Zwischen Alltagschaos und Liebesleben von ZerosWolf (Tausend Ideen in einer FanFiction) ================================================================================ Kapitel 9: Kampf ---------------- „Nimm deine Flossen von Lucy!“ Dieser wütende Schrei ließ Lucy aus dem Schlaf hochfahren. Sie brauchte lange, um zu begreifen, was gerade geschah. Eine Feuerwelle, vermutlich Natsus Feuerdrachenatem, zischte von hinten knapp an ihrem Ohr vorbei, sie hörte einen männlichen Schrei, dann wurde sie von der Person vor ihr weggestoßen. Rücklinks landete sie auf dem harten, ausgetrockneten Erdboden und erschauderte vom kühlen Tau auf dem kargen Gras. Wo war sie? Irgendwo draußen, sie konnte durch das Blätterdach mehrerer großer Bäume einen klaren Sternenhimmel ausmachen. Lucy fuhr hoch. Warum zum Teufel war sie draußen?! Sie hörte ihren Namen aus Happys Mund, bevor dieser sie griff und in die Luft hob, über die Baumwipfel hinweg. Es war eine bizarre Szene die Lucy nicht verstand, vielleicht auch nicht begreifen wollte. Unter ihr auf einer kleinen Lichtung stand Natsu, kampfbereit brennend, und sein Gegenüber, sein Gegner, war niemand anderes als Chimmas Ehemann Theo! „Was ist hier los?!“, rief Lucy verwirrt, auch ein bisschen panisch. „Du bist geschlafwandelt, direkt zu diesem Kerl, der dir dann ein Messer an die Kehle gehalten hat“, entgegnete Happy aufgewühlt und sie spürte, dass sein Griff in ihrem Nacken fester wurde. Geschlafwandelt? Lucy schlafwandelte nie! Aber sie erinnerte sich, dass sie in ihrem Traum irgendetwas hinterhergelaufen war. „Schlafrufzauber“, diagnostizierte Lucy das Problem. Ein hinterhältiger Zauber, der wie der Charmezauber auf der Verbotsliste steht. „Happy!“, erschallte Natsus Stimme von unter ihnen. „Pass auf, dass Lucy außerhalb der Reichweite dieses Bastards bleibt!“ Lucys Herz pochte vor Freude über seine Sorge, aber sie wollte sich selbst verteidigen! Wo waren ihre Schlüssel? Mist, wahrscheinlich noch auf ihrem Nachttisch! Happy quittierte den Auftrag mit einem „Aye, Sir!“, bevor er Lucy vorsichtig auf einem der oberen stabilen Äste des größten Baumes niederließ. Pfiffig, er würde Lucy nicht die ganze Zeit über tragen können. Ärgerlich für Lucy, denn jetzt war sie nur Zaungast in einem Kampf, in dem es um sie ging, und das hinterließ einen faden Geschmack auf ihrer Zunge. „Zwei Morde an einem Tag, ganz schön habgierig.“, sagte Natsu und seine Wut ließ sein Feuer hoch auflodern. „Für Chimmas Lächeln würde ich alles tun!“, entgegnete Theo und Wahnsinn spiegelte sich in seinen Augen. „Solange es Frauen gibt die Chimma beneidet, kann Chimma nicht wirklich glücklich sein! Ich werde sie alle beseitigen, wie ihre Schwestern!“ Lucy konnte es nicht fassen, was sie da hörte. Es war tatsächlich so, wie Natsu es vermutete hatte. Theo liebte Chimma und tötete deswegen für sie, auch diejenigen, die Chimma eigentlich liebte. Was für ein Irrsinn! „Dein Feuer lässt die Wunde jucken, die mir die kleine Tänzerin vorhin zugefügt hat, bevor ich ihr die Kehle aufgeschlitzt habe. Ich habe extra nicht so tief geschnitten. Es war eine Genugtuung, sie langsam verbluten zu sehen.“ „Du Schwein!“, rief Natsu und stürzte auf Theo zu. Doch bevor es zum ernsten Kampf kommen konnte, sauste eine kleine Lichtkugel aus dem Gebüsch hinter Chimmas Ehemann auf diesen zu und traf ihn im Nacken. Das Knacken, das nur den Bruch seiner Wirbelsäule bedeuten konnte, drang bis zu Lucy hinauf und verursachte bei ihr ein Gefühl von Übelkeit, während Theo laut schreiend zu Boden fiel. Natsu stemmte sich mit aller Kraft in den Boden um anzuhalten und sein Schwung sorgte dafür, dass er noch ein Stück weiter rutschte und Furchen im Boden hinterließ. Sein Feuer verlosch dabei. Aus dem Schatten heraus trat eine Person, die sich neben Theo niederkniete und die Stelle betrachtete, an der das Geschoss eingeschlagen war. „Du bist doch der von gestern!