Complicated von Hito (Die beste Beschreibung für das Verhältnis zwischen Kaiba & Atemu(=Yami)) ================================================================================ Kapitel 1: Staffel 1: Ein Spiel über Macht und Dominanz beginnt! ---------------------------------------------------------------- Titel: Complicated Staffel 1- Teil 1 Disclaimer: Nix meins. Ebenso keines der Bilder meins >.> Die Storyline ist jedoch von mir! Pairing: wenn, dann Seto x Atemu, wobei ich das hier nicht ganz zutreffend finde Widmung: Für alle, die mir bei meiner 1ten FF so liebe Kommis geschrieben haben, und für alle, die sich auch für Ati und Seto begeistern können. Aber besonders für KaSu, die mich durch ihren Kommi vor Kurzem ermuntert hat wieder etwas zu schreiben, und türlich für Umi. Was würde ich nur ohne dich machen? Dann hat mir auch noch dat Kagu ein paar nützliche Tipps gegeben. Anmerkungen: Dieses Mal habe ich mich an das komplizierte Verhältnis zwischen den beiden faszinierendsten Charakteren gewagt. So wie ich es mir vorstelle wird es insgesamt 3 Staffeln geben. Bis jetzt habe ich bereits Staffel 1 abgeschlossen und werde die einzelnen Teile in den nächsten Tagen hochladen. Erklärung: /..../ Yugi redet mit mou hitori no boku (=Ati=Yami) //....// Ati redet mit Yugi Zeit: Ein paar Stunden nach dem Finale von Battle City. Staffel 1 - Teil 1: Ein Spiel über Macht und Dominanz beginnt Atemus Point Of View /Mou hitori no boku, du hast es geschafft! Du hast tatsächlich gewonnen!/ Stolz, überglücklich aber doch ziemlich abgekämpft halte ich die drei kami no cards in meinen Händen als Aibou mir noch einmal gratuliert. //Ich kann es selbst kaum glauben, Aibou.// Vor ein paar Stunden haben wir Kaibas Battle City Turnier gewonnen und nun? Hat mich das bei meiner Suche nach meinen verlorenen Erinnerungen vorangetrieben? Ernüchternd muss ich feststellen, dass dem nicht so ist. Hm, die Zeichen auf Mariks Rücken haben mich auch nicht weitergebracht - zumindest konnte ich sie vorhin nicht einmal entziffern, obwohl ich vor Jou natürlich wieder das Gegenteil behaupten musste. Mal wieder typisch von mir... Natürlich haben wir noch ausgelassen meinen bzw. unseren Sieg gefeiert. Jou, Mai, Honda und die anderen sind eben erst vor ein paar Minuten gegangen. Ich habe mich nach diesem äußerst anstrengendem und nervenaufreibendem Tag erst mal in den weichen Sessel fallen lassen. Gegenüber von mir hat Yugi in transparenter Gestalt Platz genommen und lässt seine Beine über die Lehne baumeln. Vor kurzem hat er zu mir gesagt, dass es für ihn immer recht interessant ist, zeitweilig in dieser ,geisterhaften' Form zu existieren. Ich für meinen Teil, genieße jede Minute, in der ich für jeden sowohl sichtbar als auch hörbar bin. //Bist du schon müde?//, frage ich ihn auf sein Gähnen hin. Es war vielleicht doch alles zu viel für ihn in letzter Zeit. Wenn ich es mir so überlege, was ich ihm alles zugemutet habe, womit er irgendwie klarkommen musste: Also, Punkt 1: Da bin natürlich ich an erster Stelle zu nennen. Es ist ja eigentlich kaum normal, dass man solch einen ,seltsamen Untermieter' bekommt - Bakura würde mir da sicherlich beipflichten. Ich wüsste nicht, ob ich an Yugis Stelle genauso positiv darauf reagiert hätte. Punkt 2: Anfangs habe ich ja eigentlich die Kontrolle über Yugis Körper ohne dessen Erlaubnis übernommen. Das war auch nicht gerade nett von mir, besonders weil ich so manche Dinge getan habe, auf die er nicht stolz war. Bestes Beispiel hierfür ist, dass ich damals in Duelist Kingdom bereit gewesen war Seto eiskalt umzubringen. Aber: Seto hat mich dazu ja regelrecht aufgefordert. Was kann ich denn dafür, dass er nicht verlieren kann? Na, egal. Yugi zweifelte anfangs ja sogar an seinem Verstand, weil er sich ja an nichts erinnern konnte, was ich so alles getan hatte. Punkt 3: Ansonsten bin ich auch keine sooooo große Hilfe, weil ich mich an nichts erinnern kann. Darunter leidet er sicherlich auch - irgendwie vielleicht, kann sein. Punkt 4: Der ganze Ärger mit Marik, als er mich und auch Yugi umbringen wollte und unsere Freunde bedroht hat. Das war verständlicherweise auch keine einfach Zeit für ihn. Punkt 5: Jous ,Fast-Tod'. Das hat uns alle ziemlich aus der Bahn geworfen. Das war ein regelrechter Schock für uns alle. Was fällt mir auf Anhieb sonst noch ein? Bei welchem Punkt war ich denn gerade? Ah, Punkt 6: Ich werde nie vergessen, wie er beim Duell gegen Yami no Malik rechts neben mir hing und welch große Schmerzen er wegen mir ertragen musste. Und alles nur wegen mir..... Ohne mich würde er ein relativ normales Leben führen. /Ne.... na ja, vielleicht bin ich doch schon ein bisschen müde/, unterbricht er meinen Gedankengang. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es gerade mal 23.27 Uhr ist. Eigentlich habe ich noch gar keine Lust schlafen zu gehen. Yugis POV Ich muss zugeben, dass ich doch recht müde bin. Die anderen sind ja auch vor kurzem gegangen und nun sitzen wir uns gegenüber, die kami no cards betrachtend. Es ist ziemlich viel in letzter Zeit geschehen und vieles davon begreife ich bis heute noch nicht. Aber nun bricht eine neue Zeit an. Von oberster Priorität ist es für ihn natürlich seine Erinnerungen wiederzuerlangen. Einerseits vollkommen logisch, verständlich und nachvollziehbar - ich habe noch den genauen Wortlaut im Kopf, von dem, was er erst letztens zu Kaiba gesagt hat »Ein Mann ohne Vergangenheit wird keine Zukunft haben; ohne Vergangenheit kann es keine Gegenwart geben und ohne Gegenwart gibt es keine Zukunft...« - andererseits.... ich habe mich schon so sehr an seine Präsenz, seinen Schutz, seine Freundschaft - einfach an ihn - gewöhnt, dass.... ich will ihn nicht verlieren. Doch das ist zu egoistisch von mir. Gut, nun sind wir die stolzen Besitzer der kami no cards. Aber wissen wir was wir mit ihnen anfangen können? Nein. Brachte uns Mariks Spontan-Striptease weiter? Nein. Ich grinse in mich hinein. So manch einer hat bei diesem Anblick beinahe zum Sabbern angefangen. Oh, was denk ich denn da eigentlich? Na ja, verwunderlich ist es ja nicht, da mou hitori no boku schon das ein oder andere Glas mit Jou, Otogi und Mai getrunken hat. Die anderen haben mit nicht alkoholischen Getränken angestoßen. Erfahrungsgemäß bleibt der Alkoholgenuss von mou hitori no boku auch für mich nicht ohne Folgen. Er hat aber eh nicht allzu viel getrunken. Sofort bin ich wieder hellwach, als ich die Sprechanlage höre. "Yugi, es gibt noch etwas wegen deines Sieges zu klären." Ist das Kaiba? So spät noch? Mou hitori no boku ist genauso erstaunt und blickt mich erst einmal etwas ratlos an. /Na, geh schon hin und sag was!/ Wenige Sekunden später ist er schon dabei Kaiba zu erwidern, ob das nicht bis morgen warten könne. "Brauchst du denn schon deinen Schönheitsschlaf?", entgegnet Kaiba in seiner gewohnt überheblichen Tonlage. "Na gut, wohin soll ich kommen?", antwortest du ihm etwas genervt. Was kann Kaiba denn noch wollen? //Aibou, willst du tauschen?// /Nein, nein, er will doch etwas wegen dem Sieg bereden. Und dafür bist du zuständig./ Und schon begeben wir uns zum beschriebenen Raum. An seiner Gangart erkennt man nicht, dass er etwas getrunken hat. Gut so. So muss ich nicht darauf achten, wo er eventuell dagegen rennen könnte. Das hatten wir schon einmal, als er mal eine Straßenlaterne nicht gesehen hat. Oder vielleicht dachte er ja, dass sie aufgrund seiner Autorität als Pharao weichen würde. Ich ziehe ihn wirklich zu gern deshalb auf. Zu seiner Verteidigung muss man aber auch erwähnen, dass es dunkel war, und die Glühbirne eben jener Straßenlaterne ausgefallen war. Nun stehen wir vor Kaibas - noch - verschlossener Türe. //Aber.... was will er denn noch? Um diese Uhrzeit?// /Läute, und wir wissen es!/ Ich frage mich, warum er zögert. Er atmet noch einmal tief durch und betätigt erst dann die Klingel. Wenige Sekunden später gleitet die Türe automatisch fast geräuschlos auf und wir betreten Kaibas Zimmer. Kapitel 2: Ähm... was soll das werden? -------------------------------------- Titel: Complicated Staffel 1- Teil 2 Erklärung: /..../ Yugi redet mit mou hitori no boku (=Ati=Yami) //....// Ati redet mit Yugi Staffel 1 - Teil 2: Ähm... was soll das werden? Atis POV Warum bin ich eigentlich noch hierher gegangen? Etwas ärgert es mich ja schon, dass ich so schnell nachgegeben habe und mich von Kaiba hierher bestellen ließ. Andererseits bin ich gespannt, was Kaiba uns JETZT noch zu sagen hat. Mein Blick schweift oberflächlich den Raum. Kaibas Einrichtung ist das geringste, was mich in diesem Moment beschäftigt. Da das Licht nur leicht gedämmt ist, kann ich Kaiba relativ schnell erfassen. Er steht mit dem Rücken zu mir gewandt vor der Fensterfront und betrachtet das ruhige Meer im Mondschein. So romantisch veranlagt? Zur Abwechslung hat er mal eine Jeans und ein eher legeres T-Shirt angezogen. Hm, diese ,Freizeitkleidung' sieht gut an ihm aus. Stille. Ein Räuspern meinerseits. Stille. Ähm....? Ich bin doch hier richtig, oder? "Kaiba? Du wolltest, dass ich noch unbedingt jetzt vorbeikomme?" "Mou hitori no Yugi, ...." Was?! Habe ich da eben richtig gehört? Hat Kaiba gerade mich mit .... ,mou hitori no Yugi' angesprochen? /Das ist neu, oder hat er das schon einmal gesagt und wir haben es nicht mitbekommen?/ //Seit wann kann er uns denn auseinanderhalten? Das schaffen oftmals unsere Freunde nicht. Und noch dazu hat er sich nicht einmal zu uns umgedreht!// /Psssssssssssssssssst, er quasselt doch weiter!/ "... und natürlich bekommst du zu deinem Titel noch ein angemessenes Preisgeld.", Kaiba hat sich währenddessen von der atemberaubenden Aussicht abgewendet und hat in seinem bequemen ,Chefsessel' Platz genommen. "Preisgeld? Das heißt, wenn du gewonnen hättest, hättest du dich selber bezahlt?" Bin ich jetzt aber geistreich... Aber schließlich ist es ja auch schon mitten in der Nacht. Eine Zeit, in der man von mir keine geistigen Höchstleistungen erwarten kann. /Du solltest definitiv keinen Alkohol mehr trinken! Frag ihn, warum er ,mou hitori no Yugi' gesagt hat!/ "..., wobei das Geld auf dein Konto überwiesen wird. Dafür musst du mir natürlich noch deine Kontodaten mitteilen." Mist, wie viel Geld bekomme ich? Was hat er gesagt? /Mou hitori no boku... das andere finde ich jetzt wirklich interessanter!/ "Willst du auch ein Glas?", lenkt mich Kaiba von Aibou ab. Was trinkt er denn da? "Jack Cola, falls du es nicht erkennen kannst. Und willst du?" /Das lässt du gefälligst bleiben! Du bist eh nicht mehr klar im Kopf!/ Dankend lehne ich ab, während ich näher an den großen Schreibtisch herantrete. "Ähm, Kaiba... als ich gerade gekommen bin... woher hast du gewusst, dass ich nicht Yugi, sondern mou hitori no Yugi bin? Du hast uns zuvor noch nie unterschieden." "'Yugi' ist kürzer", kommt seine knappe Antwort, woraufhin er sein Glas Jack Cola geleert hat. Was soll ich denn von dieser Auskunft halten? Hm, na gut, ich habe jetzt eh keinen Nerv die gewünschten Informationen aus Kaiba herauszulocken und sicherlich würde ich es auch nicht schaffen. Der Kerl kann ja so was von stur sein! "Um noch einmal auf den Grund meines Kommens zurückzukommen... Konntest du mir das mit dem Preisgeld nicht morgen sagen?" "Weißt du, mou hitori no Yugi, das ist auch nur der eine Grund weshalb ich dich hergebeten habe...." //HergeBETEN ist gut...// "... bisher haben wir uns dreimal duelliert. Jedes mal hast du mich bis an meine Grenzen getrieben. Jedes mal habe ich dich gefordert, wie noch nie jemand zuvor...." Neugierig verfolge ich, wie Seto sich wieder aus seinem Sessel erhebt, langsam um den Tisch in meine Richtung geht. Worauf will der Kerl eigentlich hinaus? /Denk nicht zuviel, hör ihm doch mal zu!/ Hoppla, Aibou scheint wohl aufgrund des Alkohols etwas gereizt zu sein. "..., wobei ich dich einmal besiegt habe, du mich aber schon zweimal bezwungen hast. Im letzten Duell hatte ich dich schon fast besiegt, aber du konntest das Blatt mal wieder zu deinen Gunsten wenden. Was denkst du wie ärgerlich das war?" In diesem Moment steht er genau vor mir. Hm, er ist doch nur so 20-25 cm größer als ich. "... Wie wäre es mal mit einer anderen Art von Duell? Ein Spiel über Macht, aber vor allem ein Spiel über Dominanz? - Und dahingehend kannst du dir sicher sein, dass ich dich auf diesem Gebiet besiegen werde." Der Tonfall, in dem Kaiba diesen letzten Satz gesprochen hat, beunruhigt mich aus irgendeinem Grund. Noch ehe mir oder Aibou die eventuelle Bedeutung dieser Worte begreiflich wurde, wurde ich schon von Kaiba äußerst unsanft mit dem Rücken an die nahegelegene Wand gedrückt, wobei er meine Handgelenke in einem äußerst festen Griff neben meinem Kopf an die Wand presst. //Was....?// "Kaiba, spinnst du?! Das hat weh getan." Von dieser Aktion vollkommen überrumpelt suche ich Blickkontakt mit Kaiba. Seine Augen funkeln so wie die eines mächtigen Löwen, der seine Beute genau da hat, wo er sie von Anfang an haben wollte. Er.... beugt sich zu mir runter? /Mou hitori no boku!/, vernehme ich Yugis erschrockene Stimme aus der Ferne. Nachdem ich aus meiner kurzzeitigen Starre erwacht bin, versuche ich hektisch mich aus seinem festen Griff zu befreien. Vergebens... Kaiba ist anscheinend viel stärker als ich. Und ich dachte immer, dass er den ganzen Tag am Schreibtisch verbringt. Kaiba lässt sich von meinen Zappeleien nur kurz beirren und drückt mich als Reaktion darauf härter an die kalte Wand. "Kaiba, lass mich sofort los!", befehle ich ihm. "Warum sollte ich?" Es ist zwecklos. Soll ich schreien? Würde mich denn hier überhaupt jemand hören? Sein Gesicht kommt näher.... »...ein Spiel über Dominanz... dich auf einem anderen Gebiet besiegen« hallen seine Wort in meinem Kopf. - Aibou - Kaibas Lippen sind nur noch wenige cm von den meinen entfernt... /Mach doch was! Wehr dich!/ - Aibou - Ich muss dich schützen - irgendwie. Kaiba hat es nur auf mich abgesehen - nicht auf dich und meine Demütigung solltest du nicht auch noch ertragen müssen. Doch wie kann ich dich davon fernhalten? Es wird zwar Fragen aufwerfen, doch mir gelingt es sogleich unsere mentale Verbindung zu trennen und dich im Inneren des Puzzles einzusperren. Dadurch bekommst du nichts von den Geschehnissen in der Außenwelt mit. Wie ich dies bewerkstelligen konnte, willst du nachher sicherlich erfahren wollen. Mir ist es bewusst, dass Kaiba es normalerweise gewöhnt ist das zu bekommen, was er will - und dafür auch alle nötigen Mittel einsetzt. Er ist nicht umsonst Präsident der KC und einer der Besten auf seinem Gebiet geworden. Kapitel 3: Trapped ------------------ Titel: Complicated Staffel 1- Teil 3 Erklärung: /..../ Yugi redet mit mou hitori no boku (=Ati=Yami) //....// Ati redet mit Yugi Die restlichen Zeichen dürften soweit eigentlich klar sein Staffel 1 - Teil 3: Trapped Yugis POV Ist Kaiba verrückt geworden? Der will doch nicht....? Mou hitori no boku wird von Kaiba an die Wand gedrückt und dieser ist gerade dabei mou hitori no boku zu küssen? Das kann doch eigentlich gar nicht wahr sein, oder? Erfolglos versucht er sich zu befreien, aber Kaiba hält ihn dafür umso fester in seinem unnachgiebigen Griff. /Mach doch was! Wehr dich!/ Mou hitori no boku sieht mich mit weit aufgerissenen Augen an und.... ...im nächsten Moment finde mich in meinem Puzzle wieder. /Was...?/ Ich versuche wieder in die Realität zu gelangen - vergebens. /Mou hitori no boku!!!/ schreie ich - wohlwissend, dass er mich nicht hören kann/will. Natürlich steigen in mir verzweifelt Tränen hoch. Wie sollte es bei mir in solch einer Situation auch anders sein? Was Kaiba sonst noch mit ihm vorhat.... diesen Gedanken versuche ich zu verdrängen. Das hätte ich von Kaiba nicht erwartet....nicht von Kaiba.... Kaiba ist doch nicht so dumm und würde mou hitori no boku wirklich verg...., nein, ich darf gar nicht daran denken.... Also, ich versuch jetzt mal so wie Kaiba zu denken. Ich bin Präsident der KC, wahrscheinlich auch steinreich, bin einer der besten Duellanten und bin gerade dabei meinen Rivalen, der mich mal wieder geschlagen hat, zu küssen. Auf was für Schnapsideen komm ich denn da eigentlich? Na ja, ich - an seiner Stelle - würde auf keinen Fall weitergehen, als ich es eh schon getan habe, da mou hitori no boku mich dann anzeigen könnte. Das wiederum würde der KC einen erheblichen Schaden zufügen. Diese Tatsache ist eigentlich die sichere Garantie, dass Kaiba davon die Finger lässt. Aber auch sonst... solch eine Tat würde ich ihm nicht zutrauen... Solange er mich hier drinnen einsperrt, kann ich nichts für ihn tun - nur abwarten. /Mou hitori no boku?/ Atis POV Der wird mich doch jetzt nicht wirklich küssen wollen, oder? Hm, so wie es ausschaut hat er das tatsächlich vor. Hilfe, was mach ich denn jetzt? Bevor er die kurze Distanz zu meinem Mund überbrücken kann, drehe ich meinen Kopf demonstrativ zur Seite. Wird das etwas nützen? Nein. Er hält meine eher zarten Handgelenke nun mit seiner rechten Hand über meinem Kopf fest und seine linke Hand packt mein Kinn. Er dreht so mein Gesicht wieder zu ihm und hebt außerdem meinen Kopf wieder leicht an, so dass ich ihm wieder in die ausdrucksstarken Augen sehen muss. Ich kann mich nicht wehren - bin Kaiba ausgeliefert - kann nichts dagegen tun. Es ist... irgendwie entwürdigend und demütigend. Inzwischen ist er mir schon gefährlich nahe gekommen - deutlich zu nahe. Er geht nun zum nächsten Schritt über: Seine Lippen berühren meine sanft. Nicht einmal seine charakteristischen Augen schließt er - so wie es bei einem Kuss eigentlich üblich ist. Wahrscheinlich um meine Reaktion zu beobachten. Vermutlich verraten meine markanten Augen wie ich mich gerade fühle: unterlegen und schwach. Warum macht er so etwas mit mir? Was kann ich denn dafür, dass er anscheinend nicht verlieren kann? Langsam beginnt er seine weichen Lippen zu bewegen und schließlich auch behutsam an den meinen zu knabbern. Wie erstarrt lasse ich es mit mir geschehen, da meine Selbstbeherrschung nicht ausreicht um ihn in die Lippe zu beißen oder ihn dahinzutreten, wo es weh tut. Letzteres würde ich aber aus Solidarität nicht unternehmen.. //Seto Kaiba - der Seto Kaiba - küsst mich?!