Zwischen Alltagschaos und Liebesleben von ZerosWolf (Tausend Ideen in einer FanFiction) ================================================================================ Kapitel 2: Spurensuche ---------------------- Warum starrten die Leute eigentlich alle so? Starrten Lucy alle an, weil sie zusammen mit Natsu die Straße entlang ging? Manche Leute tuschelten hinter hervorgehaltener Hand miteinander, sobald sie die beiden Magier erblickten. Das war absolut nervig! Lucy wollte wissen, was sie sagten! „Natsu, kannst du hören, was die Leute flüstern?“ Er hatte ja immerhin sehr gute Ohren, also war die Frage nicht unberechtigt. „Nur teilweise.“, gab Natsu zu. „Es geht das Gerücht um, dass wir gestern Abend wie ein schwer verliebtes Pärchen durch die Gassen gewandert wären, ohne auf umstehende Personen zu achten. Jemand der behauptet, uns gesehen zu haben, meint gerade, dass wir wohl ziemlich in unserer eigenen Welt versunken waren. Ein anderer ist der Ansicht, bei unseren glasigen Blicken wären wir wohl auf Drogen gewesen oder so. Auf jeden Fall konnten wir es wohl kaum erwarten, in deine Wohnung zu kommen.“ Es hatte also Zeugen für ihren Zustand vom Vorabend gegeben. Wie peinlich! Die dachten doch jetzt alle, Natsu und Lucy wären ein Paar! Allerdings gab es einen tröstlichen Gedanken an diesen neuen Informationen. „Wenigstens sind wir nicht einfach auf der Straße übereinander hergefallen.“, seufzte Lucy erleichtert. Nur ein sehr schwacher Trost für die Tatsache, dass sie es überhaupt getan hatten. „Hältst du es für möglich, dass jemand uns Drogen untergejubelt hat?“ Natsu klang sehr ernst, was Lucy wunderte. Er war so widerstandsfähig gegen fast alles, was einem Schaden konnte. Sollten etwa Substanzen seine Schwachstelle sein? Na ja, wenn etwas großes kaum durch seine Haut kam, wie war es dann wohl mit etwas kleinem? Und wirkten die Mittel sich dann genauso auf ihn aus, wie auf einen normalen Menschen? Natsu konnte man schließlich schlecht als normal bezeichnen. Von einem Drachen aufgezogen, unverwüstlich in allen Lebenslagen – hatte sie nicht irgendetwas darüber gelesen, dass Organe der Dragonslayer angepasst werden, damit sie Drachenmagie beherrschen können? War das eine rein operative Veränderung oder ging sie bis aufs genetische Level zurück? Ah, das waren Überlegungen, die sehr tief in das Sein der Dragonslayer eingriff. Zurück zu Natsus Frage! Also, gab es eine Substanz, die das Verhalten der vorangehenden Nacht bei ihnen auslösen könnte und wer hätte sie ihnen unterjubeln können? „Ich bin kein Experte im Bereich Kräuterkunde und Alchemie, aber ich habe mal von einer extrem seltenen und sehr wertvollen magischen Zutat gelesen. Pur hat sie die Fähigkeit, das Herz sprechen zu lassen, oder so wurde es ausgedrückt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ganz verstehe, was damit gemeint war.“ „Vielleicht, dass man ganz offen seine Gefühle zeigt.“, vermutete Natsu. „Aber was hat das mit uns zu tun?“ „Eben das verstehe ich nicht.“, erklärte Lucy. „Mal davon abgesehen wäre es kompletter Irrsinn, uns etwas davon zu verabreichen. Schon in Rohform liegt der Preis bei zwanzigmillionen Juwel pro Gramm.“ Natsu blieb mit einem verwirrten Gesicht stehen. Lucy liebte es, wenn sie Natsu mal überlegen war! Zeit, noch einen drauf zu setzen: „Es ist eine hochgradig magische Frucht aus der Heil-Kategorie. Tränke, Tinkturen und Salben, die mit dieser Zutat hergestellt werden können zum Beispiel abgeschnittene Gliedmaßen innerhalb weniger Stunden wieder anwachsen lassen. Aber alleine die Preise für diese Mittel sind so extrem hoch, dass sich nur die reichsten fünf Prozent der Welt sie sich leisten können. Es geht allerdings das Gerücht um, dass Krankenhäuser und Landärzte einen Vorrat an dieser Heilmittel haben, jedoch gibt es keine Beweise. Es wäre also reine Idiotie, diese Zutat an uns zu verschwenden.