Not another FanFiction about Love von Hypsilon (- or is it) ================================================================================ Kapitel 4: What the Hell? ------------------------- Yamaguchi zog am Strohhalm seines Trinkpäckchens und ließ dabei Tsukishima nicht aus den Augen. Eben haben sie von Coach Ukai noch eine Predigt abgehalten bekommen, dass sie sich für das Spiel um den dritten Platz zusammenreißen sollten, dass ihm aber klar war, dass zur Weihnachtszeit wohl alle ihre Prioritäten wo anders hatten, das allerdings dennoch nichts daran änderte, dass sie das alle eigentlich besser konnten. Tsukishima war dann als Erster aus dem Raum gegangen und mit einem Handtuch um die Schultern in den Gang geflüchtet. Sofort fragte sich Yamaguchi, ob er der Klärung seiner Verwirrtheit nachgehen sollte, deswegen folgte er ihm. Er wollte eigentlich nicht spionieren, aber dazu hatte er gar keine Chance. Tsukishima hatte ihn sofort bemerkt und ihm gesagt, er würde nicht nach Tendou suchen. Der Brünette nickte. „Das würde dir auch nicht ähnlich sehen“, sagte er nur und gesellte sich dann zu seinem Freund. „Eigentlich dachte ich, er wäre total nervig und anstrengend… aber irgendwie sagt er zumindest, was er sich denkt, er ist ehrlich, auch wenn er für meinen Geschmack etwas zu aufgedreht ist“, fasste Yamaguchi zusammen, was er so beobachtet hatte und zog dann hörbar an seinem Saft. Tsukishima drehte seinen Kopf langsam zu ihm hinüber und hob die Augenbrauen. „Aus welcher Annahme heraus sagst du das jetzt?“, fragte er ihn während er ihm mit seinem Blick fixierte. „Ich dachte mir, du bist vielleicht verknallt“, wurde er dann direkter mit der Wahrheit konfrontiert, als er es erwartet hatte. Umgehend und lautstark lehnte er diese Vermutung ab, fragte seinen Freund, ob er sie noch alle hatte und wie er auf so eine bekloppte Idee überhaupt kam und anders als Yamaguchi in solch einer Situation wohl normalerweise reagierte, blieb er diesmal gefasst und zuckte nur mit den Schultern. „Wie du reagierst, spricht nur dafür“, murmelte er und leerte sein Saftpäckchen. „Aber wir müssen nicht darüber reden, gegen wen auch immer wir nach dem nächsten Spiel spielen, da wird das dann ja anders sein… oder?“, fragte Yamaguchi. Tsukishima überlegte in der Zwischenzeit angestrengt. War es wirklich so offensichtlich und gleichzeitig so verborgen, dass er selbst es nicht merkte? Klar, Tendou brachte ihn durcheinander, aber da war dieser Kuss damals, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten, an den er zuerst ununterbrochen, dann aber gar nicht mehr dachte, der garantiert genau dazu dienen sollte, das gerade Geschehene zu provozieren. Eigentlich sollte er den rothaarigen Unruhestifter sofort aufsuchen und ihm die Meinung geigen, nun aber hier mit Yamaguchi etwas herunterzufahren war wohl doch die klügere Idee, sollte der Ältere auf dumme Gedanken kommen, hätte er bei Tsukishima gerade wohl die besten Chancen, dass dieser auch noch blind in eine Falle tappen würde. „Im nächsten Spiel treten Nekoma und Aoba Johsai gegeneinander an. Darauf bin ich sehr gespannt. Kuroo, Kenma und die anderen gegen Oikawa spielen zu sehen, ist bestimmt aufschlussreich“, nahm Tsukishima somit das Angebot an, direkt über etwas Anderes zu reden. Tendou war ein Problem, ein Dorn im Auge seiner Gedankenwelt und so nahm er dankend alles an, was ihn davon ablenkte, solange sich der Unruhestifter hier aufhielt. Zu wissen, dass der Rotschopf jeder Zeit um eine der Ecken dieser Gänge kommen und ihn aus der Fassung bringen konnte, beunruhigte ihn, baute aber auch eine gewisse Spannung auf, auf die er im Moment aber absolut nicht eingehen wollte. Ja, Tendou war durchaus verlockend und spannend, aber das musste er Yamaguchi nicht unter die Nase reiben und danach handeln musste er schon gar nicht. „Ich bin sehr gespannt, wie sie spielen, du bist sicher für Nekoma oder?