Rei's Chance 3 von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Rei's Chance-Teil 3 Endlich ist es soweit: Das Ende meiner Fan- Fic. Es ist jetzt doch zu lang geworden, aber egal. Ich hätte das nie zustande gebracht ohne das viele Lob und die Verbesserungsvorschläge von euch allen. Dafür danke ich euch sehr. Ganz besonders aber Yusu und Gany. *smile * Hierzu könnt ihr natürlich (wie immer) eure Meinung an whiterock@t-online.de schicken. Dann viel Spaß beim Lesen!!! Und Gany: "Spannend" genug? ;) Nic betrachtete ihr Werk genau. Dann trat sie wieder an den großen Sandsack der an der Decke ihres Wohnzimmers aufgehangen war und rückte das sorgfältig mit Tesa befestigte Poster von Seiya etwas gerader. Zufrieden trat sie zurück und atmete tief durch. Dann ließ sie völlig unvermittelt den ersten Tritt auf sein Gesicht niedersausen. Das Papier zerknickte heftig und der Sack schwankte leicht hin und her. Vor ihrem geistigen Auge spielte sich wieder sein Tanz mit Rei ab. Wieder sah sie seine Augen. Erneut nahm sie Schwung und trat zu. Das Papier riss an der Seite ein. Wider spürte sie Rei's Körper an ihrem und hörte sein Räuspern. "Du Mistkerl!", schrie sie das Poster an, und zum dritten Mal flog ihr Bein in die Höhe. Diesmal mit all ihrer Wut geladen. Das Bild riss in der Mitte durch und eine Hälfte fiel zu Boden. Wieder hörte Nic Rei's Stimme, fühlte wie sie ihr um den Hals fiel. Nun musste der Sack einen krachenden Schlag einstecken. "Warum?", rief Nic. Ihre Augen wurden feucht, und sie begann unaufhörlich gegen ihren Gegner zu kämpfen. "Warum muss ich sie lieben?", schrie sie wütend auf sich selber. Krachend rasten Hiebe und Tritte auf das schwarze Leder. Nic's Haare wirbelten wie lila Feuer durch die Luft. "Warum? Es hat doch ehe keine Chance!", schrie sie. Dann versagten ihre Knie und sie fiel zu Boden. Keuchend kniete sie neben dem wild schaukelnden Sack. Über ihre Wange lief eine einzelne Träne. Die erste Träne seit, wie lange? Ein Jahr? Nic wusste es nicht mehr genau. In ihrem Kopf lief nur ein Wort auf und ab: Warum? Dann ließ sie sich einfach nach hinten fallen. Stumm starrte sie zur Decke hinauf. Sie würde nicht mehr lange hinerbleiben. Ihr Gefühl sagte ihr, das der Zeitpunkt ihrer Abreise ganz nahe war. Und irgendwie hatte sie das Gefühl, das es ein endgültiger Abschied sein würde. Noch heute. Heute war ein besonderer Tag, heute war Rei's Auftritt. Sie hob den Kopf und warf einen Blick auf die Uhr. Halb Zehn. Sie stand auf und ging ins Badezimmer. Nach einer erfrischenden Dusche trat sie vor ihren Kleiderschrank und öffnete ihn. Nachdenklich betrachtete sie ihre Auswahl. Schließlich entschied sie sich für eine schwarze Baggy-pant und ein blaues, bauchfreies T-Shirt. Sie kämmte ihre Haare uns steckte sie wieder zu ihrer normalen Frisur auf. Als letztes trat sie an ihren Nachtisch und öffnete eine kleine Schatulle, die dort stand. Heraus nahm sie einen handtellergroßen, silbernen Stern, an dessen oberer Spitze eine kurze Kette saß. Sie drückte den Stern an sich. "Finde ich hier endlich Rache?", fragte sie sich laut. Dann steckte sie den Stern in die Hosentasche, schnappte sich ihren Motorradhelm und lief nach draußen. In Rei's Garderobe saß Haruka und sah Rei beim Schminken zu. Sie war bereits komplet umgezogen "Wir sind so früh dran. Warum sollte ich dich jetzt schon hierher bringen?", fragte Haruka und legte den Kopf schief. Rei zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht", sie schraubte die Mascaraflasche zu und stellte sie weg. Dann strich sie noch mal über den edlen Stoff des Kleides. Ihr Blick wurde nachdenklich, als ihre Hand an die Silberkette von Nic glitt. "Haruka?" "Ja?" "Meinst du, Liebe kann weh tun? Ich meine, wenn du weißt das dich derjenige