// Da ich weiß, dass ich aufgrund seiner Särke nichts gegen ihn unternehmen kann, lasse ich es teilnahmslos - so gut wie es nun mal geht - mit mir machen. Objektiv betrachtet - also, wenn man mal von der Tatsache absieht, dass er mich zu dem hier zwingt - küsst er eigentlich ganz gut. Besser gesagt: sinnlich! Moooooooooment.... das denke ich doch wohl nicht wirklich, oder? Weg mit solchen Hirngespinsten! Hm, mir fällt auf, dass Jack Cola eigentlich gar nicht mal so schlecht schmeckt. Sollte ich wirklich demnächst einmal ausprobieren. Indem er seinen Körper näher an meinen drückt, werde ich wieder aus meinen Gedankengängen in die Realität geholt. Wie weit wird er noch gehen? Bis zum..... Äußersten? Nein, so jemand ist Kaiba nicht. Auch wenn er mich zu dem hier nötigt, nein, das wird er nicht wagen. So ein Dreckskerl ist er nicht. Kaiba löst sich nun von meinen Lippen und lockert sogleich seinen festen Griff. "Kaiba, verdammt! Was soll das?!" Ich bin erstaunt, dass ich meine Sprache so schnell wiedererlangt habe. Triumphierend strahlen seine saphirblauen Augen meine an. Ich kann ihnen in diesem Moment nicht standhalten und wende meinen Blick verlegen ab. Und ein weiteres Mal offenbart sich seine Überlegenheit. "Das, was ich vorhin gesagt habe", erwidert er in einem verletzend neutralen Ton. Er lässt nun ganz von mir ab und verschwindet äußerst zufrieden im angrenzenden Raum. »... Dominanz... dich besiegen« Fast schon fluchtartig verlasse ich darauf Kaibas Suite, renne zu unserem Zimmer, schließe die Türe mit unserer Karte auf und trete ein. Nachdem sich die Türe hinter mir geschlossen hatte, gleite ich an jener hinunter, bleibe einige Zeit mit angezogenen Knien sitzen. //Ich kann es immer noch nicht fassen.... Kaiba hat mich - geküsst? - Auf den Mund? Ich wurde von... einem - Mann - geküsst?!// Atis POV Etwas verwirrt wache ich auf. Was mach ich denn hier auf dem Fußboden? Schlagartig kommen mir Bilder des letzten Abends in den Sinn. - Aibou - //Aibou?// Sofort bin ich zu ihm in das Puzzle gekommen. Aber, wo bist er? Ich betrete mein helles Schlafzimmer und sehe ihn - eingekuschelt in meiner warmen Bettdecke. Langsam spürt er meine Anwesenheit und öffnet seine sonst so strahlenden Augen, während ich mich zu ihm auf die Bettkante setze. /Mou hitori no boku, geht's dir gut? Was..... was hat Kaiba....?/ //Mach dir keine Sorgen, Aibou. Er -// Ich setze noch einmal an. //Er hat mich - nur geküsst. Sonst hat er nichts weiter gemacht.// /'Nur'?! Selbst das ist schon zu viel!/ //Er wollte mir halt vielleicht etwas heimzahlen - was auch immer. Unser letztes Duell hat doch wohl stark an seinem Ego gekratzt -// /Das alles ist doch keine Rechtfertigung dafür, dass er dich zu etwas zwingt, was du nicht willst! Keiner hat dazu das Recht - auch kein Seto Kaiba./ //Aibou, bitte mach diese - ,Sache' - nicht größer als sie ist. Es ist wirklich nicht mehr passiert. Und - mir geht es wieder gut. Ich war anfangs nur etwas geschockt und überrumpelt. Also, bitte, Aibou, mach daraus keine große ,Sache'. Es war ja nur ein kleiner, harmloser Kuss.// /Aber,.... okay. Wie willst du dich eigentlich ihm gegenüber verhalten?/ //Das weiß ich noch nicht. Mal schauen.// Ich habe zwar darüber schon nachgedacht, aber wenn es so sein sollte - was sich ja schwer vermeiden lässt - dann..... ach, was weiß ich?! Ich bin nicht diese Sorte von Mensch, die alles im Vorhinein planen. Was nützt es mir, wenn ich mir tausend Möglichkeiten überlege, aber eh alles anders kommt? /Das musst natürlich du wissen./ Ich erwidere darauf nichts mehr. Mein Blick fällt auf die Uhr. Wollten wir mit den anderen nicht gemeinsam frühstücken? /Willst du mit ihnen frühstücken?/ Als Antwort schüttle ich nur den Kopf. Seinen besorgten Blick spüre ich auf mir ruhen. //Aibou, nun geh schon. Ich leg mich ein wenig hin.// /Okay, mach das./ Nur zögernd kehrt er in die Realität zurück. Natürlich kreisen meine Gedanken nur um die letzte Nacht und um die daraus resultierenden Konsequenzen dieser Handlungen. Ein Glück, dass er noch nicht gefragt hat, wie ich fähig war ihn ins Puzzle einzusperren. Kapitel 4: Konsequenzen? ------------------------ Titel: Complicated Staffel 1 - Teil 4: Konsequenzen? Yugis POV Während ich dusche, beschäftigt mich verständlicherweise nur die gestrige Nacht. Wie kann er diesen Vorfall nur als so unwichtig abschreiben? Manchmal ist mou hitori no bokus Verhalten für mich ein unverständliches Rätsel. Ist vielleicht doch mehr passiert? Das kann ich mir kaum vorstellen. Ich schätze Kaiba sehr und denke, dass er gestern Abend sicherlich auch aufgrund seines verloren Duells und des Alkohols die Beherrschung verloren hat. Aber mehr hat er bestimmt nicht gemacht. Nachdem ich mich angezogen hatte, schreite ich zur Türe. Was ist, wenn ich Kaiba unterwegs begegnen würde? Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten würde. Vorsichtig wage ich einen Blick nach links und nach rechts. Niemand zu sehen. Also los. "Hm, Mais Zimmer muss hier doch ganz in der Nähe sein", murmle ich vor mich hin. Mist, sie hat mir - na ja, eher mou hitori no boku - gestern Abend noch ihre Zimmernummer gesagt. Aber er fand gestern in jenem Moment wohl etwas anderes interessanter. Und jetzt steh ich hier rum, keine Ahnung wie ich zu Mais Zimmer gelange! Na toll, gaaaaaaaaaaaaaaaaanz toll! Immer wieder schafft es mou hitori no boku mich in unangenehme Situationen zu bringen. Noch dazu habe ich auch noch mein Handy in unserem Zimmer liegen lassen. Hätte ich denn ahnen können, dass dies hier so kompliziert werden könnte? - Stimmen - Sofort verharre ich in dieser Position und halte unwillkürlich die Luft an. Kaiba? Leichte Panik steigt in mir empor. - weg... ich muss weg von hier - Hoffentlich bemerkt mou hitori no boku meine Gefühlsschwankung nicht. Noch einmal lausche ich angestrengt den sich näherkommenden Stimmen. Erleichtert atme ich wieder aus: Es sind nur zwei von Kaibas Angestellten. Warum bin ich vorhin eigentlich fast in Panik geraten? Er hat es doch mou hitori no boku angetan, und nicht mir. Also, warum? Es hat so unglaublich weh getan, hilflos mit ansehen zu müssen, dass er sich nicht wehren konnte, nicht mal eine Chance dazu hatte. Ich konnte ihm nicht helfen diese - Erniedrigung zu ertragen. Ja, er hat zwar Recht, dass es ,nur' ein Kuss war, aber er hat es verdammt noch mal nicht gewollt! Mou hitori no boku war so anders.... eben so hilflos, so wehrlos.... so kenne ich ihn nicht. Und dann fühlte ich mich genauso, als er mich in das Puzzle gesperrt hat. Hm, wie hat mou hitori no boku das denn überhaupt geschafft? Ich sollte ihn mal demnächst danach fragen. Jetzt zumindest hat sich mou hitori no boku in seine Privatsphäre zurückgezogen. An seiner Stelle hätte ich jetzt auch keine Lust mit den anderen zu frühstücken. Na gut, da mou hitori no boku mir jetzt eh nicht zuhört, kann ich weiter ungestört meinen Gedanken nachgehen... Für mich stellt sich natürlich die äußerst interessante Frage, ob Kaiba eigentlich schwul ist. Steht er auf mou hitori no boku oder war dieser Kuss wirklich nur dazu gedacht ihn auf irgendeine Art und Weise zu bezwingen? Ach, Kaiba ist genauso rätselhaft wie mou hitori no boku, wobei Kaiba eher undurchschaubar ist und mou hitori no boku wegen seinen - oftmals spontan gefällten - Schwachsinnsideen für Verwirrungen sorgt. Damit meine ich natürlich nicht seine DuelMonsters-Strategie - nein, davon hat er wirklich Ahnung. Ich beziehe mich eher auf seine sonstige Freizeitgestaltung. Ah, da vorne sind ja Honda und Otogi. Streiten die sich gerade darum, wer Shizuka ins Kino einladen darf? Na, da wird sich Jou aber freuen... Sofort versuche ich so freudig und naiv zu wirken wie sonst auch und nähere mich jenen. Hoffentlich wissen die, wo sich Mais Zimmer befindet, sonst irren wir gemeinsam umher. Und das wird ziemlich peinlich werden.... Atis POV Ich spüre noch Yugis wohltuende Wärme in meinem Bett. Mein Kopfkissen riecht auch noch nach seinem fruchtigem Haargel, welches ich so sehr mag. Daraufhin muss ich schmunzeln. Wie schafft er es nur jeden Tag seine Frisur so hoch zu stylen und diese Form zu bringen, doch aber fast immer noch pünktlich in der Schule zu erscheinen - ohne weitaus früher als andere aufzustehen? Wie sieht es eigentlich mit meiner Frisur aus? Erfahrungsgemäß zeichnen sich die Yamis unter anderem durch diese seltsam hochstehenden Haare aus. Aber warum ist das denn eigentlich so? Haben wir allesamt früher in eine Steckdose gelangt, so dass sich diese Frisur herausstellte? Hä? Steckdosen im alten Ägypten? Ja, sicher... Nein, natürlich nicht. Hat uns vielleicht einmal der Blitz erwischt? Oder stehen wir immer unter einer gewissen Spannung, wenn wir uns nicht in den sennen items befinden? Die Antwort darauf würde mich wirklich brennend interessieren. Wenn ich es wieder zulasse, dass Aibou meine Gedanken mitverfolgen kann, muss ich ihn darauf ansprechen. Mal sehen, welche Thesen er vorzuweisen hat. Mit der Zeit haben wir uns an die fast allgegenwärtige Präsenz des anderen gewöhnt, so dass es eben normal ist, dass immer jemand da ist, der meistens deine Gedanken teilt. Na ja - wie bereits erwähnt - haben wir inzwischen gelernt auch manche Gedankengänge vor dem anderen geheim zu halten, was natürlich sehr praktisch ist. Und was Yugi nicht weiß ist, dass ich unsere Verbindung so trennen kann, dass er im Inneren des Puzzles von der Realität abgeschottet ist. Glücklicherweise hat er vorhin nicht danach gefragt. Das erste Mal, als ich dies zustande gebracht habe, war vor ein paar Monaten - noch bevor Battle City stattfand. Es war Freitag Abend und Aibou war mit der Clique unterwegs. Zuletzt sind sie in einem großen neuen Club gelandet und haben mit noch anderen aus der Kollegstufe ausgelassen eure letzte Mathe Schulaufgabe vor den Ferien gefeiert. Mich interessierte das ganze eigentlich ziemlich wenig - bis Aibou in der Nacht an mein Bett im Puzzle herangetreten ist. /Mou hitori no boku?/, hat er geflüstert, /Bist du wach?/ Natürlich hat er mich währenddessen mit dem Finger angepiekst. Wie sollte man da nicht wach werden? //Hm.... Aibou? Was is'n los?//, nuschelte ich noch vollkommen schlaftrunken. /Ich hab wohl n bisschen zu viel getrunken und jetzt geht's mir nimmer so gut.../ Bei diesen Worten musste ich förmlich in mich hinein grinsen: Mein Kleinyugi war betrunken! Er sah einfach zu süß aus, wie er da etwas schwankend auf meiner Bettkante saß. Yugi kann es einfach noch nicht abschätzen, wann er lieber auf Cola oder eine Apfelsaftschorle umsteigen soll. Aibous Alkoholgenuss hatte auf mich erfahrungsgemäß eine geringere Wirkung, weshalb ich gesagt habe, dass er sich hinlegen sollte und ich die restliche Nacht für ihn feiern werde. /Pass aber auf die Straßenlaternen auf. Die können ziemlich gefährlich werden!/ Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr, wann vergisst er es endlich einmal?! Einmal rennt man mal dagegen, und dann hängt es einem das ganze Leben lang nach. Die Welt ist so gemein zu einem ehemaligen Pharao! Kein Respekt mehr vor meiner Autorität... //Kopfschmerzen wirst du morgen eh haben!// Daraufhin fand ich mich in der Realität auf der Toilette wieder. Im verschmierten Spiegel habe ich mich zuerst einmal begutachtet. Vorhin habe ich ja nicht darauf geachtet, was Aibou sich angezogen hat. Hm, eine dunkle Jeans, die auf used gestylt war, ein Muskelshirt, und natürlich deine obligatorischen Ketten und Gürtel. Die dürfen bei dir nicht fehlen. Mir fällt auf, dass ich Yugi demnächst mal ins Fitnessstudio schleifen sollte, damit er kräftigere Oberarme bekommt, wenn er so etwas anziehen will. Zu solch einem Shirt sehen muskulösere Oberarme einfach besser aus. Aber alles in allem sah das Outfit schon recht gut aus. //Schlaf gut, Aibou.// Und schon öffnete ich die Türe, woraufhin mich sogleich der fesselnde Bass von Usher's ,Yeah' umgab. Kurze Zeit später fand ich die anderen, die in einer Ecke einen großen Tisch für sich beanspruchten. Bis auf Honda, der Fahrer war, hatten fast alle irgendwelche Cocktails oder sonstigen alkoholischen Getränke vor sich auf dem Tisch stehen. Tze, die Jugend von heute... so vernichten sie ihre noch benötigten Gehirnzellen. Ich muss kein Abi mehr schreiben! Aber solange das nicht jedes Wochenende passiert... Im Laufe der Nacht habe ich jedoch nicht allzu viel alkoholische Getränke zu mir genommen, was wohl daran lag, dass ich mich meistens auf der Tanzfläche befand. Von den anderen wollte bzw. konnte zwar keiner mit mir auf die Tanzfläche kommen, aber das war mir auch relativ egal gewesen. Ich fand schon sehr bald eine Partnerin, mit der ich mich dem kräftigem Beat hingeben konnte. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte sie gewellte, rötliche Haare, welche sie sorgsam hochgesteckt hatte, sodass vereinzelte Strähnen ihr feines Gesicht umspielten. Wir lieferten uns sozusagen ein Tanzduell nach dem anderen, welche ich ganz sicher nicht verlieren wollte. Ich hasse es zu verlieren! Immer wieder forderte sie mich auf, mich mit mehr Leidenschaft der Musik zu widmen, was ich ebenfalls bei ihr tat. Sie verführte mich regelrecht sowohl durch ihre sinnlichen Bewegungen, als auch durch ihr aufreizendes Outfit dazu mit ihr einen ruhigeren Ort aufzusuchen. Habe ich sie nach ihrem Namen gefragt? Hat sie mich nach meinem gefragt? Nein. Natürlich wollte ich nicht, dass die anderen und besonders Yugi von dieser äußerst kurzzeitigen Bekanntschaft erfahren. Ich schaffte es Yugi ins Puzzle einzuschließen, so dass er das Folgende nicht mitbekam, selbst wenn er aufgewacht wäre. Ich weiß, dass es nicht gerade fair war, dass ich Yugis Körper dafür benutzt habe, aber.... Ich habe auch meine Bedürfnisse, die ich nicht ewig unterdrücken kann. Er kann es anscheinend. Zumindest hatte er, seitdem wir uns kennen, keine Beziehung. Na ja, andererseits wäre es mir ja auch peinlich und unangenehm, wenn ständig noch jemand anderes bei so etwas anwesend wäre. Er weiß ja nicht, wie er mich im Inneren des Puzzles einschließen kann. Aber das war ja bisher noch nicht notwendig gewesen. Es hat mir und auch ihr nichts bedeutet. Es war nur eine körperliche Angelegenheit, wobei ich ihr das schon vorher verständlich gemacht habe. Ihr Kommentar darauf: "Und ich hatte auch nichts anderes mit dir geplant." Wenn Aibou danach fragen sollte, wie ich ihn in das Puzzle einschließen konnte, wird es das Beste sein, wenn ich ihm erzähle, dass es letzte Nacht zum ersten Mal passiert ist. Das ist besser so. Für ihn, aber besonders auch für mich. Es war gestern Nacht ja nur ein Kuss, aber trotzdem - Kaiba hat mich in die Enge getrieben und mich bewusst auf den Mund geküsst. Ein Kuss ist ja normalerweise keine große Sache, aber..... es war auch einfach so demütigend und erniedrigend ihm so wehrlos ausgeliefert zu sein. Er hat mir ja nicht einmal den Hauch einer Chance Widerstand zu leisten gegeben. Ich ärgere mich selbst über mein eigene Unfähigkeit. Und wie verhalte ich mich nun gegenüber Seto? Nichts tun? Aus dem Weg gehen? Konfrontieren? ------------------------------------ Anmerkung bezüglich Usher ,Yeah': Na, Umi, weißt du noch? Is ein wenig länger her, als wir im ,Yami'-Thread darüber geredet haben. Wenn Ati bei den Amis die Welt retten kann, dann kann er auch so wie Usher tanzen.^^ Yugis POV Das Frühstück mit meinen Freunden hat mich wieder auf andere Gedanken gebracht. Dafür bin ich ihnen wirklich dankbar, auch wenn sie es niemals erfahren werden. Wieder zurück in unserem Zimmer, versuche ich herauszufinden, wie es mou hitori no boku geht. //Na, Aibou, war's schön?//, empfängt er mich gleich. Er klingt wie immer. /Ja, ich fand es wirklich nett. Aber.... ist bei dir wieder alles in Ordnung?/, kommt meine zögerliche Frage. Er nickt zur Bestätigung. Ich muss ihm das einfach glauben. //Wann landen wir eigentlich wieder in Domino? Weißt du das, Yugi?// /Also, wir können schon mal anfangen zu packen. Es wird nicht mehr lange dauern./ Ich beginne damit die Badutensilien, die wir nicht mehr brauchen, in unserem Koffer unterzubringen. //Aibou, ich will noch einmal zu Kaiba. Wegen deinen Kontodaten und...// /Bist du dir sicher?/ Und wieder nur ein Nicken seinerseits. /Na gut, dann gehen wir./ Kapitel 5: Konfrontation ------------------------ Titel: Complicated Anmerkung: Ich habe noch weitere Bilder der Charabeschreibung hinzugefügt. Staffel 1 - Teil 5: Konfrontation Atis POV Mit einem mulmigen Gefühl befinde ich mich wie gestern Abend vor Kaibas Zimmer. Auf dem Weg dorthin habe ich Mokuba getroffen, der mir gleich gesagt hat, dass ich seinen großen Bruder eben hier antreffen könne. Mokuba ,vergöttert' Kaiba regelrecht. Würde er das auch machen, wenn er wüsste welche sogenannten Spielchen sein Bruder treibt? Ich bewege meinen Finger in Richtung Klingel, stoppe aber abrupt. //Du lässt das nicht ohne ein weiteres Gespräch auf sich beruhen!//, spreche ich mir selbst noch einmal Mut zu. Meine Fingerspitze berührt die Klingel, woraufhin ich kurze Zeit später Kaibas Zimmer betrete. Kaiba, den ich hinter seinem Schreibtisch entdecke, schaut kurz auf um zu sehen, wer denn gekommen ist. Er scheint wohl gerade zu arbeiten. Zumindest liegen vor ihm ein paar Akten mit irgendwelchen bunten Diagrammen auf dem Tisch. Ehe er etwas sagen kann, versuche ich so gelassen wie möglich zu klingen: "Hier, die Kontodaten, die du ja noch benötigst." Auf jede kleinste Bewegung Kaibas achtend, gehe ich zu seinem Arbeitsplatz und lege ein Blatt Papier, welches die gewünschten Informationen beinhaltet, auf den großen Schreibtisch. Sogleich versuche ich wieder etwas mehr Distanz zwischen uns aufzubauen. Sicher ist sicher. Ich will ja nicht, dass er wieder so leicht über mich herfallen kann. Unwillkürlich blicke ich für einen Moment zu der Stelle, an der ich gestern Nacht festgehalten wurde. //Schau weg! Lass dich bloß nicht davon beeinträchtigen.//, versuche ich mich selbst zu ermahnen. "Aha, sonst noch etwas?", kommt es von ihm gelangweilt. Der Typ hat vielleicht Nerven! Vor wenigen Stunden hat er noch... und jetzt solch eine gleichgültige Reaktion?! "Du hast mich gestern Nacht enttäuscht und nun enttäuschst du mich wieder. Hast du mir nichts wegen gestern zu sagen, Kaiba?", bringe ich nahezu emotionslos vor. Ja, das ist ein guter Anfang. "Du willst über gestern Nacht reden? Dann fang mal an", lehnt er sich in seinem Sessel zurück und verschränkt die Arme vor seiner Brust. Mir fällt auf, dass er jetzt wieder eine förmlichere Kleidung gewählt hat: Ein dunkles Sakko kombiniert mit einem helleren Shirt. Ob er eine Jeans oder eine Stoffhose trägt kann ich von meiner Position aus nicht erkennen. Wahrscheinlich muss er nach unserer Ankunft wieder ins Büro. Arbeitet er eigentlich den ganzen Tag? "Das gestern Abend hat mich doch ziemlich überrumpelt - wie du dir ja sicherlich vorstellen kannst. Und nun willst du so tun, als ob du mich nie geküsst hättest? Du zeigst nicht einmal einen Ansatz von Reue oder Bedauern oder was auch immer." "Warum sollte ich mich entschuldigen oder Reue zeigen? Ich wollte dich einmal außerhalb der DuelMonster-Welt bezwingen, dir zeigen, wer der Dominantere von uns beiden ist. Ich habe das erreicht, was ich wollte. Nichts weiter." Er beugt sich wieder nach vorne um sich wieder seinen Akten zu widmen? Hält er unser Gespräch somit für beendet? "Kaiba..." Ich weiß nicht, was ich auf diese unverschämte Reaktion erwidern soll. /Mou hitori no boku.../ //Nein, so einfach wird Kaiba mich nicht los.