Ein Duell der etwas anderen Art... von mausal ================================================================================ Kapitel 9: Bier und Schnaps machen hohl den Paps ------------------------------------------------ Soooooo... jetzt kommt endlich mal ein neues Kapitel nach gut zwei Monaten. *droooooop* Sorry, ging aber nich früher, da genau dieses Kapitel irgendwie verschwunden is. ~.~ Jetzt is es ja wieder da und ich hoffe das noch irgendjemand da ist und es lies... *sich unsicher umguck* Hallo? *echo* >Hallo... hallo... hallo...< Viel Spaß beim lesen!! ^^ -+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+- 9. Bier und Schnaps machen hohl den Paps Es war früh am Morgen, als das Mädchen sich dazu entschloss nach oben auf ihr Gästezimmer zu gehen, um sich schlafen zu legen. Sie schlich die Treppe hinauf und ging durch einige Flure, die Kaiba ihr zuvor gezeigt hatte. ‚Du kannst immer zu mir kommen, wenn du etwas brauchst’, hatte er noch zu ihr gesagt, bevor sie ihn im Wohnzimmer alleine zurückgelassen hatte. Sie öffnete vorsichtig die Tür, und ließ sich in seinen Klamotten aufs Bett fallen. In so einem weichen und bequemen Bett hatte sie noch nie gelegen. In ihrer Umgebung war alles von dunklen Schatten überzogen, da sie das Licht aus gelassen und sich nach dem Bett tastend vorgearbeitet hatte. >>Siehst du, er ist nicht so schlimm, wie die anderen sagen<<, ermunterte Melanie Nicole, als diese die Augen schloss. „Mh…“ >>Deine Sorgen waren ganz um sonst.<< „Ja…“, murmelte sie schon halb dösend. >>Also hatte ich doch mal wieder Recht! Ich…<<, doch diesmal wurde der Geist des Armbandes unterbrochen. >Melanie, ich versuche zu schlafen! Ja, du hattest Recht. Ja, er ist nicht so schlimm, wie die anderen behaupten und ja, ich…< Das Mädchen hielt inne und hörte in sich hinein. >Das kann doch nicht sein. Ich darf nicht. Ich will nicht…< Ihre Gedanken verschwommen allmählich und sie fiel in einen tiefen Schlaf. „Nicole, wach auf! Schnell, das Haus brennt!“, hörte das Mädchen plötzlich jemanden rufen, der sich sehr nach Melanie anhörte. Schlaftrunken öffnete sie ihre Augen. Überall um sie herum waren Flammen, die sie umzingelt hatten. Sie lag noch immer auf dem weichen Bett, doch dieses kam ihr nun weniger behaglich vor, da das meiste um sie herum brannte. „HILFE!“, rief sie und schaute geschockt, nach Hilfe suchend im Raum umher. „Was ist passiert?“, hörte sie plötzlich eine kleine Jungenstimme und schaute durch die lodernden Flammen auf Mokuba. „Hey, Kleiner, verschwinde! Hau ab!“, rief sie ihm zu, doch er konnte sie anscheinend nicht hören. Wahrscheinlich war das Feuer bei ihr im Zimmer ausgebrochen und hatte noch nicht auf die anderen übergegriffen. Anstatt zu gehen, kam er nun näher. Nicole konnte immer mehr von seinem rundlichen Gesicht erkennen und auch seinen karierten Schlafanzug. „Mokuba, verschwinde!“ „Nicole, bist du das? Wo bist du? Nicole!“, jammernd tastete er sich vor, bis er schließlich bei ihr angekommen war. >Wie ist er nur hierher gekommen? Überall ist doch Feuer!< Panik kroch in ihr hoch und verdrängte jegliches andere Gefühl. „Dort oben ist der Brand ausgebrochen!“, hörte sie plötzlich eine Männerstimme, die von dem Fenster aus zu kommen schien. „Hier sind wir!