Dinge über die ich nicht sprechen möchte. Glaub mir also, wenn ich sage: Schwarze Schuhe wirst du brauchen. Wann sind eigentlich eure Arbeitszeiten? Und wie sieht es mit dem Gehalt aus?" "Ähhh..." Itachi erhob sich. "Wir waren gerade auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch." Er hastete durch die Tür, gefolgt von Kisame, der Samehada auf dem Rücken trug. "Also wohin gehen wir jetzt?", fragte Kisame, als die beiden auf der Straße waren. "Ich meine, wir können auf keinen Fall zu McDonalds." "Warum denn nicht? Du hast es doch vorgeschlagen." "Wir könnten an Underground-Boxturnieren teilnehmen!", schlug Kisame vor. "Oder Alligatorenwrestler werden. Dann ist McDonalds nur eine Geldwäsche für uns." "Ich kann doch gar nicht boxen. Und ein Alligator bin ich auch nicht." "Aber mit deinem Sharingan hättest du gute Chancen!" Itachi schüttelte den Kopf. "Wir sollten lieber Profi-Gamer werden. Ich habe mein Sharingan beim Mario-Kart perfekt geschult, da werde ich in der E-Sport Szene sicherlich das ein oder andere Preisgeld abholen können. Dann sagen wir Kakuzu einfach wir hätten gekündigt." Kisame blickte traurig auf den Boden. "Nein, das geht nicht. Ich bin so muskulös, dass die Controller immer durchbrechen." Die beiden dachten nach. "Olympiasportler?", fragte Kisame. "Ich beim Schwimmen und du beim-" "Nein, das geht nicht, nach uns wird gefahndet. Aber Falkner vielleicht." "Du und deine Vögel immer. Da muss ich leider nein sagen. Aber in einem Aquarium könnten wir arbeiten!" "Nein, das geht nicht. Mein Element ist Feuer. Aber wenn wir an einem Ort arbeiten, an dem beides möglich ist..." "Der Zoo!", riefen beide gleichzeitig und liefen in Richtung Zoo. Sie liefen einige Tage und Nächte, bis... "Du, ich muss mal pissen, wie weit ist es denn noch bis zum Zoo?" "Ich weiß nicht, Google Maps funktioniert hier nicht. Wir müssen im Land der Reisfelder sein, der Empfang hier ist wirklich unterirdisch." "Ach, dann ist es ja nicht mehr weit." Kisame verschwand hinter ein paar Büschen. Itachi wartete auf der Straße und versuchte mit aller Kraft, sich keine seltsamen Gedanken über Kisames Anatomie zu machen. Plötzlich sprang jemand hinter ihm aus dem Busch. Kisame? dachte Itachi. Die Polizei vielleicht? Aber nein, es war viel schlimmer... "Hey! Bist du ein Trainer aus Alabastia?" Er drehte sich zu dem jungen Mann um, der aus dem Gebüsch gesprungen war. Seine roten Augen ließen einen Schauder über den Rücken des Kerls laufen. "Letztes Mal habe ich gegen keinen von euch gewonnen, aber wir haben bereits die achte Generation. Ich habe diesmal genug trainiert, um mich nicht von einem Anfänger schlagen zu lassen!" Normalerweise ließ sich Itachi nicht leicht aus der Ruhe bringen, aber diese Situation brachte ihn nach Jahren des Trainings beinahe dazu, einfach "Wie bitte?" zu fragen und sich verwirrt in der Gegend umzuschauen. "Ich habe meine Pokémon hart trainiert und auch einige neue gefangen. Und die Hälfte von denen kann ich nun nicht mehr verwenden, weil der Nationaldex gestrichen wurde! Aber das wird mich nicht davon abhalten, dich zu besiegen." Der Fremde, ein Samurai erkannte Itachi nun, hielt ihm ein Schwert vor die Nase. Oh nein, der Typ wollte