“, rief Natsu überrascht und starrte den Fremden an, der sich nun langsam aufrichtete. Die Kapuze verdeckte sein Gesicht, doch es war eindeutig auf Natsu gerichtete. Sie standen eine kurze Zeit nur da und starrten sich gegenseitig an. Lucy sah gebannt von ihrem Logenplatz zu. Der Fremde hob langsam seinen rechten Arm, Natsu nahm eine misstrauische Verteidigungsposition ein, was sich als durchaus berechtigt herausstellte, als die Spitze des Zeigefingers des Fremden plötzlich aufleuchtete und eine kleine, leuchtende Kugel abschoss wie ein magisches Gewehr. Natsu wich dem Angriff aus, doch weitere folgten auf der Stelle. Irgendwann schnappte Natsu nach einer der Kugeln, wie ein Hund dem ein Leckerli zugeworfen wurde, und verschlang diese. „Heh, das Feuer ist sogar richtig lecker.“, grinste er, doch diesen kleinen Moment der Ablenkung nutzte der Angreifer, um fünf Kugeln auf einmal auf Natsu zu schießen, die auch allesamt ihr Ziel mitten auf die Brust trafen. Anscheinend konnte der Unbekannte von jedem Finger aus solche Feuerkugeln abschießen. Natsus Brust qualmte, als er sich nach kurzem Taumel wieder aufrichtete. Das Feuer hatte ihn nicht beeindruckt, aber der Einschlag schon. „Gib alles, ich bin Feuer und Flamme.“ Lucy hörte an Natsus Stimme seine Kampflust. Es interessierte ihn wahrscheinlich gar nicht, warum der Fremde angriff oder warum dieser Theo die Wirbelsäule gebrochen hatte. Während Natsu und die fremde Person sich unter ihr einen heftigen Kampf lieferten, dachte Lucy über letzteres nach. Wieso brach man jemandem die Wirbelsäule? Theo war ein Mörder, so viel stand fest. Ein Serienmörder obendrein. Wollte der Fremde ihn unschädlich machen? Aber wieso, wenn es sich bei diesem nicht um Polizei handelte? Was hatte diese Person davon, Theo eine Querschnittslähmung einzubringen, die sämtliche Extremitäten betraf? Mit einem Mal wurde Lucy nach oben gerissen und an ihr zischte eine Feuerkugel vorbei. Während Lucy grübelte, hatte Happy das Geschehen im Auge behalten und sie rechtzeitig aus der Schusslinie gebracht. „Wieso greift der mich an?!“, kreischte Lucy schockiert. „War ein Querschläger“, antwortete Happy und setzte Lucy wieder ab. „Aber Natsu gefällt es nicht, dass du in Gefahr warst.“ Das war unübersehbar an der Stichflamme, die ihn nun umgab. Unablässig attackierte er den Angreifer, versuchte immer wieder ihn zu schlagen, ohne Sinn und Verstand. Sein Gegner war jedoch sehr flink und agil. Geschmeidig wich er den Angriffen aus und konterte mit seinen Feuerkugeln, doch diese wurden ausnahmslos von Natsus Wutfeuer verschlungen, bevor sie dessen Körper erreichen konnten. Der Fremde wurde immer mehr zurückgedrängt und musste irgendwann feststellen, dass sich hinter ihm ein Baum befand, während Natsu bereits zum Schlag bereit war. Nur knapp konnte er dem wütenden Feuerdrachen entkommen, dessen Schlag eine solche Wucht besaß, dass die Kapuze durch den verursachten Wind vom Kopf des Fremden rutsche. Eigentlich die Fremde, korrigierte Lucy sich innerlich, bevor sie laut rief: „Die Tänzerin?! Aber Theo sagte doch, er habe sie umgebracht!