Not another FanFiction about Love von Hypsilon (- or is it) ================================================================================ Kapitel 17: Controll -------------------- „Verdammte Scheiße!“, rief Tendou, seine Hände wurden brutal nach hinten geschleudert, irgendetwas knackte ungesund, ein Schmerz durchführ seine Finger, einen mehr als den anderen. Tendou zog scharf Luft ein und spürte, wie der Schmerz vom Finger aus seinen ganzen Körper durchschoss. Schon wieder. Es war schon wieder soweit. Er kniff die Augen zu und versuchte sich abzulenken. Sofort wurde auf ihn eingeredet. Der Ball prallte hinter ihm am Boden ab. „Coach!“, rief Semi, der Tendous Hand in seine genommen hatte. Der Zuspieler musste nicht besonders genau hinsehen um zu erkennen, dass der Mittelfinger gebrochen war. „Nein“, sagte der Mittelblocker und sah seinen Teamkollegen mit einem irren einnehmenden Blick an. „Sags ihm nicht! Ich muss das gewinnen“, zischte Tendou und wickelte sich schnell die Bandage herunter. Schneller als Semi es hätte aufhalten können band Tendou den Mittelfinger fest an den Ringfinger. „Glaub mir, ich kann so spielen“, versicherte er ihm. Semi presste angespannt die Lippen aufeinander, die anderen kamen schon näher, wollten wissen, was passiert war. Die Augen des Zuspielers wanderten zwischen Tendou und dem Coach hin und her. Eine Auszeit war bereits einberufen und Aoba Johsai nutzte die Zeit, um sich zu stärken. Wasser war dringend notwendig. Die letzten zwei Sätze waren für beide Teams sehr zehrend und fordernd, die Pausen dazwischen reichten kaum aus. Ushijima trat heran und besah Tendous Hand, dann sah er zu Semi. „Es scheint alles in Ordnung zu sein“, sagte der Zuspieler etwas widerwillig. Tendou grinste ihm dankend zu, sah dann aber zum Ass des Team. Er bestätigte ihm, was Semi sagte, erklärte nur, dass die Finger zusammenband um sie zu stützen, ehe er sich ernsthaft verletzte. Coach Washijo schien zu überlegen. Tendou hoffte inständig, der alte Mann hätte ihn nicht durchschaut und falls doch, dass er ihn zumindest verstand. Er konnte nicht zulassen, dass der dritte Satz verloren wurde, nicht jetzt wo er spürte, dass der Gegner nachließ. Doch diese Rechnung hatte er ohne den Spieler der Aoba Johsai gemacht. Oikawa sah durch die Runden, gab einen süßholzgeraspelten Kommentar nach dem anderen, nur um dann jeden Einzelnen ernst anzusehen, wie man es mit einem kleinen Kind gemacht hätte, das soeben mit voller Absicht einen Stein durch das geschlossene Fenster geworfen hatte. „Ich erwarte mir, dass wir diesen Hinterwäldlern zeigen, wie man Volleyball spielt“, sagte er todernst und wie auf ein Stichwort jubelten beide Teams. Tendou hatte nun alle davon überzeugt, dass alles okay war, Oikawa hatte in der Zwischenzeit den Teamgeist heraufbeschworen und es ging schließlich weiter. „Die machens echt spannend“, sagte Daichi und besah neben Sugawara und Narita den Weiterverlauf des Spieles. Direkt hinter ihm saß Tsukishima, der soeben von einem für ihn undefinierbaren Blick dieses einen Mittelblockers mit dem gebrochenen Finger getroffen wurde. Er fragte sich, was der Andere damit vermitteln wollte, es war zu viel darin zu lesen. Herausforderung, Sicherheit und dann dieser Hauch Verruchtheit, der Tsukishimas Herz schneller schlagen ließ. „Ich hasse ihn ja so sehr“, knurrte Yamaguchi kaum hörbar und verdrehte die Augen. Natürlich war ihm nicht entgangen, wie sehr der Rotschopf seinen Sitznachbarn durcheinander zu bringen schien, aber er würde ihn nicht darauf ansprechen. Zu groß war die Angst, Dinge zu hören, die er gar nicht hören wollte. Ihm war letzte Nacht nicht entgangen, dass Tsukishima