Herz aus Glas von Nightprincess (meine erste Songfic) ================================================================================ Kapitel 1: Herz aus Glas ------------------------ ~Joey~ Du bist nach Amerika gegangen, schon zu lange ist es her, dass ich Dich und Deinen Bruder zum letzten Mal gesehen habe. Um genau zu sein, 3 Jahre, 2 Monate und 11 Tage, also 4 Monate nach unserer Rückkehr aus Ägypten. Ja, ich habe mir genau gemerkt, wann Du Domino verlassen hast. Wahrscheinlich für immer, hast Du zu uns gesagt und dass obwohl wir schon so was wie Freunde waren. Yugi war sehr enttäuscht, sogar Tea war traurig, Tristan interessierte das nicht sonderlich, er war zu sehr mit meiner Schwester beschäftigt, die wegen Mokuba geweint hat. Duke hat Dich begleitet, er wurde zu einem Deiner engsten Geschäftspartner, was ich ziemlich gut verstehen kann, ihm kann man wirklich vertrauen. Ich weiß nicht wieso, aber als Du uns eröffnet hast, dass Du vielleicht nie wieder kommst, war ich erschüttert und verwirrt und fühlte mich irgendwie hilflos und verlassen. Du hast es sicher nicht gemerkt. Ich hab' schon oft darauf gehofft dass ich dir noch mal begegne eines Tages. Ich arbeitete zurzeit am Infostand auf dem Flughafen, ist nur ein Aushilfsjob, wie immer, doch ich verdiene gut und sehe viele Menschen. Irgendwie hoffe ich, dass ich Dich auch mal hier sehe, deshalb hab ich den Job auch angenommen. Ich weiß, es ist Blödsinn, aber manchmal glaube ich, Deine Stimme zu hören. Ich weiß nicht, warum ich das mache, aber ich schaue mich in der Menschenmenge um und suche nach Deinem Gesicht, jeden Tag. Auch heute mache ich das, aber ich glaube nicht wirklich, dass Du wieder hierher zurückkommst. Ich habe die Hoffnung längst aufgegeben und trotzdem spüre ich den Drang nach Dir zu suchen. Heute ist irgendetwas anders, scheint fast so, also ob die Leute hier auf etwas warten würden. Es sind viele Menschen auf dem Flughafen, dabei ist es erst kurz nach 10 Uhr vormittags und freitags ist um diese Zeit sonst nicht so viel los. Plötzlich weiß ich worauf alle warten, sie warten auf Dich, denn Du kommst gerade durch die Halle und direkt auf meinen Infostand zu. Ich bin sprachlos. Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang Deine Augen sind wie immer kalt und abweisend. Ich wage kaum zu atmen, ich weiß nicht was ich sagen soll, darum schweige ich und Du rührst Dich nicht. "Hallo, Joey, wie geht's, arbeitest Du etwa hier?", höre ich Deinen Bruder fragen, er steht neben Dir und schaut mich erwartungsvoll an. Ich wende den Blick von Dir und schaue ihn an. "Sicher, Mokuba und was machst Du hier? Habt ihr hier geschäftlich zu tun?", frage ich und werfe einen fragenden Blick in Deine blauen Augen. "Könnte man so sagen, Bonkotsu." Oh Gott, ich hasse dieses Wort, aber ich versuche es zu ignorieren. "Wie lange bleibt ihr?", frage ich weiter und Mokuba antwortet: "Wissen wir noch nicht genau, Seto braucht etwas Urlaub von dem ganzen Stress, deshalb hab ich vorgeschlagen, dass wir Euch mal besuchen." Ich schaue Dich an, Dein Blick spricht Bände, Du bist nicht wirklich froh hier zu sein und doch ist heute irgendetwas anders. Etwas in Deinem Blick verwirrt mich, ich weiß nicht was es ist, aber da ist so ein komisches Glitzern, so als würdest Du Dich freuen mich zu sehen. Ich bin verwirrt! ja ist es denn ein wunder dass keiner von uns zwei was sagen kann? Ich glaub, ich werde rot, das kann doch wohl nicht wahr sein. Mein Herz klopft ziemlich heftig, hoffentlich hörst Du das nicht. Ich wende meinen Blick ein wenig zu schnell von Dir ab und schaue wieder Deinen Bruder an. "Wissen die Anderen schon Bescheid, dass ihr hier seid?", frage ich ihn und er schüttelt den Kopf. "Nein, bisher weiß das noch keiner, allerdings waren schon vorher ein paar Gerüchte im Umlauf, wie Du sicher an der Menschenmenge auf dem Flughafen bemerkt hast." Ich nicke. "Sicher, ich hab mich schon gewundert, sonst ist hier nämlich tote Hose um diese Zeit." "Wie lange arbeitest Du denn schon hier?", fragt Dein Bruder mich. "Seit etwa 5 Monaten, aber nur als Aushilfe, weil meine Vorgängerin vor kurzem ein Kind bekommen hat und sich sonst niemand für diesen Job gemeldet hat.", antworte