Spielt mein Spiel von Hotepneith (Zwei Hundebrüder gegen einen Seelendieb) ================================================================================ Kapitel 3: Spielt mein Spiel ---------------------------- Danke für euere Aufmerksamkeit. Nun, das Spiel hat seine Tücken. Ein ruhiges Kapitel, in dem schon mal einer lernt, dass Brüder ganz hilfreich sein können.... 3. Spielt das Spiel Die Gestalt im Wasser schien fast zu lächeln, als sie sagte: "Ihr wollt doch die Seelen wiederhaben, nicht wahr? Nun, alles was ihr dafür tun müsst, ist, mich in meinem Schloss zu besuchen." "Ach ja?" machte Inuyasha, die Hand unwillkürlich an Tessaiga legend: "Das kannst du gern haben." "Du bist ein Narr wie eh und je", meinte Sesshoumaru: "Das wird nicht so leicht sein." "Das stimmt", bestätigte der Unbekannte: "Oh, mögt ihr euch vielleicht nicht? Das wäre ja noch lustiger...Also, ich erkläre es euch. Hier." Aus dem Wasser tauchte eine kleine durchsichtige Kugel auf, rollte ans Ufer: "Das ist euer wichtigstes Stück für das Spiel. In dieser Kugel befindet sich ein Pfeil, der euch den Weg zu meinem Schloss zeigt. Folgt ihm einfach. Und ihr bekommt nur diese eine Kugel. Wenn ihr euch streitet, verliert einer von euch beiden sicher. Wenn ihr sie einbüßt, natürlich alle beide." Inuyasha musterte den Ball zu seinen Füssen: "Der ganze Aufwand, für einen Besuch?" Das klang verständnislos. "Nein. Es ist ja ein Spiel." Ragamaru lachte etwas: "Also: Ihr folgt dem Pfeil. Das Spiel heißt: erreicht mein Schloss und ich gebe demjenigen die Seele seines Mädchens, der da ankommt. - Das Spiel wird euch durch einige gefährliche Gegenden führen, das gebe ich gern zu. Es sind sozusagen verschiedene Runden oder Prüfungen, die ihr bestehen müsst. Wenn ihr sterbt, habt ihr verloren." "Toll", murrte der Hanyou: "Und lass mich raten: das Spiel hast du Mistkerl schon öfter gespielt?" "Aber ja. Bisher hat mich noch nie jemand besucht. Aber vielleicht schafft ihr es..." Die Gestalt im Wasser verblasste. "Ich bringe ihn um." In Inuyashas Stimme lag Wut. "Was für ein kranker Typ ist denn das? Seelen entführen, um andere dazu zu zwingen, sein "Spiel" mitzuspielen. Und so, wie er es sagte, hat er schon öfter Leute dazu gezwungen." "Das ist das letzte Mal. - Heb die Kugel auf." "Bin ich etwa dein Diener?" Aber der Hanyou gehorchte. Er hatte den größten Haken bei diesem ominösen Spiel gerade gefunden. Freilich: er schwor sich, diesen Ragamaru für jede Beleidigung, die er sich in den nächsten Stunden anhören durfte, zur Rechenschaft zu ziehen. Es half ja nichts. Um Kagome zu retten, musste er zu diesem Schloss gelangen. Und ihm war klar, dass es für ihn bedeutend einfacher sein würde, wäre sein Halbbruder auf seiner Seite, anstatt dass sie Zeit und Energie damit verschwenden würden, sich gegenseitig zu bekämpfen. Damit würden sie nur Kagome -und Rin - gefährden. Hoffentlich sah der das genauso. Das entsprach den Tatsachen. Sesshoumaru war zu nüchtern, um nicht einschätzen zu können, dass dieses seltsame Spiel darauf ausgelegt war, das niemand es gewinnen könne. Aber Tessaiga mochte da sehr hilfreich sein, zumal mit der Fähigkeit, Bannkreise brechen zu können. Freilich konnte er Tessaiga kaum ohne seinen Halbbruder haben, es geschweige denn selbst führen. Also müsste er sich mit Inuyasha zumindest vorübergehend arrangieren. Um Tessaigas Willen. Und um Rins. Wenigstens schien der zu begreifen, dass sie zusammen bessere