Zwischen Alltagschaos und Liebesleben von ZerosWolf (Tausend Ideen in einer FanFiction) ================================================================================ Kapitel 20: Familienabend ------------------------- Zum Glück war es dieses Mal nur ein kurzer Besuch im Krankenhaus. Auf die Frage, ob Lucy wohl in Ordnung sei, hatte Narcy nur mit „Ich bin doch kein Arzt.“ geantwortet und so wurde Lucy zu einem gebracht. Alles bestens, weder sie noch ihre Kinder hatten bleibende Schäden von dem eiskalten Bad davongetragen. Somit durfte Lucy der Versammlung im Hotelzimmer beiwohnen, allerdings bestand Natsu darauf, dass sie in eine dicke Decken eingewickelt wurde. Sie kam sich vor wie ein Paket, aber sie hatte ja heute erfahren was dabei herauskam, wenn sie nicht auf Natsu hörte. Wenigstens konnte sie ihn von drei auf eine herunterhandeln, immerhin heizte ihr neuer Reiseofen den Raum gut ein und der darin schmorende Fisch roch köstlich. Narcy hatte sich auch nicht gegen die Fürsorge ihres Sohnes wehren können und saß mit einer Decke um die Schultern in einem der gemütlichen Sessel, die Füße angezogen und die Hände in den Schoß gelegt. Sehr elegant, fand Lucy. Narcy machte den Eindruck einer wohlerzogenen Tochter aus gutem Haus, wie Lucy sie nie sein wollte. Sollte Natsu etwa aus einer Adelsfamilie stammen? Nein, der Gedanke war lächerlich. Naryas Rückkehr brachte Licht in den Grund, warum Lucy angegriffen worden war. Die Fremdenfeindlichkeit im Land war doch sehr hoch und der Hauptmann war einer jener Extremen, die der Meinung waren, dass ihre Rasse die einzige auf der Welt sein sollte und sich nach Kräften bemühte, Menschen aus anderen Ländern zu beseitigen. Narcy hatte noch keinerlei Anstalten gemacht wegzulaufen und vor dieser Konfrontation zu flüchten. Natsu hätte sie allerdings eh nicht noch einmal flüchten lassen. Sie würde ihnen alles sagen müssen, mit weniger gab sich Gray sicher nicht zufrieden. Jedoch hatte sie bisher noch keinen Ton gesagt, aber sie waren auch noch nicht vollzählig. Erst mit Erzas Ankunft kam Leben in die Gruppe. Lucy fing sich einen heftigen Tadel für ihr unvernünftiges Verhalten ein, wurde jedoch von Narcy in Schutz genommen. „Schwangere Frauen sind nicht in der Lage dazu, vernünftig zu handeln.“, sagte sie kühl. „Als ich mit Natsu schwanger war, habe ich einen Berg in die Luft gejagt, weil sein Vater irgendetwas gesagt hat, das mich damals wütend machte. Danach haben wir meine Magie versiegelt, da sie begann verrückt zu spielen.“ Sie ließ den Anwesenden kurz Zeit, die Informationen zu verstehen, bevor sie an Lucy gewandt fortfuhr: „Als Trägermagierin ist es genug, wenn du deine Schlüssel ablegst. Solltest du noch eine andere Form der Magie beherrschen, werde ich dir meinen Talisman reichen. Ich werde keine Verwendung mehr dafür haben.“ Lucy dachte kurz nach. „Fällt Urano Meteoria unter diese anderen Magien?“, fragte sie vorsichtig. „Nein“, entgegnete Narcy gelassen, „ohne einen Schlüssel in deiner Nähe funktionieren Zauber der Stellarmagie nicht. Dein Gesicht sagt mir, dass du dies noch niemals ausprobiert hast.“ Ertappt sah Lucy zur Seite. Es war eine interessante Information. Sie hatte eigentlich gedacht, mit Urano Meteoria eine Waffe zu haben, wenn sie ihre Schlüssel nicht in Reichweite hatte. Sie hatte sich geirrt, sie hätte besser nachforschen müssen. „Genug von Lucy und ihren Stimmungscapriolen“, mischte sich Gray ein. „Ich will wissen, was du eigentlich bist.