nicht liebt, hat man dann Schmerzen?" Haruka starrte Rei an. "Was?", fragte sie ungläubig. "Na sag schon", drängelte sie. Haruka überlegte. "Ich glaube schon" Rei zuckte zusammen. "Wenn Liebe nicht erwidert wird, kann sie sich sehr schnell in Schmerz wandeln" bei diesen Worten schaute sie zu Boden. Da klopfte es an der Tür. Auf ein Nicken von Rei öffnete Haruka die Tür und Michiru trat ein. Sie trug ein kurzes, hellblaues Kleid aus Seide. In der Hand trug sie eine Tüte. Rei war erstaunt. "Michiru! Ich wusste nicht das ihr auch hier bleibt", sagte sie. Michiru lächelte und trat in das Zimmer. "Natürlich. Wir wollten dich unbedingt hören", meinte sie freundlich und reichte Haruka die Tüte. Sie blickte fragend und warf vorsichtig einen Blick hinein. Sofort streckte sie die Tüte Michiru wieder hin und schüttelte wild den Kopf. "Nein, nein, oh nein! Das kannst du nicht von mit verlangen! Nicht hier. Niemals", sagte sie heftig. Michiru runzelte die Stirn. "Haruka, mach keine Szene. Ich habe noch was bei dir gut, vergiss das bitte nicht" Sie drückte ihr die Tüte wieder in die Hand. Haruka's Gesichtsausdruck wurde verzweifelt. "Aber ich..." "Du hast es mir versprochen" Haruka wollte noch was sagen, verkniff es sich aber und verschwand mit der Tüte aus dem Zimmer. "Wo sind denn deine Freundinnen?", fragte Michiru. Rei blickte traurig. "Zu Hause. Nic wollte nicht, das sie kommen" "Ach so ist das!", sagte Michiru geheimnisvoll. "Was?", fragte Rei neugierig. Michiru lachte. "Nichts", sagte sie und verließ den Raum. Rei lies sich auf einen Stuhl sinken. Was sollte sie nur tun? Immer wenn sie an Nic dachte, wurde ihr unwohl. Aber andererseits mochte sie dieses verrückte Mädchen wirklich sehr. Bei ihre fühlte sie sich beborgen und beschützt. Gleichzeit hatte Nic jedoch etwas ganz unnahbares an sich, das Rei verwirrte, weil es im Widerspruch zu dieser liebevollen Wärme stand. War das Liebe? Ihre Hand schloss sich fest um den Stern aus Silber. Dann holte sie tief Luft und sah sich durch den Spiegel in die Augen. "Ich darf mich nicht so verunsichern lassen", sagte sie ihrem Ebenbild. "Ich werde das alles einfach auf mich zukommen lassen", fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu. Sie drehte sie um und ging in Richtung Bühne. Auf halbem Weg traf sie die Three Lights. Seiya nickte ihr freundlich zu. "Hallo", sagte Rei etwas schüchtern. "Wir kommen gerade von der Stimmung der Instrumente. Es ist alles startklar", meinte Seiya. "Aber jetzt müssen wir uns noch mal etwas zurückziehen", fügte Taiki hinzu. Yaten schaute gelangweilt in die Runde "Könne wir dann?", fragte er und ging ein Stück weiter. "Was hat er denn?", fragte Rei Seiya. Dieser zuckte mit den Schultern. "Er mag es nicht, wenn andere Leute mit uns singen", erklärte Taiki leise. Yaten drehte sich erneut um und sah seinen Bruder warnend an. "Ist ja schon gut, wir kommen", rief Seiya, und ging hinter Taiki und Yaten den Gang entlang. Rei blickte ihnen noch kurz nach, dann setzte sie ihren Weg fort. Neugierig blickte sie auf die Bühne und in den Saal. Schon jetzt waren fast alle Tische besetzt, und immer mehr Leute strömten durch die große Tür hinein. Die Kellner liefen geschäftig hin und her, und auch auf der Tanzfläche waren schon Leute und tanzen zu der lauten Musik. Alle hier waren äußerst vornehm und elegant gekleidet. Ihr wurde mulmig. Sie sollte vor dieser Masse von Menschen singen? Als sie sich etwas genauer umsah erkannte sie ein paar Männer mit aufwendigen Fotoapparaten, und ihr Herz macht einen erschrockenen Hüpfer. Nirgends entdeckte sie ihre Freundinnen. Und ebenso fiel ihr die rothaarige Frau an Dresen nicht auf. Anscheinend waren sie wirklich zu Hause geblieben. Dann fiel ihr jemand in weiten Hosen und einem blauen