Herz aus Glas von Nightprincess (meine erste Songfic) ================================================================================ Kapitel 16: Ja, ist es denn ein Wunder -------------------------------------- ~Joey~ Ich weiß nicht, warum ich meiner Schwester erlaube, dass Tristan in unsere Wohnung einziehen darf, wenn ich mit Dir nach New York gehe. Was macht mich so sicher, dass ich nicht zurückkehren will? Ich unterhalte mich ziemlich lebhaft mit meinen Freunden, aber mit meinen Gedanken bin ich schon längst nicht mehr hier. Ich hab' schon oft darauf gehofft dass ich dir noch mal begegne eines Tages. Ich denke an New York, an meinen neuen Job, als Dein persönlicher Assistent. "Joey, gibst Du mir jetzt Antwort, oder nicht?", höre ich plötzlich Yugi fragen und ich schaue ihn verwirrt an. "Auf welche Frage?", frage ich ihn und er seufzt hörbar. "Ach Joey, ich hab Dich gefragt, ob es wirklich in Ordnung ist, wenn Du bei der Kaiba Corp. arbeitest! Immerhin ist Kaiba als ziemlich streng und unnachgiebig bekannt. Wirst Du es als sein Assistent nicht ein wenig zu schwer haben?" Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang Ich weiß nicht, was ich darauf erwidern soll. "Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Wer kann das schon wissen?", sage ich und drücke damit wahrscheinlich auch meine eigene Unsicherheit aus. Yugi scheint das auch genauso zu verstehen, denn er meint ruhig: "Du weißt, dass Du immer zurückkommen kannst, wenn Du der Aufgabe nicht gewachsen bist. Wir halten Dir hier den Rücken frei und fangen Dich auf, wenn Du fällst." ja ist es denn ein wunder dass keiner von uns zwei was sagen kann? Ich bin furchtbar gerührt und ich muss nun doch krampfhaft meine Tränen unterdrücken, ich will hier nicht im Beisein meiner Freunde zur Heulboje mutieren. "Danke. Yugi, Du bist echt ein wahrer Freund!". sage ich zu ihm und wende meinen Blick auf Tea, die neben ihm steht. "Pass gut auf ihn auf, ich werde euch schreiben, so oft ich kann!" Sie lächelt mich an und umarmt mich einfach. Ich bin nicht wirklich überrascht, typisch gefühlsbetonte Frau halt! Du trägst dein Haar noch wie es war Ganz unvermittelt spüre ich Deinen Blick auf mir und ich drehe meinen Kopf ein wenig in Deine Richtung. Tea lässt mich wieder los und hat ein paar Tränen in den Augen, ich wische sie mit einer Serviette weg und suche wieder kurz Deinen Blick. "Nicht weinen, ich komm Euch bestimmt oft besuchen, wenn ich die Zeit dazu finde.", sage ich zu meinen Freunden, weiß aber gleich, dass es eine Lüge ist. ~Seto~ Deine Freunde sind anscheinend ziemlich erschüttert über die Nachricht, dass Du Domino verlässt, ich bin nicht verwundert darüber. Trotzdem kann ich es nicht ertragen, wie sich Dich umringen, ihre traurigen Gesichter erfüllen mich irgendwie mit Abscheu. Bei Dir ist es anderes, da ist es ein ganz anderes Gefühl, ich kann es nicht beschreiben. Dich will ich nicht traurig sehen, denn ein trauriges Gesicht steht Dir einfach nicht. du wirst immer noch verlegen so wie früher. Wütend siehst Du eigentlich am Besten aus, obwohl ich zugeben muss, dass ich es auch mag, wenn Du lachst, oder rot wirst. Bei Dir kann man fast immer Deine Gefühle an Deinem Gesicht ablesen, obwohl ich zugeben muss, dass mir nie aufgefallen ist, dass Du sehr unglücklich warst, weil Deine Eltern getrennt lebten und Du Deine Schwester nicht sehen durftest. Damals fing