“ Misstrauisch fixierte er Narcy. „Ich bin ein Mensch“, antwortete diese kühl. „Verarsch mich nicht!“ Gray war seltsam aufgebracht. „Ein Mensch stirbt, wenn er tagelang in einem zugefrorenen See liegt!“ „Dann würdest du Eclaire nicht als Mensch bezeichnen?“ Gray verstummte unter dieser Frage. „Ja, ich weiß von eurem kleinen Abenteuer mit der Phönixpriesterin. Auch ich bin ihr einst begegnet. Eleanor schickt euch ihren Dank dafür, dass ihr ihren kleinen Bruder von seinem Fluch erlöst habt. „Wer ist Eleanor?“, fragte Natsu verwirrt. Narcy lächelte milde. „Mein Phönix. Ihr habt sie bereits ein Mal gesehen.“ Natsu ging sichtlich ein Licht auf und Narcy kicherte vergnügt. „Der Unterschied zwischen Eclaire und Narya und mir ist die Form der Magie, die uns am Leben hält. Während Eclaire lebte, weil ihr Leben an das eines Phönix gebunden war, wird unsere Unsterblichkeit durch reine Lebensenergie erzeugt.“ „Wir darf ich das verstehen?“, wollte Erza wissen. „Hm, das ist schwierig zu erklären.“ Eines von Narcys vielen Tattoos leuchtete auf und ein Schwarm aus sehr kleinen Fliegen wurde beschworen. „Jeder Mensch“, begann Narcy und der Schwarm bildete einen Menschen ohne Gesicht, „hat eine gewisse Menge Lebensenergie. Wenn diese aufgebraucht ist, stirbt er eines natürlichen Todes.“ Der Mensch kippte um und stieg als Engel zum Himmel auf. Danach wurde ein neuer Mensch gebildet. „Stirbt er eines unnatürlichen Todes, zum Beispiel Krankheit oder gar Mord“, der Kopf des neuen Menschen fiel ab, „entweicht die übrige Lebensenergie an die Umwelt.“ Aus dem Halsstumpf entfleuchte etwas Dampfartiges und bildete eine Wolke über ihren Köpfen. „Diese Energie kann nirgendwo hin. Fälle in denen Lebensenergie in lebende Körper gesogen wird, sind sehr selten und ein Phänomen, dass ich nicht verstehe und über das ich nicht aufgeklärt wurde.“ „Also sind da ganz viele Seelen am Himmel?“, fragte Happy. „Nein. Stell es dir wie Gewitterwolken vor, dicht und geladen“, erklärte Narcy. „Nur dass diese Energie sich nicht in Blitzen entladen kann. Wenn sich Lebensenergie verdichtet, entstehen Risse im Raum-Zeit-Gefüge. Mit anderen Worten Zeitlöcher, die sowohl in die Zukunft, als auch die Vergangenheit führen können.“ Der Schwarm bildete wieder einen Menschen, der durch eine Art Trichter gesogen wurde, auf der anderen Seite herauskam und sich mit Fragezeichen über dem Kopf umsah. „Dies ist auf lange Sicht ein Problem, also wählte der Gott es Lebens einen Menschen aus, der die überschüssige Lebensenergie in sich aufnehmen und sie verbrauchen soll. Das bin ich.“ Die kleinen Fliegen erschufen ein originalgetreues Abbild ihrer Beschwörerin, in das der Nebel hineinfuhr. „Durch den Sammelzauber ist die Lebensenergie fest in mir verankert und verlässt selbst bei einem unnatürlichen Tod meinen Körper nicht, bis sie aufgebraucht ist. Bis es jedoch soweit gekommen ist, wurde ich bisher immer in eine Position gebracht, durch die ich wieder einen Zustand der Lebendigkeit erreicht habe und neue Energie aufnehmen konnte. Meine noch verbleibende Lebenszeit beträgt noch mehrere tausend Jahre.“ Sie griff einen Apfel aus dem vom Hotel bereitgestellten Obstkorb und die kleinen Fliegen fielen über ihn her. Innerhalb weniger Sekunden verschlangen sie das Obst. Nur die Kerne und der Stiel blieben über. „Das habt ihr gut gemacht.“ Dann entließ Narcy ihre Beschwörung. Sie sah zu Natsu. „Ich habe viele Jahre in Einsamkeit verbracht, bis ich euren Vater kennenlernte. Ich musste nie einen Verlust ernsthaft betrauern. Als man mir Tsuya und Natsu gleichzeitig nahm, hat es mich innerlich zerrissen und mir wurde klar, dass ich für ein gewöhnliches Leben nicht geschaffen bin.