Orochimaru zieht um von Elric_Brother_No1 (Eine Komödie in viel zu vielen Akten) ================================================================================ Sasuke zieht aus (Oto-Trio) --------------------------- "Moment!", fing ich an, nur war leider gerade keine Wand in der Nähe, gegen die ich meinen Kopf schleudern konnte, weshalb ich auf eine klassische "Facepalm" zurückgreifen musste," du hast das gesamte Geld, das Meister Orochimaru dir vermacht hat, für eine Spielekonsole ausgegeben-" "Eine PlayStation 5, die ist gerade erst in den Handel gekommen!", unterbrach mich das kleine Miststück. "Und jetzt fällt dir auf“, fuhr ich fassungslos fort, „dass du noch kein einziges Spiel hast und fragst nach noch mehr Geld, obwohl wir dir 500$ gegeben haben!“ Meine Wut war nicht mehr in Worte zu fassen. „Aber du musstest das gesamte Geld natürlich für deine Konsole ausgeben!" "Zu meiner Verteidigung,“ maulte mich der Bengel an, „die hat nur 499$ gekostet! Ich hab‘ also noch Geld übrig!" "Ja, aber nur einen Dollar!" "Eben, das ist ja der Punkt! Damit kann ich mir kein einziges Spiel kaufen." "Also wirklich..." Ich schüttelte den Kopf. "Meister Orochimaru, machen sie dem Jungen klar, dass er kein Geld mehr bekommt", bat ich den Meister, etwas gegen dieses schreckliche Verhalten zu tun. "Ich dachte 'der Meister' sei so ein toller Typ“, fauchte mich der Kleine an, „warum hat er dann plötzlich kein Geld für solche Kleinigkeiten übrig?" Endlich drehte sich Meister Orochimaru zu uns um. "SasUke, es tut mir schrecklich leid, aber du musst verstehen, dass ich dir mein letztes Bargeld gegeben habe“, ergriff er ein etwas läppisches Machtwort, „und außerdem solltest du lernen, deine Finanzen besser zu regeln. Ich weiß, dass du noch ein wenig zu jung bist, um das wirklich zu verstehen, aber wenn man 500$ hat, sollte man nicht alles auf einmal ausgeben. Der Gesichtsausdruck des Jungen war sichtlich genervt. "Ich hoffe, wir können im Haus wenigstens einen W-Lan Router anschließen. Und ein Fernseher wäre auch nicht schlecht, sonst habt ihr mir meine PS5 doppelt versaut", murmelte der Junge geschlagen und drückte mir sein Gerät in die Hand. "Hier, halt das. Du bist doch unser Diener oder so." Er folgte der Straße Richtung Villa. Ich hob die Konsole bereits über meinen Kopf, um sie anschließend auf den Boden zu werfen, aber Meister Orochimaru hielt mich davon ab: "Lass nur, Kabuto. Er ist doch noch ein Kind. Außerdem hätten wir die 500$ dann wirklich zum Fenster rausgeschmissen." Als wir endlich am Haus ankamen, hatte sich das Konoha-Balg bereits ein Zimmer ausgesucht und mit einem "Keep Out" Schild versehrt. "Verdammt, Meister Orochimaru, sagen sie ihm dass das mein Zimmer ist!", versuchte ich, meinen rechtmäßigen Besitz zu verteidigen, nur schien der Meister wieder einen dieser Tage zu haben… "Aber er hat es sich zuerst ausgesucht. Warum nimmst du nicht eins von den vielen anderen Zimmern, die wir haben", schlug er seelenruhig vor. "Aber ich hatte schon genaue Pläne“, setzte ich an, um ihn von meiner genialen Zimmeraufteilung zu überzeugen. „Außerdem ist es das größte Zimmer und es hat als einziges einen Fernseher. Und das Fenster ist auch am größten und -" "Kabuto, lass ihn doch“, unterbrach der Meister mich mit einem Unterton, den er noch nie mir gegenüber verwendet hatte. War das etwa Wut? Hatte ich etwas falsch gemacht? „Er ist doch noch neu hier“, fuhr er fort und verschränkte entschieden die Arme, die er ja zum Glück wieder bewegen konnte, „da sollte er sich auch ein Zimmer aussuchen. Du weißt doch gar nicht, was für eine psychische Belastung so ein Umzug für ein Kind darstellt!" Da war es wieder. Seit Meister Orochimaru diesen Erziehungsratgeber auf dem Angebotstisch dieser schäbigen kleinen Kinderbücherei gefunden hatte, auf dem nur Bücher lagen, deren Verfallsdatum schon längst verstrichen war, hatte er ständig diese seltsamen Vorstellungen, wenn es um Sasukes Erziehung ging. Meiner Meinung nach war der