// Dass es Kaiba schwer fallen würde sich für etwas zu entschuldigen, war mir natürlich klar. Aber, dass er so gar keine emotionale Reaktion zeigt, enttäuscht mich wirklich. Er hat mit mir das gemacht, was er wollte - rücksichtslos, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was ich von der ganzen Sache halte. Er hat mich... benutzt? Aber jetzt einfach so wieder gehen? Nein, das kommt auf gar keinen Fall in Frage. Tja, dann muss ich eine andere Taktik wählen. Ich zwinge mich zu einer arrogant selbstsicheren Mimik und grinse süffisant: "Kaiba, vielleicht stehst du ja auf mich... Wolltest du die Gunst der Stunde ergreifen und mir so nahe sein wie noch nie zuvor?" Angriff ist die beste Verteidigung! Kaibas Gesichtszüge wechseln von Kaiba-typisch-selbstbewusst zu Kaiba-untypisch-überrascht. Ha, damit hätte er nicht gerechnet! Punkt für mich! Wo bleibt seine schlagfertige Antwort? "Und wovon träumst du nachts?" Schade. Kaiba hat sich schon wieder gefasst. Ich hätte ihn gerne länger mit diesem verblüfften Gesichtsausdruck gesehen. Nun liegt es wieder an mir eine passende Antwort zu liefern. "Natürlich nur von dir, sweetheart." Meine Erwiderung trieft nur so von Ironie. So etwas bekommt er nicht jeden Tag zu hören - zumindest glaube ich das... Ohne weiteres hinzuzufügen oder eine Aussage seinerseits abzuwarten wende ich mich von ihm ab. Bevor ich sein Zimmer erhabenen Hauptes verlasse, richte ich mich erneut an Kaiba - ohne mich aber noch einmal zu jenem umzudrehen: "Wenn du das nächste Mal so etwas mit jemandem planen solltest - dann schleudere den anderen nicht so brutal an die Wand." Ich betrete den hell beleuchteten Gang und nachdem sich die Türe zu Kaibas Suite geschlossen hatte, lehne ich mich ziemlich erleichtert an jene. /Das hast du gut hinter dich gebracht. Ich bin stolz auf dich./ //Danke, Aibou.// -------------------------------------------- Anmerkung bezüglich » Kaiba, vielleicht stehst du ja auf mich...« und Kaibas Reaktion drauf: Nein, in der gesamten 1ten Staffel kommt kein Shounen-Ai vor! Yugis POV Mou hitori no bokus Verhalten hat mich äußerst positiv überrascht. Dass er Kaiba zuletzt so selbstsicher versucht hat aus dem Konzept zu bringen, hätte ich nie vermutet. Natürlich weiß ich, dass mou hitori no boku einen starken Charakter besitzt, aber ich wäre bei weitem nicht so scheinbar ruhig geblieben. Nur über mou hitori no bokus letzten Satz wundere ich mich ein wenig. Warum sagt er so etwas? »Das nächste Mal«? Ist ihm bewusst, was er da zu Kaiba gesagt hat? Ich glaube kaum. Das wird ihm mal wieder einfach so eingefallen sein, damit er erst recht das letzte Wort hatte. Mittlerweile haben wir unseren Koffer gepackt und jener wurde auch schon von einem Angestellten der KC abgeholt. Ehrlich gesagt bin ich heilfroh, dass ich bald wieder festen Boden unter meinen Füßen spüre. Nicht nur ich empfinde diese Einschränkung der Bewegungsfreiheit beunruhigend. Mou hitori no boku fühlt sich ebenso unwohl in begrenzten Räumen. Das mag wohl daran liegen, dass er ungefähr 3000 Jahre im kleinen Puzzle eingeschlossen war. Das Puzzle weist zwar im Inneren ein Labyrinth auf, aber trotzdem... es ist nicht dasselbe. Apropos im Puzzle eingeschlossen: Danach wollte ich ihn doch noch fragen! Er hört gerade nicht zu, deshalb muss ich erst einmal seine Aufmerksamkeit auf mich lenken. /Mou hitori no b-/ Jemand hat an unserem Zimmer angeklopft. Na ja, dann erkundige ich mich später danach. "Hi, Yugi!" Ach, Anzu ist es nur. Anzu... weiß sie, dass ich bis vor kurzem noch in sie verliebt war? Diese Gefühle gehören aber glücklicherweise inzwischen der Vergangenheit an. Ich habe mich damit abgefunden, dass sie ihr Herz an mou hitori no boku verschenkt hat. Ich glaube jedoch kaum, dass Anzu sich wirklich bewusst ist, dass auch ihre Hoffnungen unerwidert bleiben werden. //Ich sehe in Anzu nur eine Freundin - sozusagen ein Kumpel. Außerdem ist mir persönlich zur Zeit nicht nach einer Beziehung.// Mou hitori no boku erscheint neben mir. Die Situation mit mou hitori no boku ist schon kompliziert genug.... Wenn ich mal jemanden kennen lernen sollte, wie werden wir das dann eigentlich regeln? Sozusagen eine Dreiecksbeziehung? Ich seufze. Es ist alles so kompliziert... Und natürlich verberge ich diesen Gedankengang vor dir. "Yugi? Hörst du mir überhaupt zu?" Anzu wedelt mit ihrer Hand vor meinen Augen rum. "Hä? Was? Wie? Ach so.. Tschuldigung, ich war gerade in Gedanken." "Bei deinem gigantischen Sieg des Battle City Turniers?" Warum versteht sie nicht, dass nicht ich die Duelle bestreite, sondern hauptsächlich mou hitori no boku?! Sind denn alle blind und taub?! Fast niemand bemüht sich uns zu unterschieden! "Ja, genau", pflichte ich ihr bei, anstatt mal wieder klarzustellen, dass meistens nicht ich der Spieler bin. "Also, wir landen in wenigen Minuten und die anderen sitzen sicherlich schon in der Lobby. Kommst du mit?" "Um, okay." Kurze Zeit später befinden wir uns in der stilvoll eingerichteten Lobby und nehmen neben Jou und Mai Platz. Nicht zum ersten Mal fallen mir die verstohlenen Blicke zwischen jenen auf. /Mai steht anscheinend auf Jüngere./, grinse ich in mich hinein. //Denkst du, dass sich daraus mehr entwickeln kann, Aibou?// /Hm, vielleicht. Außenstehende können so etwas nur schwer beurteilen. Auch wenn sie in unseren Augen gut harmonieren würden, so kann es doch ganz anders mit den beiden kommen. Wir werden es ja früher oder später sehen./ "Hey Champion! Du siehst ein wenig müde aus", versucht Jou mich zu necken. "Mou hitori no boku und ich haben noch - lange geredet", lüge ich ihn an. "Ich habe gehört, dass du auch eine ganze Menge Geld für deinen Titel bekommst. Weißt du schon, was du damit anstellst?" Preisgeld - Bilder tauchen vor meinem inneren Augen auf: - Kaiba - mou hitori no bokus weit aufgerissene Augen.... "Ähm, keine Ahnung", versuche ich mein inneres Chaos zu überspielen. "Na, da würde mir ja schon so einiges einfallen: Als erstes würde ich mir ein heißes Auto kaufen - einen Lamborghini vielleicht, dann ein großes Apartment inklusive einem Billardzimmer, dann...." Wenige Minuten später setzt das Luftschiff endlich zur Landung an, woraufhin wir auch aussteigen können. Vom Gastgeber fehlt jede Spur. Nachdem wir uns von den anderen verabschiedet haben, bringt uns der Fahrdienst der KC nach Hause. Also das muss man Kaiba wirklich zugestehen: Er versteht es solche Events perfekt zu organisieren – wenn man mal von kleineren Zwischenfällen wie Racheaktionen von Adoptivbrüdern absieht. Da es noch vormittags ist, werden Mam und Opa noch arbeiten. Aber bald müssten beide zur Mittagspause heimkehren. Ich freue mich schon riesig darauf sie wiederzusehen. Wird dann wieder der gewöhnliche Alltag einkehren? Wieder in der nur allzu vertrauten Umgebung richte ich meinen Blick in die Zukunft. Was wird sie uns bringen? Hoffentlich erst einmal Freizeit, Ruhe, Erholung, aber besonders für mou hitori no boku auch Rätsel und neue Fragen. Vielleicht aber auch ein Abschied? ----------------------------- Anmerkung: Yugi lebt mit seinem Opa UND seiner Mama (und mit Ati natürlich) zusammen. Yugis Mama fiel bei 4kids der Schere zum Opfer. Anmerkung: Und ich betone es noch einmal: Der Kuss war nur Mittel zum Zweck (um Ati zu zeigen, dass Kaiba der Dominantere ist). Staffel 1 Ende ^_^ Kapitel 6: Staffel 2: Mou hitori no boku, nerv mich nicht! ---------------------------------------------------------- Titel: Complicated Staffel 2- Teil 6 Disclaimer: Nix meins - nur die Storyline. Zumindest habe ich noch nichts ähnliches gelesen. Pairing: who knows? ^.~ Anmerkungen: Alles, was sich in der Serie nach dem Battle City Final ereignete, fand in meiner FF nicht statt. Also, nix mit Doom oder so. Erklärung: /..../ Yugi redet mit mou hitori no boku (=Ati=Yami) //....// Ati redet mit Yugi Zeit: So ca. 6 Wochen nach Staffel 1, sprich 6 Wochen nach dem Finale des Battle City Finales Staffel 2 - Teil 6: Mou hitori no boku, nerv mich nicht! Atis POV //Laaaaaaaaaaaaaaangweilig.// /Mou hitori no boku, nerv mich nicht!/ //Laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig.// /Manchmal benimmst du dich trotz deiner 3000-was-weiß-ich-wie-viele Jahre wirklich wie ein kleines Kind. Weißt du das?/ Sein Geduldsfaden beginnt an manchen Stellen schon zu reißen. Oh, oh, gefährlich. Aber was soll ich sonst tun außer meinen Aibou zu ärgern? Wenn er ehrlich ist, dann gefällt es ihm doch auch. Ganz tief drinnen... irgendwo im hintersten Eck - vielleicht, hoffentlich? Wie üblich liege ich in transparenter Gestalt auf Yugis bequemen Bett und habe rein gar nichts zu tun. Besser gesagt: Rein gar nichts zu tun, worauf ich Lust hätte und darüber hinaus sinnvoll wäre. Aibou jedoch befindet sich zur Zeit im vor-Abi-Stress. Das heißt: Er schreibt in den nächsten Tagen seine letzten Grundkursschulaufgaben und seine hoffentlich letzten Extemporalen. Natürlich will er alles so gut wie möglich absolvieren und dafür muss er auch so viel lernen. Und was mach ich währenddessen? /Wenn du eh nicht weißt, was du mit dir anstellen sollst, oder wie du deine Freizeit sinnvoll gestalten sollst, dann kannst du mir ebenso gut helfen./ Aibou zieht ein bräunliches Buch aus seiner Schultasche, die sich neben seinem Schreibtisch befindet, und schmeißt es zu mir aufs Bett. /Da. Du kannst es ja auch lesen und mich gegebenenfalls nächste Woche in der Schulaufgabe darüber unterstützen, wenn ich einmal nicht weiter weiß. Na, das wäre doch was für dich!/ //Hm, "Schlafes Bruder" von Robert Schneider?// Reinschnuppern kann ich ja. Na ja, schon nach relativ kurzer Zeit verliere ich jegliches Interesse an diesem ,Werk'. Das einzige, was daran unterhaltsam sein kann, ist die Frage, mit wem der Hauptcharakter zusammenkommt. Entweder mit seinem besten Freund, oder mit der Schwester seines besten Freundes. Das wäre der einzige Grund mich mit diesem Buch weiterzuquälen. Aber ansonsten? Da schau ich doch lieber was Yugi so macht. Als ich mich aus meiner liegenden Position erheben will, vernehme ich schon Aibous angesäuerten Ton. /Was ist denn heute nur los mit dir? Sonst bist du doch auch nicht so.... hibbelig./ Hibbelig? Ich? Ich und hibbelig? Na, das bezweifle ich doch stark. //Was soll ich denn machen? Dein Buch fesselt mich ja auch nicht, auch wenn irgend so ein Kritiker vom ,Spiegel' gesagt hat, dass dieser zusammengebundene Stapel Papier wie eine Droge wirkt. Es wirkt nicht!!! Oder eher wie ein Beruhigungsmittel.// Oh, warum guckt er denn jetzt so seltsam. Hab ich etwas falsches gesagt? Vergöttert er doch dieses Buch und ich habe es gerade als nichtlesenswert abgestempelt? /Ähm, woher willst du denn wissen wie eine Droge wirkt.....?/ Ach so, deshalb hat er mich so irritiert angestarrt... //Ach, Aibou, komm schon, du weißt doch genau, dass ich das nicht so gemeint habe.// /Na, bei dir kann man nie wissen auf was für Schnapsideen du manchmal kommst./ //Aber oft sind auch ganz brauchbare darunter!// /Ein blindes Huhn findet auch einmal ein Korn/, grinst er mich an, sodass er mir zu verstehen gibt, dass es nicht gar so ernst gemeint ist. Nicht zum ersten Mal bemerke ich, dass ihm die letzten erholsamen und relativ ereignislosen Wochen richtig gut getan haben. Er ist so gelassen und heiter geworden. Mittlerweile bin ich auf Aibou zugegangen, stütze mich leicht auf seinen Schultern ab, und bringe in Erfahrung mit welchem Fach er sich gerade auseinandersetzt. Hm, auf seinem Blatt erkenne ich fünf Rechtecke und von diesen bzw. zu diesen verlaufen einige Pfeile, welche mit unbekannten Abkürzungen und Zahlen versehen sind. WAS lernt er da? /Wirtschaft, genauer gesagt: VWL. Am Montag steht die Schulaufgabe an und morgen haben wir die letzte Stunde - also Fragestunde./ Blödes Abi... es nimmt mir meinen Aibou weg. /Nun hab dich doch nicht so. Du weißt wie viel mir ein gutes Abi bedeutet: Je besser mein Schnitt ist, desto größer sind meine Auswahlmöglichkeiten und Chancen bezüglich eines Studienplatzes. Und dafür muss ich halt jetzt eben mehr Zeit investieren./ Und womit beschäftige ich mich währenddessen? Ich habe sogar schon gegen mich selber DuelMonsters gespielt. Logischerweise war dieses Spiel überhaupt nicht prickelnd, da ich natürlich gewusst habe, welche Karten mein Gegner - also ich - auf der Hand hat. Außerdem habe ich mit dieser Spielweise gewonnen und zugleich verloren. So macht es keinen Spaß. Gut, dann gehe ich mal wieder meinen ach so grandiosen Gedankengängen nach und mache es mir wieder auf seinem großen Bett gemütlich. Um Aibou nicht abzulenken grenze ich meine Gedanken ab. Es ist zwar so anstrengender klare Worte zu fassen, aber es geht trotzdem. Tja, an der Gesamtsituation hat sich nicht viel geändert: Ich - sozusagen als ,Geist' - an seiner Seite. Die Bezeichnung ,Geist' gebrauche ich aber nicht allzu gerne. ,Geist' - das bedeutet für mich irgendwie ,nicht lebendig sein'. Aber bin ich das nicht eigentlich? Auf irgendeine Art und Weise existiere ich ja bekanntlich weiterhin, aber physisch gesehen bin ich natürlich tot. Ich will gar nicht wissen, wie ich in irgendeinem verstaubten Sarkophag liege. Ob Grabräuber mein Grab entweiht haben? Habe ich überhaupt ein Grab oder einen Sarkophag? Nein, nein, nein, an solche Sachen denke ich nicht gerne, weil mich derartiges bedrückt und Angst macht. Die einzigen Sachen, die mich ängstigen, sind mein ,Tod' - oder wie man es auch ausdrücken will -, dann auch noch Enge, Feuer und die Tatsache, dass ich über keinerlei Erinnerungen verfüge. Außerdem hasse ich es zu verlieren, wobei man das ja wohl kaum zu meinen Ängsten zählen darf. Oder doch? Meine Hoffnungen, die ich in die kami no card gelegt habe, blieben unerfüllt. Nach wie vor erinnere ich mich nicht an meine Vergangenheit. Dass ich fast keine Informationen über mein damaliges Leben habe, belastet mich doch - aber nicht mehr so sehr wie noch Monate zuvor. Wochenlang habe ich versucht den kami no card meine Geheimnisse zu entlocken, bin oft vor der Steinplatte im Museum gestanden um da einen Hinweis zu finden. Natürlich habe ich mich nach vergeblichen Anstrengungen mit der Familie Ishtar - also mit Isis, Marik und Rishid - in Verbindung gesetzt. Jene konnten mir aber nicht wirklich weiterhelfen. Ich solle Geduld haben. Zumindest wissen sie, dass ich meine Erinnerungen wiedergewinne. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es soweit sein wird. Ein kleiner Blick zu Yugi verrät mir, dass er nun über der heutigen Mathe Hausaufgabe sitzt. Er knabbert schon genervt an seinem Bleistift herum. Soll ich ihn fragen, ob ich ihm bei etwas behilflich sein kann? Lieber nicht... Außerdem verstehe ich ja sowieso nicht, welche Aufgaben mein Aibou lösen muss, da ich mich normalerweise aus seinen schulischen Angelegenheiten heraushalte. Jetzt hab ich den Faden verloren. Also, wo war ich gerade stehen geblieben? Ah, ja, bei meinen nichtvorhandenen Erinnerungen. Mich würde ja auch brennend interessieren, ob ich noch Verwandte habe. Obwohl, selbst wenn ich so manche ausfindig machen könnte - was ohne meinen eigenen Namen zu kennen eine ziemlich große Herausforderung darstellt - kann ich dann einfach wie aus dem Nichts vor der Haustüre auftauchen und mich ganz nach dem Motto: "Hallo, ich bin dein Urururururururururururururururur-usw-großvater." vorstellen? Nein, ganz sicher nicht. Unruhiges Hin- und Herrutschen auf dem Schreibtischstuhl? Aha, anscheinend glaubt er der Lösung der Aufgabe auf der Spur zu sein, wobei er sich aber noch nicht sicher ist, ob er richtig liegt. Aibou, mittlerweile kenne ich dich wirklich allzu gut. Du mich auch? Er hat mich kurz nach dem Battle City Finale darauf angesprochen, wie ich ihn damals ins Innere des Puzzle einschließen konnte. //Keine Ahnung. Ich habe einfach versucht dich davon fernzuhalten und es hat dann auch erstaunlicherweise funktioniert.// Ich hasste mich selber für meine verlogene Antwort. Die Wahrheit wäre uns beiden aber unangenehmer gewesen. Du kannst mich kaum so gut kennen wie ich dich. Ansonsten haben wir aber kaum über diese - ,Sache' mit Seto gesprochen. ,Sache' - der ,Deckname' für diese... ,Sache' mit Kaiba. Mist, ich befürchte, dass ich Aibou nun doch stören muss. //Yugi?// /Hm?/ //Du, ich hab Lust auf ein Eis. Machst du eine kleine Pause und wir gehen runter um uns eines zu holen?// /Okay, können wir machen. Ich bin sowieso gerade mit der Mathe Hausaufgabe fertig geworden und ich glaube, dass wir noch ,Magnum' im Haus haben./ Ein plötzliches Verlangen nach etwas Kaltem überkam mich. Etwas kaltes hatte ich schon lange nicht mehr. Kapitel 7: Ice, ice, baby ------------------------- Titel: Complicated Staffel 2 - Teil 7: Ice, ice, baby Yugis POV Diese Lernpause kommt mir gerade äußerst gelegen. Mit einer quengelnden Nervensäge an meiner Seite waren meine Lernbemühungen sowieso nicht sonderlich effizient. //Hey, das habe ich gehört!// /Ups./ Er weiß genau, dass ich ihn nur necken will. In der Küche angekommen, öffne ich das Tiefkühlfach im Kühlschrank und krame nach zwei Magnum. Seltsamerweise kann mou hitori no boku durchaus Gegenstände halten und sogar etwas essen, selbst wenn er in transparenter Gestalt erscheint. Er muss zwar vom ernährungsphysiologischen Standpunkt aus keine Nahrung zu sich nehmen, aber er kann es. Und wie ich mittlerweile festgestellt habe liebt er es zu essen. /Wollen wir währenddessen fernsehen?/ //Okay, können wir machen.