“ Die Frau, die tatsächlich eigentlich hellhäutig war und dadurch im schwachen Mondlicht besser erkennbar, fing sich im Fall, machte einen Radschlag und landete wieder auf ihren Füßen. Mit einem kampffreudigen Grinsen, das Lucy nur allzu bekannt vorkam, nahm sie wieder ihre Zauberposition ein. Natsu sah sie ungewöhnlich verblüfft an. Aus seinem Winkel sah er wohl mehr als Lucy, denn sie hörte ihn sagen: „Eine Fairy Tail Magierin?“ Fairy Tail? Die Frau gehörte zu ihrer Gilde? Warum griff sie denn dann Natsu an, dessen bloße Schulter eindeutig zeigte, dass sie auf der selben Seite standen? Die Frau grinste nur weiterhin und schien jetzt ihre Taktik zu ändern. Sie lief los, war überraschend schnell, immer um Natsu herum, und griff ihn aus den verschiedensten Winkeln mit ihrer Magie an. „Verarsch mich nicht!“, rief Natsu aufgebracht und spukte Feuer nach ihr, doch sie turnte drum herum wie ein kleines Äffchen in einem Zirkus. Lucy konnte das alles sehr gut von oben sehen. Derzeit sah es schlecht für Natsu aus, er war in Rage und in diesem Zustand war seine Denkfähigkeit noch eingeschränkter als sonst. Lucy beobachtete die Fremde genau. Sie erkannte sofort den kurzen Moment der Schwäche, als die Frau über einen Ast am Boden stolperte und ihr Gleichgewicht wiederfinden musste. „Natsu, jetzt!“, rief Lucy ihrem Partner zu, der sich das nicht zwei Mal sagen ließ. Mit einer Eisenfaust des Feuerdrachen schlug er zu, traf die Frau im Gesicht – und zum zweiten Mal in dieser Nacht erklang auf dieser Lichtung ein übelkeiterregendes Knacken. Die Frau flog ein paar Meter weit in die Büsche, in denen sie hängen blieb. Ihr Kopf hing in einer unnatürlich aussehenden Pose hinunter. Natsu atmete schwer, beruhigte sich endlich wieder, um dann zu erkennen, was er da gerade angerichtet hatte. „Scheiße, die hat nicht echt 'nen Genickbruch, oder?!“, rief er panisch und eilte zum leblosen Körper der Angreiferin. „Wonach siehts denn sonst aus?!“, schrie Lucy ihm von oben zu, während sie zusah, wie er den Kopf der Frau hob und ihn planlos auf die Wirbelsäule drückte. Als ob das jetzt noch helfen würde... „Noch ein bisschen nach rechts drehen“, erklang plötzlich eine unbekannte, weiblich Stimme und Natsu ließ vor Schreck den Kopf los, der nun wieder lose auf der Brust der Frau lag. „Autsch, pass' doch auf! Das tut weh, du Vollpfosten!“ Lucys Ohren konnten sich nicht so extrem irren, die Stimme kam tatsächlich von der Frau. Der Frau, die eigentlich zum zweiten Mal an diesem Abend tot sein sollte! „Ey, nun renn nicht weg! Hilf mir eben, meinen Kopf wieder dranzukriegen, dann erklär ich's dir, okay?“ Zögernd griff Natsu nach dem Kopf und hob ihn vorsichtig an, bis er ihn wieder auf Wirbelsäulenposition hatte. „Gut so, dies Mal 'n bisschen nach links“, dirigierte die Frau. „Gut so, stopp! Kurz halten...“ Lucy entfuhr ein Überraschungsschrei, als sich ihre Arme unerwartet bewegten und sie Natsus Hände von ihrem Kopf zog. Wie konnte das sein?! Die Frau stand auf, als wäre nichts gewesen! „Wow, dein Mäuschen hat 'ne laute Stimme“, meinte die Frau zu Natsu, dem das Ganze auch nicht geheuer zu sein schien, und rieb sich das Ohr. „Kann übrigends runter kommen, ich wollt nur 'n bisschen deine Kraft testen.“ Natsu hob skeptisch eine Augenbraue. „Ich mein's ernst! Du bist ganz schön stark, Bruderherz.“ Lucy kippte von ihrer Astgabel vor Überraschung. Hatte sie das gerade richtig gehört? Egal, sie fiel gerade! Wo zum Geier war Happy?! Ein Ruck durchfuhr Lucy, als der Kater sie knapp drei Meter über dem Boden am Kragen zu fassen bekam und somit ihren Fall soweit abbremste, dass sie schmerzlos auf ihren Füßen landen konnte. „Das hättest du auch eher geschafft!