Autotomie von Arethelya ((TaKa) Wenn Schmerz der einzige Ausweg ist) ================================================================================ Kapitel 1: Höllenfeuer im Himmel -------------------------------- Hallo an alle^^ Hier ist eine dritte (oder besser gesagt vierte) shônen-ai FF^^ (wieder Kai x Tala) Falls ein paar von euch zufällig meine FF "Gläserne Schwingen" kennen, dem wird der Anfang hier vielleicht ein bisschen bekannt vorkommen, aber das liegt daran, dass ich anfangs zwei Ideen für GS hatte, eine davon war diese hier. Das ist die zweite Variante, wie es hätte weitergehen können, also dachte ich, ich mache daraus eine eigene FF. Diese wird aber ziemlich heftig, wenn ich das mal erwähnen darf. Und bis zum schönen shônen-ai Teil müssen die Hauptdarsteller ganz schön leiden! *muahahahaha* Autotomie: (bei Tieren) die Fähigkeit, Körperteile abzuwerfen und sie danach zu regenerieren/ auch: Selbstverstümmelung Prolog: Höllenfeuer im Himmel Kai oder Tala POV, das könnt ihr ja mal raten, es gibt einen entscheidenden Hinweis, der zwar unbedeutend erscheint, aber na ja... Wie soll man jemanden seine Liebe gestehen, wenn man von vornherein weiß, dass dieser jemand sie niemals erwidern wird? Würde man sich nicht letztendlich nur lächerlich machen? Ich weiß es nicht... und doch stehe ich genau vor diesem Problem. Ich will es dir sagen, aber würdest du mich dann nicht verspotten? Verachten? Immerhin... bin ich doch des gleichen Geschlechts... wäre ich dann nicht verabscheuungswürdig in deinen Augen, wenn ich doch in den meinen schon wie ein Monster erscheine? ... Für Liebe sollte man sich nicht schämen, doch tue ich es. Jedes mal, wenn ich dein Gesicht erblicke, möchte ich nicht nur im Boden versinken. Ich will wahrhaftig sterben... du hast meine Liebe nicht verdient, keine meiner Aufmerksamkeiten. Meine Liebe verdreckt deine weißen Schwingen, reißt dir einzelne Federn raus. Deine Lichtgestalt wird von mir beschmutzt. Durch mich verlierst du deinen Status als reinen Engel, und du wirst zu einem ordinären Wesen, eines von vielen... Wie kann ich dich lieben, wenn ich weiß, dass ich dich damit nur verletze? Dass du dadurch zu einen einfachen Menschen degradierst wirst? Du wirkst so stolz und stark, aber ich kenne deine Schwäche. Du lässt niemanden an dich ran, um keine Enttäuschung zu erfahren, um nicht mehr leiden zu müssen. Du wählst dir irgendwelche Mädchen, mit denen du eine Nacht verbringst, um für einen Augenblick zu vergessen. Wenn ich nachts in meinem Zimmer nebenan bei dir im Raum höre, wie euer Fleisch aneinander klatscht, dann will ich schreien und meine Ohren vor den Lauten verschließen, während du dich ergibst und vor Wonne stöhnst. Ich höre immer noch die Schreie der Mädchen, die du zum Höhepunkt getrieben hast! Und ich will ihnen den Hals umdrehen! Mir krampfen sich die Eingeweide bei dem Gedanken zusammen, dass du in ihnen bist, dass du es genießt, eine Frau zu berühren und zu verwöhnen... es ekelt mich an, dass du dich mit ihnen abgibst. Doch versiegt deshalb meine Liebe zu dir nicht... leider... obwohl ich weiß, dass ich es mit einer Frau niemals aufnehmen könnte, gibt es diesen schwachen Hoffnungsschimmer in mir... die Hoffnung dich wenigstens für einen Augenblick zu besitzen, ganz für mich allein... Immer, wenn ich dich mit einer anderen sehe, die wie Huren bei dir anstehen, verschwinde ich... denn diesen Anblick kann ich nicht ertragen. Ich will nicht vor deinen Augen mein letztes bisschen Würde verlieren, meinen Stolz, und vor dir zusammenbrechen vor Wut und Schmerz... und Eifersucht. Ich kann dir schon lange nicht mehr in die Augen sehen, aus Angst, dass du meine wahren Gefühle darin liest, meine Ansicht über deinen Sextrieb. Dir bedeuten diese Mädchen nichts. Überhaupt nichts! Wenn du sie wenigstens mögen würdest! Nein, aber selbst das tust du nicht einmal. Sie sind dir egal. Sex für eine Nacht; sie sind eine simple Hilfe zur Befriedigung deines animalischen Drangs. Nicht nur ich stehe nach einer solchen Vergnügung mit einem zerrissenen Herzen da... Gewissermaßen tun die Mädchen mir sogar leid, obwohl ich sie hasse. Aber ich habe aufgehört, darüber nachzudenken, warum du dich in die Arme einer Frau flüchtest, auch wenn du mit uns anderen darüber reden könntest. Scheinbar ist das Vergessen während der fleischlichen Hingabe süßer als sich der bitteren Wahrheit zu stellen. Eigentlich selbstverständlich. Aber du weißt, dass dies nicht die Antwort ist. Und ich weiß es ebenso... Trotzdem nützt es alles nichts... und es peinigt mich zu wissen, dass ich nicht derjenige bin, bei dem du Trost findest... Seelischer Schmerz vergeht durch körperlichen. Und das ist der Grund, weshalb ich hier eingeschlossen im Badezimmer hocke, das beinahe schon stumpfe und mit Blutflecken verdreckte Messer in der Hand. Das Waschbecken ist vollkommen verschmiert mit meiner Lebensessenz, aber das ist unbedeutend, solange nur die Kälte mit der heißen Flüssigkeit zusammen aus mir heraus fließt. Meine erfrorene Haut kribbelt unter der Wärme... Es ist nicht das erste Mal, das ich das tue... meine Unterarme sind übersät von Narben, die ich mir alle selber zugefügt habe... manche von ihnen habe ich sogar noch einmal nachgezogen... sie verlaufen kreuz und quer, aber sosehr ich mich auch nach dem Schmerz sehne, nach dem winzigen Augenblick, bei dem mir bewusst wird, dass ein falsch angesetzter Schnitt mein Ende bedeutet - ich habe noch nie versucht, meine Pulsader durchzuschneiden. So sehr ich auch leide, mich zu töten wäre wie ein Eingeständnis der Niederlage. Ich hätte gegen die Härten des Lebens verloren... und ich hasse es zu verlieren... Noch mehr als diese Weiber... aber ich habe schon so viele Niederlagen eingesteckt: Eine war, dass ich dich nicht bekommen habe, weder jetzt noch in der Zukunft. Ich bin realistisch und keineswegs pessimistisch. Ich habe keine Chance etwas Anderes in deinen Augen zu sein als ein Freund gegebenenfalls ein Kumpel. Das drückt die vorhandenen Scherben nur noch tiefer in meine Seele... der Scherbenhaufen meiner unerfüllten Träume werden mein Verhängnis sein... spätestens wenn sich die Splitter zu tiefe Fleischwunden in mich hineinschneiden... Genau deshalb schneide ich entlang meiner weißen Haut aus Meißner Porzellan. Zu sehen, dass etwas in mir noch nicht abgestorben ist und weiterfließt, erfüllt mich mit einer ungeahnten Seeligkeit. Das Ziehen in den Armen verschafft eine Befriedigung, wie es selbst Masturbation nicht einmal schaffen würde... ja, wahrlich, der Schmerz erfüllt mein Hirn und ich bin in der Lage mich dem Leid hinzugeben ohne mich zu quälen... zu leiden um zu genießen... Dieses Brennen auf eiskalter Haut, die Flammen auf einem toten Körper, das Feuer in mir, das mich immer wieder verbrennt und mich auferstehen lässt. Die Hitze, die sich über den ganzen Arm ausbreitet, mich versengt, ohne mich zu vernichten. Eine Seele in den eigenen Feuern der Hölle, ohne in der Hölle zu sein, denn das ist der Himmel... wahre Wonne in den Armen der Qual... Ich bin ihr vollkommen ergeben - der Marter, die meinen Verstand klärt, meine verschmutzte Seele reinigt und die Erinnerung herauswirft... jegliches seelische Leid wird in dem Flammeninferno meiner heilenden Autotomie zu unbedeutender Asche verbrannt... Ich sehe den roten Brandherd vor mir, spüre die abgebende Wärme, die von meinen Armen über Brust sich im ganzen Körper ausbreitet und sich im Kopf breit macht, bis ich die Orientierung verliere und sich ein rötlich oranger Schleier vor meine Augen legt. Mein Schädel ist kurz vorm Explodieren... *************************************************************************** Ein dumpfes Pochen... ein stetiges, dumpfes Pochen an meinen Schläfen und Schmerz hinter meinen Augen - ein lieblicher Schmerz, den ich gern in den Kauf nehme, ein Schmerz, nachdem ich mich sehne und lechze... Ich liege auf kalten Fliesen... sie sind glitschig und ich rieche den Grund: Metallisch - salzig steigt der Duft von Blut in meine Nase. Ich öffne die Augen und erblicke eine rote Lache. Ich lächle. Ich lebe... das Blut ist Beweis genug... Mir ist schwindelig, aber schwankend schaffe ich es aufzustehen. Der Rand meines Blickfeldes ist verschwommen, es wirkt alles wie in einem Tunnel wie diese billige Variante, wenn man Träume in Filmen darstellen will... überall sehe ich rote Schmierereien... das muss ich beseitigen, bevor die anderen darauf kommen, ins Bad zu gehen. Ich habe darin ja schon Erfahrung... Ich gehe zum Becken. Mit kaltem Wasser spüle ich routinemäßig die Wunde aus - es beißt und zieht, aber ich liebe es. Genauso muss es sein. Wahres Leid in Form einer simplen Handlung, die das Überleben sichert. Mit einem Handtuch, das ich immer für diese Tat benutze, trockene ich die Wunde. Durch den rauen Stoff wird die Blutzirkulation noch einmal leicht angeregt und die Fasern reizen die empfindliche Haut, die sich regenerieren will... aber das ist richtig so. Jede Form von Marter hat seine Richtigkeit. Leid kann nicht bezweifelt werden. Wenn man leidet, lebt man. Und im Leid bringt man die schönsten Worte hervor... Mit Bandagen umwickle ich die Wunden, auf diese Teile habe ich eine Creme eingeschmiert, die die Narbenbildung fördern soll... weitere Beweise meiner beinahe schon pervers großen Sammlung. Jedes einzelne Mal erzählt seine Geschichte, seinen Grund und seine Empfindung, die ich bei ihm verspürt habe: Hitze, Kälte, Lust, Leidenschaft, Resignation, Hoffnungslosigkeit... Nachdem ich damit fertig bin, beginne ich den Rest von mir auch noch zu waschen, von meiner Lebensessenz reinzuwaschen, die mich verraten könnte. Und dann putze ich mit großer Mühe und herrlichem Ziehen in den Armen das Bad. Eine Schande, wo all dieses Blut doch wie ein Gemälde eines wahnsinnigen Künstlers wirkt, der mit unbeschreiblicher Extase den Pinsel schwang auf einer gewaltigen Leinwand, die nun meine Realität widerspiegelt... *1 Ich ziehe ein langärmliges Oberteil über, damit die anderen auch gar nicht erst auf falsche Gedanken kommen, wenn sie die Bandagen sehen, die sich allmählich rosa färben, da der Blutkreislauf einwandfrei läuft... Noch immer schwanke ich. Dieses Mal habe ich besonders viel Blut verloren - aber ein paar Tabletten, Wasser und etwas Schlaf machen das wieder wett... Wenn ich denn heute schlafen kann... schließlich könntest du ja wieder Besuch haben... nein, jetzt fange ich schon wieder an. Dabei waren meine Gedanken eben gerade immer noch bei dem befriedigenden Gefühl von Qual am eigenen Körper... Ich komme mir vor wie im Traum... keine Gedanken kommen freiwillig, sie sind einfach da, fliegen zu mir und schleichen sich in meinen Kopf, wo sie herumgeistern... Leben ist ein Traum... Man träumt sein Leben? Nein. Dann wäre es ein stetiger Alptraum, und das kann nicht sein. Und man hat auch keine Wünsche von solchen Nachtmahren. Eher: Geburt ist das Erwachen, Leben ein einzelner Tag, und der Tod das Entschlafen bis zur Wiedergeburt, die ein neues Erwachen darstellt. Denn um Leben als Traum bezeichnen zu können, müsste es wenigstens ein paar schöne Aspekte besitzen, was es ja nicht tut... Und so kann nur der Moment des Todes ein wahrlich süßer Schlaf sein, denn man schläft lang und tief und traumlos... Und doch habe ich noch nicht das Verlangen danach in den Schlaf zu entfliehen. Wie ein quengelndes Kind will ich noch wach bleiben. Um noch mehr Schmerzen am Leib zu erfahren... Ich ramme die Fingernägel in den Oberarm und quetsche ihn. Mir ist schwindelig, immer noch. Mit der Gewissheit der körperlichen Pein fällt die Müdigkeit von mir ab. Ich gehe aus dem Bad, um mich in mein Zimmer zu verkriechen. Dort werde ich in meinem Tagebuch eine Notiz hinterlassen: Heute wieder geritzt. Es brannte wie das reinigende Fegefeuer. Ich habe es genossen... Wieder nicht gestellt... Eigentlich ein Tag wie jeder andere. Ich füge mir Schmerzen zu, eine Perversion höchsten Grades, wofür ich mich selbst verachte und gleichzeitig stolz darauf bin... schließlich ertrage ich sie, ohne zu heulen... umarme die Qualen, als wären sie ein Teil von mir, mache sie zu einem Teil von mir und versuche nicht, sie abzustoßen, um von ihnen befreit zu werden... und ich habe es dir wieder nicht erzählt. Ich werde auch niemals dazukommen... deshalb werden meine Tage bis zum Ende meines Lebens so aussehen: Bis ich eingeschlafen bin. Und niemand fragt danach, weshalb ich plötzlich langärmlige Klamotten trage, obwohl ich das noch nie getan habe. Höchstens mal Stulpen... Bin ich euch so egal? Wahrscheinlich... schließlich interessiert ihr mich auch nicht, außer dir natürlich, aber das ist unwichtig. Du gibst dich immerhin mit Huren ab... nebenan, nächste Tür, lässt mich mithören und zerbrichst mich... Ich schließe hinter mir ab. Ich höre es schon: "Oh Mann, du schließt dich ja schon wieder ein! Angst, dass wir dich beim Onanieren erwischen könnten?" Sie verstehen nichts. Ich auch nicht... Warum ich? Ich wünschte, du würdest mir diese Worte entgegenrufen, damit ich endlich die Bestätigung habe, was für ein Versager ich bin! Damit ich durch diese Abfuhr endlich anfange, dich zu vergessen! Warum sagst du nicht: Killing me in your heart - Love is gone! *2 Damit ich antworten kann: The deepest touch - I know it's done... All it's done... *2 Warum siehst du nichts? *************************************************************************** *1 ein bisschen zu abgedroschen, oder? *2 Beides Teile des Refrains von Negative: "After All" Ich liebe dieses Lied!! Okay, sehr dramatisch alles, scheint alles sehr ausweglos, aber wir werden ja - nur wenn ihr ein nächstes Kappi wollt - sehen, wie es weitergeht! Bis denne de are^^ Kapitel 2: Reiß dir die Flügel raus ----------------------------------- Hallo^^ Dankeschön für die lieben Kommis^^ Hab mich sehr dolle gefreut und ihr hattet Recht, das war Kai. Nur ein Hinweis für dieses Kapitel: Tala heißt mal Tala und mal Yuriy^^ Bitte nicht wundern! So hier ist nun das erste Kapitel. Titel: Reiß dir die Flügel raus Kai POV Die Welt ist wirklich klein... überall begegnen mir Mädchen, die ich mit dir zusammen gesehen habe, mit denen du geschlafen hast. Sie wirken verschüchtert, im Stich gelassen oder versuchen besonders selbstbewusst auszusehen, obwohl es doch klar ist, dass es nichts nützt. Mit deiner Masche sie für eine Nacht ins Bett zu locken hast du ihnen klar gemacht, dass sie jetzt nichts weiter als kleine Nutten sind, die keine Aussicht mehr darauf haben, wie andere Mädchen zu leben... kleine Huren, einst Sprösslinge guter Häuser, jetzt von dir gebrandmarkt. Sie werden auf ewig dein Eigentum sein, egal mit wem sie später zusammen sind. Sie waren dein, eine Nacht lang und da hast du sie geistig an dich gebunden... besonders durch die Tatsache, dass du sie danach wie billige Prostituierte wieder hinausgeworfen hast... nicht einmal nach draußen begleitet, geschweige denn nach Hause. Ein unsichtbares Band herrscht zwischen dir und ihnen... Eine Nacht, nicht mehr. Unsere Welt ist wirklich klein... Zu klein, denn wenn ich sie überall hier sehen kann, wer könnte mich dann alles sehen? Zu viele... diese Welt ist zu klein... zu eng für jemanden wie mich, der allein sein will, ungestört... Ich gehöre nicht hierher... ich will die Weiten unter mir vorbeiziehen sehen, wo niemand ist, ganz in der Einsamkeit verbringen; es ist an der Zeit für mich, das zu verwirklichen... The world is too small - for me I don't belong... in here I wanna say goodbye to myself, father Last time *1 Aber es wird nie einen Ort geben, der vollkommen einsam ist... egal, wo ich suche... denn du wirst immer in meiner Nähe sein, in meinen Gedanken und Träumen bei mir sein, auch wenn ich das nicht will. Denn das ist der Sinn des Verliebtseins. Den anderen im Herzen immer bei sich zu tragen, egal wo man sich befindet. Ich wünschte, ich hätte etwas dagegen ausrichten können, aber ich war nicht in der Lage mich gegen dieses Gefühl zu wehren, das sich meiner bemächtigt hat mit der Zeit. Ich weiß nicht einmal, wann es genau anfing... wann ich begann, dich zu lieben... irgendwann wusste ich es einfach... Um so länger ich darüber nachdenke, so weniger interessiert es mich. Es ist nun einmal so. Ich liebe dich... daran kann ich wohl nichts mehr ändern, sosehr ich es mir auch wünsche. Es fällt mir schwer, etwas Anderes in dir zu sehen, als die Person, der ich meine Seele opfern würde... Letztendlich wäre es bloß ein sinnloses Unterfangen, da du ja nicht auf Männer stehst... warum zerbreche ich mir dann überhaupt den Kopf darüber, was ich alles für dich tun würde , wenn ich doch niemals dazu kommen werde! Das ist dann wiederum der Nachteil des Verliebtseins... die Gedanken drehen sich ständig im Kreis, egal wo man sich befindet. Selbst hier, innerhalb von Menschenmassen, die durch einen hindurchsehen wie durch Glas, kann man an nichts Anderes denken! Dabei könnte ich mich doch eigentlich fragen, weshalb es den Menschen egal ist, was in seinem Nächsten vorgeht, warum sie einfach bloß starr nach vorne blicken, selbst wenn neben ihm jemand vor Schwäche zusammenbricht. Ich könnte doch darüber philosophieren, weshalb die Allgemeinheit wie ein hässlicher Steinhaufen wirkt, dem es egal ist, ob sich einzelne Kiesel lösen und den Hang hinab rollen ins Ungewisse. Immerhin heißt es doch: Den Stein ins Rollen bringen... Wieso denn? Ganz klar: Jemand wie ich ist ein kleiner, winziger Stein, der zu locker sitzt und sich löst. Ich rolle den Hang hinab und stoße andere an, bringe sie auch ins Rollen, bis dann ein Stein angestoßen wird, der groß genug ist, um den gesamten Haufen zum Einsturz zu bringen. Nun, ich muss es ja selbst nicht sein, aber irgendwer... Aber irgendwann liege ich nicht mehr im Steinhaufen drin, habe eine freie Sicht auf die geringe Weite unserer kleinen Welt... wenn wir alle befreit werden, weshalb interessiert es niemanden? Doch wie gesagt, ich komme nicht mal dazu, alle Aspekte dieser Theorie zu beleuchten. Ich denke schon wieder an dich... würde ich dich als erstes anstoßen? Du mich? Oder wir uns überhaupt nicht? Mir immer wieder dein Gesicht vor Augen führend, wandere ich weiter durch den Strom aus menschlichen Leibern... jetzt im Sommer riechen sie alle nach einer Kombination aus Schweiß und billigem Deodorant... eine widerliche Mischung, die meine Nase und meinen Magen reizt. Du riechst anders... dein Geruch erinnert mich an die schneebedeckten Kiefernwälder Russlands, unser beider Heimat... Zum Glück muss ich den Gestank nicht lange ertragen... ich bin gleich an meinem Ziel angekommen. Ich biege in eine dunkle Seitengasse ein, weg von all den leeren, menschlichen Hüllen, die sich wie Maschinen vorwärts schleppen. Hier ist es finster, passend zu meiner Gemütslage, denn hier stehen die Gebäude so, dass alles im Schatten liegt. Nur eine Kellertür ist von einer schwachen Lampe beleuchtet. Die gesamte Atmosphäre erscheint wie in einem dieser schlechten Krimis, fehlt nur doch der Regen, die vereinzelt hervorblitzenden Sterne am Himmel und dass ich einen Mantel trage, in der eine Knarre versteckt ist... das Einzige, womit ich bewaffnet bin, ist ein Geldbeutel... Ich gehe zur Tür und klopfe... eine Luke öffnet sich, sodass ich ein dunkles Augenpaar erblicke, das mich grimmig anstarrt. "Wer da?", fragt mich eine raue Stimme. Ich sage: "Burning Butterfly." Man wiederholt meine Antwort und lässt mich eintreten. Im Dunkel des Raumes erkenne ich die Gestalt des Türstehers... er lächelt mich freudlos an. "Lange nicht gesehen", meint er vor Sarkasmus triefender Stimme. Stimmt, gestern und vorgestern bin ich schon hier gewesen, und die Tage davor. "Ich weiß", gebe ich kalt zurück. Dann wechsle ich in eine andere Rolle und gebe mich einem Ort hin, die von Außenseitern wie mir beherrscht wird... *************************************************************************** Last Refuge , so heißt dieses Lokal... hier kommen so gut wie alle her, die am Rande der Gesellschaft stehen - Schwule, Lesben, Bisexuelle, Gothics, Punks, Menschen, die durch Unfälle Gliedmaßen verloren oder halbverbrannte Gesichter haben... das ist egal. Sie sind alle willkommen... nur eines wird verlangt: Um Mitglied zu werden, darf man seinen wahren Namen nicht nennen, man gebraucht einen Nicknamen, mit dem man dann gerufen wird. Verleugne deinen Namen... dein Ich; wenn du bist, wer du bist, dann hasst man dich... Das interessiert hier keinen. Selbst wenn man berühmt ist - jeder schafft sich hier eine neue Identität. Und wenn man sich zufällig auf der Straße begegnet, spricht man sich nicht an. Jeder lebt sein eigenes Leben, niemand Anderes hat sich da einzumischen, selbst wenn man sich hier schon öfters gesehen hat und sich gegenseitig sympathisch findet. *2 Ich bin Burning Butterfly. Ich bin der brennende Schmetterling. Diesen Namen habe ich mir nicht ausgesucht, weil ich ein Schmetterlings-Fetischist bin, oder wie ein Kleinkind diese Viecher entzückend finde... nein, aber meiner Ansicht nach gibt es kein Wesen auf dieser Welt, das zerbrechlicher wirkt. Eine Berührung am Flügel und es kann nicht mehr fliegen... genauso ergeht es mir. Ein falsches Wort, eine verkehrte Handlung und meine gesamte Welt bricht in sich zusammen - so klein sie auch sein mag... aber es gibt da eine Sache... die ich will... eigentlich hasse ich diese kleine, verschrobene Welt. Drum reißt mir doch meine Flügel raus, damit dieser Ort für mich zusammenbricht, damit ich von hier fort kann! Reißt mir meine Flügel raus! Rip out the wings of a butterfly! *3 Und befreit mich aus diesem winzigen Käfig... Ich will das Fliegen verlernen... Ich weiß gar nicht, wie oft ich hier schon hergekommen bin, nur um andere zu sehen, die auch Ausgestoßene sind. Ausgestoßene einer Realität, in der kein Platz ist für Andersartige... Anfangs gab es Probleme. Die Fernseher in diesem Lokal zeigen natürlich auch Sportberichte. Manchmal erschien mein Gesicht auf der Flimmerkiste. Nur wenige Augenpaare - was mich erstaunt hatte - sahen zu mir, um einen Vergleich anzustellen, aber die meisten taten es dann mit einem Schulterzucken ab. Es war ihnen egal, selbst jetzt noch, obwohl man mich immer noch im Fernsehen oder den Zeitungen sieht. Sie haben nicht nachgefragt. Ich bin bloß einer von vielen, der da auf dem Bildschirm erscheint, und trotzdem dort nicht hingehört. Das wissen sie. Sonst wäre ich nicht hier. Mag sein, dass ich auch hier nicht wirklich meine Ruhe habe - laute Musik, gelegentlich quatscht mich wer an -, aber ich kann hier nachsinnen, ohne Gefahr laufen zu müssen, dass mir irgendwer dauerhaft auf den Geist geht. Hier werden selten mehr als drei Sätze gewechselt. Ich trinke hier immer ein paar Gläser irgendwelchen Alkohols. Es ist mir relativ gleich, was für welcher. Er vermag mir trotz seiner bleiernen Schwere nicht dieselbe Befriedigung zu schaffen wie der Schmerz durch die Klinge... Und jetzt werde ich die nächste Zeit hier bleiben... nichts tun, wie sonst auch. Ich habe jeglichen Ansporn für irgendetwas verloren... es ist mir alles scheißegal. Vielleicht werde ich mit irgendwelchen Leuten reden, vielleicht auch nicht. Das ist unwichtig... Ich bezahle und stürze mir einen Whisky hinunter... *************************************************************************** ~Zeitsprung~ Ich fasse es nicht... dass ich schon wieder hier über das Becken gebeugt hänge... nicht dass ich es hasse, aber normalerweise liegt zwischen den Tagen, an denen ich mich ritze circa eine Woche... und jetzt schon zwei Tage hintereinander? Und das alles nur, weil du diesmal ein Weib angeschleppt hast, das auf meine Schule geht... das ich als vernünftig eingestuft habe, von dem ich nicht geglaubt habe, dass sie sich mit dir einlassen würde! Und ich kenne sie noch woanders her... auch sie ist Stammgast beim Last Refuge ... nennt sich Lucifiera, Gesandte der Hölle... wahrlich hat man sie aus dem Orkus geschickt, um mir den Rest zu geben! Tala, Yuriy, mit diesem Mädchen bist du eindeutig zu weit gegangen... Es ist schon schwer genug... es auszuhalten, dich mit anderen Mädchen zu sehen... aber diese gehörten meist zu der Sorte "allgemein beliebt" oder "das nette Mädchen von nebenan". Doch sich jemanden zu krallen, der mir ähnlich ist, das ist - das ist mehr als ich ertragen kann! Weißt du eigentlich, was du damit tust? Du gräbst mir mein Grab... Selbst mit den aufgeplatzten Wunden und dem schmerzhaften Reißen an den Unterarmen kann ich die Gedanken nicht vertreiben... wenn ich den Mut besäße, würde ich es jetzt ein für alle Mal beenden... egal, ob ich mir damit eine Niederlage eingestehe... aber ich bin zu feige. Und ich will auch nicht sterben, nur weil die Person, die ich liebe, mit anderen ins Bett geht! Was wäre das für ein Grund? Und so hänge ich an der Waschschüssel, blutend und den Alkohol ins Klo erbrechend, den ich vorher noch in dem Lokal getrunken habe, das mir wirklich wie eine letzte Zuflucht erschien. Aber auch dort gibt es Heuchler und Lügner... Nirgends sehe ich Wahrheit. Nur Blut. Und fühle Schmerz... *************************************************************************** POV - Wechsel: Tala Hörst du es? Hörst du den Klang? Ich will, dass du alles vernimmst: jedes Stöhnen, Ächzen und Wimmern... Lausche, lausch! Ertrag' die Geräusche bis zum letzten Atemzug, nur wenn du mich hasst, bin ich frei... Frei von dir und deinem Glanz... Lausche, und hasse mich... *4 Verzeih' mir... *************************************************************************** *1 Negative: "Dream Flowers" - wunderschön! Und nur auf der neuen Maxi - CD drauf!!! XD aber ich muss zugeben, ich bin mir bei der einen Stelle nicht ganz sicher - könnte auch "I wanna say goodbye to my stepfather" heißen, das war nicht so leicht herauszuhören. *2 Ja, ich weiß: "Was soll denn das? Was interessiert mich denn Kai im Lokal?" Keine Sorge, liebe Leser, das ist beabsichtigt, da das "Last Refuge" noch eine wichtigere Rolle erhält. Lasst euch doch einfach mal überraschen! *3 HIM mit "Wings of a Butterfly" Geniales Lied X3 *4 keine Ahnung, wie ich darauf gekommen bin... Okay, Kommentare sind natürlich erwünscht ^^ Bis denne de are Kapitel 3: Im Fluss der Zeit ---------------------------- Hallo^^ falls ihr euch erinnern könnt, habe ich im vorherigen Kapitel eine sich reimende Textstelle eingebracht - war schräg geschrieben und fing an mit "verleugne deinen Namen..." und so weiter. Solche Textstelle kommen jetzt in diesem Kapitel öfter vor. Sie stammen aus einem Gedicht, das ich geschrieben habe. Wundert euch aber nicht, wenn es sich mal reimt und dann wieder nicht. Ich habe das während des Tippens am PC noch mal geändert... ^^" Ach ja, Dankeschön für die Kommis^^ So, nun zum dritten Kapitel^.~ Titel: Im Fluss der Zeit Kai POV Das Wasser rinnt über meinen Leib und spült all den Schmutz hinfort, der an mir haftet... nur der Dreck in meinem Kopf kann nicht hinfort gewaschen werden. Er wird weiterhin in einer Ecke festsitzen wie ein Schmierfleck auf einem Stück Stoff. Das alles wird bestehen bleiben, sosehr ich mit dem Schwamm auf meiner Haut reibe und so viel Flüssigkeit ich meinen Körper umspülen lasse... Ich presse mich an die beschlagene Wand der Dusche, rutsche hinunter und sitze nun auf dem Boden, während das Wasser auf mein Haar hinabprasselt wie Regentropfen... ich weiß nicht mehr, welche dieser Tropfen der Brause entspringen und welche meine Tränen sind, die meine Wangen hinabrinnen... Auch wenn ich mich selbst umarme, zu vergessen versuche, so werde ich von der Strömung des Flusses der Zeit mitgerissen und gen Meer der Erinnerung getrieben. Niemand kann gegen den Strom der Zeit ankommen, nur in dem schwarzen Meer der Vergangenheit kann man versuchen ans rettende Ufer zu schwimmen, aber meist ertrinkt man... Das rettende Ufer... es ist schon zu weit für mich... meine Arme werden müde und eine Trägheit überfällt mich, Wärme umschlingt mich und ich will schlafen... Nein, ich muss aufhören. Irgendwann muss ich es doch akzeptieren können? Ich muss es einfach können! Bitte... Gott, lass mich die Stärke finden, durchzuhalten, die ursprüngliche Kraft zu finden, die ein jeder besitzt... Ich, der schon immer allein alles überwältigt hat... Aber es fällt mir so schwer... ich sehe mir meine Unterarme an... der grausame Beweis meiner versiegenden Kräfte... ich fahre mit meinen Fingerspitzen die Narben nach. Mich überkommen zwei Empfindungen zugleich - bei jeder einzelnen spüre ich die Befriedigung, die unglaubliche Lust, dass mich beinahe das Verlangen übermannt, mit meinen Händen meinen Leib entlang zu fahren und mich selbst zu berühren und mich zum süßen Höhepunkt zu treiben, aber... gleichzeitig scheint sich über mich ein dunkles Tuch zu legen und vom Weiten höre ich eine Stimme, die "Versager!" schreit... Ich schneide mich, um zu leiden... Ich leide, um zu leben... Und ich lebe, um mich zu schneiden... Ob das ein Chiasmus ist? Kai, lass es sein. Versuche gar nicht erst, das Thema zu wechseln, du landest doch eh wieder hier. Hier, am Anfang allen Endes. Wann habe ich begonnen, mir selbst diese Scheiße zuzufügen? Zu lange ist es her... der erste Schnitt - den habe ich mit zehn Jahren angesetzt... dann habe ich jahrelang mich selbst nicht angerührt. Doch vor wenigen Monaten fing es richtig an. Die Erinnerung an die Erleichterung bei dem herausströmenden Blut trieb mich dazu... Ich weiß so gut wie jeder andere, dass dies ein krankhaftes Verhalten ist. Dass ich zu einer Beratung gehen sollte, eine Therapie machen sollte, aber ich tue es nicht... Nicht zuletzt allein, erscheinst verloren, gequält und doch zufrieden mit diesem Leid zu sein... Und ich weiß, dass ich mir meine Stärke nur einrede... körperliche als auch geistige. Ich bin schwach... und es einzugestehen tut mehr weh als jeden Schnitt, den ich mir setzen könnte... Wie ein winziger Splitter ins Herz, der sich zu entzünden beginnt und mich mit der Zeit von innen heraus tötet... normalerweise begrüße ich die Qualen, da sie mich kurzzeitig vergessen machen und mein Bewusstsein ausschalten, aber diese... sind eine Folter, die kein Mensch auf Erden verdient hätte... Warum muss ich sie dann erdulden? Eine von Hunderten Fragen, die niemals beantwortet werden können - sie werden bestehen, denn Leben ist unfair... Ich stelle die Brause aus. Während ich dieses merkwürdig riechende Duschgel und Shampoo einmassiere, schwirren Bilder vor meinen Augen... ich sehe immer wieder dich mit diesem Mädchen in den Armen: Lucifiera, Gesandte der Hölle. Du hältst sie und küsst sie, machst sie zu deinem persönlichen Besitz, während sie an wahre Liebe glaubt. Sie will dir deine Seele schenken, doch du verkaufst sie an die Hölle weiter, dahin zurück, woher sie stammt... Aber eines muss man dir lassen, sie kommen alle an, verschwinden immer wieder unter der Bettdecke mit dir, trotz aller Gerüchte. Wie du das machst, sei dein widerliches Geheimnis. Grausamer Spieler dieser vielen Marionetten, warum liebe ich dich überhaupt? Warum kann ich dich nicht hassen und verachten wie andere Leute auch? Nichts unversucht gelassen, dich zu hassen, doch es geht nicht! Ist ein bisschen übertrieben, dich zu lieben, doch es geht nicht... *1 Nein, es funktioniert nicht... ich sehne mich nach dir, wie deine Arme mich umfangen, mich in einen Käfig sperren, aus dem ich nicht flüchten will. Will fühlen, wie deine Lippen meinen Hals streifen und deine Zunge mein Ohr entlang fährt... wenn du mir sagst, was ich zu tun habe, könnte ich dir Wonne schenken... Just let me love you! And I'll learn to love you right! *2 Aber du lässt es nicht zu... deine Vorliebe für das weibliche Geschlecht hindert jegliche zarte Bindung, die ich zu dir schaffen könnte... Ich spüle den Schaum aus den Haaren. Meine Augen brennen - vor noch ungeweinten Tränen oder dem Shampoo weiß ich nicht zu sagen. Es wird Zeit aus dem Bad zu gehen... Ich wundere mich... ist Lucifiera so gut in diesem Element, dass sie es schafft, schon die zweite Nacht mit dir verbringen zu dürfen? Oder willst du mich mit Absicht brechen? Aber dazu müsstest du wissen, was ich für dich fühle und das darfst du nicht- weder heute noch morgen, niemals. Aber wenn du es... wissen solltest... wieso sprichst du mich dann nicht darauf an? Ekelt es dich so sehr an? Oder willst du dir einen Spaß daraus machen, bis ich schreiend vor dir zusammenklappe und alles von selbst gestehe? Wenn dem so wäre, dann wärst du noch verabscheuungswürdiger, als du jetzt schon erschienen bist... Ich kleide mich an. Niemand darf all diese Narben sehen - sonst bringen sie mich zum Arzt, zum Psychiater und der will dann wissen, wieso! Und niemand soll den Grund wissen. Es ist lächerlich. Ein lächerlicher Grund... aus Liebe zu ritzen ist wahrlich schon beinahe peinlich... ich könnte doch stattdessen anderes tun... Dummerweise wüsste ich nicht, was... Also muss ich damit leben, meine Ängste und mein krankhaftes Verhalten hinter einer undurchdringlichen Maske zu verbergen, damit niemand auch nur eine Ahnung davon bekommt, was ich mir antue. Niemand, aber auch wirklich niemand soll das sehen, was sich hinter dieser Farce verbirgt... Denn egal, was ich tue, ich werde immer nur eine Maske tragen können, ich werde nie mit ihr verschmelzen... ich werde darunter immer Kai bleiben, der Junge, mit den vielen Problemen und Schmerzen, die er niemals ablegen wird... oder will... sie werden immer Teil von mir sein... sie werden mich immer begleiten, denn für sie gibt es keine Lösung - warum sie offenbaren, wenn es keine Rettung gibt? Ich werde sie mit mir tragen, denn sie machen mich aus, sie "begründen" den wahren Kai Hiwatari... *3 Bewahre dein Gesicht hinter deiner Maske, denn größte Marter kann wahre Schönheit nicht trüben. Aus Eisen scheint dein Leib, aber aus Kristall dein Herz. Du hasst die Menschen und dich selbst, doch du liebst den Schmerz. Verstoßener... Ich verschwinde aus dem Bad. Ich sehe die erwartungsvollen Blicke der anderen... wir leben immer noch alle unter einem Dach, alles hat immer noch seinen geregelten Gang. Nur dass du jetzt immer Weiber anschleppst, die am Abend mit uns zusammen essen und dann nicht einmal das Frühstück miterleben... Nur Lucifiera nicht. Sie darf schon zum zweiten Mal hier sein. Ich vermute mal, dass die anderen schon die Hoffnung haben, sie sei nun endgültig die Letzte und Einzige. Aber da haben sie sich verschätzt... das wäre nicht deine Art... Ich setze mich mit an den Tisch. Bestimmt wären sie alle glücklich darüber, wenn ich heute mal etwas zu mir nehmen würde, aber da können sie noch lange warten. Ich habe jeglichen Appetit verloren... gestern habe ich nur Alkohol und Wasser erbrochen... ich bin einfach nicht in der Lage etwas zu mir zu nehmen, wenn sie mit am Tisch sitzt. Schon seit Tagen hungere ich... weil ich dir nicht unbedingt die Befriedigung geben will, mich des Nachts kotzen zu hören, nachdem du deinen Spaß hattest... "Kai!" Wer - Max? Seine vorwurfsvollen, blauen Augen starren quer über den Tisch zu mir herüber. Auch andere Augenpaare gesellen sich hinzu. Nur du nicht... und die Gesandte der Hölle. Max steht vom Stuhl auf, kommt energisch auf mich zu und stemmt die Hände auf den Tisch, direkt neben meinem Teller... er zwingt mich, ihm in die Augen zu sehen. Ich bin nicht der einzige, der überrascht ist, ihn so wütend zu sehen. Ich höre ein erschrockenes Keuchen und ein protestierendes "Max!" seitens Ray. Aber ich tue nichts. Ich sehe ihn nur an... "Kai, so geht's verdammt noch mal nicht