Top auf. Das musste Nic sein. Rei grinste, als sie die violetten Haare erkannte. Sie musste wohl immer irgendwie aus der Reihe tanzen. Rei beobachtete sie, wie sie sich einen Weg durch die Menschen bahnte, und ihr fiel auf, das sie Nic sehr hübsch fand. Schließlich war sie an der Bühne angelangt und entdeckte Rei. Sie lächelte ihr zu. "Du bist ja schon da!", sagte sie fröhlich, als sie auf die Bühne sprang. "Du siehst toll aus", sagte sie bewundernd. Rei sah verlegen weg. Da entdeckte sie Haruka und Michiru an einem der vorderen Tische. "Das war also in der Tüte", entfuhr es ihr. Nic blickte suchend in die gleiche Richtung wie Rei. Dann sah sie die zwei, beide in kurzen, blauen Kleidern. Eigentlich fand sie, sah Haruka sehr schön und weiblich aus. Aber als sie das Unbehagen auf ihrem Gesicht registrierte, musste sie laut lachen. "Komm, wir setzten uns zu ihnen", rief sie und war schon auf dem Weg. Sie versuchte sich das Grinsen zu verkneifen, als sie und Rei den Tisch erreichten. "Guten Abend", sagte sie dann höflich. Michiru blickte erstaunt zwischen Haruka und Nic hin und her. "Ihr kennt euch?", fragte sie verwundert. "Ja. Darf ich vorstellen? Das ist Nic Almasy" ,Haruka machte eine entsprechende Geste, "Und das ist Michiru Kaio" Nic lächelte freundlich. "Setzt euch doch", meinte Haruka. Also lies sich Nic neben ihr nieder, Rei neben Michiru, so das der Tisch nun voll besetzt war. Michiru begann sofort ein Gespräch mit Rei, so konnte Nic es sich nicht verkneifen, leise mit Haruka zu reden. "Heute ist deine Verkleidung aber nicht sehr überzeu...aaaaaaahhhhhhh!!!!" mit einem lauten Schmerzenschrei sprang sie auf, als sich Haruka's Pfennigabsatz in ihren Fuß bohrte. Rei und Michiru verstummten und blickten Nic fragend an. Diese war damit beschäftigt heftig fluchend auf und ab zu hüpfen, und verzerrte das Gesicht schmerzlich. Michiru warf einen tadelnden Blick zu Haruka, doch deren einzige Reaktion war das Hochziehen einer Augenbraue und ein angedeutetes Grinsen. "Was ist denn?", fragte Rei besorgt. Nic warf eine schnellen Blick zu Haruka. "Ich...ich habe einen Krampf im Fuß", stotterte sie dann. Und durchbohrte Haruka dabei mit Blicken. Schließlich hörte sie auf zu hüpfen und trat vorsichtig auf. Dann warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr. "Ich gehe mal zu Seiya. Ich muss noch was mit ihm besprechen", sagte sie und hatte sich schon halb umgedreht, als Rei einfiel, das sie die drei ja auf dem Flur getroffen hatte. "Der bespricht sich mit seinen Brüdern", sagte sie schnell. Nic verdrehte genervt die Augen. "Der hat wohl immer was besseres zu tun. Dann werde ich das Konzept halt alleine noch mal durchgehen", seufzte sie. "Warte, ich komme mit", sagte Rei und stand auf. Nic sah sie überrascht an. Dann lächelte sie. Vielleicht würde es jetzt endlich klappen. "Dann komm", sagte sie und machte eine einladende Geste. Gemeinsam gingen sie in das kleine Büro, welches nur ein kleines Stück hinter Rei's Garderobe lag. Nic ging zum Schreibtisch und Rei schloss die Tür hinter sich. Sie wusste nicht, ob sie sich ihrer Sache sicher war. Aber sie vertraute Nic. Die stand am Schreibtisch, wühlte in einem wahren Meer von Zettel und Papier und schmiss immer wieder etwas in Richtung des überfüllten Mülleimers. "Aha!", rief sie triumphierend und setzte sich auf den Bürosessel. Sie hielt ein ganzes Bündel bedruckter Blätter in der Hand und suchte jetzt eine bestimmte Seite. Rei ging auf sie zu. Ihre Stöckelschuhe waren auf dem weichen Teppich fast lautlos. Dann stützte sie sich von hinten auf die Rückenlehne des Sessels und beugte sich so weit vor, bis sie lesen konnte, was auf den Zetteln stand. Nach ein paar Sekunden begann sie zu reden. "Gestern, da wolltest du mir etwas sagen" Ihre