Ein letztes Geheimnis von Sharry ================================================================================ Kapitel 18: Kapitel 18 - Umbruch -------------------------------- Kapitel 18 – Umbruch   -Zorro- Er zögerte. Die klaren Falkenaugen lagen wie immer ununterbrochen auf ihm, schienen jedes Mundwinkelzucken, jedes Stirnrunzeln, jedes Blinzeln zu registrieren. Obwohl der andere mittlerweile fast so furchtbar aussah wie am vergangenen Tag, als Zorro ihn in genau dieses Zimmer gebracht hatte, obwohl er kaum noch sprechen konnte und seine Atmung seltsam widerhallte, obwohl er in einer schlechteren Verfassung war, als Zorro ihn je gesehen hatte, so sah er ihn doch aufmerksam an und war ihm genau das Gegenüber, welches er ihm immer war. Als würde seine körperliche Verfassung ihm überhaupt nichts ausmachen, als wären Schmerzen und Erschöpfung absolut irrelevant. Als wäre nichts davon wichtiger, als dass Zorro ihm endlich die Wahrheit sagen würde über das, was er so lange verschwiegen hatte. Zorro wandte den Blick ab, konnte kaum beschreiben, was in ihm vorging. Er hatte den vergangenen Tag damit verbracht am Bett seines Lehrmeisters darauf zu warten, dass dieser wieder aufwachen würde. Nachdem die Erleichterung, dass Dulacre überleben würde, von der Erkenntnis überrannt worden war, dass noch nicht wieder alles gut war, hatte er gewartet. Für einen Moment hatte Zorro vergessen, dass ihr letztes Gespräch kein Gespräch gewesen war. Während er am Frühstückstisch gesessen hatte, war ihm bewusst geworden, was seine letzten Worte an den anderen gewesen waren. Während seine Crew und die Gäste sich über banalen Alltag und ihre bevorstehende Auseinandersetzung mit de Flamingo unterhalten hatten, war ihm bewusst geworden, was er dem anderen an den Kopf geworfen hatte; Zorro war bewusst geworden, was er getan hatte. Es war nicht ihr erster Streit gewesen – absolut nicht – und schon öfters war einer von ihnen oder sogar sie beide laut geworden, hatten sich angebrüllt, Sachen durch die Gegend geworfen, aber… Du bist nur hier, um mich zu kontrollieren, weil du mir kein bisschen vertraust! Aber Zorro war zu weit gegangen. Am Anfang war es noch die brutale Ehrlichkeit gewesen, die aus ihm herausgebrochen war, zügellos und unbarmherzig, wie er schon mal sein konnte, empathielos und rücksichtslos, nichts mit dem Dulacre nicht umgehen konnte, nichts, wofür er sich hätte entschuldigen brauchen. Doch dann war es irgendwann nicht mehr die reine Wahrheit gewesen, er hatte seine eigenen verletzten Gefühle, seine Wut, aus sich sprechen lassen, ohne Rücksicht auf Verluste. Ich brauche deinen Schutz nicht! Ich habe alles unter Kontrolle! Und irgendwann hatten dann nur noch seine Gefühle aus ihm gesprochen. Er war so verletzt gewesen, so entsetzt gewesen, so wütend und verwirrt gewesen und es war ihm nur gerecht vorgekommen, wenn der andere diese Gefühle auch fühlen würde. Dir geht es nur darum, mich zu kontrollieren, so wie du deine Schwester kontrollieren wolltest! Also hatte Zorro genau die zwei Dinge gegen Dulacre verwendet, von denen er wusste, dass sie Dulacre verletzen würden. Die zwei Dinge, die Dulacre ihm im Vertrauen offenbart hatte. Seine Gefühle für seine verstorbene Schwester… und seine Gefühle für Zorro. Ob du mir vertraust oder nicht ist mir egal, ich habe nicht darum gebeten, weder darum noch um irgendwelche anderen Gefühle deinerseits. Er hatte genau das eine getan, weswegen er selbst nur ungerne über Dinge sprach, die andere nichts angingen, hatte genau das getan, wovor Jiroushin ihn einst gewarnt hatte und wovon er nie gedacht hätte, dass er so etwas tun könnte. Die vergangenen Tage und Wochen hatte Zorro die beunruhigende Ahnung gehabt, sich selbst zu verlieren, von seinem Weg abzuweichen, seine eigenen Prinzipien zu verraten, und jener Moment hatte seine schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet. In diesem Moment hatte er sich selbst verraten, sich endgültig verloren. Es war nicht wie damals gewesen, als er Dulacre um Hilfe gebeten hatte, auch da hatte er seine Prinzipien und seinen Stolz