Chancen hatten. Und zu gehorchen. Später konnten sie ja dann weitersehen...dachte beide gleichzeitig. Die Halbbrüder kehrten zu ihren Begleitern zurück. Während Sesshoumaru nur sagte: "Jaken, warte hier", erklärte Inuyasha seinen Freunden etwas ausführlicher, was passiert war. "Dann bleiben wir ebenfalls hier", meinte Sango: "Den Körpern könnte da bei diesen seltsamen Prüfungen leicht etwas passieren. Geh du nur. Und wir passen auf Kagome auf." "Wenn ihr es geschafft habt, werden die Seelen sicher direkt in ihre Körper zurückkehren." Miroku dachte kurz nach: "Dann müsst ihr nur auf dem kürzesten Weg wieder herkommen. - Denn ich glaube nicht, dass dieser...Ragamaru? - euch auf dem schnellsten Weg zu seinem Schloss führt." "Gehen wir, Inuyasha." Der Hundeyoukai hatte sich längst abgewendet und wartete. "Und wohin?" "Sieh auf die Kugel, die du in der Hand hältst." Leise Ungeduld lag in der Stimme. "Oh ja, klar. Da. Nach links, da rüber, den See entlang. - Auf Wiedersehen, Freunde." "Viel Glück..." Shippou hüpfte zu Miroku auf die Schulter: "Das schaffst du sicher...!" Die Zurückbleibenden sahen den beiden weißhaarigen Gestalten nach, bis das Dickicht sie verschluckte. "Na, ich glaube nicht, dass dieser Ragamaru eine Ahnung hat, mit wem er sich da diesmal angelegt hat", meinte Sango und setzte sich: "Dann warten wir mal ab." "Sesshoumaru-sama wird ihn töten." Jaken warf einen Blick auf die regungslose Rin, ehe er sich zu den Menschen setzte. Immerhin musste er hier nicht allein auf das kleine Menschenmädchen aufpassen. Es war ihm bedeutend lieber, wenn da noch jemand mitkämpfen konnte, wenn diese Dämonenratten noch einmal auftauchen würden- oder sonst irgendjemand. Selbst, wenn seine neue Begleitung nur Menschen waren. Immerhin waren diese beiden nicht ganz hilflos. Der Pfeil in der Kugel führte die Halbbrüder schnurgerade auf das Ende des Hochtales zu, wobei Inuyasha das Teil der Einfachkeit halber in seine Oberbekleidung geschoben hatte. Er wollte nichts in der Hand haben, was ihn hindern könnte Tessaiga zu ziehen. Ihre Nasen konnten vor sich schon wittern, was da kam. Ein Feuchtgebiet schloss das Tal ab, ehe es wohl hinauf zu einem Pass ging. "Ein Sumpf..." murrte Inuyasha: " Das geht ja schon gut los." "Er hat keinen Grund, es uns einfach zu machen." "Schon klar. Die meisten Leute, denen er Seelen entführt hat, hätten ihn leidenschaftlich gern umgebracht." Sesshoumaru ging schweigend weiter. Er sah keine Ursache, über Selbstverständlichkeiten zu reden. Er konnte vor sich Nässe wittern, aber es dürfte sich nicht um ein richtiges Sumpfgebiet handeln. Als sich die Vegetation, der Boden veränderte, blieb er daher stehen. Bislang waren sie über grüne Wiesen gegangen, zwischen Wäldchen und uralten Baumriesen. Jetzt war der Boden sandig, nur vereinzelte Grasbüschel waren zu sehen. Und keine Bäume mehr. Das konnte nur eines bedeuten. Etwas wie ein Surren ließ ihn sich umdrehen. Inuyasha starrte auf den letzten großen Baum, an dem sie vorbeigekommen waren. "Stahlwespen!" Der jüngere Halbbruder wich etwas zurück. Er hatte nichts gegen Stahlwespen, wenn sie seine Scheide reparieren konnten, aber sie waren hochgradig giftig und aggressiv. Gegen ihre Stiche schützte auch sein Gewand aus Feuerrattenhaar so gut wie nicht. "Tolle Überraschungen hat der Typ auf Lager." Er drehte sich um und ging möglichst rasch, aber ohne hastige Bewegungen zu machen, weiter. Myoga hatte ihm erzählt, dass