“, rief Nicole plötzlich und rannte zum Fenster hin, Mokuba auf dem Arm tragend. „Da sind noch ein Mädchen und ein kleiner Junge!“, brüllte der Mann in Feuerwehroutfit seinen Kollegen zu. „Spannt das Rettungstuch aus!“ Nicole konnte sehen, wie unten auf der Straße ein großes weißes Tuch ausgebreitet wurde. „Springt!“, rief der Mann ihnen zu. „Ich hab Angst!“, jammerte Mokuba und krallte sich noch fester in ihr Hemd hinein. >Nicht nur du<, dachte sie, brachte aber kein Wort heraus. „Ich will nicht springen!“ „Du musst, sonnst verbrennst du!“ >Super Nicole, du machst dem Kleinen nur noch mehr Angst!<, ohrfeigte sie sich gedanklich selbst. „Was ist da oben los?“, brüllte der Feuerwehrmann wieder gegen das Knistern der Flammen an. „Er hat Angst! Mokuba will nicht springen!“, erklärte das Mädchen schwitzend. „Er muss! Euch beide kann das Tuch nicht auf einmal fangen!“ Nicole versuchte den Kleinen von sich loszumachen und stellte ihn aufrecht vor sich hin. „Mokuba, du musst jetzt deinen Körper ganz starr machen, verstanden?“ „Aber, wieso?“, doch bevor er noch länger fragen konnte, hatte das Mädchen ihn gepackt und aus dem Fenster geworfen. Kurz darauf knallte das Fenster zu. Sie versuchte es wieder zu öffnen, doch das ging nicht, die Temperatur war inzwischen mit der eines Backofens vergleichbar und die Verriegelung, die heruntergeklappt war, verbrannte ihre Finger. Verzweifelt sank sie hustend auf den Boden. >Es ist vorbei. Ich sitze in der Falle…< „Nicole, bist du hier irgendwo?“, hörte das Mädchen plötzlich eine vertraute Stimme. „Ich bin hier!“, brüllte sie als Antwort und japste wieder. Inzwischen wunderte sie sich, wie sie bei all dem Kohlenstoffdioxid überhaupt noch richtig atmen konnte. Plötzlich stand eine große dunkle Gestalt vor ihr und hob sie hoch, sodass sie deren Gesicht erkennen konnte. „Kaiba…“, murmelte sie und dann wurde alles schwarz. „NICOLE!“ „Nicole! Nicole, steh schon endlich auf, du verschläfst noch den ganzen Tag!“ Sie fuhr erschrocken hoch und blickte in Melanies Gesicht. „Feuer, Rauch, Kaiba…“, sie schaute sich verwirrt um und bemerkte erst jetzt, dass sie zwar noch immer im selben Zimmer, aber ohne Flammen im Bett lag und Melanie saß lächelnd neben ihr. „Guten Morgen, du Schlafmütze!“ „Morgen“, murmelte sie verschlafen und rieb sich die Augen. „Wie kann man nur so widerlich fröhlich in aller Früh sein?“, brummte sie und setzte sich nun auch auf. „Verrate du’s mir, ich bin ja nur eine Art Spiegelbild von dir“, grinste der Geist. „Ha, ha“, murmelte Nicole und ließ sich wieder zurückfallen. „Hey! Nich wieder wegpennen!“ „Lass mich in Ruhe!“ „Nö!“ „Sag mal, geht’s dir heute zu gut? Willst du mich jetzt echt ärgern?“ „Eigentlich war das nicht meine Absicht, aber wenn du dich nicht anders um halb eins wecken lässt, dann muss ich eben schwerere Geschütze auffahren.“ „WAS? HALB EINS? KANNST DU DAS NICH GLEICH SAGEN?!“, rief Nicole erschrocken aus und saß nun wieder kerzengerade im Bett. „SCHEISSE, WAS GLAUBST DU, WAS DAD MIT MIR MACHT, WENN ICH UM MITTAG ERST WIEDER DAHEIM BIN? DER IS DOCH HUNDERTPRO SCHON WACH!“ In diesem Augenblick klopfte es an der Tür zum Gästezimmer. „Nicole, mit wem redest du da?“ Das war eindeutig Kaibas Stimme. „Ähm… mit niemandem!“ „Kann ich reinkommen?