“, fragte Yamaguchi vergnügt, in Anbedacht an Tsukishimas Freundschaft zu Kuroo. „Ich bin für ein spannendes Spiel, von dem man viel lernen kann“, war dann die wohl typischste Antwort des blonden Mittelblockers. Yamaguchi kicherte. Manches würde sich wohl nie ändern. „Und… bist du schon gespannt, gegen wen Shiratorizawa dann spielen wird?“, fragte Yamaguchi dann nach und leitete Tsukishimas Gedanken so nur wieder zurück zu diesem unmöglichen Rotschopf. Er seufzte. „Naja, ich weiß, wie du auch, dass die Sieger des nächsten Spieles gegen sie spielen werden“, sagte Tsukishima so trocken, dass Yamaguchi seufzte. Etwas skeptisch sah der Blonde zu ihm hinüber. „Hast du dir eine andere Antwort erwartet? Woher soll ich wissen, wer gewinnt? Kuroo ist ein ausgezeichneter Mittelblocker und Sato… Tendou ist… einfach Tendou, er hat eine viel zu ausgeprägte Intuition, Ushijima haben sie auch und auch wenn Kozume ein toller Zuspieler ist, werden sie es schwer haben“, versuchte er sich aus der plötzlich so angespannten Atmosphäre zu ziehen. Warum wollte er Tendou wieder beim Vornamen nennen? Yamaguchi hatte das durchaus bemerkt, reagierte aber weder neckend, noch fragte er nach und blieb stattdessen stehen. Er sah gedankenverloren vor sich auf den Boden und hob den Kopf erst wieder an, als Tsukishima ihn darauf ansprach. „Nein, es ist nichts, ich war nur in Gedanken. Tendou ist wirklich ‘ne Nummer für sich, aber dieser Ushijima hats auch ganz schön drauf, Nishinoya hat ganz schön an ihm zu knabbern, wenn er seine Angriffe annimmt“, sagte Yamaguchi dann, hob den Kopf und schloss wieder zu seinem Freund auf. Tsukishima nickte. Das Ass der Shiratorizawa war so gefährlich wie damals und dennoch führte er selbst den Zweikampf mit Tendou. Den Punktestand zwischen ihnen schätzte er auf 3 : 2, den Punkt für sein Ablenkungsmanöver gab er ihnen beiden, tatsächlich stand es wohl sogar schon 4 : 2 für Tendou, denn dass ihm dieser einfach nicht aus dem Kopf ging, war ein klarer Punkt. Eingestehen würde er das aber sicher nicht. Nicht vor Yamaguchi, nicht vor Tendou und am allerwenigsten vor sich selbst. „Ist was vorgefallen?“, fragte Yamaguchi und riss Tsukishima damit wieder ganz aus seinen weniger erfolgreichen Verdrängungsversuchen. „Was vorgefallen? Wo? Wann?“, stellte er die Gegenfrage. Yamaguchi verhielt sich komisch. Seine Stimme war gedrückt und er blieb schon wieder stehen und starrte so abwesend auf den Boden. Tsukishima konnte noch so abgelenkt von einer gewissen rothaarigen Attraktion sein, dass es seinem Freund nicht gut ging, merkte er allemal. „Zwischen dir und Tendou“, ging Yamaguchi dann näher auf seine Frage ein, dass Tsukishima unweigerlich seinen Blick abwenden musste. Er konnte nicht antworten. Warum wollte der Andere das wissen? Machte er sich etwa Sorgen? Ein sanftes Lächeln zeichnete sich auf Tsukishimas Lippen ab. „Du musst dir keine Sorgen machen, ich steigere mich da nicht rein“, erklärte er seinem Freund. „Aber… War etwas?“, wollte Yamaguchi einfach nicht locker lassen. Wieder seufzte Tsukishima tief. „Ja… aber nichts Bedeutendes und jetzt komm weiter, so lange wird die Pause bis zum nächsten Spiel nicht dauern, suchen wir uns gute Plätze“, antwortete der Blonde und zog seinen Freund kurzer Hand am Unterarm weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)