// Während ich mich unserer Wohnzimmercouch nähere, hat er es sich schon recht bequem gemacht. Er veranstaltet mit mir oft ein ,internes Wettrennen', welches ich natürlich immer verliere. Immer. Jedes mal. Nicht, weil ich eventuell langsamer bin als er, sondern, weil er an jedem Punkt erscheinen kann, solange ich in seiner Sichtweite bin. Somit wählt er freilich immer das Ziel aus, auf welches ich mich zu bewege. Manchmal frage ich mich wie alt er wirklich ist oder ob er einfach eine an der Waffel hat. Hm, das ist gut möglich, da er eine ziemlich lange Zeit im Puzzle eingesperrt gewesen war. Wer weiß, welche Langzeitauswirkungen das auf jemanden haben kann? //Aibou, worauf wartest du? Komm schon.//, sagt er, während er mit der Hand auf die Sitzfläche neben sich klopft. /Willst du etwas bestimmtes anschauen?/ //Um diese Uhrzeit läuft nichts wirklich interessantes... schalte vorerst einmal durch.// Nachdem wir unser Eis aus der Verpackung befreit hatten und begannen genüsslich die Schokoummantelung anzuknabbern, zappe ich durch die verschiedensten Kanäle. Aber schon nach den ersten uninteressanten Programmen überreiche ich mou hitori no boku die Fernbedienung. Soll er doch entscheiden, was wir anschauen sollen. Mou hitori no boku hat in letzter Zeit wirklich nicht viel zu tun. Kann ich es ihm dann verdenken, dass er mich dann einfach zu irgendwelchen Aktivitäten überreden will? Er kann ja auch nirgends ohne mich hingehen. Unsere Hoffnung, dass sich das durch die kami no card ändert, hat sich leider nicht erfüllt. Auch in Hinblick auf seine nicht vorhandenen Erinnerungen haben uns die Karten nicht weitergeholfen. //Aibou, du kleckerst.// /Hä?/ //Na, dein Eis!// /Ahhhhh, nein, daran habe ich jetzt gar nicht mehr gedacht!/ Mist, aber zum Glück hat mich mou hitori no boku noch rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht. Gefahr gebannt, also weiter... Da ich mich zur Zeit mehr auf die Schule konzentriere, hat er sich auch für keine DuelMonsters-Turniere anmelden können. Es tut mir zwar leid, aber die Schule hat im Moment nun mal oberste Priorität. In den vergangenen Monaten habe ich jene eh zu sehr vernachlässigt, woraufhin ich jede Menge Stoff nachzuholen hatte. Aber Jou, Anzu, Honda, Bakura und auch Kaiba erging es so. Bei Kaiba ist diese Situation jedoch normal, da er die Schule aufgrund seines Vorsitzes der KC sowieso nicht mehr regelmäßig besucht. Auf ein Abitur will er aber nicht verzichten, woraufhin er dennoch des öfteren in der Schule anzutreffen ist. Wenn man gerade vom ,Teufel' spricht: Beim Börsenbericht wird gerade eine kleine Grafik über den Aktienkursverlauf der KC eingeblendet. Was schauen wird denn da eigentlich an?! Den Börsenbericht?! Warum denn ausgerechnet so etwas? Weshalb schaltet mou hitori no boku nicht weiter? Nanu, er verfolgt geradezu intensiv die Prognose des Börsenbrokers? Seine Augen strahlen plötzlich nicht mehr so wie sie es sonst zu tun pflegen, sondern haben etwas an Glanz verloren? Das fällt mir nicht zum ersten Mal auf. Wenn er sich in letzter Zeit in Clubs, Bars oder wo auch immer etwas alkoholisches bestellt hat, dann jedes Mal einen Jack Cola - das, was Kaiba damals in dieser Nacht getrunken hatte. Wenn ich ihn darauf angesprochen habe, meinte mou hitori no boku nur: //Es schmeckt mir. Nichts weiter.// Das letzte Mal, als mou hitori no boku in seinen Jack Cola hineingestarrt hat, war mir für einen kurzen Moment so, als ob ihn zwei stechendblaue Augen aus dem schützenden Dunkel beobachteten. Diese Vermutung behielt ich jedoch für mich, da ich mir nicht einmal sicher war, ob es wirklich er war und ob ich aufgrund von mou hitori no bokus Drinks meinen Wahrnehmungen noch trauen konnte. Erneut gelange ich zur Annahme, dass mou hitori no boku Kaiba irgendwie vermisst. Vielleicht nicht direkt die Person ,Kaiba', sondern mehr die ,Beschäftigung', die aus einer Begegnung mit Kaiba resultiert. Seit der ,Sache' haben die beiden fast keinen Kontakt mehr zueinander gehabt. Keine Duelle, keine Wortduelle, keine eiskalten Blicke, so gut wie keine Begegnungen. Wenn sie sich zufällig über dem Weg liefen, dann benahmen sie sich ziemlich distanziert gegenüber. Das mag zwar für Außenstehende eigentlich normal wirken, doch wer die beiden kennt, der weiß wie - ,leidenschaftlich' - sie sich früher gegenseitig herausforderten. All das so gut wie gar nicht mehr seit dieser ,Sache'. Wenn ich solch einen Rivalen wie Kaiba hätte, dann würden mir ehrlich gesagt auch diese Auseinandersetzungen fehlen. Und natürlich verstärkt mou hitori no bokus derzeitige Langeweile dieses ,Sehnen' nach den Zweikämpfen mit Kaiba. //Sag mal, Aibou//, lenkt er meine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt, //Hast du eine Idee, warum ich solch hochstehende Haare habe?// Erst einmal mit dieser Frage in diesem Zusammenhang überfordert, da ich mich gerade gedanklich mit schwerwiegenderen Angelegenheiten befasst habe, kommt mir nur eines in den Sinn: Ich werde mit dem Typen noch wahnsinnig! Einerseits ist er auf dem DuelMonsters-Platz so ernst, andererseits benimmt er sich privat oft so... so... eben genau so! //Was denn?//, erkundigt er sich mit einem fragenden Gesichtsausdruck. /Wie kommst du denn JETZT da drauf?!/ //Der Gedanke kam mir schon vor Wochen. Also, was meinst du?// /Weil ich tonnenweise Gel und Haarspray benutze?/ //Ne, das mein ich doch gar nicht. Alle Yamis haben doch solche speziellen ,Steckdosenfrisuren'. Nur, warum ist das so? Hm?// /Ähm, was weiß ich? Ich habe noch nie darüber nachgedacht. Aber du hast recht: Mou hitori no Bakura und mou hitori no Marik haben auch solche - wie hast du gesagt - ,Steckdosenfrisuren'. Aber warum das so ist... keine Ahnung./ Mittlerweile hat er sein Eis schon aufgegessen, wobei von meinem noch mehr als 1/3 vorhanden ist. Warum muss er immer so schnell sein? Mir wird bewusst, dass mou hitori no boku begierig auf mein Magnum starrt. Sollte ich langsam Angst bekommen? Er bemerkt meinen fragenden Blick und leckt sich mit der Zunge über seine weichen Lippen? Jetzt bekomme ich wirklich Angst... Er rutscht näher an mich heran, behält mich genauestens im Auge, formt mit seinen vollen Lippen ein verführerisches Grinsen? Hilfe... Hilfe... Er beugt sich langsam zu mir vor und... //Du willst dein Eis doch sicher nicht mehr, oder, Aibou?// /Äh, was?/ Er hat es auf mein Eis abgesehen?! //Ja, was hast du denn gedacht?// Jetzt wieder das Unschuldslamm mimen, ja ja. /Ich? Ich habe an nichts gedacht. Hier, kannst aufessen. Sonst hätte ich ja eh keine Ruhe mehr vor dir./ Nach einer kurzen Pause setzt er unseren Dialog fort. //Hast du eigentlich gerade mitverfolgt, dass Setos Firma in den letzten Monaten den Umsatz um satte 30 % gesteigert hat? Die KC-Aktien sind ebenfalls kräftig gestiegen. Was nicht alles ein Battle City Turnier mit neuen DuelDisks ausmacht...// /Seto? Hast du gerade ,Seto' gesagt? Seto? Nicht ,Kaiba'?/ //Ja?// Anscheinend weiß er nicht worauf ich hinaus will. /Seit wann sagst du ,Seto' und nicht ,Kaiba'?/ //Hm,//, scheint er kurz nachzudenken, //Also, wenn ich mit ihm rede, sage ich immer ,Kaiba' - soweit ich weiß. Aber ansonsten kommt mir schon mal ,Seto' in den Sinn. Ich sehe ihn seit unserem Battle City Halbfinale als Freund an und da kann man doch auch mal ,Seto' denken, oder etwa nicht?// /Ähm, es ist nur irgendwie - seltsam./ Ich merke wie ihm das Thema ,Kaiba' bzw. ,Seto' unangenehm wird und versuche das Thema zu wechseln. /Ich kümmere mich jetzt um meine Lateinhausaufgabe. Hoffentlich gibt es dieses Mal die Übersetzung wieder im Internet. Das letzte Kapitel hat ja niemand aus unserem Grundkurs gefunden. Willst du danach auch ins Internet?/ //Hat deine Mama nicht heute morgen beim Frühstück gefragt, ob du für sie nicht irgendetwas überweisen kannst?// /Ah, das hätte ich fast vergessen. Wenn ich mir so etwas nicht aufschreibe, vergesse ich so etwas immer wieder./ //Ja, ich weiß. Aber dafür hast ja du mich.// /Ich beeile mich, damit wir später noch etwas zusammen machen können, okay?/ Ich will ihn unbedingt wieder auf andere Gedanken bringen. Kapitel 8: Trakt II, Raum 309 ----------------------------- Titel: Complicated Staffel 2 - Teil 8: Trakt II, Raum 309 Yugis POV "Mist, Mist, Mist, Mist! Wo hab ich denn nur die Lateinhausaufgabe hingelegt?", fluche ich leise, während ich hektisch meinen Ordner durchblättere. Und das ausgerechnet heute. Ausgerechnet heute schreiben wir eine Extemporale in Latein. Zur Hälfte Vokabeln und der Rest beinhaltet Sätze aus der Vorbereitung, welche ich gestern per Internet ,gemacht' habe. Okay, versuche dich zu erinnern: Gestern habe ich sie im Internet gesucht, gefunden und ausgedruckt, nachdem ich die Rechnung für Mam überwiesen hatte. Was habe ich dann gemacht? Habe ich sie vielleicht aus Versehen mit den alten Blättern in den anderen Ordner geheftet? /Weißt du, ob ich die Übersetzung für Latein schon in den anderen Ordner aussortiert habe?/ //Da kann ich dir nicht weiterhelfen, leider. Als du das gemacht hast, war ich mit der Essensplanung beschäftigt.// Mist, Mist, Mist, Mist! "Hey, Bakura, kann ich mal schnell deine Lateinhausaufgabe abschreiben? Ich finde mein nicht mehr." Bakura ist in solchen Sachen zum Glück immer recht zuverlässig. "Ja, klar. Hier." "Danke. Ich schreib schnell den Spicker und dann bekommst du dein Heft wieder, okay?" "Nur keinen Stress, Yugi." Sofort krame ich in meinem Mäppchen sowohl nach einem kleineren Stückchen Papier als auch nach meinem dünnen Bleistift und beginne das übersetzte Kapitel abzuschreiben. Schon nach nur wenigen Minuten bin ich mit einem Spicker präpariert und reiche Bakura sein Heft wieder. Gestern Abend hatte ich mir zwar die deutsche Übersetzung ein paar Mal durchgelesen, aber nicht sonderlich gründlich. Ich wollte mich eher auf die Vokabeln konzentrieren und habe mir den Text gleich als Spicker ausgedruckt. Warum musste ich den ausgerechnet heute vergessen? Okay, in zwei Minuten beginnt die Pause, danach werden wir in der dritten Stunde mit dieser nervigen Lateinextemporale gequält. Da unser Lehrer aber erst ein paar Minuten nach Stundenanfang kommt, verschiebt sich der Beginn der Extemporale etwas. "In der nächsten Stunde kommen Sie bitte pünktlich um 8.30 Uhr, damit wir frühzeitig mit der Schulaufgabe anfangen können", ermahnt uns unsere Wirtschaftslehrerin. Diese Frau versteht es wahrhaft einen trockenen Unterricht zu gestalten. Aber man erreicht bei ihr mit relativ wenig Aufwand viele Punkte, sofern man sich ein klein wenig für VWL interessiert. Vielleicht gehe ich später wirklich in Richtung Wirtschaft, wer weiß? Im Moment bin ich mir aber keineswegs sicher, was ich nach dem nun ,drohenden' Abi machen soll. Hastig packe ich meine Schulsachen in meine Tasche und begebe mich in unser Kollegstufenzimmer. Wenn ich diese Schule erfolgreich absolviert haben werde, werde ich besonders diesen Raum vermissen. Wo sonst verbringen wir Kollegstufler unsere Freistunden und Mittagspausen? Dieses Zimmer ist zwar weder besonders schön noch geschmackvoll eingerichtet, aber es stellt einen Zufluchtsort und Ruhepol für die von der Schule geplagten Schüler dar. Manche spielen Karten, andere versuchen zu lernen, aber die meisten ruhen sich aus und ratschen mit den Mitschülern. Ich lasse mich sogleich auf eine der äußerst bequemen Sitzgelegenheiten fallen und versuche mich kurz zu entspannen. Aus ,kurz' wurde fast die ganze Pause. Aber selbst wenn ich mein Vokabelbuch aufgeschlagen hätte, hätte ich mich bei all dem Lärm um mich herum sowieso nicht konzentrieren können. Außerdem habe ich die Vokabeln gestern Abend im Bett noch einmal gelernt und beherrschte sie weitestgehend. Mein Blick fällt mal wieder auf Jou, der verzweifelt versucht Honda eine Spielregel beim Fußball zu erklären. Demnächst schreiben wir ja diesen vollkommen unnötigen Theorietest in Fußball. Jou - ich hatte ja während des Battle City Turniers vermutet, dass er vielleicht mit Mai zusammenkommen könnte. Jedoch blieben die beiden bis heute nur Freunde. Wahrscheinlich war Jou Mai doch etwas zu jung. Lag es wie so oft an den sogenannten Normen und Konventionen der Gesellschaft? Das erste Läuten der Schulglocke verrät mir, dass ich noch fünf Minuten wohlverdiente Pause habe. Hm, Bakura ist wahrscheinlich schon zu unserem Lateinzimmer gegangen. Dorthin sollte ich mich auch begeben, da ich ja nicht weiß um wie viele Minuten sich unser Lehrer verspäten wird. /Du, mou hitori no boku, kannst du für mich zum Lateinzimmer gehen? Ich möchte mir in der Zwischenzeit doch noch einmal die Vokabeln und den Text durchlesen./ //Ja, klar. Wo soll ich hingehen?// /Trakt II, Raum 309. Weißt du wo das ist? Oder soll ich nicht doch besser selber gehen?/ War es vielleicht doch keine so gute Idee ihn zu fragen? //Ich werde da schon hinfinden, keine Sorge. Lern du noch.// /Klasse, danke. Außerdem kommt der Lehrer eh etwas später, so dass du noch genügend Zeit hast./ Er wird es schon irgendwie hinbekommen. Außerdem konnte ich meine Bitte nun nicht mehr zurückziehen. Sogleich spüre ich durch das aufkeimende Kribbeln, dass mou hitori und ich tauschen. Atis POV Ich merke, dass sich Aibou in einen ruhigen Teil des Puzzles zurückgezogen hat. Na gut, dann mach ich mich mal auf den Weg zum Trakt II, Raum 309. Zwar gehe ich mit Aibou schon seit einiger Zeit auf diese Schule, aber es hat mich nie interessiert, welche Logik in dieser Raumbenennung steckt. Aber mal sehen, ob ich mich richtig erinnere, welchen Weg Aibou wöchentlich um diese Uhrzeit gegangen ist. Obwohl... oft habe ich mich ja während des vormittags noch einmal in mein kuscheliges Bett gelegt und geschlafen. Es begegnen mir immer weniger Schüler, da sich die Pause dem Ende neigt. Hm, dieser Gang kommt mir doch sehr bekannt vor, aber ist das auch der richtige? //Trakt I, Raum 205... Nein, da bin ich falsch. Trakt II ist doch der andere Gebäudekomplex. Also wieder Treppen runter und zurück.// Etwas später lese ich wieder ein Raumschild. //Trakt II, Raum 112... Ne, wieder nicht. Aber schon mal besser.// Beim Läuten der Schulglocke habe ich //Trakt II, Raum 201... // erreicht. Immer noch nicht. Mist, warum müssen denn auch alle Gänge gleich aussehen? Hat denn hier keiner der Architekten an einen herumirrenden Pharao gedacht, der seinen noch lernenden Aibou zum Lateinklassenzimmer bringen muss? Da fällt mir ein Spruch aus Aibous Hausaufgabenheft ein: »Für alle, die mal wieder planlos durch das Schulhaus irren: Wenn dir egal ist wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen. Im Notfall: Hinsetzen und warten, bis Dein Klassenzimmer vorbeikommt...« Es ist mir zwar nicht gleichgültig wo ich mich befinde, aber vielleicht sollte ich mich trotzdem hinhocken und warten? Lieber nicht.. ich höre schon Aibous mahnende Stimme: /Wag es bloß nicht dich jetzt hinzusetzen!/ Was nun? Kein einziger Schüler mehr auf den Gängen, den ich fragen könnte. Halt, die Klinke der Durchgangstüre, die sich ein paar Meter von mir entfernt befindet, wird heruntergedrückt. Egal wer es ist... ich muss diesen nach dem ominösen Trakt II, Raum 309 fragen. Hoffentlich wird es keiner von Yugis Mitkollegstuflern sein. Das würde Aibou sicherlich nicht gefallen... Für alle anderen bin ich ja nicht ich, sondern Yugi, der schon seit ungefähr neun Jahren auf diese Schule geht und eigentlich wissen müsste, wie man zu den Räumen gelangt. Als ich sehe wer so selbstsicher durch die Türe schreitet, bleibe ich fassungslos einen Moment lang stehen. Warum? Warum muss ausgerechnet er durch diese Türe kommen? Warum? Warum jetzt? Warum Seto? Na, es hilft nichts. Ich muss ihn nach dem Weg fragen. Das einzig gute an der Sache ist, dass Kaiba nicht Yugi sieht, sondern mich, der sich nach diesem blöden Raum erkundigt. Somit wird nicht Yugi als der Herumirrende dastehen. Aber was macht Kaiba denn eigentlich hier auf dem Gang und nicht in einem Klassenzimmer? Wahrscheinlich hatte er noch wegen dem Unterrichtsstoff, den er verpasst hat, eine Besprechung mit einem Lehrer. Egal, Hauptsache er kann mir weiterhelfen. Ich bewege mich wieder auf ihn zu. Hat er mich schon bemerkt? Er hat aber noch nicht von seinem Ordner aufgesehen, seitdem er durch die Türe gekommen ist. Mir fällt auf, dass er in seiner blauen Schuluniform so... so normal aussieht. Natürlich hat er eine gewisse Ausstrahlung, aber durch diese Kleidung, die jeder Schüler auf diesem Gymnasium tragen muss, wirkt er eben so ,normal'. "Hi, Kaiba. Weißt du wie ich zum Trakt II, Raum 309 gelange?". Kurz, präzise, knapp, prägnant, perfekt komprimiert: Begrüßung, und die geforderten Informationen vermittelt... Genau so sahen unsere wenigen Begegnungen seit dieser ,Sache' aus. Irgendwie vermisse ich unser ständiges Kräftemessen, Herausfordern, bis an die eigenen Grenzen und auch etwas darüber hinaus gehen. Fehlt ihm das auch auf eine gewisse Art und Weise? Ähm, hat Kaiba mich nicht gehört? Nein, er muss mich bemerkt haben. Will er mich nicht verstanden haben? Ich bleibe in Höhe einer Schwingtüre stehen. Wohin führt eigentlich diese Türe? Befindet sich dahinter dieser verdammte Raum? Erst einmal kümmere ich mich um Kaiba. Wenn ich jetzt dahin verschwinden würde, könnte das für ihn aussehen, als ob ich vor ihm flüchten würde. Wird er mich überhaupt beachten? Nein? Nichts? Keine Reaktion? Dabei hat er meine Position fast erreicht. Es ist effizienter, wenn ich Kaiba nochmals anspreche. "Kaiba, ich habe dich etwas gefragt." Das klang vielleicht etwas zu genervt. Es hat den Anschein, dass er einfach so an mir vorbeigeht? Einfach so? Nach all dem, was wir schon zusammen erlebt und durchgestanden haben - und damit meine ich nicht diese ,Sache'. Wie kann er mich nur so einfach ignorieren? Das hat er doch selbst nach diesem ,Vorfall' noch nie so drastisch gemacht. Gerade als er wortlos an mir vorbeigeht, fühle ich, dass ich unsanft an den Armen gepackt und sofort durch die Schwingtüre rechts von mir gezogen werde. Rabiater geht es wohl nicht mehr, wie? Fast, dass ich nicht gestolpert wäre. Uh, das wäre erst recht peinlich gewesen: Kriechend zu Kaibas Füßen... Zuerst versuche ich mich zu orientieren. Das ganze sieht aus wie der Nebenraum für die Schließfächer. Also, doch kein Trakt II, Raum 309. Mist... So wie es den Anschein hat sind wir zwei allein. Allein?! Na klar, die meisten Schüler haben inzwischen ja schon Unterricht. Und schon wieder werde ich ziemlich rücksichtslos an eine Wand aus Schließfächern gedrückt. Zum Glück sind jene ohne herausstehende Griffe produziert worden, sodass die Fläche nahezu eben ist. Ist er unfähig dazuzulernen oder macht er das mit Absicht? Ich habe ihn doch vor Wochen extra darauf hingewiesen, dass er das nächste Mal, wenn er so etwas bei jemandem plant, denjenigen nicht so erbarmungslos an die