weiter! Du musst doch mal was essen!" Dann verwischen seine Züge und sie bekommen einen verzweifelten Ausdruck. "Du hungerst dich noch in den Tod. Warum tust du das? Wir machen uns Sorgen!" Ach wirklich? Tut ihr das? Wenn ihr euch wirklich sorgt, überwindet eure Furcht und nehmt mich in den Arm! Ich erwidere nichts. Max scheint unbeeindruckt. "Wir werden mit dir zum Arzt müssen!" So weit kommt's noch... in Wahrheit bin ich euch doch egal. Es wirft nur ein schlechtes Bild auf uns, wenn ich noch magersüchtig werden sollte... mein Gott, wie tief bin ich bloß gesunken? Ich ritze mich, betrinke mich, verurteile die Menschen, die mir als einzige etwas bedeuten und nun hungere ich noch. Früher habe ich solche Leute verachtet und auf sie herabgesehen, wenn sie so etwas taten. Jetzt bin ich selbst einer von ihnen... Plötzlich spüre ich zwei Hände auf meinen Schultern. Hände, die ich immer als zart eingestuft habe, doch sie quetschen und bohren sich in mein Fleisch... wundervoll... aber es erschüttert mich zu wissen, wem diese brutal genussgebenden Hände gehören. "Sieh mich an!" Und dann spüre ich einen Schlag. Dieses dumpfe Knallen schmerzt in den Ohren, meine Wange brennt und eine einzelne Träne tritt mir in mein linkes Auge... das Blut sammelt sich in meinem Mund. Krampfhaft bemühe ich mich, nicht vor Seeligkeit aufzuseufzen... genau das habe ich gebraucht... Ich halte mir die Finger an meine anschwellende Wange. Ich sehe die Ungläubigkeit in Max' Blick. Er starrt auf seine Hände, als könne er sich nicht vorstellen, dass sie Teil seines Körpers sind. Ich weiß, sie erwarten von mir, dass ich den kleinen Amerikaner fertig mache und dafür zusammenscheiße, aber ich tue es nicht - schließlich bin ich ihm dankbar. Durch diesen Schlag scheint in meinem Kopf nun alles wieder klar zu sein. Langsam, ohne auch nur ein winziges Anzeichen von Hektik, stehe ich auf, nehme mein Geschirr und gehe in die Küche. Sie alle starren hinter mir her. Alle. Tyson, Max, Ray, Hillary, Kenny, die Gesandte und du. Aber das ist unwichtig. Wichtig allein ist das Brennen meiner Wange, das mich in die Wirklichkeit zurückholt... *************************************************************************** POV - Wechsel Lucifiera Ich hätte das nie von dir erwartet, Burning Butterfly. Du kannst manchmal wirklich überraschende Dinge tun. Aber eigentlich ist es kein Wunder, dass du einfach so abgehauen bist ohne ein Wort zu verlieren. Meine Beobachtungen haben mir schon gezeigt, was für eine Art Mensch du bist... der schweigende Außenseiter... der Symbolhafte... der Leidende... jemand wie du würde sich niemals herablassen, einen Freund zurückzuschlagen, wenn dieser dich aus deiner Traumwelt zurückholt. Du liebst deine eigene Welt, bist dort gerne, obwohl du eigentlich darin gefangen bist, aber zugleich weißt du, dass du deinen Realitätsbezug nach und nach verlierst, weshalb man dich - auch mit Hilfe von Gewalt - daraus befreien muss. Du und ich, wir sind uns sehr ähnlich. Ich denke in Bildern, nicht in Worten, gebe immer Vergleiche mit der Wirklichkeit an, wenn ich etwas erklären will. Dasselbe tust du auch... Aber das hält mich nicht davon ab, dir alles zu nehmen, was du liebst. Vom ersten Augenblick, den ich dich sah, habe ich dich gehasst. Deine beinahe feminine Schönheit, deine Art dich zu bewegen, dein Stolz und deine Art zu denken waren zu viel für mich... Burning Butterfly, es war nicht schwer herauszufinden, was du an Tala findest. Deine versteckten Blicke, deine Abneigung zu seiner Hurerei. Vom ersten Moment an wusste ich, dass du ihm verfallen bist... Es war auch nicht schwer, Tala herumzubekommen. Der Typ ist so verzweifelt - ein bisschen mit den Hüften gewackelt, ein koketter Blick und er hat mir nachgehechelt wie ein räudiger Köter. Und dafür zu sorgen, dass ich kein Fick für eine Nacht bleibe, war nicht sehr viel nötig. Tala und du, ihr rennt gewissermaßen aneinander vorbei. Der erste, weil er sich krampfhaft selbst davon zu überzeugen versucht, dass er heterosexuell oder wenigstens bi ist, und du, weil du einfach nicht merkst, dass er doch auf Kerle steht, insbesondere auf dich... schließlich kannst du ja auch wie ein Mädchen wirken. Hättest du glatte Haare, nicht diese merkwürdigen Streifen und würdest mal lächeln, dann könnte man das wirklich glauben. Aber das soll mir gleich sein. Wichtig ist nur, dass ich euer Glück verhindere. Du sollst niemals aus diesem Teufelskreis entfliehen, den du dir selbst geschaffen hast. Niemand soll dir dabei helfen. Und Tala soll auf ewig mein sein. Alles, was dir etwas bedeutet, soll von nun an mir gehören. Ich werde dich ersetzen, Burning Butterfly. Ich werde dich davon überzeugen, dass all das, was du zu empfinden glaubst, nichts weiter als Einbildung ist... Lausche mit sterbendem Herzen dem flüsternden Wind, Sehnen und Verlangen sind nicht mehr als erloschene Flammen vergehender Kerzen... Ich werde dich zermalmen... *************************************************************************** *1 Textstelle von Juli "Regen und Meer" *2 wieder einmal Negative "The Moment of our Love"^^ *muahahahaha* ich weiß, ich nerve euch schon mit dieser Band XD *3 a tribute to my sweet Kizu^^ ich denke, du weißt, auf welches Kap das bei dir bezogen war^^ Was einem in einer Dusche alles in den Sinn kommt... Egal, ich möchte hier jedoch nur einmal erwähnen, dass alles, was hier in der Ich-Form geschrieben ist, ausgedacht ist!! Ihr braucht nicht zu glauben, dass ich irgendwelche ähnlichen Probleme habe, mich ritze, mich besaufe oder solche extrem negativen Gedanken habe! Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob ein Ritzer überhaupt solche Gedankengänge hat! Geschweige denn ein Magersüchtiger! Durchsage beendet. Bis denne de are Kapitel 4: Tanz der Flammen --------------------------- Hallöle^^ Es geht sofort weiter. Nur eine Frage - ist es okay, dass ich so viel Kai POV drin habe, oder soll ich öfters Tala und Lucifiera reinbringen? Bitte sagen! Und danke für die vielen und wirklich langen Kommis XD Ihr werdet noch den Grund für Lucifieras Hass erfahren, aber erst später^^ Und ja... ihr werdet sie bald bestimmt nicht mehr nur hassen XD *muahahahaha* PS: kizu - hab ich doch gern gemacht, Süße ^.~ Titel: Tanz der Flammen Kai POV Jetzt sitze ich hier auf dem Tisch gelehnt und den Kopf auf den verschränkten Armen gebettet und höre Musik... ein Lied leiere ich mir schon seit einer Stunde hoch und runter - ich kann immer noch nicht fassen, wie sehr es zu meiner momentanen Stimmung und Situation passt... es kommt mir so vor, als ob die Sänger dabei nur an mich gedacht hätten: "Path vol. 2" von Apocalyptica featuring Sandra Nasic... I want to live in fire with all the taste I desire. It's all good if you let me dive with sharks on the ground... *1 Das kann kein Zufall sein... ich habe ja schon merken müssen, dass nichts im Leben zufällig passiert... ich lächle... das Lied fängt von vorne an. Ich muss mir gar nicht erst wünschen, im Feuer zu leben. Ich tue es bereits. Ich lebe mit den verzehrenden Flammen der Eifersucht. Ich wünschte mir, es wäre niemals so weit gekommen... ich hätte das alles verhindern müssen... ich hätte meine Gefühle vom Beginn an unterdrücken müssen und dich daran hindern müssen, dein Vergessen beim Sex zu finden... so wie ich beim Ritzen. Wir haben beide zu große Fehler gemacht... wie konnte unser Leben nur so aus den Fugen geraten? Ich weiß noch, damals, als wir klein gewesen waren... wir waren beste Freunde, einander ebenbürtig und hatten keine Geheimnisse voreinander, aber jetzt? Du erscheinst mir wie ein Fremder... Wenn ich dich ansehe, kann ich gar nicht mehr glauben, dass wir uns einmal so nahe standen, dass ich einst alles über dich wusste! Mir tritt eine vereinzelte Träne in den Augenwinkel... warum haben wir das geopfert? Und wofür? Siehst du denn das Ergebnis nicht? Wir haben uns auseinandergelebt... Ich denke immer noch darüber nach, ob ich mich bei der Aktion vorhin vielleicht vor dir, vor euch allen lächerlich gemacht habe. Ich hätte was erwidern sollen. Eine Erklärung abgeben sollen... Ihr seid meine Freunde... ihr könntet mir helfen! Aber - nein, niemand kann mir helfen. Ich bin schon zu tief gefallen. Oder besser gesagt, ich, ein stolzer Phönix, bin gebändigt worden... The bird of the Hermes is my name. Eating my own wings to make of the tattles... *2. Ich bin nicht mehr frei... Und das nur, weil ich unachtsam gewesen bin... und mich von dir habe verzaubern lassen... ich muss endlich einsehen, dass alles nutzlos geworden ist... es gibt keine Hoffnung mehr. Hat es sie überhaupt je gegeben? Ich weiß es nicht... Aber mir bleibt nicht mehr lange, darüber nachzudenken. Ich muss bald los. Heute Abend werde ich erstmals über meinen eigenen Schatten springen... Das Last Refuge ist jeden Tag vierundzwanzig Stunden geöffnet. Der Besitzer - ich glaube, er heißt "Excluded" - führt das Lokal zusammen mit seiner Verlobten, seinem Partner und seinem Sohn. Ich weiß gar nicht, woher er stammt. Aber eines ist klar, er ist kein Japaner oder auch nur Asiat. Wahrscheinlich ein Europäer. Dieser Laden besitzt ein ausgewogenes Programm. Donnerstags ist immer eine Themenparty. Jedes Mitglied darf Vorschläge machen, was für ein Thema genommen wird und man darf auch daran mitgestalten. Um mich abzulenken, habe ich beschlossen für diesen Donnerstag mich anzumelden. Heute haben wir Afrika als Thema. Afrikanische Gerichte werden serviert, Buschtrommeln werden ertönen und man wird Feuertänzer sehen. Niemand weiß es, nicht einmal du, Tala; obwohl es eine Zeit gab, in der ich dir alles erzählt habe, aber auch dir habe ich es verheimlicht. Ich selbst bin Feuertänzer... Das Feuer hat mich schon als kleines Kind fasziniert. Seine Hitze, seine Schönheit, seine Unstofflichkeit und dass man trotzdem das Gefühl hat, es halten zu können... Vor einiger Zeit - mehr als vier Jahre - habe ich einen Feuertänzer bei irgendeinem Straßenfest gesehen - und ich war von der Anmut seiner Bewegungen und der des Feuers gefangen gewesen. Nichts hielt mich das nicht auch zu tun. Ich habe lange geübt und trainiert, bis ich mit einer Hand einen Stab perfekt drehen konnte... aber ich habe mich immer geweigert, bei einem Auftritt mitzumachen. Heute ist es so weit. Ich hätte nie geglaubt, dass ich das irgendwann einmal tun würde, aber heute werde ich das erste Mal zeigen, wie ich mit dem Feuer zu tanzen vermag... Sobald die Trommeln erklingen, wird "Fairy" hinauslaufen... in ihren Händen hält sie zwei Ketten, an deren Enden zwei Holzklötze hängen. Sie werden in Petroleum oder Öl getaucht und angezündet. Jeder von uns hat etwas anderes in den Händen. Ich besitze einen einzelnen, langen Stab, der an beiden Enden entzündet wird. Ich bin als viertes an der Reihe... und mir schlägt das Herz bis zum Halse... ich bin noch sie aufgeregt gewesen... Tse, ein aufgeregter Kai Hiwatari - ich kann mir vorstellen, dass ein gewisser Tyson sicherlich alles dafür geben würde, das mal zu sehen... Aber bevor es so weit kommt, schmeiße ich mich lieber freiwillig vor ein Auto. Ich bin doch wohl nicht bescheuert... *************************************************************************** POV - Wechsel Lucifiera Dich dort oben auf der Bühne zu sehen, ist noch unglaublicher, als wenn Tyson plötzlich eine Diät machen würde... was tust du da, Burning Butterfly? Schon wieder eine deiner neuerdings häufig auftretenden Überraschungsaktionen? Ich hätte niemals geglaubt, dass du ein Feuertänzer wärst. Gut, ich weiß von deiner Leidenschaft zum Feuer - wer kennt die denn nicht -, aber dass du dann auch noch hier auftrittst? Ein weiterer Grund dich zu hassen, noch eine Fähigkeit mehr, die ich dir stehlen muss, wenn ich endlich Frieden finden will... Ich gebe es ungern zu, aber... die Art, wie du den flammenden Stab in der einen Hand drehst, ihn wirfst, ihn auffängst ohne ihn wieder fallen zu lassen und deine Bewegungen im Takte der Musik, das alles ist einfach bewundernswert. Du gehörst zu diesen verdammten Menschen, die in allem perfekt sind... deshalb muss ich dich beiseite räumen... jene wie du, haben hier nichts verloren! Hierher gehören nur jene, die niemand will... Meine Augen verfolgen jeden deiner Schritte. Dein Tanz ist flüssig, es kommt mir beinahe so vor, als ob dein Körper aus Seide bestünde... deine Arme bewegen sich wellenartig wie ein Seidentuch im Wind... alles, was du tust, sieht so einfach aus, eine einzige fließende Ineinanderreihung von Bewegungen... in diesem Moment wirfst du den Stab hoch und nach hinten - du folgst ihm mit einem, nein zwei Flickflacks und du fängst den flammenden Stab mit einer Hand, die den Stock sofort weiterdreht. Du wechselst die Hand, drehst vor deinem Körper und hinter dir... es erinnert mich ein wenig an rhythmische Gymnastik, nur hast du keinen Reifen in der Hand oder ein Band, sondern einen Stab... aber du schreibst auch Achten in die Luft, biegst deinen Rücken nach hinten durch. Niemals hätte ich gedacht, dass du so beweglich bist. Jungen gelten doch allgemein als relativ steif. Aber dem ist bei dir gar nicht so. Wieder etwas Mädchenhaftes an dir... du bist sehr androgyn... Du trägst schwarz. Damit man dich vom Hintergrund kaum erkennen kann und nur dein Gesicht ist frei. Jetzt rotiert der Stab direkt vor dir, du drehst ihn mit beiden Händen und ein Flammenkreis scheint dein Gesicht einzurahmen, es erhellt deine Wangen, legt aber zugleich einen Schatten um deine Augen... dieses Bild erinnert mich an die Märchengeschichten von den Dunkelelfen... wunderschöne Wesen, anmutig aber mit kaltem Herzen. Wie kann Tala dich lieben, wenn du der Dunkelheit entspringst? Du beendest diese Pose, die mich lächerlicherweise an eine Mühle erinnert. Der gelbe Feuerkreis, den du die ganze Zeit mit deinem Tanz am Leben erhalten hast, verfärbt sich allmählich blau. Die Flamme erstirbt, aber du tanzt so lange weiter, bis sie vollkommen erloschen ist, und man dich ohne ihr helles Licht nicht mehr von der schwarzen Wand erkennen kann. Seltsam... aber das bringt mich zum Lächeln. Genau das ist es doch - du wirst Tala so lange lieben und ihn nicht aufgeben, bis das Feuer deiner Liebe nicht erloschen ist. Glaube mir, es wird mir ein Vergnügen sein, diese Flamme zu ersticken... Du kannst eigentlich nichts dafür, dass ich dich hasse, aber zugleich doch. Wieso bist du auch so perfekt? Und wieso liebt Tala dich? Du hast es nicht verdient von ihm bewundert zu werden, du Abschaum. Jemand, der sich selbst hasst und verachtet, ist es nicht wert geliebt zu werden. Du ziehst dich freiwillig von den Menschen zurück. Das ist verrückt. Niemand hier ist aus freien Stücken ausgestoßen worden - einzig und allein du. Und die meisten von uns wissen noch nicht einmal weshalb sie hier gelandet sind... so auch ich. Ich gehöre hier nicht her. Ich will zu den anderen, aber sie lassen mich nicht. Und du? Du schließt dich uns an, obwohl du doch so ein perfektes Leben hast, das du dann ja wohl auch nicht verdient hast! Jeder hier beneidet dich darum und du wirfst es einfach weg? Dafür - für diese Undankbarkeit - muss man dich bestrafen... und wenn es keiner dieser Trottel hier tut, dann werde ich das erledigen... ich werde dich aus dem Weg räumen und deinen Platz einnehmen, ich werde mir all das aneignen, was du dem Rücken kehrst... und ich werde es zu schätzen wissen... ich habe genug gelitten, ich habe es verdient so ein Leben führen zu dürfen, wie du es tust! Und das an der Seite von Tala... Er ist mein, hörst du? Mein! Ich werde ihn nicht wieder hergeben... und wie heißt es doch so schön? Der Zweck heiligt die Mittel. Und: Im Krieg ist alles erlaubt. Haha... wenn ich auf so etwas zurückgreifen muss, um dich zu vernichten, dann werde ich das tun, Kai... ich werde die Regeln des Last Refuge's brechen und mich in dein Leben einmischen, bis ich es mein nennen kann. Alles wird mir gehören - dein Leben, deine Freunde, dein Geliebter... der ja jetzt schon so gut wie mein ist... du wirst vor mir im Staub kriechen und winseln wie ein erbärmlicher, kleiner Drecksköter... Deine Qual ist mein Sieg... oh, sieh dich an, du bist am Boden... Diesen Moment werde ich genießen... ich werde dich Dankbarkeit und Demut lehren... du kannst glücklich sein, dass du es so gut getroffen hast! Aber du bist es nicht, und dafür hasse ich dich! Gebrochen durch ein Wort und niemand hilft dir auf... keine Chance... bestimmt für eine Niederlage, wenn es keine gibt... Ich hasse dich und das wird sich niemals ändern... ich verachte dich für deine Ignoranz. Du glaubst, du leidest, dabei siehst du nicht, was du alles schon besitzt und hast... willst nun auch noch Tala haben, oder was? Kommt nicht in Frage, ich besitze ein größeres Recht als du, ihn mein zu nennen. Ich schaue nach oben auf die Bühne... der nächste Spinner rennt auf die Bühne und löst dich ab, denn dein Stab ist erloschen wie eine düstere Prophezeiung. Menschen wie du, Burning Butterfly, wissen gar nicht, was sie für ein Glück haben überhaupt leben zu dürfen... du gehörst zu diesen abscheulichen Leuten, die kurz vorm Suizid stehen, weil angeblich alles so schrecklich ist. Ich liebe jeden Tag, obwohl ich es noch schlechter habe als du... was bist du nur für ein... ein arrogantes Arschloch? Ich hätte alles gegeben, wenn ich solche Freunde gefunden hätte wie du, aber dir ist das egal. Du behandelst sie wie den letzten Dreck! Aber das werde ich dir austreiben... sobald du allein dastehst, verloren, dann wirst du erkennen, was du alles gehabt hast... Eigentlich kannst du mir ja dankbar sein... ich helfe dir auch noch, du Abschaum... Besonderheit liegt in Alltäglichkeit... erkenne es und schlage die Dämonen... aber niemals mich... Da sieht man mal, was für ein guter Mensch ich bin. *************************************************************************** POV - Wechsel Kai Ich bin vollkommen verschwitzt und erschöpft... die Musik war schneller, als ich gedacht habe und der Rhythmus ergreifender. Ich komme mir vor, als wäre ich zwanzig Kilometer gerannt... mein Atem ging noch nie so schwer... Aber der Applaus beweist mir, dass ich doch nicht alles falsch gemacht haben kann... auch wenn ich gelegentlich improvisiert habe, da meine Choreographie durch die Schnelligkeit der Musik dementsprechend vorher beendet war. Gott, diesen Adrenalinstoß habe ich gebraucht. Die Angst, auf einmal dumm rumzustehen vor so vielen Leuten, beflügelt ungemein. Es belebt, aber nicht so sehr wie die Gewissheit, dass man nahe zur Schwelle des Todes steht, wenn man nur einmal falsch ansetzt... Zusammen mit den anderen Jungen aus unserer Truppe stehe ich nun unter der Dusche. Ich bin ehrlich versucht einen zu langen Blick bei einem zu riskieren... Dylan hat einen nicht zu verachtenden Oberkörper... allein die Vorstellung ihm beim Einseifen zu helfen wäre... Stopp! Stopp! *3 Mir setzt der Herzschlag aus... das kann doch nicht wahr sein... ich kann doch jetzt nicht von einem anderen Jungen herumphantasieren, während er direkt neben mir steht und ich außerdem... doch... in dich verliebt bin, Yuriy... Aber Dylan ist ja schließlich auch nicht zu verschmähen... Gott, was strafst du mich mit diesem Adonis? Ich will nur hoffen, dass ich keine Probleme mit meinem kleinen Freund da unten bekomme... Jetzt bin ich aber auch nicht viel besser als du, das muss ich zugeben... aber ich weiß, dass ich nicht darf. Ich kann mich zurückhalten. Dann hätte ich nämlich nicht nur dich, sondern... auch mich betrogen... ich kann dich nicht einfach so aus meinem Kopf werfen, solange die Erinnerungen an unsere Kindheit noch vorhanden sind und solange du mit mir in einem Haus lebst. Lösche die Erinnerungen, bevor du sie vergisst... Ich sollte am besten ausziehen... in die Nähe des Lokals, damit ich es nicht so weit habe und noch länger hier bleiben kann... eigentlich ist diese Bar schon mein zweites Zuhause geworden... Vielleicht kann ich dich dann endlich vergessen und mir einen von den Typen hier suchen... wenn ich Glück habe, steht Dylan sogar auf Männer... gut, unwahrscheinlich... aber es wird doch irgendjemanden geben, der... mit mir zusammen sein will... Vielleicht sollte ich auch bloß einfach die Chance jetzt ergreifen... mir jetzt jemanden nehmen, auch wenn ich nur dich liebe, damit ich dich vergessen kann. Wäre das die Antwort? Werde ich überhaupt bis zum Ende meines Leben irgendeine Antwort auf eine meiner Fragen erhalten haben? For the rest of my life, I will find the answers. They were always here. I will find the meaning this time. I will find the end, until the end is here... end is here... *4 *************************************************************************** POV - Wechsel Tala Du siehst das Ende, es ist ein Anfang für mich. Der Sturm legt sich... es folgt die Stille... Und sie dröhnt in deinen Ohr'n. Verschließ' die Augen, doch nicht das Herz... zerstör's und lass' mich geh'n... Ich hasse mich dafür, was ich dir antue... aber es geht nicht anders... ich kann nicht mein Leben von dir abhängig machen, deshalb musst du leiden... Es hätte nicht so weit kommen dürfen... Wir dürfen beide nicht so empfinden - zuerst musste ich nur gegen mich kämpfen, jetzt auch noch gegen dich, obwohl du mir wichtiger bist als alle anderen. Hätte ich es nie herausgefunden, dann... müsstest du das nicht ertragen... Aber für mich ist es noch schlimmer... Wegen mir hast du vor Wut geweint, wegen mir hast du dich selbst zum Feind! Ich bin die Sehnsucht in dir... und du stirbst mit mir! *5 Ich werde nichts unversucht lassen, damit du mich mit anderen Augen siehst, damit du aufhörst, dein Herz weiter an mich zu verlieren... zum Schutz von uns beiden. Weder du noch ich werden einen Fehler machen... ich werde uns beide vor uns selbst retten... Du musst verstehen... ich würde dir nur schaden... ~ Hass mich Ich bin nicht gut für dich Bitte verlass mich! Du weißt, ich liebe dich ~ *6 *************************************************************************** *1 "Path vol.2" von Apocalyptica featuring Sandra Nasic, wie vorher gesagt^^ *2 Textstelle des Hellsing-Mangas Nr. 3 - mein Lieblingssatz *___* Heißt übersetzt: "Ich werde der Vogel des Hermes genannt. Ich wurde gebändigt, in dem ich meine eigenen Flügel fraß..." Wundervoll!!! *3 an der Stelle müsst ihr euch einen knallroten Kai vorstellen^^ ungefähr so: Ô///Ô *4 Alter Bridge mit "The end is here" *5 Die Toten Hosen: "Die Sehnsucht in dir" *6 Overground: "Hass mich" - ich hasse diese Jungs, aber das Lied passt so gut^^ Ich hoffe doch, da findet man ein paar Passagen, die man beurteilen könnte^^ Ich muss sagen, dass mir dieses Kapitel speziell sehr am Herzen liegt... ^^ Nicht nur, weil ich versucht habe, ungefähr darzulegen, weshalb Luci und Tala so handeln, sondern auch, weil ich es geschafft habe, den Text so zu schreiben, dass die paar Lieder, die ich unbedingt drin haben wollte, auch ungefähr hinein passen. Ihr müsst wissen, dass ich nicht den Text schreibe und zufällig ´ne Textpassage eines Liedes finde, die dazu passt, das ist nur die halbe Wahrheit. Meistens ist's dann noch so, dass es doch nur zur Hälfte passt und ich muss es noch passend machen... v.v ALLES NUR FÜR EUCH^^, damit euch's gefallen tut *lol* Und... ähm... ich hab den Text schon ziemlich weit vorgeschrieben ^^" ich bin schon bei Kapitel neun und - da gab's auch noch leider kein shônen-ai XD ich glaube, ihr fragt euch sicherlich, weshalb ich das als shônen-ai gekennzeichnet habe XDDD aber ich mag das nun einmal nicht so, wenn die sofort zusammenkommen -.- Schließlich möchte ich außerdem noch Kommis sammeln XDDD Und... da wird noch n bissl was passieren *lol* Bis denne de are Kapitel 5: Zerbreche und erkenne... ----------------------------------- Na?^^ Ich weiß, letztes Kapitel gab's besonders viele Kommentare meinerseits und auch viele Liedtexte und so... ich weiß aber nicht, wie's bei dem Kapitel hier wird... wie's kommt^^" ich vermute mal eher nicht, dieses Kap ist nämlich eher aktionsgeladen (das Wort trifft's nicht ganz), es gibt kaum philosophische Aspekte. Ihr werdet ja sehen. Und dankööö für die vielen kommis - war echt erstaunt ô.O ja, einige von euch verstehen die Luci nun und andere hassen sie noch mehr^^, aber nach dem 8. Kapitel... da werdet ihr noch etwas Anderes empfinden... hehehe Titel: Zerbreche und erkenne... Kai POV We were meant to live for so much more... have we lost ourselves? Somewhere we live inside... *1 Es stimmt, wir sind alle für so viel mehr geschaffen im Leben, aber wir klammern uns an die wenigen uns bekannten Dinge, da alles Neue uns ängstigt... wir haben das verloren, was uns zu Menschen macht... ob es in unserem Innern noch irgendwo existiert? Werden wir an diesem Punkt, an dem wir jetzt sind, festsitzen, stagnieren und daran vergehen? Warum hängt man so am Alten? Und... Warum fällt Loslassen so schwer? Wenn man wahrhaftig liebt, muss man den anderen doch gehen lassen können, man will ihn schließlich nicht unglücklich machen... und sich selbst auch nicht. Also - warum kann ich dich dann nicht einfach einen Schlussstrich ziehen? Weil ich dich liebe... Weil ich bei dir sein möchte... Weil ich dir all das geben will, wonach du dich sehnst... Und weil ich dich nicht mit jemand anderem sehen will... Doch ich bin Burning Butterfly, der sich seine Flügel herausreißen will, um nicht durch diese chaotische Welt fliegen zu müssen, damit ich in den ewigen und süßen Schlaf verfalle... Zu schön, um von dieser Welt zu sein... zu hässlich, um in ihr zu leben... Ich sollte nach Hause zurück gehen. Vielleicht... wartet ja irgendjemand auf mich. Sehnt sich nach meiner Präsens, vielleicht sogar Gesellschaft? Ich weiß nicht wieso, aber meine Augen werden leicht feucht... ich sehne mich danach, dass mich jemand warmherzig begrüßt, mich vielleicht sogar mit einer Umarmung begrüßt, aber... es ist selbstverständlich, dass das niemand tun wird. Das habe ich mir selber zuzuschreiben. Würde ich nicht immer so - abweisend wirken, dann würden sie... es vielleicht sogar tun. Bei Gott, ich würde ihre Umarmung sogar erwidern, wenn sie es einfach tun würden... glauben sie etwa, dass ich sie danach zusammenschlage? Bitte, haltet mich... Haltet mich fest... Und lasst mich nie wieder los. Without you, I'm nothing... *2 Erkennt ihr das nicht? Das ist die Wahrheit... ein lebloses Ding, geführt von euch, ihr seid mein Licht im Dunkel... auch wenn ich behaupte, im Dunkeln selbst sehen zu können... alles Lüge. Ich bin ein solcher Lügner. Aber das wird sich nie erfüllen, weil ihr mir doch einen gewissen Respekt entgegenbringt... wie ich es mir früher immer gewünscht habe. Eigentlich sollte ich darüber froh sein, aber es stimmt mich bloß traurig. Ja, traurig. Ich kann dieses Gefühl auch empfinden... ich bin kein emotionsloser Eisblock, wie mich manche Leute gerne nennen... die haben keine Ahnung. Ich weiß, dass ich wie ein Arschloch wirke, aber niemand hat das Recht mich zu beurteilen, denn die meisten wissen gar nicht, wie ich wirklich bin. Es gäbe bestimmt ein paar Leute, die sichtlich darüber geschockt wären, wenn sie auch nur ein paar meiner Gedanken kennen würden... Vermutlich würden sie mich für verrückt erklären. So kennen sie mich immerhin nicht... wer kennt mich überhaupt wirklich außer mir selbst? Du einst, Tala, aber jetzt nicht mehr. Schon lang nicht mehr... Vor langer Zeit vertraut, jetzt entzweit, getrennt durch einen einzelnen Schnitt... Verlorene... Du warst einmal ein Teil von mir... aber jetzt hast du dich von mir getrennt... und trotzdem brenne ich immer noch, wenn ich dich sehe... I'm on fire, when you're near me. I'm on fire, when you speak, yeah I'm on fire, burning up these miseries... *3 *************************************************************************** POV - Wechsel Yuriy Ich hasse mich für das, was ich tue, aber was soll ich machen? Wenn ich es nicht tue, werde ich dich nie aus meinem Kopf verbannen können, jedoch selbst jetzt fällt es mir schwer... ich lasse meine Hand über ihren weichen Körper gleiten... sie ist weiß wie Marmor, aber deine Haut ist heller, im Licht des Mondes erscheint sie silbrig... schon wieder... obwohl es Sakura ist, die ich berühre, sehe ich dich vor mir und ich weiß, es ist sinnlos. Du wirst wahrscheinlich immer präsent sein, aber ich gebe nicht auf... auch wenn ich dir durchs Haar streiche, deinen Mund küsse... ich weiß, dass du es nicht bist, aber um den Ekel zu überwinden, stelle ich mir dich vor... und Verlangen überkommt mich... Wenn ich mit meiner Zunge ihre Haut entlang fahre, so schmecke ich dich... ich stelle mir deinen Geschmack vor... wie Eis, so wie du dich gibst, aber deine Haut wäre heiß wie Feuer, brennend und versengend... doch sie schmeckt nach einem billigen Duschgel... Auch wenn ich ihre Brüste küsse, sie mit meinen Händen berühre und mit meiner Zunge ihre Brustwarze umkreise... nur du bist da, nur du... es ist dein Körper, den ich lieben werde, nicht der ihre... Ich reiße ihr die Sachen vom Leib, vergrabe meinen Kopf an ihrer Schulter... will die Augen verschließen vor ihrer wahren Gestalt... sie ist schön, ja, aber ihr Blick ist tot und ihr Herz abstoßend... und doch wandert meine Hand zwischen ihre Beine, meine Finger beginnen zu massieren, zu verwöhnen... das Stöhnen, das ihren Lippen entflieht, erregt mich... ihre Fingernägel in meinem Rücken führen mich zurück. Ich beiße ihr in den Nacken, verstärke meine Anstrengungen noch und sie sucht meinen Mund. Ich führe ihn zu ihr, lasse meine Zunge ihre Mundhöhle durchstreifen... Bald verschmelzen eure beiden Gestalten zu einem Wesen... es gibt weder dich, Kai, noch Sakura, ihr seid ein und dasselbe... Der Druck in meinen Lenden benebelt meinen Verstand... schon längst ist es unwichtig, wer da unter mir liegt, wer sich mir da hin gibt, ich will es nur noch und ich nehme es mir, komme, was wolle... come what may... *4 Beinahe schon brutal drehe ich sie auf den Bauch, ich packe ihren Schopf und reiße ihr Gesicht zu mir hoch. Ich sehe sie nicht an, ich lecke mir über die Lippe, hungrig... Fordernd küsse ich sie, sie ächzt gequält, als meine Zähne ihre Lippe blutig beißen... es ist mir egal, solange sie ihren Zweck erfüllt... ich greife ihr in den Nacken und drücke sie ins Laken... scheißegal, ob sie erstickt... es ist nichts weiter als schneller, ernüchternder Sex, und das soll sie fühlen... sie ist nicht du, sie könnte niemals die Lust in mir aufflammen lassen, die ich bei dir spüre, und das soll sie am Leib erfahren! "Tala!", keucht sie meinen Namen, sie klingt panisch, aber das nützt nichts... Ich hebe ihr Becken an, und dringe mit Gewalt in sie - jeder Stoß von mir soll eine weitere Schmerzenswelle für sie sein. Eine Lehre, dass sie es nicht schafft, dich aus meinen Kopf zu verbannen! Ich treibe mich mit dem Gedanken von deiner Gestalt zum Höhepunkt und ergieße mich in ihr... nach kurzer Zeit löse ich mich von ihr und rolle mich zur Seite... ich höre sie krampfhaft nach Luft schnappen... aber das ist mir so egal... Sie sieht mich mit Entsetzen an, in ihrem Gesicht steht die Angst, die Furcht vor dem Erstickungstod... ich sehe sie zittern... wahrscheinlich will sie mir entgegenschleudern, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte, doch sie tut es nicht... und ich weiß auch, wieso. Sie hat mir gesagt, dass sie alles tun würde, damit ich sie nicht abschiebe. Damit sie nicht nur ein One-Night-Stand wäre... sie würde alles erdulden. Ich sehe sie an, doch dann drehe ich mich weg... ich finde ihren Anblick unerträglich... Soll sie sich an mich schmiegen, versuchen sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass das nur einmalig gewesen ist... ich rieche ihre Angst... sie fürchtet mich, genauso sehr, wie sie mich bewundert... Die Mischung aus Angst und Ehrerbietung zwingt sie alles zu erdulden, was ich ihr antue... selbst wenn sie es nicht verdient hat... Sie ist es nicht wert... Und so bettet sie ihren Kopf an meiner Schulter, ihre Lippe bebt und bestimmt hofft sie, dass ich als erstes einschlafe, damit sie keine Angst mehr zu haben braucht... Doch ich werde erst schlafen könne, wenn ich höre, dass du nebenan in dein Zimmer gehst und abschließt... egal wie spät es wird... Sakura, du wirst... Kai niemals das Wasser reichen können... *************************************************************************** POV - Wechsel Kai Als ich zurückkomme, sehe ich, dass die anderen vor dem Fernseher hocken und sich Chips reinziehen, als seien sie davon abhängig. Daichi und Tyson streiten sich um die Tüte, während Hillary genervt die Augen verdreht, Kenny auf seinem Laptop einhämmert und Max und Ray jeweils an einem Glas nippen, das mir verdächtig nach Barcadi Cola aussieht... normale Cola hat nicht so eine trübe Färbung und sprudelt mehr... Ein Abend wie jeder andere. Das scheinbar übliche Bild einer stinknormalen WG... Aber braucht nicht jede Familie ein schwarzes Schaf? Sie hören mich und zucken zusammen. Um zur Treppe zu gelangen, die in meine Etage führt, muss ich durch das Wohnzimmer, wo alle sitzen. Max springt auf. "Kai!", ruft er meinen Namen, doch ich gehe bloß stur geradeaus und schaue ihn nicht einmal an. Ich spüre seine Hand an meinem Arm. Er will mich zurückhalten... so bleibe ich stehen. Ich weiß, was er will, aber... muss das jetzt sein? Ich bin vollkommen erschöpft von dem Auftritt, ich will nur noch schlafen und es genießen, dass morgen Sonntag ist... aber ich habe keine Wahl. Bestimmt will er... "Ich will mich entschuldigen..." ... sich entschuldigen. "Bitte, Kai! Jetzt sieh mich doch mal an, wenn ich mit dir rede..." Ich tue ihm den Gefallen. Ich drehe mich zu ihm... meine leeren Augen blicken in seine blauen... ich sehe in ihnen den Wunsch nach Verständnis, da es ihm wirklich leid tut und die warmherzige Sorge, die etwas in meiner Brust zusammenschnürt... ein Ziehen durchfährt meinen Oberkörper, mein Herz schmerzt mit einem Mal auf eine so unerträgliche Weise... was ist los? Max fährt fort, ohne meinen Gefühlssturm zu bemerken: "Ehrlich, Kai! Ich wollte das nicht, ehrlich! Bitte, glaub mir... aber wir machen uns nun einmal alle Sorgen um dich. Wir wollen dir helfen, egal was dich bedrückt... schließlich... Du isst nichts, kommst jeden Abend spät nach Hause, obwohl du früher so gewissenhaft darauf geachtet hast, genug Schlaf zu bekommen... und denke nicht, dass wir es nicht bemerken würden, dass du dir gelegentlich einen hinter die Luke kippst! Du kannst noch so viele Tictacs schlucken, ich kann deine Fahne trotzdem riechen!" Der Druck seiner Hand verstärkt sich... höre ich recht? Will er sich wirklich mit... meinen Problemen auseinandersetzen, obwohl es doch gar keine Rettung mehr gibt? Max... du weißt gar nicht, was das mir bedeutet... aber du bist zu spät... der Weg der Hoffnung ist verschüttet, versuche nicht, einen Umweg zu finden oder den alten Pfad auszugraben... ich habe schon verloren... Mir wird auf einmal schwindelig... Da höre ich Tysons Stimme: "Verdammt, Kai! Jetzt sag' doch mal was!" Ich blinzle. Wo bin ich hier überhaupt? Ist das wieder eine meiner Einbildungen oder ist das die Realität? Es scheint alles so verschwommen... ich sehe die Ränder nicht mehr... alles ist verwaschen... und es dreht sich, es dreht sich alles... verdammt, haltet still! "Kai? Kai!" Wem gehört die Stimme? Wo kommt sie her? Ich spüre nur einen Luftzug... und dass sich die Umgebung ändert, alles liegt unter einem dunklen Tuch und es ist so farblos... ich sehe kaum etwas... ich höre alles nur von weit entfernt... als wäre ich hinter einer Wand eingeschlossen... einem gefärbten Glas... Mein Magen verkrampft sich... mir ist so schlecht... es brennt sich wie Säure meine Kehle hoch, als ich mich übergebe... wieso hocke ich auf einmal? Habe ich nicht gerade davor noch gestanden? Was ist hier los? Ich komme nicht dazu, das herauszufinden... die nächsten Welle überkommt mich und ich erbreche mich weiter. Währenddessen spüre ich mehrere Hände, die mich berühren, meine Haare aus meinem Gesicht halten... ich weiß gar nicht, wo oben und unten ist, mir dreht sich alles im Kopf... Lichter tanzen vor meinen Augen, ein wilder Tanz, der mir nicht dabei hilft, das Gleichgewicht wiederzufinden... ich will mich einfach nur hinlegen... Und meine Eingeweide krampfen sich zusammen... Alles wird so schwarz... *************************************************************************** POV - Wechsel Tala Ich höre den Ruf bis in mein Zimmer hinauf: "Tut doch endlich was! Ruft den Arzt!" Ich springe auf. Was ist denn da los? Ohne auf Sakura zu achten, die sich an mich schmiegt, klettere ich aus dem Bett, ziehe etwas an und renne die Treppe hinunter. Ich will die anderen schon auslachen, bestimmt hat sich Daichi endlich mal überfressen und hängt leidend über der Kloschüssel. Aber das, was ich sehe, lässt mein Herz aussetzen. Weder Daichi noch Tyson übergeben sich dort auf dem Boden, sondern... sondern du. Das - das ist doch nicht möglich... Ray hält dich in seinen Armen, als du bewusstlos zusammensackst. Du bist so unglaublich blass in diesem Augenblick. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber in diesem Moment... scheint das Bild, das ich hier sehe, wunderschön und abstoßend gleichermaßen zu sein. Zerbrechlich, als würdest du dich jeden Moment einfach auflösen, liegst du da in Rays Armen, Reste der Flüssigkeiten, die du ausgespuckt hast, befinden sich noch an deinem Mundwinkel... Deine Augenlider sind noch leicht geöffnet, aber ich sehe nur das Weiß des Augapfels unter deinen dichten beinahe mädchenhaften Wimpern. Ray ruckelt dich sacht und schlägt dir leicht ins Gesicht, doch du rührst dich nicht... "Tyson!", brüllt Hillary. "Ruf den Arzt an! Tala - du trägst Kai gefälligst sofort in sein Zimmer zusammen mit Ray und verdammt noch mal keine Widerrede! Aber zuerst bringt ihr ins Bad und weckt ihn! Verstanden? Beweg dich! Ich sagte: Sofort! " Ich stürze zu dir. Hillarys Stimme scheint mich irgendwie aus dem Unglauben geholt zu haben. Erst jetzt wird mir überhaupt klar, was passiert ist. Kai, du, du bist zusammengebrochen! Verdammt, ich bin bei dir! Ich stoße Ray beinahe weg, um dir unter den Oberkörper greifen zu können... erst jetzt merke ich, dass man jede einzelne Rippe von dir durch den Stoff hindurch erfühlen kann. Und als ich dich hochhebe, kommst du mir genauso leicht vor wie damals, als du ein kleiner Junge warst... bei Gott, was hast du dir angetan? Wieso - wieso hast du das gemacht? Ich kann dich alleine tragen... du bist viel zu leicht. Diese Erkenntnis schnürt mir die Kehle zu. Ich spüre, wie Tränen meine Augen aufsteigen, aber ich verweigere ihnen den freien Lauf. Ray öffnet mir die wenigen Türen, die meinen Weg behindern, als ich dich zum Bad trage. Ich kann es immer noch nicht glauben, was hier geschieht. Du hast dein Bewusstsein verloren... das... will mir irgendwie gar nicht in den Kopf! Bin ich Schuld? Bin ich dafür verantwortlich? Habe ich dir das angetan? Ich habe mir doch nur gewünscht, dass du mich vergisst... ich habe nie gewollt, dass du dir das antust! Bitte, ich schwöre es! Bitte, glaube mir! Jetzt wünsche mir, dass ich es dir einfach frei raus gesagt hätte... und nicht einfach wie wild mit irgendwelchen Mädchen geschlafen hätte... Manchmal ist ein Wunsch doch unerwünscht... Warum habe ich das bloß getan? Ich habe es nicht bemerkt... bei Gott, was bin ich doch für ein Arschloch... ich packe dich fester und drücke dich etwas an mich... ich war so blind... ich hätte es sehen müssen, ich hätte damit aufhören müssen! Warum bloß habe ich nicht gesehen, wohin das führt? Ich hätte es verhindern können... Jetzt weiß ich, was die Leute damit meinen, wenn sie sagen, dass sie spüren, wie sich eine kalte Hand um ihr Herz legt und ihre Kehle wie zugeschnürt ist. Ich kann nicht schlucken und schlecht atmen. Meine Wangen glühen und meine Haut scheint zu brennen, aber innerlich ist mir kalt... so eiskalt. Ich habe gar nicht bemerkt, dass wir schon im Bad stehen... Ray spritzt dir plötzlich Wasser ins Gesicht. Deine Lider flattern, aber mehr geschieht auch nicht. Der Chinese entscheidet sich für drastischere Maßnahmen - er reißt dich aus meinen Armen und hält deinen Kopf unter dem beweglichen Duschkopf. Plötzlich wirst du wach und schüttelst dich leicht, aber gleich fängst du an zu stöhnen und du greifst dir an die Schläfen. Du sackst erneut zusammen, doch Ray fängt dich und richtet dich auf. Das geht zu schnell. Der Höhenwechsel lässt dich würgen, aber anscheinend ist nichts mehr in deinem Magen, sodass du nur ein paar abstruse Laute ausstößt und gequält dreinblickst. Auch dieses Bild ist ein Stich ins Herz... und in meinem Hinterkopf höre ich nur einen Satz: "Du bist Schuld!" Noch nie habe ich die Last der Schuld so sehr auf mir gespürt... Du schwankst noch einmal, doch bevor du fällst, greift der Chinese unter deine Arme und schleift dich aus dem Bad. In diesem Augenblick sehe ich, wie etwas aus deiner Tasche zu Boden fällt. Ein Klirren ertönt und stumpf blitzt etwas im Lampenlicht... ich weiß, dass ich zu dir eilen müsste, dass ich dich pflegen müsste und mich bei dir entschuldigen müsste für das, was ich dir angetan habe, aber... das da... zieht mich in meinen Bann... Meine Hand scheint das Ding auf den Fliesen fast gar nicht erreichen zu können, als ich danach greife... Ein abgewetzter, lederumwickelter Griff und eine rostige Klinge... nein, nicht Rost. Das ist... geronnenes Blut. Was soll das? Ich schrecke hoch, als Ray meinen Namen schreit und von mir verlangt, die Tür zu deinem Zimmer zu öffnen. Ich lasse das Messer fallen, als ich zu dir sprinte. Du bist noch immer blass, du scheinst so gut wie gar nichts zu sehen, als wüsstest du nicht einmal, wo du bist. Wir schleifen dich zu deinem Bett. Du lässt dich fallen wie ein nasser Sack. Jegliche Eleganz und Anmut, die dir anhaftet, scheint in diesem Moment von dir gewichen zu sein. Als der Chinese versucht, dir deine Klamotten auszuziehen, da sie voll sind von deinem Erbrochenen, wehrst du dich. Ich weiß nicht, wieso, aber selbst als ich es versuche, protestierst du heftig dagegen... wir lassen es und ich schiebe Ray raus, als wir Max' Stimme hören: "Der Arzt ist jeden Moment da!" Ich schicke Ray hinunter zu den anderen und stürme selber zurück ins Bad. Das Messer. Ich will wissen, was es damit auf sich hat. Ich hebe es hoch und nehme es mit zu dir. Doch ich lasse es erneut fallen, als ich einen Satz von dir höre, nachdem ich mich gesehnt habe, der aber jetzt in deinem Delirium vernichtender wirkt als alles andere: "Tala... Yuriy , ich... hasse dich!" Sieh auf, du hast's geschafft - und jetzt scheint die Sonne für dich nicht mehr... *************************************************************************** *1 Switchfoot: "Meant to live" *2 Placebo "Without you I'm nothing" *3 Switchfoot: "On fire" Wonderful... TT.TT *4 Ewan McGregor und Nicole Kidman mit "Come what may" aus dem Film "Moulin Rouge" - das Lied ist soooooooooo schön^^ Ja, das weicht etwas von dem ab, was ich normalerweise schreibe, aber es ist mir sehr schwer gefallen, überhaupt noch so Gedanken, Symbole und Empfindungen verstärkt bei den letzten Abschnitten einzubringen. Ich hoffe aber, dass es trotzdem geht... Bis denne de are Kapitel 6: Alptraumblüte ------------------------ Hallöchen^^ danke, danke für die Kommis^^ boah, dass dieses Kappi so gut ankäme, hätte ich nicht gedacht Ô.o In diesem Kapitel wird etwas von Kais Vergangenheit angeschnitten, nähere Erläuterungen dazu erst im nächsten Kapitel. Ich habe nicht vor, eine Geschichte daraus zu machen, bei der er früher vergewaltigt oder immer gefoltert wurde. Ich will das mal n bisschen anders gestalten. Und viele stellen sich die Frage, warum Tala will, dass Kai ihn hasst... ähm... ich muss ehrlich gestehen, dass das erst in Kapitel 11 geklärt wird XDDDD Und wisst ihr was? Es ist lustig, dass von euch noch niemand gefragt hat, wie die Luci eigentlich aussieht XD dabei habe ich sie in keinem Kapi irgendwie beschrieben XDDD Titel: Alptraumblüte Kai POV Egal, wo ich bin... ich bin nicht ich. Ich bin nicht mehr, was ich einmal war... ich habe meinen Stolz verloren... ich kann mich selber nicht ausstehen... und warum nicht, Kai? Ganz einfach, weil der Name Kai, nein, die Person Kai jetzt eine andere Bedeutung hat als vor drei Jahren... Ich komme mir vor, als hätte ich es aufgegeben Kai Hiwatari zu sein, der damals alles, was ihn störte, aus dem Weg räumte und dem alles, was ihn zu verletzen versuchte, am Arsch vorbeiging. Ich bin weich geworden... Ich habe meinen Stolz aufgegeben... Das darf nicht sein! Ich beiße mir auf die Lippe, kämpfe die entwürdigenden Tränen nieder. Mein Stolz ist alles, was ich habe, das Einzige, an das ich mich in Notzeiten klammern kann... niemand steht mir zur Seite, ich bin auf mich selbst gestellt. Ich will es hinschmeißen... Ich drehe mein Gesicht zur Seite und drücke es in das weiße Kissen, das genauso riecht wie die gesamte Anstalt hier - nach Desinfektionsmittel und Krankheit... warum bin ich hier? Ich hasse Krankenhäuser! Einem Arzt allein kann man schon nicht trauen... was soll das erst bei einer Horde werden? Und warum hat man mich an diese Geräte angeschlossen? Was ist in diesen Beuteln drin? Es ist so entwürdigend... und ich kann mich noch nicht einmal rühren... sie haben mich an den Armen festgebunden, damit ich die Nadeln gar nicht erst rausziehe oder für... etwas Anderes benutze... Drecksäcke! Wichser! Lasst mich frei! Das geht mir gehörig gegen den Strich... das ist unter meiner Würde, selbst wenn diese angeschlagen ist oder gar ganz verloren! Das kann man mit mir nicht machen... das dürft ihr nicht! Lasst mich raus! Lasst mich verdammt noch mal hier raus! Ich will nicht so enden... Das darf nicht so enden... Kai Hiwatari, erbärmlich gefesselt, den Tränen nahe wie ein Kleinkind und verängstigt... wo ist meine Stärke? Mein Stolz? Meine Ehre? [Pride]: I can't believe you're giving up That's not your way I can't believe you'd pass the chance To make them pay You've always had complete control Never thinking twice You always called the shots A heart as cold as ice *1 Die Zeiten sind ja nun wohl vorbei... Ich bin an dem Ort, an dem ich nie sein wollte - in einem Krankenhaus und zwar in genau so einem, in dem schon meine Mutter war... wahrscheinlich hasse ich diese Einrichtungen deshalb... sie haben meine Mutter auf dem Gewissen... auch wenn ich sie nie gekannt habe, hat sie mir sehr viel bedeutet - sie ist für mich immer ein Abbild der Stärke gewesen, da sie mich geboren hat, obwohl sie sich der Gefahr bewusst war, die mit meiner Geburt im Zusammenhang stand... Auf jedem Foto, das ich von ihr gesehen habe, hat sie mich an einen warmherzigen Engel erinnert... Mutter... Pah, mich kriegen sie nicht... Ich werde nicht hier in einem Krankenhaus versauern! Aber dazu müsste ich mich erst einmal lösen können... Ich komme mir vor wie ein in einen Käfig gesperrtes Tier... mir ist schon längst klar, dass alle jene, die mich hier gefesselt haben, gesehen haben müssen, was ich mir antue. Wie schön. Sie haben alle meine Narben gesehen, die Beweise meiner Unfähigkeit mit Problemen umzugehen. Ich weiß schon, was folgt. Nachdem sie mich wieder halbwegs auf die Beine gebracht haben, bringen sie mich zum nächsten Seelenklempner und zwingen mich, meinen gesamten Leidensweg zu erzählen: Vom Tod meiner Mutter, die nicht gewusst hat, wer mein Vater ist, meiner strengen und sehr disziplinierten Erziehung durch meinen Großvater, einem ehemaligen Offizier der russischen Armee, meiner Freundschaft zu dir, meiner Flucht von dieser Abtei, meinem Neuanfang mit neuen Freunden, unserem Wiedersehen, meinen aufkeimenden Gefühlen zu dir und deiner Hurerei, die mich fertig gemacht hat. Der Typ wird sehr viel zu interpretieren haben, wenn er sich meine Geschichte anhört, vorausgesetzt natürlich, dass ich sie ihm überhaupt erzähle. Ich habe nie ein Wort darüber verloren, niemandem gegenüber, wieso auf einmal einem Kerl mit irgendeinem Abschluss? Als mache es einen Unterschied. Der Typ ist wie alle anderen... wahrscheinlich quetscht er noch aus mir heraus, dass ich mir als Kind irgendwann einmal den Kopf stieß, sodass ich diesen Knacks im Hirn erst erhalten habe! Mir wäre es wirklich lieber gewesen, meine sogenannten Freunde hätten mich in meinem Zimmer gelassen, mich mal in Ruhe ausschlafen lassen und dann wäre ich schon wieder in Ordnung gewesen... doch stattdessen werde ich unbemerkt hier eingeliefert. Ich könnte sie... gar nicht verantwortlich machen... das habe ich mir alles selbst zuzuschreiben... wäre ich mir selbst ehrlich und ihnen offen gegenüber gewesen, wäre das alles nicht passiert. Sie haben es gut gemeint. Sie konnten ja nicht wissen, dass ich eine Krankenhausphobie habe... woher denn? Ich erzähle ihnen nie etwas von mir... ich bin bisher immer vor jeglicher Auseinandersetzung solcher Art geflohen... [Passion]: ... won't you ever learn - don't try to hide! *1 Aber ganz allein schuldig bin ich auch nicht... Du hast mich dazu getrieben... weil du nicht einen Tag ohne Ficken auskommst! Hättest du dich wenigstens mal für eine über mehrere Wochen hinweg entschieden, eine, die mir in nichts ähnelt... vielleicht hätte ich es dann akzeptieren können, aber dieses ständige Wechseln deiner Partnerinnen... ich frage mich langsam, wer von uns beiden der wirklich Kranke ist... du könntest auch mal zum Arzt gehen mit deinem Dauerständer... so was ist krankhaft - und falls er länger steht als sechs Stunden kann es sogar zur Impotenz führen... das willst du doch sicher nicht... oder du schluckst Viagra, wäre ja auch möglich. Ich meine, bei manchen von diesen Weibern, die du anschleppst, kann man nun wirklich keinen hochkriegen... so wie die aussehen... Wie bitter ich klinge... ich hätte niemals geglaubt, dass ich solche Gedanken mit dir im Zusammenhang haben könnte. Ist das Hass? Ärger? Eifersucht? Ich wünschte, ich wüsste es. Ich wünschte, ich wüsste alles, was dich betrifft - warum du das tust, was ich damit zu tun habe, wenn überhaupt, wie ich mich dir gegenüber verhalten soll! Was habe ich hier zu suchen, warum hat man mich hierher geschleppt? Wusstest du nichts von meiner Angst oder hast du es vergessen? Wolltest du mich damit quälen oder dachtest du, da müsste ich durch, wenn ich wieder gesund werden sollte? In meinem Kopf schwirren so viele Fragen, dass es schmerzt. Und ich kann mir nicht mal die Schläfen vor dem nähernden Kopfschmerz massieren, weil meine Hände angebunden sind! [Passion]: ... a wounded man's desire out of control! *1 Ich sollte schlafen. Das wird mich beruhigen. So viel gefragt... und keine Antwort... warte immer noch und die Nacht bricht an. Bin allein - niemand schenkt mir Licht... Ich schließe und warte auf das kurzzeitige Vergessen durch die wärmende Dunkelheit... *********************************************************************** "Beruhigungsmittel... noch lange schlafen... Zustand allmählich stabilisiert..." Das sind die wenigen Worte, die ich im Halbdunkel mitbekomme. Meine Lider sind zu schwer, als dass ich sie öffnen könnte, aber... ich kann halbwegs hören, was gesagt wird... nur sind die Stimmen so schwer zu unterscheiden... "Aber warum... geschnitten?" Diese Stimme... sie kommt mir bekannt vor, aber irgendwie will... mein benebelter Verstand nicht damit herausrücken, wer es ist. Ich kenne sie. Irgendwoher. Ich kann mich aber nicht darauf konzentrieren, sie zu erkennen. Irgendetwas stößt mich immer wieder in kurze Bewusstlosigkeit. "Könnte zusammenhängen... Magersucht... Folge... Begleiterscheinung? Möglich... schwere psychische Störung... nicht festleg-... ohne weitere Hinweise." Dieser Sprecher ist mir nicht vertraut. Die Art, seine Redeweise... kenne ich nicht. Ob das einer meiner Ärzte ist? Wer ist dann der andere? Unter Mühen schaffe ich es meinen Körper unter meine geistige Kontrolle zu bringen. Ich wende mein Gesicht in die Richtung der beiden Redner. "... wach?" "... reagiert... Ihre Stimme. Betäubungsmittel eigentlich... dürfte noch nicht... noch schlafen." Ich kriege meine Augen nicht auf. Und meinen Mund auch nicht... alles in mir fühlt sich so leblos und betäubt an... ich hasse dieses Gefühl, wenn man glaubt, der eigene Körper könne keine Berührung wahrnehmen... es ist widerlich, aber das macht sich über meinem Leib breit. Ich habe das Bedürfnis weiterzuschlafen, aber ich will unbedingt wissen, wer da ist. Da ist irgendjemand, den ich kenne und ich will wissen, wer. "Kai?" Dieser jemand muss näher an mich herangetreten sein... die Stimme ist lauter. Dieser Klang, die Art, meinen Namen auszusprechen, wenn es niemand Anderes hört, das kenne ich. Es ist bloß schon so lange her. Wie lange habe ich das nicht mehr gehört? Diese warme, zarte Aussprache, die merkwürdige Variante meines Namens, den man eigentlich kaum abwandeln kann. Ich will meine Augen auf diese Person richten, aber es ist unmöglich... ich will antworten, doch es dringt kein Ton über meine Lippen. Ich weiß noch nicht einmal, ob sie sich bewegen... das - das ist wahre Gefangenschaft im eigenen Körper... "Keine Sorge, Kai, ich bin bei dir..." Ich kann immer besser verstehen, was gesagt wird. Allmählich wird es klarer, alles. Ich glaube vor mir ein Gesicht schweben zu sehen, zuerst nur verwaschene Konturen, aber sie werden schärfer... es spricht die Worte zu mir. "Es wird alles wieder okay, ich versprech's. Ich werde alles wieder gut machen... oh, bitte, verzeihe mir bloß! Ich hätte dir helfen können!" Verzeihen? Was soll ich verzeihen? Aber... ich verstehe. Ich weiß, wer da zu mir spricht. Yuriy, du bist das! Niemand Anderes sagt meinen Namen auf diese Weise, niemand Anderes hat einen Grund dazu, mich um Verzeihung zu bitten. Du bist es, der hier an meinem Krankenbett sitzt und mir weiß machen will, dass alles wieder in Ordnung kommt? Ein Kribbeln durchfährt meinen Körper - nach und nach kehrt das Gefühl zurück in meine Glieder. Mich überkommt etwas Merkwürdiges... ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber plötzlich fühle ich mich wie im Zwiespalt... ich möchte dir verzeihen, dir eine zweite Chance geben und dir endlich gestehen, was ich empfinde, aber... eigentlich will ich auch nichts mehr mit dir zu tun haben... ich habe eigentlich vorgehabt, dich zu hassen... mit Herz und Seele. Ich schenk' dir mein Herz... schau, geformt wie eine Blume, doch nichts weiter als ein wahrhafter Alptraum... "Ta-la..." "Kai? Kai - bist du wach?" Ich bringe kaum ein Flüstern zustande. Meine Stimmbänder sind ganz rau... ich höre mich an, als hätte ich eine vertrocknete Kehle... "Nie... mals...", presse ich hervor. Ich schaffe es, dir in die Augen zu sehen. Fest und unerbittlich blicke ich zu dir. "Vergiss... es. Du hättest mir... nicht helfen können..." Ich sehe dein entsetztes Gesicht. Du wirst blass. "Kai..." "Nein! Ich hab's wegen... dir getan... weil ich nicht damit klar kam, dass du... diese Weiber anschleppst... ich wollte dir immer etwas Wichtiges sagen." Langsam wird meine Stimme fester. Trotzdem fällt mir das Reden schwer. "Aber ich... habe mich nicht getraut, weil... du dich sowieso nur noch mit Frauen abgibst... Yuriy... ich..." Plötzlich legst du mir einen Finger auf die Lippen. "Ich weiß, was du sagen willst... Kai, ich... ich... es tut mir leid! Ich habe das alles getan, damit du... mich vergisst..." Du... weißt es? Du hast es gewusst? Warum hast du... es mir nicht gesagt und mir keine Abfuhr gegeben? Warum hast du stattdessen mit diesen Mädchen geschlafen und mich damit fertig gemacht? Hattest du wirklich keine Ahnung gehabt, zu was das bei mir führt? "Warum?", wispere ich. Ich spüre, wie mich die Kraft verlässt. Der Arzt hinter dir sieht mich besorgt an, den habe ich ja ganz vergessen, aber jetzt kann es mir gleich sein... jetzt ist wirklich alles vorbei. Die Blüte meiner Alptraumblume beginnt sich zu öffnen... und ich schaue das Antlitz des Grauens... "Das... würdest du nicht verstehen..." Was für eine billige Antwort! Warum hast du mir das angetan? Wenn du doch wusstest, was ich für dich empfinde! Wieso? Warum? Du bist noch ein größeres Schwein, als ich bisher gedacht habe... "Verschwinde..." "Wa- was?" " Zisch ab! " "Kai!" " Verpiss dich! Ich will dich nie wieder sehen!" Ich drehe mich sofort weg, um deinen Anblick nicht länger ertragen zu müssen. Das ist nicht wahr... ich höre, wie du dich leise erhebst und vom Arzt hinausbegleitet wirst. Sobald ich die Tür zuschlagen höre, öffne ich meinen Mund, doch kein Laut dringt über meine Lippen. Ich schreie stumm all meine Qual hinaus... Nein... das ist nicht wahr... warum ausgerechnet du? Du warst einmal jemand, der alles über mich wusste und mir nie weh getan hätte... was ist nur aus dir geworden? Das ist nicht fair... Das ist einfach nicht fair... Ich habe dich geliebt... Tala. *********************************************************************** POV - Wechsel Lucifiera Was sollte das? Warum bist du zu ihm gegangen? Ich bin doch da! Ich dachte, du willst nichts von ihm, du willst ihn vergessen und dann gehst du zu ihm hin? Zuerst schmeißt du mich aus dem Bett, nachdem wir miteinander geschlafen haben, verschwindest einfach und dann gehst du zu ihm ins Krankenhaus? Ich bin mir vorgekommen wie bestellt und dann nicht abgeholt... Was, verdammte Scheiße noch mal, soll das? Du kannst doch froh sein, dass er endlich weg ist! Langsam merke ich, was hier los ist... trotz all meiner Bemühen nutzt du mich bloß aus... ich bin nichts weiter als Mittel, damit du kurzzeitig nicht an Burning Butterfly denken musst. Du Arschloch! Das lasse ich nicht mit mir machen! Hast du verstanden? Jetzt erst recht... Kai ist ausgeschaltet, aber du wirst mich jetzt nicht als Trostpflaster benutzen... ich werde dich an mich binden. Du wirst mir gehören, auf dass Kai nie wieder klaren Verstandes wird! Und damit habe ich schon erfolgreich begonnen... Du kommst durch die Tür ins Wohnzimmer, wo wir anderen warten. Sie sind hier geblieben, weil die Ärzte von vornherein meinten, dass Kai nicht gleich so viele sehen sollte... es wäre eine unnötige Belastung, die ihn stressen würde. Hätten sie's man mal gemacht... "Wie geht's ihm?", fragt Tyson. Du blickst nach unten wie ein begossener Pudel. Oh, hat der kleine Kai dich etwa fertig gemacht, bevor du gingst? Richtig so... zum ersten Mal bin ich diesem kleinen Stück Dreck sogar dankbar. "Die Ärzte meinen, sein Zustand würde sich langsam stabilisieren, aber er ist an ziemlich viele Geräte angeschlossen... und er ist ans Bett gefesselt, damit er nicht auf die Idee kommt, sich mit den Nadeln zu verletzen... Er hat wahrscheinlich schwere psychische Schäden davon getragen..." Ich höre diese Zicke Hillary murmeln: "Mein Gott, was hat man bloß mit ihm gemacht?" Du zuckst zusammen... also ich weiß es ja. Der Junge hat's nicht gebacken bekommen, dass du mit mir schläfst und ist deshalb zusammengebrochen. Genau so, wie ich es immer gewollt habe! Endlich... endlich kann es beginnen. Nach und nach werde ich sie vergessen machen, was Kai für sie bedeutet hat... sie werden ihn vergessen und ich werde sein Leben übernehmen, als hätte es nie einen Kai Hiwatari alias Burning Butterfly gegeben! Du willst nicht darüber reden, bist einsilbig. Ich folge dir in dein Zimmer und höre bloß von Ray: "Hoffentlich kann Sakura ihn irgendwie trösten... immerhin ist Kai sein bester Freund." Ich kneife meine Augen zusammen. Es ist einmal sein bester Freund gewesen. Jetzt ist er nicht einmal so viel wert wie der Dreck unter den Fingernägeln irgendeines Penners... In deinem Zimmer angekommen, wirfst du dich mir regelrecht in die Arme. Schwächling. Er muss dir wirklich eine deftige Abreibung verpasst haben, dass du so reagierst. Ich streichle dir beruhigend durch die Haare, aber gleichzeitig stelle ich meinen MP3-Player an und schalte mein Lieblingslied ein. Es passt eigentlich nicht zur Situation, aber das ist mir egal. Du hast mich nie für voll genommen, das gebe ich dir jetzt zurück... und danach können wir von vorne beginnen... Die erste Strophe singe ich mit, zusammen mit Refrain: I push my fingers into my eyes it's the only thing that slowly stops the ache but it's made of all the things I have to take Jesus it never ends, it works its way inside if the pain goes on I have screamed until my face collapsed I've waited as my time elapsed now all I do is live with so much fate I've wished for this I've bitched at that I've left behind this little fact you cannot kill what you did not create *2 In diesem Moment merke ich an deinen verspannten Muskeln, dass du verstehst, warum ich das tue. In dieser Beziehung, Tala, sind wir gleichberechtigt... ich bin ebenso hinterhältig und verschlagen wie du, wenn nicht sogar noch mehr, und du wirst akzeptieren müssen, dass du mich nicht einfach benutzen kannst. Und das erkennst du jetzt. Ich sehe es in deinem Blick. Ich bin eine fähige Spielerin, vergiss das nicht. Unsichtbare Fäden überall... ein Spieler bewegt die Marionetten und die Puppen erscheinen wie tot... *********************************************************************** *1 Ayreon= Day two: Isolation - bitte nicht beim [Pride] wundern. Beim gesamten Album singen mehrere verschiedene Leute, die alle eine bestimmte Rolle haben: "Me", "Reason", "Love", "Wife" und so weiter und so fort. Das Album handelt davon, dass ein junger Mann einen Autounfall hatte und sich plötzlich an einem anderen Ort wiederfindet. Er weiß nicht, wer er ist, und auch nicht, dass er in Koma liegt. Vor sich sieht er "Personen" - eigentlich seine eigenen Charaktereigenschaften, die ihm helfen, sich an alles zu erinnern. Es ist ein geniales Album - empfehlenswert. Sehr vielseitig. Am liebsten mag ich: "Agony", "Rage" und "Pride", jeweils von Männern gesungen. Und diese Stelle passt besser zu Kai als alles andere!!!! *2 Slipknot: "Duality" Machen wir hier Pause. ^^ An diesem Kapitel habe ich echt mehrere Tage gesessen v.v Und so berauschend finde ich es jetzt nicht, aber na ja, ich denke, der Anfang ist noch ganz okay. Bis denne de are Kapitel 7: Schwarze Erinnerung ------------------------------ Hallo^^ Verzeiht mir, wenn das so lange mit dem shônen-ai -Teil dauert, aber das braucht hier wirklich seine Zeit. Und außerdem müssen wir Lucifiera doch noch irgendwie beseitigen, nicht?^^ Dieses Kapitel handelt davon, dass Kai beim Psychiater sitzt und sich erinnert... Ach ja, ich habe beschlossen, nie in irgendeiner Weise euch zu zeigen oder zu sagen, wie die Luci aussieht XD sie stellt nur ein Ideal, nein, Symbol dar... die kann aussehen, wie ihr wollt... ist vielleicht auch besser, wenn ich euch nicht aufzwinge, wie ich sie mir vorstelle... Und ach ja, es gab dieses Mal mehrere Fragen eurerseits (schön XD), aber ihr könnt sicher sein, die werden noch beantwortet!! ^^ Titel: Schwarze Erinnerung Untertitel: Ein Traum aus Glas ist stärker als ein Herz aus Stahl. Kai POV "Ich bitte Sie, Herr Hiwatari. Ich kann Ihnen nicht helfen, wenn Sie nicht bereit sind, mich kooperativ zu unterstützen... und ich wage es zu bezweifeln, dass Sie so weiter machen wollen." Recht hat er. Ich habe nicht vor, es so weitergehen zu lassen, aber ich will trotzdem nicht mit ihm reden. Niemals hat sich irgendwer für mich interessiert und plötzlich - mit einem Mal - bin ich für jeden interessant. Wisst ihr wie verarscht ich mir da vorkomme? Langsam aber sicher schwellt die Wut in mir. "Ich will Ihnen nur helfen, Herr Hiwatari. Ich müsste nicht hier sitzen und Sie müssten nicht da liegen, wenn wir nicht beide wüssten, dass Sie, sobald Sie hier raus sind, sofort wieder damit anfangen würden. Warum wehren Sie sich also? Mir den Grund zu nennen, wird Sie sicher nicht in Ihrem Stolz verletzen." Von Stolz redet er! Ich bin schon entwürdigt worden, als man mich ans Krankenhausbett gefesselt hat, und noch einmal, als man mich zu diesem Kerl hier gesteckt hat! Ehrlich gesagt, wäre ich lieber weiter noch ans Bett gebunden geblieben, als mit ihm diese sinnlosen Sitzungen zu führen... da lässt man mich wenigstens in Ruhe, weist mich nur gelegentlich darauf, dass ich neue Medikamente bekomme, oder einen neuen Beutel zur künstlichen Ernährung, da ich mich immer noch weigere zu essen. Aber mich sofort zu diesem Spinner zu schicken, sobald ich wieder gehen kann... Gott, was tust du mir bloß an? Wenn es etwas Schlimmeres gibt als Ärzte, dann sind es Psychologen... Himmel, wer diesen Beruf erfunden hat, der hatte wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank und brauchte wirklich Hilfe... "Na gut, wenn Sie der Ansicht sind, dass Sie nicht mit mir reden müssen, dann werde ich jetzt die Schwester hereinrufen, die Sie zurück ins Krankenhaus begleitet... wenn Sie unbedingt so scharf darauf sind, sich zum Essen zwingen zu lassen und Krankengymnastik anzutun... bitte sehr." Was soll das jetzt? Will er mich mit dieser billigen Rede zum hier Bleiben bewegen? Ich drehe mich zu ihm und blicke ihn an. Umgekehrte Psychologie? In seinem Gesicht steht keine Antwort geschrieben. "Sie hassen das Krankenhaus, Herr Hiwatari, mindestens so sehr wie Sie Leute wie mich hassen. Menschen, die sich in Ihr Privatleben einmischen. Speziell, wenn sie dazu ausgebildet sind, das zu tun. Sie wünschen sich, dass ich aufhöre, Sie auszufragen, aber gleichzeitig sehnen Sie sich danach, sich jemandem anvertrauen zu können, der Sie versteht. Doch Sie glauben, dass man Sie für schwach halten könnte, wenn Sie die Wahrheit aussprechen. Sie sind nicht stark, Herr Hiwatari. Nur jemand, der stark ist, würde sich nicht ritzen. Nur jemand, der stark ist, würde sich nicht seiner Probleme und Ängste schämen... also hören Sie auf, den Sturen zu spielen, Herr Hiwatari. Sturheit bedeutet nicht gleich Stärke. Sie können die Wahrheit nicht länger verheimlichen... ich könnte wahrscheinlich auch durch Erraten herausfinden, was Sie bedrückt. Es wäre nur langwieriger und könnte manchmal unangenehm werden... für Sie, natürlich. Also, sind Sie bereit, mich zu unterstützen bei meinem Versuch Ihnen beizustehen?" Aufhören! Aufhören! Hör' auf damit! Bitte, ich will das nicht hören! Ich bin stark! Ich bin nicht schwach! Ich habe so viel überstanden, da muss ich stark sein! Bitte, hör' auf mich zu quälen... ich brauche niemanden... "Versuchen Sie's doch!", zische ich. Er hebt eine Braue und lächelt auf eine merkwürdige Art und Weise - ich würde es nicht als siegessicher bezeichnen, aber es sieht aus wie das Lächeln eines Mannes, der weiß, dass er seinem Ziel wieder einen Schritt näher gekommen ist. Das Lächeln eines Menschen, der weiß, dass das, was er tut, das Richtige ist... "Sie sind verunsichert. Sie bezweifeln, dass jemand Ihre Probleme verstehen würde, da diese sich auf etwas beziehen, dass - so würde ich jetzt tippen - für die meisten ,unnormal' oder ,absurd' erscheint, nicht wahr? Das ist ziemlich oft der Grund für den seelischen Zusammenbruch eines Menschen... der Glaube, dass man anders ist als andere und dass die Menschen, die einem etwas bedeuten, das nicht akzeptieren würden, sobald man seine wahre Seite zeigt." Das ist unmöglich... woher weiß er das alles? Woher kennt er mich so gut? Es kann doch nicht sein, dass so viele Menschen auf der Welt denselben Hintergrund bei ihren Problemen haben wie ich... oder doch? Aber jeder Mensch ist doch ein Individuum... warum gleichen wir uns dann alle so sehr? Vielleicht... weil wir ja alle Menschen sind? Und Menschen als ein- und dieselbe Art gleiche Voraussetzungen und Schwächen haben? Heißt das, dass jeder mein Problem erraten könnte? "Ah, ich sehe schon. Ihrem Gesicht nach zu urteilen, habe ich richtig gelegen, nicht wahr?" Ich werfe ihm einen vernichtenden Blick zu. "Seien Sie stolz auf sich", meine ich und ich bin selber verwundert über den patzigen Unterton, der mir innewohnt. Wie ein gnatziges Kind. Ich sehe nur wieder sein Lächeln. Doch dieses Mal ist es warm und verständnisvoll. "Sie müssen nicht so tun, als wären Sie verärgert, Herr Hiwatari. Ich weiß, dass Sie in Wirklichkeit erschüttert sind, weil Sie jetzt glauben, Sie seien leicht durchschaubar... ich mache diesen Beruf nun schon seit knapp zwanzig Jahren. Sie können mir glauben, dass ich etwas von meinem Fach verstehe."