Junge schon komplett verzogen, aber Meister Orochimaru hatte die Hoffnung wohl immer noch nicht aufgegeben, dass es noch nicht zu spät für dieses Balg war, sich zu ändern. Das Gespräch vor der Tür bekam Sasuke nur halb mit. Jedoch hoffte er, dass Kabuto endlich von Orochimaru die Meinung gesagt bekam. Seit er selbst bei dem Sannin lebte, hatte sich dieser Kerl ständig in alles eingemischt, was er mit Orochimaru besprach, und Sasuke gemaßregelt, wo er nur konnte. Als hätte der Kerl nichts Besseres zu tun! Unter Kabutos Aufsicht musste man vorsichtig sein, denn dafür, dass er schon SIEBEN Mal durch die Chunin-Auswahlprüfung gefallen war und eine Brille trug, war er verdammt wachsam und bekam alles mit. Man konnte keine falsche Bewegung machen und wenn man auch nur ein falsches Wort über Orochimaru verlor, ging er einem an den Kragen. Die Sache mit der Playstation, die Sasuke gerade anschloss, um die kostenlosen Demos zu spielen, die alles waren, was ihm gerade an Unterhaltung blieb, schien ihn aber besonders zu ärgern. Vielleicht konnte er sich seine Zeit in Zukunft so vertreiben. Kabuto zur Weißglut zu bringen hatte etwas und schwierig war es auch nicht, schließlich war diese Lusche immer zur Stelle, wenn es um ihren geliebten „Meister Orochimaru“ ging. Er schaute bedächtig aus dem Fenster, wobei er die Augen zukneifen musste, um nicht zu erblinden. Das blöde Ding nahm sicherlich die halbe Wand ein und bereitete der Sonne einen direkten Weg in sein Zimmer. Vielleicht war es Zeit für Vorhänge. Die Tage im Haus vergingen schleppend und die Beschwerden der Konoha-Blage häuften sich. Meister Orochimaru und ich arbeiteten den ganzen Tag an der Einrichtung unseres Labors und versuchten das Kind hinzuhalten. "Ich habe Sasuke versprochen, mit ihm zu trainieren. Und das werde ich auch, sobald ich mit der Arbeit am Labor fertig bin", erklärte Meister Orochimaru, nachdem der Junge schon zum 10. Mal die Treppe heruntergekommen war, nur um uns zu nerven. "Sie sind viel zu nachsichtig mit ihm", sagte ich kopfschüttelnd, als ich mich erinnerte, wie sich der Junge verabschiedet hatte: "Übrigens, eine Klimaanlage gibt's hier auch nicht!", hatte er gesagt, "und die Ventilatoren an der Decke sind viel zu laut. Außerdem ist die Fußbodenheizung viel zu warm! Warum ist die überhaupt an? Es ist Sommer! Und kann bitte jemand die Enten vorm Haus erledigen? Die gehen mir schon den ganzen Tag auf die Nerven." "Die armen Enten...", flüsterte ich zu mir selbst. "Nun, wenn Sasuke sie nervig findet, müssen sie wohl weg", hörte ich Meister Orochimaru in der anderen Ecke des Raumes sagen und mir kullerte eine Träne ins Auge. Zum Mittagessen wollte Meister Orchimaru kochen und obwohl ich ihm aus weiser Vorahnung meine Hilfe dabei anbot, lehnte er diese entschieden ab: "Kabuto, ich bin doch kein Kleinkind, behandle mich also nicht wie eines." Das Essen war also entsprechend genießbar. Das Konoha-Kind stocherte lustlos mit seinen Stäbchen im Essen herum, wahrscheinlich weil es nicht wusste, wie man damit aß, im Gegensatz zu mir, da ich um einiges kultivierter war. Meister Orochimaru stellte die letzte verkohlte Pfanne auf den Tisch, als er sich zu uns an den Tisch gesellte. "Iß endlich, Meister Orochimaru hat sich so viel Mühe gegeben!", schnauzte ich das Kind an, als ich mir den Teller mit einer schwarzen Substanz vollschaufelte. "Lass nur Sasuke, ich kann auch gerne etwas anderes kochen, wenn dir das Essen nicht schmeckt", bot Meister Orochimaru freundlich an, worauf ich nur seufzen konnte. Sasuke sollte sich glücklich schätzen. Für mich hätte der Meister niemals einfach etwas anderes gekocht. Dieser holte etwas unter seinem Umhang hervor, ein flaches, rechteckiges Paket, jedoch war es so umständlich und unsauber eingewickelt, dass man es gar nicht mehr flach nennen konnte. "Ich weiß ja, wie enttäuscht du warst, als du dir kein Spiel kaufen konntest," fing Meister Orochimaru an, "deshalb wollte ich dir das hier als Trost geben." Der