Mauer schleudern soll. Habe ich damals tatsächlich »das nächste Mal« gesagt? Aha... sehr interessant... Warum hat mich Aibou nicht darauf hingewiesen? Ist es ihm denn ebenfalls nicht aufgefallen? Das ändert jetzt aber auch nichts an der Tatsache, dass Seto diesen Kritikpunkt ignoriert. Nun steht er erneut vor mir, mich an meinen Oberarmen haltend, an die Schließfächer pressend, wobei er mich mit seinen dominanten Augen abermals in seinen Bann zieht. Das alles kommt mir doch ziemlich bekannt vor... Kapitel 9: Resistance futile ---------------------------- Titel: Complicated Staffel 2 - Teil 9: Resistance futile Atis POV Kaum hat mich Kaiba durch die Schwingtüre in den Nebenraum gezogen, hält er mich schon wieder in einem starren Griff an einer Wand fest. Nach ein paar Schrecksekunden versuche ich mich zu befreien, indem ich ihn von mir wegstoßen will. Ernüchternd muss ich feststellen, dass das, was auch vor wenigen Wochen nicht funktioniert hat, heute ebenso wenig klappt. Habe ich mir nicht fest vorgenommen mit Aibou ins Fitnessstudio zu gehen? Jetzt ist es für diese Situation schon zu spät. "Kaiba, lass mich los - sofort!" Nüchtern betrachtet sehen meine Chancen eher schlecht aus. Bekommt Aibou das nicht mit? Ist er so sehr mit den Vokabeln beschäftigt? Eigentlich ist es besser so, als wenn ich ihn wieder gewaltsam ins Innere des Puzzles sperren müsste. Würde ich das überhaupt wieder wagen? Würde er mir dann wieder glauben, dass es purer Zufall war? Was... was macht Kaiba denn jetzt? Er hält mit seiner stärkeren rechten Hand meine Schulter weiterhin an die Mauer gedrückt, aber seine linke Hand? Warum hat er die auf meine Brust gelegt? Fühlt er wie mein Herz vor Schreck und Aufregung rast? "Es ist an der Zeit unser Spiel fortzusetzen. Und nun gehen wir einen Schritt weiter. Dieses Mal werde ich meine dominante Führung ausbauen... mou hitori no Yugi," haucht er mit seiner unverwechselbaren Stimme nahe an meinem rechten Ohr, so dass mir unweigerlich ein leichter Schauer über den Rücken läuft. ,Etwas' beunruhigt versuche ich diese Informationen zu analysieren. Es ist nicht gut, wenn er zu mir ,mou hitori no Yugi' sagt. Erst recht nicht in dieser Art und Weise. Was meint er denn nur mit »einen Schritt weiter gehen«? Okay, entspann dich und denk nach. Das ist nicht das erste Mal für dich und außerdem befinden wir uns in der Schule. In einem Raum, den jeder Schüler genau jetzt in dieser Sekunde betreten könnte. WAS kann Kaiba da auch großartiges mit mir vorhaben? Kaiba denkt außerdem auch an den Ruf seiner Firma und da würde sich definitiv eine derartige Publicity als nicht vorteilhaft herausstellen. >Seto Kaiba - Präsident der KC - im Schließfachraum mit dem DuelMonsters-Champion Yugi Muto erwischt< Wenigstens sind wir hier in keiner Besenkammer... Oje, Aibou, das ganze wäre gar nicht gut... Aibou wäre hundertprozentig nicht davon begeistert, da fast keiner von meiner Existenz weiß. Somit würde natürlich niemand annehmen, dass ich und Seto... hier... na ja... dieses Spiel fortsetzen, sondern jeder würde glauben, dass Yugi und Kaiba... Aber, es würde natürlich auch ein derartiger negativer Headliner gedruckt werden, wenn Seto ,nur' dasselbe vorhat wie vor ein paar Wochen auf seinem Luftschiff. ,Damals' jedoch konnten wir nicht entdeckt werden, da wir uns in seiner Suite befanden. Jetzt sind wir aber in einem öffentlichen Raum... Na ja, ist ja nicht meine Firma - aber auch Aibou und nicht ich müsste in diesem Fall die Konsequenzen tragen. Mittlerweile stützt er sich mit seinen Händen an den Schließfächern ab. Was? Er stützt sich mit seinen beiden Händen ab? Das heißt, dass er mich losgelassen hat? Auch wenn ich fliehen wollte, es gibt kein Entkommen. Links und rechts von meinem Kopf befinden sich seine kräftigen Arme und davor? Tja, davor steht er in seiner vollen Größe und demonstriert seine Stärke. Selbst wenn er mich nicht mehr festhält, so hat er jederzeit wieder die Möglichkeit dazu. Ich versuche trotzdem unter seinen Armen hindurchzuschlüpfen, doch er hat schnelle Reflexe, zu schnelle, woraufhin ich mich wie zuvor mit dem Rücken zur Wand befinde. "Kaiba, wag es bloß nicht!" Natürlich weiß auch er es, dass ich im Grunde nichts dagegen ausrichten kann, dass er das bekommt, was er will. Unaufhaltsam nähert er sich wieder langsam meinen Lippen, welche nach meinem vorherigen vergeblichen Befehl geradezu einladend einen kleinen Spalt geöffnet sind. Na toll, und anscheinend bin ich jetzt auch noch unfähig diesen ,Fehler' zu beheben und meine Lippen wieder zu schließen. Will ich überhaupt dieses seltsame Spiel fortsetzen? Ich muss zumindest versuchen mich zu widersetzen, denn das bin Aibou schuldig. Da ich genau weiß, dass ich später nicht fähig sein werde ihm in die Lippen zu beißen, muss ich jetzt etwas unternehmen. Erweise ich Kaiba dadurch noch weitere Genugtuung, da meine Bemühungen vermutlich vergebens sein werden? Wieder wehre ich mich indem ich ihn von mir wegstoßen will. Aufgrund seiner Überlegenheit bleibt auch dieser Versuch ohne Erfolg. Erneut bin ich der Unterlegene, erneut bin ich ihm ausgeliefert. Aber genau darum geht es ja bei diesem Spiel: Macht und Dominanz... Und bis jetzt hat einzig und allein er die Spielregeln bestimmt. Das sollte ich irgendwie schleunigst ändern. Doch wie? Dennoch haben sich die Voraussetzungen scheinbar verändert, da ich mich im Gegensatz zur ,Spieleröffnung' nun nicht mehr so gedemütigt und erniedrigt fühle. Beim ersten Mal war ich auch gar nicht auf solch ein Spiel vorbereitet gewesen. Natürlich ist die Situation in diesem Sinne nicht gerade angenehm - eben noch nichtsahnend in den Gängen herumgeirrt und im nächsten Augenblick an eine Wand gedrückt - aber... Ach, ich weiß es nicht... Es ist zumindest anders... unwirklich und... interessant...? Zaghaft berühren sich unsere Lippen, woraufhin ich augenblicklich aus meinen Gedanken gerissen werde. Warum küsst Seto mich? Warum mich? Warum ausgerechnet er? Und dieser erneute Kontrast zwischen seiner stürmischen - fast sogar groben - Vorgehensweise und dieser Zärtlichkeit... Er berührt mich nur ganz leicht... so behutsam... so sanft. Sogleich bewegt er sachte seine Lippen, sodass ich gar keine andere Alternative habe, als mich auf diese stimulierenden Bewegungen zu konzentrieren. //So, und was soll ich jetzt bitteschön tun?// /Mou hitori no boku, eigentlich wollte ich ja zu meinem Lateinzimmer.../ Aibou? Seit wann ist Aibou denn hier? /Na ja, das ist in diesem Moment wohl eher zweitrangig geworden. Tja, was tun? Objektiv gesehen hast du drei Möglichkeiten: 1. Du versuchst dich weiter zu wehren. Aber ob du damit erfolgreich sein wirst, ist äußerst fraglich und das ist dir auch selber bewusst. Oder 2. Du lässt alles über dich ergehen, wobei das nun wirklich die schlechtere Alternative ist, denn so zeigst du nur Schwäche. Oder 3. Du spielst für kurze Zeit mit indem du ihn einfach... küsst. Dann wäre er vielleicht einen Moment abgelenkt, sodass wir verschwinden können./ Was...was schlägt mir Aibou da denn vor? //Ich soll Seto küssen? Ich?// /Ja, wer denn sonst? Ich wohl kaum. Das ist euer Spiel. Soviel habe ich damit eigentlich nicht zutun./ Ich soll... Seto küssen? Das empfiehlt mir Aibou? Sprachlos - ich bin sprachlos. Was hatte er denn zum Frühstück? Aber... bisher hatte eindeutig Kaiba die Fäden des Spiels in der Hand. Warum sollte ich eigentlich nicht den Spieß umdrehen und zur Abwechslung mal Seto in eine unterlegene Position bringen oder ihn zumindest überrumpeln, sodass er mich gehen lässt? Und wenn mir sogar Aibou selbst diesen Rat gibt... Ist das denn die einzige Möglichkeit? Soll ich es wirklich tun? Soll ich es wagen? Soll ich? Muss ich? Darf ich? /Zumindest musst du dich mal entscheiden./ Auf Aibous ,Empfehlung' hin beginne ich sanft auf Setos Reize einzugehen, was zur Folge hat, dass er - wie erwartet - einen ziemlich verblüfften Gesichtsausdruck offenbart. Habe ich nun erstmals die Oberhand gewonnen? Dominiere ich im Moment das Spiel? Nein, seine Reaktion darauf ist diesen Kuss zu intensivieren und mich durch seinen Körper stärker an die Wand zu drücken. Wenn uns jemand so sehen würde: Seto Kaiba und mou hitori no Yugi - na ja, für die meisten wohl eher Yugi Muto - küssend im Schließfachraum. Es könnte uns ja auch jeden Moment jemand erwischen. Schüler, Lehrer, der Hausmeister, ... einfach jeder! Die schuleigene Gerüchteküche würde brodeln, obwohl man demjenigen DAS hier wohl kaum glauben würde - aber die ganze Schule wüsste sofort Bescheid. Solch eine Gerücht würde sich ebenso auf der Stelle wie ein Lauffeuer nicht nur durch die Stadt verbreiten, sondern auch durch so manch eine Klatschpresse. Außer derjenige, der uns so entdeckt, hat gerade sein Fotohandy zur Hand und knipst ein ,Beweisfoto'. Dann wäre es kein Gerücht mehr, sondern eine reine, unwiderlegbare Tatsache. Hm, ob Kaiba diese Foto trotzdem als Fotomontage von sich weisen würde? Die gesamte Situation ist so... irreal, unbegreiflich und auf eine seltsame Art und Weise so aufregend. Ich beginne langsam alles um mich herum zu vergessen und mich nur noch den unwiderstehlichen Reizen zu widmen. Ohne es zu realisieren gehe ich instinktiv verlangend auf seine sinnlichen Berührungen ein, wobei ich auch gekonnt meine Zunge einsetze. /WAS machst du da?! Das war aber nicht so gemeint!/ Oh... eigentlich müsste Aibou jetzt eine Klausur schreiben. Anscheinend habe ich Kaiba durch meine Handlungen vollkommen aus dem Konzept gebracht, sodass er nun passenderweise unaufmerksam ist. Sofort ergreife ich die Chance, gleite unter seinem Arm hindurch und renne in Richtung Ausgang. Bevor ich jedoch durch die Schwingtüre verschwinde, drehe ich mich noch einmal zu einem ziemlich perplexen Seto um: "Kaiba, wer von uns beiden ist jetzt in Führung gegangen?" //Aibou, geh du, sonst kommst du nie rechtzeitig zu deiner Lateinex!// Aibou hätte doch besser selbst sein Klassenzimmer aufsuchen sollen... oder? ------------- Anmerkung: *überlegt hat, ob die Handlungen nachvollziehbar und ,logisch' sind* Ja, aus meiner Autor-Perspektive sind sie das. Aber wehe es kommt einer mit dem Grund ,Liebe'. *schauder* Nix gegen Liebe an sich, aber ich bin der Meinung, dass Liebe Zeit braucht um sich zu entwickeln. Nene, die haben schon ihr Gründe, wobei die manchmal nicht ganz so offensichtlich ,durchdacht' werden oder eben auch verdrängt werden. *am Ende ja eh ihre eigenen Gedanken zur FF, zu den Motiven darlegt* Also, spätestens da wird's klar.^^ Und Yugis Handlungen werden im nächsten Kapitel noch mal angesprochen. Kapitel 10: Viele Fragen, kaum Antworten ---------------------------------------- Titel: Complicated @ Yugis Reaktion im vorherigen Kapitel: Also, Yugi ist nicht so naiv oder kindlich, wie er oft wirkt. Als er wieder die Kontrolle über den Körper übernehmen will, bemerkt er, dass Seto mit Ati ,beschäftigt' ist. Aber Yugi spürt, dass Ati darauf nicht panisch oder dergleichen reagiert, weshalb Yugi erst recht keinen Grund sieht selbst in Panik zu geraten, da auch er zu dem Entschluss kommt, dass von Seto keine unmittelbare Gefahr droht. (Ati bemerkt Yugis Anwesenheit zunächst nicht, weil er sich auf Seto konzentriert.) Yugi muss natürlich zu seiner Lateinex, woraufhin er sich überlegt, wie Ati Seto ,loswerden' kann. Deshalb präsentiert er Ati die 3 Möglichkeiten. Außerdem soll Ati so demonstrieren, dass Seto nicht alles mit ihm machen kann, was Seto sich ausdenkt. Yugi glaubt, dass Seto es nur darauf anlegt, Ati zu überrumpeln und ihm zu zeigen, wer der dominantere ist. Und das passt Yugi natürlich nicht. Yugis Reaktion war insofern überraschend, weil Ati ja Yugis Gedanken und Beweggründe nicht mitbekommen hat. Staffel 2 - Teil 10: Viele Fragen, kaum Antworten Yugis POV Jeden Gedanken an die vorherigen Geschehnisse verdrängend erreiche ich mein Lateinzimmer. Ich muss unbedingt einen klaren Kopf behalten und mich auf diese Extemporale konzentrieren. Zum Glück war der Lehrer noch nicht da, als ich erst vorhin eingetroffen bin. Nun sitze ich auf meinem Platz - vor mir ein noch leeres Blatt Papier liegend. Da wir ein relativ kleiner Grundkurs sind, hat jeder von uns bei Tests leider einen eigenen Tisch für sich. "Jetzt dürfen Sie das Blatt mit den Aufgaben umdrehen. Die Bearbeitungszeit von 20 Minuten beginnt ab sofort", teilt uns der Lehrer relativ gelangweilt mit. /Teil 1: Bei Nomen wird nach der Bedeutung, Genus, sowie Genitivform gefragt. Bei Verben nach der Bedeutung sowie den Stammformen. a) lucere.../ Ah, das ist einfach: leuchten, strahlen; luceo, luxi. /b) sanguis.../ Hm, das bedeutet ,Blut', Genus dürfte ,maskulin' sein und der Genitiv lautet ,sanguinis'. Läuft bis jetzt eigentlich ganz gut. /c) pacare.../ Mist, was heißt das noch mal? Mir liegt es doch auf der Zunge! Und die Stammformen? Ist das eine gewöhnliche a-Konjugation? Argh, dann einfach weiter zu /d) praestantia.../ Was bedeutet denn das? ,voranstehen'? Nein, das ist ein Nomen... ,Überlegenheit'! Genau, das heißt es! Überlegenheit? /e) pariete amplecti.../ 'pariete' kommt von 'paries' und bedeutet 'Wand', 'amplecti' heißt 'festhalten... ,an der Wand festhalten'! Überlegenheit? An der Wand festhalten? Verfolgt mich das heute irgendwie? Schlagartig kommen mir Bilder in den Sinn: - Mou hitori no boku und Kaiba - bei den Schließfächern... Nein, denk nicht JETZT daran! /f) ludibrium.../ Warum fällt mir nicht mehr die dazugehörige Übersetzung ein? - Kaibas Berührungen - dieses äußerst ungewöhnliche Spiel... Ist das überhaupt noch ein Spiel? - mou hitori no bokus Reaktion... Ich kann mich einfach nicht mehr konzentrieren! Von den restlichen Vokabeln kenne ich weder die Bedeutung noch die grammatikalische Form. Sogleich muss ich zu /Teil 2: Übersetzung.../ wechseln. /Ut enim tutela, sic procuratio rei publicae ad eorum utilitatem, qui commissi sunt, .../ Ich gerate in Panik, weil ich keinen Schimmer habe, welchen Satz diese Wörter bilden. Den Spicker, den ich vorhin von Bakura abgeschrieben habe, zu benutzen ist derzeit zu riskant, da der Lehrer genau mich im Auge behält. Hat er gemerkt, dass ich mit den Aufgaben überhaupt nicht zurechtkomme? - Mou hitori no boku - wie er und Kaiba.... Warum kriege ich diese Bilder nicht mehr aus meinem Kopf? Weg mit euch! Verschwindet! Ich wollte doch nur rechtzeitig zu diesem Test hier kommen, er sollte Kaiba doch nur zeigen, dass jener nicht alles mit mou hitori no boku machen kann, was dem Firmenboss vorschwebt, und was macht mou hitori no boku?! Gut, okay, ich habe ihm mehr oder weniger deutlich zu verstehen gegeben, dass er nicht so untätig rumstehen soll, aber wie er es dann umgesetzt hat... Man küsst doch jemanden nicht einfach so! Oder unterscheide ich mich in diesem Punkt von mou hitori no boku? Warum jetzt? Ich habe hier eine Lateinex zu bewältigen und an was denke ich? An dieses bizarre Spiel, welches die beiden treiben. Ich weiß mir nicht anders zu helfen. /Mou hitori no boku?/ //Hm?// /Mir ist klar, dass du dich normalerweise aus meinen schulischen Angelegenheiten heraushältst - wegen der Fairness den anderen gegenüber, aber... ich kann mich wegen dem ,Vorfall' vorhin nicht mehr konzentrieren. Alles ist wie weggeblasen... Kannst du mir ausnahmsweise helfen?/ //Natürlich, schließlich bin ich ja auch daran Schuld. Doch wie?// /Geh mal zu dem in der Türreihe in der zweiten Reihe hin und sag mir, was er bei 1. c) geschrieben hat und ab 1.f) musst du mir leider alles diktieren./ //Okay.// Mir ist es sehr wohl bewusst, dass das, was wir hier gerade tun, wirklich unfair ist, aber was soll ich sonst unternehmen? Es ist auch nicht so, dass ich nicht für diesen Test gelernt hätte. Nein, durchmogeln will ich mich nicht und mache ich normalerweise auch nicht. //Aibou? 1.c) unterwerfen, beruhigen; paco, pacavi, pacatum f) Spielball, neutrum, ludibrii g) sich verdient machen um; mereor, meritus sum ...// Ich habe mou hitori no boku zum Besten in Latein hinübergeschickt. Sollte ich vielleicht ein paar Fehler absichtlich reinschreiben? Damit es nicht gar so auffällig ist und damit ich ein wenig mein schlechtes Gewissen beruhigen kann? Gerade als unser Lehrer uns mitgeteilt hat, dass wir alle ,Schreibgeräte' weglegen sollen, habe ich auch den zweiten Teil der Extemporale, welcher mir von mou hitori no boku diktiert wurde, fertig geschrieben. Ich fühle mich wirklich mies. //Aber es ging nicht anders, Aibou. Wir haben das Richtige getan.// Meint er das nur auf Latein bezogen oder auch auf den vorherigen ,Vorfall'? Vom Rest der Unterrichtsstunde bekomme ich fast nichts mehr mit. Zum Glück habe ich heute nach dieser Stunde schon aus, da um 10:30 Uhr der ,Lehrerwandertag' beginnt. Das heißt, die meisten Lehrer wandern bzw. fahren eher in ein Wirtshaus und lästern über uns Schüler. Unser Jahrgang ist mittlerweile so betitelt worden: >Lieb, aber blöd<. Wie aufbauend... "Na, Yugi, wie lief's bei dir in der Ex?", vernehme ich wie Bakura mich wie aus der Ferne anspricht. "Ähm, ganz okay... Wie ging's bei dir?", frage ich höflich zurück. "Hat schon gepasst - hätte gedacht, dass sie schwieriger wird. Äh, dafür, dass es dir nicht so schlecht ging, wirkst du aber ziemlich zerstreut. Ist irgendetwas mit dir?", erkundigt sich Bakura mit einem besorgtem Blick. "Nein, nein, ich habe nur schlecht geschlafen", lüge ich ihn an. Diese Angelegenheit geht nur mou hitori no boku, Kaiba und mich etwas an. Als wir im Unterricht ,Faust I' besprochen haben, assoziierten Bakura und ich den Vers >Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,< unweigerlich mit unserer eigenen Situation. Auch wenn er mich aufgrund seines Yamis vielleicht eher verstehen könnte, nein, diese ,Sache' kann ich ihm nicht erzählen. Wenn wir alleine sind, muss ich unbedingt mit mou hitori no boku reden. Atis POV Beinahe wäre ich daran Schuld gewesen, dass mein Aibou seine Lateinextemporale vermasselt hätte. Nur weil Seto und ich dieses Spiel - dieses äußerst interessante Spiel - veranstalten. Dieses Mal war der Kuss bei weitem nicht so wie beim ersten Mal. Damals fühlte ich mich ziemlich von Kaiba gedemütigt und erniedrigt, weil er mir nicht einmal den Hauch einer Chance Widerstand zu leisten gegeben hat. Ich war auf mich selbst wütend, weil ich relativ untätig war, wobei ich natürlich mit dieser ,Sache' vollkommen überrumpelt wurde. Heute aber konnte ich seine Spielregeln auch für mich nutzen und habe ihn ziemlich mit meiner Reaktion überrascht. Es hat mir irgendwie solch eine Befriedigung - im Sinne von Genugtuung - gegeben. Aber war das das einzige, was ich dabei empfunden habe? Ich habe mich in den letzten Wochen ziemlich von Seto ,vernachlässigt' gefühlt. Unsere - auf dem ersten Blick - kühlen Wortduelle, haben sich regelmäßig in temperamentvolle und emotionsgeladene umgewandelt, unser gegenseitiges bis an die Grenzen gehen, unsere Diskussionen, unser Kräftemessen.... alles hat mir gefehlt. Schon seit jeher bin ich sein Rivale gewesen, wir zwei sind uns ebenbürtig, respektieren uns wie manch keine andere... ich sehe in ihm schon seit geraumer Zeit aber auch einen Freund. »Ich besiege dich nicht als Rivale, sondern auch als Freund« habe ich bei meinem letzten Zug während unseres Battle City Halbfinales gedacht. Ob Aibou mich versteht? Welche Meinung wird er denn jetzt nach dieser Aktion von mir haben? Was denke ich selber über mich? /Mou hitori no boku, wir sind jetzt zu Hause, sind ungestört und können jetzt reden./ Aibou will verständlicherweise Antworten hören. In mich hineinhorchend, auf eine Antwort, auf eine Empfindung hoffend, vernehme ich nur innerliches Schweigen. Und nun? Yugis POV Endlich erscheint mou hitori no boku in transparenter Gestalt vor meinen Augen, wobei er es vermeidet mir in eben jene zu sehen. Ist es ihm nach diesem ,Vorfall' etwa peinlich und unangenehm? /Komm, wir setzen uns erst einmal hin./ Ich bewege mich auf mein großes, bequemes Bett zu und deute ihm an sich zu mir zu gesellen. Während ich mich im Schneidersitz niedergelassen habe, hat er sich auf die Bettkante gehockt, wobei er seine Beine wie so oft übereinander schlägt. Noch immer weicht er einem Blickkontakt aus, da er seine Augen auf den Fußboden richtet. Soll ich ihm Zeit geben, damit er seine verwirrten Gedanken ordnen kann? Oder erwartet - oder hofft er, dass ich mit dem Gespräch anfange? Er starrt weiterhin auf meine Bettdecke und fährt mit seinem Finger die geschwungenen Muster nach. /Mou hitori no boku?