verworfen, aber es war zum Wohle seiner Freunde, seines Kapitäns gewesen. Dieses Mal jedoch hatte er all das, wofür er stand und stehen wollte, nicht aufgegeben, sondern verraten, einfach nur um jemand anderen zu verletzten. Um jemanden zu verletzen, der ihm hatte helfen wollen, dem er wichtig war, der ihm wichtig war. Zorro schämte sich für sein Verhalten, tat es selbst jetzt noch, also hatte er nur das eine Richtige tun können. Nachdem er sich bereits verraten hatte, hatte er Stolz, Ehre und Würde verworfen, um für sein Fehlverhalten einzustehen. Er hatte sich entschuldigt, doch der Samurai hatte davon nichts hören wollen, war Zorro wieder mal voraus und selbst jetzt, geschwächt von der Operation und verletzt durch Zorros Worten, half er ihm immer noch. Für eine Sekunde senkte Zorro den Blick. „Manchmal hasse ich es, wie rücksichtsvoll du mir gegenüber bist“, murmelte er und sah Dulacre wieder an, „manchmal wäre es mir echt lieber, du würdest mir einfach eine reinhauen, wenn ich mich wie ein Vollidiot aufführe, so wie Ruffy es immer macht. Diese Gespräche sind immer so anstrengend und nervig.“ Der Samurai hob nur eine Augenbraue und Zorro wusste genau, so schwer es ihm selbst fiel, dieses Gespräch zu führen, so schwer fiel es dem anderen gerade, nicht zu reden. Kopfschüttelnd seufzte er und rieb sich den Hinterkopf. „Aber jetzt, da du die Klappe hältst, kann ich mich zumindest richtig entschuldigen.“ Der andere schnalzte missbilligend mit der Zunge, doch Zorro ließ sich davon nicht beirren. „Außerdem möchte ich mich bedanken.“ Für einen Moment sahen sie einander nur an und Zorro wusste, dass er verstand, dass Dulacre ihn verstand, auch wenn er die Worte nicht finden würde. „Du bist ein nerviger Mistkerl“, murrte er dann, erhob sich und ging zurück zu seinem Stuhl, „aber ich bin wirklich froh, dass jenes Gespräch nicht unser Letztes war.“ Immer noch schweigend betrachtete der Ältere ihn, während Zorro sich auf den Drehstuhl fallen ließ. „Also, du willst die Wahrheit wissen. Du willst wissen, warum ich dir das mit Eizen verschwiegen habe, was mein Problem mit meinem Namen ist und warum ich mich wie ein verdammtes Arschloch verhalten habe, nicht wahr?“ Mit einem schiefen Schmunzeln nickte der andere, ehe er sich einen weiteren Eiswürfel nahm. Immer noch klang jeder Atemzug so, wie wenn der Wind durch gebrochene Schilfrohre pfiff. Mit Sicherheit war das nicht richtig so, aber so oft hatte Dulacre sich am Krankenbett Zorros Willen gebeugt und nicht das getan, was er selbst wohl für besser gehalten hatte, also widerstrebte Zorro dem Drang, Chopper zu holen, und verschränkte nur die Arme, während er sich zurücklehnte. Heute würde er also das Gespräch führen müssen, alles erzählen müssen, was er dem anderen bisher verschwiegen hatte. Natürlich hatte er von Anfang an gewusst, dass jener Tag irgendwann kommen würde und wenn er ganz ehrlich war, irgendwie war Zorro auch erleichtert, dass die nervige Geheimniskrämerei nun endlich vorbei sein würde, zumindest wäre es ein Problem weniger. Aber… „Lorenor.“ Überrascht sah er auf, erinnerte sich gar nicht daran, den Blick gesenkt zu haben, während die Falkenaugen ihn zu lesen schienen. Zorro mochte gar nicht, wie der andere klang oder mehr, wie er gerade nicht klang, denn seine Stimme war auch nicht viel mehr als Wind, der zwischen Gräsern hindurchwehte. „Du solltest nicht reden; Chopper wird mich umbringen, wenn er dich so hört“, murmelte er unzufrieden, „warum bist du eigentlich so heiser? Ich dachte, es wäre ein Problem mit deinem Magen, warum klingst du also wie ein verdammter sterbender Schwan?“ Lächelnd zuckte der Samurai mit den Schultern und strich sich über den Bart, ohne ihm eine Antwort zu geben, sich noch nicht mal zu einer Antwort herabzulassen. Für einen Moment schien er zu überlegen und dann sah er Zorro wieder so herausfordernd an, wie er es manchmal während ihres Trainings oder bei den Stunden über Büchern oder dem Schachbrett getan hatte. Zorro mochte diesen Blick, es war genau dieser Blick, durch den Zorro mehr werden wollte, als er erst war. „Schon gut, ich rede ja schon, aber ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich verstehe das alles doch selbst kaum.