“, fauchte Lucy den Kater an. „Ich dachte, Natsu fängt dich auf, aber der starrt gerade verständnislos die Unsterbliche an“, verteidigte sich der Kater. Lucy sah zu Natsu und der Fremden, die ihn gerade Bruderherz genannt hatte. Im schwachen Licht des Mondes konnte sie nicht viel von ihr erkennen. Lucy zermarterte sich das Gehirn, um das Bild der Tänzerin noch einmal ins Gedächtnis zu bekommen, aber es gelang ihr nicht. Die Erinnerungen waren unklar und stimmten nicht überein. Ob die Frau einen Zauber verwendet hatte, um dies zu bewirken? „Was guckst du so? Hat Mutter dir nicht erzählt, dass es mich gibt?“, wunderte sich die Fremde. Natsu bewegte ganz langsam in einer kleinen Bewegung den Kopf nach links und rechts. „Ich weiß, ich habe einen kleinen Bruder, aber von einer Schwester weiß ich nichts“, murmelte er misstrauisch. Die Frau grinste. „Na, Erinnerungen an mich kannste nicht haben, ich war noch nicht geboren, als wir getrennt wurden“, erklärte sie locker, als wäre es keine große Sache, dass Natsu gerade erfuhr, dass er eine Schwester hatte. „Dann jetzt nochmal richtig: Ich bin Narya Dragneel, deine sechs Jahre jüngere Schwester, freut mich.“ Sie hielt Natsu die Hand zum Gruß hin. Natsu zögerte. Lucy hätte auch gezögert, denn diese Frau kam ihr äußerst suspekt vor. Aber Natsu zögerte wahrscheinlich aus anderen Gründen, die Lucy nicht verstehen konnte. Stimmengewirr drang an Lucys Ohren. Wahrscheinlich war Theos und ihr Verschwinden bemerkt worden und nun suchte man nach ihnen. Auch Narya, wie sie sich nannte, hatte die näher kommenden Menschen bemerkt und zog sich flink wie eine Katze in den Schatten zurück. „Die Erklärungen müssen wohl bis morgen warten.“, murmelte sie genervt. „Morgen Nachmittag bin ich auf dem Marktplatz. Wär schön, wenn ihr kommt.“ Dann drehte sie sich um und lief in den Park hinein, in Richtung Außenmauern. Lucy konnte ihre Schritte schon nicht mehr hören, als ein Trupp aus Dienstboten, angeführt von Silvio Goldmann, mir Fackeln bewaffnet durchs Geäst brach. Ihr Gastgeber erblickte zunächst die Magier, dann seinen reglos am Boden liegenden Schwiegersohn. „Was ist hier geschehen?!“, rief er aufgebracht, während ein Diener überprüfte, ob Theo noch lebte. Der Diener gab seinen Kollegen ein Zeichen und sie transportierten den bewusstlosen Mann vorsichtig in Richtung Haus davon. „Jemand hat den Mörder ausgeschaltet, bevor wir es konnten“, sagte Natsu und sah grimmig dem Schuldigen nach. „Was soll das heißen?“, polterte Silvio Goldmann. „Doch nicht etwa Theo...?!“ „Ich fürchte doch, Herr Goldmann“, übernahm Lucy das Gespräch. „Er hat alle Frauen umgebracht, auf die Chimma eifersüchtig war. Sie hat wohl einen sehr, sehr, sehr großen Komplex wegen ihrer Narben und sich ständig den Frauen ohne Makel im Gesicht unterlegen gefühlt. Theo hat dies wohl als Anstoß genommen und die besagten Frauen umgebracht.“ Sie wollte ihrer Kindheitsfreundin nicht unterstellen, dass diese ihren Mann zu diesen Taten angestiftet hatte, aber Lucy konnte sich in diesem Punkt nicht einhundert Prozent sicher sein. „Er dachte wohl, dass er dadurch Chimma glücklich macht.“ Silvio Goldmanns Gesicht hatte sich zu einer wütenden Grimasse verzerrt. „Was behauptest du da?!“, fuhr er Lucy an. „Der gute Theo würde soetwas nicht tun!“ „Er hat versucht Lucy umzubringen!“, ging Natsu dazwischen und packte den beleibten Bankier am Reverse. „Er hat sie hierher gelockt und hätte ihr fast die Kehle aufgeschlitzt, wenn ich nicht rechtzeitig hier gewesen wäre! Woher glauben sie wohl, hat sie diese Schnittwunde?!