“ Dass es auch noch bestimmte Voraussetzungen brauchte, um einen Effekt auf die Beziehung zweier Menschen zu haben, erzählte Lucy nicht. Vielleicht weil sie sich nicht sicher war, ob sie die Beschreibung richtig interpretiert hatte, vielleicht weil sie sich ihren Stolz bewahren wollte. Natsu schien mal wieder nur die Hälfte mitbekommen zu haben. „Also könnte ich mit so einem Bäumchen im Garten so hemmungslos kämpfen, wie ich wollte!“, grinste er. War ja klar, dass er den wichtigen Teil der Erklärung mal wieder nicht verstand. „Tote kann die Frucht nicht wieder zum Leben erwecken.“, merkte Lucy an. „Du bist zwar zäh, aber ich wage zu bezweifeln, dass du unsterblich bist!“ Das er einfach nie wusste, wo seine Grenzen lagen! „Das muss ich eigentlich mal ausprobieren!“, rief Natsu begeistert. Lucy konnte das nicht mitanhören. Das war so eine Dummheit, wie sie nur von Natsu stammen konnte! Wollte er ernsthaft versuchen, zu sterben? „Nein!“, schrie Lucy und verpasste ihm einen Schlag mit der flachen Hand. Natsu sah sie verdattert an. Er begriff wohl nicht, welche Angst er gerade in Lucy geweckt hatte. Sie musste sich in ihrem jungen Leben schon von so vielen geliebten Menschen verabschieden. Ihre Mutter, ihr Vater, Eclaire – Lucy wollte das nicht mehr! Es sollte niemand mehr aus ihrem Leben für immer verschwinden, schon gar nicht, wenn ihr dieser jemand so viel bedeutete wie Natsu! Sie wendete ihr Gesicht ab und drehte ihm den Rücken zu, um ihre Tränen zu verbergen. Mit strammen Schritten ging sie weiter in Richtung Gilde, das Getuschel der Stadtbewohner versuchte sie zu ignorieren. Natsu hatte schnell wieder zu ihr aufgeschlossen und versuchte, während des Gehens in Lucys Sichtfeld zu gelangen, doch sie würdigte ihn keines Blickes. „Das sollte nur ein Scherz sein, Lucy.“, behauptete er. „Ich habe noch lange nicht vor zu sterben.“ „Das war ein sehr schlechter Scherz.“, murmelte Lucy und starrte zielstrebig geradeaus. Bei ihm wusste man nie zu einhundert Prozent, was Ernst und was Spaß war. Sie wurde aus Natsu einfach nicht schlau, egal wie lange sie mit ihm zusammen war. Manchmal glaubte sie, er wäre einfach nur extrem simpel gestrickt, aber dann zeigte er plötzlich eine neue, unerwartete Seite von sich. Er war einfach so furchtbar unberechenbar! Am schlimmsten war aber, dass sie nichteinmal eine vernünftige Fehlereinsicht bei ihm erkennen konnte! Sie hatte noch nicht ein einziges Mal in der Zeit, die sie nun ein Team bildeten, ein entschuldigendes Wort von ihm gehört. Und ihr war klar, dass der Hitzkopf nicht plötzlich damit anfange würde, sich zu entschuldigen. Es war ihm ja schließlich egal, was die anderen über ihn und seine Aktionen dachten. Wenigstens machte er diesen Eindruck auf Lucy. Das war aber auch ein generelles Problem derer, die bei Fairy Tail aufgewachsen waren. Makarov predigte ja immer, dass sie leben sollten, wie es ihnen beliebe, auch wenn ihm das eine Menge Rechnungen einbrachte. So konnte man ja keinen gesunden Menschenverstand entwickeln! „Hey, Lucy.“ Die Angesprochene sah missmutig zu ihrem Begleiter. „Meine Wange tut immernoch weh.“ Ja, es hatte sich ein schöner, roter Abdruck gebildet. Damit würde Natsu noch eine Weile zu tun haben. „Du hast es nicht anders verdient.“, entgegnete Lucy stur und sah wieder geradeaus. „Juvia würde Gray niemals schlagen.“, beschwerte sich Natsu und rieb sich die Wange. „Juvia ist aber auch bis über beide Ohren in Gray verknallt.