*1 "Wie schön für Sie... da müssen Sie ja schon viele Spinner gesehen haben, zu denen ich nicht gehöre." "Habe ich Sie als Spinner bezeichnet? Außerdem sind keine meiner Patienten verrückt oder irre, wie Sie vielleicht denken. Sie gehören meistens zu dieser Art Mensch, die ich persönlich als ,die Fühlenden' bezeichne. Sie empfinden manche Dinge stärker, als ihnen lieb ist. Und Sie gehören auch zu dieser Sorte." "Machen Sie sich nicht lächerlich." Ich lache hart auf. "Meine Freunde bezeichnen mich alle als ,lebende Eisscholle'. Mir geht alles am Arsch vorbei. Wie kann ich da stärker fühlen als andere?" "Nicht ich bin es, der sich lächerlich macht - Sie sind es. Wenn Sie nicht so empfindsam wären, wieso suchen Sie dann den Ausgleich von seelischen Schmerzen bei körperlichen? Ich glaube kaum, dass Sie das tun, weil Ihnen eines Tages die Idee dazu gekommen ist. Nur wer stark empfindet, nimmt sich vieles sehr zu Herzen. Und eines kann ich Ihnen sagen - viele Menschen, die zu ,den Fühlenden' gehören, versuchen vor anderen Leuten dies zu verbergen, damit sie diese Schwäche nicht preisgeben, um nicht noch mehr verletzt zu werden. Sie tun so, als ob sie nichts berühre, Beleidigungen ihnen egal seien, aber zum Schluss sitzen sie allein in ihrem Zimmer und weinen stumm in ihr Kissen, weil sie der Ansicht sind, dass sich die gesamte Welt gegen sie verschworen hat." "Wenn dem doch so ist...", weichen die Worte von meinen Lippen. Was? Ich kann nicht glauben, dass ich das eben gesagt habe, aber anstatt eines verächtlichen Schnaubens, wie ich vermutet habe, schenkt er mir wieder ein warmes Lächeln. "Wollen Sie sich mir wirklich nicht anvertrauen?" Ich will... ich will wirklich gerne, aber woher weiß ich, dass es ihn wirklich kümmert? Dass er es nicht nur aus Pflichtgefühl tut? Dass er wirklich jemand ist, der versteht? Ich sehe ihn an... ich weiß nicht, wie viel Zeit vergeht, bevor sich mein Mund wie von selbst öffnet und die Worte aus mir heraussprudeln. Ich spreche zum ersten Mal offen darüber, wovor ich immer Angst gehabt habe... die Dinge, die ich immer zurückgehalten habe, weil niemand verstehen konnte, was mir das bedeutet... und wie mir das geschadet hat... niemand hat je gemerkt, dass ich immer nach Anerkennung gedürstet habe, mich nach einem Lob gesehnt habe... aber wie soll man das erhalten, wenn man so ein Leben führt wie ich? Außen unerreichbar und im Innern ein wahres Wrack... Ich erzähle ihm von meinem Leben. Vom Beginn an - die Tatsache, dass meine Mutter mit verschiedenen Männern schlief, weil sie nie etwas Anderes gelernt hatte... es ist merkwürdig, wie einfach es über meine Lippen kommt. Meine Mutter ist eine Hure gewesen, das stimmt, weshalb mir deine Taten um so mehr wehtun, Tala... ich will nicht, dass du auch so weit herabfällst wie meine Mutter, die aussah wie ein Engel, aber in Wirklichkeit eine Nutte war... sie hatte mich zur Welt gebracht, obwohl die Ärzte ihr gesagt hatten, dass sie bei der Geburt sterben würde. Aber zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie etwas wie Verantwortung und wahre Liebe gespürt... sie gebar mich und ich tötete sie dafür... und die Ärzte machten keinen Versuch, das Schlimmste zu verhindern... das hatte mir mein Großvater erzählt. Auf Fotos war sie ein Abbild der Stärke, aber auch sie kannte die Abgründe, die nun auch ich sehe... Mein Großvater hat nie viel von meiner Mutter gehalten... er hat seine Söhne geliebt, die alle in irgendwelchen Gemetzeln gefallen sind. Ich weiß nicht, was er in mir gesehen hat... vielleicht das genaue Ebenbild einer nichtsnutzigen Tochter, die zurecht gestorben ist... er ist ein Soldat, ein Offizier gewesen, und er hat fast alle seiner Familie überlebt. Er, zwei Cousinen von mir, die bei ihren verwitweten Müttern leben, und ich sind die letzten des Hiwatari-Clans. Ich glaube, er hat mich nur deshalb aufgenommen, weil er sehen wollte, dass es doch noch jemanden gibt, der sein Erbe weiterträgt. Er hat mich militärisch erzogen, diszipliniert und gehorsam. Er hat bestimmt gehofft, dass seine Urenkel eines Tages ihm ähneln würden... und stolzen Hauptes durch die Welt gehen würden. Dazu würde es aber nicht kommen... höchstens die Kinder meiner Cousinen könnten seinen Wunsch erfüllen... Ich bin nicht der Einzige gewesen, den mein Großvater ausgebildet hat. Da sind Waisenkinder gewesen oder andere, die von ihren Eltern an meinen Großvater verkauft worden sind, um nicht mehr so viele Mäuler stopfen zu müssen... die Ecke, aus der ich stamme, ist größtenteils von den Armen bevölkert... Aber zumeist haben sie es nicht überlebt. Nicht, weil es zu anstrengend war, nein, der Kummer durch das Wissen verstoßen worden zu sein, hat sie umgebracht. Viele sind auch vornherein krank gewesen - Training, ständige Belastung und der russische Winter, den man auch in geheizten Räumen in den Knochen fühlt, hat sie dahingerafft. Letztendlich sind nur Ivan, Bryan, Sergeij, du, und ich übrig geblieben. Wir sind als Einzige stark genug gewesen, diese Strapazen zu überstehen... Du, Yuriy, und ich, wir haben uns beide ein Zimmer geteilt. Jeden Tag, nachdem wir wieder einen harten Drill hinter uns gehabt haben, haben wir uns gegenseitig geholfen. Wir haben uns ermutigt, wir stünden das durch... dergleichen eben... es hat sich eine tiefgehende Freundschaft entwickelt. Wir haben uns gegenseitig angespornt und uns aufgeholfen. Aber wir beide haben auch diesen Ort gehasst... Kriege und Kämpfe habe ich schon immer verabscheut. Ich habe Großvaters Begeisterung dafür nie teilen können, weshalb mir diese Erziehung schwerer zugesetzt hat, als ich den anderen glauben gemacht habe. Ich habe weg gewollt und du hast mit mir kommen wollen. Zum Schluss habe nur ich es geschafft. "Ich hatte Tränen in den Augen, als ich sah, wie er zurückblieb und mir zuschrie, dass ich weiterlaufen solle und ich an mich denken solle. Ich sollte für ihn mit in Freiheit leben... ich habe umkehren wollen, doch sein Blick verbot es mir... in dieser Nacht übernachtete ich heimlich in dem Schuppen eines Bauern. Ich habe mich in den Schlaf geweint..." Auch jetzt spüre ich, wie mir die Tränen aufsteigen... "Lassen Sie sie laufen, Herr Hiwatari, wir sind hier unter uns." Ich nicke schwach und als ich meine Augen zusammenpresse, um ihm nicht in sein freundliches Gesicht sehen zu müssen, laufen sie... perlen meine Wangen hinab. Irgendwann habe ich mich wieder so weit gefangen, dass ich weiter sprechen kann. Trotz der kurzen Unterbrechung stockt mein Redefluss nicht... und es ist seltsam, aber ich schäme mich dieser Tränen nicht. Sie wirken befreiend... und ich spüre ein Zittern, als ich fortfahre. Ich bin nach Japan gegangen. Die Familie meiner Mutter hat auch japanische Verwandte, weshalb ich zweisprachig aufgewachsen bin. Ich weiß nicht mehr, wie ich dahin gekommen bin. Meine Reise erscheint mir so verschwommen... wie im Traum. Ich glaube, es hat nicht einen Tag gegeben, an dem ich voller Bewusstsein meinen Weg gewählt habe. Ich bin in meinen Gedanken immer bei dir gewesen. Irgendwie habe ich es dann hierher geschafft. Zufälligerweise wohnt eine meiner verwitweten Tanten hier. Wie ich das damals herausbekommen habe, ist auch so eine Sache, an die ich mich nur noch schwach erinnere... wahrscheinlich hat Großvater einmal erwähnt, dass sie hier wohne, da mein Onkel tot war, und ich habe einfach nach ihr gesucht. Ich habe sie gefunden, sie war inzwischen neu verheiratet und sie hat mich bei sich aufgenommen. Dann ging alles auf einmal sehr schnell. Ich habe die anderen kennen gelernt... ich erkläre ihm, wie das passiert ist, oder will es zumindest versuchen, als er die Hand hebt und sagt: "Das brauchen Sie mir nicht erklären. Meine Tochter und auch mein Sohn sind richtig fanatisch nach Ihrem Team und besitzen so gut wie jeden Schnippsel und Artikel, der je über Sie gedruckt wurde. Natürlich habe ich mir auch alles anhören müssen." Er seufzt und grinst dann breit. "Ihr Freund Tyson hat die Geschichte Ihrer Teamgründung ziemlich vielen Zeitschriften erzählt. Das brauchen Sie nicht weiter auszuführen. Ich glaube, ich kenne die Story auswendig." Ich lächle schwach. Gut, er ist ein verdammter Psychologe aber auch recht sympathisch. Nun komme ich zu dem Teil, an dem wir uns wiedersehen. Ich hätte gedacht, dass es eine freudige Wiederbegegnung würde, vielleicht sogar mit einer Umarmung, aber du bist mir gegenüber kühl aufgetreten... als wüsstest du nicht, wer ich sei... als hättest du alles vergessen, was wir gemeinsam durchlebt haben... Erst später, als wir die Strapazen überstanden haben, bin ich eines Besseren belehrt worden. Mein Großvater hat angeordnet, dass du dich mir gegenüber so verhalten sollst. Nach meiner Flucht hat er mich verstoßen. In seinen Augen gehöre ich nur noch auf dem Papier zur Familie. Jegliche Bindung, die einst einmal bestanden hat, ist damit gesprengt worden. Und als mein neues Team und ich bei dem Wettkampf angetreten sind, hat er es nicht glauben können... er hat mich anfangs noch zurückholen wollen, aber dagegen habe ich mich gewehrt. Und erst dann hast du den Mut gefunden mir gegenüber zu treten... Du bist mit zu uns gekommen... mit zu mir nach Japan, um der alten Zeiten willen, um unsere Freundschaft wieder aufleben zu lassen. Die anderen haben in ihrer Heimat bleiben wollen, um dort einen Neuanfang zu beginnen. Dir ist die Sprache zuerst schwergefallen, aber irgendwann hat es dann doch funktioniert. Ich habe gedacht, damit könnte alles so wie früher werden... Ich stocke... "Lassen Sie sich Zeit. Sie müssen nichts überstürzen." "Nein, wenn ich es jetzt... nicht rausbringe, schaffe ich das nie..." Ich atme tief ein und aus. Ich muss mich beruhigen. Dieser Mann wird mich weder auslachen noch verurteilen, es ist seine Pflicht, mich anzuhören und unparteiisch zu sein... wenn nicht, dann kann ich ihn verklagen! "Irgendwann fing es an sich... zu ändern. Ich weiß nicht mehr, wann genau... es ist schon ein paar Monate her... da begann ich... ich..." Nein, es geht nicht. Ich habe schon so viel erzählt. Ich habe so viel hintereinander gesprochen wie noch nie in meinem Leben. Ich bringe es nicht fertig... bringe die Worte nicht über die Lippen, nicht wenn jemand dabei ist, jemand Fremdes... "Sie fingen an, sich in Tala zu verlieben." Ich zucke zusammen. "Woher..." "Ich das gewusst habe? Ihr Blick hat es verraten, der Ausdruck in Ihrem Gesicht, wenn Sie von ihm gesprochen haben, und die Tatsache, dass die Art, wie er Sie behandelt hat, Ihnen so sehr zu Herzen ging." Ich erbleiche... wenn das nun jeder auf diese Weise mitgekriegt hat? Hast du es deshalb erfahren, Yuriy? Weil ich dich immer verliebt angesehen habe? "Und sie schämen sich Ihrer Liebe, weil es ein Mann ist, dem Ihr Herz gehört." Ich schlucke. Ich muss hier weg, ich ertrage das nicht. Zu wissen, dass da jemand vor mir sitzt und in mir lesen kann wie in einem offenen Buch, das - das macht mich wahnsinnig! "Bleiben Sie ruhig. Ich weiß, dass es Ihnen schwer fällt, sich dies einzugestehen. Und es gefällt Ihnen noch weniger, dass ich Ihre Sätze im Voraus erahnen kann. Aber das müssen Sie jetzt durchstehen. Wir sind jetzt an dem Punkt, an dem es anfängt, dass es alles auf sie einstürzt. Ihre Liebe zu einem Mann, der zudem noch Ihr bester Freund ist, ist sicherlich nicht der einzige Faktor, der eine Rolle spielt, da liege ich doch richtig?" Ich schließe die Augen. Mein Atem geht so heftig... das ist so ungewohnt... man hat nie sofort gewusst, was ich denke... nie hat jemand so lange in den offenen Wunden herumgestochert, dass es brennt... normalerweise hat ein kalter Blick genügt, um sie dazu zu zwingen, aufzuhören... aber ich kann ihn nicht so ansehen, er ist jemand, der mir helfen will, das alles zu beenden... auch wenn es weh tut. Kämpfe, auch wenn es schmerzt, gib nie auf! Stelle dich dem Grauen deines eigenen Gesichts... Ich muss es versuchen... ich muss es schaffen. Einmal in meinem Leben muss ich wahre Stärke beweisen, einmal kämpfen... einmal mich selbst retten. "Ja...", ich presse dieses winzige Wort zwischen meinen Zähnen hervor... mein Herz schreit danach, endlich die Last zu teilen, aber mein Kopf weigert sich einzugestehen, dass ich das nicht alleine schaffe... Aber ich muss mich überwinden, muss es mir klar machen. Wenn ich jemals Frieden finden will, dann muss ich endlich eingestehen, dass man im Leben nicht alles alleine schaffen kann... manchmal braucht man doch Hilfe... Menschen sind nicht dafür geschaffen, allein zu sein... Und dieses letzte Argument lässt mich meine Augen aufreißen. Ich bin nie allein gewesen... ich habe immer jemanden gehabt, der bei mir gewesen ist. Sei es geistige oder körperliche Gegenwart. Nie habe ich irgendetwas allein tun müssen. Zumeist habe ich schon Unterstützung bekommen, weil ich an jemanden gedacht habe, der mir etwas bedeutet... Und diese Worte verliere ich für euch alle... alle, die mir einmal bei Seite standen: "Irgendwann hat er angefangen mit vielen verschiedenen Weibern zu schlafen... das hat mich fertig gemacht... ich fühlte mich an Mutter erinnert und ich wollte nicht glauben, dass der Mensch, den ich liebe, freiwillig jede Nacht mit einem anderen Mädchen schläft, obwohl ich es doch bin, der etwas für ihn empfindet... wirklich etwas empfindet... und nicht nur geil darauf ist, mit einer Berühmtheit in die Kiste zu steigen... ich konnte das nicht fassen, nicht ertragen... ich wollte mir das, diese Hurerei, nicht mehr antun, aber... für den Tod war ich zu feige, lieber habe ich Vergessen gesucht, indem ich mich schnitt... es war so befreiend!" Die letzten Worte bringe ich wimmernd hervor. Und dann wie einen Klageschrei: "Ich habe es genossen!" "Und warum haben Sie gehungert?" Wieso geht er nicht darauf ein? Fragt mich nicht weiter danach aus? Warum fragt er nicht, weshalb ich dir nicht einfach gesagt habe, dass ich das ekelerregend finde... "Beantworten Sie bitte meine Frage." Es ist ein sanftes Drängen, kein quälender Zwang... "Weil ich nicht wollte, dass... man hörte, wie ich mich Nacht für Nacht übergebe, während er dabei ist irgendein Weib zu vögeln! " Ich habe es gesagt... alles... warum geht denn jetzt die Welt nicht unter, meine kleine Welt, wie ich immer geglaubt habe? Und warum straft er mich nicht für meine verachtenswerte Tat? Oh, erkenne jetzt... deine Angst war nur ein sanfter Nebelschleier... sieh, es scheint die Sonne wieder... *********************************************************************** *1 Ihr müsst jetzt nicht glauben, dass ich weiß, wie das bei nem Psychiater abläuft! Ich bin da noch nie gewesen, ehrlich! (auch wenn ich mal hingehen sollte XD) Ich habe bloß Psychologie als Fach belegt^^ Falls irgendjemand Kais Mutter ebenfalls als Hure dargestellt haben sollte, so möchte ich mich entschuldigen, aber die Idee war wirklich nicht geklaut! Ich möchte erwähnen, dass dies eines der Kapitel ist, die mir besonders viel bedeuten... ich habe versucht, mal an meine Grenzen der Vorstellungskraft in bestimmten Situationen zu gehen... leicht ist es mir nicht gefallen... außerdem sollte ein winziger Schockeffekt mit beinhaltet sein, na ja, hoffe mal, dass es so hinkommt. Bis denne de are^^ Ach ja, glaubt ihr, das war richtig, dass Kai so ordinär und so gar nicht gewählt mit dem Psychiater gesprochen hat? Ich meine, ... das "Vögeln" hätte man doch eigentlich nicht schreiben sollen... ach egal, ich hab's gelassen XDDDD Kapitel 8: Zwei Worte... ------------------------ Hallo, So, zur FF: Ich weiß, ihr erwartet jetzt, dass ich euch erkläre, was der Psychologe zu Kai gesagt hat, aber das kommt erst (sehr viel) später als eine Art Rückblick. Vergesst Tala und Lucie nicht! Das ist nämlich DEREN Kapitel. Hätte ich gewusst, dass das 7. euch so zusagt, hätte ich das vielleicht doch geändert, aber ich wollte das jetzt so lassen... Immerhin erfahrt ihr hier wichtige Details über Lucie, die euch allmählich erklären, was ihre Rolle noch in der FF sein wird. IHRE Vergangenheit wird angeschnitten... und sie nimmt es anders auf als Kai... @ yurico: ich habe noch mal einen älteren Kommi von dir durchgelesen und da fiel mir etwas auf. Du hast mich gefragt, ob du mir mal einen Text hierzu schicken könntest: "Wem gehört die Stimme? Wo kommt sie her?" Ich habe das irgendwie übersehen... ich würde mich freuen, wenn du mir das schickst^^ Titel: Zwei Worte... Tala POV Ich habe es mir gewünscht... ich habe immer gewollt, dass du mich vergisst, dass du aufhörst in meinen Gedanken umherzuspuken, aber was habe ich erreicht? Jetzt sehe ich dich vor mir... ausgezehrt auf dem Krankenhausbett liegend und den Blick von mir abgewendet, nachdem du mir gesagt hast, dass du mich nie wieder sehen willst... "Verpiss dich! Ich will dich nie wiedersehen!" Warum tut es so weh? Warum schmerzt es in der Brust? Ich kralle mich in meinem Kissen fest. Am liebsten würde ich es zerfetzen und die Daunen im ganzen Zimmer verstreuen... ich will den Spiegel einschlagen und den Schrank umwerfen... ich will diese beschissene Lampe aus dem Fenster schmeißen! Das ist alles, was ich mir je gewünscht habe! Dass du dich abwendest, mich in Ruhe lässt, mein Leben wie vor einigen Jahren leben lässt, nachdem du verschwunden warst! Aber... es geht nicht... wieso? Ich bin damals so glücklich gewesen, als du wieder da gewesen bist... ich habe es selbst nicht verstanden... doch irgendwann, da ist auf einmal dieses Gefühl gewesen, wenn ich dich angesehen habe... ein Gefühl der Schwäche und ich kann keine Schwäche dulden! Ich habe dich ausradieren wollen, weil du mich unsicher gemacht hast! Ich habe gezögert und geschwankt, wenn es nicht sein durfte... es ist mein Recht, Unheil zu verhindern! Oder nicht? Ich habe mich bloß davor bewahrt, irgendwann einen gravierenden Fehler zu begehen... und es gibt noch andere triftige Gründe... Warum tut es dann verdammt noch mal so weh? Warum plagt mich mein Gewissen so? Ich weiß, dass ich dich verletzt habe, dass ich dich zu diesen Dingen getrieben habe, aber das war nicht so gewollt! Es hätte alles ganz anders kommen sollen! Weshalb muss mir das Leben immer vor die Füße kotzen? Warum macht es mir immer einen Strich durch die Rechnung? Wieso ist alles schief gelaufen? Das ist nicht fair... warum hast du das auch getan? Warum hast du dich geritzt? Warum hast du gehungert? Du solltest zu mir kommen und mir gegebenenfalls eine rein hauen, aber nicht das... ich mahle meine Kiefer aneinander... Kai, du hast nie so gewirkt, als würde jemals irgendetwas dich so sehr berühren... weshalb dann jetzt?*1 Und jetzt liege ich hier auf meinem Bett und starre die Decke an... Ich springe auf. In diesem Bett habe ich die Fehler überhaupt gemacht. Ich sollte es zerschreddern, verbrennen! Es ekelt mich an zu wissen, dass ich Nacht für Nacht eine Frau geküsst habe, mit ihr gefickt habe, während du mit zuhören musstest... Gott, Kai, was für ein Scheusal muss ich in deinen Augen sein? Was für ein Monster, welches dein Herz zerfetzt? Hätte ich nur geahnt, dass es dich so sehr trifft... Aber das ist dennoch keine Entschuldigung! Ich bin blind gewesen... ich habe nicht gesehen, wie du dich langsam zu Grunde gerichtet hast... oder habe ich es bloß nicht sehen wollen? Mir wird schlecht... von meiner eigenen Tat. Mir ist speiübel... suchend greife ich nach der Lehne meines Stuhls... ich muss mich stützen, sonst klappe ich ab... es hämmert in meinem Kopf, das Wort "Schuld" scheint sich in meinen Schädel zu bohren... Hilfe... hilf mir doch einer! Bitte! Ich keuche... nein, es wird niemand kommen... du hast auch nicht rechtzeitig Hilfe bekommen, obwohl du genug Zeichen gegeben hast... dein tägliches Verschwinden, deine gelegentliche Fahne, die Verweigerung etwas zu essen, dein seltsam leerer Blick... deine wunderschönen, roten Augen haben stumpf geradeaus gestarrt... ihnen hat dieses atemberaubende Leuchten gefehlt... Tala, was nützt es? Ich kann es nicht leugnen... du bedeutest mir mehr als alles andere... schon damals... ich hätte alles für dich getan und ich... ich habe gedacht, ich würde das Richtige tun, wenn ich dir ein falsches Bild von mir gebe! Kai! Ich habe doch nur verhindern wollen, dass du einen Fehler mit mir begehst! Ich bin ein schlechter Mensch... ich hätte dich nicht verdient... Das zeigt dein Zustand um so mehr... Aber jetzt, da ich das erreicht habe, was ich habe schaffen wollen, wünschte ich mir, dass es nicht so gekommen wäre... ich will dich zurück. Selbst wenn ich alles aufgeben müsste... ich würde es tun! Bei den sieben Höllen... wie kitschig, wie verzweifelt, aber es ist so... egal, was es mich kostet... verzeihe mir, Kai... Was für ein Arsch ich doch war... ich schließe die Augen... mich dafür zu schämen, jemanden wie dich zu lieben, du, der doch einfach nur begehrenswert ist... wenn dir jemand Anderes das angetan hätte, was ich zu verschulden habe, hätte ich ihn in seine Einzelteile zerlegt... aber das geht nun einmal nicht... Ich könnte mich dafür aus dem Fenster stürzen und so hinfallen, dass ich auch bereit bin fürs Krankenhaus... Aber dann würdest du mich wiedersehen und das... willst du nicht... Du willst mich nie wiedersehen... Tala, das war der größte Fehler deines Leben und diesen kannst du nie wieder gut machen... Kai... *********************************************************************** POV - Wechsel Lucifiera Wie schön... mich trennen nur noch wenige Schritte vom schönsten Moment meines Lebens... darauf habe ich die ganze Zeit gewartet. Und ich habe mich selbst noch nicht einmal sonderlich anstrengen müssen, um das hier zu erreichen. Da ist sie. Die Tür, die zwischen mir und meiner Befriedigung steht. Dahinter liegt nun eine gebrochene Seele, ein verzweifelter Mensch, der nun erkennt, was er alles gehabt hat. Ich lächle leicht. Und dem Ganzen die Krönung aufzusetzen werde ich es dir natürlich noch schön unter die Nase reiben... Ich drücke die Klinke sanft herunter und verschaffe mir Eintritt... das Zimmer liegt in einem schwachen Halbdunkel, die Schwester hat wohl auf deinen Wunsch hin die Vorhänge zugezogen, Burning Butterfly... du willst in dem Moment deiner Vernichtung der Sonne nicht das Vergnügen gönnen, dich dem Licht der Wahrheit zu stellen und dich der Öffentlichkeit preiszugeben... Du wendest deinen leeren Blick zu mir. Du sitzt aufrecht in der weißen Liege, in deinem Oberarm stecken mehrere Nadeln, die an irgendwelche Geräte angeschlossen sind oder die zu einem Beutel führen mit flüssiger Nahrung. Dieses Bild der Erniedrigung erfüllt mich mit Seligkeit. Endlich habe ich es erreicht. "Was willst du, Sakura?" Ich kneife die Augen zusammen. Ich hasse es, wenn man mich bei meinem Vornamen nennt, besonders von so einer verabscheuungswürdigen Person wie dir. Du brichst damit die Gesetze des Last Refuge's! Mit dem Nennen meines Namens hast du dich in mein Leben eingemischt... Aber ich sollte die Klappe halten... hehe... immerhin bin ich schuld daran, dass Yuriy in seinem Vorgehen noch heftiger war, als er beabsichtigt hatte... außerdem habe ich gewusst, dass es dich verletzen würde, wenn ich mit ihm in die Kiste springe. "Nenn' den Grund deines Besuchs und verzieh' dich dann wieder in deine Absteige." Deine Stimme, sie klingt so wunderbar müde und resigniert. Du bist fertig - mit dem Rest der Welt und dir selbst. Ich hätte nie gedacht, dass es irgendwann so weit kommen würde... oder besser gesagt: so bald kommen würde... "Brauche ich einen bestimmten Grund, um den verletzten Kumpel meines Freundes zu besuchen? Ich wollte nur sichergehen, dass du auf dem Weg der Besserung bist..." Oh ja, diese zuckersüße und heuchlerische Stimme ist genau die Richtige, um dich noch weiter zu quälen... zu schade, dass deine Handgelenke noch immer gefesselt sind, sonst hättest du wahrscheinlich dir die nächste Nadel herausgerissen und dich damit pausenlos zerstochen... oder wärst auf mich losgegangen... ich könnte dich ja losbinden... Ich sehe in deine Augen, in der nun ein dumpfer Schimmer vorherrscht. Ich sehe nichts mehr von der stolzen und leicht femininen Anmut, die dir sonst anhaftet, Butterfly. Tse... peinlicher Name, peinliche Person... wenn du dich sehen würdest, würdest du dir selbst die Augen herausreißen, um deinen Anblick nicht mehr ertragen zu müssen... "Sakura, wir wissen doch beide, was du willst... ergötze dich ruhig an meinem Anblick, es kümmert mich nicht mehr. Nimm Tala, mach' mit ihm, was du willst, ich bin mit ihm fertig. Ich habe dieses Kapitel meines Lebens abgeschlossen. Nimm alles, was du begehrst - den Menschen, der mir alles bedeutet, meine Freunde, mein Leben, meine Würde. Es kann mir egal sein, denn..." Huch, warum brichst du denn während dieser rührseligen Rede ab? Ich habe mich gerade kranklachen wollen... Und da sehe ich es... Mir stockt der Atem. In die leeren Augen kehrt ein Glanz, der mich zittern lässt. Ich sehe Hohn und Verachtung in dem Gesicht, das noch eben vollkommen ausdruckslos zu mir herübergestarrt hat wie jemand, der des Lebens müde ist... doch nun brennt ein Feuer in diesen Augen, dass die Angst in mir schürt... "... denn du bist nichts weiter als ein winziges und unbedeutendes Insekt, das ich jederzeit zertreten könnte, wenn ich es wollte!" Diese Kälte... diese Verachtung... und dieser Hass in seiner Stimme... mir wird so kalt, ich sehe meinen Atem in Form von kleinen Wölkchen vor mir... bilde ich mir das nur ein, oder überzieht Raureif die Fenster? "Wie - wie kannst du es wagen?" "Dich so zu bezeichnen? Weil du es bist! Du bist nichts wert! Du bist es nicht einmal wert, dass man überhaupt deinen Namen kennt... verziehe dich zurück in die Schatten, du kleine, dreckige Schlampe. Du hast hier nichts verloren und nun verschwinde aus meinem Zimmer!" "Was sagst du da?" Ich gehe einen Schritt auf ihn zu. "Du bist es hier, der nichts wert ist, Hiwatari. Selbst der eingestampfte Dreck unter meinen Absätzen ist wertvoller als deine jämmerliche Gestalt! Du bist Abschaum! Ein schwuler Jammerlappen! Nicht mehr! Du kommst ja noch nicht einmal damit klar, dass dein heißgeliebter Tala mit anderen - und dazu mit Weibern! - poppt! Pah, und so was wie du will mich fertig machen?" Du schaust noch immer unverwandt mit diesem gefrorenem Blick zu mir, als wolltest du mich nur mit Hilfe deiner Augen vereisen... ich habe erwartet, hier einen niedergeschlagenen und besiegten Jungen anzutreffen... stattdessen steht mir ein ebenbürtiger Gegner gegenüber... es läuft falsch... aber wieso? Wieso bist du noch nicht zerbrochen? "Du machst dich doch schon selber fertig, zwei Worte von mir und du zersplitterst... ich kenne dich, ich weiß mehr über dich, als dir lieb ist. Ich weiß, weshalb du dich selbst hasst." In mir verkrampft sich alles... das artet zu etwas aus, das ich nicht eingeplant habe... "Mach dich nicht lächerlich... ich hasse mich nicht - im Gegensatz zu dir. Und was sollten das für zwei Worte sein?" Bestimmt kommt jetzt so etwas wie ,billige Bordsteinschwalbe' oder dergleichen... das habe ich zu oft gehört, als dass es mir noch etwas ausmachen würde... "Kohaku Nushi." Was? Aber... das - das ist unmöglich... niemand - woher? Ich blicke ihn einfach fassungslos an. "Du hast Nachforschungen über mich angestellt, meine Liebe... da bin ich doch wohl berechtigt, dasselbe mit dir zu tun, oder? Dieser Mann ist der Grund, weshalb du bei uns gelandet bist, Lucifiera, sogenannte Gesandte der Hölle, dass ich nicht lache." Seine Stimme... wie kann man nur so viel Verachtung und Hass da hineinlegen? Die Erinnerungen - nein, nein , NEIN! Ich presse die Hände an meinen Kopf. Aufhören, hört auf damit! Es treibt mir die Tränen in die Augen. Hör auf, hör auf damit! Diese primitive Angst... Diese quälenden Bilder... Diese absolute Wahrheit... "Im Gegensatz zu dir habe ich so meine Verbindungen im ,Untergrund'", fährt er höhnisch fort, während ich am Boden niederkauere... warum hält er nicht endlich die Klappe? Warum sind meine Lippen versiegelt? Ich will ihn anschreien! "Tja, und da habe ich erfahren, dass du, Sakura, eine merkwürdige Beziehung zu ihm hattest... er war vor langer Zeit zur Adoption freigegeben worden, und er landete eines Tages in Japan, um seine Familie zu suchen... damals unter anderem Namen begegnete er dir auf der Straße, fragte dich nach dem Weg..." STOPP! Hör auf, du Monster! "Eine seltsame Anziehung zwischen euch beiden, vom ersten Augenblick an... sodass es nicht lange gedauert hat, bis ihr den Weg unter die gemeinsame Decke fandet... ohne zu wissen, mit wem..." NEIN! Nein, nein, nein! Ich will das nicht hören! Halt die Klappe, halt deine gottverdammte Klappe! "Und du wurdest schwanger... Sakura Nushi, vom eigenen Bruder..." Ich stürme hinaus. Jegliches Denken hat sich ausgeschaltet, wie ein gehetztes Tier renne ich instinktiv vor diesem Grauen weg... ein Mensch ohne Mitgefühl, der personifizierte Hohn hinter mir, mich mit seinen stechenden Augen durchbohrend, mich in meinen Nächten um den Schlaf raubend... die Bilder kehren zurück, all die schrecklichen Bilder, die niemals jemand Anderes hätte sehen dürfen... warum? Ich sollte ihn in der Hand haben! Nicht er mich! Und ich renne, hinfort von diesem Ort des Schreckens, wo ein Mensch schweigend verharrt, der alles aufgegeben hat, der nur noch lebt, um mir die Dunkelheit zu zeigen... Ich glaube, sein hohles Lachen hinter mir zu hören... Ein untotes Wesen, das erst dann Frieden finden kann, wenn es den meinen zerstört hat... Lauf, hinter dir der Tod, lass dich nicht fangen... denn sonst siehst du die Ewigkeit... *********************************************************************** POV - Wechsel Kai [Reason]: This memory burns inside You can't forget, you cannot fight or erase it ... You cannot run, you cannot hide so face it! *2 Das sollte sie sich zu Herzen nehmen... ich bin geschwächt, aber noch nicht gebrochen... und ich werde nicht zulassen, dass sie mich je auf solche Art zu sehen bekommt... Ich werde ihr zeigen, was es heißt, sich mit Kai Hiwatari anzulegen... Yuriy, Sakura, ihr beide habt euch einen Feind fürs Leben geschaffen... Stellt euch der Angst in Form eures Traums... Ich werde das alles überstehen. Ich werde alles tun, was sie von mir wollen, damit ich euch Elenden gegenüberstehen kann, um euch euer Vergehen ins Gesicht zu schreien... ich werde allem ins Gesicht sehen, ich werde mich diesen Spinnern anvertrauen, wenn es mich meinem Ziel nur näher bringt. Ich werde euch büßen lassen. Für diesen Rachefeldzug gebe ich gern all das hier auf... *********************************************************************** *1 mir gehen diese Fragewörter aus, die nach dem Grund fragen XD *2 Ayreon: "Day fifteen: Betrayal" - ich hab' da n bisschen was ausgelassen, da es sonst gar nicht mehr gepasst hätte ^^" Ähm... ja, dieses Mal hatte Kai nicht so viel zu denken ^^" Aber dafür wissen wir jetzt, weshalb Luci in den Abgrund gerutscht ist XD das lehnt an das Inzestgeschwisterpärchen aus Deutschland an ^^" Und noch immer kein shônen-ai. Ich sollte mich langsam damit beeilen, was? ^^ na ja, ich habe vor, dass im nächsten Kapitel sich Kai und Tala noch einmal gegenüber stehen^^ Ach ja, so ne Kappis kommen raus, wenn Are bis knapp 01:30 Uhr schreibt -.-, aber ich muss ehrlich sagen, es gehört zu meinen Lieblingskapiteln ^o^, finde ich aber nicht so gut wie das 7. und das 11.^^ Bis denne de are Kapitel 9: Die Bestie in der Unschuld ------------------------------------- Hi Ein paar Worte vorweg: Eigentlich hatte ich vor, dass sich Kai und Tala in diesem Kapitel schon treffen, aber leider ist es dann zu lang geworden und... nyo, so hab ich es getrennt ^^"""""" deshalb sehen sie sich doch erst im 10. Kapitel XD Titel: Die Bestie in der Unschuld Kai POV And I know That I am stricken and can't let you go When the heart is cold, there's no hope, and we know That I am crippled by all that you've done Into the abyss will I run... *1 "Der Arzt meint, dass du gute Fortschritte machst", sagt mir Ray. Der Chinese ist ziemlich oft hier gewesen, zumeist allein, selten mit den anderen unseres Teams, weil diese anderweitig zu tun haben. Aber das stört mich nicht. Tyson, Max, Hillary und auch Kenny sind trotzdem mehr als nur einmal in der Woche hier. Ich weiß nicht... ich fühle mich unter ihren Blicken, während ich hier liege, seltsam schwach und so leicht durchschaubar... aber gleichzeitig komme ich mir vor, als gäbe es keine Hindernisse für mich. Als könnte ich alles tun, was ich will... Aber es ist unangenehm... ich fühle mich wie ein Verräter, weil ich ihnen nie gesagt habe, was in mir vorgeht... "Du bekommst wahrscheinlich auch bald die Schutzbänder los. Vielleicht sogar noch heute." Er lächelt auf seine typische Weise. Mysteriös, wissend, aber zugleich mit einem Hauch Naivität. Es ist seltsam, aber seitdem ich mich schlecht fühle, kann ich tiefer in die Seele eines Menschen sehen als zuvor. Es erscheint mir so, als öffne sich vor mir ein Weg, der hinab in das Labyrinth menschlicher Geheimnisse führt und nur ich vermag mich in diesem Irrgarten zurecht zu finden; ich finde das Zentrum, in dem sich alles verbirgt, den Ort, der beherbergt, was für ein Mensch vor mir steht. Warum kann man einen Anderen besser verstehen, wenn es einem selbst schlecht geht? Wieso kann man sich nicht in die Lage eines Anderen hineinversetzen, wenn es einem selbst nicht so ergeht? Schweigen legt sich über uns wie ein durchsichtiges Seidentuch... ich weiß einfach nichts zu erwidern. Ich könnte ihm sagen, dass ich glücklich darüber wäre, die Bänder los zu sein, aber ich käme mir dann vor, als ob ich nur versuche, ihn beim Gespräch nicht hängen zu lassen... Ich schließe kurz die Augen und seufze still. Nur ein Moment Ruhe... "Ich verstehe es immer noch nicht..." Schnell wende ich meinem Blick zu ihm hin und sehe in seinen gelbgoldenen Augen eine leichte Verzweiflung, Trauer, die unermesslich scheint. Ich öffne erstaunt den Mund, doch er schneidet mir das Wort ab: "Bitte! Wir haben die letzten Tage geduldig darauf gewartet, dass du uns endlich erzählt, was mit dir los ist! Wir haben dich nicht drängen wollen, aber ich kann nicht mehr! Kai - ich bitte dich! Wenn es an uns liegt... dann, bitte, sag' es uns... du weiß nicht, was wir uns für Vorwürfe machen... du - du musst mir auch nicht alles erzählen, wenn du nicht willst, aber... aber... bitte, sage mir doch einfach bloß, ob - ob wir - ich - dran Schuld sind! Sage mir bloß das! Bloß das! Bitte!"" Ich blicke ihn an und ich schäme mich meiner Feigheit mit meinen Freunden über meine Probleme zu sprechen. Meine Wangen brennen... "Kai?" Ich höre die Qual in seinen Worten, die Verzweiflung wegen meines Schweigens. Ich schließe meinen Mund geräuschvoll, nachdem ich versucht habe, einen Satz herauszupressen. Es ist anders, wenn jemand Fremdes mit dir spricht und Erfahrung darin hat, alles zu offenbaren, als wenn du mit einem Freund darüber redest, bei dem es dir unangenehm ist. Würde Ray verstehen? *2 "Egal, was es ist... ich verspreche, dich nicht dafür zu verurteilen!" Er stottert und murmelt etwas in seiner Heimatsprache, das ich nicht verstehe... ich weiß, dass ich es sagen muss, selbst wenn ich es auf Umwegen tue. Es wäre mir lieber, wenn die anderen hier wären, damit ich es gleich vor allen sagen kann... aber es soll nun einmal nicht sein... "Wegen Tala...", wispere ich. Mein Kehle, wie zugeschnürt, als würde jemand unsichtbare Hände um meinen Hals legen und zudrücken... "Wegen Tala? Was - was hat er denn getan?" Ich spüre seine Überraschung und seine wachsende Wut... es soll sich nicht gegen dich richten, mein dämonischer Engel, der du grausam und zart zugleich bist... "Ray...", flüstere ich. Ich fühle mich so schwach... wie ein Kind, das seine Mutter bittet über Nacht bei ihm zu bleiben, damit die Monster es nicht holen kommen... so verletzlich... so klein... "Wirst du... versprichst du mir, mich nicht für das zu hassen, was ich dir sagen werde?" Wenn ich noch könnte... wenn sie nicht vertrocknet wären, dann hätte ich vielleicht Tränen freien Lauf gelassen. Es tut weh. Unermesslich... "Wieso... sollte ich dich hassen?" "Versprichst du's mir?" Er muss das Drängen hören, diese quälende Bitte vor ihm bewahrt zu werden, dass mir nichts getan wird, egal wie schlimm es wird. Er scheint verwirrt, verängstigt, aber er gibt mir das Versprechen. Ruhig Blut, Kai. Ray wird Schweigen, er wird nichts Böses tun... er wird nichts tun, nur zuhören... nur zuhören... "Ich tat es..." - ich presse die Augen zusammen - "aus Eifersucht..." "Was?" Ich wende meinen Kopf zur Seite... ich kann ihm nicht mein Gesicht zeigen, er darf nicht die Züge sehen, die verschwimmen und vor Scham sich verzerren. Er darf nicht den Jungen ansehen, der aus Liebe sein Leben gefährdet... der es nicht schafft, darüber hinwegzukommen... er darf nicht meine Augen sehen, die in diesem Moment mehr verraten würden, als sie verbergen... "Kai - was hat das zu bedeuten?" Seine Stimme zittert, ebenso mein Körper... solche Angst, ursprüngliche und tiefsitzende Angst, ein primitives Gefühl ohne Hintergrund. Es ist da, trotz aller Versicherungen, trotz des Versprechens, es ist hier, tief in mir und wühlt mich auf. Aber ich habe es für Ray, Tyson, Max und den anderen schon einmal gesagt. Ich werde es auch dieses Mal können... "Ich... liebe ihn..." *********************************************************************** POV - Wechsel Lucifiera Ich sitze auf der Couch, meine Beine auf Talas Schoß gelegt, als Ray verfrüht zurückkommt. Die Anderen bestürmen ihn mit Fragen, wie es denn ihrem Freund ginge. Ich werfe ihm einen Seitenblick zu und erstarre. Das Bild, was sich mir darbietet, scheint nichts weiter als ein schlechter Scherz zu sein. Der Chinese ist bleich, seine Augen liegen tief in den Höhlen und wirken dunkel umrandet. Es sieht so aus, als ob er einen Geist gesehen oder sich einen zu heftigen Horrorfilm reingezogen hätte. Er kommt gar nicht dazu irgendwelche Fragen zu beantworten. Entsetzt und wütend zugleich zeigt er mit dem Finger auf dich, Tala. Mit einer, die plötzliche Stille zerreißender Stimme ruft er: "Tala! Du gehst sofort ins Krankenhaus und machst gut, was du getan hast!" Seine Stimme überschlägt sich. Er zittert und er stößt murmelnd Worte in seiner Heimatsprache aus. Sein Blick ist gehetzt wie der eines wilden Tieres, das in eine Falle gelockt wird. "Ray - was soll das?", ruft Tyson dazwischen. "Halt die Schnauze!", fährt ihn Ray an und richtet die funkelnden gelben Augen wieder auf uns beide. Ich weiche zurück. Seine Haltung, seine Präsens wirkt wie die eines sprungbereiten Raubtiers - seine Hände verwandeln sich in Klauen und seine Augen... die einer Bestie... "Tala, wenn du nicht willst, dass ich dir jeden Zahn einzeln abbreche, schwingst du dein Hinterteil sofort herüber und fährst mit mir auf der Stelle zum Krankenhaus zurück", zischt er mit einer ihm untypischen kalten Stimme. Mich überkommt die Furcht. Das ist nicht Ray... das ist ein wildes Tier... was hat ihm Kai erzählt? Wie kann es sein, dass er überhaupt etwas erzählt hat? Das würde Kai nicht tun... nicht der Kai, den ich kenne... will er seine unausgesprochene Drohung wahr machen? Verhindern, was ich erbaut habe? Das wird er nicht schaffen können... niemals! Er ist zu schwach dazu... Du scheinst zu kuschen, verwirrt über die beängstigende Stimmung des Chinesen. Du stehst auf und richtest den Blick auf ihn. "Du willst mich zwingen?" Ray speit aus. Ich reiße die Augen auf. Er spuckt dir direkt vor die Füße, blanker Hohn steht in seinen Augen. "Du würdest ja bestimmt nicht freiwillig mitkommen wollen. Und ich habe kein Problem damit, dir die Fresse zu polieren, wenn es nur gut machen könnte, was du bei Kai zu verschulden hast, du Arsch!" Sie alle wechseln verwirrte Blicke hin und her. Hillarys Hand fährt zu ihrem Mund, sprachlos; Kenny verkriecht sich in die hinterste Ecke des Zimmers; Max lässt jegliche Überlegungen die beiden zu beruhigen im Ansatz fallen; Tyson steht einfach nur der Mund offen; Daichi weicht zurück... sie alle wissen nicht, was sie davon halten sollen und als der widerliche Name dieses Bastards fällt, scheinen sie den Halt zu verlieren. Auch ich verliere ihn. Wieder einmal hat es diese Missgeburt gewagt, sein Verhaltensmuster zu ändern und mich in den Wahnsinn zu treiben! Diese kleine Ratte wird es doch nicht wagen wollen, sich zu ändern! Ich werde ihn daran hindern... und ich werde mich für die Schmach vom letzten Mal rächen! Du kneifst die Augen zu blauen Schlitzen zusammen... "Ich komme mit, Ray...", zischst du und schnaubst. "Wir wollen auch mit!", bringt plötzlich Max hervor. Ray wendet sich ihm hastig zu und keift: "Nein!" Max reckt trotzig das Kinn empor. Sein stetiges Lächeln ist verschwunden, an seiner statt sieht man dort eine harte Linie, da er die Lippen aufeinander presst. Das Blut ist aus ihnen verschwunden. Seine blauen Augen blitzen vor Trotz. "Kai und Tala gehören zu uns - ich will wissen, weshalb zwei unserer Mitglieder es auf Spiel setzen, das Team zu entzweien!" "Das geht uns nichts an." Der Chinese richtet seinen Blick eiskalt auf mich. "Nur die beiden, Tala und Sakura - oder sollte ich Lucifiera sagen? Was ist dir lieber? Ich werde euch beide zu ihm bringen... ja, Tala, er will dich noch einmal sehen... dieses eine Mal." Er dreht sich um. "Kommt mit!" Sein herrischer Ton lässt mich zögern. Kai muss ihm alles gesagt haben... alles? Nicht nur von Tala? Sonst hätte er meinen Rufnamen nicht gewusst... aber, das kann er doch nicht gewagt haben! Dieser Junge hat hoffnungslos gegen mich verloren, den Krieg habe ich gewonnen, auch wenn er die letzte Schlacht für sich beanspruchen konnte! Ich habe gewonnen! Was erhofft er sich davon? Was will er? Er ist besiegt! Ich trabe ihm hinterher. Das entwickelt sich alles falsch... das ist ein Verlauf wie ein schlecht geschriebenes Skript für einen Film.