Not another FanFiction about Love von Hypsilon (- or is it) ================================================================================ Kapitel 16: Play with me ------------------------ Dunkelrote Augen starrten gerade aus. Schlanke blasse Finger wurden gestreckt, geneigt, abgeknickt und wieder gestreckt. Neben Tendou lagen zusammengewickelte Bandagen, bereit angelegt zu werden. „Soll ich sie dir verbinden?“, drang eine Stimme an seine Ohren. Er musste nicht hochsehen um zu erkennen, dass es Tsukishima war. Es wunderte ihn aber etwas, gerade ihn hier zu treffen. Tendou verbrachte die letzten Minuten vor einem Spiel stets alleine. Vor dem Team sagte er, er würde sich so sammeln und auf das Match vorbereiten. In Wirklichkeit aber, war das vor Jahren schon ein Rat seines Coaches. Er brachte sonst die ganze Truppe durcheinander mit seiner aufgereizten Art. Die Zeit nutzte er normalerweise dafür, seine Finger neu zu verbinden und eigentlich konnte er das auch schon ganz gut alleine. Tsukishimas Angebot aber brachte ihn zum Schmunzeln. Er wollte es annehmen. „Die Spannung zwischen dir und diesem Gockel hat mich etwas eifersüchtig gemacht“, sagte Tendou offen raus, ob er damit ehrlich war, hätte er selbst nicht so recht sagen können. Tsukishima lachte. „Du bist wegen Kuroo verunsichert?“, fragte er und Tendou schüttelte den Kopf. „Ich bin nie verunsichert“, plädierte die Nummer fünf, dann reichte er Tsukishima die Bandagen und hielt ihm auffordernd die Hände hin. Dann wollte er wissen, ob ihr Date noch stand und der Blonde bestätigte. Tsukishima nahm die Bandagen entgegen, legte drei davon weg, eine behielt er und griff nach Tendous linker Hand. Vorsichtig betastete er diese mit seinen Fingern, ließ sie sanft über Handrücken und Handfläche wandern, ehe er etwas zögerlich über Tendous Indexfinger strich. Keiner sagte etwas. Tendou biss sich auf die Lippen, natürlich wollte er etwas Blödes sagen, den Blonden irgendwie herausfordern, aber sogar er spürte den Moment, wusste, dass das jetzt unangebracht war und blieb daher mit dem Blick still auf den Fingern seines Gegenübers haften. Tsukishima stellte sich wirklich geschickt an. Mit der Präzisionsarbeit eines jungen Arztes hüllte er die dünnen angeschlagenen Finger in den stützenden Stoff. Erst die linke Hand, dann die rechte. Er ließ es sich dabei aber gewiss nicht nehmen, Tendou mit seinem Berührungen nicht wenig aus dem Konzept zu bringen. Er spürte genau, wie das auf den Rotschopf wirkte, merkte, wie er immer wieder sanft wegzuckte, ihm die Finger dann aber entgegendrückte und die Situation zu genießen schien. Tsukishima hätte gelogen, hätte er verneint, dies nicht auch etwas genossen zu haben. Viel zu schnell ließ der Blonde von Tendou ab, dass diesem nur noch ein sehnsüchtiges Seufzen entkam. „Punkt für mich“, flüsterte Tsukishima mit einem breiten Grinsen. Tendou sah von seinen Fingern auf direkt in die gefährlich flackernden Augen des Brillenträgers. So hatte er den Anderen noch nicht gesehen, auch wenn er zugeben musste – und das zu seinem aufrichtigen Bedauern – dass das noch gar nicht so oft war. „Oh hätte ich jetzt kein Spiel vor mir, würde ich mir einen Punkt nach dem anderen holen“, forderte er Tsukishima heraus. Dunkelrote Augen trafen auf Bernsteine. Die frisch verbundene Hand landete an Tsukishimas Hals. Beinahe hätte ihn der Andere einfach dazu verführt, all das herum zu vergessen und sich dazu verleiten zu lassen, den Blonden näher an sich zu ziehen und ihm einen leidenschaftlichen Kuss zu stehlen. „Aber darauf warte ich bis heute Abend“, sagte Tendou und zwinkerte