“, fragte er und drückte bereits die Klinke herunter. „Klar doch. Is ja dein Haus!“ Kaum hatte sie ausgesprochen, war er auch schon im Türrahmen erschienen. „Morgen“, lächelte sie den jungen Firmenchef an. „Gut geschlafen?“, fragte er und kam auf sie zu. „Na und ob!“ Plötzlich verfinsterte sich sein Blick wieder und sah etwas besorgt aus. „Da hat es dich aber ganz schön erwischt!“ „Wieso?“, fragte das Mädchen verdutzt nach und hielt sich den Hinterkopf. Kaiba deutete auf sein rechtes Auge, woraufhin sie seine Aussage doch verstand. „Ach… das.“ Sie senkte den Blick auf ihre Füße, die unter der weißen Decke lagen. „Wie ist das eigentlich passiert?“ >Stimmt. Das stand ja gar nicht im Tagebuch, aber…< >>Sag es ihm<<, versuchte sie Melanie zu ermutigen. „Das… na ja… es war mein Vater“, murmelte Nicole betrübt, aber so laut, dass Kaiba sie gerade noch verstand. „Dein Vater? Aber du hast doch geschrieben, dass er total nett sei und so“, versuchte der junge Mann sie zu verstehen. „Ja, ist er auch normalerweise… aber gestern hat er ziemlich einen über den Durst gekippt“, meinte sie zupfte nervös am Bezug des Kissens, das sie gerade zu sich zog. „Hatte das einen bestimmten Grund?“ „Ja. Du musst dir wohl eine neue Sekretärin suchen. Deine alte is nämlich abgehaun.“ „Verstehe…“, sagte er nur und senkte nun auch kurzzeitig den Blick. „Aber wieso schlägt er dich dann? Das will mir nicht so ganz einleuchten.“ „Wahrscheinlich gibt er mir die Schuld dafür. Wir haben uns noch nie besonders gut verstanden und das hab ich, wie’s aussieht, auch reichlich raushängen lassen.“ „Soll ich mal mit ihm reden?“ „NEIN!... Das ist lieb gemeint, aber ich glaub, dass renkt sich schon noch irgendwie ein“, meinte Nicole und schaute erschrocken nun wieder zu ihrem Gegenüber. „Ich muss schnell los! Es ist ja schon so spät, da muss ich ihn ja nicht auch noch zusätzlich reizen!“, rief sie und warf sich die Decke von den Beinen und stürmte zur Gästezimmertür hinaus. „Warte! Du kennst dich doch überhaupt nicht… aus“, wollte er ihr gerade noch hinterher rufen, doch da war sie bereits weg. „Wie war des noch mal… erst links und dann geradeaus, oder geradeaus und dann rechts?“ Langsam verzweifelte das Mädchen, das jegliche Orientierung schon längst verloren hatte. „Wieso muss dein Haus nur so riesig sein“, jammerte sie und sank zu Boden. >>Vielleicht solltest du nächstes Mal nach nem Lageplan fragen<<, meinte Melanie belustigt. >Sehr witzig! Sag du mir doch wie ich hier wieder rauskomme!< >>Wenn ich’s wüsste, hätte ich es dir doch schon längst gesagt!<< Man konnte ein langes und genervtes Stöhnen von dem Mädchen hören, dann rappelte sie sich wieder hoch und ging weiter. „Ich lass mich doch nicht von so ner doofen Villa verarschen!“, sagte sie und verschränkte die Arme. „Ich will hier raus!“, beklagte sie sich dann wieder und knallte schmerzhaft mit etwas zusammen. „Da bist du! Ich hab schon überall nach dir gesucht. Wieso bist du denn gleich weggelaufen?“ Kaiba stand nun vor ihr und sie musste unwillkürlich an ihren Traum von vergangener Nacht denken, wo er sie schon einmal gerettet hatte. „Wo geht’s hier raus?“, fragte das Mädchen hektisch und schaute noch einmal auf ihre Armbanduhr. „So erreichst du nicht. Du musst schon ganz brav bitte sagen!“ „Muss das jetzt wirklich…“ „Ja!