*3 Die anderen bleiben zurück wie ein paar begossene Pudel. Das ist... so unwirklich. Ich hätte gedacht, dass Kais Seelenklempner mit uns sprechen würde, dabei aber dezent bleiben würde, sodass man Tala und mir nichts anhaben könnte... ich habe doch alles beachtet! Sorgsam geplant! Warum läuft dann alles schief? Ich hätte es beachten sollen, dass dieser kleine, widerliche Bastard neuerdings eine Neigung zu unvorhersehbaren Handlungen hat! Aber... wieso? Er spricht nie mit jemanden über etwas... und jetzt auf einmal? Jetzt spricht er einfach offen mit allen darüber? Nein... das darf einfach nicht sein! Niemals hat Ray das von Kai erfahren - hat er mit dem Psychiater gesprochen? Wenn ja, dann bin ich trotzdem am Arsch... ich hatte weg sein wollen, bevor Kai zurück aus dem Krankenhaus ist... nachdem der Psychodepp hier gewesen ist... zusammen mit dir... ich schiele zu dir herüber... alles ist versaut worden... aber so schnell gebe ich nicht auf... ich werde dafür sorgen, dass sich alles zum Guten wendet. Kai, in diesem Krieg bist du der Verlierer! I won't give up! *4 *********************************************************************** POV - Wechsel Tala Es war zu erwarten, dass du dies tust... tse, aber dass du es so früh sagst? Wie sehr musst du mich inzwischen hassen, dass du so einfach über deinen Schatten springst... Ich hätte das wirklich nicht erwartet. Und nun erlaubst du mir, dich ein letztes Mal zu sehen... das allerletzte Mal. Danach werden wir endgültig getrennte Wege gehen. Wahrscheinlich wirst du fortgehen... fort von mir. Ich habe Angst. Ja, das habe ich. Ich will dir nicht begegnen. Ich kann dir nicht unter die Augen treten - nicht in einem solch erbärmlichen Zustand. Aber es ist notwendig. Ich werde dich ansehen und wissen, dass ich dir einen Gefallen damit tue, mich nicht zu bekommen. Ich habe bloß Zweifel, in was das ausarten wird... Doch ich zögere nicht, Ray zu folgen, in das Auto einzusteigen und zu dir zu fahren. Ich kann nicht glauben, dass du es ausgerechnet dem kleinen Chinesen erzählen musstest... vielleicht... wäre ja möglich, dass du auch an ihm Gefallen findest und dir gleich noch ein Hintertürchen offen lässt, nachdem du mich endgültig abgeschrieben hast? Nein... Nein... das wäre nicht dein Stil. Ich schließe die Augen. Jetzt, in diesem beschissenen Moment, der sich so unwirklich merkwürdig anfühlt, versuche ich gehässig dir gegenüber zu sein... dabei weiß sogar ich , dass das alles meine Schuld ist. Aber wie wird das ausgehen? Was wird passieren, wenn ich dir noch einmal gegenübertrete, zusammen mit Sakura und Ray? Wahrscheinlich wird alles so enden wie in einer billigen Seifenoper. "Nur die beiden und Sakura - oder sollte ich Lucifiera sagen? Was ist dir lieber? Ich werde euch beide zu ihm bringen... ja, Tala, er will dich noch einmal sehen... dieses eine Mal." Warum gehen mir die Worte von Ray noch einmal durch den Kopf? Wahrscheinlich ist das so eine Ablenkungsreaktion meines Gehirns... aber - Moment. Das ist mir gar nicht aufgefallen... wieso hat Ray Sakura "Lucifiera" genannt? Ich habe das ungute Gefühl, dass ich hier Dinge erfahren werde, die ich lieber gar nicht wissen will... Bin weit gegangen, nicht am Ende... weiß nicht weiter erkenne meinen Weg nicht mehr verliere mich falle nieder... niemand hilft mir auf... du, das Ziel werde ich niemals mehr erreichen *********************************************************************** *1 Disturbed: "Stricken" so was von geil *____* -à[Übersetzung XD] Und ich weiß dass ich heimgesucht werde und dass ich dich nicht gehen lassen kann. Wenn das Herz erkaltet, gibt es keine Hoffnung mehr und wir wissen, dass ich gelähmt bin bei all dem, was du getan hast. Ich werde in den Abgrund rennen... *2 wieso nehme ich für so was immer Ray? Ô.o *3 tja, ist meine Story und da passiert, was ich will ô.O *4 Valentine, aber ich hab vergessen, wie das Lied hieß XD So, das war's auch schon wieder. ^^ Bitte jetzt nicht wundern - Tala fährt das Auto natürlich XD Ray ist ja ungefähr so alt wie Kai^^ Ich finde, zum Schluss hin wird es immer schlimmer -_____-° Kais POV geht ja noch... aber der Rest??? Bis denne de are Kapitel 10: Geboren aus Schwäche -------------------------------- Tag allerseits^^ *blush* Na ja, das Kapitel scheint doch besser angekommen zu sein, als gedacht ^//^" *drop* Titel: Geboren aus Schwäche Untertitel: Hass ist die Liebe zur Gewalttätigkeit; Liebe ist der Hass auf die Gleichgültigkeit... Kai POV Gleich wirst du hier sein... ich fürchte mich davor. Ich habe Angst, dass ich meine Maske nicht aufrecht erhalten kann und mich wie immer in dir verliere, obwohl ich weiß, dass du mich wieder von dir stößt. Ich hasse mich dafür... dass ich es nicht schaffe, dich endgültig aus meinem Kopf zu verbannen... aber ebenso hasse ich dich. Warum hast du mich so gefangen? Wieso? Nein... nein. Dich dafür zu hassen... nein, dafür schäme ich mich sogar... Swallow me and spit me out For hating you I blame myself *1 Warum habe ich bloß Ray gesagt, dass er dich herbringen soll? Das überlebe ich nicht... Seeing you it kills me now... *1 Ich bin doch auch so ein Idiot. Nur weil ich meinen Mund nicht halten kann und meine Gefühle nicht unter Kontrolle habe. Ich bin wirklich nicht mehr der Kai Hiwatari, der dir damals das Angebot gemacht hat zu uns zu ziehen. Es kommt mir so vor, als wäre das Jahre her... dabei sind es nur ein paar lächerliche Monate. Wie man sich in so kurzer Zeit so drastisch ändern kann... Oder bin ich schon immer so gewesen? Habe ich schon immer so auf Schmerzen reagiert? Eigentlich ist das doch egal... schließlich lebe ich im Jetzt und nicht in der Vergangenheit. Das habe ich inzwischen auch gelernt. Da gibt es eine klare Trennlinie... ich darf mich nicht in etwas hineinsteigern, das eh vergangen ist... Ich muss nach vorne sehen... einen Blick in eine Zukunft werfen, in der ich wirklich allein auf eigenen Füßen stehen muss. Und ich werde sie meistern, denn jetzt habe ich die Qual durchstanden, bin durch sie hindurch und ich bin gefasst auf die neuen Herausforderungen... auch wenn es mein eigener Weg ist - ich kann immer um Hilfe bitten, denn ich bin nicht der Einzige, der darauf angewiesen ist, also brauche ich mich dafür nicht mehr zu schämen... Bloß bin ich noch momentan auf meinen Knien... Whatever life brings I've been through everything and now I'm on my knees again But I know I must go on Altough I hurt I must be strong Because inside I know that many feel this way *2 Meine Gedanken drehen sich mal wieder im Kreis. Ich merke es schon. Ich drifte ab, versuche mich bloß davon abzulenken, dass du kommst, aber es wird eh nichts ändern. Und leider höre ich schon mehrere Stimmen vor meiner Tür... normalerweise kommt es mir immer vor wie eine Ewigkeit, wenn ich auf irgendetwas warte, aber dieses Mal habe ich mich so in meinen Überlegungen verloren, dass ich gar nicht mehr mitbekommen habe, wie die Zeit verronnen ist. Die Tür geht auf und in mir verkrampft sich alles. Ich sehe schon deine Umrisse. Eine kitschige Ohnmacht wäre jetzt irgendwie angebracht. Leider schlägt mein Herz viel zu wild, als dass ich für diesen Moment jetzt abklappen könnte, weil ich nichts mehr wahrnehme... ich hoffe bloß, dass niemand dieses laute Schlagen hört, wenn es mir doch in den Ohren dröhnt... *********************************************************************** POV - Wechsel Yuriy Ich zittere... das ist - alles so irreal! Ich komme mir vor wie in einem dieser schlechten Kitschfilme, die auf diesen Omakanälen laufen..., dass ich jemals live bei so etwas dabei sein würde, ich hätte ich auch niemals nur zu denken gewagt ! Und jetzt bin ich in so einer Situation gelandet, die diesen Seifenopern viel zu sehr ähnelt. Ich drücke vorsichtig die Klinke hinunter. Mir ist durchaus bewusst, dass Kungfuboy jede einzelne meiner Bewegung genauestens beobachtet. Ich hätte es nie zu glauben vermocht, dass er mich derart einschüchtern könnte... Ich atme tief durch und trete ein. Kurz bin ich geblendet, da die Sonne direkt durch die Fenster strahlt, doch dann gewöhnen sich meine Augen an die Helligkeit und ich blicke in dein blasses, steinernes Gesicht. Unwillkürlich beiße ich mir auf die Lippe. Dieses Schweigen wird mir die Nerven zerreißen. Ich höre über die dröhnende Stille hinweg, wie die anderen beiden eintreten, aber du verziehst nicht einmal eine Miene. Du starrst mich unverwandt an... ich kann kaum schlucken... es ist wie... an dem Tag als du zusammen gebrochen bist... wieder hämmern mir die Worte: "Du bist schuld!" im Kopf... ich balle die Fäuste, aber ansonsten rühre ich mich nicht. Ich weiß, dass du versuchst, in mich hineinzusehen, zu entdecken, was ich denke, aber es wird dir nicht gelingen... nein... Denn da wirst du nur Sünde erblicken... Das Feuer brennt und Flammen umhüllen dich meine Augen verwandeln sich in Tore sieh hinein und blicke in die Abgründe der Hölle... Plötzlich sprichst du und ich fahre zusammen: "Ich danke dir, Ray..." Mir richten sich die Nackenhärchen auf. Deine Stimme erfüllt den Raum und scheint darin zu verhallen, als hättest du nie gesprochen, aber ich höre sie flüsternd in meinem Kopf... Anstatt einer Antwort höre ich nur, dass Ray wieder aus dem Raum geht. Ich erstarre. Jetzt ist es soweit... jetzt wirst du mir deine letzten Worte entgegen schleudern... Wann darf ich endlich aufwachen? "Lucifiera...", sagst du und ich horche auf. Dein Blick hat sich von mir abgewandt und er richtet sich nun auf Sakura, die dich herausfordernd anstiert. "Ja, Burning Butterfly?", antwortet sie böse. Was - ist hier los? Wie nennen die sich? Ich schlucke schwer. Irgendwie entwickelt sich das anders, als ich eigentlich gedacht habe. Ich habe gedacht, dass du uns jetzt anschreist, aber... du bewahrst Ruhe und behältst deine Würde... ich fahre mir mit der Zunge über die trockenen Lippen... seit langem sehe ich wieder den Stolz und die Anmut in deiner Haltung und in deinen Augen... warum habe ich dir so etwas nur angetan? Du sagst eiskalt: "Ich will nicht vor Tala wiederholen, was ich dir schon einmal gesagt habe... ich will nicht, dass er erfährt, wer du wirklich bist, oder was du einmal getan hast. Du ebenso wenig. Aber wenn du vermeiden willst, dass ich es ausspreche, dann verschwinde. Befolge einmal in deinem Leben die Regeln des Last Refuge's und mische dich nicht mehr in meinem Leben ein..." Was redest du da? "Das ist mein eigenes Leben, was ich da lebe! Ich mische mich nirgendwo ein!" Ich verstehe kein Wort. "Wie kann man sich nur derart selbst belügen?" Was... das bist doch nicht du. Du klingst so herablassend... was haben sie... habe ich aus dir gemacht? Du warst schon immer überzeugt, in vielerlei Dingen besser zu sein als andere, aber nie hast... du dabei so hochnäsig geklungen... bei Gott, mir wird schlecht. "Halt die Schnauze, du Erpresser!" Sakura? "Geh." Und dabei klingt deine Stimme so herrisch und gebietend, dass ich vor mir sehe, wie sie gezwungen wird, dir zu gehorchen. Hättest du es auf diese Weise zu mir gesagt, wäre ich auch ohne zu fragen gefolgt... Ich kann einfach nicht glauben, was sich hier abspielt. Ich will - Sakura festhalten und dich fragen, was das Ganze soll, aber ich tue es nicht. Obwohl du da vor mir in dem Bett sitzt, kommt es mir so vor, als wäre ich derjenige, der gefesselt wäre. Du scheinst auf mich herabsehen zu können... in diesem Moment hast du den Blick deines Großvaters aufgesetzt, denn du weißt, dass ich dem nichts entgegenzusetzen habe... Vermutlich würde ich jetzt sogar salutieren wie damals, wenn du mir nur den Befehl gibst. Das artet zu einer wahren seelischen Folter aus, aber so hast du es wahrscheinlich geplant... Ich höre, wie die Tür zuklappt und wieder hängt die Stille zwischen uns... *********************************************************************** POV - Wechsel Kai Ich habe es geschafft... die Erste habe ich hinausgeworfen... ich fühle mich so schwach, ich muss mich zurücklehnen... aber das geht nicht, denn nun stehst du mir gegenüber, meinem größten Feind, denn du hast - und hier bin ich versucht zu lächeln - mir etwas Wichtiges gestohlen... trotz all der Wut, die ich dir gegenüber empfinde, kann ich nicht einfach übersehen, wie das Licht der Nachmittagssonne deine Augen leuchten lässt... diese gefrorenen Seen, in die ich einbrechen will und dann ertrinken, während ich erfriere... Aber ich muss meine Haltung bewahren. Du hast mir deutlich gemacht, dass du mich für meine Liebe abstoßend findest, nun kannst du mir eines nicht verwehren... ich will sehen, wie du deine Tat wahrhaftig bereust, denn einst war ich dein bester Freund und wenn du dich daran erinnerst, dann... wird es dir leid tun, mir das angetan zu haben... Ich schaffe es, meine letzten Kräfte aufzubringen, um dir geradewegs in die Augen zu sehen, dir einen jener Blicke von mir zu "schenken", die Max einst liebevoll "Deathglare" getauft hat, aber du bist unbeeindruckt. Oder tust du nur so? Ich weiß, dass ich dir trotz allem nicht egal sein kann... jedenfalls nicht als guter Freund egal. "Tala", beginne ich, doch da fährst du mir dazwischen: "Was sollte das? Warum nennt ihr sie alle ,Lucifiera'? Wer ist ,Burning Butterfly'? Warum holst du mich her? Ich dachte, du wolltest mich nie wiedersehen! Warum Ray? Was ist hier verdammt noch mal los? Willst du mich mit meinen Schuldgefühlen fertig machen?" Ich halte erschrocken inne. Nicht nur dass deine Stimme sich überschlägt, deine Augen blicken voller Wildheit unstet durch den Raum, als erwarteten sie, dass irgendein Kameramann aus der Ecke springt und dir erklärt, es wäre alles nur ein schlechter Scherz. So habe ich dich noch nie erlebt... heißt das, dass es dir wirklich nahe geht? Also antworte ich auf jede Frage sachlich und knapp: "Frage eins: Das ist ihr Nickname im Last Refuge ; ICH bin Burning Butterfly, das ist mein Nickname dort; ich habe dich hergeholt, um mir dir zu reden; ja, das wollte ich eigentlich; Ray ist dafür am geeignetsten; das wirst du gleich erfahren" - ich holte tief Luft - "ja, das habe ich vor, Yuriy." Du siehst mich mit einer bleichen Miene und leeren Augen an. Doch ich bleibe hart. Ich habe die Schnauze voll davon, dass du mich benutzt wie einen simplen Gegenstand und mich dann wegwirfst. Ich war dein Freund. Und jetzt? Hast du mich an ein Krankenhausbett gefesselt, was ich noch mehr hasse, als mein Leben mit Großvater in diesem Militärslager! Das bekommst es zurück... das bekommst du ZURÜCK! "Tala", presse ich vor Wut verkrampft hervor, "ich will das ein für alle mal aus dem Weg räumen... und du wirst mir nicht dazwischen reden! Ich weiß, dass du mich dafür verachtest, was ich dir entgegenbringe, was ich empfinde, aber ist das ein Grund, mich in den Wahnsinn zu treiben? Mir mein Leben zu nehmen? Mich zu zerbrechen und sich noch darüber lustig zu machen? Ist es das? Ist das ein Grund? " Ich atme heftig ein und aus. Ich muss mich zusammenreißen nicht zu schreien. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte an deinen Klamotten gezerrt, hätte dich geschlagen und dich gegen die Wand gestoßen. Ich kralle meine Finger in meine Leinenbettdecke... gutes, raues, ekelerregendes, tausendmalbenutztes schmutzig weißes Krankenhausbettlaken... es wird darunter leiden müssen... Du willst zum Reden ansetzen, doch ich zische: "Halt die Klappe! Halt deine gottverdammte Klappe - da kommt doch eh nur Scheiße raus! Tala... hast du alles vergessen? Ich bin einmal dein bester Freund gewesen! Bedeutet das gar nichts? Selbst wenn du mich für meine... Liebe hassen solltest, ist dieses Wort nicht mehr stark genug, um dich bereuen zu lassen? Dich zu entschuldigen? Ist dir das nichts mehr wert? " Im Theater hätte sich der Darsteller jetzt die Haare gerauft und angefangen zu flennen... aber diese Befriedigung gönne ich dir nicht. Spüre all diese angestauten Gefühle, die du erst hervorgerufen hast. Fühle sie, greife sie, mache sie zu einem Teil von dir und vergiss niemals, dass du mich als Freund verloren hast... Gib's auf... du kannst nicht mehr durchdringen, was schon zerstört ist. Versuch' zu sehen, öffne dein Herz für's schwarze Licht. Schaue das Antlitz eines Engels... der gefallen ist. Auf Erden gestürzt, um in deinen Armen zu landen, doch von ihnen fortgestoßen... um zu sterben... Du ballst die Fäuste... dort stehst du, verzweifelt und hilflos, so wie ich, wenn du die Nacht mit einer Frau verbrachtest... du kannst nicht fortlaufen, ich würde dich zurückholen, denn dem himmlischen Gericht entkommt niemand. Ich stehe als Richter und Ankläger vor dir, bin die Jury und die Zeugen, alles in einem und ich befinde dich für schuldig... schuldig im Sinne der Anklage... "Da- das ist...", höre ich dich flüstern. Du blickst nach unten, deine Haare versperren mir die Sicht auf deine Züge. "Ja?", hake ich nach, meine Stimme kälter als der Tod, der mir schon oft im Nacken saß. Dann hebst du deinen Blick, siehst mich ebenso hart an und sagst: "Das ist nicht wahr!" "Ach nein? Wenn dem so ist, warum hast du mir das angetan? Warum hast du dich so bescheuert verhalten, warum hast du es mir nicht einfach gesagt? Bist du zu feige, um mir ins Gesicht zu sagen, dass meine Gefühle dich anekeln? Bedeute ich dir etwa doch so viel, dass du mich mit diesen Worten nicht verletzen wolltest?" Allen Hohn, den ich aufbringen kann, lege ich in diese Sätze. Meine Aura ist durchtränkt von einem Gefühl des Unglaubens und der Verachtung. "Ist dir nicht klar, dass gerade diese bescheuerte Wahl von dir mir schlimmer zugesetzt hat? Wenn du es mir einfach gesagt hättest, hätte ich mich nicht so quälen müssen!" "Damit hättest du es doch wissen müssen!" Ich beiße mir auf die Lippe. Ja... das ist wahr... aber ich habe es nicht glauben wollen... ich habe nicht glauben können, dass du eine nach der anderen auf diese Weise nimmst, als wären sie nicht besser als billige Huren, die man an jeder Straßenecke findet... ich habe nicht wahr haben wollen, dass du mit mir nicht darüber sprichst, was dich bedrückt, denn da habe ich noch gedacht, dass... wir noch so etwas wie Vertraute wären... Freunde? "Ich", flüstere ich, "habe nicht glauben können... dass du wie ein Besessener so viele verschiedene nehmen könntest... ohne Grund... ich dachte, du würdest mit mir über dein Problem reden, weil ich... noch glaubte, ich wäre dein Freund..." Ich schlucke. "Aber da habe ich mich wohl geirrt." Ich blicke zur Seite. "Es wäre besser gewesen, wenn du nie zu uns gezogen wärst, oder wenn ich abgehauen wäre, sobald ich gemerkt habe, was ich..." - ich senke beschämt die Lider - "in deiner Nähe empfinde..." Ja, das ist die Wahrheit. In Wirklichkeit ist es doch meine Schuld. Ich bin doch immer Schuld. Wann war das mal nicht so? Ich hätte mir einfach keine Hoffnungen machen sollen. Das war falsch. Ich hätte gehen sollen, nachdem ich dich das erste Mal mit einem Mädchen gesehen habe. Es ist ein Fehler gewesen, danach weiterhin an dir zu hängen. Und dich nicht sowohl geistig als auch körperlich nicht zu verlassen... Warum also rede ich dir Schuldgefühle ein? Du bist doch gar nicht verantwortlich... ich bin es, ich ganz allein. Ich habe mich geritzt, ich bin in eine Schmerzenswelt geflohen, ich habe getrunken, gehungert und mich mit den falschen Leuten abgegeben. Das habe ich alles von mir aus getan. Du hast mit all dem nichts zu tun... "Kai", sagst du, und ich zucke zusammen. Mir wollen Tränen in die Augen treten, aber ich verhindere es wie schon so oft... diese alte, vertraute Weise... der Klang, diese merkwürdige Aussprache... diese seltsame Betonung auf dem ,I', wie nur du sie hinbekommst... so hast du mich früher in der Abtei immer gerufen... wenn wir uns gegenseitig trösteten, hast du mir auf diese Art meinen Namen beruhigend zugeflüstert... daran hängen so viele Erinnerungen... warum bist du so grausam, und rufst mich jetzt so? Ich kann dich nicht ansehen... das bringe ich nicht fertig. Ich spüre, dass du näher kommst, doch ich rühre mich nicht. Ich starre auf meine Hände. Man hat inzwischen die Bänder gelöst, ich kann sie wieder frei bewegen... mein komischer Kittel aus dem Krankenhaus besitzt keine langen Ärmel... ich sehe auf die bandagierten Unterarme herab, unter denen sich das Ausmaß all meiner Verzweiflung befindet... die Markierungen, die Brandzeichen... einer Tätowierung gleich... erst jetzt merke ich, dass die Narben mich selbst verspotten und keine Trophäe darstellen, wie ich immer gedacht habe... sie symbolisieren keine überstandene Qual, sondern verhöhnen das Leid, auf das sie zurückzuführen sind... ja, als verspotten sie mich. "Kai", wiederholst du. Deine Stimme ist lauter, du bist wahrscheinlich direkt vor mir, aber ich kann und will dich nicht ansehen. Dann würde mir bloß wieder klar werden, dass ich ein Versager bin. Eigentlich habe ich dir Schuld zusprechen, habe dich fertig machen wollen und dich danach aus dem Zimmer jagen wollen, während ich dir verächtlich hinterher lache, aber dazu wird es nicht kommen... denn ich bin der, der verloren hat... Das Recht. Doch plötzlich spüre ich nur noch deine Hände auf meinen Schultern, heftig drücken sie mich zurück in die Kissen, ich keuche auf, will dich anschreien, doch da liegen hart deine Lippen auf den meinen... *********************************************************************** *1 Kelly Clarkson: "Behind these hazel Eyes" ^___^ *2 Creed: "Don't stop dancing" *______* *muahahahaha* HIER breche ich ab^^ warum tut das Tala? Aus Mitleid? Aus Liebe? Weil er es einfach will? Er hat keine Ahnung? Tja - das werdet ihr beim nächsten Mal erfahren XDDDDDD Dat Are-Vieh Kapitel 11: Nur einmal einen Fehler begehen... ---------------------------------------------- Tagchen, ich habe hier das elfte Pitel^^ Ich gebe ehrlich zu, vor einigen Änderungen war es in die Kitschszene abgerutscht - aber dank solcher Wörter wie "Bitterkeit" und "Verachtung" hört sich die einst kitschige Rede doch schon besser an... finde ich zumindest. Ihr könnt ruhig mich dafür anschreien, wenn ihr meint, dass ist immer noch zu schmalzig xD Ich habe da kein Problem mit. Dann weiß ich wenigstens, was ich für die Zukunft zu unterlassen habe XDD Aber ich finde, ich habe es noch gerettet^^""" so halbwegs... oder doch nicht? Ôo? Hilfe ^^" Dass der Anfang wie das Ende vom letzten Kapitel klingt, ist vollkommen beabsichtigt!!! Titel: Nur einmal einen Fehler begehen... Yuriy POV "Ich", flüsterst du, "habe nicht glauben können... dass du wie ein Besessener so viele verschiedene nehmen könntest... ohne Grund... ich dachte, du würdest mit mir über dein Problem reden, weil ich... noch glaubte, ich wäre dein Freund..." Ich sehe dich schlucken. "Aber da habe ich mich wohl geirrt." Du blickst zur Seite. "Es wäre besser gewesen, wenn du nie zu uns gezogen wärst, oder wenn ich abgehauen wäre, sobald ich gemerkt habe, was ich..." - mit gesenkten Lidern - "in deiner Nähe empfinde..." Bei Gott... ich spüre diese Leere in mir, aber die Scham brennt auf meinen Wangen. Ich komme mir so bescheuert vor. Das ist doch alles nicht wirklich. Ich habe so viel zu verschulden... selbst wenn ich meine Seele verkaufe - das kann ich nicht zurückzahlen. Du schweigst und ich sehe, wie du nachdenkst. Dein Gesichtszug verändert sich, an deiner traurigen Miene erkenne ich, dass du wieder einmal alle Last zu dir ziehen willst. Wie immer. Doch dieses Mal bin ich es, der alles falsch gemacht hat. Ich sage leise deinen Namen, so wie ich dich immer gerufen habe, auch damals. Ich sehe an deinem Zusammenzucken, dass du dich erinnerst. Du hast es schon immer gemocht, wenn ich deinen Namen so ausgesprochen habe, wenn ich den Klang verändert habe, für dich allein... wahrscheinlich hat das schon den Grundstein für dieses Desaster gelegt... Ich komme näher, doch du siehst mich nicht an. Dein Pony legt sich über deine Augen, ich erblicke bloß Schatten. Du starrst bloß auf deine Hände. Und auf deine Arme... Ich sage noch einmal: "Kai." Aber du bewegst dich keinen Millimeter. Du sitzt da wie erstarrt und ich komme immer näher. Ich weiß, dass das, was ich vorhabe, falsch ist, ich würde dich damit weiterquälen, aber ich kann nicht anders. Dieses Bild, wie du hier sitzt, mit von der Nachmittagssonne leicht beschienenen, hellen Wangen... schöner, als jeder Maler es auf die Leinwand bringen könnte, realer, als jeder Fotograf es auf Bild fangen könnte... Erlaube mir noch eine Sünde, mein reiner Engel... denn das ist der wahre Himmel... Du reagierst nicht, doch das ist jetzt egal. Es zieht mich, ich will es... mehr als ich irgendetwas je gewollt habe... Ich packe deine Schultern und zwinge dir meine Lippen auf. Ich spüre deine Überraschung, den Schock darüber, was ich tue, doch das tritt in den Hintergrund, denn du hattest den Mund leicht geöffnet und ich schmecke dich... und ich hatte recht... heiß wie Feuer und ein Geschmack wie Eis, trotz deiner Wehr halte ich dich, denn diese letzte Schandtat will ich genießen... *********************************************************************** POV - Wechsel Kai Ich bin zu überrascht, um reagieren zu können, ich spüre nur dein angenehm schweres Gewicht auf mir, deine groben Hände, die mich in die Kissen drücken. Es raubt mir den Atem, deine Lippen versiegeln meinen Mund... Und ich bin dem Schreien nahe. Wieso tust du mir das an? Soll das eine Art Trostpflaster darstellen, weil du mich endgültig verlässt? Weißt du nicht, dass mich das nur noch mehr zu dir ziehen wird? Bist du so grausam? Ich balle meine Hände zu Fäusten... meine Nägel bohren sich unter die Haut und es beginnt zu bluten. Schlag zu! Aber... dein Mund... ich hasse es, ich hasse es! Denn ich kann nichts dagegen tun... ich kann mich nicht dagegen wehren, ich will es selbst zu sehr... und deshalb erwidere ich, lasse deine Zunge ein und fühle, dass ich kapituliert habe... du hast gewonnen... so sanft, dass es schmerzt; so süß, dass die Säure meinen Mund verbrennt. Mir schwindelt... all das... ist nichts weiter als ein Tropfen auf dem heißen Stein... und wenn du aufhörst, werde ich verdursten müssen... nein, verhungern, denn dieser Kuss weckt einen Hunger in mir, den ich schon so lange unbeachtet bei Seite geschoben habe... und jetzt, bei jeder Berührung deiner Zunge mit meiner, bei jedem leichten Knabbern in die Lippe, wird er größer... ich will mehr... Aber... Du hörst einfach auf. Schlag zu! Nein... bitte nicht. Dein Gesicht vor mir, ich merke es, obwohl ich irgendwann die Augen unbewusst geschlossen habe, um mich deinen Lippen zu ergeben... aber selbst so spüre ich, wie nahe du bist... dein Mund verharrt nur wenige Millimeter vor meinem und sobald du anfängst zu sprechen, werden sie sich wieder berühren und dann... garantiere ich für nichts. Mir brennt die Scham und das Verlangen auf den Wangen. Du wirst es sehen, und dafür schäme ich mich noch mehr. Deine Hände lassen von meinen Schultern ab, du entfernst dich, doch damit ist es nicht getan. Plötzlich reißt du mich hoch und drückst mich an dich, als... als wolltest du mich nie wieder loslassen. Erschrocken öffne ich die Augen. Ich finde mein Gesicht vergraben in deinem Nacken vor, umgeben von deinen Haaren, nicht doch... ich rieche es. Der Duft von Kiefernwäldern. Du flüsterst verbittert: "Ich bin so ein grausamer Mensch... ich weiß, dass du mir nie verzeihen kannst, aber bitte, hör' mir zu! Nur dieses eine Mal, dann werde ich schweigen." Meine Hände verkrampfen sich... bereit dein Gesicht zu zerkratzen. Ich zittere. Du zerquetschst mich beinahe, aber deine Wärme und der Geruch! Das ist noch angenehmer, als ich mir vorgestellt habe... ich nicke langsam. Und ich hoffe, dass du mich während deiner Rede nicht loslässt. Ich muss es nutzen, bevor du mich verstößt... bevor du höhnisch erklärst, dass du mich eben nur noch ein weiteres mal leiden sehen wolltest, weil ich mir Hoffnungen des Kusses wegen mache. "Ich bin so bescheuert... ich dachte... ich dachte, wenn ich dir ein schlechtes Bild von mir gebe, Kai, dann würde es dir leichter fallen, mich zu vergessen..." - du lachst hart und mit einer Spur Hoffnungslosigkeit auf - "Ich bin nicht gut für dich. Ich würde dir nur schaden, verstehst du das nicht? Spätestens nach diesem Vergehen müsstest du es doch gemerkt haben... ich war so dumm. Ich hätte wissen müssen, dass es dich treffen würde. Immerhin dachte ich, dass ich dich kenne... das habe ich einmal geglaubt. Ich habe mich getäuscht und jetzt hasst du mich... und das wollte ich zwar, aber... aber nicht auf diese Weise! Ich wollte, dass du mich verachtest und mich danach aus dem Kopf schlägst... und dann sollte alles so wie früher werden, aber... so ist es nicht gekommen. Alles ist schief gegangen. Und ich bin Schuld", zischst du selbstverächtlich. Ich kann dir kaum folgen. Schlecht für mich? Nicht gut für mich? Was willst du mir denn damit sagen? Doch du wisperst heiser weiter: "Ich dachte, ich würde das Richtige tun. Um deinetwillen. Ich hätte dir nur geschadet - ich weiß doch, wie viel Wert du auf dein Ansehen legst... ich hätte, dir alles nur zerstört." Deine Stimme klingt so hart, kalt und erfüllt von Zorn... auf dich selbst. "Ich hätte dich zum Gespött gemacht... ich wollte nicht, dass man wegen mir schlecht über dich spricht... ich wollte nicht, dass du dich meinetwegen schämst... und du weißt, wie wir erzogen wurden..." Yuriy... was redest du da? Was setzt du da voraus? Aber das hieße ja, dass du... "Du musst mir nicht verzeihen, Kai... ich weiß, das ist zuviel verlangt... aber du sollst wissen, dass ich das getan habe... weil ich dir in deinem Ansehen nicht schaden wollte... und ich - ich habe noch immer die Worte von deinem Großvater im Ohr gehabt, was er über Homosexuelle gesagt hat. Wie billig, ich weiß, aber es", hier kicherst du wieder verbittert auf, es klingt fast wahnsinnig, "... es hielt mich zurück... und ich wollte dir nie irgendwie Schaden zufügen... dafür..." Du drückst mich plötzlich fester. Und ich bin gezwungen, ganz genau hinzuhören. Beinahe schon selbsthassend sagst du leise: "Dafür empfinde... ich zu viel... für dich." Das ist nicht wahr. Das ist jetzt echt nicht wahr. Wo - wo bleibt es? Los, komm schon, erzähle mir nicht, dass du das ernst meinst. Das ist doch bloß wieder einmal eine deiner Maschen, um mich noch mehr fertig zu machen, oder? Los, wo ist die versteckte Kamera? Du meinst das nicht ernst... Bitte, sag es. "Und das meine ich ernst..." Nein! Nein, nein, nein! Nicht, höre auf damit! Ich schmiege mich fester an dich. Das ist alles nur ein Traum. Ich träume das bloß... ich will diesen Traumtala nicht weggehen lassen... er empfindet etwas für mich, er liebt mich , aber in der Wirklichkeit sieht es anders aus. Der echte Tala hasst mich, in meinen Wünschen will er mich. In meinen Träumen entschuldigt er sich und gehört mir... Ich flüstere: "Ich muss aufwachen..." Da löst du dich, zwingst mich dazu, dich anzusehen. "Das ist kein Traum, bitte, Kai! Das ist alles wahr! Ich weiß, ich bin ein Arschloch, aber... bitte mach' meine Bemühungen nicht zunichte, indem du dir einredest, dass das alles nicht real wäre!" Ich starre dich an. Wenn das wahr ist... wäre, wieso fühle ich dann nichts? Wieso erscheint alles in mir wie betäubt? Müsste ich nicht wütend sein, in Rage geraten und auf dich einschlagen wollen? Müsste ich dich nicht anschreien und dir sagen, dass du verschwinden sollst? Warum tue ich dergleichen nicht, wenn das hier angeblich kein Traum ist? Warum komme ich mir so leer vor? "Kai, ich will keine Verzeihung von, aber ich will, dass du... verstehst!", sagst du verzweifelt. "Dass du weißt, dass das alles wahr ist, dass ich dich wirklich... liebe. Auch wenn das alles... so neu für mich ist."