Tsukishima frech zu. Da war sie wieder. Die Unsicherheit in den karamelligen Augen. Tendou vermochte beinahe zu behaupten, es bereits zu lieben, den Anderen so zu necken. „Wenn du für mich gewinnst, lass ich dich heute Abend vielleicht darauf zurückkommen“, war es nun an Tsukishima den Frechen raushängen zu lassen. Tendous Lippen kräuselten sich. Oh, da hatte der Blonde vollkommen ins Schwarze getroffen, das war eindeutig der richtige Ansporn, sich noch einmal extra mehr Mühe zu geben. Tendou lehnte sich gefährlich nahe an Tsukishima heran, dass seine Lippen um ein Haar an seinem Ohr entlangstreichen konnten. „Ich werd‘ dich nicht enttäuschen“, raunte er ihm direkt in den Gehörkanal, dass es Tsukishima die Nackenhaare aufstellte. Wie schaffte es der rothaarige Wildfang einfach immer wieder? Er ahnte ja nicht, dass er auf den Anderen ganz genau so wirkte. „Tendou!“, rief man bereits nach ihm, dass er sich nur widerwillig von Tsukishima entfernte. Ein abenteuerliches Grinsen lag ihm auf dem Gesicht. Das konnte ja noch richtig spannend werden. „Hey Romeo, komm schon“, sprach nun eine Stimme viel zu nah zu ihm und Tendou sah etwas ertappt in Semis Augen. Der Zuspieler sah von Tendou zu Tsukishima und schüttelte nur den Kopf. „Wenn du ihn durcheinander bringen willst, dann hast du schlechte Karten“, wollte er den Blonden einschüchtern, doch Tendou gewahr ihm, zu schweigen. „Keine Angst, er hat mir nur einen besonderen Ansporn gegeben, mich noch ein bisschen mehr anzustrengen, als sonst schon“, sagte der Rotschopf und warf Tsukishima, der bereits knallrot angelaufen war, einen heißen Blick zu, dass Semi nur verteidigend die Hände hoch. „Ok, damit will ich gar nichts zu tun haben“, sagte er und wandte sich um. „Aber komm, wir müssen uns aufwärmen, es geht gleich los“, sprach er weiter. Er konnte Tendou schwer einfach hier stehen lassen. Nur wenige Augenblicke später fanden sich sowohl Semi als auch Tendou am Spielfeld wieder und Tsukishima saß neben Yamaguchi auf der Tribüne und war gespannt auf das Spiel Shiratorizawa gegen Aoba Johsai. Irgendwie hoffte er ja wirklich, dass das Team in violett siegreich aus diesem Spiel ging, denn er musste sich eingesehen, er war sehr neugierig auf einen Abend bei dem sich der Rotschopf nicht zurückhalten würde. Je mehr er aber darüber nachdachte, was das alles bedeuten konnte, desto mehr kam ihm auch das Gespräch mit Kuroo wieder in den Sinn und das wiederum verunsicherte ihn, machte ihn nervös, auf eine aufregende Art und Weise. „Ich weiß nicht, wen ich lieber verlieren sehen will“, knurrte Yamaguchi ungewohnt gereizt, dass Tsukishima augenblicklich aus seinen unanständigen Gedanken glitt. „Wie meinst du das?“, wollte er wissen und Yamaguchi sah ertappt zu seinem Freund hinüber. „Oh ich… naja… diesem Oikawa scheint einfach nie das blöde Grinsen zu vergehen, das mag ich nicht und Shiratorizawa…“, begann er während sein Blick wie besessen auf Tendou klebte. „Ich kann die irgendwie nicht leiden“, sagte er dann verallgemeinert, obwohl er eigentlich nur diesen einen gewissen Mittelblocker mit der Nummer fünf meinte. Tsukishima folgte dem Blick. Natürlich fiel ihm auf, dass Yamaguchi Tendou fixierte, doch jegliche Fragen wurden bei Seite geschoben, als ihm der Mittelblocker vom Spielfeld aus direkt frech ansah. Er raubte ihmbald den letzten Nerv. Es war so schlimm, dass er nicht einmal bemerkte, wie beleidigt Yamaguchi neben ihm saß und Tendou wohl am liebsten in der Luft zerfetzt hatte. Eine Neigung, die dieser selbst gerade erst an sich entdeckte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)