/ Das ist schon mal ein guter Anfang. //Hm?//, entweicht es seinen Lippen ohne zu mir aufzusehen. /Ich habe auch genauso wenig wie du eine Ahnung wie ich dieses für uns notwendige Gespräch beginnen soll. Deshalb fange ich mit dem an, was mir zuerst in den Sinn kommt./ Noch einmal tief Luft holend fahre ich fort: /Was hältst du eigentlich von eurem sogenannten ,Spiel'?/ Während ich ihn von der Seite betrachte, entgeht es mir keineswegs wie seine wunderschönen Augen, welche den meinen so sehr ähneln, unruhig hin- und herwandern. Habe ich mir da gerade selbst indirekt ein Kompliment gemacht? Er scheint seine Gedanken noch hektischer zu ordnen, verzweifelt nach einer für sich und für mich akzeptablen Antwort zu suchen. Nein, ich werde nichts weiteres hinzufügen, sondern schön abwarten, was er mir zu sagen hat. Außerdem verfolge ich gerade seine Gedankengänge nicht mit; meine jedoch kann er sehr wohl vernehmen. Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit erscheinen, vergehen, ehe er seine Lippen bewegt. Bevor er auch nur einen Ton von sich gegeben hat, bricht er allerdings ab. Scheint es ihm so schwer zu fallen seine Gedanken in Worte zu fassen? Ich dachte, dass wir aufgrund unserer einzigartigen Beziehung - wenn man mal von Bakura und Marik absieht - fast alles anvertrauen könnten, zumal ich ebenso von der augenblicklichen Lage betroffen bin. Es tut weh, es schmerzt, dass ich anscheinend doch nicht sein vollständiges Vertrauen genieße. Eine Hand, die meine umschließt? //Aibou, nein, wie kannst du nur so etwas denken? Nein, ich weiß einfach nicht, was ich auf deine Frage antworten soll. Ich weiß es einfach nicht...// Schweigend mustern wir nun gemeinsam das Design meiner warmen Bettdecke. Vollkommen unerwartet setzt er unser Gespräch fort. //Es ist so irreal, so unwirklich... Es ist der Reiz des Verbotenen... Es ist so kühl, berechnend und zugleich so aufregend, ja sogar leidenschaftlich... Es ist wie... Seto...// Keiner von uns beiden wagt es den Blick auf den anderen zu richten. Zu ungern führen wir solche Dialoge - zu unangenehm sind sie uns. Wohlwissend, dass er gerade nicht zuhört, ziehe ich meine Vermutung, dass mou hitori no boku nur die Zankereien vermisst, in Zweifel. Kann es wirklich sein, dass er...? Oder, dass er nur auf diesen einen...? Oder doch keines von beidem, sondern, dass er eben gerade nur ,im Affekt' gehandelt hat? Aber so direkt kann ich mich jetzt nicht erkundigen. /Kann ich dich etwas fragen?/ Argh, ich selbst hasse doch diese Frage! Warum stell ich sie ihm? Ich habe einmal mit ihm über die Bedeutung dieser Frage diskutiert. Immer wenn Fragen genau so eingeleitet werden, dann bedeutet es, dass peinliche Fragen bevorstehen. //Ja?// Ihm muss auch gerade dieser Gedanke über diese gewisse Frage-vor-der-Frage gekommen sein. /Was siehst du in Kaiba? Einen Gegner? Einen Freund? Oder...?/ Er scheint nach einer Antwort zu suchen, welche er aber nicht finden kann oder auch nicht finden will? Wir beide reden nicht gerne über unsere Gefühle, aber ist er nicht der Meinung, dass mich das auch etwas angeht? //Aibou... ich habe eigentlich kein Recht dazu so etwas mit deinem Körper zu machen.// /Darüber können wir später noch reden. Jetzt ist es erst einmal wichtiger, dass wir uns um deine und seine... ,Handlungen' Gedanken machen./ //Ich... ich kann dir deine Fragen in diesem Moment nicht klar und deutlich beantworten, Aibou.// Er lässt sich nach hinten auf meine Bettdecke fallen, verschränkt seine Arme hinter seinem Kopf und starrt meine Holzdecke an. //Ob ich ihn in letzter Zeit vermisst habe, weil ich auch sonst wenig zu tun hatte, oder ob ich mich wirklich nach ihm gesehnt habe...ich weiß es nicht... ich weiß es einfach nicht...// Nur weiter. Ich höre seinen etwas verzweifelt und ziemlich hilflos klingenden Worten gebannt zu. //Kaiba und ich - tja, wir zwei haben schon ein seltsames Verhältnis zueinander, nicht wahr?// /In letzter Zeit ist es mir nicht entgangen, dass dich Kaibas ignorierendes Verhalten geschmerzt hat. Aber ich dachte, dass dir einfach nur die Reibereien mit Kaiba gefehlt haben./ //Ich wünsche mir wirklich, dass es nur das ist.// Ebenso wie er mustere ich nun meine Holzdecke. ----------------- Anmerkung: Aha! Mittlerweile steht oft nicht mehr >Spiel<, sondern >,Spiel'< da. Kapitel 11: Erkenntnisse ------------------------ Titel: Complicated Staffel 2 - Teil 11: Erkenntnisse Anmerkung: Diese Kapitel ist für Umi ^^ Und wieder eine Unterscheidung zwischen >Spiel< und >,Spiel'< *Seto nun auch mal seine Gedanken darlegen kann, sofern er sie nicht verdrängt* ^^ Zeit: 2 Tage nach der erneuten ,Sache' Setos POV "Herr Kaiba, nach ca. 50 Kilometern sollten Sie noch einmal unsere Werkstatt aufsuchen, da wir die Reifen nachziehen müssen", teilt mir ein etwas älterer Mechaniker meiner Autowerkstatt des Vertrauens mit. "Gut, ich werde dann morgen noch einmal vorbeikommen. Die Rechnung mit der Quittung für die Reifeneinlagerung schicken Sie mir dann wie üblich per Post zu." Nachdem der Mechaniker dies bestätigte, drehe ich die Zündschlüssel meines Autos um und verlasse die Werkstatt. Natürlich hätte ich einen meiner Angestellten mit dem Reifenwechsel (Winterreifen auf Sommerreifen) beauftragen können, aber ich lasse nur äußerst ungern andere Leute mit meinem Auto fahren. Seit ein paar Wochen bin ich stolzer Besitzer dieses silbernen BMWs - ein 2-Türer. Einen größeren benötige ich sowieso nicht, zumal ich meistens alleine unterwegs bin oder nur Mokuba mitnehme. So wie auch heute. Ein kurzer Blick auf die digitale Uhr, welche im Armaturenbrett neben dem CD-Player eingearbeitet ist, zeigt mir, dass ich Mokuba in gut 20 Minuten von seiner Schule abholen muss. Da ich sowieso den Termin in der Werkstatt hatte, habe ich ihm vorgeschlagen, dass ich ihn auf dem Heimweg mitnehme und wir zuhause gemeinsam zu Mittag essen. Aber bis dahin kann ich mich noch dieser Leidenschaft hier widmen: Ich genieße es diese besondere Art von Kraft und Stärke zu spüren, jene auch kontrollieren zu können, denn >power is nothing without control<. Silber? Warum habe ich die Farbe ,Silber' gewählt? Nein, nicht weil es mich an meine BEWDs erinnert, sondern weil diese herrlich Farbe hervorragend zum edlen, aber dennoch sportlichen Stil dieses BMWs passt. Silber ist zwar insofern unpraktisch, da man sofort jeden Schmutz auf dieser sonst so makellosen Oberfläche sieht, aber darum kümmert sich ein Angestellter von mir, wobei dieser freilich auch noch weitere Aufgaben zu erfüllen hat. Es vereinfacht natürlich, wenn man solch eine Position wie die meine besetzt. Jedoch beinhaltet diese Stelle auch ebenso viele Pflichten sowie Verantwortung. Aber das ist nun mal mein Leben, an welches ich mich gewöhnt habe. Nein, ich musste mich daran gewöhnen. Ich hatte gar keine andere Alternative, da es nur die zwei Möglichkeiten gab: Entweder als glanzvoller Sieger hervorgehen oder erbärmlich an der Last zerbrechen. Außerdem bewirkt solch ein herausragender Status leider ebenfalls, dass man von vielen ,falschen Freunden' umgeben ist, welche nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und nur auf einen kleinen Schwächemoment oder Fehler warten um dann machtgierig alles an sich zu reißen, was ich mir je aufgebaut habe. Solchen Leuten bin ich schon so oft begegnet und werde ich noch oft entgegentreten. Distanz bewahren, nur geschäftliche Angelegenheiten diskutieren, niemals einen winzigen Einblick in den privaten Bereich gewähren, professionell sein, keine Angriffsfläche bieten - meine Grundregeln für das Berufliche. Für diejenigen, die sich als ,wahre Freunde' herausstellen könnten, bin ich zu unnahbar, zu sehr kühler, berechnender Geschäftsmann. Aber ich lege auch keinen sonderlich großen Wert auf weitere soziale Kontakte, da mein Tag sowieso hauptsächlich durch die KC eingenommen wird. Des Weiteren will ich auch noch etwas Zeit mit Mokuba verbringen, zumal er mich zur Zeit eh so selten zu Gesicht bekommt. Daneben habe ich schon meine DuelMonsters-Aktivität auf ein kaum erwähnenswertes Minimum reduziert, und hin und wieder muss ich meine Kurse in der Schule besuchen. Ich gehe relativ gerne zur Schule, da ich dort mit den vergleichsweise banalen Problemen gewöhnlicher 19-jähriger konfrontiert werde. Dadurch kann ich für wenige Momente den ganzen Stress mit der KC, die ganzen Strapazen mit den lästigen Medien, die Probleme eines ,alleinerziehenden Bruders' vergessen. Mir ist deutlich bewusst geworden, dass ich in den letzten Monaten besonders die Sensationsgier der Reporter als überaus lästig empfinde. Dabei bin ich nicht einmal ein Schauspieler oder Rockstar, sondern eigentlich ,nur' einer der sogenannten ,meist begehrtesten Junggesellen' und ,nebenbei' Präsident eines HighTech-Spielzeugkonzerns. Früher wurden mir gelegentlich sogar Affären nachgesagt, wenn sie mich nur mit weiblicher Begleitung gesichtet haben. Anfangs wollte ich natürlich gegen manch solcher Darstellungen - besonders wenn es sich um Falschmeldungen gehandelt hat - gerichtlich vorgehen, da ich nicht wollte, dass mein Privatleben in derartigen ,Starmagazinen' zu lesen ist. Aber mein Anwaltsstab machte mir keine großen Hoffnungen wirklich effizient etwas gegen solche und kommende Artikel ausrichten zu können. Anderenfalls würde es ja zum Teil einer Pressezensur gleichkommen. Machtlos - Leute, wie ich, die normalerweise über Einfluss verfügen, sind gegen die Medien machtlos. Genau deshalb verachte ich die habgierige Medienwelt, weil ich ihr mehr oder weniger ohnmächtig gegenüberstehe. Zwar lauern so manche Geschäftspartner auch nur auf einen Fehler meinerseits oder auf einen Skandal, sodass sie ihre Chance wittern an meinen Posten zu gelangen, aber mit solchen Personen habe ich gelernt umzugehen. Jene kann ich in der schonungslosen Businesswelt durch geeignete Mittel - wie gerechtfertigte Klagen oder auch kleinere Intrigen - in ihre Schranken weisen. Derartige Spiele beherrsche und kontrolliere ich nur zu gut. Aber am einfachsten ist es, wenn ich von Haus aus keinen Grund liefere an meiner Stellung zu rütteln. Anstatt mich solchen Gedanken zu widmen, sollte ich eher den Terminplan für heute Nachmittag im Kopf durchgehen. Hm, um 14 Uhr beginnt die wichtige Sitzung mit meiner stellvertretenden Vorsitzenden. Jene ist die kompetenteste Mitarbeiterin meines ,Imperiums', weshalb ich sie vor einiger Zeit zu meiner Stellvertreterin befördert habe. Wir stimmen heute die letzten Vorbereitungen für die nun kommende große Erweiterung ab. Aufgrund des enormen Aufschwungs in den letzten Quartalen hielt ich den richtigen Zeitpunkt gekommen um zu expandieren. Ich will nun auch den europäischen Markt erobern, und dafür habe ich bereits fähige Leute ausgewählt, die genau dies bewerkstelligen können. Nächste Woche schon soll dieser neue ,Schachzug' beginnen. Hernach muss ich mir noch etwas Mathe anschauen. Mein Lehrer hat mir ja vorgestern, als ich in der Schule war, den Lehrstoff für die nächste Woche gegeben. Das war kurz bevor ich auf mou hitori no Yugi gestoßen bin... Unser sogenanntes ,Spiel'... Dieses Mal hat er sogar mitgespielt und mich dadurch außerdem ziemlich überrascht. Mou hitori no Yugi ist wahrlich der einzige, den ich als würdigen Rivalen und mir ebenbürtig ansehe. Genau deshalb habe ich ihn immer wieder unermüdlich herausgefordert, denn wenn ich keinem interessantem Gegner entgegentrete, dann ist auch das Duell für mich vollkommen uninteressant. Ausnahmen bilden dabei die Duelle mit bonkotsu, denn die sind wenigstens amüsant. Aber es hat doch mehr an meinem Selbstbewusstsein gekratzt, dass ich mich mou hitori no Yugi wieder in DuelMonsters geschlagen geben musste. Daraufhin wollte ich ein Spiel beginnen, >>ein Spiel über Macht, aber vor allem ein Spiel über Dominanz...<< Während ich an einer roten Ampel anhalten muss, schalte ich in den Leergang - da dies für den Motor schonender ist - und rufe ich mir die vergangenen Ereignisse noch einmal ins Gedächtnis. Es fing alles nach dem Finale des Battle City Turniers an. Ich habe ihn in mein Zimmer gebeten, ihn zum ersten Mal mit dieser anderen Art von Spiel konfrontiert indem ich ihn an die Wand gedrängt habe und ihn kü- ... und ihm näher gekommen bin. Es war befreiend ihm meine Dominanz spüren zu lassen. Ich konnte buchstäblich seine Demütigung und somit meine Überlegenheit in seinen markanten Augen ablesen. Gut, danach liefen unsere Kontakte ziemlich anders und distanziert ab, aber das vorgestern... Ich kam gerade von meinem Lehrer, war auf dem Weg zu Englisch und dann sah ich ihn. Er fragte mich irgendetwas - ich glaube, dass er einen Raum gesucht hat - aber ich hatte etwas ganz anderes mit ihm vor... Ich betätige die Kupplung, woraufhin ich in den ersten Gang schalten kann, und beschleunige wieder sofort als die Ampel auf ,Grün' springt. Das ganze war zwar nicht so geplant, aber diese Situation war ja schon fast ein Wink des Schicksals. Schicksal? Ich glaube, ich habe mich wohl zulange mit Isis duelliert. Es hat abgefärbt... Hätte ich ihn überhaupt in diesen Schließfachraum gezogen, wenn ich nicht vor ein paar Tagen zufällig gesehen hätte, wie er in ,meinen' Jack Cola regelrecht hineingestarrt hat? Na ja, vorgestern hat er sich gar nicht mehr so gewehrt wie beim ersten Mal. Er hatte wohl eingesehen, dass er nichts gegen mich ausrichten kann. Aber es hat mich wirklich erstaunt, dass er den Kuss erwidert hat. Mehr sogar, er hat die Spielregeln für sich genutzt und hat mich mit seiner Aktivität ziemlich erstaunt. Deshalb konnte er auch so einfach aus meinen Fängen entwischen. Darauf war ich einfach nicht gefasst gewesen. Aber wie wäre es überhaupt weitergegangen? Die Situation an sich wahr schon ziemlich riskant, da wir jeden Moment erwischt werden konnten. Jedoch war das noch ein zusätzlicher aufregender Reiz. Ich will gar nicht daran denken, was geschehen wäre, wenn doch jemand gekommen wäre. Wie konnte ich nur so verdammt leichtsinnig sein? Wieso konnte ich nur nicht widerstehen meine Hand auf seine Brust zu legen? Durch sein dünnes Shirt konnte ich sogar sein kräftiges Herz schlagen fühlen. Hatte er Angst? War er so sehr aufgeregt? Verdammt, ich wollte mich doch nicht mehr damit beschäftigen, und nun lassen mich diese störenden Gedanken nicht mehr los. Wie konnte ich nur so unvorsichtig und unüberlegt handeln? Bin ich gerade wirklich dabei die Kontrolle über dieses ,Spiel' zu verlieren? Entgleiten mir immer mehr die Fäden aus der Hand? Zum wievielten Mal stelle ich mir diese relevanten Fragen? >>power is nothing without control<< Die Kontrolle verlieren... Das darf auf keinen Fall passieren. Und es wird auch nicht soweit kommen. Dafür werde ich sorgen. Ich habe nicht mein ganzes Leben lang so hart und unerbittlich gearbeitet, nur damit alles aus privaten Gründen gefährdet wird. Auf dem Gebiet der - alltäglichen - Macht- und Dominanzspiele bin ich schließlich ein Profi geworden, denn nicht umsonst bin ich der unumstrittene Präsident einer äußerst erfolgreichen Firma. Aber ich muss mir eingestehen, dass dieses besondere ,Spiel', welches ich mit mou hitori no Yugi veranstalte, langsam aus meinen Händen gleitet bzw. bereits geglitten ist. Ich muss unbedingt etwas unternehmen. Mittlerweile bin ich bei Mokubas Schule angekommen. Kaum hat er mich entdeckt, hat er sich von einem Freund verabschiedet und kommt wie üblich gut gelaunt auf mich zu. "Hi, Seto!", grinst er mich an. "Na, war heute etwas besonderes?", frage ich ihn, während wir uns auf den Heimweg begeben. "Ne, nur ein normaler, langweiliger Schultag." Nachdem wir die Allee verlassen haben, biege ich wie gewöhnlich rechts ab um einem drohenden Verkehrsstau zu entgehen. Um die Mittagzeit kann es in dieser Gegend häufig zu Staus kommen. "Hey, Seto, ist das da rechts drüben nicht Yugi?" Yugi?! Nein, es ist mou hitori no Yugi, der da aus der Apotheke kommt. >>Kontrolle... etwas unternehmen<< Ohne noch weiter nachzudenken erblicke ich eine nahgelegene Parklücke, blinke automatisch, parke sogleich ein. "Seto?" Mokuba scheint wegen meiner Handlung etwas irritiert zu sein. "Mokuba, bleib sitzen. Es dauert nicht lange", weise ich ihn an, während ich mich abschnalle, die Türe öffne und schließlich aussteige. "Aber Seto..." ----------------------------- Anmerkung: *täglich immer an 2 echt geilen BMWs vorbeifährt* Aber nie kann ich erkennen, welche Modelle des sind. ;_; *schon auf der BMW-HP danach gesucht hat* Ja, was für ein Zufall, dass Kaiba genau da entlang fährt... *sich das gleiche auch immer bei so manchen Fernsehserien denkt* Aber es geht nun mal ned anders. >.