*2 Das wird immer abgedroschener. Haben die Ärzte mir irgendetwas ins Trinken getan, irgendein Medikament, das wie eine Droge wirkt und ich jetzt Halluzinationen habe? "Kai, könnte sich ein Traum... so anfühlen?" Und da... küsst du mich wieder. Ich erschrecke, zucke innerlich zusammen. In meinem Kopf schreit es auf, ich solle dich wegstoßen, Vergeltung fordern, aber mein... mein Körper drängt sich gegen dich, mein Herz ruft, dass ich dich gewähren lassen solle. Ich fühle mich zerrissen... während deines Kusses seufze und schluchze ich auf, ich will heulen, und ich kann nichts Anderes tun als zu entgegnen, den Kuss zurückzugeben und immer mehr zu fordern... das ist falsch... mich küsst der Mann, wegen dem ich hier liege, aber... es ist auch die Person, die ich trotz allem liebe... ich kann dich nicht hassen, nicht mehr. Du hast mich an dich gebunden, hast mir ein Halsband umgelegt und du hältst die Leine sicher und fest. Ich gehöre dir, ich werde nie wieder irgendjemand anderen so lieben können... Trotzdem ist es falsch, dass ich dich einfach so gewähren lasse, ohne Rache einzufordern... aber einmal in meinem Leben will ich einen Fehler begehen... einmal etwas verkehrt machen und die verbotene Frucht davon genießen... und das ist der Grund, weshalb ich mich zurücklehne, meine Arme um dich schlinge, die befreit worden sind, und mich an dir fest halte. Wenn ich schon in dir ertrinken muss, dann sollst du mit mir untergehen.*3 *********************************************************************** POV - Wechsel Yuriy Jetzt ziehst du mich zurück! Was soll das? Wieso legst du deine Arme um mich? Willst du... willst du dich an mich rächen, indem du mich glauben machst, du hättest mir verziehen, um mich dann fortzuschicken? Selbst wenn dem so ist... dieser Kuss gehört auf ewig mir und ich werde nie wieder... niemals wieder es so genießen wie jetzt... Ich würde danach mit Freuden eine Klippe runterspringen, nur weil... weil... ich weiß nicht, es zählt nur, dass in diesen Moment noch einmal unsere Münder eins sind. Und du drückst mich an dich und ich... ich bin sogar versucht, noch viel weiter zu gehen, diesen Moment auszukosten, indem ich dir die Kleider vom Leib reiße, aber... das kann ich dir nicht antun. Nein, ich will dich nicht noch mehr verletzen... Doch gerade, als ich das Spiel unserer Zungen zum entscheidenden Sieg für mich bestimmen will, unterbrichst du unseren Kuss. Ich weiß nicht, was ich tun soll, also stütze ich meine Hände neben deinen Kopf ab und schaue auf dich herab... deine Haare rahmen dein Gesicht. Deine Augen... sie glänzen! Du legst deine Hände an meine Brust und drückst mich weg. Wa- Jetzt... weiß ich, dass du es mir zurückgeben wolltest... Doch du richtest dich auf; du packst mein Gesicht mit beiden Händen und ziehst mich nahe zu dir. Ich bin gezwungen in deine roten Augen zu sehen, ich sehe in ihnen das Feuer, von dem ich geglaubt habe, dass es niedergebrannt sei... "Tala...", sagst du leise und mit zusammengekniffenen Augen, sodass mir ein Schauder über den Rücken läuft. "Ich kann... verstehen lernen, ich kann mich in vergeben versuchen, aber vergessen? Das, was geschehen ist, hat mich gezeichnet. Ich bin... nicht mehr derselbe."*4 Ich packe eine deiner Hände und küsse flüchtig die Handinnenseite. "Ich auch nicht." "Ich - ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll..." Ich sehe dich an. Du bist unsicher, auch wenn du deine Haltung bewahrst, aber das sagt mir dein Satz nur allzu deutlich. Ich werde dir keine Lösung geben können, aber ich werde dir eine Variante anbieten. "Kai, ich... weiß, dass du es nie vergessen wirst. Wenn du mich trotz allem nimmst... dann schwöre ich, dich nie wieder zu verletzen - selbst wenn ich mich wie ein Sklave verhalten muss." Ich stehe auf, lasse von dir ab. "Aber wenn du mich nicht mehr willst - was ich sehr gut verstehen kann - dann werde ich es hinnehmen und ich werde ausziehen, damit du... meinen Anblick nie wieder ertragen musst." Du scheinst etwas sagen zu wollen, doch ich fahre dazwischen: "Ich gebe dir natürlich Zeit... wenn du wieder daheim bist, sagst du es mir..." Damit drehe ich mich um, und verschwinde aus dem Zimmer, nicht ohne mein Herz in deine Hände zu legen... Gib Acht, die Verantwortung zu verweigern ist manchmal schwerer, als sie selbst zu tragen... *********************************************************************** Zusammenfassung: I wanna love you but I'm better of touch I wanna hold you but my senses tell me to stop I wanna kiss you but I wanna to much I wanna taste you but your lips are filled with poison Your poison running through my veins You're poison... I don't wanna break these chains You're poison... *1 *********************************************************************** *1 "Poison" von... Scheiße, ich hab' vergessen, wie die hießen!!! XDDDDDDDDD nyo, die Coverband hieß aber Groove Coverage XD *2 irgendwie klingt das doof... ich wollte eigentlich bloß einen Rückbezug auf das Kapitel "Zerbreche und erkenne" machen (wegen der Sache mit den "neuen Dingen" und den "alten") irgendwie scheint das nicht so gelungen uú - nya, wollte es aber drin haben, denn vieles, was ich einmal erwähne, wird irgendwann wieder aufgegriffen^^ *3 ich sag' euch ehrlich, dass das mein Lieblingssatz ist *___* *4 ahhhhh!! XDDDD ich habe "dieselbe" schreiben wollen... -.- Mensch, ich habe Kai schon so weiblich gemacht, dass ich bei ihm beinahe die weibliche Form hinschreiben will XDDDD Ich dachte mir, dass es ein bisschen kurz war, deshalb: Hier ein Ausschnitt für das 12. Kapitel^^: Wenn ich dich nehme, werde ich dann nicht immer Angst haben müssen, dass du dein Versprechen brichst und ich wieder leide? Werden mich die Erinnerungen nicht jede Nacht verfolgen und mir vor Augen führen lassen, wie grausam du sein kannst? Und was wäre mit Lucifiera? Und wenn ich dich ablehne... werde ich mich dann vor Sehnsucht verzehren, da du mir mit deinen Küssen einen heißen Vorgeschmack auf das gegeben hast, was noch folgen könnte? Ich habe feststellen müssen, dass ich dich nicht hassen kann... würde ich dann nicht vergehen, weil ich weiß, dass du mich liebst und du trotzdem nicht bei mir bist? Egal, welche Wahl ich treffe - ich werde nie Ruhe finden können. Ich bin damit verflucht, nie Frieden zu finden. Das wäre dann Kais POV ^^v Dat Are-Vieh Kapitel 12: Bei deinem verfluchten Blute... ------------------------------------------- Tagchen^^ Sorry, dass es so lange gedauert hat >.< Titel: Bei deinem verfluchten Blute... Kai POV Du bist weg. Du lässt mich hier sitzen und mich eine Entscheidung treffen, die schwerer wiegt als alles andere, das bisher auf meinen Schultern ruhte. Ich habe Angst unter der Last zusammenzubrechen... egal, wie ich mich entscheide, letztendlich werden mich die Erinnerungen immer begleiten... Wenn ich dich nehme, werde ich dann nicht immer Angst haben müssen, dass du dein Versprechen brichst und ich wieder leide? Werden mich die Erinnerungen nicht jede Nacht verfolgen und mir vor Augen führen lassen, wie grausam du sein kannst? Und was wäre mit Lucifiera? Und wenn ich dich ablehne... werde ich mich dann nicht vor Sehnsucht verzehren, da du mir mit deinen Küssen einen heißen Vorgeschmack auf das gegeben hast, was noch folgen könnte? Ich habe feststellen müssen, dass ich dich nicht hassen kann... würde ich dann nicht vergehen, weil ich weiß, dass du mich liebst und du trotzdem nicht bei mir bist? Egal, welche Wahl ich treffe - ich werde nie Ruhe finden können. Ich bin damit verflucht, nie Frieden zu finden. Ich starre auf meine Hände... auf die Finger, die kurzzeitig dich an mich gedrückt, die heimlich über den Rücken gestrichen, die unbemerkt an deinen Haaren gespielt haben... Vorsichtig, als könnte er zerbrechen, führe ich meinen Zeigefinger zu meinen Lippen. Ich ziehe sie nach... du hast sie berührt, noch immer sind sie leicht feucht... ich lecke mit meiner Zunge darüber... dein Geschmack haftet noch immer an ihnen. Ich schließe die Augen und erinnere mich daran, wie du sanft aber nachdrücklich Einlass verlangt hast, wie du mich aufgefordert hast, deine Zunge mit meiner zu umschlingen... ich spüre, wie die Röte in meine Wangen steigt. Und Hitze wallt in mir auf... dieser Hunger wird nie gestillt werden können, von niemanden, außer von dir... Aber wie soll ich wählen? Wie soll ich eine rechte Entscheidung treffen? Meine Augen sind leicht geöffnet, ich starre auf die weiße Wand vor mir. Punkte tanzen auf ihr, verwirren meinen Geist. Schicksal ist grausam. Es hat dich dazu gebracht, mir einen Appetitanreger hinzuwerfen, den ich auch noch gedankenlos angenommen habe... und jetzt bin ich süchtig. Ich will mehr... was für ein Köder... du hast mich wirklich an der Angel. Aber schaffe ich es, mich loszureißen? Oder wirst du mich einholen? Herrgott im Himmel, ich weiß es einfach nicht! Ich sollte dieses Bohren lassen... ich kann doch eh nie die absolute Wahrheit erkennen... außerdem schadet es nur meinem Schädel. Töte mich, dann häute mich, nage das Fleisch von meinen weißen Knochen, verbrenne mich, und verstreue mich in alle Winde, denn im Tod will ich die Wahrheit sehen... *1 Ich lehne mich zurück. Der Geruch von Destilliermittel dringt mir in die Nase, als ich mein Gesicht ins Kissen drücke. Dieser widerliche Duft ist mir schon so vertraut, dass ich mir kaum noch vorstellen kann, ohne ihn abends einzuschlafen. Ich hasse ihn, er verursacht bei mir einen Brechreiz, aber gleichzeitig geht es ohne ihn nicht mehr. Genauso wie mit dir. Stopp! Ich werde jetzt nicht darüber nachdenken. Ich werde jetzt nicht über die Entscheidung reflektieren... ich werde mich nicht mit dir beschäftigen! Ich habe noch genug Zeit, immerhin muss ich vorher noch Reha machen. Das wird noch lange dauern, da mein Körper noch sehr geschwächt ist. Ich habe ja noch immer nicht gegessen, wie soll ich da das Fleisch auf die Rippen bringen, und die Übungen machen, um die Muskeln wiederaufzubauen? Aber ich kriege dieses eklige Zeug einfach nicht runter... Doch ich muss. Ich muss es tun für mich, für dich, für die anderen. Damit ich schneller zurückkomme, um dir meine Antwort zu geben, wie auch immer sie dann ausfallen wird... nein, ich fange ja schon wieder damit an. Zurück jetzt, Kai. Ich werde mich zwingen müssen. Die anderen machen sich bestimmt Sorgen... ja, bestimmt. Sie tun es, im Gegensatz zu vielen anderen Menschen... sie kümmern sich noch. Für sie, die mir immer unbewusst zur Seite standen, werde ich mich bemühen, egal wie viel Überwindung es mich kosten wird. Ich habe für sie gesprochen (*2), jetzt werde ich für sie meinen Körper retten. Als geringen Beweis meiner Dankbarkeit... Ihr habt mich sprechen gelehrt, ihr habt mir gezeigt, das Wichtige zu sehen... ihr lehrt mich zu leben in einer Welt, in der man nur sterben kann... Plötzlich stürmt jemand in mein Zimmer. Ich sehe Ray vollkommen wütend vor mir stehen. "Was fällt diesem Tala ein, einfach zu verschwinden? Und Sakura ist auch einfach abgehauen!" Er kommt näher. Ich sehe die Empörung in seinen goldenen Augen und in seiner Haltung. Doch sie verschwindet, sobald er mir ins Gesicht sieht. "Kai?" "Ray... es ist alles gut, mach' dir keinen Kopf." Er versucht mich auszufragen, doch ich antworte ihm nicht. Er würde es nicht verstehen. Ich starre bloß aus dem Fenster, wo die Sonne schon dem Horizont entgegensieht. Er braucht es nicht wissen... noch nicht. Noch sei es mein süßes Geheimnis mit dem bitteren Inhalt. Meine einmalige Sünde... "Ray?", frage ich nach einer Weile, als er aufgehört hat zu reden. "Ja?" "Bitte, kläre die anderen auf, aber... lasse Tala und Sakura aus dem Spiel. Mach' meinetwegen Andeutungen, aber ich will das selbst regeln, wenn ich wieder zuhause bin. Tust du das für mich?" Er kann es mir gar nicht verwehren. Ich weiß nicht, wie ich das mache, aber manchmal kann ich doch ziemlich überzeugend wirken. Vielleicht liegt es an meinem Gesichtsausdruck, den niemand etwas abschlagen kann... Er nickt und ich lächle schwach. Ich weiß nicht, wie es auf ihn wirken muss - erleichternd, dass ich es fertig bringe? Oder erschreckend, weil mein Gesicht noch eingefallen ist und meine Augen tiefer in den Höhlen liegen? Egal, wie die Antwort lautet... sicher ist, dass er mit einem Lächeln und mit einer versteckten Träne verschwindet. Er wird Max, Tyson, Hillary, Daichi und Kenny wahrscheinlich alles sagen, aber mir soll es recht sein. Sie werden dich verantwortlich machen, aber du wirst dich trotzdem nicht abbringen lassen. Du wirst warten, auf mich... Dieser Satz lässt es in meinem Magen rumoren und mir legt sich eine sanfte Röte auf die Wangen. Du wirst warten, ganz allein auf mich... Dieses Mal habe ich dich in der Hand und diese Macht gefällt mir. Ich seufze und schließe die Augen. Warte es ab, Kai. *********************************************************************** POV - Wechsel Lucifiera (Zeitsprung zurück) Ich renne weg von diesem Zimmer. Ray versucht sich mir in den Weg zu stellen, aber ich stoße ihn fort und ignoriere seine Rufe. Auch die Krankenschwestern, die aus meinem Weg springen, und mir hinterher schreien, dass ich in einem Krankhaus nicht rennen könne, sind mir egal. Kranke, Besucher, Angestellte - sobald sie nicht weggehen, renne ich sie um. Ich laufe einfach bloß fort von dem Szenario, das sich mir da geboten hat. Ich werde niemals zurückkehren können. In diesem Moment wirst du es Tala erklären, du wirst ihm alles sagen, du Monster! Ich spüre, wie die Wut mir die Kehle zuschnürt... ich kann nicht atmen. Ich keuche, die Luft brennt in meinen Lungen während meines Laufs. Ich fühle einen unerträglichen Schmerz in der Bauchgegend... Seitenstechen. Ich springe die Treppenstufen hinunter. In meinem Knöchel zieht es drastisch, aber ich missachte es. Solange ich hier nicht raus bin, darf ich mich nicht ergeben! Da ist die Eingangstür! Ich stürme darauf zu. Ich stoße sie mit aller Macht auf, werfe mich regelrecht dagegen. Eine Oma fasst sich vor Schreck ans Herz, als ich plötzlich um die Ecke gerannt komme. Mein Atem geht pfeifend, zischend eher, es hört sich an wie ein leises, hohes Schreien, sobald ich ihn ausstoße. Der Schmerz vergrößert sich. Es brennt, es kratzt, es raubt mir den Verstand! Meine Lunge ist so trocken, geschunden, wund gescheuert, doch erst als ich weit genug weg bin, um das Gebäude nicht mehr sehen zu können, lasse ich mich gegen eine Wand prallen... meine Finger schaben über den rauen Verputz, meine Fingernägel krallen darüber, an einem Ziehen spüre ich, dass einer abbricht, und ich ritze mir die Fingerkuppen auf, sodass sich zehn parallele, rote Spuren die weiß getünchte Wand entlang ziehen... Ich presse mein Gesicht dagegen, reibe hart die Zähne aufeinander, sie knirschen... Die Wand kratzt meine Wange auf... Es kann nicht sein... ich habe alles geplant, habe mir alles zurechtgelegt! Ich habe dich lange genug beobachtet, um zu wissen, wie du dich normalerweise verhältst! Wieso hast du dich so geändert? Wieso ist das passiert? Ich habe doch Fehlkalkulationen eingeplant! Das ist nicht fair! Ich habe es gehabt! Ich habe alles gehabt! Ich will das nicht aufgeben! Es gehört mir, mir, mir! Ich gebe es nicht her! Ich will es nicht hergeben... Niemals gedacht, dass du auferstehen könntest... du bist tot gewesen, lagst leblos in meinen Armen. Doch da stehst du - in neuer, starker Pracht. Dein Anblick, so schrecklich schön, dass ich es nicht ertragen kann... Ich wende mich ab, schaue nicht in die brennenden Augen... doch ich komme wieder... und dann nützt dir alles Feuer nichts mehr. Dein Strahlen wird vergehen und mein dunkles Leuchten wird über dich kommen... Du hast es nicht verdient... Tala gehört mir... ich habe allen Grund dazu, ihn an mich zu binden! Ich hämmere mit der Faust auf die Wand ein, sodass sich die Haut schält und rohes Fleisch darauf tritt. Blut spritzt, tränkt die weiße Mauer und befleckt mein Gesicht und der Schmerz droht überhand zu gewinnen, um mich abzuhalten, doch ich haue weiter darauf ein... immer weiter, denn nur der Schmerz wird mich wach halten, mich vor der Ohnmacht abhalten. Und währenddessen entlockt sich meiner Kehle ein Schrei, in dem alle Qual der Welt liegt, aller Hass vereint... Diesen Schrei stoße ich nur für dich aus, Burning Butterfly. Höre ihn, möge er dich in deinen Träumen verfolgen! Hiermit verfluche ich dich! Werde wahnsinnig und höre nie wieder etwas Anderes als meinen Schrei! Jetzt bin ich noch geschwächt, aufgrund deiner neuen Kraft, aber bald werde ich noch einmal von vorn anfangen... Bald bin ich wieder in Ordnung... bald. Und dann ist nichts mehr vor mir sicher. Ich lächle zufrieden und mein Schrei verwandelt sich in ein Lachen, ein unbändiges Lachen, indem alle Bösartigkeit, die sich gegen dich richtet, befindet. You said you read me like a book, but the pages are all torn and frayed. *3 Ja, du hast gesagt, dass du mich kennen würdest, dass du alles über mich weißt, da du nachgeforscht hast, aber das stimmt nicht, mein kleiner, brennender Schmetterling. Ich werde dir deine Flügelchen ausrupfen und dir die Beinchen ausreißen, wenn du das noch einmal sagen solltest... es wird dir nicht gelingen, mich zu schlagen. Ich spiele schon länger als du. Ich habe schon länger im "Untergrund" meine Fäden gezogen, lange bevor du überhaupt zu uns gekommen bist. Versuche also gar nicht erst, dich mit mir zu messen, dich mit mir gleichzusetzen. Denn das hier ist nichts weiter als ein Spiel, ich mache den nächsten Zug. Du weißt ja noch nicht einmal, was es bedeutet, im "Untergrund" tätig zu sein. Du benutzt das Wort, hast aber keine Vorstellung davon, was es heißt. I told you time and time again you sing the words, but still don't know what they mean. *3 Meine Zeit kommt noch, Kai. Und dann wirst du dir wünschen, mir nie begegnet zu sein... nein, du wirst dir wünschen, niemals zu uns gekommen zu sein. Doch vorher muss ich noch jemanden um einen Gefallen bitten. Ich kann jetzt nach alledem nicht wieder in die WG. Ich werde bei jemand anderem schlafen müssen. Warte nur, Kai, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Du wirst mit der einzig wahren Realität konfrontiert werden. *4 ~ Wenn die Wahrheit stirbt und der Irrsinn siegt, wird die traurigste Seuche - Angst - auf das Lächeln folgen, bei dem der Krieg aufersteht - Hass - und Säure aus der Wunde fließt, während Blut das Meer erfüllt; Engel leben, denn alles siecht dahin... ~ *5 *********************************************************************** POV - Wechsel Yuriy ( noch einmal Zeitsprung zurück ^^°) Ob das richtig war? Habe ich den rechten Weg gewählt? Ich glaube kaum... ich habe dich vor eine Wahl gestellt, bei der ich weiß, dass du dich für "nein" entscheiden wirst. Ich habe dir zu viel angetan. Aber... wenn du dir so sicher wärest, hättest du dann diese letzten Sätze über deine Lippen gebracht? Und vor allem... hättest du dann den Kuss erwidert? Ich stoße Kungfuboy weg, der mich packen will, um mich aufzuhalten, aber ich habe jetzt nicht den Nerv dazu mit ihm zu diskutieren. Der kleine Chinese ist jetzt scheißegal. Ich habe über Wichtigeres nachzudenken als darüber, wie ich ihn vermöbeln kann. Mir wird erst jetzt wirklich klar, wie viel ich zu verschulden habe. Ich habe eigentlich gar kein Recht, dich vor so eine Wahl zu stellen, denn du wirst dich immer daran erinnern. Es war eigentlich dumm... Aber ich... habe nicht anders gekonnt. Ich weiß, dass es blöd war, damals so zu handeln, es war bescheuert, unfair, falsch und was weiß ich noch alles! Es war nicht richtig... und ich kann nicht erwarten, dass du mir vergibst, aber ich wünsche es mir... ich wünschte, du könntest mir vergeben und mich nehmen... Denn ich will dich... Ich habe dich schon immer gewollt und daran wird sich auch nie etwas ändern. Ich habe dich bewahren wollen und dich dabei erst recht ins Unglück gestoßen. Ich wandere durch die Gänge. Dieser Ort wirkt genauso trostlos wie meine Stimmung. Du gehörst hier nicht her... und du wärest auch nie hergekommen, wenn ich dich nicht dazu gebracht hätte. Wie viel kann man im Leben eigentlich falsch machen? Ich komme bestimmt in die Hölle... auch wenn ich nie gottesfürchtig war oder überhaupt nie an die Lehren der Christenheit geglaubt habe, eines ist sicher: Ich komme zu Satan... für all meine Sünden... Doch während ich gesündigt habe, habe ich kein Glück empfunden. Darf ich dann für wenige Momente im Leben nicht den Himmel auf Erden haben? Aber... Moment... den habe ich gehabt... in dem Augenblick, als wir uns geküsst haben, habe ich das Paradies gesehen... Egal, wie du dich letztendlich entscheidest, dein Kuss gehört immer noch mir. *********************************************************************** Resümee In einer stürmischen Nacht erlöschen Träume wie Kerzenlicht. Und wer nicht von Herzen spricht, trägt einen Schmerz in sich, Hütet und versteckt ihn hinter Tausend Ausreden. Ich sollte beten, doch irgendwas spricht dagegen. Ich will vergeben, denn der Zweifel ersticht mein Leben. Ich kann nicht glauben, meine Liebe zerbricht am Ego... Ich will vertrauen, doch ich weiß nicht mehr, wie das gehen soll... Ich seh' kein Morgengrauen, nein, ich seh' nur dichten Nebel. Ich bin am Boden geknebelt und fast zu Tode getreten. Doch ich hab' nicht vor so zu enden, Ich hab' nicht vor aufzugeben. Ich werde dieses Leben ändern Und ich werd's überleben. Ein neuer Morgen wird kommen und er bringt Hoffnung für jeden, Der neu geboren, unter Schmerzen aus dem Koma erwacht, Damit das Feuer des Herzens auf ein Neues entfacht. Es hat das Leben jeden Tag in diesen Händen verbracht, Damit das Licht der Nacht ein Ende macht... *6 *********************************************************************** *1 Ach du meine Fresse oO was habe ich denn da gemacht???? Das passt doch gar net rein XDDDDD egal, das bleibt da jetzt stehen... gefällt mir irgendwie Oo hat irgendetwas schaurig Schönes, dass einem der Schauder den Rücken runterläuft ^o^ Manchmal komisch, was einem für Sachen so einfallen... O.o""""" *2 rückwirkend auf das Kapitel "Schwarze Erinnerung" ^^ *3 My Chemical Romance "I'm not okay" *___* soooooooooooooo geil *4 Realität ist die Illusion, die durch einen Mangel an Alkohol entsteht. (irische Volksweisheit) Entschuldigung, ich weiß, das gehört hier nicht her, aber ich konnte es mir einfach nicht verkneifen XD *5 die ersten drei Zeilen stammen nicht von mir uú, sondern von irgendeiner Schülerin meiner Schule. Aber die ersten Zeilen gefielen mir so gut (im Gegensatz zum Rest), dass ich daraus was Eigenes machen wollte. *6 Schiller mit Thomas D.: "Die Nacht... du bist nicht allein" ^________^ toll!!! Und ich finde, mehrere Textpassagen passen zu Kai, Tala und Lucie^^ Dat Are-Ding Kapitel 13: Monster namens Mensch --------------------------------- Hallo ^.^ Das 13. Kappi... (ui, die Unglückszahl - ob sich das auf das Kapitel auswirken wird? oO"""""") Titel: Monster namens Mensch Kai POV Ich schließe die Augen... das Wasser greift nach mir, hält mich fest und umspült meine Haut, lässt mich schweben und gibt mir ein Gefühl, als ob ich fliege... Langsam gleite ich durch die Massen, mit gleichmäßigen Zügen und einem leichten strampeln. Ich zittere schon leicht, da ich eine geraume Zeit hier bin, aber es kümmert mich nicht allzu sehr. Ich genieße diesen Teil meiner Reha. Schwimmen baut Muskeln auf, trainiert auf sanfte Art und belastet nicht zu sehr, wenn man es richtig macht. Es ist entspannend... ich spüre, wie sich die verkrampften Muskeln in meinem Nacken lösen, als ich mich auf den Rücken drehe und nur mit tretenden Füßen weitertreibe. Noch immer habe ich die Augen geschlossen... ich atme tief ein und aus, lasse mich vom Wasser tragen... ich fühle mich so leicht. Alle Last scheint von mir abzufallen, nichts bindet mich mehr an den irdischen Boden. Meine Unterlippe zittert. Ja, es wird langsam kalt. Ich fühle schon die Gänsehaut, die meinen Körper überzieht. Hamazaki, mein Betreuer und Trainer, ruft mich bestimmt gleich raus. Und da ertönt auch seine Stimme: "Kai, genug für heute. Komm raus und trockne dich ab!" Ich drehe mich, sodass wieder nur mein Kopf aus dem Wasser ragt und ich blicke in seine Richtung. Ich nicke. Mit einem sanften Lächeln mache ich noch einen kleinen Endspurt zur Treppe, indem ich kraule. Ihm gefällt das nicht, das hat er mir schon ein paar Mal gesagt, weil ich angeblich nicht so weit sei, aber ich tue es trotzdem. Seit ich meine Rehabilitation mache, gehe ich auch an die Grenze, so wie ich es früher getan habe. Es ist ein Beweis an mich selbst, dass ich es trotz allem immer noch kann. Außerdem zeige ich damit, dass ich bald verschwinden kann und will. Ich klettre hinaus. "Oh, Gott", stoße ich leise aus, denn die Außenluft ist noch kühler. Mich packt der Schüttelfrost, doch da reicht mir Hamazaki mein Handtuch, das ich sofort um mich schlinge. Hamazaki schnaubt: "Ist doch kein Wunder, dass dir so kalt ist! Du hast nichts auf den Rippen und auch kaum noch Muskeln, die dich wärmen könnten... Tse, Frostbeule." Ich lächle bloß schwach. Hamazaki ist ein direkter aber herzlicher Mann im mittleren Alter. Aber er besitzt genügend Taktgefühl, um solche Spitzen Leuten gegenüber nicht zu erwähnen, die Komplexe davon bekommen könnten. Ich habe ihm aber gezeigt, dass ich nichts dagegen habe. Solange es nicht zu hart ist. Aber selbst wenn er es macht... dabei hat er doch die dumme Eigenschaft dabei wie eine alte Glucke zu wirken, dass man es ihm nicht übel nehmen kann. Jetzt zum Beispiel packt er meine Schultern und rubbelt das Handtuch über meine Haut um mich zu wärmen. "Siehst du? So geht das! Wird dir jetzt wärmer, Kleiner?" "Hör auf! Du scheuerst meine Haut auf!", sage ich gespielt gequält. Er lässt sofort von mir ab. Ich lege meinen Kopf in den Nacken, um ihn in die Augen zu schauen. Er ist für einen waschechten Japaner erstaunlich groß. Er überragt mich um zwei Kopfeslängen. "Pah! Wie kann man nur so zimperlich sein? Manchmal frage ich mich, ob du nicht in Wirklichkeit ein Mädchen bist, Kai. Hast die weiche Haut wie eines, die Wimpern, das Lächeln... bist du dir sicher, dass du auch wirklich ein Junge bist?" Ich gehe an ihm vorbei und schlüpfe in meine Latschen. "Also, die Dinger da zwischen meinen Beinen lassen mich das mal stark vermuten." Als ich mich zu ihm drehe, starrt er mich durchdringend an. Dann zuckt er mit den Achseln. "Angeklebt." Ich schüttle bloß den Kopf und frage mich wieder einmal, wie der das Studium geschafft hat. Irgendwie könnte ich mir eher vorstellen, dass er als Kindergärtner die Kleinen verarscht. Der hätte doch selbst bei denen keine Skrupel. Dann schlendere ich zur Dusche, um mich von dem Chlorwasser zu reinigen. Ich nehme diese bescheuerte Badekappe ab, die hier Pflicht ist. Hamazaki bleibt in meiner Nähe, falls ich einen Zusammenbruch haben sollte, oder auf dumme Ideen komme. Aber um mich zu ritzen fehlen mir die Möglichkeiten... außerdem... habe ich irgendwie das Bedürfnis danach verloren. Zu schwimmen oder spazieren zu gehen ist zwar nicht dasselbe und bringt bei weitem nicht solchen Genuss, aber ich will es inzwischen mehr als die Klinge... als würde mir jetzt bewusst, dass hinter diesem Schmerz noch etwas lag, dass mich innerlich verletzte. Egal, was das ist, es hält mich jetzt davon ab mich zu schneiden. Doch das heißt noch lange nicht, dass ich geheilt bin. Ich habe es zwar geschafft, diese seelische Qual zu überwinden, aber meine Magersucht ist bei weitem schwieriger zu überwinden... ich verachte mich selbst dafür, aber es fällt mir so schwer dieses Zeug in den Mund zu nehmen, durchzukauen und dann runterzuschlucken. Ich stelle den Duschkopf an und lasse die Badehose runter, werfe sie in irgendeine Ecke. Das warme Leitungswasser prasselt auf mich hinab. *1 Auch wenn die Mahlzeiten hier besser sind als im Krankenhaus, ist es jedes Mal ein Akt der Überwindung, bis ich irgendetwas gegessen habe. Früher habe ich doch auch essen können... es erscheint mir so merkwürdig, dass es jetzt nicht mehr geht. Ich rekle mich unter dem heißen Strahl, bevor ich ihn beinahe abstelle, sodass nur noch wenige Tropfen hinauskommen. Dann seife ich mich mit meinem Duschgel ein. Der leichte Kokosnuss Geruch steigt mir in die Nase. Zwar sind die Leute schon darauf umgestiegen, mich über Jogurt und solchem Zeug wieder heranzuführen, aber wirklich bringen tut das auch nichts... Diese weiche, schleimige, gallertartige Pampe im Mund zu haben fühlt sich auch nicht berauschend an. Meine rechte Hand fährt über meine linke Schulter bis sich kleine Seifenblasen auf ihr bilden... ich schaue fasziniert auf die schillernden Blasen, die kurz über meiner Haut schweben, bevor sie platzen. Ich kann nicht verstehen, wie ich früher dieses Gefühl nicht bemerkt habe, wie es ist, wenn man etwas im Mund hat... der Geschmack tritt für einen kurzen Augenblick in den Hintergrund, man merkt nur eine eklige Masse auf der Zunge... das ist so widerlich... und das noch runterschlucken? Ich reibe meinen Zeigefinger an meinem Daumen, sodass sich eine leichte Haut aus dieser Seifenlauge bildet und ich forme ein ,O' mit meinen Fingern... dann puste ich hindurch... und es entsteht eine gewaltige Seifenblase, die an meiner Hand klebt. *2 In mir braut sich dann immer ein Würgereiz zusammen, aber sobald ich es runtergeschluckt habe, dann ist er wieder verschwunden, weil ich meinen Hunger spüre. Aber die ersten Bissen sind immer die schlimmsten, weil der Reiz noch da ist... aber langsam gewöhne ich mich wieder daran. Ich wage mich sogar wieder an ein paar Obstsorten, zum Beispiel Erdbeeren. Langsam, allmählich kommt alles wieder ins Lot... Ich spüre es. Ich bin auf dem Weg der Besserung. Und dabei hilft mir der Gedanke an die Menschen, die dafür gesorgt haben, dass ich mir professionell helfen lasse. Ohne sie wäre ich nicht hier, nicht auf dem Weg irgendwann wieder ein normales Leben zu führen. Was auch immer ,normal' ist... Ich schüttle meine Hand. Die Seifenblase löst sich und schwebt allein... und nach wenigen Sekunden zerplatzt sie. Ich wiederhole das Ganze mehrmals und schaue nachdenklich zu, wie die Blasen erst fliegen, entgegen den Gesetzen der Schwerkraft dem Boden entfliehen, und dann zerspringen. Dieses Mal ist es kein Traum, der zerplatzt wie eine Seifenblase, sondern ein Alptraum... Und bis dahin muss ich mich entschieden haben. Ich schaudere, denn nach und nach wird es wieder kühler. Ich massiere das Shampoo in meine feuchten Haare und spüle es danach in der heißen Dusche wieder aus. So angenehm und entspannend. Nachdem ich mich abgetrocknet und angekleidet habe, gehe ich mit Hamazaki in mein Zimmer. Ich brauche etwas Schlaf... *********************************************************************** POV - Wechsel Yuriy Ray hat es für nötig erachtet, die anderen darüber aufzuklären, was mit dir los ist... sie wissen nun, dass du aus Liebe zu mir dich dazu getrieben hat. Sie verachten mich, aber dieses Gefühl ist nichts Neues. Sie wagen es nicht, sich offen gegen mich zu richten, doch ich spüre ihre versteckten Blicke. Ich weiß nicht, wie viel sie darüber wissen, doch bestimmt kennen sie nicht die ganze Wahrheit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du Ray erzählt hast, vor was für eine Wahl ich dich gestellt habe. Die Wahl... Die Tage, bis du zurückkommst, ziehen sich unerträglich in die Länge. Schon seit über einem Monat bist du in der Rehaklinik. Und es wird wahrscheinlich noch einen weiteren dauern, bis du wieder nach Hause kannst... Ich habe dich seit vier Wochen nicht mehr gesehen. Kaum zum Aushalten... ich will dich endlich wiedersehen und wissen, wie es steht! Selbst wenn du mich doch nicht nimmst, will ich es wenigstens wissen. Dieses Warten zerreißt mir noch meine Nerven! Ich seufze. Ich habe hier niemanden mehr. Sakura habe ich das letzte Mal gesehen, als ich mit ihr zu dir ins Krankenhaus gefahren bin. Danach ist sie spurlos verschwunden... ich weiß, ich sollte darüber glücklich sein, denn sonst würde ich dich bloß weiterhin verletzen, aber... so bin ich allein. Jetzt weiß ich, wie einsam du dich gefühlt haben musst. Es gibt kaum etwas, dass mich hier hält, außer die Tatsache, dass du bald wieder hier bist, um mir deine Entscheidung mitzuteilen. *********************************************************************** POV - Wechsel Lucifiera (kleiner Zeitsprung nach vorn) Ich warte. Meine Zeit ist bald gekommen, ich muss nicht mehr lange warnen... in mir wächst es und bald ist es so weit, dass ich es dir, du kleines Insekt, und Tala präsentieren kann... Und ich muss nicht einmal viel dafür tun. Ihr lauft selbst ins Verderben. Umso länger die Rehabilitierung dauert, umso günstiger für mich. Dann werde ich über euch kommen und für euch gibt es keine Rettung mehr. Ich lächle zufrieden. Es ist gut, dass ich so viele Kontakte im ,Untergrund' habe, die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ihnen habe ich es zu verdanken, dass ich Unterkunft gefunden habe oder besser gesagt, dank Bulldog habe ich das geschafft. Wäre der Kerl nicht so vernarrt in mich, hätte ich wahrscheinlich mehr Probleme gehabt in die Pension zu kommen. Aber nun habe ich das Zimmer, auch wenn es verdreckt ist und nicht so rein wie das im Haus der Idioten-WG. Ich habe schon schlimmeres gesehen. Die Bezahlung fällt auch angemessen aus - ich grinse boshaft. Meinen Körper zu verkaufen ist nicht so schwer. Ich habe mich Tala hingegeben, anderen Männern und auch Frauen. Für mich macht es keinen Unterschied. Ich prostituiere mich ja nicht. Hier geht es um die Bedürfnisse zweier Menschen und Bulldogs Schwanz ist ja nun einmal nicht zu verachten... Ich stütze mich auf meine Unterarme und betrachte das Buch, das vor mir liegt. Ich weiß nicht, wie ich das fertig bringe, doch trotz meiner miesen, sozialen Voraussetzungen schaffe ich es noch zur Schule zu gehen. Meine "Eltern" überweise mir ja immer das Geld aufs Konto, um mir Schulbücher, -uniformen oder anderen wichtigen Krams zu leisten wie Klamotten und Nahrung. Sie wissen nicht, wo ich gelandet bin, es ist ihnen auch egal. Mit sechzehn ist man nun einmal berechtigt auszuziehen und so wichtig ist es ihnen ja auch nicht. Ein Maul weniger zu ertragen. Ich stamme aus einer Familie mit fünf Schwestern, drei Brüdern und einem, den ich vorher nicht kannte... Ich schlucke. Ich hatte es vergraben, abgestempelt und in eine Schublade verstaut, doch der verdammte Hurensohn musste sie ja unbedingt öffnen! Ich schließe die Augen. Das ist drei Jahre her. Da war ich zwischen dreizehn und vierzehn Jahre alt gewesen. Er hatte auf mich eine magische Wirkung, den eigentlich ein Bruder auf seine Schwester nicht haben dürfte... ich vergrabe mein Gesicht in den Seiten meines Englischbuchs. Ja, es ist alles wahr, was diese kleine Pestbeule da von sich gegeben hat. Ich habe mit ihm geschlafen. Ich bin schwanger geworden! Und mit Hilfe einer Tante bin ich unbemerkt ins Krankenhaus gekommen, um es abzutreiben. Ich wollte kein Kind... nicht zu der Zeit und erst recht keines, dass behindert sein würde. Nie hat jemand davon erfahren... also muss meine Tante irgendwie geplaudert haben... aber sie hat mir doch hoch und heilig geschworen, dass sie stillschweigen würde! Elende Hure... aber warum rege ich mich auf? Frauen sind doch nun einmal Klatschweiber, Menschen reden gern, sie können einfach nichts für sich behalten. Nur ich habe ja unter den Erinnerungen zu leiden, die Kai wieder hervorgeholt hat. Elender Mistkerl. Wenn ich könnte, würde ich in die Rehaklinik rennen und ihn alles brechen, ihn erwürgen! Wenigstens war dieser Abschaum so gnädig und hat es Tala nicht erzählt... er hätte es aber besser erzählen sollen, denn somit habe ich eine Chance erhalten meinen Plan auszuführen. So