“ „Lieber, LIEBER Seto Kaiba… könntest du die Güte aufbringen und mir sagen, wie ich aus deiner schrecklich schönen, aber auch ziemlich überflüssig großen Villa herauskomme?“, bettelte sie mit übertrieben gespielter Nettigkeit. „Aber natürlich Nicole, folg mir einfach“, meinte er nur und ging voraus. Kurze Zeit später waren sie an der Eingangstür angekommen und verabschiedeten sich auch schon. „Und vergiss nicht. Sollte wieder etwas sein, dann kannst du hierher zurückkommen“, sagte Kaiba. „Klar. Mach ich! Heute werd ich bestimmt nicht mehr kommen können für Chemie oder Nachhilfe, aber dafür morgen. Hast du Zeit?“ „Ja. Komm wann du willst.“ Diese Aussage erstaunte sie doch ziemlich. Seto Kaiba, der große Firmenleiter der Kaiba Corp. hatte, egal wann, Zeit für sie, obwohl er bestimmt Besseres zu tun hatte. „Ok. Bis morgen!“, entgegnete Nicole noch einmal und wandte ihm dann den Rücken zu. Sie ging durch den kleinen Vorgarten und aus dem hohen Gittertor hinaus und betrat die noch immer etwas feuchte Straße. Sie ging sie entlang und war wieder in ihrem Viertel angekommen. Schon von weitem sah sie das wohlbekannte neue Haus, das ihr jetzt schon Magenkrämpfe bescherte, als sie an ihren besoffenen Vater und die Flaschendeponie vom Vortag dachte. Nicole war eher als sie dachte bei sich vor der Haustür angekommen und bevor sie den Schlüssel in das Schloss stecken konnte, wurde ihr schon die Tür vor der Nase aufgerissen. „Nicogle? Was mascht du n ier?“, lallte ihr Vater ihr entgegen. „Wo warst du so lange? Wiso kommst duu est jetzd?“, jetzt wurde er schon lauter und packte sie am Handgelenk. „Wie sist du n aus?“ „Dreimal darfst du raten, wem ich das zu verdanken habe!“, motzte sie den Älteren an. Sie hasste besoffene Leute und erst recht, wenn es sich dabei um ihren eigenen Vater handelte. „Wie sbrichst du n mit mir? Das werd isch dir schon austreibn!“ Böse funkelnd ließ sie sich unfreiwillig und unter heftigem Protest in die Wohnung zerren und wartete auf ihre bevorstehende Strafe. >Wieso kann ich nicht mal mein dummes Maul halten! Wenn es schon sein muss, soll es wenigstens schnell vorbei sein.< Nicole kniff die Augen zusammen und spürte schon bald darauf, wie ein heftiger Schlag sie am Kopf traf. Sie zuckte zusammen und spürte, wie nun etwas Feuchtes, Warmes von ihrer Stirn herunter, über die Wange und am Kinn entlanglief, gefolgt von ein paar Tränen, dann wurde alles schwarz. Nach einiger Zeit schlug sie wieder die Augen auf. Zuerst blieb sie einfach nur still liegen und beobachtete ihre Umgebung wachsam, aber mit verschwommenem Blick. Stechende Kopfschmerzen breiteten sich in ihrem Schädel aus. Erst jetzt erinnerte Nicole sich daran, was eigentlich passiert war. >Scheiße! Wär ich doch nur früher heimgekommen…< >>Gib dir nicht schon wieder die Schuld für sein Verhalten! Du hättest es eh nicht verhindern können. Du kennst ihn besser als ich.<< >Ja, leider. Deswegen verstehe ich auch nicht, wieso er sich so gehen lässt.< Allmählich ging es ihr wieder besser und sie setzte sich auf. An ihrem Rücken spürte sie eine Wand und in unmittelbarer Nähe hörte sie einige Geräusche, die sie dem Fernseher zuordnete und gleichmäßiges Schnarchen, das ohne Zweifel das ihres Vaters war. Das Mädchen raffte sich auf und stütze sich an der Wand ab. „Man, mein Schädl!