linke Hand glitt auf Nic's Schulter. Sie hielt inne und lehnte sich im Stuhl zurück. "Was meinst du?", fragte sie "Na als du mir die Kette geschenkt hast", fuhr Rei fort und ihre Hand wanderte weiter herunter zu der von Nic. Jetzt wusste sie, was sie tat. Langsam stand Nic auf und drehte sich zu Rei. Sie war schrecklich plötzlich aufgeregt. Alles hätte sie erwartet, aber nicht DAS. "Ich meinte..." Sie brachte kein Wort mehr hervor. Rei legte ihre Hände auf Nic's Schultern. "Was?", fragte sie und legte den Kopf schief "Wenn du glücklich bist. Das ist für mich der schönste Dank", bracht sie schließlich hervor. Sie erschrak ein bisschen, als sie gemerkt hatte, das ihre Hände auf Rei's Hüften ruhten. Für einen Moment herrschte vollkommene Stille. Dann trat Rei noch ein kleines Stück näher an Nic. "Das bin ich", flüsterte sie ihr ins Ohr. Nic lächelte ein bisschen. "Weißt du was? Ich muss dir noch was sagen", flüsterte sie zurück. Rei blickte ihr erwartend in die Augen. Diesmal wollte sie sich der grünen Tiefe nicht mehr entziehen. "Was denn?", fragte sie leise. Nic holte tief Luft. "Ich liebe dich", wisperte sie zärtlich. Sie fühlte förmlich, wie ihr der Stein vom Herzen fiel. Rei wollte etwas erwidern, doch dann merkte sie wie sich ihre Gesichter langsam näher kamen. Als sich ihre Lippen ganz vorsichtig berührten, lief es Rei kalt den Rücken herunter und gleichzeitig wurde ihr wohlig warm. Dann gab Nic ihr einen langen, zarten Kuss. Rei fühlte wie sich als ob sie schweben würde. Sie vergas alles um sich und gab sich voll und ganz Nic's zärtlicher Berührung hin. Als sie sich von einander lösten, wurde Rei schlagartig wieder kalt, aber sie hatte das Gefühl, noch nie so glücklich gewesen zu sein. Nic hatte das Gefühl zu schweben. Ihr ganzen Sorgen waren wegeblassen. Rei ergriff Nic's Hand. Die zwei brauchten keine Worte um sich jetzt zu verstehen. "Wollen wir dann?", fragte Nic schließlich und deutete zur Tür. "Aber selbstverständlich!", entgegnete Rei. Lachend und Hand in Hand spazierten sie durch die Tür und zur Bühne. Dort wurden sie bereits von den Three Lights erwartet. "Fangen wir an?", fragte Yaten ungeduldig. Nic spürte wie sich Rei's Hand etwas fester um ihre schloss. Ermutigend erwiderte sie den Druck. "Von mir aus", sagte Rei. Sie war zum Zerreißen gespannt. "Dann los", sagte Nic und lief über die dunkle Bühne zu ihrem Mischpult. Sie hing sich den Kopfhörer um den Hals und hielt ihn mit einer Hand ans Ohr. Dann warf sie das Mikro an. "Meine sehr verehrten Damen und Herren!", rief sie nun. Die Gespräche verstummten und alle blickten zur Bühne. "Ich habe die große Ehre ihnen nun den Höhepunkt des heutigen Abends präsentieren zur dürfen", sie legte eine dramatische Pause ein, "Die Three Lights mit Rei Hino!", verkündete sie schließlich. Die Leute begannen Beifall zu klatschen. Seiya nahm Rei an die Hand und reichte ihr ein Mikro. Gefolgt von Yaten und Taiki schritten sie langsam auf die Bühne. Dann ging der Spot an und tauchte die zwei in das gleiche warme Licht wie bei den Proben. Yaten und Taiki begannen zu spielen, und Seiya sang. In diesen paar Sekunden rasten Rei hundert Gedanken durch den Kopf. Was wenn ich versage? Wo ist Nic? Ich habe Angst. Wovor? Kann ich singen? Klappt es? Schließlich war sie an der Reihe. Und sie wusste, es war ihre Chance berühmt zu werden. Mit klarer und heller Stimme sang sie ihren Part und schaute Seiya dabei an. Er zwinkerte ihr lobend zu. Rei dachte sie würde fliegen. Die Musik erfüllte sie ganz und gar. Sie sang mit jeder einzelnen Faser ihres Körpers. Die Blitzlichter erinnerten sie an das Funkeln von Sternen. Sie glaubte zu träumen. Als sie fast geendet hatten, gab es plötzlich einen lauten Knall und alle Lichter gingen aus. Die Luft war