“ Der Ältere lehnte sich zurück und nickte erneut, zeigte dieses wissende Schmunzeln. Fang einfach an und ich werde mich bemühen, dich zu verstehen. So etwas in der Art würde er wohl sagen oder etwas deutlich Geschwolleneres, aber das war in Ordnung. Es war in Ordnung, solange der andere nur wieder mit ihm sprach, selbst wenn Zorro dessen Redeanteil mitsprechen musste. Grübelnd lehnte er sich nach vorne und legte die Unterarme auf den Oberschenkeln ab, während er darüber nachdachte, wie er nur anfangen sollte, was er nur sagen sollte. „Eizen wusste es“, sprach er dann schließlich, „er wusste es von Anfang an, seit unserem ersten Treffen bei der Versammlung auf Sadao, und auf Kuraigana hat er mich dann erpresst, dass er jeden umbringen lassen würde, dem ich je begegnet bin und dir deinen Titel aberkennen lassen würde, wenn ich diesen Vertrag nicht eingehen würde. Daher habe ich es getan und ich habe es dir nicht gesagt, weil er dachte, dass du Nichts weißt, und ich dachte, es wäre... Nein, das stimmt so nicht. Ich dachte zwar, es wäre vielleicht ein guter Trumpf, aber ich habe dir letzten Endes nichts gesagt, weil du immer so überreagiert hast, ganz gleich, ob es dein Vater, Homura oder Eizen war und ich dich beschützen wollte.“ Er schwieg für einen Moment. „Oder vielleicht auch einfach nur, weil ich diesen Streit nicht wollte, weil ich keine Enttäuschung sein wollte. Vielleicht war es ja doch falscher Stolz, keine Ahnung.“ Dulacre sah ihn nur an, sagte nichts, was trotz der Umstände verdammt ungewöhnlich für ihn war, also sprach Zorro weiter und merkte, wie es ihm mit jedem Wort leichter fiel, als ob er nur darauf gewartet hätte, endlich die Wahrheit sagen zu können. „Am Anfang dachte ich, es wäre einfach nur Pech. Ein Politiker mit zu viel Freizeit und einem Hang zum Dramatischen. Aber mittlerweile weiß ich, dass er mich aus einem ganz bestimmten Grund ausgewählt hat und dieser Grund hat mit dem Namen Lorenor zu tun. Dieser Name ist schuld. Nur wegen dieses Namens ist er auf mich aufmerksam geworden, nur wegen dieses Namens ist meine Mutter gestorben und nur wegen dieses Namens bin ich jetzt in einer ausweglosen Situation, von der ich dachte, dass ich sie alleine regeln könnte.“ Nachdenklich betrachtete er seine gefalteten Hände. „Aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann weiß ich nicht, ob ich das kann. Ich weiß nicht, ob mein Plan aufgeht, und ich bin mir schon lange nicht mehr sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich Eizen damals mit dieser verdammten hässlichen Büste erschlagen hätte. Vielleicht wäre es einfach besser…“ Kopfschüttelnd sah er auf, als er seine eigenen Gedanken kaum noch verstand, begegnete dem klaren Blick des anderen, der ihn gelassen ansah, wie so oft, wenn Zorro erzählte. Sein Gesicht ruhig und interessiert, aber nicht berechnend oder aufdringlich. Dulacre hörte ihm zu, horchte ihn aber nicht aus. „Aber das habe ich erst bei unserem letzten Treffen auf dem Sabaody Archipel erfahren, nur wenige Tage bevor ich die anderen wiedersehen würde und ich… ich weiß nicht. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass ich nur einen Moment Ruhe brauche, nur einen Moment Zeit, um all das verstehen zu können, es erfassen zu können, einfach mal meine Gedanken ordnen und eine Entscheidung fällen zu können. Aber ich kann es nicht. Egal wie sehr ich mir den Kopf zermartere, egal was ich mir ausdenke, ob ich meditiere, trainiere, Bücher lese oder einfach nur in meiner Koje liege, es fühlt sich alles falsch an.“ Seufzend betrachtete er seine gefalteten Hände. „Und natürlich haben meine Crewmitglieder Fragen gestellt, natürlich wollen sie wissen, wie es sein kann, dass ich noch am Leben bin. Aber wie hätte ich ihnen die Wahrheit sagen können, ohne sie mithineinzuziehen? Ich dachte, dass wenn ich ihnen die Wahrheit sage, dann würde ich sie nicht mehr beschützen können. Ich hatte gehofft, dass sie einfach aufhören würden zu fragen, einfach akzeptieren, dass die Dinge so sind, wie sie sind. Ich dachte, dass wenn sie aufhören würden, dass dann alles wieder wie früher werden würde.