“, erinnerte Lucy ihn. Auch wenn es wahrscheinlich keinen Unterschied gemacht hätte, ob sie nun Freunde oder ein Liebespaar waren. „Außerdem ist sie regelrecht Liebeskrank, sie merkt nichteinmal, dass ihre ganzen Bemühungen völlig umsonst sind.“ Natsu schien eine Idee zu kommen. „Denkst du, Juvia könnte uns was untergemischt haben?“ „Warum sollte sie?“, wunderte sich Lucy. „Also wirklich, Juvia würde sich doch nach dem Debakel mit dem Liebestrank nicht noch einmal an magischen Substanzen vergehen!“ „Der verrückten Stalkerin ist doch alles zuzutrauen!“, widersprach Natsu. Er hatte ja nicht unrecht. Juvia hatte angekündigt, sie wolle noch aggressiver ihre Liebe bekunden. Aber ihre Aktion mit dem Liebestrank war so grundlegend schief gegangen, soetwas würde die Wassermagierin sicherlich nie wieder wagen! „Warum sollte sie UNS dann soetwas untermischen?“, fragte Lucy seufzend. „Sie hat doch gar keinen Grund!“ „Sie will uns verkuppeln, weil sie glaubt, dass Gray Interesse an dir hat.“, vermutete Natsu. „Das wäre sogar logisch.“, gab Lucy zu. „Aber trotzdem, ohne Beweise werde ich Juvia nicht unterstellen, dass sie es gewesen war! Wo käme ich denn da hin, wenn ich einfach so eine Freundin verdächtigen würde, nur weil sie ein paar Macken hat!“ „Ich mein ja nur.“, seufzte Natsu, als sie das Gildenportal durchschritten, hielt aber abrupt inne, als er, zeitgleich mit seiner Partnerin, Juvia halb zerflossen am Bartresen sitzend sah. Anscheinend klagte sie gerade Mirajane ihr Leid, welches auch immer das mal wieder sein sollte. Langsam näherten Lucy und Natsu sich und konnten schon bald die Worte der Wassermagierin verstehen. „Herr Gray hat Juvia rausgescheucht“, jammerte sie, „wie ein ekliges Insekt!“ Und dann brach Juvia anscheinend nicht zum ersten Mal an diesem Morgen in Sturzbachtränen aus. „Dabei weiß Juvia doch auch nicht, wie Juvia in Herrn Grays Bett gekommen ist.“ Das kam Lucy unheimlich bekannt vor, nur dass nicht sie im falschen Bett aufgewacht war, sondern Natsu. Juvia war also auch eine Leidtragende dieses merkwürdigen Vorfalls. Gray hätte wirklich anders reagieren könne, aber Lucy musste gerade eine andere Sache klarstellen. Triumphierend sah sie zu Natsu. „Siehst du, ich hatte recht!“ Natsu zuckte ungerührt mit den Schultern, aber Lucy sah in seinem Gesicht, dass er nicht zufrieden war. Es wäre eine Lösung gewesen, aber sie wäre zu einfach. „Hallo Natsu, Lucy.“, lächelte Mirajane die Neuankömmlinge an. „Seid ihr gestern noch gut nach Hause gekommen?“ Ihr Lächeln war so unschuldig, es war schon wieder suspekt! Alleine schon, wie sie ihre Frage formulierte oder wie sie ihre Kameraden auf ihren Nachhauseweg ansprach, als hätte sie am Abend vorher keine Veränderung bemerkt. Aber wo waren die Beweise? „Sind wir.“, entgegnete Natsu scheinbar arglos. „Aber ich bin nicht zu Hause, sondern bei Lucy aufgewacht.“ „Ach?!“ Mirajanes Augen blitzten erwartungsvoll. Weitere Gildenmitglieder stießen zu ihnen. Mit einem langgezogenen „Natsu!“ schoss ein blaues Fellknäul mit Flügeln auf den Feuerdrachen zu und krallte sich in seinen Mantel. „Warum bist du gestern ohne ein Wort verschwunden!“, heulte Happy beleidigt. Der Kater war wohl doch noch ein Kind, auch wenn das bei Exceed schwer zu sagen war. „Ich weiß es nicht.“, entgegnete Natsu wahrheitsgetreu. „Ich weiß gar nichts mehr von gestern Abend.“ „Ich auch nicht.“, fügte Lucy hinzu, „Juvia und Herr Gray auch nicht.“, schluchzte Juvia vom Bartresen. „Wir auch nicht.“, erklang Levys Stimme hinter ihnen. Lucy drehte sich zum Eingang um und fand ihre beste Freundin auf der Schulter des Eisendragonslayers Gajil wieder. Sie Blauhaarige versuchte, Gajil zu überreden sie runter zu lassen, doch der große Mann blieb stur. „Ich werde nicht weglaufen.