> Atis POV "Diese Tropfen sollten Sie 3 x täglich eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten einnehmen. Dann müssten die Beschwerden spätestens übermorgen abgeklungen sein. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, dann müssten Sie doch auf Antibiotikum zurückgreifen", erklärt mir der freundliche Apotheker. Aibou ist krank geworden. Nichts ernstes - nur eine Erkältung. Aber genau zur unpassendsten Zeit, weil er jetzt eigentlich für seine ganzen Prüfungen fit sein sollte. Er hat mir einmal erklärt, dass die Immunabwehr laut seinem Bio-Lehrer bei Stress geschwächt ist und man deshalb für Krankheiten anfälliger ist. Im Moment schläft er zumindest im Puzzle. Er muss trotz dieser relativ banalen Erkrankung ziemlich fertig sein, da er sonst nie unter dem Tag schlafen kann. Ich dagegen fühle mich nur etwas matt, zeige aber ansonsten keinerlei Symptome seiner Erkältung. Ich verlasse die Apotheke und bewege mich auf Aibous Fahrrad zu, während ich nach dem Schlüssel für das Fahrradschloss krame. //Was?! Das kann doch wohl nicht wahr sein!// Vollkommen ungläubig muss ich feststellen, dass doch tatsächlich jemand so dreist war den Vorderreifen sowohl abzumontieren als auch mitzunehmen! Ich wurde soeben bestohlen?! Die heutige Welt hat in der Tat keinerlei Respekt mehr vor einem ehemaligen Pharao! "Verdammt...", fluche ich leise. "Du hast wohl zu lange in der Apotheke getrödelt." Hm, diese leichte Provokation, diese Selbstsicherheit, die in dieser kräftigen Stimme mitschwingt, dieser für ihn so typische Tonfall - nur er kann es sein. "Se- Kaiba, was machst du denn hier?", erwidere ich, nachdem ich mich zu jenem umgedreht hatte. Uh, das war knapp, aber konnte mir denn nichts besseres einfallen? "Ich muss dir etwas dringendes sagen. Komm um 17 Uhr in mein Büro in der KC!" Ohne auch nur eine Antwort abzuwarten dreht er sich um und geht einfach so? Er steuert auf einen silbernen BMW zu, öffnet die Türe, steigt ein und fährt weg? Einfach so? Um 17 Uhr soll ich bei ihm sein? Soll ich wirklich hingehen? Er sieht es ja als ziemlich selbstverständlich an, dass ich genau das mache, was er will. Er braucht bloß auftauchen, mir den Termin sagen und danach sofort wieder verschwinden. Ach, darüber kann ich mir später noch den Kopf zerbrechen. Jetzt ist es erst einmal wichtiger wie ich mit einem nicht mehr vollständigem Fahrrad nachhause gelange. Kapitel 12: Nur ein Spiel? -------------------------- Titel: Complicated Staffel 2 - Teil 12: Nur ein Spiel? Atis POV "Hallo, ich möchte gerne mit Kaiba sprechen", melde ich mich bei Kaibas Sekretärin an. "Sie sind Yugi Muto, nicht wahr?" Na ja, man kann nicht leugnen, dass ich alias Yugi durch die Duelle einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt habe. Zur Bestätigung nicke ich nur. "Herr Kaiba hat mir schon Bescheid gegeben, dass Sie vorbeikommen würden." Wie oft habe ich diesen Dialog in den letzten Minuten schon geführt? Angefangen bei der Empfangsdame im Eingangsbereich bis zu seiner Sekretärin? Es ist aber auch vollkommen verständlich, dass nicht jeder in das Innere der KC gelangen darf. Ähm, er hat ihr schon Bescheid gegeben, dass ich vorbeikommen würde? Bin ich denn so berechenbar? Er war sich ja verdammt sicher, dass ich hier auftauchen würde. Kaibas Sekretärin betätigt einen Knopf auf ihrer Sprechanlage und kündigt mich mit folgenden Worten an: "Herr Kaiba, Herr Muto ist soeben eingetroffen." Es ist seltsam, dass Kaiba von den meisten mit ,Herr' angesprochen wird, aber noch ungewohnter ist es, dass man mich ebenso selbstverständlich mit ,Herr' vorstellt. Was wäre wenn sie mich mit ,Pharao' betiteln würden? Nein, in dieser Zeit klingt ,Pharao' in meinen Ohren noch merkwürdiger und unangebrachter. Zuerst wollte ich ja gar nicht hierher kommen, aber meine Neugierde hat wieder über meinem Stolz gesiegt. Was will Kaiba mir unbedingt mitteilen? Während ich Aibous Fahrrad mehr oder weniger nachhause getragen habe, stellte ich mir unentwegt diese Frage. Nebenbei bemerkt: Aibou hätte sich ein leichteres Fahrrad zulegen sollen. "Herr Muto, Sie können nun zu ihm. Durch diese Türe hindurch", weist mich die Sekretärin an und deutet auf die große Türe links von mir. Kurz zögere ich. Jetzt ist es also soweit. Es gibt kein zurück mehr. Ich kann nicht leugnen, dass ich durchaus angespannt und nervös bin. Was hat er denn nur mit mir zu bereden? Oder hat er gar nicht vor mit mir zu sprechen? Ist es eigentlich total leichtsinnig von mir alleine Kaiba in dessen Büro aufzusuchen? Aber wen hätte ich denn darum fragen können? Und wie hätte das dann auf Kaiba gewirkt?! Schwach. Ängstlich. Nein, es ist schon in Ordnung so. Ich gehe einfach in Kaibas Büro und werde dann schon sehen, was er will. Außerdem arbeitet seine Sekretärin ja nur wenige Meter entfernt. Zwar in einem anderen Zimmer, aber sie müsste mich hören können, falls... ich nicht will... falls es soweit kommen sollte, was ich aber nicht glaube. Warum bin ich nur so neugierig? Hätte ich mich ansonsten dazu verleiten lassen Kaiba aufzusuchen? Lege ich es sozusagen darauf an Kaiba unter seinen Bedingungen zu begegnen? Noch einmal kontrolliere ich, ob Aibou tief und fest schläft. Es ist mir angenehmer, wenn ich hinsichtlich dieser Angelegenheit mit Kaiba alleine bin. Vor einer Stunde ungefähr hat er sich zum Glück wieder zurückgezogen, nachdem er eine - von mir selbst gekochte - Nudelsuppe gegessen hatte. Hm, recht glücklich sah er dabei nicht aus. Was hat er denn auch erwartet? Das war mein erster Kochversuch! Ich esse zwar gerne, was man mir zum Glück nicht ansieht, aber gekocht habe ich noch nie. Aibous Mam und Opa haben ja gearbeitet - und wussten auch gar nicht, dass Aibou im Laufe des vormittags krank wurde - Aibou selbst konnte natürlich nicht kochen... wer blieb also übrig? Genau, ich musste dafür sorgen, dass Aibou seine obligatorische Muschelnudelsuppe bekommt. Immer wenn Aibou krank ist, kocht seine Mam diese für ihn - das war schon seit seiner Kindheit so. Aber diese Suppe isst er nur, wenn er gesundheitlich angeschlagen ist, denn ansonsten assoziiert er mit dieser Muschelnudelsuppe ,Krankheit'. Und wer will schon an Schmerzen erinnert werden, wenn man vollkommen gesund ist? Ich drücke die Türklinke nach unten, öffne die Türe und begebe mich in Kaibas Büro - das Zentrum der KC - die Höhle des Löwen. //Wow...// Kaiba hat anscheinend einen äußerst fähigen Innenarchitekten mit der Einrichtung der KC beauftragt. Schon auf dem Weg hierher habe ich dies feststellen können. Beeindruckend, imposant, aber zugleich stilvoll. Ich sollte mich jetzt aber nicht so sehr der Einrichtung widmen, sondern vielmehr Seto. Er steht erneut mit dem Rücken zu mir an der riesigen gläsernen Front und ,überwacht' das geschäftige Treiben der Menschen in den Straßen viele Meter unter uns. Wiederholt sich unser Gespräch, welches wir am letzten Abend seines Battle City Turniers mehr oder weniger führten? "Mou hitori no Yugi", beginnt er ohne sich umzudrehen. Kann ich es wagen mich neben Kaiba zu stellen, wenn er mich mit ,mou hitori no Yugi' anspricht? Schließlich nähere ich mich ihm bis ich rechts neben ihm stehe und sehe nun genauso auf die unter uns liegende Stadt. Eine wahrhaft atemberaubende Aussicht. Stille. Wir lassen einfach nur den Moment auf uns wirken und genießen diese seltsam anmutende Ruhe. Wie ich merke, verringert sich glücklicherweise meine innere Unruhe, da ich mich an diese Anspannung gewöhne. "Mou hitori no Yugi, ich komme gleich auf den Punkt, weswegen ich mit dir reden wollte. Ich werde die nächste Zeit nicht mehr in der Stadt sein, weshalb ich unser recht interessantes ,Spiel' beende." Kühle, nüchterne, sachliche Worte... Unweigerlich habe ich das Gefühl, dass alles auf mich einstürzt und mich zu ersticken droht. Mir kommt es so vor, dass ich den Boden unter meinen Füßen verliere und in die dunkle Tiefe gerissen werde. Ich habe zwar seine Worte gehört, aber die daraus abzuleitende Information... Zu keinem klaren Gedanken fähig, nehme ich nur das um uns herrschende Schweigen wahr, wobei ich instinktiv Halt suchend die kalte Fensterscheibe vor mir berühre. Warum reagiere ich nur so heftig auf diese Nachricht? Ich darf und will mir davon aber nichts anmerken lassen. "Die nächste Zeit... was heißt das? Wie lange? Und ab wann?", bringe ich schließlich doch hervor. Ich versuche so gelassen wie nur möglich zu klingen. "Ab nächsten Dienstag. Für mindestens ein halbes Jahr, wahrscheinlicher aber ein ganzes, eventuell sogar noch länger. Es kommt darauf an, wie sich alles weiterentwickelt." "Wie sich was entwickelt?", hake ich automatisch nach. Ist das jetzt noch von Belang? Ja, ich will wissen, warum er die Stadt verlässt. "Ich gehe nach Europa um dort einen weiteren Firmenstandpunkt der KC aufzubauen, zu etablieren und auszubauen." Kühle und Distanz liegen in seiner Antwort. Nein, er ist Profi genug um solche Töne mitschwingen zu lassen, wann immer er sie für nötig hält. Weiter unbewusst durch die Fensterfront schauend, lasse ich die eben erhaltenen Auskünfte auf mich wirken. Europa... "So etwas fällt dir doch wohl kaum erst heute ein. Solch einen Schritt hättest du sicherlich schon vor Wochen geplant. Warum sagst du mir das erst heute? Weshalb hast du mich vorgestern erneut in die Enge getrieben, wenn du es sowieso heute beendest?", konfrontiere ich ihn in einem relativ ruhigen Tonfall. Innerlich bin ich aber alles andere als gefasst. "Es war nicht so geplant." »Es war nicht so geplant« Meint er damit die Art und Weise der Expansion oder den Verlauf unseres ,Spiels'? Diese Frage lasse ich aber unausgesprochen. "Wie war es dann geplant?", stelle ich stattdessen. Er zieht es vor zu schweigen. "Kaum habe ich mich mit dem Gedanken an dieses sogenannte ,Spiel' angefreundet... Und jetzt willst du mir nicht einmal antworten, weshalb du von hier weggehst! Das kannst du mit mir nicht einfach so machen!" Wut keimt unweigerlich in mir auf. Ich bin auf ihn und auch auf mich wütend. "Ach, nein?! Ich kann - ich will - und ich werde es!", bekomme ich sofort von ihm in seiner typischen provozierenden Weise zu hören. Ja, das ist der Seto, mit dem ich mich jedes Mal so temperamentvoll messe. Meine rechte Hand balle ich schon zu einer zittrigen Faust. Nein, ich will mich jetzt nicht mit ihm streiten, nicht jetzt, nicht in dieser Situation. Er scheint wohl genauso zu denken, woraufhin wieder Stille herrscht. Von hier oben aus, hat man das Gefühl die vollständige Kontrolle innezuhalten, alle Geschicke leiten zu können - aber das ist nur eine Illusion. Weiterhin stütze ich mich an der gläsernen Front ab. Ich muss unbedingt ruhiger und neutraler werden - nicht so emotional. Indem ich mich erneut auf das faszinierende Panorama konzentriere, werde ich tatsächlicher wieder etwas gelassener. Kann man uns von unten eigentlich sehen? Noch einmal prüfe ich ob Aibou inzwischen etwas mitbekommen hat. Nein, alles unverändert. Er scheint wohl doch ziemlich geschwächt zu sein. In vergangenen Zeiten hatte ich Millionen von Menschen unter meiner Autorität. Warum bin ich bei diesem einen so machtlos und unfähig? "Was ist mit deinem Abitur?", frage ich, nachdem ich die Stille doch als erdrückend empfand. "Fernabitur", ist seine wortkarge Antwort. Einige Zeit vergeht bis ich wieder mit unserem Gespräch fortfahre und erneut auf das Wesentliche zurückkomme. "Wenn es nicht so beabsichtigt war... wie war es dann vorhergesehen?" Erst ignoriert er mich wochenlang, dann ,überfällt' er mich in der Schule, und nun geht er für längere Zeit ins Ausland? "Ich hatte es anders geplant," vernehme ich seine erneut unnahbare Stimme. Sie wirkt so teilnahmslos auf mich. Dumme Fragen stellen kann jeder. Aber auf ernst gemeinte Fragen dumme Antworten geben, dazu gehört schon gewisses Können und dieses Können besitzt Kaiba eindeutig. Diese bissige Bemerkung verkneife ich mir. "Hast du schon vorher beschlossen wegzugehen?", hake ich nochmals energisch nach. "Wie stellst du dir das vor?!" Natürlich hat Seto schon längst verstanden worauf ich hinaus will. "Früher oder später hätte man unser sogenanntes ,Spiel' aufgedeckt. Irgendein Paparazzo, Journalist, Mitschüler - wer auch immer... irgendwer hätte uns entdeckt und uns eiskalt an die Medien verkauft. >Seto Kaiba in flagranti mit Yugi Muto ertappt< Würde dir diese Schlagzeile - womöglich auch noch mit Bildern - gefallen?! Würden dir die daraus resultierenden Konsequenzen gefallen?!" Es ist klar, dass das eine rhetorische Frage ist, die keiner Beantwortung bedarf. Schlagen wieder die alles erstickenden Konventionen der Gesellschaft unbarmherzig zu? Erneut stehen wir schweigend nebeneinander und beobachten das muntere Treiben der Menschen. Viele sind wahrscheinlich gerade auf dem Heimweg oder beim Einkaufen. Warum muss es nur so kompliziert sein? Inzwischen habe ich meine Arme eng um meinen Körper geschlungen. Mir ist kalt - zu kalt. Die ganze Situation erscheint mir wiedereinmal so irreal... "Gewöhn dich daran, dass man nicht alles bekommt, was man will", sagt er mit seiner gewohnt emotionslosen Art. »Man...« Auch er bekommt nicht immer das, was er will... Bisher haben wir uns heute kein einziges Mal in die Augen geblickt. Weil wir beide es nicht wagen wollen? Ich muss hier raus - nur noch raus! Raus aus diesem Zimmer. Raus aus diesem Gebäude. Weg - einfach nur weg von hier - weg von ihm. Ich drehe mich ohne jeglichen Kommentar von der gläsernen Fensterfront weg, stürme schon fast aus seinem Büro. Es ist mir egal, dass sich Kaibas Sekretärin wundert, weshalb ich so aus dem Büro haste. Es ist mir egal, dass sich alle anderen Leute nach mir umdrehen. Ich will nur so schnell wie möglich weg von hier. Draußen laufe ich weiter. Irgendwohin. Mir egal wohin. Lasse mich nur von meinen schnellen Beinen leiten. Ich beginne zu sprinten. Muss meine enorme Wut - und vielleicht auch Enttäuschung - irgendwie entweichen lassen. Keuchend stütze ich mich entkräftet mit einem Arm am nächstbesten Baum im Park ab, wobei mir vereinzelt blonde Strähnen in mein Gesicht fallen, welches vor Anstrengung etwas gerötet ist. Um besser Luft zu bekommen, ziehe ich es vor durch den Mund zu atmen. Nach einigen Sekunden verändere ich meine Position indem ich mich umdrehe und mich vollkommen erschöpft ein wenig nach hinten fallen lasse, sodass nun mein Rücken die raue, harte Rinde berührt. Damit ich wieder effizienter um Luft ringen kann lehne ich ebenso meinen Kopf nach hinten an die äußerste Schicht des Baumes. Unweigerlich wird meine Sicht auf den bewölkten Himmel durch einige Äste verdeckt. Im Moment denke ich an nichts - rein gar nichts. Dafür bin ich jetzt zu sehr damit beschäftigt mich auf den Beinen zu halten. Ich hätte nicht so lang, so weit, so schnell laufen sollen. Tja, hinterher ist mal immer klüger. Ich fühle meine Kraftlosigkeit - meine Machtlosigkeit - meine Hilflosigkeit. Nur mein Brustkorb, der sich immerzu unermüdlich hebt und senkt, und meine nach Sauerstoff ringende Lunge bewegen sich noch voller Energie. Das einzige, was ich augenblicklich vernehmen kann, sind meine eigenen impulsiven Atemgeräusche. /Mou hitori no boku? Was...?/ Ich neige langsam meinen Kopf zu Seite und sehe immer noch heftig schnaufend in seine wahrhaft bezaubernden Augen. So wunderschön, so faszinierend, so klar, so rein, so unschuldig... So verlockend... -------------------- Anmerkung: Unerwarteter Schluss, nicht wahr? *selbst schon mal diese Gedanken in anderer Situation hatte* Auch wenn's eher unlogisch is, aber es is so. Aber schreibt bitte nicht nur, dass Ati nix mit Yugi anfangen soll! *das einfach nur kurzzeitige Gedanken sind, die in seinem jetzigen Zustand in den Sinn kommen* @ Atis heftige Reaktion Erst hat er sich solche Gedanken darüber gemacht, was es ist, wie es weitergehen könnte, was Yugi dazu meint, und dann hat er sich umsonst an diese Vorstellung gewöhnt, wobei er das zuerst auch nicht selber wahrhaben will. *nämlich anderes vorschiebt* Näheres am Ende der FF. @»Es war nicht so geplant« @ KC: Seto wollte ja sein Abi eigentlich nicht als Fernabi schreiben, deshalb hätte er seine kompetente Stellvertreterin nach Europa geschickt. @ ,Spiel' Es war nicht geplant, dass sich jenes auf diese Weise auf diese Ebene weiterentwickelt. Staffel 2 Ende! Ich weiß, ich bin fies. Kapitel 13: Staffel 3: Endgame...? / It's been a long time ---------------------------------------------------------- Titel: Complicated Staffel 3 - Teil 13 -> das letzte Kapitel! Erklärung: /..../ Yugi redet mit mou hitori no boku (=Ati=Yami) //....// Ati redet mit Yugi Zeit: Etwas mehr als 1 Jahr nach Staffel 2 Staffel 3 - Teil 13: Endgame...? / It's been a long time Yugis Point Of View /Ich schlaf gleich ein.../ //Wach bleiben, Aibou, gleich hast du für heute deine Vorlesungen geschafft.// Wie jeden Mittwoch befinden wir uns um diese Uhrzeit im Hörsaal H16 in der Uni. /Es ist sooooooooooooo langweilig/, lege ich meinen Kopf auf die Ablage vor mir. Mou hitori no boku leistet mir wie so oft Gesellschaft und sitzt neben mir. Aber nicht auf dem eigentlich zum Sitzen vorgesehenen Platz, sondern auf der für die Schreibutensilien konzipierte Ablage. Neben mir hat sich wie gewöhnlich einer meiner neuen Freunde niedergelassen. Jener kann mou hitori no boku natürlich nicht wahrnehmen, woraufhin er ,durch' mou hitori no boku hindurchsieht. /Ich bekomme gar nicht mit, was der Prof da vorne überhaupt von sich gibt.../, murmle ich zu mou hitori no boku. //Nichts interessantes, Aibou.