erfüllt von den aufgeregten Schreinen der Menschen. Rei versuchte sich zu orientieren aber die Dunkelheit war vollkommen. Ängstlich tastete sie nach Seiya, fand ihn aber nicht. "Nic?", rief sie instinktiv. Auf einmal spürte sie wie jemand rechts eben ihr ihre Hand ergriff. "Ist ja gut, ich bin hier" Rei atmete erleichtert auf, als sie die Stimme ihrer Freundin erkannte. Vorsichtig zog Nic sie zum Hintergrund der Bühne und zum Mischpult. Sie legte Rei's Hand an einen besonders großen Hebel. "Nicht weglaufen, ich versuche was", sagte. Rei hörte das Klicken und Rattern einiger Schalter, und ein paar Flüche von Nic. "Mist. Alles ist tot. Absolut kein Strom mehr" Rei fuhr sich mit der Hand über die Augen. Vorbei. Die Show war geplatzt. Ihr Traum ebenfalls. Eine Träne der Wut und Verzweiflung lief ihr über die Wange. Ihr Hand krampfte sich um den Hebel und ihr Körper zitterte. Nic musste die Veränderung bemerkt haben, denn sie legte ihre Hand auf die von Rei "Alles O.K?", fragte sie besorgt. Rei nickte nur, obwohl sie wusste das Nic sie ja nicht sehen konnte. Plötzlich übertönte eine Schmerzenschrei die Rufe der Leute und ein weißer Blitz durchzuckte die Luft. Geblendet hielten sich Rei und Nic die Augen zu. Rei bekam Angst. Sicher hatten ihre Feinde erneut zugeschlagen. Aber was konnte sie ohne Sailor Moon schon ausrichten? Ihr Kommunikator lag in der Garderobe. Und außerdem: was sollte sie mit Nic machen? Die Schreie der Menschen wurden lauter, und schließlich stürmten sie zur Tür hinaus ins freie. Als der letzte den "Hot Point" verlassen hatte, und die Tür sich ein letztes Mal schloss, fiel die Dunkelheit wieder wie ein schwarzes Tuch über sie. Nur ein schwaches Glimmen auf der Tanzfläche erhellte den Saal und das einzige Geräusch war ein leicht irres Kichern, das aus der selben Richtung kam. Da kam Nic eine Idee. "Warte hier und rühr dich nicht", flüsterte sie. Aus einem unbestimmten Gefühl heraus hauchte sie Rei noch einen sanften Kuss auf die Wange und schlich dann auf das Glimmen zu. Rei schickte ein Dankgebet zum Himmel und tastete sich so schnell sie konnte zu ihrer Garderobe. Sie stolperte den Gang entlang und verfluchte das enge Kleid dabei. Schließlich wühlte sie in ihrer Tasche nach ihrem magischen Füller. Als ihr endlich sein vertraute Form in die Hand rutschte, zog sie hin hastig heraus. Einen Moment lang lauschte sie in die Stille, dann sagte sie entschlossen: "Macht der Marsnebel- macht auf!" Als sie sich verwandelt hatte, fing sie sofort an nach ihrem Kommunikator zu suchen. Aber nirgends fand sie ihn. Sie atmete tief durch und überlegte. Dann musste es eben ohne Sailor Moon klappen. Ihr fiel ein, das Haruka und Michiru ja auch noch hier waren. Dann überlegte was sie am besten tun sollte. Sie wusste nicht wo der Stromkasten hing, also konnte sie die Sicherung nicht wieder einschalten. Im Dunkeln zu kämpfen hatte jedoch keinen Zweck, und war viel zu gefährlich. Nachdenklich lehnte sie sich an die Wand und überlegte. Nic huschte in die Damentoilette. Sie war froh, sich hier so gut auszukennen, auch wenn sie sich auf dem Weg durch die Dunkelheit einige blaue Flecken geholt hatte. Dann griff sie in ihre Hosentasche und zog den Stern heraus. Ein paar Sekunden zögerte sie, doch dann streckte sie ihn in die Höhe und rief: "Macht der Star Nova- macht auf!" Ein helles Licht hüllte sie ein und für einen kurzen Augenblick hatte sie Angst entdeckt zu werden. Aber dann fühlte sie sich stark und frei, und die Angst verflog. Zwar konnte sie jetzt nicht mehr sehen als vorher, aber nun hatte sie wenigstens eine Idee. Von hier aus war es nicht weit zum Stromkasten. Sie konnte versuchen das Licht wieder einzuschalten. Leise schlich sie durch den Saal, den Rücken fest an die Wand