“, versprach Levy. „Ich fühle mich nicht wohl hier oben. Wir haben doch nachher noch genug Zeit, alles zu planen.“ „Was zu planen?“, wollte Mirajane neugierig wissen. Sie war immer für Klatsch zu haben, aber trotzdem blieb dieser hartnäckige Verdacht, dass die Bardame hinter all dem steckte. Wenn wirklich etwas in ihren Drinks war, dann hätte sie es am leichtesten, ihnen etwas unterzujubeln. „Ihre Hochzeit.“, erklärte Pantherlily, der in seiner kleinen Form neben Gajil leicht übersehen wurde. Die Nachricht schlug ein wie ein Blitz. Wie Donner erhob sich das freudige Gejohle der anwesenden Magier. Nur Jet und Droy, Levys langjährige Teamkollegen und Verehrer, waren ganz und gar nicht erfreut über diese Nachricht. „Wie ist denn das passiert?“, fragte Natsu verwundert. Lucy interessierte das auch brennend. Das Interesse der Beiden aneinander war ja für jeden offensichtlich gewesen, ebenso wie Levys Desinteresse an Jet und Droy, aber Gajil wäre in Lucys Vorstellung eher gestorben, als dass er mit offenen Gefühlen gespielt hätte! Levy, endlich auf dem Boden, lachte verlegen. „Wir sind heute morgen nebeneinander aufgewacht und waren uns sicher, dass wir, na ja, miteinander geschlafen haben. Dann haben wir diskutiert und irgendwie kam dann Eins zum Andern und plötzlich hatten wir uns versprochen zu heiraten.“ Besitzergreifend schlang Gajil seine Arme und seine viel kleinere Verlobte und starrte besonders Jet und Droy finster an, die Levy anflehten, sie möge es sich doch bitte noch einmal überlegen. Juvia heulte auf wie ein Schlosshund. Ihr Schicksal war das absolute Gegenteil. Wenn man das ganze so betrachtete, waren Natsu und Lucy von allen Betroffenen diejenigen, die am besten weggekommen waren. Natürlich freute sie sich für Levy, auch wenn sie hoffte, dass die Beiden sich da nicht ins unüberlegte Unglück stürzten. „Ist außer uns sechs sonst keiner von dem Gedächtnisverlust betroffen?“, wunderte sich Levy. Allgemeines Kopfschütteln unter den anwesenden Gildenmitgliedern. „Warum ausgerechnet wir?“, überlegte Lucy laut. Was hatten diese sechs denn gemeinsam? Das Juvia Gray liebte, war offensichtlich, ebenso Gajils Zuneigung für Levy, aber was hatten Natsu und Lucy damit zu tun? „Weil ihr alle offensichtliche Pärchen wart!“, rief Cana, schon früh am Morgen betrunken. „Ihr wart nur alle zu stumpf, es zu erkennen oder zu stur, es euch einzugestehen.“ „Wir sind kein Paar!“, rief Lucy genervt. „Natsu und ich, wir sind nur Freunde!“ „Genau!“, bekräftigte Natsu. „Aber ihr mögt euch.“, schnurrt Happy grinsend. „Nur als Freunde!“, riefen Natsu und Lucy gleichzeitig. Ihr Freunde verdrehten die Augen, sie glaubten ihnen nicht. Von Lucys Seite war es nur eine Halbwahrheit, okay, aber Natsu würde über soetwas doch nicht lügen! Es sei denn, er dachte ähnlich wie sie, aber das würde keinen Sinn machen. Wie sie Natsu einschätzte, hätte sie dann gar keine Ruhe mehr vor ihm. „Themawechsel!“, sagte Lucy bestimmt. „Zurück zu eigentlichen Thema: Warum haben sechs Personen, in Anführungszeichen Pärchen, überhaupt getan, was auch immer sie letzte Nacht getan haben, und warum kann sich keiner mehr daran erinnern?“ Levy legte nachdenklich den Kopf schief. „Es deutet eigentlich alles auf eine bestimmte Substanz hin. Aber das wäre reine Dummheit. Wer würde zwanzigmillionen Juwel ausgeben, um drei sture Pärchen zusammen zu kriegen? Und jetzt fang nicht wieder an zu schreien, Lulein, so sehr ihr es auch abstreitet, ihr seid ein Paar.“ „Sind wir nicht.