“ Er konnte nicht verhindern, dass er bitter klang. „Aber die Wahrheit ist, es wird nicht mehr wie früher, wir alle haben uns verändert, ich habe mich verändert. Am Anfang war es nur eine Kleinigkeit, die ich dir nicht erzählt habe, und du hast es hingenommen, hast irgendwann nicht mehr nachgefragt. Dann war es ein Geheimnis, welches ich bewusst verschwiegen habe, und jetzt falle ich jeden an, der mir auch nur eine Frage stellt, wie ein in die Enge getriebenes Biest.“ Yoru hinter ihm summte leise, aber ansonsten war das Zimmer komplett still, keines von Zorros Schwertern wagte, sich Gehör zu verschaffen. „Brook wollte nur freundlich sein, Robin mir einen guten Rat erteilen und der verdammte Koch… ich hatte mich nicht unter Kontrolle, wie damals, kurz nachdem ich mein Monster geworden war, ich hätte ihm den Kopf abreißen können, so wütend war ich. Kannst du dir das vorstellen? Schlimmer als damals auf Kuraigana und nur weil er ein paar Sachen gesagt hat, die mir nicht passten. Früher hätte mich das nicht aufgeregt, genervt ja, aber ich hätte nicht die Fassung verloren.“ Er schnaubte auf. „Auf der anderen Seite hätte ich früher auch nie Dinge geheim gehalten und es ist ein verdammt beschissenes Gefühl, wenn man merkt, dass alle einem langsam auf die Schliche kommen. Der Koch ist nervig, aber ich konnte es nicht abhaben, dass er Recht hatte und ich so tun müsste, als sei er das Problem, obwohl ich doch ganz genau weiß, dass ich es bin.“ Der andere schwieg, als ob er Zorro die Beichte abnehmen würde. Nicht, dass Zorro wusste, wie so etwas ablief. Er hatte bisher nie das Bedürfnis gehabt, sein Gewissen zu erleichtern, und war überrascht, wie schnell die Worte aus seinem Mund kamen, als hätte er all die Tage nur darauf gewartet, endlich die Wahrheit sagen zu können. „Aber ich weiß nicht, wie ich es ändern soll, ohne all die zu gefährden, die ich doch eigentlich beschützen will. Ich habe mir eingeredet, dass sie das Problem sind, nicht ich, und dass es nicht mein Problem ist, wie sie sich aufführen, daher hatte ich mich einfach auf ein paar ruhige Stunden gefreut, wo mal niemand mich hinterfragt und wir einfach nur Schach spielen.“ Als er den anderen dieses Mal ansah, neigte Dulacre leicht den Kopf, sonst nichts. „Und dann machst du genau da weiter, wo der Koch aufgehört hat, lässt mich noch mehr zweifeln, meine Beweggründe – meine Entscheidungen – hinterfragen. Aber anders als ihn konnte ich dir nicht den Mund stopfen, egal was ich gesagt habe, denn du willst immer das letzte Wort haben. Ich dachte, ich könnte wenigstens für einen kurzen Moment die Realität ignorieren und dann…“ „Und dann konfrontiere ich dich genau mit den Dingen, die dich quälen, mit Eizen und dem Namen, der all das angerichtet hat.“ Zorro nickte nur, als der andere es mit seiner gebrochenen Stimme aussprach. „Du kamst zu mir, weil du herausfinden wolltest, warum das Vertrauen innerhalb deiner Crew derzeit so bröckelt, und fühltest dich verraten, weil ich dein eines Geheimnis entdeckt hatte, die eine Sache, in der du dir selbst, deinen eigenen Entscheidungen, nicht vertraust.“ Für einen Moment sahen sie einander schweigen an. „Es tut mir leid, Lorenor. Mir war nicht bewusst, welch Ausmaß dein emotionaler Konflikt bereits angenommen hatte.“ Kopfschüttelnd lehnte Zorro sich zurück, er wollte nicht, dass der andere sich dafür entschuldigte, dass Zorro sich selbst diesen Mist eingebrockt hatte und jeden anderen darunter leiden ließ. „Nein, es war nicht deine Schuld und ich habe dir gesagt, dass…“ Plötzlich ging die Tür zur Kombüse auf und Chopper kam hineingetapst, sich offensichtlich nicht bewusst, was für ein Gespräch er gerade unterbrach. Für einen Moment schwiegen sie alle, doch dann kniff der Jüngste im Bunde seine Knopfaugen zu Schlitzen zusammen und sah sie misstrauisch an. „Ich habe Stimmen gehört, habt ihr euch gestritten?“ Synchron schüttelten die beiden Schwertkämpfer die Köpfe. „Na, ob ich euch glauben kann.