Junge riss ungeduldig das Papier ab und hielt triumphierend die Hülle eines Spiels hoch. "Ich habe es extra für dich ausgesucht, es hat wirklich gute Reviews." Es war das neueste Spiel von "Studio Sai", dem besten Indie-Spiel Entwickler, den es gab. "Das wollte ich doch haben", flüsterte ich enttäuscht. Ich hatte Meister Orochimaru schon seit Wochen von diesem Spiel erzählt und Andeutungen gemacht, dass er es mir schenken sollte. Normalerweise hätte er das gemacht, aber da er Sasuke schon seit seiner Ankunft bei uns so verwöhnte, hatte ich mir eben Hoffnungen gemacht. "Vielleicht lässt Sasuke dich auch etwas spielen", versuchte Meister Orochimaru, mich halbherzig zu trösten. "Aber das Spiel hat nur eine SaveFile!", wollte ich ihm klar machen, doch der Meister war zu konzentriert darauf, Sasukes Reaktion auf sein Geschenk zu beobachten. Der Junge seufzte: "Das ist zwar nicht ganz das was ich mir erhofft hatte, aber...besser als die ganzen vorinstallierten Demos zu spielen," gab er zu. "Übrigens, ich glaube nicht, dass ich hier noch länger leben kann. Abgesehen von der fehlenden Klimaanlage, den Ventilatoren und dieser nervigen Fußbodenheizung, sowie diesen ausgefuchsten Enten, die sich einfach nicht töten lassen - glaubt mir, ich habe es versucht - ist dieses Haus auch noch auf andere Arten scheiße. Da wäre zum einen mein Zimmer", meine Miene verfinsterte sich bereits bei der Erwähnung meines Zimmers, obwohl das mit den Enten bereits schlimm genug war, "Das ist viel zu groß. Überhaupt ist alles in diesem Haus viel zu groß, aber dieses Zimmer? Gigantisch! Ich kann nicht einmal deprimiert an die Decke starren, weil die viel zu hoch ist und die Distanz von den drei wichtigsten Räumen im Haus - der Küche, dem Bad und meinem Zimmer - ist auch viel zu groß. Außerdem ist da so ein riesen Fenster. Richtig nervig! Man sieht die ganze Nacht lang die Stadtlichter, da kann man gar nicht einschlafen. Und tagsüber kann ich gar nicht sehen, was auf meinem Bildschirm los ist, weil das scheiß Licht die ganze Zeit spiegelt. Überhaupt kann man hier nicht spielen. Selbst unser W-Lan ist scheiße. Haben wir hier denn keinen Glasfaseranschluss?" "Das hier ist das Land der Reisfelder. Hier gibt es nirgendwo Glasfaser", wollte ich einwerfen, merkte aber schnell, dass es keinen Zweck hatte. "Dann ziehen wir eben in ein anderes!", gab der Junge wütend zurück. "Alles an diesem Haus ist scheiße, einschließlich meiner Mitbewohner." Ich war geschockt, dass der Junge es wagen konnte, Meister Orochimaru so zu dissen. "Trainiert hab‘ ich auch noch nicht, seit ich hier bin." Er sah den Meister böse an. "Du sagst immer, du müsstest dein Labor noch einrichten, dann hättest du Zeit für mich. Du bist wie mein Bruder, du schiebst auch ständig was vor, um nichts mit mir machen zu müssen." Dann wandte er sich zu mir: "Und du bist einfach ein Arsch-loch. Ich hasse euch alle!" Er sprang vom Tisch auf und rannte in sein Zimmer zurück. So ein Aufruhr, ohne dass irgendwer anders am Tisch irgendwas gesagt hatte. "Der Junge hat echt harte Aggressionsprobleme. Sein Bruder wirkt um einiges ruhiger. Wir hätten den nehmen sollen", murmelte ich geschlagen. Was fiel diesem Balg eigentlich ein? "Ach Kabuto,“ seufzte der Meister, „ich hab doch gesagt, dass Umzüge sich schwer auf ein Kind auswirken können. Aber hat recht, diese Fußbodenheizung ist echt nervig, wir sollten wirklich umziehen." Ich vergrub bloß das Gesicht in meinen Händen. Das Land der Reisfelder war mir eigentlich immer lieb gewesen, vor allem, weil sich meine Informationskarten hier so gut verkauften. Seit das Internet an Popularität gewonnen hatte, war Wikipedia für alle die Hauptinformationsquelle. Außer hier, weil die Leute kein Internet hatten. Ein Umzug in ein anderes Land wurde womöglich den Verlust meiner Haupteinnahmequelle bedeuten, denn Meister Orochimaru zahlte nicht besonders gut. "Na gut, wenn ihr es sagt, Meister Orochimaru" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)