“, fauchte Lucy und verschränkte die Arme. Ach, was sollte sie noch lange diskutieren? Ihre Freunde hatten sich alle ihr eigenes Bild erschaffen und blieben stur bei ihm. Also erstmal aufs Wesentliche konzentrieren. „An die Möglichkeit habe ich auch gedacht, aber sie auch wegen der Geld Frage verworfen. Zumal Natsu und ich die Voraussetzungen NICHT erfüllen. Aber mir fällt auch keine Alternative ein.“ „Fragt doch Mira!“, schlug Cana vor. „Sie hat euch gestern Abend irgendwas in die Drinks getan. Ich hab's genau gesehen! Konnten nur eure Drinks sein, sonst trinkt keiner brennenden Whisky oder Cocktails mit gekühlten Schrauben!“ Aller Augen wanderten zu der schwer belasteten Bardame, die gerade versuchte, sich davonzustehlen. Als sie merkte, dass sie ertappt worden war, drehte sie sich unschuldig lächelnd um und legte eine Hand an ihre Wange. „Oh weh, erwischt. Aber es war nicht meine Idee.“ „Wessen dann?“, riefen alle Betroffenen erwartungsvoll. „Narcy von Team Second-Chance.“, behauptete Mirajane. Von dieser Person, geschweige denn von dem Team, hatte Lucy ja noch nie gehört. „Eine von den Beiden, die immer nur dann kommen, wenn alle anderen weg sind?“, meinte Levy überrascht. „Die kümmern sich doch nie um das, was in der Gilde vor sich geht.“ „Inzwischen sind es drei.“, erzählte Mirajane. „Narcys Enkelin ist noch dazugestoßen.“ „Ist egal.“, schnaubte Natsu. „Die gehören für mich nicht zur Gilde, denen ist egal was aus der Gilde wird. Die sind nie da, wenn man sie brauchen könnte!“ „Du tust ihnen Unrecht.“, mischte Makarov sich ein. Niemand hatte mitbekommen, dass der Gildenmeister die Halle betreten hatte. „Team Second-Chance nimmt nur spezielle Aufträge an, die sie um den ganzen Globus führen. Es ist für sie nicht so leicht, in Krisensituationen zur Gilde zu kommen.“ Der Gildenmeister machte es sich auf dem Bartresen gemütlich. „Aber ich versichere euch, dass die Gilde ihnen nicht egal ist.“ „Beweist es uns!“, forderte Natsu. „Wann haben sie irgendetwas für irgendwen in der Gilde getan?!“ „Sie hat mir das Mittel gegeben, weil ich ihr erzählt habe, wie viele offensichtliche Pärchen es hier gibt, die aber allesamt zu stur sind, um es sich einzugestehen.“, entgegnete Mira. „Außerdem zahlt sie jeden Monat eine beträchtliche Summe in die Gildenkasse ein, ohne die wir längst pleite wären.“ „In den letzten sieben Jahren hat sie nicht gezahlt.“, merkte Macao an. „Erst nachdem ihr zurück wart. Sie hat sich auch in der Zeit nicht blicken lassen. Die sind lieber eingebrochen, als sich ihre Aufträge direkt abzuholen.“ „Das haben sie früher schon gemacht.“, lachte Mirajane. „Bis ich Narcy einmal dabei erwischt habe. Seitdem sammele ich die Aufträge für Team Second-Chance und übergebe sie ihr einmal im Monat. Das neue Mitglied kenne ich auch nur, weil ich sie registriert habe. Die drei möchten gerne unerkannt bleiben.“ „Aber wieso?“, wunderte sich Lucy. „Ist doch egal!“, fiel ihr Natsu ins Wort. „Die hat sich nicht einzumischen!“ Wie stur er einfach bei seiner Meinung blieb! Er kannte diese Frau und ihre Beweggründe doch gar nicht. Gut, die Gilde war schon häufig in Schwierigkeiten geraten und zwei, drei helfende Hände mehr wären schon gut gewesen, aber man konnte ja niemanden zwingen. Makarov hörte der Diskussion bedächtig zu, doch nun schien er eine Entscheidung zu treffen. „Es ist an der Zeit, dass ihr euch euer eigenes Bild von Narcy macht.“, sagte er ernst. „Sie ist gerade in der Stadt, um das Grab ihres Mannes zu besuchen. Ihr werdet sie heute um Mitternacht auf dem Friedhof der Kathedrale antreffen. Dann könnt ihr sie direkt fragen, warum sie Mirajane das Mittel gegeben hat.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)