“, murmelte sie. Sie schleppte sich an ihr zur Treppe und rumpelte diese hinauf. >Hoffentlich wacht er nicht auf.< Niedergeschlagen trottete sie in ihr Zimmer. >Super! Alles ist verwüstet! Wieso konnte er sich denn nicht aufs Erdgeschoss beschränken?< Erschöpft warf sie sich aufs Bett und schloss die Augen. Nichts stand mehr aufeinander. Ihren Schränken waren die Türen aus den Angeln gehoben, der Inhalt der Kartons, die noch immer nicht ausgeräumt waren, lag auf dem Boden zerstreut, ihre Nachttischlampe war zerbrochen und lag ebenfalls dort. >Was glaubst du würde er machen, wenn ich ihn auf Entzug halte?<, fragte Nicole gedanklich und starrte nun die Decke an. >>Ich würde dir davon abraten. Er ist nicht mehr zurechnungsfähig. Am besten wär es, wenn du von hier verschwindest!<<, meinte Melanie ernst. >Du hast Recht. Is ne blöde Idee, aber wo sollte ich schon hin?< >>Zurück zu Kaiba. Er hat es dir doch angeboten.<< >Ja, aber ich will einem Freund nicht so auf der Tasche liegen. Ich glaube nämlich nicht, dass sich das so bald einrenken wird.< >>Aber er würde es gerne machen, eben weil ihr jetzt Freunde seid!<< „Mal sehen…“, nuschelte Nicole und schloss wieder die Augen. >Das wird ein laaaaanger Tag.< „NIGOLE! Wo bischt du? Wo ast du disch verschteckd?“, lallte jemand im unteren Stockwerk. >Soll ich ihm antworten? Was will er? Soll ich vielleicht doch abhauen?< „NIGOLE!“ „Ich bin oben“, meldete sie sich etwas leiser. „ISCH AB HUNGER!“ >Erwartet er jetzt von mir, dass ich komme und für ihn koche, oder was?< „Ich komme!“, rief sie zurück und sprang von ihrem Bett. Sie beeilte sich hinunter zu kommen und ging sofort in die Küche. „Wischo hat das sso lange gedauerd?“ Ekliger Alkoholatem stieg ihr entgegen, als sie beinahe mit ihm zusammenstieß. >Was soll ich jetzt sagen? Etwa, dass ich Angst vor ihm habe? Dass er mich anekelt? Dass er ein besoffenes Arschloch ist? Was will er hören?< „ANTWORDE GEWÄLLIST!“ Schon holte er wieder mit der Hand aus, doch Nicole wich ihm aus. „Was möchtest du denn essen?“, fragte sie, ohne die Fassung zu verlieren und stellte sich wieder aufrecht hin. Herr Misumi war etwas überrascht, sagte dann aber dennoch sein Essenswunsch. „Aber wir haben nichts davon zu Hause.“ „Dann muscht du ebn einkauvn gehen!“ „Die Geschäfte haben aber schon zu“, sagte sie kleinlaut. „Dann bestell mir eben ne Pizza!“ Das Mädchen ging zum Telefon und tat, was er von ihr verlangte. Nach zehn Minuten klingelte es an der Haustür. Ihr Vater hatte sich wieder zum saufen ins Wohnzimmer zurückgezogen, deshalb ging Nicole an die Tür. Sie öffnete sie und nahm die flache Schachtel entgegen. „Du siehst ja gar nicht gut aus! Was ist denn mit dir passiert?“, fragte der erschrockene Lieferant mit Uniform. „Halb so wild“, würgte sie ein Lächeln hervor und bedankte sich. „Stimmt so“, sagte sie schließlich, drückte ihm einen Zehneuroschein in die Hand und schloss die Tür wieder. „NIGOLE! Wer ar das?“, lallte ihr Vater aus dem Wohnzimmer. „Ich will nich, ass du emanden ier hasd! Is dad klar?!“ „Ja, Dad!“, meinte sie nur kleinlaut und überreichte ihm die noch dampfende Pizza. „Geh schlafen! Ich will dich heude nich mehr sehn!