“ Nun lag Choppers erschreckend ernster Blick auf Zorro und er wusste genau, warum. „Aber ich werde mich ja jetzt gleich selbst überzeugen können.“ Ein kalter Schauer glitt Zorro über den Rücken. Nichts, weder sein eigenes noch Dulacres Monster, auch nicht Namis oder Ruffys Zorn, noch nicht mal der Konflikt mit Eizen war so unangenehm wie ein wütender Chopper. „Okay, Zorro, ich muss meinen Patienten nun untersuchen, also raus mit dir. Außerdem hast du das Abendessen verpasst und Nami meinte, du hättest heute Nachtwache.“ Nickend erhob Zorro sich und griff nach dem kleinen Buch, welches er noch nicht zu Ende gelesen hatte, ehe er seinen Lehrmeister ansah. Dieses eine Mal war es andersherum als sonst. „Ich komme später wieder. Ruh dich aus, Dulacre.“ „Lorenor!“ Er blieb stehen, als die eisig kalte Hand des Älteren sein Handgelenk griff. Zorros Blick glitt über seinen Arm zum Gesicht des anderen, der ihn ernst ansah, so unglaublich ernst ansah und dann, dann zeigte er ihm dieses Schmunzeln, welches selbst seine kalten Augen erreichte und nickte. „Okay, ich verstehe.“ Zorro wandte den Blick ab und ging, hörte Choppers Gezeter nicht mal mehr zu, als dieser sich über die gebrochene Stimme des Samurais aufregte. Tief aufatmend schloss er die Tür hinter sich und eine Sekunde lehnte er dagegen, schloss sein Auge und schlug seinen Hinterkopf leise gegen das Holz. Für einen Moment hatten seine eigenen Gefühle ihn zu überwältigen gedroht und dieses Mal hätte er die Schuld nicht irgendeinem Monster in die Schuhe schieben können. Doch dann straffte er die Schultern, atmete noch mal tief ein und dehnte seinen Kopf von links nach rechts, bis die Knochen knackten. Er konnte lesen, während der andere schlief, doch jetzt wollte er trainieren, Gewichte heben, bis seine Muskeln brannten, das hatte er sich verdient. Erst da fiel sein Blick auf den Koch, der geschäftig in der Kochnische das Schlachtfeld eines typischen Abendessens der Strohhutbande beseitigte. Du bist so ziemlich der letzte Mensch, mit dem ich gerade reden will. Also halt einfach den Mund. Das hatte Zorro dem anderen am vergangenen Tag an den Kopf geworfen, als dieser mit ihm hatte streiten wollen, während Chopper im Nebenraum um Dulacres Leben gekämpft hatte. Seit ihrem letzten Aufeinanderprallen vor zwei Tagen hatten sie kaum noch ein Wort miteinander gewechselt und Zorro war das auch gleich gewesen. Solange der Koch nicht den Mund aufgemacht hatte, hatte Zorro nicht darüber nachdenken müssen, dass etwas nicht richtig lief, und natürlich hatte er am vergangenen Tag ganz andere Sorgen gehabt als ein paar verletzte Gefühle des Kartoffelschälers. Nun jedoch konnte Zorro nicht ignorieren, dass – auch wenn der andere ein verdammter Vollidiot war – dieser nicht unbedingt Schuld an ihrem Streit getragen hatte. Sanji war mit einem Friedensangebot zu ihm in den Ausguck gekommen, hatte sich ernsthafte Sorgen gemacht und hatte verstehen wollen und erst auf Zorros ablehnende Antworten hin war es eskaliert. Zorro wusste, dass der andere ein emotionaler Hitzkopf war, der Dinge schnell persönlich nahm, aber da Zorro es normalerweise nie wirklich persönlich werden ließ, konnten sie trotzdem ganz herrlich aneinander Dampf ablassen, ohne wirklich miteinander zu streiten, ohne einander wirklich zu verletzen. Aber bei ihrem letzten Streit war auch Zorro emotional geworden, hatte sich angegriffen gefühlt und wie ein wildes Tier zugebissen, und genau wie bei Dulacre wusste Zorro ebenfalls, was er dem Koch an den Kopf werfen musste, damit es auch so richtig weh tat. Anders als bei seinem Lehrmeister empfand Zorro gerade jedoch nicht das Bedürfnis, sich vor dem Zwiebelschneider in den Staub zu werfen und um Verzeihung zu bitten, soweit würde er es nicht kommen lassen. Dennoch fühlte Zorro sich verantwortlich dafür, die Stimmung innerhalb der Crew verschlechtert zu haben und selbst die verdammte Kringelbraue war nun mal ein Crewmitglied, daher sah Zorro schon ein, dass er es zumindest irgendwie wieder geradebiegen musste. Aber in solchen Dingen war er noch nie gut gewesen, tat normalerweise