gepresst. Sie machte sich Sorgen um Rei. Sie stand Mutterseelen alleine auf der Bühne, und vielleicht hatte sie dieser mysteriöse Feind schon als nächstes Opfer ausgesehen. Beim Gedanken daran wurde ihr ganz flau. Sie beeilet sich weiterzukommen und schließlich hielt sie den Türkriff zum Sicherungsraum in der Hand. Wie erwartet war sie nicht mehr abgeschlossen Nic trat hinein. Ein kleiner rotleuchtender Punkt zeigte ihr wo sich der Kasten befand. Sie war erleichtert. Das Leuchten dieses Birnchens zeigte, das der Strom noch da war. Die Tür des Kastens war abgerissen. Nic fasste entschlossen an den großen Schalter und drückte ihn nach oben. Ein mechanischer Knall folgte und die Lampen im gesamten Gebäude sprangen flackert wieder an. Rei sprang sofort auf und rannte los in Richtung Saal. Gehetzt erreichte sie die Bühne. Sie erkannte Red Claw schon von hier aus. Denn Mann, dessen Sternenkristall sich langsam verdunkelte kannte sie nicht. "Sofort aufhören", riefe sie böse. Claw drehte sich um und sah sie überrascht an. "Ihr seid aber auch überall", schimpfte sie. "Wir sind immer dort, wo das Böse ist!" Rei sah sich erstaunt um. Dann entdeckte sie Uranus und Neptun an der Flügeltür. Claw geriet noch mehr in Rage. "Eine reicht doch! Warum müsst ihr immer gleich so viele sein?", rief sie wütend. Plötzlich wurde der Sternenkristall des Mannes ganz schwarz. Aus dem Boden schoss ein Strang schwarzer Ranken und schlang sich um seinen Hals. Es zog ich ein Stück mit hinauf, so das seine Füße ganz leicht vom Boden abhoben. Claw lachte. "So, damit habt ihr nicht gerechnet, was? Ich weiß, das alle Sailor Kriegerinnen einen reinen Sternenkristall haben müssen", sie grinste gemein, "Also gebt sie mir, oder der Mann hier stirbt!" Um ihre Worte zu bestätigen zogen die Ranken ihn noch ein kleines Stückchen höher. Dabei stöhnte er kraftlos. Mars zog sich bei dem Geräusch das Herz zusammen. Sie sah das Uranus und Neptun ebenfalls unentschlossen waren. "Das werden wir niemals tun!", rief Uranus plötzlich und rannte auf Claw zu. Dabei zog sie ihr Schwert aus der Scheide. Claw schüttelte den Kopf "Was hab ich euch den eben gesagt?", fragte sie. Wieder hoben die Füße des Mannes ein kleines Stück ab. Verbissen bleib Uranus stehen und starrte ihre Feindin an. Plötzlich flog von hinten eine Kugel aus Energie auf Claw zu und der Ruf: "Sailor Star- lähme sie", gellte durch den Raum. Claw sprang entsetzt zur Seite und die Fesseln um den Hals des Mannes lösten sich. Keuchend fiel er zu Boden. Hinter Claw traten die Starlights aus dem Schatten. Healer und Maker trugen den Mann schnell ein wenig weiter von Claw weg und legten ihn dann zu Boden. Mars nutzte die Gelegenheit und lief zu Uranus und Neptun. Noch während Claw auf dem Boden lang, murmelte sie: "Dann eben eine von euch!" das letzte Wort hatte sie erbost geschrieen. Entsetzt sah Mars wie sich hinter Neptun die schwarzen Ranken aufbäumten. "Neptun! Neptun hinter dir!", schrie sie und rannte weiter. Neptun sah sich um. Vor Schreck wie gelähmt konnte sie sich keinen Schritt bewegen. Da hatte Mars sie erreicht. In dem Moment in dem die schwarze Masse herunterstürzte, stieß sie Neptun weg und fiel zu Boden. Sie hatte kaum Zeit Luft zu hohlen als die Ranken sie unter sich begruben und sofort in die Höhe zerrten. Als sie wieder klar sehen und denken konnte, hing ihr Hals fest in einer Schlinge, ihre Hände ebenfalls. Nur mit dem Zehenspitzen berührte sie den Boden. Ihr war schwindelig. Das Atem war fast unmöglich. "Und was tut ihr nun?", fragte Claw spöttisch. Uranus warf einen bösen Blick zu den Starlights. "Müsst ihr euch immer einmischen? Seht was dabei herausgekommen ist!", rief sie zornig. "Wir haben nur versucht euch zu helfen", versetzte Fighter bissig. "Danke. Aber