Stress. Itachi hatte sich eigentlich bereits gefreut, bis zu seiner Rente in 40 Jahren als Falkner arbeiten zu können, ohne weitere Zwischenfälle. "Na dann, los Safcon!" Der Samurai warf mit einem rot-weißen Ball nach Itachi, der bereits einen Kunai gezückt hielt. Kurz erkannte er das Wappen seines Clans auf dem Ball, dann blickte er auf eine abscheuliche grüne Kreatur, die plötzlich vor ihm aufgetaucht war. Eine riesige Seegurke. Dank Kisame kannte er sich jetzt bestens mit Meerestieren aus. Was für ein seltsames Jutsu. "Na los, was wirst du nun tun?", fragte sein Gegner triumphierend. Itachi seufzte. "Feuerversteck", sagte er dann, pustete einmal und das Ding zerfiel zu Asche. Dieser Gegner bedarf zum Glück nicht seinem Amaterasu, das er bei jeder Gelegenheit einsetzte. Somit verschwendete er bloß seine Zeit und nicth auch noch zusätzlich seine Sehkraft. "Los Safcon, zurück." Der Typ hielt den Ball in Richtung Asche. "Seltsam, es reagiert ja gar nicht. Naja, auch egal." Er steckte den Ball wieder zurück. "Dein Flammenwurf war ja schon ziemlich beeindruckend. Aber ich habe mein Typenarsenal zum Glück erweitert. Gegen mein Onix kommst du mit deinen Feuerattacken nicht an. Los!" Er warf einen weiteren Uchiha-Wappen-Ball und Itachi nahm einen Schritt zurück als eine riesige, steinerne Schlange vor ihm auftauchte. "Onix!", rief diese einmal. "Okay..." Itachi war sich nicht ganz sicher, was er hier gerade tat, aber Typ schien ihm trotz dieser riesigen Schlange nicht besonders stark zu sein. Außerdem dämmerte ihm langsam, dass das grüne Etwas von eben wohl das Haustier des Typen gewesen sein musste, dass er nun auf dem Gewissen hatte. "Ich will dich und deine Haustiere wirklich nur bedingt verletzen, also gehe ich jetzt besser. Um dein Ego zu stärken gebe ich sogar auf." "Ha! Aus Trainerkämpfen kann man nicht fliehen!", entgegnete der andere. Tatsächlich, irgendeine magische Kraft schien ihn zurückzuhalten. "Und selbst wenn du es schaffen könntest zu fliehen, müsstest du mir immer noch die Hälfte deines Geldes abgeben!" Kakuzu wurde mich umbringen, dachte Itachi, und der Typ hier schein es echt ernst zu meinen. "Also dann, ich bin jetzt dran, schließlich setzt du schon die ganze Zeit Wunderauge ein! Also Onix-" Itachi bereitete sich aufs schlimmste vor. "Härtner!" "Onix" glänzte kurz auf, tat aber ansonsten nichts. "Hör zu, Junge, ich muss wirklich-" "Ah, du setzt wieder Wunderauge ein! Also los Onix, diesmal richtig!" Er wollte gerade wieder zum Angriff ansetzen, da- "Bin wieder da! Also die Käfer in diesem Wald sind ja echt riesig. Ich wollte gerade Wasser lassen und da kam plötzlich diese riesige Raupe und glotzt mich mit ihrem Monster-Augen an. Da konnte ich erstmal gar nichts mehr tun. Und diese mörderfetten Killerbienen überall. Und dann als ich gerade eine gute Stelle gefunden hatte, kam da diese megafette Maus und hat mir einen Elektroschock verpasst! Ich dachte nicht, dass normale Waldtiere solche Jutsus anwenden können! Ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass es länger gedauert hat, aber man hatte hier echt nirgendwo seine Ruhe." Dann sah auch Kisame die riesige Schlange. "Ich war doch nur ein paar Minuten weg, wie kann- Hey, moment mal! Geht hier etwa ein Kampf ab, von dem ich nichts weiß! Wie unfair, du weißt doch, dass ich mal wieder ein wenig Training brauche." "Mann, jetzt hat Tohaido schon wieder ne neue Megaentwicklung!" Der Samurai-Typ sah Kisame fasziniert an. Ist das dein Pokémon gegen das du wechselst?" Itachi sah nachdenklich zwischen Kisame und der Schlange hin und her, bevor er meinte: "Ja, natürlich doch. Bitte, Kisame, das ist dein Kampf." "Oh supi!", freute sich dieser, sprang in die Luft und schlug die Füße aneinander wie ein sehr entzückter Wikinger, bevor er an Itachis Stelle eilte, um sich der Schlange entgegenzustellen. "Ah, ein Wasser-Pokémon! Eine gute Wahl gegen mein Onix. Du bist anscheinend kein kompletter Anfänger! Dann zeig mal was du drauf hast!" Kisame und Itachi nickten sich einmal zu und Kisame machte ein paar Handzeichen. "Wasserversteck!" "Oh nein, Hydropumpe!", heulte der Samurai, bevor er weggeschwemmt wurde. Die nächsten Minuten glichen einem Taifun. Itachi hatte sich in die Nähe seines Partners geflüchtet, um nicht in den Wellen unterzugehen. Als die Wassermassen langsam wieder verschwanden, war die Landschaft nicht wiederzuerkennen. Der Boden war ein Sumpfgebiet und nur wenige Bäume standen noch. Von dem Samurai und seiner Schlange war keine Spur mehr. Itachi sah sich nach dem Ort um, an dem die Seegurke zu Staub zerfallen war, konnte ihr Grab aber nicht mehr festmachen. "Schade, so wie ich das verstanden habe, hätten wir nach unserem Sieg ein Preisgeld bekommen." Kisame schien sehr ausgelastet zu sein. "Endlich mal wieder was zu tun, auch wenn der Typ echt kein starker Gegner war!" "Na dann..." Kisame nickte im zu. Und so begann Itachis Pokémon Abenteuer mit seinem Treuen Gefährten Tohaido- äh Kisame! Die beiden liefen um die Ecke und standen vorm Zoo. "Das ging...schnell..." Kisame musterte das unversehrte Gebäude. "Wie kann es eigentlich sein, dass hier alles noch..." Itachi seufzte leise. "Eigentlich ist es ja auch irrelevant." Zum Glück hatte Kisame ihren Arbeitsplatz, wenn auch versehentlich, verschont. "Jetzt müssen wir immerhin nicht zu McDonalds." Die beiden traten näher, sehr nahe, damit auch Itachi die Schilder lesen konnte. "Hey, die haben ein neues Gehege, das bald aufmacht!" Kisame las das Schild vor, vor dem sie standen. "Der letzte Uchiha! Bald hier zu sehen!" "Sasuke...", flüsterte Itachi. "Dein Bruder arbeitet hier?" Und dann konzentrierte Itachi seine gesamte Sehkraft, um den Rest des Schildes zu lesen. "Der unglaubliche Haimensch, Kisame. Eine grauenhafte Laune der Natur. Fütterungen um 12 und 18 Uhr." Die beiden sahen einander geschockt an. "Okay, ich glaube dein Bruder arbeitet doch nicht hier", flüsterte Kisame. "Da seid ihr ja endlich." Kakuzu kam aus dem Zoo gerannt. "Ich hab nochmal ein wenig nachgedacht und da ist mir klargeworden, dass McDonalds einfach kein guter Arbeitsplatz ist. Schon gar nicht für zwei so vielversprechende junge Männer wie euch. Also habe ich mich nach einem Job für euch umgesehen und habe dabei zufälligerweise einen Artenschützer getroffen." Er legte einen Arm um Itachi, nicht aus Freundschaft, sondern um diesen vom Fliehen abzuhalten. "Warum wusste ich denn gar