// Wenige Minuten später werde ich schließlich durch das vorzeitige Ende dieser Vorlesung in Journalismusforschung erlöst. Unser Professor muss noch zu einem wichtigen Vortrag, weshalb er alle Anwesenden 10 Minuten früher entlässt. Meine Mitkommilitonen packen ihre Sachen wieder zusammen und begeben sich jetzt in Scharen zum Ausgang. "Ging es dir auch so, dass die Vorlesung nie enden wollte?", unterhalte ich mich mit meinem Freund rechterhand, von dessen Tisch mou hitori no boku nun auch aufgestanden ist. "Nicht nur heute...", erwidert er, "Aber du brauchst dich jetzt nicht beschweren. Hast ja für heute nichts mehr." "Gut, nicht wahr? Na ja, bald hast du's auch geschafft. Also, bis nachher!", verabschiede ich mich noch von ihm. Seit dem Studienbeginn habe ich so manch neue, überaus nette Leute kennen gelernt. Und mit zwei von denen habe ich auch eine WG gegründet. Unser anderer Mitbewohner langweilt sich wahrscheinlich gerade noch in einer anderen Vorlesung. Meine alte Clique kann ich leider nicht mehr so oft sehen, da wir alle unseren eigenen Weg gehen mussten. Hin und wieder ein Anruf, aber hauptsächlich schreiben wir uns Mails. Die gemeinsame Zeit, die wir miteinander verbrachten - insbesondere nach dem ganzen Abistress - war wirklich eine der schönsten meines Lebens. Vielleicht haben wir unsere Gesellschaft bewusster genossen, da sich jeder von uns im Klaren war, dass wir uns nach diesem Lebensabschnitt trennen würden. Anfangs konnte ich mich hier in diese neue Umgebung nur schwer integrieren, weil ich noch so sehr an dieser Vergangenheit mit Jou und den anderen hing. Außerdem hatte ich auch etwas ,Angst' vor der Zukunft, da ich nicht abschätzen konnte, ob ich mit den ganzen Veränderungen zurecht kommen würde. All dies hat sich zum Glück schon relativ bald gegeben, was ich vor allem der Unterstützung von mou hitori no boku zu verdanken habe. Inzwischen bin ich im zweiten Semester im Studiengang "Medien und Kommunikation". Zunächst war ich mir noch unsicher, ob es das ist, was ich später machen will, aber mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass das genau das Richtige für mich ist. Schon während des obligatorischen Berufspraktikums hatte ich dieses erfüllende Gefühl. Den Kern meines Studiums bilden die Kommunikationswissenschaft, Medienpädagogik und Medieninformatik. Darüber hinaus wird mein Studium durch Fächer wie Medienökonomie, Medienpsychologie und Medienrecht ergänzt. Auch wenn die Vorlesungen - so wie heute - endlos lang erscheinen, ist es im Großen und Ganzen dennoch äußerst interessant ,Medien und Kommunikation' zu studieren. Wenn alles so verläuft wie ich es mir wünsche, dann wird mir in vier Semestern der Titel ,Bachelor of Arts' verliehen. Nach dem erfolgreichen Absolvieren des Masterstudienganges kann ich mich des Titels ,Master of Arts' rühmen. Hernach könnte ich unter anderem als Journalist tätig sein, mich um die Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit in Wirtschaftsunternehmen kümmern oder in die Werbebranche gehen. Mir stehen zum Glück viele interessante Möglichkeiten offen. Inzwischen gehen mou hitori no boku und ich einen der vielen Korridore der großen Uni entlang. Als ich beginnen musste mir Gedanken über die berufliche Zukunft zu machen, hat er gedacht, dass es vollkommen irrelevant ist, was er von möglichen Studiengängen hält, da es mein Leben ist. Aber ich wollte, dass es auch ihm gefällt. Schließlich sind wir ja bis jetzt noch untrennbar vereint, was sich auch in absehbarer Zeit wohl nicht ändern wird. Als ich ihn damals keuchend und vollkommen aufgelöst an diesem Baum im Park lehnend vorfand, verstand ich zuerst die Welt nicht mehr. Was macht er dort überhaupt? Wieso ist er so aufgewühlt? Warum ist er so kraftlos? An was denkt er gerade? Was hat denn sein Blick zu bedeuten? Sein Gesichtsausdruck - insbesondere seine ausdrucksstarken Augen - gaben mir keine Antworten auf meine Fragen. Eher im Gegenteil: Sie warfen noch weitere unerklärliche Rätsel auf. Ich beschloss mit ihm zu tauschen, da ich merkte wie schwach er auf den Beinen stand. Zwar war ich aufgrund meiner Erkältung ziemlich erschöpft, aber mou hitori no boku wären schon fast die Füße weggeknickt. Er war bei Kaiba gewesen? Kaiba geht nach Europa? Er beendet dieses ,Spiel' - oder was es auch immer war? Die erste Zeit danach, zog sich mou hitori no boku etwas in das Innere des Puzzles zurück. »Ich will dich nicht mit meinen zerstreuten Gedanken stören, Aibou. Du solltest dich jetzt auf dein Abi konzentrieren.« Er wuschelte mir durch die Haare - so gut es eben ging - und ich gab ihm das, was er eigentlich wollte: keine unnötigen, unangenehmen Fragen über die ,Sache'. Von sich aus erzählte mou hitori no boku nur das Nötigste von dieser erneuten Begegnung mit Kaiba. Es hat nichts mit mangelndem Vertrauen zu mir zu tun, sondern... er wollte einfach nicht näher ins Detail gehen. Aufgrund unserer besonderen Beziehung zueinander konnte ich allerdings teilweise so manch eine Empfindung spüren. Mou hitori no boku hatte möglicherweise angefangen sich an den Gedanken an dieses ,Spiel' zu gewöhnen, hatte aber vermutlich verloren. Hatten denn wiedereinmal die alles erdrückenden Konventionen der Gesellschaft die Oberhand gewonnen? Er war wütend - sowohl auf sich als auch auf Kaiba. Er war enttäuscht - sowohl von sich als auch von Kaiba. Er empfand so, da Kaiba überhaupt begonnen hatte die Konventionen der Gesellschaft zu übertreten, da er selbst angefangen hatte sich an dieses ,Spiel' zu gewöhnen, da Kaiba letztendlich doch nicht gewagt hatte sich gegen die Konventionen der Gesellschaft aufzulehnen. Aber war sich mou hitori no boku überhaupt sicher, ob er es selbst gewollt hätte? Nein, nicht wirklich... es kam alles so unerwartet... Vielleicht war es einfach noch nicht die Zeit dazu? Möglicherweise waren sie beide noch nicht bereit dazu? Einerseits ist es mir natürlich lieber so, aber andererseits... //Na, Aibou, worüber grübelst du gerade nach?// /Ach, ich habe nur überlegt, was wir uns heute zu Mittag kochen sollen./ Ich muss einfach das Gespräch auf das Thema ,Essen' lenken und schon hat er alles andere vergessen. Nachdem ich mein Abi äußerst erfolgreich mit einem Einserschnitt absolviert habe, konnte ich mich auf meinen Autoführerschein konzentrieren. Als ich endlich den ,Lappen' froh und glücklich in meinen Händen halten konnte, beschloss ich mou hitori no boku das Fahren beizubringen. Zu Beginn hatte er verständlicherweise kleinere Schwierigkeiten - wie z. B. anzuerkennen, dass man nicht automatisch Vorfahrt hat, nur weil man in längst vergangenen Zeiten Pharao war -, aber inzwischen liebt er es genauso wie ich zu fahren. Sich ein Auto zu kaufen war außerdem kein Problem, da wir den dafür fälligen Betrag mühelos von unseren Preisgeldern bezahlen konnten. Nicht unerheblich war natürlich die Summe, die wir in Kaibas Battle City Turnier gewonnen hatten. Womit wir wieder beim Thema wären... Es ist nicht verwunderlich, dass sich Kaiba seitdem nicht mehr gemeldet hat. Wir wissen, dass Mokuba noch das laufende Schuljahr beendet hatte bevor er Kaiba 11.000 km nach Europa gefolgt war. Manchmal, ganz selten haben wir etwas über die Zeitung oder Fernsehen erfahren. Der Firmenstandpunkt in Europa gewinnt anscheinend zunehmend an Relevanz. Etwas anderes habe ich aber auch nicht von Kaiba erwartet, denn auf diesem Gebiet handelt er wie ein vollkommener Profi. Was aber Kaibas Privatleben angeht... wir haben nichts darüber gesehen oder gelesen. Jedoch haben wir auch nicht direkt danach recherchiert. Mou hitori no boku war dies auch angenehmer gewesen. Vielleicht nach dem Motto: >Aus den Augen, aus dem SinnNachdem es einige Zeit unklar war, wer sich als Gastdozent für den Studiengang ,Managment and Economics' zur Verfügung stellen kann, können wir nun bekannt geben, dass wir schließlich doch den Präsidenten des HighTech-Spielzeugkonzerns KaibaCorporation Seto Kaiba hierfür gewinnen konnten...... Dieser Vortrag findet wie vorgesehen im Hörsaal H4 am nächsten Mittwoch von 8:00-11:15 Uhr statt. Es werden hierzu nur die Studenten des Studienganges ,Managment and Economics' gebeten...was wäre wenn< fragen und einzelne Szenarien durchspielen. Was wäre passiert, wenn ich dieses und jenes gesagt bzw. getan hätte. Wie hätte er darauf reagiert? Ich würde es verfluchen nicht hingegangen zu sein und somit mich selbst verfluchen, weil ich so feige gewesen wäre... /Es wäre eine gute Gelegenheit für euch miteinander zu reden./ Einfach nur reden. Das kann doch nicht so schwer sein... //Wenn er das gewollt hätte, hätte er sich doch gemeldet.// /Du kennst doch Kaiba: Er spekuliert sicher darauf, dass du es auch so in Erfahrung gebracht hast. Wäre es denn Kaibas Stil dir eine SMS zu schreiben a la: >Halte am Mittwoch einen Vortrag an der Uni. Muss hernach mit dir reden wegklicken ^^ @ worauf FF basiert Die FF basiert genau auf folgenden Szenen, die mir vor ein paar Wochen in den Sinn kamen, was aber keinesfalls heißt, dass die restlichen Szenen, Sätze, Wörter nur ,Platzhalter' und ,Füllmaterialien' sind (des hat schon so seinen Grund, auch wenn es manchmal nur ein einzelnes Wort ist ^^): - Spiel über Macht und Dominanz (-> für mich logische Begründung für Kuss, da durch Kuss körperliche Dominanz demonstriert werden kann) - Aufeinandertreffen in der Schule (-> Handlungen durch ,Spiel' innerlich gerechtfertigt; stetiger Kontrollverlust = Erkenntnis, dass es evtl. doch mehr als ein ,Spiel' sein könnte -> Abstand und somit Beenden des ,Spiels') - und schlussendlich »"Lange nicht mehr gesehen, mou hitori no Yugi." Meine Antwort? Ein vielversprechendes Lächeln.« (-> zeitliche Distanz -> Reife -> Mut, sich gegen Konventionen der Gesellschaft aufzulehnen) Natürlich habe ich auch in dieser FF viele verschiedene Eigenschaften, Angewohnheiten und Erfahrungen meinerseits sowie aus meinem Umfeld mit einfließen lassen. Aber was nun tatsächlich der Realität entspringt und was ich mir sozusagen selber logisch zusammengereimt habe... tja... *grins* (Beispiel: Kapitel 1: Ati is gegen die Straßenlaterne gerannt. Man glaubt es kaum, aber das is vor Jahren wirklich mal einer Freundin von mir passiert. *looool*) @ ,Konventionen der Gesellschaft' Also, in der Realität ist es nach wie vor leider noch so, dass Homosexuelle immer noch nicht so ganz von der Gesellschaft akzeptiert werden. Zumindest ist das hier so... mag sein, dass es in einer Großstadt oder in anderen Gebieten anders ist... Oder auch die Sache mit Jou und Mai: Wenn eine Frau einen Jüngeren hat, dann werden die beiden auch ziemlich schief von der Seite angeguggt. Also bestimmt die Gesellschaft so manche Beziehungen bzw. Nicht-Beziehungen. Und ich denke, dass *wieder auf Seto und Ati kommt* die beiden sich ,damals' (= 2te Staffel) gewehrt haben sich einzugestehen, dass es evtl. nicht nur ein ,Spiel' ist. Aber meiner Meinung nach hat sich Ati unterbewusst mit dieser Frage sehr wohl beschäftigt (durch das Gespräch mit Yugi), wollte es aber anfangs nicht wahrhaben (siehe Ende Kap. 10 »//Ich wünsche mir wirklich, dass es nur das ist.//«) Nichtsdestotrotz hat er sich unbewusst an diesen Gedanken gewöhnt, aber dadurch, dass alles durch Seto so abrupt beendet wurde, wurde Ati sich seiner Emotionen bewusst und konnte sie nicht mehr so konsequent unterdrücken. Es war trotzdem schon zu spät noch etwas zu ändern. Ati war wütend auf ihn und auch auf sich, da er sich tatsächlich solche Gedanken über die Situation gemacht hat, letztlich doch alles vergebens war. Beide haben sich schließlich gewehrt - der eine mehr, der andere weniger - , sich praktisch zu outen - was besonders bei Setos und Atis Bekanntheitsgrads anfangs für ziemlich für Klatsch gesorgt hätte. Da kann man natürlich sagen: Was würde es die beiden interessieren, was andere denken? Da ja die beiden diese Entwicklung des ,Spiels' mehr oder weniger verdrängt haben, haben sie es gar nicht soweit kommen lassen, dass ihnen das wirklich egal wäre, was in allen Medien stehen würde, was das Umfeld denken würde und schließlich sind beide auch erst rund um die 18/19. Zum Schluss sind beide reifer geworden (1 Jahr ist schon eine lange Zeit), können die Situation, die Gesellschaft und sich selber besser einschätzen, hatten viel Zeit um sich klar zu werden und glauben evtl. mit dem Aufbrechen der Konventionen der Gesellschaft umgehen zu können. Ja, gut, Ati hat zwar nicht damit rechnen können, dass er heute Seto wiedertrifft, aber irgendwann wären die sich mal wieder überm Weg gelaufen. Wer weiß? Der Schluss ist in dem Sinn eigentlich offen und evtl. sind sie immer noch nicht bereit dazu? ^.~ Natürlich ist so manches nicht deutlich ausgesprochen worden, da das eben die jeweiligen POVs sind und somit einiges verdrängt werden kann. @ Atis Reaktion zum Schluss, warum er Seto nicht gar so neutral oder gar wütend entgegengeht: Also, man stelle sich vor: Der Typ, mit dem man so vieles erlebt hat, so vieles durchgestanden hat, so vieles verbindet... dieser steht nach über einem Jahr wieder vor einem. Ich wäre an dieser Stelle u. a. einfach nur froh, dass ich ihn mal wieder sehe. Und u. a. dieses Gefühl überwiegt nun die Emotionen, welche durch die vorherige Begegnung (in Setos Büro) entstanden sind. Und türlich steht ja Seto - der Seto schlechthin - wenige Meter vor Ati. ^^ @ Yugi: Auch wenn es ihm nicht so recht passt, dass Ati mit Kaiba vielleicht dieses ,Spiel' oder was auch immer fortsetzt, so vertritt Yugi dennoch die Meinung, dass Ati eben nicht nur ein ,Geist' ist, sondern ein realer Mensch, der sich seine Bekanntschaften unabhängig von Yugi aussuchen kann. Ati soll schließlich auch glücklich werden. Aber insofern wäre es natürlich für Yugi praktisch, da Seto ja häufig nicht lange Zeit hat, weshalb Yugi nicht allzu oft ins Puzzle ,verbannt' wird. XD Natürlich würde es erst recht kompliziert werden, wenn Yugi auch mal wieder jemanden kennen lernt, da ja ,Yugi' offiziell mit Seto liiert wäre. Aber daran denkt er jetzt noch nicht. @ Liebe: Nein, ich weigere mich zu schreiben, dass die sich hier wirklich lieben. *solche Gedanken (ich schreib ja immer POVs) hier nicht zu denen passen* *das auch nicht zwischen den Zeilen gedacht wird oder wie anderes verdrängt wird* @ Küsse Der 1te Kuss war wirklich nur Mittel zum Zweck. Außerdem waren die beiden auch etwas angetrunken. Jaja, der Alkohol war mal wieder Schuld. 2ter Kuss (soweit sie nicht schon geklärt wurden): Setos Grund: vordergründig: das Spiel; aber natürlich kam es durch den Kontrollverlust (= da es doch nicht nur ein ,Spiel' ist) zum Kuss. Atis Gründe: vordergründig: auch wieder das Spiel; aber er wird ja auch noch ,aktiver', da Setos Berührungen mehr als nur angenehm sind XD, da die ganze Situation auch noch ihren besonderen Reiz beisteuert, weshalb eine ,innere Handlungsbereitschaft' zugrunde liegt. Natürlich ist er ,froh und glücklich', dass Seto ihm wieder deutlich mehr Aufmerksamkeit schenkt (in welcher Form auch immer XD'). Zwar wäre ihm ein üblicher Kontakt damals lieber gewesen, aber hey, es is nun mal so gekommen. Daraufhin haben sich Ati, Seto (und Yugi) ihre Gedanken um das ,Spiel' und um das Verhältnis der beiden gemacht. Sprich: Ati wollte es zwar nicht, aber er wäre von einer weiteren Entwicklung nicht abgeneigt gewesen, was sich in seiner enttäuschten und wütenden Reaktion auf Setos Weggang zeigt. @ warum Ati Seto nicht verachtet oder dergleichen Ich habe leider schon in so manch eine FF reingeschnuppert, in der Seto Ati vergewaltigt. *eigentlich keine Rapes liest, die aber in Fav.Listen entdeckt hatte und mal angelesen hat* Was ich wirklich nicht verstehen kann ist, wie die Autoren die Story weiterschreiben. Seto entschuldigt sich dermaßen plump und nichtssagend a la: "Tschuldigung, wollt ich ned." Und Ati: "Och, macht doch nix. Ich hatte zwar tagelang Schmerzen, aber wenn du dich so entschuldigst, is das schon okay." *bei so was die Krise bekommt* Und dann verliebt sich Ati natürlich in Seto. >___________________________< *fassungslos am Laptop hing* Denken sich die Autoren denn nicht in die Charas hinein?! *demjenigen NIEMALS verzeihen könnte, geschweige sich in den verlieben könnte* Jetzt mögen manche vielleicht sagen: "Bei dir is das doch genauso! Seto vergewaltigt zwar nicht Ati, aber er zwingt ihn zu einem Kuss." 1. Für mich besteht ein riesengroßer Unterschied, ob man jemanden vergewaltigt oder nur ganz kurz küsst. 2. Fügt Seto Ati keinen körperlichen Schmerzen zu. (Seelische Schmerzen auch nicht.) 3. Zwar denkt Ati: >Ich kann mich nicht wehren - bin Kaiba ausgeliefert - kann nichts dagegen tun. Es ist... irgendwie entwürdigend und demütigend. (...) wie ich mich gerade fühle: unterlegen und schwach.< Aber das bezieht sich darauf, dass er sich nicht gegen Seto wehren kann und deshalb empfindet er temporär so. >Objektiv betrachtet küsst er eigentlich ganz gut. Besser gesagt: sinnlich!< Am Morgen ,danach' sagt Ati ja selber zu Yugi: >Ich war anfangs nur etwas geschockt und überrumpelt. Also, bitte, Aibou, mach daraus keine große ,Sache'. Es war ja nur ein kleiner, harmloser Kuss.//< 4. Ati verliebt sich nicht daraufhin in Seto! Die Gründe, warum Ati beim 2ten Kuss aktiver wird, wurden oben ja schon geklärt. @ Flirtszenen zwischen Ati und Yugi *es nicht lassen konnte ein klein wenig AtixYugi reinzubringen* XDXDXDXD Is aber seitens Ati nicht ernst gemeint noch von Yugi gewollt. Evtl. hat Ati erprobt wie er auf Männer wirkt? ^.~ *selber zum Spaß manchmal Freundinnen ohne einen ,Hintergedanken' anflirtet* Aber dat Ati hat ja eh unergründbare Gedankengänge. XD''''' Weitere mögliche Gründe wurden schon am Schluss des 12ten Kapitels geschrieben. @ Atis ,Bekanntschaft' in der Disco (Rückblick in Staffel 1) Das war wichtig, damit man weiß, dass Ati Yugi ,wegsperren' kann und damit man weiß, dass Ati auch schon mal Frauen zugeneigt war. @ Anmerkungen: Sonst noch Fragen? Und ich betone es noch einmal: Es wird kein weiteres Kapitel geben, da die FF von Anfang an genau mit diesen Worten enden sollte. @ Statistik: 64 Seiten in Word, Verdana, 10 pt ~ 26.000 Wörter @ Seiten Man glaubt es kaum, aber gegen Ende wurden meine Kapitel doch noch länger XD Also, die Grundidee *sich mal gefragt hat wie das mit Seto und Ati laufen könnt* hatte ich ja schon wenige Wochen zuvor. Die musste erst einmal etwas ,reifen', und erst als KaSu mir zu meiner 1ten FF den Kommi geschrieben hat, dass ich noch weitere FFs schreiben soll, konnte ich meine Gedanken, Bilder und Vorstellungen in Worte fassen. War also der Anstoß für diese FF. ^^ (Schreib-)Beginn: so rund um den 21.1.05 Ende: 20.2.05 (kleinere Änderungen bis zum Hochladen) Danke schön an alle Kommischreiber & Leser ^_____________^ Es hat wirklich meistens großen Spaß gemacht diese FF für euch (und türlich auch für mich) zu durchdenken und zu schreiben. *stets bemüht war es realistisch, nachvollziehbar und logisch zu gestalten* *wie nach der 1ten FF das Gefühl hat über nichts mehr schreiben zu müssen, ,leer' zu sein* *gesagt hat, was sagen wollte* *glücklich is, da FF nun beendet is, da FF so gut angekommen is* *sich dann nun in den Abi-Stress verabschieden muss* Hito EDIT: In den letzten Folgen nennt Seto Ati wirklich mal 'mou hitori no Yugi' bzw. 'Atemu' ^_^V Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)