“, hickste der Mann und machte den Karton auf. Ohne ihm eine Antwort zu geben ging sie die Treppe hinauf und in ihr Zimmer. Als sie auf ihre Armbanduhr sah, war es eben erst fünf Uhr, doch ihr Kopf tat weh und sie konnte sich kaum noch bewegen, da kam ihr dieser Befehl gerade recht. >Der Bote muss ja nen Schrecken gekriegt haben, als er mich so gesehen hat<, dachte Nicole und legte sich in ihren Straßenklamotten auf das Bett. >>Ja, du siehst aber auch ganz schön misshandelt aus!<<, stimmte Melanie zu. >So fühl ich mich auch, schließlich bin ich’s.< >>Ich würde niemanden so nen Vater wünschen.<< >Ja, ich auch nicht<, antwortete Nicole, kurz bevor sie einschlief. Am nächsten Morgen wurde sie von wütendem Geschrei aufgeweckt. „NICOLE! WAS IST DENN HIER PASSIERT, ES SIEHT AUS, ALS HÄTTE EINE BOMBE EINGESCHLAGEN!!!“ Die zornige Stimme riss sie aus dem Schlaf und das erste, was sie bemerkte, war, dass er wohl weniger besoffen war und dafür sehr schlechte Laune hatte. „Was kann ich denn dafür, wenn du die Bude verwüstest!“, murmelte das Mädchen und lief hinunter ins Erdgeschoss, wo sie am vorherigen Tag ihren Vater allein zurückgelassen hatte. Sie fand ihn, in seinem Ohrensessel sitzend und dem Kopf in den Händen vergraben. „Dad?“ Nun war sie eher besorgt und kam tröstend auf den Älteren zu. „Was ist passiert?!“, funkelte dieser aber nur zurück, ohne ihr größere Aufmerksamkeit zu schenken und ballte seine Hände zu Fäusten. „Was ist mit dir?“, hielt Nicole immer noch die Stellung. „Ich hab Kopfschmerzen!“, quengelte er, kam aber jetzt weniger einschüchternd rüber. Vorsichtig legte die Jüngere den Arm um ihren Vater, dessen Kopf noch immer in seinen Händen vergraben war und versuchte möglichst ermutigend zu klingen. „Soll ich dir was dagegen ho…“, doch ehe sie zu Ende sprechen konnte, lag sie mal wieder rücklings auf dem Boden. „FASS MICH NICHT AN!“, brüllte er und war aufgesprungen. „WAS HAST DU HIER ANGESTELLT?“, warf er ihr abermals vor. „Ich war das nicht!“, beharrte sie, bekam aber nur wenig Verständnis. „JA, SICHER UND WER SOLL DAS DENN SONST GEWESEN SEIN? ICH ETWA?!“, schrie er und funkelte sie herausfordernd an. Anscheinend wusste er nicht, was am Vortag geschehen war und daher auch nicht, dass er die Unordnung in der Wohnung und die Wunden auf ihr hinterlassen hatte. „GIB GEFÄLLIGST ANTWORT!“ „Ja“, murmelte sie kleinlaut vor sich hin, sodass er sie nicht verstand. „Wie war das?“ „Ja!“, sagte sie nun mit Nachdruck und spürte sogleich eine verkrampfte Hand an ihrem Gesicht, die immer fester zudrückte. „Pass auf was du sagst, du kleines Balg! Vergiss nie, dass ich dich erzogen habe!“, zischte er ihr bedrohlich zu und sein Griff schmerzte schon beträchtlich, doch außer Hass war im Moment nichts auf Nicoles Gesicht zu erkennen. Sie wollte ihm nicht ins Angesicht sehen, deshalb schaute sie ihn auf die Uhr, die über dem Fernseher hing. Ihre Augen weiteten sich erschrocken, als sie die Uhrzeit in dem hellen Zimmer genauer erkennen konnte. >Scheiße! Es ist ja gar nicht mehr Morgen, sondern schon Nachmittag! Kaiba… ich muss doch noch zu Kaiba!< Das Mädchen versuchte, sich von dem starken Männergriff zu lösen, schaffte es schließlich auch und war beinahe an der Eingangstür angekommen, als ihr Vater sie doch noch einholte. „Wo willst du denn hin, Fräulein?“ „Weg!