nicht Dinge, für die er sich im Nachhinein entschuldigen wollte, und es war nicht so, als ob der andere ganz unschuldig an dem bestehenden Unmut war. Dennoch, der Koch und er waren zwar nicht gerade ein Herz und eine Seele, aber eigentlich kamen sie meist ganz gut miteinander aus und nun, da Zorro sein Gewissen erleichtert hatte und zu etwas mehr Klarheit gekommen war, tat es ihm beinahe leid, dass er diesen Streit provoziert hatte, aber egal wie er es drehte und wendete, er würde sich nicht… „Was willst du? Das Abendessen ist vorbei“, unterbrach nun der Koch Zorros Grübeln, ohne seine Arbeit zu unterbrechen. Normalerweise hätte er Zorro jetzt aufgefordert, ihm zu helfen, sie hätten einander kurz Beleidigungen an den Kopf geworfen und dann wäre Zorro entweder abgehauen oder eingeknickt und hätte nach dem Handtuch gegriffen. Nun jedoch kam nichts dergleichen. Geschäftig arbeitete der Koch weiter, tat beinahe so, als wäre Zorro gar nicht anwesend, so wie er es seit ihrem Streit meist zu tun pflegte. „Hast du wieder vor die halbe Nacht irgendwelche Rezepte auszuprobieren, sonst übernehme ich die Nachtwache. Nami meinte eh, ich wäre dran“, murrte Zorro kühl in ihrem üblichen Umgangston und entschied, sich zu bemühen einem Streit aus dem Weg zu gehen. „Man hat von der Kombüse einen besseren Überblick übers Schiff als vom Krankenzimmer aus“, entgegnete der andere, ohne sich umzudrehen, und arbeitete weiter, unüblich gleichgültig ihm gegenüber. Mit dem Auge rollend verkniff Zorro sich einen bissigen Kommentar und bereute bereits seinen erst vor wenigen Sekunden geschlossenen Vorsatz, während er die Tür zur winzigen Speisekammer öffnete. „Ich weiß ja nicht, was du vorhattest, Gemüseputzer, aber ich werde jetzt trainieren und das kann man schließlich nicht im Krankenzimmer. Also verzieh dich und geh pennen, vielleicht bist du morgen dann auch nicht mehr ganz so unausstehlich.“ „Im Gegensatz zu dir, Spinatschädel, habe ich Pflichten, um die ich mich kümmern muss, ehe ich mich auf die faule Haut legen kann wie manch andere auf diesem Schiff. Also hau ab und geh deine Gewichte stemmen, vielleicht bist du morgen dann auch nicht mehr ganz so ein Arschloch.“ Ohne auch nur irgendetwas zu entgegen, griff Zorro nach einer der Flaschen billigen Sakes vom Regal und schloss die Türe wieder. „Hey Marimo!“, bellte der Koch regelrecht, als Zorro die Tür zum Deck erreicht hatte, und er fragte sich, ob der andere jetzt wirklich vorhatte wegen einer Flasche billigem Fusel – den Zorro sich regelmäßig nahm und wogegen der andere nur äußerst selten irgendwelche Einwände zeigte und den Vorrat darüber hinaus auch noch freiwillig immer wieder aufstockte – einen neuen Streit vom Zaun zu brechen. „Was?“, knurrte er und wandte sich wieder um. Er hatte sich zwar vorgenommen, den anderen nicht unnötig zu provozieren, aber wenn der Koch von sich aus Streit suchen würde, konnte er da ja auch nichts für. „Hier!“ Der andere knallte eine in einem simplen Tuch verpackte Bentobox auf die Anrichte. „Für die Nachtwache. Auf leeren Magen trainieren ist ungesund.“ Für einen Moment sahen sie einander einfach nur an. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Dann machte Zorro einen Schritt zurück und ergriff die Box. „Wer sagt, dass ich auf leeren Magen nur trainiere?“ Doch, bevor er sie von der Anrichte ziehen konnte, packte der Koch zu. „Was soll das, Koch?“, murrte Zorro und schüttelte leicht genervt den Kopf. „Zwei Mahlzeiten.“ „Was?“ „Hör mir mal zu, Moosbirne. Mir ist scheißegal was für einen Mist du verzapfst und was für einen Scheiß du durchmachst. Aber ich bin der Schiffskoch und du bist ein Crewmitglied und du hast die letzten Tage so gut wie jede Mahlzeit ausfallen lassen und das geht mir gehörig gegen den Strich.“ Der andere schnaubte einmal laut auf. „Versteh mich nicht falsch. Ich bin verdammt sauer auf dich und für mich ist die ganze Sache noch lange nicht gegessen. Es ist dein Ding, wenn du den ganzen Tag am Bett irgendeines Samurais hockst oder die ganze Nacht durchtrainierst, aber sobald es ums Essen geht, geht es auch mich etwas an. Also mir ist egal, was wir beide für ein Problem miteinander haben, aber du wirst ab jetzt mindestens zwei Mahlzeiten am Tag einnehmen oder…“ „Oder was?