ich und streiche mir etwas nervös durch die Haare, ich spüre Deinen Blick auf mir. Meine Hände zittern ein wenig. ~Seto~ Ich hab Dich lange nicht gesehen, vielleicht ein wenig zu lange, aber ich hab Dich trotzdem schon von weitem erkannt. Du bist immer noch derselbe, immer noch freundlich, immer noch ein wenig naiv mit einem großen Herz. Du unterhältst Dich mit Mokuba, es ist irgendwie schön wieder mal Deine Stimme zu hören, ich hab das fast ein wenig vermisst. Vielleicht freust Du Dich mich zu sehen, ich weiß es nicht. Ich beobachte Dich. Du trägst dein Haar noch wie es war Deine blonden Haare sind noch immer etwas zu lang und obwohl Du sie immer wieder zur Seite streichst, fallen sie Dir ins Gesicht und verdecken Deine braunen Augen. Deine Kleidung hat sich verändert, liegt natürlich an diesem Job. Du siehst irgendwie elegant aus in Deiner Uniform, hellblaues Seidenhemd, dunkelblaue Krawatte, dunkelblaue Hose, so stehst Du hinter dem Infostand, ich bin leicht beeindruckt. Um ehrlich zu sein, ich bin sogar sehr beeindruckt, hätte ich Dir gar nicht zugetraut. Du wirkst nervös. du wirst immer noch verlegen so wie früher. Du schaust mich wieder an, wendest aber gleich wieder den Blick, ein leichtes Rot ziert Dein Gesicht. "Mache ich Dich nervös?", höre ich mich fragen, scheiße, ich hab laut gedacht. Du drehst den Kopf ruckartig zu mir und zeigst mir ein gequältes Grinsen. "Sehe ich so aus?", fragst Du und wirfst Deinen Kopf in den Nacken. Meine Mundwinkel zucken gefährlich und ich ziehe spöttisch eine Augenbraue hoch. "Ja, Bonkotsu, wie immer!", sage ich und ich denke plötzlich an unsere Schulzeit. Damals fing es an ich denk' wie du daran Du hast mich ständig herausgefordert, immer und überall, bist immer wieder ausgerastet, wenn ich Dich ignoriert oder niedergemacht habe. Deine Wutausbrüche waren wirklich einmalig. Ich schätze, Du wolltest einfach nicht zeigen, dass ich Dich nervös mache. Andere wären lieber vor mir geflüchtet, Du aber nicht, das hab ich nie wirklich verstanden. Und obwohl ich so abweisend zu Dir war, hast Du Dich dennoch um meine Freundschaft bemüht, hast mir beweisen wollen, dass Du besser bist, als ich. Hat natürlich nie wirklich geklappt, nur einer war besser als ich und das war Yugi, trotzdem hast Du Dir auf eine gewisse Weise meinen Respekt verschafft. Schon eigenartig. ja ist es denn ein Wunder dass keiner von uns zwei sich wehren kann? Ich weiß nicht, wie ich heute mit Dir umgehen soll, ich bin nicht mehr wie früher und Du sicher auch nicht. Ich will keinen Streit mit Dir anfangen, obwohl ich mich wirklich sehr zusammenreißen muss. "Wie wäre es mit einer Willkommensparty für Euch Beide?", höre ich Dich fragen und bevor ich darauf antworten kann, antwortet Mokuba für mich. "Das ist eine super Idee, Joey, Seto hat bestimmt nichts dagegen." Ich schaue auf meinen Bruder hinab und will ihn zu Recht weisen, aber er hat wieder diesen Hundeblick auf, mein Gott! "Von mir aus!", sage ich und seufze genervt. Ich kann ihm einfach nichts abschlagen. Oh du weckst Gefühle die ich nie vergaß ~Joey~ Da ist er wieder dieser Blick, dieser sanfte Blick, mit dem Du Deinen Bruder ansiehst, wenn er Dich um etwas bittet. Meine Knie werden weich, ich kann nichts dagegen tun, es ist jedes Mal dasselbe. Ich bin gerührt. denn ich sehe in dein Herz aus Glas. Die Zuneigung zu Deinem Bruder ist unübersehbar und ich bin jedes Mal beeindruckt, dass Du Gefühle zeigen kannst, auch wenn Du sie nur gegenüber Deinem Bruder zeigst. Es ist für mich jedes Mal ein Wunder, denn es zeigt mir, dass Du ein Herz hast und es ist nicht aus Stein. Ich seufze leise. Ich erkenn' dich wie du immer warst Du warst immer kalt gegenüber den Anderen, aber wenn es um Deinen Bruder ging, warst Du bereit alles aufzugeben. Du wärst sogar für ihn gestorben, wenn es nötig geworden wäre und ich glaube daran hat sich bis heute nichts geändert. Du bist immer noch so wie damals, Dein Bruder bedeutet Dir alles, vielleicht sogar mehr als Deine Firma. Das weiß ich. denn ich sehe in dein Herz aus Glas. Du schaust mich an, mit Deinen blauen Augen, ich zucke kaum merklich zusammen, ich kann mich nicht von Dir abwenden. Meine Hände zittern schon wieder, scheiße bin ich nervös. "Wann willst Du denn die Party machen und vor allem wo?", höre ich Deinen Bruder fragen, ich schaue ihn verwirrt an, weiß im Moment nicht was er meint, dann fällt es mir wieder ein, die Willkommensparty! Ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung, darüber hab ich mir noch keine Gedanken gemacht, ich mein, ich hab ja nicht gewusst, dass ihr heute kommt!" "Typisch für Dich, Bonkotsu, Du redest noch immer bevor Du nachdenkst!" Deine Stimme klingt so abweisend wie immer. Du bist so kühl Ich schau Dich böse an. "Hast Du ein Problem damit?", frage ich Dich, Du schüttelst den Kopf. "Warum sollte ich? Geht mich doch nichts an, immerhin war die Party Deine Idee, also wirst Du Dir nun den Kopf darüber zerbrechen, wie Du das hinkriegen willst!" Oh, ich könnte Dir den Hals umdrehen, Du machst mich rasend, bringst mich jedes Mal auf 180! doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme so wie früher. Ich sage nichts weiter, ich kann nicht, ich bin irgendwie verletzt, Mokuba kommt mir zur Hilfe. "Warum machen wir die Party nicht bei uns?", erschrocken schaue ich ihn an. "Ist das ein Witz?", frage ich und werfe einen leicht unsicheren Blick zu Dir, doch Du schaust zu Deinem Bruder und seufzt leise. Du nickst, tatsächlich, ich fasse es nicht, Du nickst. Ein Wunder, oh Gott! Ich reiße erstaunt die Augen auf. Ich hätte nie gedacht wie hilflos mich das macht Ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll, ich bin zu erstaunt, ich kriege kein Wort über meine Lippen, ich muss mich an dem Infostand festhalten. Mein Gott, hab ich weiche Knie, ich kann Dich nicht länger anschauen, ich schau wieder zu Deinem Bruder, er lächelt mich an. "Siehst Du, Seto ist einverstanden, keine Sorge, das mit der Feier organisieren unsere Angestellten, wir laden auch die Anderen ein, die freuen sich bestimmt, es wird wie damals, als wir noch hier in Domino gewohnt haben, wirst schon sehn, Joey." Ich wage ein Lächeln, oh ja, wie damals, das wäre schön. ja ist es denn ein Wunder dass keiner von uns zwei vergessen kann? Unsere gemeinsamen Gespräche, unsere Duelle, unsere Streitereien, oh verdammt, das ist schon zu lange her, ich vermisse das. Es ist schön, dass Du wieder da bist und irgendwie werde ich jetzt ein wenig traurig. Du bleibst ja nicht für immer. Ich senke den Blick, ich will nicht, dass Du mich so siehst. "Hast Du was, Joey?", fragt Mokuba mich, ich schüttele ein wenig zu heftig den Kopf. "Nein, nein, schon Okay, ist nichts weiter, ich freu mich schon auf die Party!", sage ich und setzte ein gequältes Lächeln auf. Ich fühl mich hundeelend. Oh du weckst Gefühle die ich nie vergaß ~Seto~ Du siehst ein wenig traurig aus und ich kann mir denken warum. Du hast Angst, dass ich wieder fortgehe, dass ich wieder nach Amerika fliege und nicht zurückkomme. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, mir fällt nichts dazu ein, ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich hab diese Streitgespräche mit Dir ziemlich vermisst und eigentlich will ich jetzt noch nicht darüber nachdenken, dass ich nach meinem Urlaub wieder für meine Firma da bin, so wie immer. Den kalten Geschäftsmann mimen, so wie immer. Meine Angestellten anmotzen, so wie immer. Heute ist einfach nichts wie immer. Oh du weckst Gefühle die ich nie vergaß Du schaust mich mit einem undeutbaren Blick an und einem plötzlichen Impuls folgend frage ich: "Wie lange musst Du heute arbeiten?" Du bist verwirrt, schüttelst leicht den Kopf. "Warum willst Du das wissen?", fragst Du zurück. Ich zucke gleichgültig mit den Schultern, ich weiß die Antwort nicht. "Wir können Dich mitnehmen.", höre ich mich sagen, das ist ein schlechter Scherz, oder nicht? Du legst den Kopf schief, schaust kurz auf die Uhr. "Da heute Freitag ist, muss ich nur bis um 11 Uhr arbeiten, also noch ne halbe Stunde.", sagst Du und ich nicke. "Okay, wir warten solange in der Limousine auf dem Parkplatz, die große schwarze, nicht zu übersehen.", sage ich und mache mich auf den Weg zum Ausgang. "Ich freu mich schon!", rufst Du mir hinterher, ich drehe mich um und lächle Dich an. Ich freu mich auch, irgendwie! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)