könnt euch ja nicht mal selber helfen", rief Uranus zurück. "Gebt ihr mir jetzt endlich eure Sternenkristalle?", schrie Claw um den Streit zu übertönen. "Niemals", antwortete Neptun. "Na schön. Dann wird eure Freundin hier jetzt sterben", sagte Claw trocken. Rei fühlte wie sie die Ranken noch fester um ihren Hals schlangen. Sie drückten ihr etwas glattes, kaltes an die Brust. "Die Kette", fiel es ihr ein. Die Kette von Nic. Sie war bei der Verwandlung nicht verschwunden. Ihr wurde schwarz vor Augen. Wenigstens hatte sie noch Zeit gehabt, Nic zu küssen. Aber sie hatte ihr gar nicht gesagt, was sie für sie empfand! Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie wollte doch jetzt noch nicht sterben! Mit einem krachenden Schlag zersprangen auf einmal die Ranken. Rei sackte zu Boden und schnappte gierig nach Luft. Ihr Hals war übersäht mit roten Striemen. Ihre Lunge schmerzte unglaublich. Als sie aufstehen wollte, brach sie kraftlos wieder zusammen. Sie schaute in die Richtung, aus der sie ihre Rettung vermutete. Auf der Bühne herrschte Dunkelheit, nur ein helles, weißes Spotlicht war an. In diesem Lichtstrahl sah sie eine Gestallt stehen. Alle starrten gebannt auf die Bühne. Dann trat die Person ein Stück weiter nach vorne, so das Rei ihre Kleidung erkennen konnte (jetzt kommt's: ich muss beschreiben wie jemand aussieht, Hilfe!) Ihr weißes Top glich dem der andern Sailors in der Art der Schulterringe. Die Schliefe auf ihrer Brust war mintgrün und die Brosche darauf war ein goldener Stern. Der Matrosenkragen bestand aus schwarzem Leder. Das Top war extrem kurz geschnitten und wurde von einer Reihe goldener Nieten abgeschlossen. Um die Hüfte trug sie einen schwarzen Ledergürtel, welcher einen ebenfalls mitgrünen, kurzen Faltenrock hielt. Ihre Hände und Arme steckten und ellebogenlangen, schwarzen Lederhandschuhe, die nach außen spitz zuliefen.. Ebenfalls aus schwarzem Leder waren ihre knielangen Stiefel mit hohen Absätzen. Über ihre Stirn zog sich ein schmaler, goldener Reif mit einem Stern in der Mitte. Auf ihrem linken Ohr saß ein goldener Stern aus dem an einem dünnen Stab ein Mikro zu ihrem Mund reichte, das ihre Stimme ins mechanische verzerrte, als sie rief: "In der Dunkelheit der Nacht, erscheint ein neues Licht an Himmel! Ich bin eine Sternschnuppe auf zeitloser Reise", sie legte eine kurze Pause ein, " Sailor Star Nova- stage on!" Sie sprang in die Höhe und war mit drei Sätzen bei den Andern angelangt. "Ich bin hier, weil ich Rache suche, an dem der meinen Planeten zerstört hat", sagte sie böse "Ich bin hier um mich an Galaxia zu rächen" Claw lachte laut auf. "Das ist doch nicht dein Ernst! Da musst du erst mal mich besiegen" versetzte sie selbstbewusst. Nova lächelte. "Gerne" Sie ging in Position. "Ihr geht besser in Deckung", sagte sie zu den Anderen. Da fand Uranus ihre Sprache wieder. "Halt! Das ist doch wohl nicht dein Ernst", meinte sie entsetzt. "Und ob. Das hier geht euch gar nichts an", giftete Nova. "Was? Das hier ist schließlich unser Planet", rief Uranus aufgebracht. Nova's Blick wurde traurig. "Dann solltet ihr alles tun um ihn und seine Bewohner zu beschützen", sagte sie leise. Ihre Augen wanderten von Gesicht zu Gesicht, zuletzt auch in das von Sailor Mars, die immer noch am Boden lag. Dabei erblickte sie die silberne Kette. Ihre Augen weiten sich vor Erstaunen. "Rei?", fragte sie ungläubig. Doch bevor sie noch etwas sagen konnte, traf sie ein harter Tritt von Claw, der sie zurücktaumeln lies. "Komm schon! Du wolltest doch kämpfen", rief sie herausfordernd. Nova richtete sich wieder auf. "Ja" ,antwortete sie durch die Zähne. Claw schien etwas einzufallen. "Aber wir wollen ja nicht das sich jemand einmischt", sagte sie, und plötzlich schossen die schwarzen