“, funkelte sie böse, da er ihr den Fluchtweg abschnitt. „Du bleibst heute zu Hause! Damit das klar ist!“ „Und wer sagt das?!“, rief sie provozierend, obwohl sie die Antwort bereits kannte. „ICH!“ Genau diese Aussage hatte sie erwartet. Blindlings stürmte sie mit Tränen in den Augen nach oben und warf sich auf ihr Bett. Ihr Vater konnte ihr nicht mehr folgen, da er irgendwie einen Aussetzer hatte. „Mensch, Nicole! Hör auf zu flennen wie ein kleines Kind! Das wird auch nichts daran ändern, dass du nicht raus darfst. Auch wenn du deswegen in Chemie und Mathe durchfallen könntest! Er wird dich doch sowieso nicht gehen lassen!“, sprach sie sich selbst die Tatsachen zu und schluchzte in ihr Kopfkissen. >>Ist doch gut<<, versuchte Melanie sie zu trösten und legte den Arm um sie. Erschrocken sah das weinende Mädchen auf. „Wieso kannst du mich anfassen?“, fragte sie etwas irritiert. >>Wahrscheinlich, weil du mich jetzt akzeptiert hast<<, versuchte sich der Geist einen Reim darauf zu machen und lächelte leicht. Nicole versuchte ebenfalls, ein Grinsen hervorzuzwingen, was ihr aber kläglich misslang und in einer komischen Grimasse endete. „Spaß beiseite, was soll ich denn jetzt machen? Ich hab eigentlich keinen Bock mich hier noch von meinem Vater totprügeln zu lassen!“ >>Hast du nich irgendwelche anderen Verwandten?<< „Nich, dass ich wüsste“, antwortete das Mädchen und dachte angestrengt nach. „Doch, da is eine Tante, die lebt aber in Frankreich. Das is nich gerade um die Ecke! Mein Dad würde mich erschlagen, wenn er herausfinden würde, dass ich plane, dorthin zu gehen...“ >>Wer sagt denn, dass er es unbedingt erfahren muss?<< „Sag mal, spinnst du komplett? Wie soll ich das denn außerdem anstellen? Hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht?“ Natürlich war klar, was beide dachten. Nicole sollte zu ihrer Tante gehen, aber wie sollte das möglich sein? >>Ruf sie doch einfach mal an!<< „Ja, klar… ich ruf am Abend irgendwelche wildfremden Leute an, die ich, wie ich noch nicht erwähnt hatte, noch nie in meinem Leben gesehen hab und beichte ihnen mal kurzerhand, dass ich bei ihnen einziehen will. Für wie bescheuert hältst du mich eigentlich?!“, protestierte das Mädchen. >>Kann ich ja nich riechen… aber du hast doch gesagt, überall ist es besser als hier!<< „Wann soll ich das denn gesagt haben?“ >>Na ja…<<, stockte Melanie. „Zum Glück fängt morgen die Schule wieder an. Da kann er mich ja nicht zu Hause einsperren!“ >>Stimmt, aber so wie du aussiehst…<< (Diesen Satz dachte sich Melanie nur, um Nicole nicht auch noch die letzten Hoffnungen zu nehmen...) -+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+- So, das wars auch "schon"... Ich weiß... ich bin blöd. Erst brauch ich so lang und dann quäl ich Nici wieder. *sfz* Aber das Kapi is ja schon lange geschrieben und ich habs meiner Beta-Leserin geschickt, verloren, dann hat sie's nochmal korrigiert (daaaanke nochmal Malou!!!) Und jetz lad ich es so schnell wie möglich hoch. Ich habs höchstens seit ner Stunde in der ich aber nich am PC war. Ich hoffe es hat irgendjemandem gefallen... ~zirp zirp~ Öhm... nya... ^^" Ich versuch das nächste Kapi schneller hochzuladen. Immerhin hab ich das schon. *drop* Bye! HEAGDL *knuddlz@all* (die noch da sind...) mausal Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)