Not another FanFiction about Love von Hypsilon (- or is it) ================================================================================ Kapitel 18: Underneath the Mistletoe ------------------------------------ Der wunderbare Geruch von gerösteten und kandierten Mandeln lag in der Luft, der Himmel war bereits schwarz, nur massenhaft Lichterketten, Kerzen und weihnachtliche Laternen erleuchteten den Adventsmarkt. Freundliche Stimmen warben für entzückende Basteleien, nannten Preise für alkoholische aber auch für ungepushte Heißgetränke, die in hübschen Tassen gleich darauf erst einmal als wundersame Wärmequelle dienten und wünschten schöne Festtage und eine besinnliche Zeit. „Guck mal, Kageyama, da ist ein Lebkuchenherz, da steht König drauf“, kicherte Hinata, der in seine dicke Winterjacke gepackt mit seinem Teamkollegen über den Markt schlenderte. Der Größere verdrehte nur die Augen, entdeckte dabei aber den perfekten Konter: „Und da ist eins mit Zwerg!“ Augenblicklich verging Hinata das Lachen und er missbilligte Kageyama mit einem bemüht wütenden Gesichtsausdruck, den ihm allerdings niemand abnahm. „Komm weiter, oder ich kaufs dir und du musst es bis Weihnachten tragen“, drohte der Zuspieler und ging einfach weiter. Der Kleinere würde ihm schon folgen. Ein paar Stände weiter standen Sugawara und Daichi bei einem Glühwein. Das Gespräch behandelte so viele Themen der vergangen beiden Tage. Es war verdammt viel passiert. Shiratorizawa hatte das kleine Turnier gewonnen, ihre Teamkollegen verhielten sich sehr eigenartig, aber auch in den anderen Teams schien der Zauber der Weihnachtszeit inne zu wohnen. „Guck mal, sogar Oikawa lässt sich hinreißen“, sagte Sugawara und blinzelte über die Marktgasse zu einem Stand mit Gestecken. Unter anderem hingen dort Mistelzweige vom Dach der kleinen Hütte, unter einem stand der Starsetter mit Iwaizumi, dass er sich in diesem Moment besonders um die Gunst des Anderen bemühte blieb auch Sugawara nicht unbemerkt. Daichi hob eine Augenbraue. „Nun, ich schätze, du hast dafür ein besseres Gespür“, ließ er der Nummer 2 diese Freude. „Es ist Tradition“, sagte Oikawa, Iwaizumi schüttelte den Kopf. „Brauch. Aber auch das, nicht hier“, besserte er ihn aus und wollte sich ein weiteres Mal losreißen, auch wenn die Wärme, die die Nähe des Zuspielers ausstrahlte, alles andere als unangenehm war. „Aber irgendwo auf der Welt, so stark, dass es bis hier her durchgedrungen ist und die Leute diesen Brauch auch hier vollziehen“, kam es charmant von dem Brünetten. Iwaizumi schwieg, schien auf das schlagende Argument zu warten, doch noch kam es nicht. Oikawa seufzte. „Wäre es wirklich so schlimm für dich, mich zu küssen?“, fragte er ungläubig, dass Iwaizumi lachte. „Etwas mehr Engagement, als einfach mit einem Ast Misteln vor mir rumzufuchteln, kannst du wohl nicht aufbringen, was?“, sagte er und fügte noch bei: „Außerdem! NEIN!“ Der Fanklub schien zur Abwechslung einmal nicht direkt an Oikwas Fersen zu haften, oder waren die Gören nur zurückgeblieben und schmiedeten Pläne? Hatten sie vielleicht sogar damit gerechnet, dass der Kapitän einen Korb bekommen würde, vermutlich erwarteten sie das zwar eher von einem Mädchen, außerhalb ihrer Ränge, und nun, da der Korb verpasst wurde, waren die Spiele um seine Gunst eröffnet? Doch der treue Oikawa-Fanklub stand tatsächlich nur ein paar Stände weiter ums Eckt und passte ab, bis der unumstrittene große König des Feldes und ihrer Herzen