“ Ihr Blick wandte sich von den Zuhörern ab zu Narya, die ungewöhnlich brav neben ihrer Mutter stand und schwieg. „Narya hat sich dafür entschieden, meinen Weg zu gehen und sich damit einem Leben unter gewöhnlichen Menschen entsagt. Auch wenn es ihr noch schwer fällt, sich von anderen Menschen fernzuhalten.“ Täuschte Lucy sich oder war der Blick der Beschwörerin an ihre Tochter nicht ganz so liebevoll wie der, mit dem sie Natsu bedachte? „Sie trifft keine Schuld, wir haben uns ihr aufgedrängt“, nahm Erza Natsus Schwester in Schutz. „Dann hätte sie euch abhängen müssen oder auf eine falsche Fährte schicken.“ Narcys Stimme war streng und Narya sah schuldbewusst zu Boden. „Jede Bindung zu anderen Menschen bedeutet einen neuen Schmerz, wenn dieser von uns geht. Wir müssen einsam bleiben oder die Verluste werden uns eines Tages in den Wahnsinn treiben.“ „Aber das ist doch langweilig“, meinte Natsu. „Wo bleibt denn der Spaß, wenn man nicht mit anderen zusammen lacht und Blödsinn macht?“ Narcy starrte auf ihre Knie und schwieg. Lucy und Natsu sahen sich ratlos an, als die Beschwörerin plötzlich den Kopf hob. Ihre Iris, von einer ungewöhnlichen amethystvioletten Färbung, hatte sich ausgebreitet, sodass sich kein Weiß mehr im Auge befand und ihre Pupille hatte die Form der einer Ziege angenommen. Sie begann in einer merkwürdig hallenden Stimme zu sprechen. „Sie versagt sich alles, was ihr gut täte. Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr euch um meine Schöpfung kümmert. Ich habe sie nicht geschaffen, damit sie sich ihresgleichen versagt.“ Lucy und ihre Freunde starrten Natsus Mutter verwirrt an. Ihre Schöpfung? Wovon sprach die Beschwörerin da bitte? Unerwartet wurde Lucy aus ihrem Sessel gehoben und dahinter platziert. Nur noch irritierter sah sie zu Narya, die alamiert über die Sessellehne blickte. „Was soll das?“, fragte Lucy verstört und wagte einen Blick links am Sessel vorbei. „Mutter hasst da.“, sagte Narya knapp und sah zu der Beschwörerin, die ihren Kopf wieder gesenkt hatte. Ihr ganzer Körper zitterte, bevor sie plötzlich aufsprang und in die Luft schrie: „Ich bin nicht dein Sprachrohr, Drecksgott!“ Sie schimpfte in einer unbekannten Sprache vor sich hin und schmiss dabei alles mögliche durch den Raum, sodass auch die anderen Zuhörer Deckung suchten oder den Geschossen auswichen, während Natsu seltsam Pflichtbewusst den Ofen beschützte, der alles in Brand stecken würde, wenn er umkippte. Wahrscheinlich ging es nur um das Essen darin, aber immerhin konnte er so eine Katastrophe verhindern, bis seine Mutter sich wieder beruhigt hatte. Schnaufend stand sie breitbeinig im Zimmer und zischte nur noch ein paar Worte vor sich hin. Es war nichts mehr von ihrer bisherigen edlen Haltung übrig. Sie nahm lange, tiefe Atemzüge und beruhigte sich wieder. „Daher kommt also Natsus Zerstörungswut“, stellte Erza fest. Narcy sah unangenehm ertappt zur Seite. „Was heißt hier Zerstörungswut?“, beschwerte sich Natsu. „Temperament wäre ein zu harmloses Wort“, pflichtete Lucy Erza seufzend bei. Mit ein Grund, warum sie eigentlich eine Beziehung mit Natsu vermeiden wollte. Narcy räusperte sich. „Ich versuche mich zusammenzureißen, aber an Tsuyas innere Ruhe werde ich wohl nie herankommen.