Not another FanFiction about Love von Hypsilon (- or is it) ================================================================================ Kapitel 10: Shut up and kiss me ------------------------------- „Ich möchte nichts dazu sagen“, waren Kenmas Worte als sie nach dem letzten Satz und der Ehrung Aoba Johsais in die Umkleideräume verschwinden konnten. „Oh nein, das lass ich dir so nicht durchgehen“, sagte Kuroo ernst und hastete seinem Zuspieler nach. „Hey Leute, vielleicht wollt ihr das unter euch klären, wenn wir alle fertig sind?“, fragte Yamamoto mit angespannter Zurückhaltung. Kuroo holte tief Luft. Im Grunde war es ihm egal, wenn andere hörten, was er Kenma zu sagen hatte, aber wenn ausgerechnet Yamamoto das Wort so erhob, dann war es wohl den anderen unangenehm. „Sorry“, sagte der Kapitän schließlich und schluckte für einen Moment all seinen Unmut hinunter. Die Dusche brachte er schweigend hinter sich und entzog sich dabei sogar dem üblichen kindischen Geschwätz zwischendurch. „Wir spielen morgen gegen Karasuno, ihr wisst, was sie drauf haben und ich würde es begrüßen, wenn wir abends noch darüber reden könnten, was bei dem Spiel eben alles schief gegangen ist“, sagte Kuroo und verschwand dann. Er wollte das erst noch mit dem Coach klären, wollte sich für seine fehlende Seriosität entschuldigen. „Kuroo… es ist schon gut, ihr seid jung, das Fest der Liebe steht an, ich wollte euch auch nicht so zurechtweisen, aber weißt du, solche Gefühle bringen das ganze Team durcheinander, das hast du doch bei Karasuno gesehen“, sprach Coach Nekomata nun viel ruhiger auf den Kapitän ein. Kuroo nickte. Tatsächlich schien im Team der Krähen auch einiges vorgefallen zu sein, oder lag vielleicht mehr auf der Hand, als es tatsächlich schon ausgesprochen war? „Reagiert euch alle erstmal ab. Bevor ihr dann zum Essen ausscharen dürft, möchte ich das Spiel noch mit euch besprechen, wir müssen uns immerhin für morgen vorbereiten“, sagte Coach Nekomata mit einem milden Lächeln. Es war nicht so, als würde er sein Team verurteilen, im Sport aber war es wichtig, professionell zu sein und was Nekoma da heute an die Tagesordnung geschnalzt hatte, war das nicht, auch Karasuno war weit von serös entfernt und hatte sich dazu auch schon die ein und andere Zurechtweisung anhören dürfen. Nach diesem kurzen Austausch mit dem Trainer, sputete sich Kuroo dann doch wieder recht rasch zurück zu den Umkleiden. Er wusste nicht, wie schnell sich Kenma diesmal aus dem Staub machen würde und so wunderte es ihn doch etwas, den Kleineren alleine in dem stickigen Raum aufzufinden, natürlich nicht ohne in ein Videospiel vertieft zu sein. Kaum hatte Kuroo den Raum betreten, spitzte Kenma die Ohren, horchte auf, aber wandte den Kopf nicht von seinem Display ab. Nur die Schritte, die er vernahm ließen ihn wissen, dass Kuroo auf ihn zu kam. Er wurde nervös, hätte das Thema lieber einfach bei Seite geschoben, wegignoriert und so weitergemacht, als wäre nie etwas vorgefallen. Kuroo ging vor Kenma in die Hocke und legte seine Hand bewusst auf das Display um das gesamte Bild zu überdecken. Kenma starrte auf den Handrücken und seufzte. Er wusste, würde er jetzt aufsehen, würde er in die Augen seines zurecht verwirrten Freundes blicken. Er hatte sich vom Moment leiten lassen, hatte etwas gemacht, das nicht gerechtfertigt war. Schlimmer aber war, hätte Koruu diesen Zug nicht auf seine eigene Art und Weise wiederholt, hätte er keinen weiteren Gedanken mehr daran verschwendet. Aber hätte er wirklich? „Kannst du mich bitte ansehen?