“, knurrte er und lehnte sich über die Box hinweg nach vorne, als der andere wirklich wagte, ihm zu drohen. „Oder ich werde Chopper auf deine mangelhafte Ernährung hinweisen und ihn daran erinnern, dass dein letzter Checkup zwei Jahre zurückliegt! Wenn er dir dann einen neuen Ernährungsplan aufbrummt, werden zwei Mahlzeiten am Tag dein geringstes Problem sein!“ Einen Moment starrten sie einander nur an, dann zog Zorro das Bento von der Anrichte. „Petzte“, murrte er und verließ die Kombüse, doch zu seiner Überraschung war er nicht mehr so schlecht gelaunt wie die letzten Tage, als er zum Ausguck hochkletterte. Allerdings hatte auch das Gespräch mit dem Samurai ihm geholfen. Endlich waren seine Gedanken weniger verworren und er verstand, warum er seit dem vergangenen Tag noch mehr an seinen Entscheidungen zweifelte als bisher bereits. Er war nicht bereit, zu versagen, aber wie konnte er das verhindern? Wie konnte er sichergehen, nicht zu verlieren, nicht alles zu verlieren? Je länger er darüber nachdachte, desto mehr zweifelte er, doch dann kam ihm plötzlich die ganz simple Antwort und sein leiser Funken guter Laune erlosch.   -Mihawk- Schweigend ließ er die Belehrungen des jungen Arztes über sich ergehen. Dulacre würde gerne sagen, dass er demütig den klugen Worten lauschte, aber wenn er ehrlich war, kostete es ihn größte Mühen, sich zurückzuhalten. Doktor Chopper mochte ihm geholfen haben, aber das hieß noch lange nicht, dass Dulacre es guthieß, wie ein ungezogener Bengel von dessen Gouvernante gemaßregelt zu werden. Außerdem hatte Doktor Chopper seine Unterhaltung mit Lorenor gerade unterbrochen, als es interessant geworden war. Dulacre war nicht entgangen, dass Lorenor vermieden hatte, darüber zu sprechen, was genau Eizen nun geplant hatte, aber es schien etwas wirklich Großes zu sein, über das Lorenor die Sicherheit seiner Crew – ja sogar Dulacres Sicherheit – als gefährdet sah. Aber nun, da Dulacre die verriegelten Tore des Jüngeren einmal aufgestoßen hatte, würde es hoffentlich einfacher sein, den Rest zu erfahren, zu erfahren, was Lorenor so zweifeln ließ. Aber Dulacre wusste auch, dass er in seinem derzeitigen Zustand nicht den schärfsten Verstand an den Tag legte vor Müdigkeit und Medikamenten, und daher musste Dulacre schnell wieder zu Kräften kommen, auch wenn dies bedeutete, sich von einem Kind, nicht mal halb so alt wie er, belehren zu lassen. Während der Untersuchung hatte Doktor Chopper zwar festgestellt, dass Dulacres Genesungsprozess weiterhin zügig voranschritt, hauptsächlich hatte er sich jedoch darüber aufgeregt, dass Dulacre wohl zu viel gesprochen und somit seinen Rachen zu sehr gereizt hatte. Anscheinend war sein Hals nun sehr geschwollen und seine Stimmbänder arg in Mitleidenschaft gezogen. Nun war die Untersuchung vorbei und der junge Doktor zeterte schon seit mehreren Minuten darüber, dass wohl alle Schwertkämpfer gleich sorglos mit ihren Verletzungen umgingen, und dass Dulacre sich nicht nur allein auf seine Selbstheilungskräfte verlassen könne. Dulacre hatte das sichere Gefühl, dass der Pirat diese Wutrede nicht zum ersten Mal hielt und der Adressat eigentlich ein ganz anderer war. Aber er ließ es über sich ergehen, sich wohl bewusst, wie viel er dem jungen Arzt zu verdanken hatte, der sich nicht nur um ihn, sondern auch immer wieder um Lorenor gekümmert hatte. Zwischen den Ermahnungen und dem Tadel konnte Dulacre heraushören, dass sich sein Gesundheitszustand stetig besserte, nicht dass dies ihn überraschte. Er war zwar sehr erschöpft und seine Kehle pochte tatsächlich recht unangenehm, aber die Beschwerden seines Körpers waren ansonsten äußerst aushaltbar. „Ich sage es nochmal“, betonte der junge Arzt, während er Dulacres Medikamente einstellte, „Sie dürfen sich nicht überanstrengen. Ja, Ihre Entwicklung ist wirklich erstaunlich und bisher sieht alles soweit ganz gut aus, aber Ihre Operation ist kaum einen Tag her und Ihr Körper ist geschwächt. Wenn Sie darauf keine Rücksicht nehmen, werden Sie Ihre eigene Genesung behindern und das wollen Sie mit Sicherheit nicht.