eine gewisse Zeit aus dem Schlafsaal verschwunden war und noch mehr war ihm dieses Grinsen aufgefallen, das er auf den Lippen des Blonden bis jetzt nur gesehen hatte, wenn er im Spiel richtig gut war und aufs Ganze ging. Sein kleiner Ausbruch blieb ungehört, Tsukishima erreichten die Worte schlichtweg nicht, die anderen saßen zu weit weg. Dass ihn etwas aufregte aber, das schienen sie zu merken. „Hey, Yamaguchi! Alles in Ordnung?”, fragte Hinata mit seiner entzückend naiven Art, dass der Brünette überrascht hochschreckte. Ihm war gar nicht bewusst, wie sehr er sein Innenleben einmal mehr nach Außen trug. Er lachte ertappt und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ja, alles in Ordnung“, sagte er mit einem freundlichen Lächeln und erklärte irgendetwas von wegen Spannung und Oikawas nächsten Aufschlag um den er den Zuspieler und Kapitän der Aoba Johsei beneidete. Ganz gelogen war das ja nicht. Er wollte auch Aufschläge liefern, die jemanden wie Nishinoya aus den Schuhen hoben und auch, wenn er von Mal zu Mal besser wurde, mit dem Drittklässler konnte er noch nicht mithalten. Hinata nickte verstehend. „Wir trainieren das beim nächsten Mal gemeinsam“, versprach er ihm und klatschte motiviert mit ihm ein. Am Spielfeld trug sich in der Zwischenzeit wieder einiges zu. Die Zwanziger waren in knappen Abstand nun von beiden Teams erreicht, Aoba Johsai führte 23 : 20 „Sie haben bald Satzball, legt euch rein Leute!“, rief Goshiki und platzierte sich direkt hinter Tendou der bereit dafür war, den Aufschlag, den Semi gerade vorbereitete nach dem feindlichen Block zurückzuschlagen. Semi war nicht schlecht, aber er war kein Toru Oikawa. bash – bash Wie Tendou es vermutet hatte, war Kindaichi zur Stelle und drauf und dran, den Ball gefährlich flink auf den Boden zu bringen. Doch hätte Tendou nicht vermutet, wäre er nicht zur Stelle. Ein kurzer Blick über das gegnerische Feld verriet ihm aber eiligst, dass man darauf gefasst war. Mit einer unerwarteten Leichtigkeit spielte er den Ball dann federleicht zurück und spielte dabei Goshiki perfekt in die Hand. Wamm Der Ball knallte direkt neben Oikawa auf den Boden. Er hätte geschworen, der war draußen, blieb deswegen auf der Linie stehen, nur um den Bruchteil einer Sekunde später zu merken, dass der Ball wie ausgemessen gerade noch im Feld landete. Sauer knurrte er vor sich hin und versicherte seinen Mitspielern, dass das so nicht mehr vorkam, aber auch, dass sie sich gefälligst anstrengen sollten. Ein weiteres Mal bereitete sich Semi zum Aufschlag vor. Diesmal blieb der Ball länger auf der gegnerischen Seite im Spiel, kam aber nicht minder ungefährlich wieder zurück. Abermals war Tendou mit einem irren Grinsen zur Stelle. Diesmal holte sich Ushijima den Punkt. „Ein Punkt noch dann sind wir gleich auf“, sagte das Ass zu Semi und warf ihn den Ball zu, der unter dem Netz zu ihnen zurück kam. Semi nickte dem Hünen zu. Nun war es an der Zeit, am besten gleich die restlichen drei Punkte zu holen. Tendous Blick wanderte für einen weiteren Moment vom Spielfeld direkt in Tsukishimas Augen. „Ich mach das nur für dich“, wollte er ihm mit einem Zwinkern vermitteln und kümmerte sich dann darum, dass keiner der Bälle, die Aoba Johsai ihnen zurück aufs Feld schmetterte dort lange blieben. Der Mittelblocker war einfach überall. Vielleicht aber lag es auch daran, dass der letzte Blick, den er der blonden Nummer 11 von Karasuno zugeworfen hatte mit einem frechen Grinsen erwidert wurde. „Oh Tsukki“, flüsterte er vor sich hin und machte sich bereit, nach dem Ruf „Satzball“ den nächsten Aufschlag von Semi zu genau dem zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)