es an ich denk' wie du daran Du hast es Dir nicht anmerken lassen, hast Dich immer lachend mit Deinen Freunden unterhalten. Nie hast Du gezeigt, dass Du traurig bist, aber als Deine Schwester wegen ihrer Augenoperation im Krankenhaus lag, hab ich zum ersten Mal Deinen Schmerz gefühlt. Und als sie Dich nach Deinem Duell gegen Yugi aus dem Wasser gerettet hatte, merkte ich, dass Du Dich die ganze Zeit um sie gesorgt hast, egal wie weit sie weg war. ja ist es denn ein Wunder dass keiner von uns zwei sich wehren kann? Ich werfe einen Blick auf meinen Bruder und denke daran, wie er sich ständig gesorgt hat, wenn ich von Gozaburo gedemütigt und gedrillt wurde. Geschwister sind eben das Wichtigste auf der Welt und deshalb fällt es mir schwer zu glauben, dass Du ohne Deine Schwester klar kommst, wenn Du mit mir nach New York fliegst. Ich wüsste nicht, was ich ohne meinen Bruder machen würde! Oh du weckst Gefühle die ich nie vergaß Meine Geschäftspartner haben sich längst zurückgezogen und beschäftigen sich anderweitig, ich habe also endlich Zeit, Dich zu beobachten. Alle Deine Freunde sind da und verabschieden sich von Dir. Yugi, Tea, Tristan, Bakura, Miho und Deine Schwester Serenity. Mokuba rennt ziemlich aufgeregt zwischen Deinen Freunden umher und hat dabei nicht einmal eine Antwort von mir abgewartet. Aber was hätte ich auch antworten sollen? Ich habe keine große Liebe. Denn ich glaube nicht an Liebe. Ich bin nicht wie Du! denn ich sehe in dein Herz aus Glas. ~Joey~ Die Zeit vergeht, meine Freunde wollen nach Hause, die Party ist vorbei. Doch ich will noch bleiben, muss noch ein paar Dinge mit Dir besprechen. "Tristan, bringst Du meine Schwester bitte nach Hause? Ich komme etwas später nach, ich muss noch ein paar Dinge mit meinem zukünftigen Boss klären!", er nickt lächelnd. "Sicher, das tu ich doch gerne!" Serenity gibt mir einen Kuss auf die Wange. "Komm nicht zu spät, großer Bruder!", ich schüttle den Kopf. "Keine Sorge, solange werde ich mich hier nicht mehr aufhalten!" Dabei genieße ich Deine Nähe so sehr. Ich erkenn' dich wie du immer warst Stark, mutig, eisern, so kann man Dich beschreiben, niemals weichst Du von Deinem Weg ab, nie trittst Du den Rückzug an. Durchsetzungsvermögen, die Kraft, keine Angst zu zeigen, das sind Deine Stärken. Du hast etwas, was ich nicht habe, oder manchmal vergesse. Ich brauche Dich als meinen Lehrer, das wird mir jetzt schmerzlich bewusst. Ich schaue meinen Freunden nach, wie sie den Saal verlassen. Mokuba steht neben mir und beobachtet mich. "Woran denkst Du?", fragt er mich. Ich denke an Dich, Seto! denn ich sehe in dein Herz aus Glas. Doch ich sage stattdessen: "An den Job, an meine neue Aufgabe, an mein neues Leben!", er lächelt leicht. "Ja, neues Leben. Seto scheint es ziemlich viel zu bedeuten, dass Du den Job angenommen hast. Irgendwie wirkt er glücklicher als sonst, ein wenig erleichtert, auch wenn er es zu verbergen versucht." Ich schaue ihn erstaunt an. "Seto ist glücklich, weil ich für ihn arbeiten will?", frage ich ihn. Du bist so kühl Er nickt und ich frage weiter: "Warum?" Er zuckt mit den Schultern. "Das weiß ich nicht, wie gesagt, er verbirgt seine inneren Gefühle und Gedanken wie immer vor mir. Allerdings fühlt er sich in Deiner Nähe wohl und das kann er vor mir nicht verbergen, das ist einfach zu offensichtlich!" Dass Du Deine geheimsten Gefühle selbst vor Deinem Bruder