wird alles wieder ins Lot kommen. Ich habe einen Blutschwur abgegeben, Kai. Er ist mehr als nur bindend für mich - er ist mein Leben! Mein Leben und das von anderen! Ich werde nicht aufgeben... Ich kralle meine Fingernägel in die Blätter. Nur noch ein paar Wochen, dann bist du erledigt und ich erstrahle in voller Stärke wieder. Ich werde glänzen, so wahr ich Lucifiera, die Gesandte der Hölle, heiße! Sobald du vergisst, wer du eigentlich bist, wirst du zu einem Ungeheuer, das umso menschlicher ist, da es vom Menschsein nicht viel hält... *3 Ich atme tief ein und aus. Ich muss mich aufs Wesentliche konzentrieren. Ich darf mein Ziel niemals aus den Augen verlieren, niemals , aber ich darf mich nicht hinsteigern, sonst verliere ich die Kontrolle. Und das darf nicht geschehen... sonst geht alles unter. Kai, du wirst es wirklich noch bereuen, so herablassend mit mir gesprochen zu haben. Ich bin eine gleichwertige Gegnerin, du kannst dich gar nicht über mich stellen. Und es war ein Fehler von dir, Yuriy nichts zu erzählen. Das war der dümmste aller deiner Fehler. Du weißt noch gar nicht, mit wem du dich da anlegst... Es ist gar hübsch von einem großen Herrn, So menschlich mit dem Teufel selbst zu sprechen. *4 Ich werde mich hüten, zu voreilig zu handeln... wie eine Spinne kann ich still verharren und warten, bis meine Beute in mein Netz fliegt, ganz von selbst, und dann töte ich... ich werde dich und Tala einwickeln, euch fesseln und ich werde deinen Geliebten ewig an mich binden, denn ich habe etwas, das du nie haben wirst, Kai. Du wirst so etwas bekommen, egal wie sehr du dich danach siehst, das bleibt allein mir überlassen... Das wirst du nie erreichen... selbst wenn du entgültig aus dir ein Mädchen machen lässt, wo du doch schon zur Hälfte aussiehst wie eines... Transe! Ich lächle siegessicher. Letztendlich werde ich gewinnen, denn ich habe das Mittel, das den Krieg für mich entscheiden wird. Ich habe den Überraschungsmoment auf meiner Seite... Und ich habe die besseren Waffen... Ich lache... laut und tief und lang, auf dass du es im Krankenhaus hören mögest und es sich dich in deinen Schädel brennt und auf ewig verfolgt! *********************************************************************** POV - Wechsel Kai Ich sitze auf meinem Bett und starre durch das Fenster hinaus. Es wird langsam dunkel. Ich atme langsam aus und starre auf meine Unterarme. Ich betrachte die Narben. Eine Unterschrift meinerseits. Eine Bestätigung, dass ich versagt habe. Ich seufze. Ich versuche mich zurückzuerinnern. Die Sprechstunden mit dem Psychiater haben mir folgendes gebracht: Allein schafft man es nicht, eine Last zu tragen. Man muss sie gemeinsam schultern. Mein Fehler bestünde darin, dass ich es nie zugelassen habe richtig zu vertrauen. Bevor ich wirklich den Prozess der Selbstheilung antreten könne, müsste ich zuerst lernen den Menschen zu trauen, die mich wirklich kennen... oder mich vielleicht kennen könnten. Mein mangelndes Vertrauen in meine Freunde und den anderen Menschen, die mir je etwas bedeutet haben, hat mich dazu getrieben, alles in mich hineinzufressen und zu glauben, ich schaffe es allein. Aber das kann ich nicht. Das könnte niemand. Und das war schon der erste Schritt einer Folge vieler Fehlentscheidungen. Wenn man allein ist, kann man sich mit niemanden darüber austauschen, ob die Wahl, die man trifft, korrekt ist... und man muss die Konsequenzen allein ertragen... Heißt das, meine wirkliche Therapie besteht nur darin, meinen Mitmenschen das zu geben, was sie wirklich verdienen? Mein Vertrauen? Aber woher soll ich wissen, ob sie mich nicht verachten, für alles - mein Leben, meine Liebe, meine Fehler? Woher? Und wie soll ich die Angst abstellen? Das geht doch nicht so einfach... Überwindung... ist das der Weg? Ich raufe mir die Haare. Soll das alles sein? Ist diese einfache Antwort die Lösung einer so schweren Frage? Wird es helfen? Wird es etwas nützen? Oder ist das einfach nur daher geredet? Wie soll ich Menschen trauen, die zum Teil mitverantwortlich sind, für das, was geschah? Gibt es überhaupt eine richtige Antwort darauf? Liegt letztendlich nicht alles nur bei mir? Ich könnte mit ihnen reden... ihnen alles sagen und hoffen, sie verstünden... aber wenn sie es nicht tun, was mache ich dann? Und wenn sie es verstehen... was käme danach? Ich bin zerrissen... wirklich zerrissen, denn ich kann kaum glauben, dass das wirklich der richtige Weg ist. Aber das kann man nie wissen, bevor man ihn nicht einmal gegangen ist... Ein Weg so steinig und schwer ist meist die bessere Wahl als der einfache und kurze, der dir nicht die Härte schenkt, die du brauchst, um zu verstehen, warum du diesen Weg gehst... Der erste winzige Schritt, den ich gehen muss, besteht in der Überwindung meiner Angst... einmal etwas riskieren... wenn sie es nicht verstehen, sind sie nicht meine wahren Freunde... ich müsste ihnen dann nicht länger ins Gesicht sehen, weil ich dann wirklich sicher bin, dass ich ihnen nichts bedeute, ihnen damit auch meine Probleme egal sind und es ihnen auch egal ist, ob ich mich derer schäme... Der zweite Schritt ist, daran fest zu glauben, dass sie doch verstünden, mich annehmen... ich darf mich nicht in meine eigene Kammer zurückdrängen und verkriechen... ich muss das Licht sehen. Und der dritte Schritt: Ich muss mit ihnen den weiteren Weg gehen, zusammen, damit wir uns gegenseitig vor weiterem Unglück bewahren können... ~ Lerne zu vertrauen, die Angst zu überwinden, auf andere zuzugehen, verlerne das Misstrauen, und vor allem: Lerne dich selbst zu verstehen... Erfahre, wer du bist, warst und sein willst, um dich zu entschließen, wie du aus der Asche neu emporsteigst... Als jemand, der weiß, wer er sein muss? Oder als jemand, der noch einmal denselben Weg ins Verderben wählt? Entscheide du, ob du die Frage: "Wer bin ich?" beantworten kannst, oder ob du blind durch die Welt rennst, denn das ist der wahre Sinn des Lebens... ~ *********************************************************************** *1 das hat doch schon was Erotisches, oder? Es gibt bestimmt mehrere, die gerne mit dem Duschgel oder dem Leitungswasser tauschen würden XDDDD (Wisst ihr, was mit bei diesem Teil gefällt? Der Wechsel zwischen Ist- und Gedankenzustand. Einmal die Sache mit den Seifenblasen und dann die Magersucht.) *2 Müsst ihr auch mal machen, die Blasen werden dann gaaaaaaaaaaaaanz riesig =^-^= *3 MEIN LIEBLINGSSATZ!!!!! ^-^ *4 "Faust - der Tragödie erster Teil", Kapitel: "Prolog im Himmel" von Mephistopheles als letzte Sätze gesprochen ^^"" Okay, ich glaube, es fällt länger aus als sonst, oder? ô.o Egal... es ist zu Ende und ihr müsst euch damit abfinden ^o^ Dat Are-Dingsie Kapitel 14: Auferstehung im Wechselspiel mit der Vernichtung ------------------------------------------------------------ Hallöchen^^ Titel: Auferstehung im Wechselspiel mit der Vernichtung ~ Wenn irgendjemand irgendwann einmal so warme Gefühle für dich bekommt, dass sie es schaffen, all dieses Eis um dich herum ganz einfach abzutauen, wirst du dich wundern über die ganze Schönheit, die du hast vereisen lassen, ohne sie richtig anzuschauen. ~ Hans Kruppa: "Eisprinzessin" aus dem Gedichtwerk "Nur du" Kai POV Zeit vergeht, ohne dass man spürt, wie sie an einem vorbeifliegt... normalerweise... aber ich habe jede einzelne Sekunde auf meiner Haut gefühlt mit ihrer winzigen, flüchtigen Berührung. Zwei weitere Monate sind vergangen und jetzt ist es so weit... der Tag, auf den ich hingearbeitet habe. Der Moment, für den ich mich gequält habe zehn Kilo zuzunehmen, wieder richtig zu essen, wieder normal auszusehen... was auch immer ,normal' ist... Der Tag... für den ich versucht habe, das Leid zu vergessen... Die Schönheit nicht mehr im Schmerz zu suchen... Im Sommer kam ich hier her, um im Herbst wieder zu gehen... inzwischen überzieht Raureif die Blätter und eine winzige Schicht Eis hat sich auf den Pfützen an den Straßenrändern gebildet. Die Blätter fallen, die Sonne verschwindet hinter grauen, schweren Wolken. Ob das ein Vorzeichen ist? Ich habe Angst... ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll zum alltäglichen Leben zurückzukehren. Ob sich vieles geändert hat? Oder gar nichts? Drei Monate... da kann doch eigentlich gar nicht so viel geschehen... oder etwa doch? Wie werden mich die Jungs empfangen? Und vor allem... wie wirst du reagieren? Ich habe mich inzwischen entschlossen. Ich weiß, wie ich wählen werde. Ich habe alles genau bedacht. Und ich habe geschworen, es nicht zu bereuen. Egal, ob ich mir wünschen würde, es doch rückgängig zu machen - ich werde es nicht tun. Ich werde zu meiner Entscheidung stehen. Ich weiß nicht, ob mir diese Entscheidung wirklich gefällt, oder den anderen, aber ich beharre darauf. Ich greife meine Tasche. Hamazaki ist so freundlich gewesen und hat mir gestern beim Packen geholfen; er ist frohen Mutes gewesen. Natürlich hat er es auch nicht lassen können, sich darüber lustig zu machen, dass ich jetzt verschwinde, obwohl ich für einen richtigen Kerl noch immer sehr schlank bin. Ich lächle schwach. Irgendwann wird er noch gefeuert. Das habe ich ihm schon prophezeit. Und da hat er gefragt, ob ich ein Hellseher wäre... In diesem Augenblick, in dem ich die Gänge entlang gehe, um aus diesem Gebäude zu verschwinden, wünschte ich, ich wäre einer. Dann gäbe es keine unschönen Überraschungen mehr, man könnte sich auf alles vorbereiten, es vielleicht verhindern... aber so weit wird es nie kommen. Man ist dazu verdammt, nicht zu wissen, was das Leben für einen bereithält. Wo bliebe dann sonst die Poesie? Den Blick nach unten auf meine Füße gerichtet versuche ich nicht zu sehen, wie das alles an mir vorbei zieht, das ich nun drei Monate lang mein Heim genannt habe. Die Bilder an den Wänden, die manche Patienten sogar selbst gemalt haben, sind schon vertraut, selbst der Teppich... Merkwürdig wie man lernen kann etwas zu akzeptieren, es sogar zu mögen, was man eigentlich abgrundtief hasst. Die Schwestern, die am Eingang stehen, wünschen mir viel Glück und verabschieden sich. Ich nicke ihnen lächelnd zu. Ich habe selten jemanden angelächelt... dieser verdammte Hamazaki hat mir aber gezeigt, wie viel man mit dieser Tat gewinnt. Und er hat mir verdeutlicht, dass es einfacher ist als gedacht. Es tut... gewissermaßen auch gut, ein Lächeln zurückzubekommen. Zu wissen, dass sich jemand über so eine winzige Sache freuen kann... über mich freuen kann. Ich drücke die Tür auf. Und der kühle Wind schlägt mir ins Gesicht. Für einen winzigen Augenblick schließe ich die Augen. Ich lasse genießerisch die Luft meine Haare durchstreifen, atme tief ein und aus. Ich habe den Duft von Zukunft in der Nase. Es kann keinen Zweifel dafür geben, dass es besser wird. Nicht nachdem ich meine Fehler gesehen habe, mich ihnen entgegen gestellt habe. Und versucht habe zu lernen sie als Hilfe für die nächsten Schritt anzusehen... die nächste Handlung ist dazu bestimmt, die vorherige besser zu machen... Oder sie nur zu verschlimmern. Ich lasse die Tür hinter mir zufallen und bleibe kurz so stehen. Meine Augen erfassen das alles, mir entgeht keine Bewegung... ich höre alles, vernehme die Laute, für die meine Ohren die letzten paar Monate verschlossen waren, obwohl ich auch Spaziergänge gemacht habe... es erscheint alles so neu... Bin ich wiederauferstanden? Bin ich stärker und schöner zurückgekehrt wie Phönix aus der Asche? Oder ist das alles nur die Einbildung eines Menschen, der sich selbst überzeugen will, um zu verhindern sich noch einmal von Fremden helfen zu lassen? Tja... entweder bin ich immer noch zu negativ oder es einfach nur die unerträgliche Wahrheit, die sich nicht verleugnen lässt... Doch egal, was noch folgt, ich werde jetzt richtig kämpfen! Das habe ich all jenen zu verdanken, die mit verantwortlich waren, mich ins Unglück zu stürzen... sie machten mich zu einem Kämpfer, der erst lernen musste, wie man sich wehrt... ich will nicht mehr dieselben Fehler begehen wie vorher... niemals mehr. Es wird schwer, aber ich werde alles geben. Meine Seele wenn nötig opfern, wenn ich damit verhindern kann, dass sie weiter beschmutzt wird. Wenn ich dadurch mein Leben erhalten kann, werde ich über meinen Schatten springen. Niemals mehr zur Klinge greifen... Niemals mehr im Selbstmitleid vergehen... Selbst kämpfen, selbst sprechen, selbst auf andere zugehen und anvertrauen... Ich werde es schaffen. Mit Hilfe... ich werde gegen mich selbst antreten! Thanks for making me a fighter... *1 Ich werde es schaffen. Ich habe vieles vollbracht, das darf ich nie vergessen; ich darf nie nur das Schlimme sehen, es gab auch schöne Dinge im Leben, aber bevor ich wirklich Frieden erhalte, muss ich erst noch einmal den Schrecken sehen... ihn ein letztes Mal ins Gesicht schauen, bevor ich Erleichterung finde... Ich werde die Angst umarmen, sie zu einem Teil von mir machen, denn die Angst bin ich... ebenso wie ich Mut, Freude, Hass, Liebe und Verachtung bin... das alles bin ich. Ich bin alles, was andere nie sein können, ich bin derjenige, der den Abgrund sieht, über ihm steht, einmal hineingeblickt hat, aber jetzt wieder gen Sonne schaut. Ich bin, was ich bin... Ein Mensch, der auch einmal Unterstützung braucht. Denn wir sind nicht dafür bestimmt, allein zu sein, uns allem allein zu stellen. Wir brauchen einander. Ich lächle schwach und gehe los. Ich sehe auf dem Parkplatz jemanden stehen und ich weiß jetzt, dass die Unterstützung erst nicht gesucht werden muss. Sie ist immer bei mir gewesen, ich habe es vor Selbstmitleid bloß nie gesehen... ich bin blind und ignorant anderen gegenüber gewesen... habe ihnen die Schuld dafür gegeben, dass sie es nicht bemerkt haben, doch wenn man seine Rolle perfekt spielt, überzeugt man sogar das einfühlsamste Herz. "Kai!", rufen mir mehrere Stimmen entgegen. Ray, Max, Tyson... Ich gehe auf sie zu... mit gemischten Gefühlen. Was wird nun geschehen? Werden sie so tun, als ob nie etwas gewesen wäre? Oder werden sie mich mit brutaler Direktheit darauf ansprechen? Sie rennen mir entgegen und bleiben vor mir stehen. Ich halte etwas hilflos an, denn ich weiß nicht, was nun folgen soll. Ich sehe jedem einzelnen von ihnen in die Augen und ich sehe bloß Freude und Erleichterung... Mit meine ältesten Freunde... Es vergehen mehrere Sekunden, in denen wir uns einfach nur ansehen, niemand ein Wort wechselt und ich glaube, den Atem der Zeit zu hören. Sollen wir hier auf ewig eingefroren stehen bleiben? Nein... Denn da fallen sie mir einfach um den Hals und ich werfe vor Schreck die Tasche weg. Was zum...? "Kai, Mann, wir sind total froh, dass du wieder da bist!", schnieft Tyson an meiner rechten Wange. Ich bin total erstarrt. Das ist doch echt nicht wahr... das, was ich mir immer gewünscht habe, ist getan und gesagt worden... eine Umarmung, ein paar Worte der Anerkennung... meine Augen brennen, als dann auch noch Ray und Max es nicht lassen können und Tyson dann auch noch Recht geben müssen. Jungs, was macht ihr bloß mit mir? Denn jetzt hebe ich zögernd die Arme und erwidere, drücke sie alle an mich... Niemand kämpft allein. Niemand lebt allein. Nur in der Geburt und im Tod sind wir einsam, doch die weite Spanne dazwischen ist uns mit anderen Menschen gegeben. Es ist bloß schwer zu erkennen, wer die wahren Verbündeten im Kampf gegen die Härten des Lebens sind. Und ich habe sie jetzt gefunden... auch wenn sie schon zuvor bei mir gewesen sind. Tyson drückt sich weg und lächelt mich verheult an: "Mensch, mach' nie wieder so was, verstanden? Wir alle waren total krank vor Sorge!" Und ich nicke, unfähig zu sprechen. Darf ein sündiger Mensch auch Glück erfahren? Oder ist das hier bloß ein Scherz des Schicksals, da nun erst der wahre Horror noch folgen wird? Ich sehe es ja schon wieder negativ, aber es stimmt... kann denn jetzt noch etwas Schlimmes kommen? Jetzt, da alles wieder in Ordnung erscheint? Das weiß ich nicht zu sagen, deshalb folge ich den anderen stumm vor diesen vielen Gefühlen, die mir im Oberkörper brennen, ins Auto, wo mich auch ein grinsender alter Mann erwartet, der uns fahren soll. Tysons Opa. Und mit dem Starten des Autos beginnt eine Fahrt, die nicht am geplanten Ziel endet... *2 *********************************************************************** POV - Wechsel Lucifiera Heute... heute sollte der Tag der Apokalypse für dich werden, der Tag, an dem alles zusammenbricht... der Tag, an dem deine kleine Welt zerstört wird, so wie du es dir immer gewünscht hast, wie ich in deinem Tagebuch heimlich gelesen habe... ,Hätte sein sollen' zeigt aber immer, dass dem nicht so ist... Wieder einmal wurde mir ein Strich durch die Rechnung gemacht - und dieses Mal nicht durch einen kleinen, verzweifelten Hurensohn, sondern durch die Menschen, denen ich eigentlich vertraut habe! Vertrauen... kann man sich nur selbst. Dann wird man niemals verraten... Heute sollte der Tag sein, an dem die Zeit still steht. Wenn alles zurückkehrt zum Ursprung, die Vergangenheit die Gegenwart bestimmt... aber Bulldog hat es zunichte gemacht... ich habe ihm gegeben, was er haben wollte. Und was tut er? Er schmeißt mich raus! Warum? Er hat bekommen, was ihm gelüstete, das ist der Dank? Ein Rausschmiss? "Du hast gegen die Regeln verstoßen. Verräter kann ich nicht unterbringen - schadet nur dem Geschäft!" Wichser... so mit mir zu reden? Der kann sich ins Knie ficken! Regeln sind da, um gebrochen zu werden! Ich habe nur mich selbst retten wollen, indem ich über Leichen ging. Ist das etwa verkehrt? Heißt es nicht: Der Zweck heiligt die Mittel? Und im Krieg ist alles erlaubt? Ich habe nur leben gewollt, wie ich es verdiene. Ich kann nicht auf andere Rücksicht nehmen, denn ich bin ihnen egal, sie können mich mal kreuzweise. Ich muss mich selber retten... überleben, und das schaffe ich nur allein. Andere wären nur ein Klotz am Bein. Eine Behinderung, die mich abstürzen ließe. Man wird allein geboren, man stirbt allein. Wenn man diese wichtigen Dinge im Leben schon einsam und auf sich selbst gestellt erledigen muss, dann schafft man den Rest erst Recht selbst. Ich brauche niemanden, der mir sagt, was ich zu tun habe. Sie wollen sich doch bloß alle über mich erheben, über mich bestimmen, mich gefangen nehmen, um über mich zu herrschen. Ich weiß, wie Menschen sein können... ich habe all ihre Verbrechen gesehen, viele am eigenen Leibe gespürt. Ich bin Mensch und deshalb bin ich grausam. Aber das gibt Bulldog noch lange nicht das Recht, sich in das einzumischen, was ich vorhabe. Der kann sich um seine eigene Scheiße kümmern. Er hätte mir ja wenigstens genug Zeit geben können, bis ich etwas Neues gefunden habe. Nein... Menschen sind Monster, und deshalb muss ich jetzt wie ein Penner auf der Straße hocken und unter der Brücke schlafen... Ich gebe mich aber nicht geschlagen... Ich hatte schon viele Tiefs, aber ich bin immer wieder hoch gekommen. Ich werde es auch dieses Mal schaffen... glaube ich... Es ist nur eine Frage der Zeit... solange muss ich hier im Park sitzen, auf dieser hässlichen Bank, wo der Lack absplittert, und geradeaus sehen. Ich habe mir geschworen Tala zu bekommen, und ich werde ihn auch haben, irgendwie... ich werde irgendwie in seine Nähe kommen. Ich werde bei ihm sein... ich falte die Hände über meinen Bauch... ich spüre Hunger... wenn ich ihn erst habe, werden wir nie wieder hungern müssen, ich verspreche es. Ich schließe die Augen und gehe tief in mich... ich sehe dort alles genau vor mir. Der ausgereifte Plan, die Rückschläge von meiner Geburt an. Aber ich habe mich durchgebissen, habe meinen Sturkopf durchgesetzt, um immer wieder aufzusteigen. So leicht gibt sich eine Gesandte der Hölle nicht geschlagen. Ich seufze... aber das ist dieses Mal wirklich ein harter Schlag gewesen... ich reibe meine Hände über die Oberarme. Es ist kalt. Verdammt kalt. Wenn ich nicht bald eine neue Bleibe finde, dann werde ich über Nacht erfrieren und alle Bemühungen wären umsonst gewesen. Ich kann das einfach nicht zulassen. Verzweiflung ist die größte Feindin der Menschheit, denn sie bringt Worte hervor, die zu schön sind für unseren niederen Verstand... Ich kann alles noch zum Guten ändern. Denn ich bin stark genug für die Härten der Welt. Ich habe das mutige Herz einer Löwin, die ihre Jungen schützen will. Auch wenn ich heute nich dafür sorgen konnte, dass du, Burning Butterfly, für all deine Frechheiten angemessen bestraft wirst, so werde ich mich trotzdem nicht unterkriegen lassen, auch wenn... Auch wenn es alles so... sinnlos erscheint. Sinnlos... Hoffnungslos... Was mache ich mir vor? Ich rede mir ein, dass... Nein! Nein! Ich rede mir nichts ein, das ist so - ich werde es packen, ganz sicher und niemand kann mich aufhalten! Niemand, nicht einmal dieses brennende Insekt! Für mich, nur für mich, werde ich leben, überleben, denn ich brauche niemanden, ich kann haben, was ich will und muss es mit niemandem teilen... Ich öffne die Augen starre auf die Bäume vor, die am Rand des Parks stehen. Ich komme hier weg, unter Garantie. Darauf verwette ich meinen Namen, den, der mit Sünde befleckt ist und der, der erst noch verdreckt wird. Ich lächle siegessicher, bis plötzlich... was zum Teufel? *3 *********************************************************************** Resümee "Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschließen daraus zu erwachen." Zitat: Josephine Baker (Sängerin, Tänzerin) *4 "Die nachts träumen, in den dunklen Kammern ihrer Seele, erwachen am Tag und merken, dass alles ein Trugbild war. Tagträumer aber sind gefährlich, denn sie verwandeln ihre Träume mit offenen Augen und Taten. So einer war ich." Zitat: Thomas Edward Lawrence *4 *********************************************************************** *1 Christina Aguilera: Fighter *_____* *2 hahaha, na? Was wird da wohl passieren? >DDDD Ein Autounfall? Eine UFO-Entführung? Jemand wird überfahren? >DDDD Erfahrt ihr nicht!! - Jetzt XD *3 *muahahahaha* na? Seht ihr da schon was? Schon wieder keine Antwort XDDD *4 die gefallen mir beide total^^ und passen auch so schön... ich denke, ihr wisst, welches Zitat für wen von den beiden steht... Dat Are-Ding Kapitel 15: Töte das Wissen --------------------------- Tag allerseits... Ich behaupte, dass es einige Leute geben wird, die sich vielleicht ein bisschen beschweren werden bei diesem Kapitel... >.< und das Kappi wird n bisschen länger als sonst^^ Titel: Töte das Wissen Untertitel: Gib mir deine Seele... verkauf' sie mir... ich will sie verdrecken, schänden und dann verschlingen, auf dass ich du bin... Kai POV - Und mit dem Starten des Autos beginnt eine Fahrt, die nicht am geplanten Ziel endet... - Denn ich zwinge Tysons Opa anzuhalten. Der ist natürlich total geschockt, ebenso die anderen, aber das kümmert mich einen Scheißdreck. In diesem Moment kann ich nur an das eine denken... *1 Er lenkt hektisch an den Straßenrand... Ich springe aus dem bremsenden Wagen und fange an zu laufen. Es fängt sofort an zu ziehen, mir beißt der Atem in den Lungen, weil ich so lange nicht schnell gerannt bin, aber das halte ich für einen Augenblick zurück. In dieser Sekunde zählt nur das Bild, was sich da vor mir aufbaut. Ich sehe die Bäume eines Parks... Und eine Parkbank, auf der eine vertraute Silhouette zu erkennen ist. Lucifiera... Töte das Wissen um Verluste. Sie hebt ihren Kopf und ich sehe in ihr bleiches Gesicht... die brennenden Augen liegen tief in den Höhlen, die Wangenknochen treten hervor und ihr Mund ist nichts weiter als eine straffe Linie, da sie anscheinend die Kiefer aufeinander presst. Ich sehe es in diesem Gesicht, dass sie jeden, wirklich jeden , lieber getroffen hätte als mich. Und das nicht nur, weil sie mich hasst... nein, denn jetzt kann ich sehen, wie tief unten sie ist. Zerrissene Klamotten, Schrammen im Gesicht, dreckige Hände mit Kratzern übersät. Sie hat nicht in einem Zimmer geschlafen, sondern draußen... das sehe ich - ich weiß es. Jetzt ist sie diejenige, die zerschunden vor mir sitzt, ein Häufchen Elend, nichts weiter als ein Schatten ihrer selbst. Eine billige Kopie einer stolzen Frau, die für ihre Ziele über Leichen geht... Und ich sollte eine dieser Leichen sein, aber ich habe mich nicht töten lassen... ich habe mich gegen den Tod gewehrt. Bin wieder auferstanden. Jetzt werde ich ihr das geben, was sie verdient... "Burning Butterfly", flüstert sie und ihre Augen verhärten sich. Ich sehe es zum ersten Mal, seit ich ihr begegnet bin. Ich habe einen winzigen Moment das gesehen, was sich hinter diesen starren Pupillen befindet - eine verwundete Seele, die ihr Herz erfrieren lassen hat, um sich nicht mehr zu quälen mit ihren Gefühlen. Ich gehe ein paar Schritte auf sie zu. Und bleibe vor ihr stehen. Es hängt die Stille zwischen uns, während wir uns nur ansehen. Ich merke, dass hinter mir die anderen näher kommen und sie geschockt sind, Lucifiera hier zu sehen. Doch sie lächelt bloß freudlos und einem Hauch Ironie. "Ist es das, was du dir gewünscht hast?", fragt sie mich. "Nein." "Lügner. Denn das ist es, was ich mir gewünscht habe. Ich hätte dich gerne so gesehen." Ich erwidere: "Ich bin nicht du." "Das stimmt... zum Teil, und dann wieder nicht." "Was meinst du damit?" "Du bist nicht ich... aber ich war nahe davor du zu sein. Alles, was ich getan habe, hatte als Ziel deinen Platz einzunehmen." Sie reagiert nicht, als die anderen zischend die Luft einatmen. Sie sind drauf und dran sie anzufallen, aber ich halte sie zurück. "Das wäre niemals so weit gekommen..." "Vielleicht... vielleicht auch nicht? Es kommt darauf an, wie es mit dir und Tala ausgegangen wäre, wenn ich nicht eingegriffen hätte." Ihr Blick weicht nicht. "Ich hätte es nie zugelassen, dass du und er zusammen kommen. Ich bin zwar enttäuscht, dass es nicht so ausgegangen ist, wie ich es wollte, aber diese Variante gefällt mir auch. Du kannst Tala haben oder nicht - und ich bezweifle, dass du ihn trotz allem wählst." Ich starre zurück. Woher weiß sie davon? Aber das erscheint mir im Moment doch eher nichtig. Ich umfasse sie mit meinen Augen. Und da stelle ich die Frage, die mich lange genug gequält hat: "Warum tust du das?" "Weil ich dich hasse." "Und wieso?" Sie sieht mich geradewegs an. "Willst du das wirklich wissen? Du wirst mich für verrückt erklären." "Ja..." Töte das Wissen um Vorurteile. Sie lächelt bösartig. "Sagen wir mal so - du hast alles. Bist aber mit nichts und niemandem zufrieden. Hast alles als schlecht angesehen und angefangen dir Schmerzen zuzufügen und zu hungern, wohlgemerkt. Du hattest von vornherein alles gehabt, hast so getan, als fehle dir alles Notwendige auf Erden. Als wärst du der Einzige auf der Welt, dem es schlecht ginge. So etwas kann ich nicht ausstehen." Ray fährt dazwischen: "Und das ist alles? Dafür spinnst du solche Intrigen, die alles noch schlimmer machen?" Sie schnalzt mit der Zunge. "Nimm deinen Tiger besser an die Leine, Kai. Sonst wird's gefährlich." Sie grinst kokett, formt mit ihrer Hand eine Katzenklaue. "Miau!" Sie lacht leise. "Nein, dann wäre ich ja wohl total blöd, oder? Oh nein, es gibt natürlich noch andere Gründe, von denen niemand weiß..." Sie schweigt kurz. Sie kommt etwas näher. Dann packt sie mein Kinn, zieht mich ran und presst mir ihre Lippen auf den Mund. Scheiße... Ich reiße mich los. Tyson packt sie und zieht sie zurück und sie wehrt sich nicht. Höhnisch lächelt sie mich an. "Ui, da ist aber einer schwuler als schwul, dass er es nicht erträgt, dass ´n Weib ihn küsst. Da kann sich aber Tala freuen... vorausgesetzt natürlich, du nimmst ihn." Sie lacht. "Wenn eure Fans das wüssten - sie würden sich von dir abwenden..." Ich wische mir mit dem Handrücken über die Lippen. Mit ihrer Zunge... hat sie darüber gefahren... und hat deinen Geschmack verwischt, den ich mir noch immer darauf vorstellen kann. Ihr Mund hat auch deinen versiegelt. Und nun hat sie mich geküsst... merkwürdig, dass... dass... es nicht eklig gewesen ist. Ich habe immer gedacht, wenn mich eine Frau küssen würde, dass ich erbrechen müsste, aber... nein. Nein, das ist es nicht gewesen. Sogar auf eine gewisse Art und Weise angenehm, dass... es einfach nur widerlich zu spüren gewesen ist, weil... ich genau gewusst habe, dass ich weiter gemacht hätte... *2 Scheiße, Kai, höre auf, so einen Mist zu denken! Weshalb tut sie das? Töte das Wissen um Wahrheit. Was soll das? "Was soll die Scheiße?", wiederholt Tyson meinen Gedanken und schüttelt Sakura durch. Sie würgt und er stoppt. Dann kichert sie leise. "Ein Teil meiner Familie stammt aus der Ukraine, Kai-san, es ist Tradition bei uns diesen Familienzweig einmal im Jahr zu besuchen. Ich bin also nicht reinblütig japanisch, ganz und gar nicht. So auch meine Mutter, über drei Ecken wohl eine Ukrainerin. Tja, nach einem alljährlichen Familientreffen reiste sie zurück nach Japan, nicht ohne einen Zwischenstop bei einer Freundin in Russland zu machen." Ich starre sie an. Bei diesen Worten richten sich die Härchen in meinem Nacken und auf meinen Unterarmen auf. Ein eisiger Schauder läuft über meinen Rücken. Ich ahne Schlimmes. Und sie plappert fröhlich weiter: "Leider Gottes hat meine Mutter eine gewisse Schwäche für Spaziergänge. Und bei einem ihrer Wege begegnete sie einem Mann, der es ihr angetan hatte." Mir schnürt sich die Kehle zu. "Dieser Kerl schien anfangs nett, doch als er sie bat mit ins Auto zu steigen, verweigerte sie. Selbstverständlich - wie alt war sie denn da? Mitte zwanzig? Im besten Alter, jung und schön..." Jetzt lacht sie gehässig. "Welcher schwanzgesteuerte Mann könnte da widerstehen?" Dann blickt sie mich vorwurfsvoll an, als wäre ich schuld! "Er zwang sie mitzukommen!", faucht sie. "Sie wehrte sich, aber er war stärker - ausgebildet, hart und stark! Sie wollte zwar etwas von ihm, schon klar, aber sie wollte es eher ruhig angehen lassen. Eine richtige Beziehung eben. Aber er... wollte nur Sex. Er nahm sie irgendwo in Russland!" Ich schlucke, sie meint doch nicht etwa... "Und dieser Bastard war dein Großvater!" Was? WAS? Aber... Alle hohlen laut und tief Atem, starren das Mädchen vor uns an, das mich hasserfüllt ansieht. Sie wirkt kalt, hart und entschlossen. Und ich spüre, wie ich unter ihrem Blick allmählich kleiner werde. Wie die Angst hoch kriecht... "Ich bin deine Tante, Kai. Schön, dass wir uns mal unter diesen Umständen kennen lernen!", zischt sie und ihre Stimme trieft vor Sarkasmus. "Du glaubst jetzt natürlich, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe. Warum sollte sich mein Hass gegen dich richten und nicht gegen meinen Vater? Hm? Oh, ich muss sagen, eigentlich war der Kerl doch ganz in Ordnung! Nachdem meine Mutter mit mir als Baby auf dem Arm ihn schließlich wieder fand, nahm er mich auf. War nett zu mir. Eigentlich ein lieber Kerl. Hätte er bloß nicht immer von seinem heißgeliebten Enkel namens Kai gesprochen!" "Was?", stoße ich aus. Was redet die da? Meine Tante? Heißgeliebter Enkel? Voltaire hat mich verachtet. Ich entsprach nicht seinem Bild eines perfekten Nachfolgers! "Du hast schon richtig gehört! In den wenigen Jahren, die ich bei ihm gelebt habe, hat er nur von dir gesprochen! Ich war bei ihm zu Hause und du in dieser Erziehungsanstalt - wie auch immer! Und dann ging's nur so - Kai hier, Kai da! Ich war nicht nur Luft - ich war gar nix! Eine Amöbe in seinen Augen! Du warst nur sein Enkel, verdammt! Ich bin seine Tochter! Und mich hat er behandelt wie den letzten Dreck! Vielleicht weil ich ein Betriebsunfall war? Scheiße! Und als du abgehauen bist - weißt du, was danach folgte? ICH habe alles abgekriegt. Seine Wut, seinen Hass, seine Schläge. ICH! Obwohl DU sie verdient hättest! Und dafür hasse ich dich... mehr als alles andere. Du bist schuld, dass ich danach flüchten musste zu meiner beknackten Mutter und ihrem noch beschisseneren neuen Freund! Und einer Schar von kleineren Geschwistern, die ebenfalls alle mehr Liebe und Aufmerksamkeit bekamen als ich!" Sie speit aus. "Von Anfang an schien ich vom Pech verfolgt zu sein... und dann noch die Sache mit meinem Bruder? Und deinem kleinen Cousin, der nie das Licht der Welt erblickte? Ja... mein Leben besteht nur aus Fehlentscheidungen und Qual. Ich bin verflucht." Töte das Wissen um Einsamkeit. Ich stehe stocksteif da. Was soll man nach solcher Offenbarung sagen? Was soll man tun? Ich kann nichts Anderes machen als sie anzustarren. Geschockt und unwissend, während sie meinen Blick mit Wut und Hass erwidert. Meine Tante... die alles ertragen musste, wovor ich geflohen bin. Und sie hat es mir einfach nur zurückgeben wollen. Ich schlucke und fahre mit der Hand zu meinen Lippen. Hastig wische ich noch mal darüber. Meine Tante hat mich geküsst! Sie grinst. "Verstehst du jetzt? Endlich? Deine Nachforschungen haben nicht viel ergeben, was? Tja, Kai. Ich wollte einfach nur nicht, dass mein Neffe, der es noch nicht einmal verdient, ein besseres Leben führt als ich." Sie ragt empor. Ihre Gestalt erhebt sich über der meinen. "Auch wenn ich es nicht ganz erreicht habe - so ist meine Rache wenigstens teilweise gelungen." Das personifizierte Grauen... "Denn weißt du was? Ich habe etwas, dass dich wirklich zerbrechen wird..." Mir bebt die Unterlippe. Ich will es nicht wissen. Ich will es nicht hören! Ich will hier weg! Ich will einfach nur weg, doch da spricht sie bereits und ihre Worte reißen mir den Boden unter den Füßen weg... nein... "Ich bin schwanger von Tala." *********************************************************************** POV - Wechsel Lucifiera Dein eh schon blasses Gesicht wird kalkweiß. Die Erkenntnis, dass dein heißgeliebter Märchenprinz jetzt auch noch Vater wird... und zwar mit einer Hure, deiner eigenen, raubt dir den Halt, den du brauchst, um weiterhin gerade zu stehen. Welch ein Anblick... Die letzten Tage habe ich danach gelechzt, dich am Boden zu sehen, ganz tief unten, vor meinen Knien kriechend und Staub fressend, wollte dich erniedrigen und dir das Leben zur Hölle machen, aber... da ist so ein merkwürdiges Gefühl. Ich weiß nicht, was es ist, aber es gefällt mir nicht. Es hindert mich daran, mich zu freuen, obwohl ich dich vor meinen Augen fallen sehe, so wie ich es mir immer gewünscht habe. Was ist das für ein fauler Zauber? Was soll die Scheiße? Warum lässt es sich nicht abstellen? Ich höre, wie deine Freunde aufrufen, als du zur Seite greifst, um nicht zu stolpern. Normalerweise hätte ich darüber gelacht, wie sie zu dir eilen, Arme wedelnd und rufend. Wie sie nach dir packen und dich hoch ziehen... aber mir ist nicht nach Lachen zumute. Ich fühle mich gut, das schon, aber... irgendwie ist es nicht so, wie ich es mir ausgemalt habe. Es fehlt die Befriedigung... Es fehlt der Genuss... Wieso kann ich es nicht genießen? Es fehlt etwas. Du siehst mich an. Deine Augen sind leer und stumpf, dein Mund steht leicht offen. Du schüttelst dich. Versuchst du zu verdrängen, was ich gesagt habe? Oder willst du einfach deinen Blick klären? Ich sehe nur, dass dein Verstand rasend schnell arbeitet, denn deine Augen blicken starr auf einen Fleck, und du kneifst sie zusammen. Deine Zunge fährt über die Lippen. Nach einer Zeit des Schweigens, in der mich deine Freunde mit ihren Blicken töten, zuckst du und blickst auf. "Ich war eigentlich versucht, dir etwas anzubieten, bevor du mir erklärt hast, was... Phase ist." Ich ziehe die Augenbraue hoch. "Ich dachte, du bist jemand, den man bemitleiden müsste", meinst du, und ich schnaube. Ich brauche so etwas nicht! "Ich hatte Unrecht. Du brauchst kein