“ Wunde? Welche Wunde? Lucy betastete ihren Hals und konnte einen schmalen Streifen noch weiche Blutkruste und Spuren getrockneten Bluts spüren. Sie schluckte hart. War sie wirklich so knapp dem Tod entkommen? Sie sah an sich runter. Natsus T-Shirt war gesprenkelt von Blutstropfen. Erst jetzt begriff sie, dass sie nicht mehr als das Oberteil und ihre Unterhose trug. Wie peinlich! Obwohl das T-Shirt auf gleicher Höhe endete wie manche ihrer Röcke, irgendwie wurde ihr in ihm mehr bewusst, wie schmal der Grad zwischen Verbergung und Einblick war. Vielleicht sollte sie anfangen längere Röcke zu tragen? Oder nur noch Hosen? Aber irgendwie gab es gerade wichtigeres zu bedenken als ihre Kleiderfrage. Natsu hatte immernoch ihren Auftraggeber am Wickel und war kurz davor, diesen seine Wut spüren zu lassen. Lucy musste eingreifen! Sie griff Natsus freien Arm und zog ihn mit aller Kraft ein Stück zurück. Sie umklammerte förmlich den Arm des Feuerdrachen, damit er jetzt bloß keinen Mist anstellte. „Beruhige dich wieder, Natsu, mir ist nichts passiert“, sagte sie beschwichtigend und sah ihrem Partner in die Augen. „Außer uns beiden gibt es keine Zeugen für das, was passiert ist, und ich bin dafür, dass wir das ganze in Ruhe im Haus besprechen.“ Ihr Blick wanderte während sie sprach zu Silvio Goldmann, den die Wut des Magiers anscheinend doch stark eingeschüchtert hatte. Gegen einen wütenden Natsu konnte ja nichteinmal eine ganze Armee etwas ausrichten. Natsu sah misstrauisch zu ihrem Auftraggeber, ließ diesen dann aber mit einem missfallenden Laut los und ließ sich von Lucy ein paar Schritte zurück ziehen. Silvio Goldmann richtete seine Kleidung, bevor er sich mit einem goldbestickten Seidentaschentuch den Angstschweiß von der Stirn wischte. „Ja.“ Seine Stimmte zitterte noch vor Angst. „Ja, besprechen wir das im Haus. Bitte, nach euch“ Dann ging er einen Schritt beiseite. Natsu sah Lucy fragend an, doch sie nickte nur mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Dieses Problem durften sie nicht mit Gewalt lösen, wenn sie nicht große Schwierigkeiten bekommen wollten. Natsu schnaubte missbilligend, aber er gab friedlich nach, auch wenn Lucy nicht wagte, seinen Arm loszulassen. Dies hatte aber noch andere Gründe, als ihr Sorge, dass Natsu nochmal auf Silvio Goldmann losgehen könnte. Ihrem Partner blieb dies wohl nicht verborgen. Unerwartet wand er sich aus Lucys Griff und schneller, als sie einen irritierten Schrei von sich geben konnte, hatte er sie über seine breite Schulter gelegt und trug sie den Weg zum Haus zurück. „Du zitterst wie Espenlaub, du kannst ja kaum laufen“, stellte er fest, während Lucy ihm protestierend mit der Faust auf den Rücken schlug. „Was erwartest du?!“, fauchte sie. „Ich bin heute Nacht zwei Mal nur knapp dem Tod entkommen!“ Sie konnte ihre Angst nicht mehr unterdrücken. Sie stand noch immer unter Schock von den Ereignissen, die wieder so gefährlich für sie gewesen waren! Aber sonst reagierte sie doch auch nicht so emotional auf lebensgefährlich Situationen. Was war nur los mit ihr? „Drei Mal, wenn man den Querschläger mitzählt.“, fügte Happy hinzu, der hinter den Menschen herflog und dabei Silvio Goldmann im Auge behielt. Lucy spürte, dass Natsus Griff an ihren Beinen etwas fester wurde. Es war ein Unfall, aber die Frau, die behauptete, seine Schwester zu sein, hätte Lucy ernsthaften Schaden zufügen können. Lucy war gespannt, ob diese das Treffen am nächsten Tag wirklich einhalten würde. Sie war auf jeden Fall neugierig, wer Narya wirklich war und welche Erklärung sie für ihre heutigen Taten aufbrachte. Aber jetzt genoss Lucy ersteinmal die beruhigende Wärme von Natsus starkem Rücken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)