sie dann nicht angreifen würden. Sesshoumaru musterte noch einmal kritisch den Baum. Seiner Meinung nach würden die Wespen sie nicht angreifen, sonst hätten sie es bereits getan, als sie direkt neben dem Baum vorbeikamen. Und soweit er wusste, griffen sie nur bei einer unmittelbaren Bedrohung ihres Nestes an. Ein Platschen und hektische Bewegungen ließen ihn sich umsehen. Seine Vermutung war gerade von Inuyasha glorreich bestätigt worden. Die Strecke vor ihnen war kein normaler Boden, aber auch kein Sumpf, sondern Treibsand und der Hanyou war mitten hineingelaufen. Durch seine hektischen Befreiungsversuche, wurde er immer weiter hineingezogen, so dass er nun schon bis zum Oberschenkel versunken war. "Was ist das denn?" fragte er entsetzt. "Treibsand." Hatte der Jüngere so etwas noch nie gesehen? Oder wenigstens davon gehört? Soviel zum Thema Ausbildung. "Hör auf, dich befreien zu wollen. Du versinkst nur umso schneller." "Danke für den Tipp!" knurrte der Hanyou: "Und wie komme ich hier wieder heraus? Ich versinke nämlich in diesem komischen Boden..." "Das ist das Wesen von Treibsand." "Toll. Und was jetzt?" Schweigen. Inuyasha hatte zwar aufgehört, sich befreien zu wollen, aber jetzt packte ihn Angst. War es Sesshoumaru vielleicht ganz recht, wenn er hier unterging? Immerhin: seit er aufgehört hatte, zu strampeln, sank er deutlich langsamer. Also, der Tipp war gut gewesen. Vielleicht fiel seinem großen Halbbruder doch noch etwas ein? Aber da er jetzt schon bis zu den Hüften feststeckte, sollte das vielleicht schnell gehen. Sesshoumaru dachte nach. Wenn er hingehen würde, würde auch er außer Stande sein, sich dem Versinken zu widersetzen. Gegen Treibsand half körperliche Kraft nichts. Selbst, wenn er schweben würde, würde das Gewicht seines Halbbruders ihn mit hineinziehen. Was musste dieser dämliche Hanyou auch mitten in den Treibsand laufen? Halber Dämon, halbes Können. In Energieform könnte er Inuyasha allerdings nicht fest genug packen... "Äh....Sesshoumaru?" "Was ist?" "Was machst du da?" "Ich denke nach." "Könntest du dich beeilen?" Das klang bemerkenswert kleinlaut. So kleinlaut, dass der ältere Halbbruder aufsah. Tatsächlich steckte Inuyasha schon bis zur Brust in dem tückischen Boden. "Hm." Dann gab es nur eine Möglichkeit, wenn er ihn retten wollte. Wollte er? Immerhin war dieser Idiot selbst schuld an seiner Misere. Aber Tessaiga würde in alle Ewigkeit auch da unten im Treibsand ruhen. Der Fangzahn seines Vaters. Es half nichts. Um Tessaigas Willen...Er ließ seine Energie aufflammen, um sich zu verwandeln. Inuyasha gab sich zu, zum ersten Mal in seinem Leben drauf zu hoffen, dass ihn ausgerechnet sein älterer Bruder aus dem Schlamassel holte. Aber nie zuvor war er ja mit ihm allein unterwegs gewesen, und sie waren doch irgendwie aufeinander angewiesen, wollten sie die Seelen befreien. So starrte er etwas hoffnungsvoll hin, als sich Sesshoumaru in einen großen, weißen Hund verwandelte, seine wahre Gestalt annahm. Was hatte er denn jetzt vor? Mit einer Pfote herausangeln ging wohl nicht, da er nur noch eine Vorderpfote besaß. Er selbst hatte ihm den Arm ja abgeschlagen. Und das Maul....die grünliche Säure da würde ihm ganz schön zusetzen. Aber alles wäre besser, als hier in diesem seltsamen Sumpf ersticken zu müssen. Oder war es ertrinken? Er wusste es nicht, und irgendwie wollte er es auch gar nicht ausprobieren. Der Riesenhund setzte behutsam seine