“ „Jep, Vater ist voll entspannt“, grinste Narya und ließ sich quer auf den nächstbesten Sessel fallen und ließ die Beine über die Seitenlehne baumeln. Sie machte einen weitaus entspannteren Eindruck, jetzt wo jeder Bescheid wusste. „War“, berichtigte Narcy ihre Tochter. „Er ist tot.“ „Er existiert aber noch. Du darfst ihn ja einmal im Jahr aus dem Totenreich holen und dann ist er voll entspannt“, grinste Narya und griff hinter sich, um ein paar Trauben aus der Obstschale zu nehmen. „Bruder Natsu, was macht der Fisch? Ich kann zwar nicht verhungern, aber mein Magen knurrt.“ Ihr Bruder stocherte mit einem kleinen Schürhaken im Feuer herum. „Sieht gut aus.“ Irgendwoher hatte er Teller und Besteck organisiert und verteilte nun die Fische an seine Freunde. Es schmeckte großartig! Durch die Jahre des selbstständigen Lebens war Natsu ein ganz passabler Koch geworden, besonders von Fleisch- und Fischgerichten. Gemüse vernachlässigte er, aber das würde Lucy ihm schon noch austreiben. Während des Essens versuchte Juvia mit Narcy ins Gespräch zu kommen, doch die Beschwörerin gab höchstens einsilbige Antworten von sich. Die Wassermagierin ließ das Vorgeplänkel bleiben und fasste sich ein Herz, um ihre eigentliche Frage anzuschneiden: „Kennt Narcy die Geschichte von der Nymphe und dem Fischer?“ Narcy hob eine Augenbraue, dann beschwor sie wieder etwas. Ein Wesen, dessen weibliche Gestalt ganz aus Wasser bestand. „Meinst du diese Nymphe?“, fragte Narcy trocken und machte eine wirbelnde Handbewegung. Der Körper des Wesens verdichtete sich und nahm menschliches Aussehen an. Eine schöne Frau mit knielangem blauen Haar in einem leichten, blassgrünen Kleid. „Sie bettelte mich einst an, ihr eine feste Form zu geben, um an der Seite ihres Liebsten sein zu können. Dieses hat auch gut funktioniert, bis mir die Magie ausgegangen ist. Warum fragst du?“ Juvia starrte nur mit offenem Mund die hübsche Nymphe an, die gerade mit beleidigtem Gesichtsausdruck wild in Narcys Richtung gestikulierte. Anscheinend hatte sie keine Stimme, mit der sie sich hätte ausdrücken können. Obwohl die Gesten in keinster Weise elegant waren, hatte doch jede Bewegung eine Grazie an sich, die Lucy beneidete. Sie konnte verstehen, dass Männer sich in Wesen wie dieses reihenweise verliebten. Vorsichtshalber sah Lucy zu Natsu, aber der sah gleich zurück und grinste amüsiert. „Würdest du bitte antworten, wenn du etwas gefragt wirst“, sagte Narcy scharf, doch Juvia fuchtelte nur abwehrend mit den Armen, unfähig den Grund in Worte zu fassen. „Wie unhöflich“, kommentierte Narcy und aß noch ein Stück Fisch. Die Gesten der Nymphe nahmen andere Gestalt an und Narcy verdrehte genervt die Augen. „Marvia, Menschen essen Fische, finde dich endlich damit ab.“ Das Wasserwesen gestikulierte protestierend weiter. Gray musterte es abschätzig. „Wie kann ein Elementarwesen ein Kind mit einem Menschen bekommen?“, sprach er seine Gedanken laut aus. „Kind?“ Narcy sah scharf zu Marvia, die in der Bewegung innegehalten hatte und nun den Kopf zwischen die Schultern zog. „Marvia, hast du mir etwas zu sagen?“ Die Nymphe sah zur Decke und tippte die Zeigefinger gegeneinander. Narcy hielt sie mit ihrem Blick fixiert. „Sprich!“ Marvia zuckte zusammen wie ein Soldat vor seinem Kommandanten und dann öffnete sich ihr Mund. Statt einer Stimme kam nur ein komisch gurgelnder Singsang heraus, den Narcy aber zu verstehen schien. Narcy gebot ihr mit einer Geste zu schweigen. „Du sollst nicht wild vor dich hinblubbern. Sag mir, ob du ein Kind hast.