Mitleid, sondern Hilfe." Wie... jetzt? Hilfe? Spinnst du? Du lächelst. Schwach, aber dann gewinnender. Was soll das jetzt? Du richtest dich auf und stehst da, ganz ohne jegliche Hilfe. Deine Augen bekommen ihren Glanz zurück. Aber... ich habe gedacht, dass du... ist dir egal, was ich gesagt habe? Stört dich das nicht? Was bedeutet das? Und da machst du einen Vorschlag, der meine kleine Welt zusammenbrechen lässt. Töte das Wissen um Vorherbestimmung. *********************************************************************** POV - Wechsel Yuriy Gleich bist du hier... jeden Moment öffnet sich die Tür und ich werde sehen, wie du dich entschieden hast. Ich... wünsche mir, dass du mich trotz allem wählst. Unser Beisammensein im Krankenhaus hat etwas in mir geändert. Ich will dich nicht aufgeben. Ich will dich besitzen. Ganz für mich allein. Selbst wenn es uns beiden schaden sollte. Ich nehme das in Kauf. Solang du bei mir bist. Solang du sagst, dass du mich liebst. *3 Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Genau wie damals, als ich zu dir gekommen bin. Das ist alles so unwirklich. Aber trotzdem ist es real. Auf eine beinahe schon bittre Art und Weise. Ich weiß, dass mich die anderen, die zurückgeblieben sind, mich beobachten. Sie wissen nichts von unserem Abkommen, aber trotzdem haben sie eine Ahnung, dass hier etwas im Verborgenen geblieben ist. Sonst wäre ich ja eigentlich schon verschwunden. Zurück nach Russland. Und vielleicht werde ich auch noch heute abreisen müssen, wenn du... dich gegen mich entscheidest. Ich bete zu Gott... dass du mich wählst. Merkwürdig... die Monate davor habe ich gebetet, dass du mich vergisst, und jetzt bettle ich schon Gott an, dass er das Wunder wahr machen möge, und du mich nimmst. Vielleicht habe ich ja insgeheim doch gehofft, dass du einfach auf mich zukommst, es mir sagst und mir erklärst, dass dir es egal wäre, wie es deinem Ansehen schaden würde. Ich weiß es wirklich nicht. Und da höre ich es. Das Auto parkt in der Einfahrt. Mir richten sich die Härchen im Nacken und auf den Armen auf. Ich fühle so eine Leere in der Magengegend, aber gleichzeitig ist mir auch so verdammt schlecht. Mir schwindelt. Ein Kribbeln fährt durch meinen Nacken über meine Schultern und meine Wirbelsäule hinab. Am liebsten würde ich mich hier direkt vor meinen Füßen erbrechen, aber nein. Ich darf nicht. Ich muss Ruhe bewahren. Ich höre eure Schritte auf den Holzdielen... trampelnd, trippelnd, schreitend und einer fast tänzelnd. Wer, wer ist, kann ich nicht bestimmen, aber ich weiß, dass bei jedem Geräusch mir mehr Farbe aus dem Gesicht weicht. Und trotzdem brennt es in meinen Wangen. Ich schäme mich. Ich sollte nicht hier sein. Da ist mit einem Mal so eine... Leere in meinem Kopf. Und da öffnet sich die Tür. O Gott... Tyson kommt herein mit einer seltsamen Miene, gefolgt von Ray und Max. Auch sie sehen nicht besser aus. Was soll das? Und dann trittst du ein und mir stockt der Atem. Töte das Wissen um Zweifel. Dein Gesicht, stolz und stark, von einer Schönheit, wie ich es schon lang nicht mehr bei dir gesehen habe. Hillary, Kenny und Daichi rennen zu dir, wollen dir wahrscheinlich in die Arme fallen, aber ich bleibe stehen und staune über das, was sich mir da darbietet. Als ich dich beim letzten Mal gesehen habe, warst du ein Schatten deiner Selbst. Und jetzt bist du anmutiger denn je. Doch plötzlich halten die drei inne, als neben dir eine weitere Person erscheint. Ich reiße die Augen auf. Das ist doch nicht wahr... Sakura? Was hat sie hier verloren? Aber... Moment. Was sehe ich da? Ich kenne sie sonst nur selbstbewusst, aufrecht und mit stolzer Miene, doch jetzt? Sie steht verschüchtert neben dir, eine Hand von ihr krallt sich in deinen Ärmel und sie wagt es nicht einmal den Blick zu heben. Sie ist bleich, ausgezehrt und sie scheint selbst nicht begreifen zu können, was hier passiert. Warum ist sie hier? Warum hast du sie hierher gebracht? Heißt das etwa...? Ich balle die Fäuste und mache mich bereit. Da sagst du: "Will man mich und unseren Gast nicht begrüßen?" Ich blinzle. Das klingt doch nicht nach dir. Und du... lächelst? Wie oft kommt es denn vor, dass du lächelst? Was ist mit dir passiert? Da lächeln die drei auch zögerlich, kommen auf dich zu und umarmen dich, werfen Sakura ein zögerliches "Hallo" zu und drehen sich dann weg. Dann sieht alles auf mich. Ich schlucke. Und du lächelst. "Kai...", bringe ich gerade einmal heraus. Doch du nickst plötzlich und sagst: "Ich sehe schon, was du sagen willst." Dann wendest du dich zur Seite. "Es ist schön wieder hier zu sein." Ich sehe, dass du tief einatmest. Du wirkst so merkwürdig. So gleichgültig und abweisend. Als wüsstest du gar nicht, was wir uns ausgemacht haben. Und was will Sakura hier? Ich... ich verstehe es nicht. Willst du mich foltern? Da beginnst du zu sprechen: "Ich habe in der Zwischenzeit viel dazugelernt. Ich weiß, was ich für Fehler gemacht habe. Und einen werde ich nie wieder tun." Du siehst jeden von uns einmal in die Augen. Die anderen schweigen alle, erstaunt darüber, dass du mehrere Worte fallen lässt. Sonst hast du immer geschwiegen. Du fährst fort: "Ich habe immer daran gezweifelt, dass ihr... verstehen oder akzeptieren würdet, was mich plagt. Ich habe immer geglaubt, jeder müsse mit seinen Problemen selbst fertig werden, aber... man hat mich vom Gegenteil überzeugt." Deine Züge bekommen einen weichen Ausdruck. "Und man hat mir gezeigt, was man mit einem Lächeln gewinnt." Du blickst zur Seite. Plötzlich wechselst du wieder in deine alte Rolle. Deine Miene wird teilnahmslos und um deine Augen legt sich ein leichter Schleier. Aber es ist anders als früher. Du strahlst keine kalte Aura aus, aber Stärke. Du scheinst dich gegen etwas zu wappnen. "Und jetzt fragt ihr euch auch natürlich, was Sakura hier soll. Sie hat eine Berechtigung hier zu sein." Dein Blick wird fester. "Und deshalb bleibt sie auch hier. Sie wird hier wohnen." Was? Was sagst du da? Ich bin anscheinend nicht der Einzige, den diese Mitteilung aus den Socken haut. Alle starren dich an, als würdest du anfangen dich aufzulösen oder so etwas. Außer Tyson, Ray, Max und Sakura scheinen alle entsetzt zu sein. Es ist klar... wie soll man das auch verstehen? Willst du damit sagen, dass... "Ich weiß, dass wir kaum Platz haben, daher wird sie auch in mein Zimmer einziehen." Dein Zimmer? Aber... soll das heißen, dass - dass du und sie? Aber das kannst du doch nicht... das geht doch nicht. Das kannst du nicht machen. Tu' mir das nicht an. Willst du mich mit meinen eigenen Waffen schlagen? Aber... Kai. Du sagtest, du wolltest verstehen. Selbst wenn du nicht vergeben kannst. Ich verliere den Boden unter den Füßen, das ist nicht wahr. Mir ist so schlecht. Und alles verschwimmt vor mir. Ich höre dich kaum, als du weiter sprichst. Etwas dröhnt in meinen Ohren. Und schnürt mir die Luft zu. "Denn ich werde in Talas Zimmer ziehen." Ich reiße den Kopf hoch und starre dich an. Hast du das jetzt wirklich gesagt? Oder ist das nur ein schlechter Scherz? Meine Blicke huschen zu allen Seiten, sehen dasselbe Unverständnis, aber sie landen wieder bei dir und fixieren dich. Ich sehe dich leicht lächeln. "Ich habe mich entschieden." Jegliche Kraft weicht mir aus meinen Armen und Beinen. Wenn ich könnte, würde ich jetzt einfach nur umkippen. Wie kannst du nur? Das war hinterhältig... Sie werden es nicht verstehen. Sie werden dich davon abhalten wollen, aber du lässt dich nicht beeinflussen. Du kommst auf mich zu. Und hältst mir deine Koffer hin? "Und wir fangen damit an, dass du meine Sachen zu dir bringst." Ich weiß, dass ich dich jetzt irgendwie blöd aus der Wäsche gucke, aber... was? Seit wann bist du - so? Du gehst einfach die nahe gelegene Treppe hoch und wirfst einen Blick auf uns zurück. Entschuldigend sagst du zu den anderen: "Ich habe lange darüber nachgedacht, glaubt mir, und es ist die einzig richtige Entscheidung." Du wirkst schon etwas verlegen. "Ich hoffe, ihr versteht das..." Und dann sagen die anderen nach einer kurzen Weile grinsend: "Ja, Kai. Das tun wir." Ich folge dir langsam, während ich die Blicke der anderen in meinem Rücken spüre. Da ruft plötzlich Ray noch: "Warte, Tala!" Ich drehe mich langsam um. Ich schlucke. "Ja?" Sein Blick ist merkwürdig. "Ich warne dich. Sollte Kai noch einmal so einen Stress mit dir haben, dann mache ich das wahr, was ich dir vor einiger Zeit angedroht habe, verstanden?" Ich nicke betäubt. "Und bitte... wir alle haben vieles versucht, aber... na ja, genützt hat es nicht." Er sieht sich in der Gruppe um und die anderen nicken. "Ich glaube, nur du kannst es wirklich schaffen, Kai mal zum Lachen zu bringen... oder, dass er... einfach nur einmal froh wirkt. Also - versau' es nicht." Dann lächelt er mir zu und zwinkert. Aber ich sehe, dass er sich ein wenig zwingen muss. Anscheinend hat er mir nicht verziehen, ebenso wie ich mir. Töte das Wissen um Misstrauen. "Ich verspreche es...", sage ich noch und gehe weiter. Vor meiner eigenen Tür bleibe ich kurz stehen, atme tief durch. Durch den Spalt sehe ich, wie du dastehst und dich umsiehst. Das habe ich mir nur in meinen kühnsten Träumen vorstellen können. Und als ich sie aufstoße, drehst du dich um und siehst mich seltsam an. Ich kann mich kaum rühren. "Hättest du erwartet, dass ich mich für dich entscheide?" So... melancholisch, abweisend, als wärest du momentan nicht anwesend, aber trotzdem behältst du mich und alles um dich herum genau in deinem Blick... Es bildet sich eine Gänsehaut. "Nein, aber ich habe... es gehofft." "Nach alledem?" "Eigentlich eine sinnlose Hoffnung... aber - wieso?" "Weil ich dich nicht dafür hassen kann. Weil ich trotzdem immer an dich denken müsste. Und es wäre schlimmer... an dich zu denken und zu wissen... dass du weit weg bist." Kurz bin ich erstarrt. Doch dann lasse ich einfach deine Koffer fallen und ziehe dich zu mir. Du wehrst dich nicht. Ich bette deinen Kopf an meiner Schulter. Ich bin unfähig zu sprechen, aber wir brauchen keine Worte, um zu wissen, was gesagt werden muss... *********************************************************************** POV - Wechsel Yuriy und Kai ´Cause you're all I want You're all I need. You're everything. Everything... *4 Mehr habe ich nie gewollt... *********************************************************************** *1 das könnte man auch falsch verstehen... -.-°... *drop* zum ersten Mal in dieser FF meldet sich meine perverse Seite oO"""" (ares perverse Seite: Hallo ^-^, mich gibt's auch noch XDDDD)... glaub' ich zumindest XD *2 öhm... ich vermute mal, dass mich ein paar Personen für diesen Absatz gerne erstechen würden?? *3 Planlos mit irgendeinem Lied, dessen Titel ich nicht weiß ^^"" *4 Lifehouse: "Everything" @ Chiibauru - tja, du lagst nicht ganz so falsch mit Lucie ^^, was? Ich hoffe, man versteht jetzt auch, warum das eine Kapitel "Bei deinem verfluchten Blute..." hieß. Hier wurde Bezug genommen auf die Verwandtschaft von Lucy und Kai XD Aber darauf wäre ja sowieso niemand gekommen^^ Hehehehe, ich glaube kaum, dass DAS jemand erwartet hat XDDDDD DASS Lucy Kais Tante ist^^ Das war wieder eine berühmte Überraschung seitens der Are^^ Puh, endlich fertig. U.U Ich hoffe, es ist nicht allzu schnulzig geraten? Aber diese Sache, mit dem "Sie zieht in mein Zimmer und ich in Talas" hatte ich von Anfang an vor. Das stand schon, bevor sich die gesamte Idee für Autotomie überhaupt in meinem Kopf formte °° Und dadurch, dass es auch ein YuKa ist, mussten die doch zusammenkommen, oder? ^^""" Aber ich warne vor. Das nächste Kapitel soll ein Adult werden *das einfach nicht weglassen will*. Ich versuche es einfach mal hinzukriegen, wird aber bestimmt nicht lang werden *lange Lemons einfach nicht schreiben kann* und dann kommt schon das letzte Kapitel *sfz* Aber als Vorwarnung! Das Kapitel soll eigentlich nur aus EINER POV sein, weil es sonst abgehackt klingt. Tja, ich will da Kai nehmen. Wenn ihr aber unbedingt wollt, kann ich das Pitel einmal aus Kais Sicht machen und dann als zweiten Part dasselbe noch einmal aus Talas Sicht (auch wenn das an der einen Stelle etwas unangenehm wäre zu schreiben o///o) ich lasse da mit mir verhandeln. Dat Are-Ding Kapitel 16: Ein flammenloses Feuer in der Dunkelheit ---------------------------------------------------- Hallo allerseits... Hier ist das 16. Kapitelchen mit dem "bösen" Inhalt xD Danach halten mich alle entweder für bekloppt, pervers oder sie denken, ich wäre vorher ein Junge gewesen °° ich seh' das schon kommen Titel: Ein flammenloses Feuer in der Dunkelheit Kai POV Ich stehe am Fenster unseres gemeinsamen Zimmers und blicke hinaus. Die Welt außerhalb ist in Dunkelheit getaucht. Schatten überziehen die Welt... Nur vereinzelt sehe ich Straßenlaternen leuchten, manche Fenster anderer, entfernter Häuser sind erhellt. Aber am hellsten von allem erstrahlt der Mond, der mich mit seinem weißen Licht umspielt. Zwei Wochen ist es her, seit ich zurückgekommen bin. Und in der Zeit haben wir Beide erkannt, was wir falsch gemacht haben... und wir haben es bereinigt. Ich lächle in mich hinein. Ich schäme mich dieser Liebe nicht mehr. Denn du hast mir inzwischen schon oft genug bewiesen, dass sie genauso rein und ehrlich ist wie jede andere auch. Mit halb geöffneten Augen sehe ich mir mein verschwommenes Spiegelbild im Fenster an. Ich fahre mit meinem Finger die Umrisse meines Abbildes nach. Ich versinke in Gedanken. Ich werde nicht mehr lange warten... oder gar nicht mehr? Bei Mädchen wäre das vielleicht etwas Anderes. Aber bei mir? Trotzdem habe ich - Furcht davor? Nein... das nicht. Jedoch weiß ich nicht wirklich, was mich erwartet. Na gut, also, vorstellen kann ich mir das - aber... ich erröte leicht. Vielleicht... nicht so ganz... Ich schließe die Augen. Bei Gott, irgendwie ist das peinlich... "Ist da irgendetwas Interessantes?" Ich zucke erschrocken zusammen. Ich habe dich gar nicht gehört. Angestrengt blicke ich nach draußen in die Finsternis. Hauptsache du siehst mein Gesicht nicht. "Hn", sage ich dazu nur, damit du dich endlich zufrieden gibst, aber ich erreiche anscheinend genau das Gegenteil... denn du kommst näher, schlingst deine Arme um mich und legst deinen Kopf auf meine Schulter. Ich verkrampfe mich. "Also, ich seh' da nix Spannendes", murmelst du an meinem Ohr und mir brennen schon die Wangen. "Warum wirst du auf einmal so steif?" Scheiße... das kann man viel zu gut falsch verstehen. Ich kneife die Augen zusammen. Mein Atem geht plötzlich schneller... Nein! Du darfst nicht... "Ah... ich verstehe schon." Oh nein... deiner Stimme nach zu urteilen, weißt du genau was los ist. Ich kann mir dein Grinsen schon vorstellen. Dir gefällt doch, dass ich regelrecht von meinem Verlangen übermannt werde. Und das machst du nur allzu deutlich, indem du... hah... nimm deine Hände - aus meiner Hose, sonst... "Ich weiß zwar nicht, was an einer langweiligen Stadt in der Nacht so... anregend ist, aber mir gefällt das", wisperst du leise und mit einem Hauch von Belustigung. Ich merke nur, dass du dein Handgelenk drehst und... "Ah!", entfährt mir doch du lachst nur. "So empfindlich?", fragst du hauchend und dann sind deine Lippen schon an meinem Ohr. Ich seufze, als du beginnst ganz leicht an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Als dann deine Zunge die Ohrmuschel entlangfährt, erzittere ich und presse meinen Rücken an deinen Oberkörper; ich drücke die Wirbelsäule durch. Dann packe ich deine beiden Handgelenke und schiebe sie hoch. Deine kalten Finger ziehen eine kribbelnde Spur mit sich. Feuer auf Eis... Mir entschlüpft ein ersticktes Keuchen. Ich halte das nicht aus. Ruckartig drehe ich mich in deinen Armen um, packe dein Gesicht und ziehe es zu mir herunter. Ich küsse dich hungrig, fahre mit meiner Zunge deine Lippen nach und fordere Einlass, denn du mir bereitwillig gewährst. Meine Zungenspitze stupst die Deine an, neckt sie und wir erforschen gegenseitig unsere Münder, während meine Hände sich in deine Haare krallen. Jeder Zweifel ist vergessen. Es brennt in mir... Mit meinem Mund wandere ich deinen Hals hinab und ich sauge an der empfindlichen Haut. Du stöhnst auf, als ich hinein beiße und einen roten Fleck zurücklasse, den man noch Tage sehen würde, aber das ist mir vollkommen egal. Ich ziehe den Ausschnitt deines Hemdes hinunter, um zum Schlüsselbein zu gelangen, wo ich mit meinen Lippen sanft hinüberfahre. Du zitterst, das merke ich genau. Dann spüre ich deine verkrampften Hände meine Wirbelsäule entlang fahren. Als sie einen bestimmten Punkt erreichen, bin ich gezwungen den Rücken durchzudrücken und kurz von dir abzulassen. Mein Becken presst sich gegen deinen Unterleib und ich spüre, die leichte Erhebung in deinem Schritt. Und während mir dies bewusst wird, fährst du fort. Eine deiner Hände packt meinen Nacken, derweil die andere mein Gesäß zu fassen bekommt. Du küsst mich gierig, so dass meine Lippe aufplatzt. Aber der kurze Schmerz ist egal, denn ich entwinde mich deinem Griff, nehme deine Hand und knabbere an deinen salzig schmeckenden Fingerspitzen. Du ziehst zischend Luft ein - sei es vor Schmerz oder vor Lust, es ist egal, denn du reißt sie fort, packst mich an den Hüften und hebst mich hoch. Deine Zähne vergraben sich in meiner Schulter und meine Fingernägel bohren sich in deinen Rücken, zerfetzen den Stoff deines Hemdes, hinterlassen blutige Spuren. Das Feuer versengt mich... Du drehst dich, beginnst mich durch das Zimmer zu tragen und lässt mich auf unserem Bett fallen. Sofort packst du den Bund meiner Hose und ziehst sie runter. Bevor ich auch nur reagieren kann, entledigst du mich meines T-Shirts. Und wirfst es quer durch den Raum. Du drückst meine Schultern ins Kissen und zwingst mir deinen Mund auf. Ich fühle dein Gewicht auf mir, schiebe meine Hände unter dein zerrissenes Oberteil, zerfetze es ganz und fahre deinen Oberkörper entlang, deine weiche Haut und ich spüre das Spiel deiner Muskeln unter meinen Fingern. Ich schiebe dich weg, richte mich leicht auf und öffne deinen Hosenstall, während du nur einen verwunderten Laut von dir gibst und dann ein keuchendes Stöhnen, als ich deine Hose hinunter schiebe und meine Hand auf deine Erektion lege. "Kai", ächzt du. Ich zittere leicht und erröte, als ich spüre, wie du auf meine Hand reagierst, doch da bist du schon wieder über und ziehst mir die Boxershorts herunter. Ich halte die Luft vor Schreck an, denn du siehst mich und du kannst auch erkennen, wie sehr ich dich jetzt brauche. Auch wenn es nicht leuchtet, sehe ich die Flammen vor mir... Ich presse die Augen aufeinander. Trotz all der Hitze, die sich in meinem Leib breit macht, muss ich angestrengt schlucken. Ich höre nur unser beider angestrengten Atem, fühle, wie vor Anstrengung mir der Schweiß den Rücken und Bauch hinab läuft. Ich rieche es - den Geruch von Schweiß und Moschus. Mit geschlossenen Augen warte ich darauf, aber... "HAH!", stoße ich laut hervor, richte mich halb auf und öffne die Augen. O Gott... was... tust du? Ich kralle meine Hände ins Bettlaken und strenge mich an, nicht aufzuschreien. Dein Kopf zwischen meinen Beinen... und deine heiße Zunge an meinem pochenden Glied... ich fühle deine Zähne, wie sie unglaublich und quälend sanft die Eichel entlang streichen... und dann - nimmst du... ihn in den Mund. "Hng." Du nimmst die Hand hinzu... Ich fühle die Bewegung. Der genussvolle Rhythmus... In meinem Kopf dreht sich alles - ich kann keinen klaren Gedanken - mehr fassen. Und es brennt... Mehr. Ich bäume mich auf. Ich kann nicht mehr... lange. Ich keuche. Ich halte das nicht mehr länger aus. "Yuriy... ich kann nicht... mehr", flüstere ich und du stößt nur einen merkwürdigen Ton aus. Und da geschieht es auch schon. Ich ergieße mich und zu meinem Entsetzen in deinen Mund. Ich zittere und kann nicht hinsehen... Du wanderst meinen Körper hinauf. Ich spüre deinen warmen Atem auf meiner nassen Haut. Schauer durchlaufen mich... Ich will nicht wissen, wo du das... Zeug ... hingetan hast. In diesem Moment interessiert mich nur eines - und zwar dich. Dein Gesicht ist mir unglaublich nahe. Du flüsterst: "So schlimm?" "Idiot!", fauche ich zurück und sehe dir wütend in die eisblauen Augen. Ich erblicke mein Abbild. Und den Hunger, den mein Anblick in dir hervorruft. Du lachst leise und leckst meinen Hals entlang. Ich schaudere. "Dann werde ich... jetzt zum Zuge kommen...", wisperst du rau mit vor Verlangen heiserer Stimme. Ich nicke schwach. Plötzlich greifst du zur Seite, holst von irgendwo etwas hervor. Ich sehe nur eine Tube und du schmierst deine Hand damit voll. Mit der sauberen Rechten packst du mein linkes Handgelenk, näherst dich mir und flüsterst: "Sobald es dir unangenehm wird, sagst du bescheid." Wieder nicke ich schwer ausatmend. Und... jetzt führst du deinen Finger ein und ich strenge mich an, nicht allzu laut zu werden. Zuerst... verkrampfe ich mich, doch deine Hände... du schaffst es, dass ich mich lockere und ergebe. Du bewegst ihn und mir entschlüpfen immer mehr Seufzer der Wonne... und als du einen zweiten Finger hinzunimmst, kann ich nicht anders. Mir entweicht ein lautes Stöhnen, mir ist schwindelig und ich bemerke erst wieder etwas, als du meine Beine nimmst und mein Becken anhebst. Wir sehen uns verharrend an und an deinem glasigen Blick erkenne ich, dass du nichts mehr willst als das. "Mach...", hauche ich und du grinst, bevor ich dich in mir fühle. Dir entweicht ein ächzender, stöhnender Laut und kurz sind wir beide an einander gepresst. Dein Kopf liegt auf meiner Brust und meine Beine umschlingen deine Schultern. Das, was deine Finger noch eben taten, übernimmt jetzt dein kleiner Freund und ich... ... werfe den Kopf vor Anstrengung zurück. Du bist tief in mir... Stößt immer wieder hart zu und jedes Mal nimmt das Feuer in mir noch mehr zu. Lichterloh. Ich kralle mich in deinen Haaren fest, als du schließlich mit einem letzten, schweren Seufzer in mir kommst... Du bleibst auf mir liegen, erschöpft, aber sichtlich befriedigt - glaube ich zumindest. Ich lächle und streiche sacht dein Gesicht entlang. Noch immer atmen wir beide schwer. Du wanderst weiter nach oben, legst dich neben mich und ziehst mich zu dir. Es braucht keinerlei Worte... Und das Feuer strahlt weiterhin... eine lichtlose Flamme, die auf ewig glüht... Irgendwann - ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist - ziehst du mein Gesicht heran und küsst mich, wanderst weiter zu meinem Hals. Ich schließe genießerisch die Augen, doch als deine Hand meinen Po berührt, halte ich inne. Ich sehe dich an. Skeptisch frage ich: "Soll das etwa...?" "Wusstest du nicht, dass ein richtiger Kerl nach fünfzehn Minuten wieder kann?" Ich spüre dein dreckiges Grinsen an meiner Wange. Sexgeile Sau... Ich seufze. Und dann beginnt das Spiel erneut... auf dass du danach tot umfällst! *********************************************************************** Mir gefällt bloß der Schluss. <.< *sich eine Tüte Apfelchips schnappt* Ich liebe Adult - Kappis, aber ich hasse es, sie zu schreiben. Ich komme mir da immer so doof bei vor XD Nya, muss man halt mit leben, was? So und danach folgt schon das letzte Kapitel^^ Dat are_vieh Kapitel 17: Wie ich... ---------------------- Hallo zu unserem allerletzten Kapitel von Autotomie^^ Ich möchte mich bei euch allen für eure Unterstützung bedanken- immerhin habt ihr mich immer wieder ermuntert weiter zu schreiben. Und eure Kommis waren ziemlich oft sehr aufbauend ^.^ Aber ich sage euch gleich - von Autotomie wird es definitiv KEINE Fortsetzung geben. Wenn ihr dieses Kapitel gelesen habt, werdet ihr merken, dass es nicht einfach wäre da anzuschließen, ohne dass die Melancholie verloren geht. Und außerdem bin ich bezüglich dieses Themas eindeutig ausgebrannt. Aber für das letzte Kapitel habe ich noch eine Idee^^ Da wird etwas gezeigt, was nur wir Frauen können >D und was die Kerle sogar manchmal krank macht^^. Titel: Wie ich... Kai POV Sieben Monate sind vergangen seit ich zurückgekommen bin und in der Zeit ist viel geschehen. Doch daran mag ich mich jetzt nicht erinnern... Ich habe mich auf anderes zu besinnen... von dem mir beinahe schlecht wird. Doch ich reiße mich zusammen. Ich sehe beruhigend in Sakuras Gesicht, die mich mit einer Mischung aus Angst, Vorfreude, Dankbarkeit, Widerwillen und noch etwas anderes, das ich noch nicht deuten kann, ansieht. In ihren Zügen steht die Anstrengung geschrieben, der Schweiß läuft ihre Schläfen hinab. Ich bin von diesem Anblick sowohl angeekelt als auch fasziniert, denn in diesem Augenblick darf ich als einziger von unserer Truppe das Wunder allergrößter Kraft beobachten... das Zeugnis des gewaltigsten Phänomens auf Erden... Das Schauspiel einer Macht, die ein Mann niemals besitzen kann. Das Geheimnis der Geburt. Ich bin allein mit ihr zuhause gewesen, als die Wehen begannen. Als einziger konnte ich sie zum Krankenhaus bringen und nun soll ich sie durch diesen Akt begleiten. Ich halte ihre Hand und spüre, wie kalt sie ist. Eine Kühle, die beinahe schmerzt. Zögernd streiche ich ihr über den Handrücken... ich fühle mich machtlos und so - benebelt. Sie bringt das Kind meines Geliebten zur Welt, meinen Cousin oder meine Cousine, und ich... kann nichts weiter tun als ihre Hand zu halten. Das wirkt so - falsch. Und plötzlich höre ich einen gequälten, angestrengten Aufschrei, zeitgleich wird meine Hand zerquetscht, sodass ich aufkeuche. Der Schrei klingelt in meinen Ohren und ich... bin kurz orientierungslos, bis ich merke, dass er von Sakura kommt. Sie ächzt angestrengt und ich höre von weit entfernt ein: "Atmen!" Was - beginnt es? Sie holt zischend Luft und drückt meine Hand weiter. Dann gibt sie ein tiefes Stöhnen von sich, ein schmerzvolles Keuchen und als der Arzt "Pressen!" ruft, beißt sie die Zähne aufeinander, bis das Knirschen ihre Schmerzlaute übertönt. Ich kann nicht wegsehen - Sakuras rotes Gesicht, in denen ich Schmerzen und Qualen sehe, die ein Mann sich nicht einmal erdenken könnte... und dann das viele Blut an den Händen des Arztes... Verteilt auf seinen Oberarmen und Oberkörper. Wie das Gemälde eines wahnsinnigen Künstlers... dessen Leinwand mein Leben ist. *1 Mir wird schwindlig... Wie von weit entfernt höre ich noch mehr Geschrei, einer davon ist höher und quäkender als der davor, durchdringender... und ich fühle die Präsens einer Kraft, die all meine Vorstellungen übersteigt... eine geheime, verborgene Quelle, die scheinbar in jedem weiblichen Wesen ruht, egal wie schwach sie erscheint... eine Macht, die die der Männer nicht nur übersteigt, sondern die auch noch schön, warm und erschreckend gleichermaßen wirkt... sie gibt Leben, bereitet aber große Marter... sie entreißt ungeborenem Leben seiner Zuflucht und treibt die Gebärende beinahe in den Wahnsinn... Und Blut fließt aus dem Leib des Lebens... Ich bekomme kaum etwas mit... all diese rote Flüssigkeit treibt mir den Brechreiz hoch und mir wird schwarz vor Augen... und dann dieser widerlich metallische Duft, der mich erinnert... "Herr Hiwatari?" Das ist das letzte, was ich höre, bevor alles verschwimmt. *********************************************************************** "Herr Hiwatari?" Ich rieche einen stechend salzigen Geruch und reiße sofort die Augen auf. Wo bin ich? Ich sehe mich um. Mein Schädel schmerzt... und das dumpfe Pochen wird auch nicht besser, als ich erkenne, dass ich auf den kalten Fliesen liege... am Boden? "Geht es wieder?" Man schwenkt ein kleines Fläschchen vor meinem Gesicht, das ich als Riechsalz identifiziere. Bin ich etwa weggetreten? Man hilft mir auf. "Was...?" "Sie sind ohnmächtig geworden, als Sie all das Blut gesehen haben. Und dann sind Sie umgefallen." Wie peinlich... wer hätte gedacht, dass mir jetzt bei dem Anblick von Blut so schlecht wird? Wenn man bedenkt, dass ich vor ungefähr einem Jahr noch alles dafür gegeben habe, genau dies zu sehen... die Zeit verändert. Und das bei einer Entbindung... Moment... "Was ist mit Sakura? Und dem Kind?", bestürme ich den Arzt sofort. "Dem Kind geht es hervorragend. Es hat die Geburt sehr gut überstanden. Und... es ist ein Mädchen. Aber... die Mutter ist tot. Es tut mir leid." Was? Sakura ist was? Tot? Aber das ist... unmöglich... Stumpf blicke ich auf den Mann da vor mir, der noch immer diesen grünen Schutzanzug trägt. In meinem Kopf dreht sich alles... Tot? Ich kann es nicht glauben... nicht begreifen! [/] Seine Handschuhe als auch die einst weiße Schürze sind mit Blut befleckt... mit Sakuras Blut. Es wirkt absurd, dass ich ihn hier vor so mir stehen sehe, mit der lächerlichen Haube und dem Mundschutz, den er jetzt abnimmt. Er wirkt wie die Parodie eines Arztes... wie eine dieser fanatischen Zeichentrickfiguren, die sich als Mediziner ausgeben und dann in ihrem Blutdurst in Wirklichkeit den Patienten irgendwelche Eingeweide verknoten, mit der roten Lebensessenz über und über bedeckt sind und dann so da stehen wie er... wenn er jetzt noch anfängt wahnsinnig zu lachen... den Irrsinn dieser Worte hinausschreit, dann weiß ich, was geschehen ist. Doch so - Das ist nicht wahr... Es ist ein Augenblick, der dir das Leben nimmt. Und es ist ganz egal, ob wir beide dagegen sind. Unser aller Schicksal, wir warten auf den Tag, und er wird kommen wie der Nagel in den Sarg. *2 Er fährt fort: "Die Frauenärztin und auch ich haben Frau Nushi davon abhalten wollen. Sie hätte dieses Kind niemals bekommen dürfen, weil es von vornherein feststand, dass sie die Niederkunft nicht überleben würde. Es wäre unsinnig, Sie mit medizinischen Fachbegriffen noch mehr in Verwirrung zu stürzen. Herr Hiwatari... ich möchte Sie wissen lassen, dass wir unser Bestes gegeben haben. Ich werde mich hier nicht rechtfertigen, aber es war von Anfang unmöglich, dass sie es überstehen wird. Ihr Blutverlust war zu hoch. Und ihr Becken nicht breit genug für eine Geburt. Das Neugeborene hat ihre Lendenwirbel gebrochen. Es ist ein Wunder, dass das Kind überlebt hat." Ich höre zu, aber mich erreichen die Worte nicht. Er spricht über ihren Tod wie eine Selbstverständlichkeit... aber das ist es nicht. Es ist eine Wiederholung... ein Déjàvue. Das alles hat es schon einmal gegeben. Eine Hure, von ihren Eltern nicht akzeptiert... bringt ihr Kind zur Welt und stirbt... noch während der Geburt... Das ist meine Geschichte... Und das ist die Geschichte meiner Cousine. Wie ich... "Darf ich", frage ich heiser, "das Kind sehen?" Er sieht mich an und nickt. Kurz darauf erscheint eine Schwester mit einem Bündel auf dem Arm, das sie mir überreicht. Zögerlich und mit zittrigen Händen nehme ich es an mich. Ich weiß, wie ich es zu halten habe, das habe ich gelernt, als ich mit Sakura zusammen zu diesen Schwangerschaftskursen gegangen bin... mir schnürt sich die Kehle bei dieser Erinnerung zu... ich habe Angst es zu zerbrechen, fallen zu lassen. Doch mein Griff ist sicherer, als ich geglaubt habe. Langsam traue ich mich das Tuch wegzuziehen und in das Gesicht meiner Cousine zu sehen... dem Kind meiner Tante... und meines Liebsten. Das weiße Zeug, das man sonst immer auf den Körpern von Neugeborenen findet, ist bereits entfernt worden... doch ich sehe noch die leicht bläuliche Farbe der Haut, das schon beinahe ins Violette übergeht. Die Augen sind geschlossen, die Hände zu winzigen Fäusten geballt. Sie wimmert bloß, als könne sie nicht mehr schreien... als könne sie ihr Leid nicht mehr hinausbrüllen... als könne sie den Verlust ihrer Mutter nicht begreifen. Wie ich... Ich sehe den Flaum auf ihrem Kopf und erahne, dass sie dasselbe seidige Haar wie ihre Mutter haben wird... ich schlucke. Schon jetzt kann man erahnen, dass sie ihrer Mutter ähnlicher sehen wird als ihrem Vater. Wie ich... Da öffnet sie die Augen und ich erstarre. Ich sehe in blaue Augen, die sich bereits verfärben... ich sehe in Abgründe, die erst wenige Minuten auf dieser Welt wandeln... ich sehe in eine Tiefe, die Verständnis zu beherbergen scheint... als wüsste dieses Mädchen genau, was geschehen ist und als ob sie sich schon damit abgefunden hätte. Und da erinnere ich mich: "Du hast mich angesehen, als ob du es gewusst hättest, Kai. Als ob du gewusst hättest, dass du sie niemals wieder sehen würdest. Dass der Moment, als du ihren Leib verließest, der war, bei dem du dich vollkommen von ihr lösen würdest und das euer letzter Kontakt war. Und dass das euer letzter Abschied war." Ich beiße mir auf die Lippe. Das war einige der wenigen Momente in meinem Leben, in denen mein Großvater mich wie ein Mensch und nicht wie eine Kampfmaschine behandelt hatte. Er war derjenige gewesen, der mich auf seinen Armen aus dem Krankenhaus gebracht hatte. Und als ich zehn geworden war, hatte er mir erzählt, dass ich schon damals anders war als alle anderen. Und du, Kleines, bist es auch... Wie ich... Egal, dass du meine Cousine bist... dass unser Blut uns kaum noch bindet - dass du die Tochter einer Frau bist, die mir hatte schaden wollen, und eines Mannes, der dasselbige tat und nun mein Geliebter ist... im Geiste bist du mir näher als die anderen... näher als dein Vater dir je sein könnte. Dein Vater weiß nichts davon, dass du seine Tochter bist. Wir haben es ihm verheimlicht, dank einer Lüge... und ich habe nicht das Bedürfnis, es ihm zu erzählen... vielleicht hat er es auch durch die anderen erfahren, aber das ist unwichtig. Eines aber nicht... ich habe beschlossen, dass ich dich erziehen werde... Wir beide stehen uns näher, als du es vermuten kann. Unsere Geschichte gleicht sich... und in dir sehe ich eine Seele, die meiner ähnlich ist. Ich werde dir das Leben ermöglichen, dass ich nicht gehabt habe... ich werde dich vor den Schmerzen bewahren, die ich erlitten habe... du sollst meinen Traum leben... Du sollst mein Leben haben, wie ich es gelebt hätte, wenn nicht so vieles dazwischen gekommen wäre. Ich sehe dich lächelnd an. Trotz deiner unförmigen Erscheinung und deiner merkwürdigen, kaum menschlich zu nennenden Gestalt überkommt mich ein warmes Gefühl... ich spüre Zuneigung aufsteigen. Deine Mutter ist tot, Kleines... aber dies wird nicht das Ende sein. Der ewige Kreis des Lebens wird sich schließen. Mit mir. Deine Mutter soll nicht umsonst gestorben sein. Sanft streiche über die weichen Strähnen auf deinem Kopf. Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon stehe, aber dann drehe ich mich zu den Ärzten, die mich besorgt und erstaunt anblicken. "Sie soll Caithlynn heißen", sage ich leise. "Caithlynn Josephin." Es soll ein Geschenk für mich selbst sein... du stehst mir näher als jedem anderen... und so werde ich dich an mich binden. Mit einem Namen, der meinem gleicht. Mein Tribut an mich selbst. Verwirrt nicken sie. Du wirst meine Familie sein. Wir werden dich gemeinsam aufziehen... Yuriy und ich... Und ihr anderen. Alle, die in meinem Herzen sind. Alle, die mich gerettet haben... Und du, Caithlynn... bist der endgültige Beweis dafür, dass ein neues Leben für mich beginnt. *********************************************************************** *1 Bezug auf das allererste Kapitel *2 Bushido: "Augenblick"... boah, das ist mir regelrecht peinlich >.< dabei hasse ich doch Hip Hop <.< So, damit ist die FF zu Ende^^ mit einem merkwürdigen Schluss, würde ich mal sagen, aber ich bin schon so leer in Sachen Autotomie, da kam einfach nicht mehr raus ^^"" na dann... auf Wiedersehen^^ *winkz* da are Vielleicht sehen wir uns bei einer anderen FF wieder ^o^ würde mich darüber natürlich freuen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)