Vorderpfote auf den tückischen Boden, verlagerte nur langsam das Gewicht ein wenig darauf, aufpassend, dass die Hinterbeine auf festem Grund blieben. Inuyasha starrte empor, als sich der große Kopf über ihn neigte. Er sah die grünliche, giftige Säure im Maul und schloss unwillkürlich die Augen, als sich die Zähne um seinen Oberkörper schlossen. Er konnte kaum Atem bekommen, in dieser ätzenden Luft des Rachens, aber er spürte, wie er vorsichtig empor gehoben wurde, behutsam aus dem Sumpf gezogen wurde. Seine Kleidung schützte ihn einigermaßen, aber seine Augen, seine Lungen begannen vor der Säure zu brennen. Allerdings war ihm klar, dass er sich darüber sicher nicht beschweren durfte. Mit einer Kopfbewegung schleuderte der Hundeyoukai seinen Halbbruder seitwärts. Inuyasha prallte hart auf den Boden, keuchend, nach Luft ringend. Er rieb seine Augen etwas und drehte sich um. Sesshoumaru verwandelte sich zurück. "Danke..." murmelte der Hanyou. Irgendwo ärgerte es ihn, dass er so einen Fehler gemacht hatte, damit ausgerechnet dem Typen, der ihn sowieso für unfähig hielt, eine wunderbare Bestätigung geliefert zu haben. Aber immerhin...sie waren doch irgendwo Brüder. So ergänzte er, um zu zeigen, dass er sehr dankbar war, nicht versunken zu sein: "Onii-san." Sesshoumaru vernachlässigte die Anrede als großer Bruder. Anscheinend hatte Inuyasha keine Ahnung von Treibsand. Von was denn alles noch nicht? Das konnte mühsam werden. So sagte er: "Bleib hinter mir." Der Hanyou hielt das für eine gute Idee. Immerhin wusste der Hundeyoukai anscheinend mehr über diese seltsamen Böden als er. Und noch mal versinken wollte er sicher nicht. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er sich so scheußlich hilflos gefühlt. Und nicht einmal in einem Kampf gegen einen übermächtigen Gegner hatte er je diese Panik empfunden. Zu allem Überfluss musste er jetzt zusehen, dass er auch einmal Sesshoumaru retten würde, um diese Schuld zu begleichen. Oder zumindest so zu kämpfen, dass der sah, dass er auch was drauf hatte. So gingen die beiden behutsam weiter. Genauer, sprangen, da Sesshoumaru wusste, dass dort, wo Büsche wuchsen, der tückische Boden fest genug war. Ein Mensch hätte solche Sätze nie machen können. Der Youkai hätte querfeldein schweben können, aber er verspürte nicht die mindeste Lust, noch einmal zu so einer Hilfsaktion gezwungen zu sein. Jenseits des Feuchtgebietes erhob sich ein Berg, der fast rund wirkte. Der Pfeil in der Kugel, die Inuyasha nun wieder in der Hand hatte, wies unmissverständlich dort hinauf. "Ich bin ja mal neugierig, was als nächstes kommt. Ärger, sicher." "Natürlich." Sesshoumaru ging weiter. Ein wenig murrend folgte ihm der Halbbruder, ihren seltsamen Hinweisball wieder verstauend. Wenigstens war der nicht in diesem Treibsand geblieben. Sonst hätten sie wirklich alt ausgesehen. Der Weg, den sie der Pfeil wies, führte den Berg empor. Sie gingen nebeneinander, sorgfältig witternd, immer auf Scherereien bedacht. Dieses seltsame Spiel dieses Verrückten war sicher nicht leicht zu überstehen. Immerhin hatte er ja gesagt, dass noch keiner bis zu seinem Schloss vorgedrungen war. Beide Brüder hatten allerdings die feste Absicht, es zu schaffen, um die Seelen zurück zu holen und diesen Kerl umzubringen. Beide blieben gleichzeitig stehen, als ein Geruch in ihre Nase kam, der alles andere, als etwas Gutes verhieß. "Ein Wesen", murmelte Inuyasha: "Aber zu sehen ist