“ Marvia senkte den Kopf. „Ich habe ein Kind“, sagte sie in einer Stimme, die nicht von dieser Welt schien. Es klang, als würde der Klang eines Glockenspiels in einer Unterwasserhöhle widerhallen. „Und eine Enkelin“, fügte Gray hinzu und deutete auf Juvia, die ihn erschrocken ansah. Marvias Gesicht hellte sich sichtlich auf und ihre Augen begannen, entzückt zu leuchten. Im Gegensatz zu Narcy, die den Kopf gegen ihre Hand gestützt hatte und leise in ihrer Muttersprache vor sich hin murmelte. „Hey, warum so negativ?“, wollte Natsu wissen. „Familie ist doch etwas tolles!“ Narcy sah ihn durch ihre Haare an. „Da kann ich dir nicht widersprechen“, gab sie zu. „Jedoch ist zu bedenken, dass Marvia unseren Vertrag vererbt hat. Ich kann Juvia Befehle erteilen. Weigert sie sich, diese auszuführen wird sie großen Schmerz erleiden, bis hin zum Tod.“ Sie warf einen Seitenblick auf die entgeistert dreinschauende Wassermagierin. „Keine Sorge“, sprach Marvia frohlockend. „Narcy ist eine gute Meisterin. Sie befiehlt nur, wenn wir stur sind.“ Sie tat so, als würde sie sich selbst eine Kopfnuss geben. Narcy seufzte schwer und winkte ab, während sie sich mit der anderen Hand am Ohr kratzte. Marvia blickte unschuldig und hielt sich die Hand vor den Mund. Tatsächlich taten Lucy jedes Mal die Ohren weh, wenn die Nymphe sprach. Ihre Stimme war wohl einfach nicht für menschliche Ohren gemacht. „Möchtet ihr noch etwas Zeit miteinander verbringen?“, wandte Narcy sich direkt an Juvia. Marvia nickte eifrig, Juvia auch, allerdings zögerlicher. „Juvia möchte Marvia...“ Sie bekam eine liebevolle Kopfnuss von Marvia, die darauf mit einem beleidigten Gesichtsausdruck zwischen Juvia und sich selbst hin und her zeigte. „Großmutter...“, versuchte Juvia fortzufahren, doch Marvia schüttelte heftig den Kopf. „Omi?“, testete Juvia vorsichtig und erntete ein begeistertes Nicken. „... kennenlernen.“, vollendete sie nun ihren Satz und Marvias Augen quollen sichtbar über vor Freudentränen. Narcy nickte verständig, bat sie aber, in einen Nebenraum zu gehen, damit sie reden konnten. Wie sich herausstellte, hatte Marvias Stimme auf Juvia keinen Einfluss. Gray lehnte die Einladung dem Gespräch beizuwohnen ab, mit der Begründung, er habe schon genug Kopfschmerzen. Der Abend wurde ruhiger. Erza schaffte es, Narcy in ein Gespräch zu verwickeln, während Natsu sich mit Narya über den Tag austauschte. Lucy saß müde in ihrem Sessel, erleichtert darüber, dass sie dieses grässliche Land bald verlassen konnten. Unerwartet überkam Lucy wieder der inzwischen vertraute Schmerz, jedoch stärker als sonst. Dieses Mal konnte sie nicht so tun, als wäre nichts, wie sie es schon die ganze Reise über tat, sondern krümmte sich vor Schmerz. Es ließ schnell wieder nach, aber Natsu hockte alamiert an ihrer Seite, als sie wieder aufsah. Narcy sah sie mit leicht hochgezogenen Augenbrauen an und Lucy hatte den Eindruck, dass ihre Augen einen Moment glühten. „Ich verstehe“, murmelte Narcy und beobachtete weiter Lucy. „Hattest du das noch nicht gesehen, Mutter?“, entrüstete sich Narya. „Ich habe nicht das Hobby, anderer Leute Lebenslichter auszuspionieren“, entgegnete ihre Mutter trocken, ohne den Blick von Lucy zu nehmen. „Wir reisen morgen nach Hause, dort kann ich dir etwas gegen das Problem brauen.“ Lucy fiel ein Stein vom Herzen. Sie sah zu Natsu, von dessen Stirn endlich die Sorgenfalten verschwanden, die sie schon seit Wochen störten. Nach Hause, das klang fast noch besser in ihren Ohren, als die Aussicht auf ihr Überleben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)