Ranken überall aus dem Boden und fesselten Die Starlights und Uranus und Neptun. Verzweifelt versuchten sie sich zu wehren, aber je mehr sie kämpften umso fester wurden die Stränge. "Was ist das für Zeug?", rief Fighter wütend. Claw lachte. "Das habe ich selber gezüchtet. Toll was?" Dann wand sie sich wieder Nova zu. "Nun zu uns!" Sie schoss zwei kreisende Spiralen aus ihren Armschellen. Nova warf sich blitzschnell zu Boden und die Spiralen rasten krachend in die Wand. Dann sprang sie auf und ballte ihre linke Faust über dem Kopf. "Supernova Explosion Light!", rief sie und schleuderte Claw eine Kugel aus weißer Energie entgegen. Diese war zu langsam um auszuweichen und verschwand schreiend in dem hellen Licht. Nova lief sofort zu Sailor Mars und kniete vor ihr nieder. "Rei?", fragte sie besorgt. Mars schlug die Augen auf. "Woher...?", flüsterte sie heiser. "Ich habe dir die Kette geschenkt. Diese Kette gibt es nur einmal" Nova lächelte mild. "Nic?", fragte Mars ungläubig. Nova nickte. "Jetzt wird alles gut. Ich mach sie fertig, allein für das was sie dir angetan haben" "Pass auf Nova", rief Uranus plötzlich. Nova fuhr herum und sah die zwei Spiralen auf sich zurasen. Sie fuhr hoch und konnte in letzter Sekunde ausweichen. Doch diesmal drehten die tödlichen Geschosse einen Kreis und kamen zurück, diesmal auf Rei zu. Nova schrie auf. Ohne zu überlegen packte sie Rei an der Hand und zog sie hinter sich. Dann erreichten die Spiralen ihr Ziel und schlugen vor den entsetzten Augen der andern mit voller Wucht in Nova' s Körper ein. Der Schmerz schien sie von innen zu zerreißen. Die Wucht des Aufpralls trieb ihr die Luft aus den Lungen, und spürte, wie etwas brutal aus ihr herausgerissen wurde. Zurück blieb nur eine tödliche Leere. Kraftlos sackte sie zusammen. Vor ihren Augen tanzen bunte Sterne, und verschwommen nahm sie das entsetzte Gesicht von Rei war. Als sie nach oben schaute, sah sie, wie ihr hell strahlender Sternenkristall in die Hände von Claw flog. "Neeeeeiiiiin!", schrie Mars und rannte auf sie zu. Doch bevor sie sie erreichen konnte, stand Claw schon in der Telephonzelle. Sie lachte zufrieden. "Galaxia wir sich freuen!" Rei schlug mit der Faust gegen die Wand. "Gib ihr den Kristall sofort zurück!", schluchzte sie. Aber die Zelle verschwand. Rei lief zurück zu Nova. Sie lag auf dem Rücken, ihre Brust hob und senkte sich in unregelmäßigen Abständen. Mars kniete neben ihr nieder. Tränen der Verzweiflung und Wut rannen über ihr Gesicht. "Nein", flüsterte sie leise, "Geh nicht. Bitte geh nicht!" Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. Nova griff ihrer Hand. Mars nahm sie und hielt sie fest "Es... es tut mir Leid", stöhnte sie. Langsam wurde ihr warm, so wunderbar warm. "Nicht weinen. Du bist so hübsch wenn du lachst", presste sie mühsam hervor. Mars versuchte ein Lächeln, aber es misslang ihr kläglich. Nova's Körper begann durchsichtig zu werden. Als Mars sich zu Nova herunterbeugte, fiel ihr langes Haar wie ein Schutz vor die traurigen Blicke der andern. "Versprich mir, das ihr diese Welt vor Galaxia beschützt, ja?", wisperte Nova. Mars nickte. Nova hob die freie Hand und legte sie sanft auf Rei's Wange. Langsam zog sie ihr Gesicht zu sich. Rei schloss die Augen, und fühlte den zarten Kuss mit ihrem ganzen Körper. In Gedanken durchlief sie die letzten Tage noch einmal. Nic hatte ihr Leben verändert. Als sie sich voneinander lösten, war Nova nur noch ein Schemen, umgeben von goldenem Licht. Sie zwinkerte Mars zu. "Ich liebe dich", flüsterte sie noch, bevor sie endgültig verschwand. Mars blickte dem letzten Funken Licht nach, bis auch er schließlich verschwand. "Ich dich auch", flüsterte sie, "Ich dich auch" ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)