nichts." Er starrte die Felswand rechts neben sich empor, versuchte etwas zu erkennen. Sesshoumaru ging bereits weiter. Der Geruch versprach Gefahr, denn das unbekannte Wesen war ein Fleischfresser. Aber die lauerte ein Stück weiter vorn. So hielt er die Hand am Schwert, zog es aber nicht. Es war möglich, dass der Fremde klug genug war, zu wissen, wen er angreifen könnte und wen nicht. Es war nichts zu sehen, nichts zu hören, als die die Höhe des Berges erreicht hatten. Zu ihrer gewissen Überraschung ging es danach recht steil bergab. Unten dehnte sich eine Ebene, anscheinend ein weiteres, tiefer gelegenes Hochtal aus, die nur aus Kies und Sand zu bestehen schien, also wohl eher eine Wüste war. "Mist!" Inuyasha sprang hoch, Tessaiga herausreißend. Sesshoumaru machte ebenfalls einen weiten Satz zurück, bereits sein Schwert in der Hand. Beide hatten die Bewegung hinter sich gewittert, betrachteten jetzt mit gewisser Überraschung den plötzlich lebendig gewordenen Fels. Aus der Wand ragten unerwartet acht Arme, ähnlich denen eines Kraken, die nach den Halbbrüdern gefasst hatten. Nun zogen sie sich ein wenig zurück, nahmen offenkundig Anlauf für einen weiteren Angriff, schienen zu zögern. "Es ist in der Wand." Der Hundeyoukai schob sein Schwert wieder weg. Ein Kampf war hier völlig sinnlos, da das fremde Wesen nicht von seinem Platz konnte - sie hingegen schon. "Was meinst du?" erkundigte sich Inuyasha überrascht, der nicht annahm, sein Halbbruder wäre zu feig oder faul für einen Kampf. "Gehen wir." Sesshoumaru drehte bereits ab. "He!" protestierte der Jüngere: "Was meinst du??!! Hab ich gefragt." "Der Kampf wäre nutzlos. Es kann uns nichts tun." "Nein, es hätte uns nur fast gefressen." "Tu, was du willst. Ich habe ein anderes Ziel." "Schon gut", murmelte Inuyasha, der den leisen Vorwurf verstanden hatte. Klar. Der Entführer, dieser Ragamaru, war die Nummer Eins auf ihrer Liste. Da brauchte man sich mit solchen relativ harmlosen Monstern nicht herumschlagen. Wer wusste schon, was der Kerl an netten Überraschungen noch vor sie gelegt hatte. Und die Arme zogen sich wieder in den Fels zurück. Anscheinend hatte das Wesen begriffen, dass es sie nicht erreichen konnte. So schob er auch Tessaiga in die Scheide und folgte dem Hundeyoukai, der bereits am bergab gehen war. Recht weit entfernt starrte eine Gestalt auf einen glänzend polierten, waagerechten Metallspiegel. Ragamaru konnte so stets verfolgen, wie es seinen Opfern erging. Er war gerade Mal nachsehen gekommen und hatte zu seiner gewissen Verwunderung festgestellt, wie weit die beiden schon gewandert waren. "Nicht schlecht", dachte er: "So schnell war noch kein Mensch. Nun, die allermeisten Youkai auch nicht. Der Treibsand war die erste Falle. Aber der eine soll ja ein Krötenyoukai sein. Vielleicht darum. Und das Krakenmonster da in den Bergen. Sie haben tatsächlich den ersten Level geschafft. Ob ich ihnen gratulieren sollte? - Seltsam. Irgendwie sehen die beiden, so von hinten betrachtet, sich recht ähnlich. Ich werde mal den Hauptmann fragen, ob das Zufall ist. Nun, das kann mir ja egal sein. Vor ihnen liegt die zweite Prüfung. Und da kommt eine nette Überraschung. Mal sehen, wie sie kämpfen können. Spätestens bei meinen kleinen Lieblingen wird zumindest der Mensch ausscheiden. Youkai mögen sie nicht, denke ich. Obwohl...nein, dieser Youkai damals wurde auch von ihnen getötet. Oh, ich liebe dieses Spiel." Das Hochtal war mit