“, forderte Kuroo und Kenma zuckte ertappt zusammen, hob dann aber vorsichtig den Kopf. Goldene Augen fixierten haselnussbraune. „Ich versteh schon, dass du für viele ein Mysterium bist, aber nicht für mich“, sagte Kuroo und legte seine andere Hand dabei sanft auf Kenmas Wange. Mit geweiteten Augen schielte dieser hinunter auf den warmen Fremdkörper, dann wieder direkt in Kuroos sonst so abenteuerliche Augen. In diesem Moment vermittelten sie ihm einfach nur Geborgenheit und Treue, entflammten den Impuls, das Gefühl, wie zuvor auf dem Spielt, seinen Freund einfach nah an sich zu ziehen und nun seinen Mund zu versiegeln um die dummen Fragen, die noch kommen würden, versiegen zu lassen. „Tut mir leid… mir war einfach danach“, sagte Kenma, wollte zur Seite sehen, doch Kuroo hielt ihn auf. Er lächelte mit einer ungewohnten Sänfte, nicht sonderlich ungewohnt für den Zuspieler, er kannte ihn immerhin schon lange und kannte wohl jeder Seite des Kapitäns. Jede? Gerade eben kam nun doch etwas zum Vorschein, das er so noch nie erlebt hatte. „Und mir war auch danach, aber du hast mir keine Chance gegeben, das richtig zu vermitteln und mir ist auch jetzt danach und bestimmt auch später und morgen und für die nächsten Wochen… Monate und…“, doch weiter kam Kuroo nicht. Kenma wollte sowas gar nicht hören, er wollte nicht hören, dass man ihn für immer und ewig lieben würde, immer bei ihm sein wollte oder was da sonst noch so an romantischem Schwachsinn aus Kuroos Mund hätte kommen können, da sollte er lieber handeln. Mit Worten konnte er jetzt nichts anfangen. Kuroo schloss die Augen und legte nun auch seine zweite Hand an Kenmas Gesicht. Mit den Daumen strich er über die zarte Haut und hoffte inständig, diesen Augenblick nicht ganz so bald aufgeben zu müssen. Es störte ihn, dass sie hier wohl nicht ungestört bleiben würden, immer wieder hörte er draußen jemanden vorbei gehen, es konnte sich nur um Sekunden handeln, dass jemand hereinplatzte, weil er etwas vergessen hatte, noch etwas sagen wollte, jemanden suchte und die beiden überraschte und unterbrach. Aber es war nicht ein ungebetener Gast, kein Störenfried, kein Zurechtweiser, nein, es war Kenma, der diesen unglaublichen Moment, der die Schmetterlinge, die in Kuroos Bauch verrückt geworden waren, in ihrem Treiben störte. „Sorry, ich…“, begann Kenma, wurde aber sofort wieder von Kuroo unterbochen. „Halt doch einfach einmal deine Klappe“, sagte dieser und forderte sogleich, das von gerade eben fortzusetzen. Keine Widerrede. Bereitwillig ging Kenma nun auf den Kuss ein, der weit nicht mehr so unschuldig, sanft und liebevoll war, wie vor wenigen Momenten geplant. Kuroo zeigte ihm rasch, wie viel Leidenschaft und Verlangen in einer doch so harmlosen Geste stecken konnte. Überrumpelt von so vielen Empfindungen ließ Kenma sein Videospiel achtlos auf den Boden fallen und schlang seine Arme um Kuroos Hals, der seine Hände weiter nach unten wandern ließ, bis er an Kenmas Taille angelangt war um sich den zarten Körper auf den Schoß zu ziehen. Auch wenn dies in dieser Position nicht besonders bequem war, so war ihm die Nähe gerade wichtiger als Annehmlichkeiten, zumal er gelogen hätte, hätte er das hier als unangenehm eingestuft. Es war so viel mehr als einfach nur angenehm. Kenma nun so zu küssen war atemberaubend, aufregend und der Kleinere beteiligte sich weit mehr als bei all den anderen Aktivitäten, in denen man ihn so sah. Forsch verlangte Kenmas Zunge Einlass durch Kuroos Lippen, den er ihr nicht verwehrte. Ein kehliges Raunen drang zwischen ihrer beider Lippenpaare durch und jagte Kuroo einen wohligen Schauer über den Rücken. „Kuroo?“, kam sie dann doch wie erwartet, die unliebsame Unterbrechung. Gesuchter knurrte etwas erbost gegen Kenmas Lippen und löste sich nur widerwillig von ihm. Da war er wieder. Kuroos abenteuerlicher Blick traf auf Kenmas glasige halbgeöffnete Augen. Für einen Moment sahen sie sich einfach nur an, schienen zu überlegen, sich taub zu stellen, wie sie sich unsichtbar machen konnten, doch der Entschluss, zurück in die Realität zu kehren, war schneller gefasst, als Kuroo ahnen wollte. Noch ehe jemand in den Raum eintrat griff Kenma nach seinem Videospiel und stand auf. „Ich spiel das Level im Gemeinschaftsraum fertig, dann geh ich mit Shoyo Ramen essen“, sagte er und ging mit einem sanften roten Schimmer um die Nase und gesenktem Kopf nach draußen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)