endlich einmal alleine war. Der Brünette hatte dem Händler für etwas Bares einen Zweig des brauchgetränkten Schädlingsgewächs abgenommen und stiefelte nun Iwaizumi nach, der bereits zum nächsten Stand gegangen war. „Weißt du, dafür, dass du den Unbeeindruckten mimst, hast du ganz schöne Ansprüche“, sagte er und schloss wieder mit ihm auf. Iwaizumi sah etwas genervt zu ihm. Es war nicht so, als wäre er seinen Avancen gegenüber abgeneigt oder würde ihn nicht gerne an der Hand nehmen und mit ihm einen romantischen Spaziergang über den Adventmarkt machen, aber er war einfach nicht dieser Typ von Mensch. Er ließ sich ungerne auf Romantik oder Kitsch ein, auf Oikawa aber… es war verlockend, aber sicherlich nicht jetzt, wenn sie unter ständiger Beobachtung standen, denn auch, wenn dem Ass der Fanklub, nicht fern von ihnen, nicht direkt aufgefallen war, so waren doch zu viele bekannte Gesichter um sie herum. Bei all dem was die letzten 48 Stunden passiert war, brauchte er selbst nicht auch noch so eine Situation. Außerdem mochte er es nicht, wenn andere mehr in Dinge interpretierten, als sie es waren. Und er hasste es, wenn man etwas von ihm erwartete, was er sich selbst par tout nicht eingestehen wollte. Denn interessiert an dem großen König war er tatsächlich, wäre es nicht so ein verdammtes Klischee und wäre dieser nicht so verdammt überzeugt von sich selbst, würde es dem Ass wohl etwas leichter fallen. „Darf ich dem Herrn einen Punsch spendieren?“, fragte Oikawa als letzten Versuch. Skeptisch besah er seinen Kapitän, zuckte dann mit den Schultern, aber lächelte ihn sanft an. „Gerne“, hauchte er und ließ sich zu einem Punsch-Stand begleiten. Kinderpunsch wurde serviert, denn Oikawa untersticht, ihn nicht betrunken machen zu wollen um an sein Ziel zu kommen. Iwaizumi erklärte ihm zwar, dass er von einem Punsch schon nicht betrunken werden würde, gab aber nach. Im Moment reichte es Oikawa wohl auch nur, Iwaizumi vor seinen Augen zu haben. Eingepackt in seinen schicken dunkelblauen Wintermantel und den schwarzen Schal aus Cashmere, den er letztes Jahr schon sehr an ihm bewundert hatte. „Weißt du, zwei Niederlagen am Tag wären schon ziemlich hart“, sagte er und blies vorsichtig über die Flüssigkeit, die brennend heiß in seiner Tasse festsaß und so herrlich nach Orangen roch und dampfte. Iwaizumi schnaubte. „Also ist das auch nur ein Spiel für dich?“, fragte er ihn herausfordernd und wagte einen kleinen Schluck – ein Fehler, der Punsch war wirklich noch zu heiß, aber er ließ sich nicht anmerken, dass es ihm weit zu heiß auf der Zunge wurde. „Hey, du verdrehst mir schon wieder die Worte im Mund“, erboste sich Oikawa, dass Iwaizumi kicherte. Er zuckte über seine eigene Reaktion zusammen, aber fing sich rasch wieder. Dieser schreckliche hübsche Kerl. „Wir könnten ja ein Spiel draus machen“, sagte Oikawa. Nannte einen Kuss zum Abschluss des Abends als seinen Gewinn, ein paar Wetten über die Widmungen diverser Herzen der konkurrierenden Schulen als Spiel. Nicht weit von den beiden tänzelte Tanaka ebenfalls mit einem Ästchen des Traditionsgetränken Gestrüpp um die hübsche Managerin herum. Shimizu hatte sich überrumpeln lassen und willigte mit gemischten Gefühlen in den gemeinsamen Gang auf den Weihnachtsmarkt ein. Yachi wollte sich mit Hinata und Kageyama treffen, nachdem sie noch „wichtige Besorgungen für Zuhause“ erledigt hatte. So hatte sie zumindest gesagt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)