Felsbrocken und Steinen übersät, die das Gehen erschwerten, aber die Halbbrüder sprangen von größerem Stein zu größerem Stein. Ohne miteinander gesprochen zu haben, war beiden bewusst, dass die Zeit drängte. Wer konnte schon sagen, wie lange menschliche Körper ohne Seele am Leben bleiben konnten. Sie blieben allerdings stehen, als sich vor ihnen auf einmal eine Art Pfad befand, gewiss zwei Meter breit und eindeutig ohne jeden Felsbrocken darauf. Auch die gelbliche Farbe hob sich von der anderen Umgebung ab. Der Hundeyoukai betrat den Pfad zuerst, Inuyasha folgte. Seine bloßen Füße verrieten ihm, dass sich der Boden hier anderes anfühlte, seltsam weich für Stein oder Geröll. Auch Sesshoumaru spürte etwas, das ihn warnte. So blieb er unerwartet stehen, die Hand schon am Schwert. "He!" Der jüngere Halbbruder wäre fast in ihn gelaufen, bremste aber gerade noch rechtzeitig. Ein wenig neugierig und irritiert versuchte er, an ihm vorbei zu sehen, als er automatisch einen Sprung nach hinten machte, die Hand an Tessaiga. Der Pfad vor ihnen bog sich empor, richtete sich auf, und starrte sie prüfend aus zwei Augen an, unter denen sich ein großes schwarzes Loch befand. "Ja, so ein Mist!" Inuyasha riss sein Schwert heraus, das sich rasch verbreiterte. Sesshoumaru machte einen für ihn sehr kleinen Satz auf die Seite, um zum einen von der Riesenschlange fort zu kommen und zum zweiten seinem Halbbruder Platz zu machen, der die Windenergie bereits sammelte. Als der Schlangenkopf auf sie zuschoss, ließ er sie frei: "Kaze no kizu!" Der Kraft der Windnarbe war das Monster nicht gewachsen. Es löste sich buchstäblich auf. Der Hanyou schob Tessaiga zurück in die Scheide: "Warum hast du eigentlich nichts gemacht?" erkundigte er sich aber doch "Ich verschwende keine Energie. Und ich nahm doch an, dass Tessaiga stark genug wäre." Sesshoumaru ging weiter. Verdammt, dachte Inuyasha wütend: kein Danke, aber ein Tessaiga wäre stark. Nicht ich. Ob er überhaupt mitkriegt, dass ich auch stärker geworden bin? Dass nicht alles an Tessaiga liegt? Ich hasse diese Arroganz. Eigentlich sollte mir ja wurst sein, was er von mir denkt....Aber er wusste, dass es da noch immer etwas in ihm gab, dass sich wünschte, sein einziger Bruder, sei er auch ein Halbruder, würde ihn anerkennen. Nicht schlecht, dachte Ragamaru fast vergnügt: Dieses Schwert, dass dieser Krötenyoukai da hat, ist wirklich etwas ganz besonderes. Ein so mächtiges, magisches Schwert fehlt mir noch in meiner Sammlung. Schade, um die Schlange, aber der Spaß war es mir wert. Und der Mensch ist seitwärts gegangen. Klar. Trotz seiner beiden Schwerter ist er natürlich schwächer als ein Youkai, zumal mit diesem Schwert. Ich werde mal herausfinden müssen, wie das so funktioniert...Und der Hauptmann sagte doch, dass auch der andere ein mächtiges Schwert habe. Vielleicht braucht er es auch bald. Tja, die erste Prüfung in der zweiten Runde haben sie auch geschafft. Aber nun kommen sie zu Arimako und den kleinen Lieblingen. ********************************************************** Sie sehen sich ähnlich...was für eine Erkenntnis.Er hätte sich etwas weniger mit seinem Spiel und etwas mehr mit der Realität befassen sollen. Nun....Inuyasha will sich beweisen und der große Bruder ist merklich genervt. Wer so nett ist und mit einen Kommi hinterlässt, dem schicke ich auch eine ENS, wenn das neue kapitel on ist. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)