“ Schweigend stimmte er dem anderen zu und lehnte sich gegen den weichen Berg aus Kissen. War es wirklich erst einen Tag her, als er sich mit Lorenor so sehr gestritten hatte, dass er befürchtet hatte, seinen Wildfang für immer zu verlieren? Es schien eine Ewigkeit her zu sein. Er war müde, in den letzten Stunden war so viel passiert, ohne dass er selbst viel dazu beigetragen hatte, und er freute sich wirklich darauf, die Augen zu schließen und schlafen zu können. „Ich verstehe ja, dass die Situation schwierig ist“, sprach Doktor Chopper weiter, „aber auch wenn Sie und Zorro sich viel zu erzählen haben, sollten Sie sich nicht überanstrengen. Was auch immer Sie mit ihm zu besprechen haben, kann auch noch ein oder zwei Tage länger warten, bis es Ihnen wieder besser geht.“ Leise schnalzte Dulacre mit der Zunge – sein letztes Mittel, um seinen Unmut auszudrücken, ohne seine Stimmbänder zu belasten – und hob missbilligend eine Augenbraue an. Der andere schien seinen Blick zu bemerken, denn er begann sich die Hufe zu reiben und wegzusehen. „Mir ist bewusst, dass Zorro ein Dickkopf sein kann, glauben Sie mir. Aber ich weiß genauso gut, dass es ihm wichtig ist, dass Sie wieder gesund werden. Er hat sich große Sorgen um Sie gemacht, das sollten Sie wissen, bevor Sie das nächste Mal Ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, erst recht nicht, nur um sich zu streiten.“ Es war immer wieder amüsant zu sehen, wie ernst diese putzigen Knopfaugen gucken konnten, und es war immer wieder interessant, was dieses junge Rentier so gedankenlos aussprach, wenn Dulacre nur die richtigen Knöpfe drückte. „Doktor Chopper“, erhob er seine schwache Stimme, „ich versichere Ihnen, wir haben nicht gestritten. Aber es war ein wichtiges Gespräch, deutlich wichtiger als etwas Heiserkeit.“ Der junge Arzt sah ihn zweifelnd an, ehe er den Kopf schüttelte. „Was auch immer. So oder so sollten Sie heute nicht mehr sprechen und jetzt schlafen gehen. Ich werde mit Sanji besprechen, dass er Ihnen lauwarmes Wasser bereitstellt, und dann sehen wir, ob wir uns vielleicht auch schon bald an Schonkost herantrauen können. Wie gesagt, ungeachtet Ihres absolut unbedarften Umgangs mit der Situation…“, die Art, wie das Rentier diese Worte betonte, erinnerte Dulacre direkt zurück an seine Kindheit, wenn er von Herrn Koumyou, dem Bürgermeister von Sasaki, oder von Kanan gescholten worden war. Er konnte kaum glauben, dass er diesem Kind erlaubte, so mit ihm zu sprechen, konnte kaum glauben, dass er diesem Kind überhaupt zuhörte. Wann er nur so weich geworden? „…ist Ihr Fortschritt wirklich erstaunlich gut. Die Schleimhäute sehen bereits heute so aus, als hätten sie mehrere Wochen Zeit zum Heilen gehabt und wenn Sie nun noch ein bisschen Rücksicht üben, bin ich mir sicher, dass es eine gute Prognose wird.“ Mit diesen Worten schlug der andere die Krankenakte zu und legte sie auf dem Tisch neben Yoru ab, welches wie eine zufriedene Katze schnurrte, anscheinend mochte es Doktor Chopper, wenn auch auf eine ganz andere Art als Dulacre oder Lorenor. „Aber dafür müssen Sie sich erholen und jetzt schlafen. Keine abendlichen Streitereien und keine nächtlichen Gespräche. Wenn Sie Ihre Stimmbänder im jetzigen Zustand zu sehr reizen, könnten diese sich entzünden und dann haben wir das nächste Problem. Also ruhen Sie sich jetzt aus. Ich werde morgen früh, vor dem Frühstück, nach Ihnen sehen und Sie untersuchen.“ Kaum, dass die Tür zufiel, schloss Dulacre die Augen und fühlte, wie innerhalb von Sekunden die sanften Finger der Erschöpfung über seinen Körper glitten und ihn in den Schlaf entführten. Er war sich sicher, diese Nacht gut schlafen zu können, und morgen, morgen würde er mit Lorenor die Dinge besprechen, die heute noch ungesagt geblieben waren. Er war neugierig, so überaus neugierig, aber viel mehr noch war er erleichtert, dankbar und erleichtert und oh so müde.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)