nicht, dass ihr Uchihas beinahe ausgestorben seid? Hättest du mir das früher gesagt, dann hätte auch gar nicht erst so einen erniedrigenden Job wie McDonalds vorgeschlagen. Naja, dieser Artenschützer hat mir eine Stange Geld für das letzte Exemplar des Clans geboten. Also, Itachi...", er zeigte auf den Zoo, "Willkommen in deinem neuen Zuhause." Itachi sagte nichts. Unter anderem, weil er den Zoo nur schemenhaft erkennen konnte. "Äh, das geht nicht!", wollte sein Partner sich einmischen. "Itachi und ich..." "Ihr seid jetzt Zimmerpartner!", unterbrach ihn Kakuzu. "Für so einen Freak wie dich haben die nämlich auch noch einen Platz! Und ich konnte sogar arrangieren, dass dein Gehege direkt neben Itachis ist, damit dieser sich nicht so einsam fühlt und am Ende noch eine Verhaltensstörung aufweist und seine Artgenossen tötet oder so. Also dann. Ich hab‘ jetzt ein Gespräch mit so einem Typen, der sich bei uns beworben hat. Wirklich vielversprechend. Er besitzt eine eigene Konfektfabrik." Und Kakuzu verschwand mit einer Geschwindigkeit, die man für jemanden in seinem Alter für unmöglich gehalten hätte, was normalerweise erklären würde, wie er so schnell zum Zoo gekommen war, wenn er nicht sein Auto auf dem leicht gefluteten Parkplatz stehen gelassen hätte. "Äh... War's das jetzt?" Kisame sah seinen Partner verwirrt an. "Ja", sagte Itachi genervt. "Hoffentlich war es das." Immer diese Jungfrauen (Iruka & Kakashi) ---------------------------------------- Iruka starrte auf die Uhr. Es war bald Mitternacht und er hatte die letzten paar Stunden damit verbracht, die Klassenarbeit einer Grundschulklasse zu korrigieren, was sich für Anfänger sicherlich einfach anhören mochte, aber die Anzahl der Grammatik- und Rechtschreibfehler war phänomenal, selbst für Schreibanfänger und er saß sicherlich Minuten an den meisten Sätzen, um diese zu entziffern. Die Kinder hatten einen Aufsatz zum Thema „Mein Idol“ zur Feier der Kriegsheldenwoche schreiben müssen und obwohl die Texte der Kinder wirklich süß waren, hatte er langsam keine Lust mehr, weiterzukorrigieren. Den Text von Algebra, den er gerade las war im Gegensatz zu den meisten anderen zwar leserlich geschrieben, dafür verstand man aber kein Wort von dem was der Junge einen mitteilen wollte. Vielleicht war Iruka aber mittlerweile einfach zu müde, um zu lesen. Um punkt Mitternacht ging plötzlich das Licht aus. Verdammt. Aus Irukas Küche kamen Geräusche. Das war bestimmt nur die Katze. Moment mal, ich hab gar keine Katze, fiel Iruka auf. „Dietmar! Der Fernseher ist aus!“, dröhnte die Nachbarin von unten. Schlagartig ging das Licht wieder an. „Oh, alles wieder gut! Dietmar komm endlich! Und hol das Bier mit!“ Dann flackerte Irukas Lampe Horrorfilm-like. „Mensch Dietmar, das Ding spinnt ja komplett!“, grölte die Nachbarin wieder, wobei sie beinahe die Fußschritte übertönte, die aus dem Flur zu kommen schienen. Moment, da war jemand in seiner Wohnung! Jemand hatte sich über die Küche Einlass gestattet und war dann über das billig verlegte Kabel am Boden gestolpert, das Irukas Deckenlampe mit Strom versorgte, weil Iruka sich nichts Besseres leisten konnte. Und weil das Haus alt war, hatten so seine Nachbarn ebenfalls einen Stromausfall gehabt. Weil Iruka alles andere als Shikamarus Intellekt hatte, dauerte diese Überlegung jedoch so lange, dass der Eindringling wahrscheinlich bereits hinter ihm stand. Nicht nur wahrscheinlich, er hörte nämlich das schwere Atmen des Fremden hinter sich. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. „Du hast einen Fehler gemacht!“, dröhnte es in einer tiefen Stimme. Ruckartig drehte sich Iruka um, griff bereits nach einem Kunai in seiner Tasche, merkte dann aber, dass er seinen Schlafanzug trug. Er blickte in die rachsüchtigen roten Augen des maskierten Fremden. „Ahhh!“, war alles, das er noch sagen konnte, bevor er von seinem Stuhl auf den Boden flog. „Hast du eigentlich eine Katze? Ich weiß wirklich nicht was gerade mit meiner Stimme los war. Liegt wahrscheinlich an meiner Allergie. Ansonsten muss ich mich wohl erkältet haben.“ Iruka richtete sich ungeschickt auf, wobei er Kakashis Arm, den dieser ausgestreckt hatte, um ihm aufzuhelfen, versehentlich wegstieß, als er versuchte sein Gleichgewicht herzustellen. „Wie unhöflich“, bemerkte Kakashi. „Ich bin nicht derjenige, der Leute um Mitternacht in ihren Häusern heimsucht“, versuchte Iruka sich zu verteidigen. „Was machst du eigentlich hier?“ „Ich dachte, ich könnte dir mit meinem Sharingan beim Korrigieren helfen,“ antwortete Kakashi, als sei es ganz normal, um Mitternacht uneingeladen bei jemanden einzubrechen und zog sein Stirnband zurück über sein Auge. „Und es scheint, als hättest du das ganz schön nötig gehabt.“ Iruka blickte verlegen auf die unlesbaren Kritzeleien, die er selbst auf den Klassenarbeiten hinterlassen hatte und jetzt schon nicht mehr entziffern konnte. Was natürlich nicht daran lag, dass es wirklich nicht lesbar war. Nein, Iruka war bloß müde. Das war alles. „Das ist ja super, dass du mir helfen möchtest, aber ich wollte eh gerade ins Bett gehen.“ Er schlurfte in Richtung Bett. Dann stockte er. „Moment mal! Wer arbeitet denn bitte in seiner Freizeit? Du kannst gar nicht hier sein, um mir zu helfen.“ „Ah, das stellt für dich also ein logisches Problem dar. Aber genug von deinen Problemen, jetzt geht es mal um meine.“ „Okay…“ Iruka setzte sich aufs Bett, das er sich noch letzte Woche im Angebot bei Ikea gekauft hatte, während sich Kakashi auf einen der Bettpfosten hockte und augenblicklich eines seiner Bücher aus seiner Tasche kramte. Wenn Kakashi jetzt wirklich über seine Probleme reden würde – und das würden sicherlich einige sein – dann könnte das hier noch lange dauern. „Soll ich Tee machen?“, fragte Iruka. „Kaffee?“ „Nein, aber ich könnte Bier vertragen.“ Kakashi sah nicht einmal von seinem Buch auf. „Ich hab keins“, gab Iruka zu. „Ja, das habe ich auch bemerkte, als ich eben in deinen Kühlschrank geguckt habe.“ „Du warst an meinem Kühlschrank?“ „Unter anderem. Kaffee hast du auch keinen. Aber wie ich eben gehört habe, haben deine Nachbarn unten noch etwas Bier übrig.“ Er blickte auf, wobei er Iruka auffordernd in die Augen starrte. Iruka stand augenblicklich auf, nur um sich sofort wieder hinzusetzen, weil er gar nicht so genau wusste, wieso er überhaupt aufgestanden war. „Also ich mach dann mal Tee.