verbergen willst, überrascht mich zwar nicht sonderlich, aber dafür die Aussage, dass Du Dich in meiner Nähe wohl fühlst. Das kann ich gar nicht glauben! doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme so wie früher. ~Seto~ Deine Freunde und Deine Schwester sind fort und meine letzten Geschäftspartner verlassen nun ebenfalls den Saal. Ich weiß nicht, warum Du geblieben bist, aber das werde ich sicher gleich herausfinden. Du stehst noch immer mit meinem Bruder am Büffet. Worüber unterhaltet ihr euch? Du kommst nun durch den leeren Saal auf mich zu. Ich hätte nie gedacht wie hilflos mich das macht Ich stehe mit verschränkten Armen an der Wand und erwarte Dich. Warum bist Du noch hier? "Seto, ich muss mit Dir reden, es gibt da etwas, was wir unbedingt noch klären müssen, bevor ich mit Dir nach New York fliegen kann!", sagst Du zu mir und stellst Dich neben mir an die Wand. "Wir können in die Bibliothek gehen.", antworte ich ruhig und gehe voraus. Was könntest Du noch von mir wollen? Ich fühle mich ein wenig unwohl. ja ist es denn ein Wunder dass keiner von uns zwei vergessen kann? Warum bin ich jetzt so unruhig? So habe ich mich doch noch nie gefühlt. Dieses Gefühl hatte ich noch nicht, sonst würde ich mich daran erinnern. Ich betrete die Bibliothek und setze mich auf einen Sessel am Kamin, Du schließt die Tür und nimmst mir gegenüber auf dem zweiten Sessel Platz. "Also, was willst Du mit mir klären?", frage ich Dich und versuche meine Anspannung zu verbergen. Oh du weckst Gefühle die ich nie vergaß Du lächelst mich an, als könntest Du keiner Fliege etwas zu Leide tun und fragst: "Ich würde gerne von Dir wissen, warum Du mich auf die Stirn geküsst hast, als ich geweint habe?" Ich bin geschockt. Was zum Teufel soll ich nun darauf antworten? Die Wahrheit würde Dir wahrscheinlich nicht gefallen. Allerdings wäre eine Lüge nun vollkommen unangebracht. denn ich sehe in dein Herz aus Glas. Ich seufze leise. "Um ehrlich zu sein, ich weiß darauf keine Antwort. Es war ein plötzlicher Entschluss von mir. Nichts weiter, nur ein Impuls, eine unbewusste Reaktion." Ich kann deutlich die Enttäuschung in Deinen Augen sehen, doch Du nickst nur lächelnd. "Danke für Deine ehrliche Antwort. Ich werde jetzt gehen, alles andere besprechen wir dann nächste Woche. Morgen werde ich mich noch ein wenig erholen, bevor ich mich in die Arbeit als Dein persönlicher Assistent stürze." Oh du weckst Gefühle die ich nie vergaß Du erhebst Dich und ich kann mich nicht rühren. Wie kannst Du so ruhig bleiben, obwohl Du doch mehr für mich empfindest, als nur reine Freundschaft? Oder bilde ich mir das vielleicht nur ein? Kenne ich Dich doch nicht so gut, wie ich angenommen habe? "Also, dann bis Montag, Du weißt ja wie Du mich erreichen kannst." Du reichst mir Deine Hand zum Abschied und ich ergreife sie sitzend. Deine Hand zittert ein wenig, ich spüre es. denn ich sehe in dein Herz aus Glas. Ein leichter Rotschimmer legt sich über Dein Gesicht und ich lasse Deine Hand wieder los, ich will Dich nicht verunsichern. Du nickst mir noch kurz zu und verlässt mit unsicheren Schritten die Bibliothek. Ich bleibe schweigend und ein wenig erleichtert in meinem Sessel sitzen und starre in den kalten Kamin. Und ganz plötzlich drängt sich eine Frage in meinen Kopf. Warum fällt es mir so schwer, Dich einfach zu ignorieren? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)