“ Er stand wieder auf und schlurfte in die Küche, wo er eine Weile planlos rumstand, bis er sich daran erinnerte was er eigentlich machen wollte und Wasser aufsetzte. „Ah, genau“, flüsterte er zu sich selbst. „Bier.“ Er öffnete den Kühlschrank, um sich eine Weile dessen Inhalt anzusehen. „Ah. Ich hab gar kein Bier“, stellte fest. Er war bereits kurz davor den Schrank zu öffnen, um Kaffee zu holen, konnte sich selbst aber rechtzeitig stoppen, nur um direkt danach erneut nach dem Schrank zu greifen, um Tee rauszuholen. Als sein Teekessel zu pfeifen anfing, hastete er durch die Küche in Richtung Herd, ging aber noch bevor er das andere Ende der Küche erreichen konnte zu Boden. „Urgh!“ Er war volle Kanne gegen die Tischkante gelaufen und hatte sich nicht nur seinen Zeh, sondern auch sein Knie, eigentlich sein ganzes restliches Bein und überhaupt alles gestoßen. „Für mich bitte keine Wildkräuter“, rief ihm Kakashi aus seinem Schlafzimmer zu. „Kein Problem“, brachte Iruka hervor, stellte dann aber fest, dass es schon ein Problem war, als er versuchte, die Teesorten zu entziffern. Dann fiel ihm ein, dass er gar keinen Wildkräutertee hatte und es deshalb komplett egal war, was er nahm. Bevor er den Tee zurück ins Schlafzimmer brachte, griff er noch eine Dose Kekse aus dem Regal. Er hantierte noch eine Weile damit rum, bevor er alles auf seinem Schreibtisch abstellen konnte, wobei er sich beinahe mit dem Tee verbrühte. „Du weißt, dass es ziemlich unnötig war, mir einen Tee zu machen?“, fragte Kakashi, als Iruka ihm eine Tasse hinhielt. „Ich habe schließlich nie um einen gebeten.“ „Tja Iruka, das war ein sehr ungeschickter Versuch, mich zu vergiften. Nach unserem Wettkampf letzte Woche hätte ich mehr von dir erwartet.“ Die beiden starrten weiter auf die Keksdose mit der Aufschrift ‚Weihnachten 1989‘, was (wo wir ja wissen, dass Itachi `84 geboren wurde) kurz vor Kyubis Angriff auf Konoha war. „Die Kekse hat meine Mutter gemacht. Kein Wunder, dass ich die behalten habe“, fiel Iruka auf, bevor er die Keksdose unter seinem Bett verschwinden ließ, wo er in der kurzen Zeit, in der er es bereits besaß, schon einige Dinge verschwinden lassen hatte. Nicht, dass die sonst irgendwer gesehen hätte. „Äh, worüber wolltest du nochmal reden?“, fragte Iruka unsicher. Kakashi wandte seinen Blick erneut nicht von seinem Buch ab. „Ich wage mich zu erinnern, dass Gai letztens irgendwas von der ‚Kraft der Jugend‘ oder so geschwafelt hat und dabei ging es wohl irgendwie um Beziehungen. Da ist mir aufgefallen, dass ich mir vielleicht eine Freundin suchen sollte, also habe ich mich mit der einzigen Frau in meinem Alter, die noch Single ist, für morgen verabredet.“ „Shizune?“ „Nein, Anko.“ Kakashi sah ihn ernst an. „Liest du denn nie ‚Kohoha Aktuell‘? Jeder weiß doch, dass Shizune was mit dem Hokage hat!“ Er fasste sich wieder. „Jedenfalls habe ich versucht mich darauf vorzubereiten, aber in meinen Büchern wird immer nur das Ergebnis gezeigt und nie der Weg dahin. Ich meine, wie bringe ich sie dazu, mir-“ Iruka schlug ihm das Buch weg, aus dem er gerade zitieren wollte. „Also du willst wissen, wie du bei einem Date bei ihr landen kannst?“ „Ja und wenn möglich noch ein paar andere Sachen, ich hab diese eine Stellung nicht ganz verstanden-“ „Okay, also erstens, wie wäre es, wenn du nicht zu spät kommen würdest-“ „Ja, darüber habe ich auch bereits nachgedacht.“ „Und zweitens käme es bestimmt gut, wenn du mal selbst bezahlen würdest. Und am besten noch für sie mit.“ „Noch irgendwas?“ Iruka überlegte eine Weile. „Ähm, also mehr fällt mir spontan nicht wirklich ein. Ich hatte ja um ehrlich zu sein selbst noch keine Freundin, deshalb-“ Bei diesen Worten sprang Kakashi von seinem Bett auf, das ein beunruhigendes Geräusch machte. „Dann hatte ich ja auch keinen Grund, dich um Hilfe zu bitten. Wenn du mich entschuldigst.“ Und damit verschwand er in einer Rauchwolke. Iruka hustete ein wenig, bevor ein ohrenbetäubendes Geräusch mit einer Frequenz von sicherlich 20kHz ertönte. Na toll, der Feueralarm war losgegangen. Hätte Kakashi die Bedingungsanleitung gelesen, wüsste er, dass man die Dinger nicht in geschlossenen Räumen anwenden sollte. Dann fing es an zu regnen und der Rauch lichtete sich. Schnell warf sich Iruka über die Aufsätze, um diese vor seiner Sprinkleranlage zu schützen, von der er bislang nicht einmal wusste, dass sie existierte. Im Falle eines Feuers wäre er wohl einfach schmerzvoll verendet. „Dietmar! Der Junggeselle von oben raucht sich ein!“, fing die Nachbarin von unten an zu plärren. „Das ist nicht gut für dich, Junge!“ „Ja, Frau Schibrowski!“, versuchte Iruka die Frau zu beschwichtigen. „Dietmar, das ist doch bestimmt Cannabis! Ich weiß doch, was die Jugend von heute so treibt!“ „Ich glaube, es wird Zeit für eine Intervention! Da kümmere ich mich morgen mal drum.“ „Gut so Dietmar, man kann der Jugend ja nicht immer alles erlauben!“ Seit die neuen Nachbarn aus Berlin eingezogen waren, war Irukas Leben definitiv… ein anderes. Nachdem die Sprinkleranlage nur nach kurzer Zeit wieder den Geist aufgab (zum Glück war seine Wohnung so billig gewesen, sonst hätte das Ding bestimmt noch eine halbe Stunde weitergemacht) versuchte Iruka die durchnässten Klassenarbeiten zu retten. Morgen würde er die Hefte bestimmt an eine Wäscheleine hängen und trocknen lassen, aber jetzt war er definitiv zu müde dafür. Er ging zurück in sein Schlafzimmer. Das Bett war komplett durchnässt, das Holz aufgequollen und Iruka fiel auf, dass es in der Mitte durchgebrochen war. Er würde ab jetzt alle Fenster stets fest verriegeln. Die beiden Teetassen waren übergelaufen, aber anhand der Färbung des Wassers ließ sich feststellen, dass Kakashi seinen Tee zumindest getrunken hatte. Wahrscheinlich hatte er seine Maske nur im Schutz der Rauchwolke abgenommen, weshalb Iruka nun immer noch nicht wusste, wie er aussah. Aber wenn jedes Treffen mit Kakashi in einer solchen Katastrophe enden würde, wollte er das auch gar nicht mehr wissen. Iruka kramte einen trockenen Schlafanzug aus seinem Schrank, zog sich um und überlegte kurz, wo es sich besser schlafen ließe: Flur oder Küche. Oder direkt draußen. Er entschied sich für den Küchenboden, weil dieser mehr Platz bot, musste aber dennoch halb unter dem Tisch schlafen. Bettzeug hatte er keines. Bevor er einschlief, geisterte ihm nur ein Gedanke durch den Kopf: Was ist eigentlich Cannabis? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)