Frostwind - Alte Version von Liniya (Dies ist die alte Version der Geschichte, die ich aus Nostalgie hier on lasse - sowie für alle Neugierigen, denen die überarbeitete Fassung vielleicht nicht schnell genug vorangeht XD) ================================================================================ Kapitel 6: Die Versammlung -------------------------- Hi, was lange währt wird endlich gut ^-^ Nach einer doch etwas längeren Pause geht es jetzt endlich mit "Frostwind" weiter ^-^ Vielen Dank für eure aufbauenden Kommis und eure Kritik, hab versucht, sie zu beachten. Hoffe, dass euch auch dieses Kapitel gefällt =^.^= @ white_stark: Ja, ja... Glück braucht der Mensch ^.^ Die Rolle der Monster? Nun, lass dich einfach mal überraschen. auf einen "Bösen" musst du wohl leider noch n bisschen warten... *sorry* Aber er kommt schon noch !!! Hab versucht, das "stand" und "befand" diesmal so gut es ging zu vermeiden... ^.^° @ kyudoka: Hui, bei soviel Lob werd ich ja ganz rot... Nun, denn das Warten hat ein Ende ^-^Hier kommt das neue Kapitel ^-^ Und bis zum nächsten wird es diesmal wohl auch nicht solange dauern =^.^= @ Onichanjo: *hihihi* *freu* Du hast wirklich nix zum bemeckern gefunden ?! *erstaunt ist* Dann muss es ja wirklich gut gewesen sein XD Was Dearin anbelangt, so wirst du in diesem Kapitel so einiges über ihn erfahren... ^-^ @ microchip: Ja, ja... Aber mal ehrlich: Es wär doch auch irgendwie doof gewesen, wenn sie erst noch stundenlang apatisch rumgesessen wär - obwohl genau genommen gar nix passiert ist... Ich denke, sie hat das Ganze halt erst später realisiert... und da hat sie mit Dearin geredet... vermutlich wird sie es verdrängen... *bessere Erklärung gibt's net...* Und keine Sorge ^-^ Wird AdD schon net vergessen ^-^ @ Indy-chan: Uups... Naja... werd versuchen, die "Schusselfehler" in Grenzen zu hslten... ^.^° Danke übrigens für dein Lob ^.^ Freut mich, dass meine Story so gut ankommt ^-^ @ Escalina: Danke !!! Der Junge heißt Dearin - und ich mag ihn auch (was man wohl auch merkt... ^.^) Naja... Sie fand es halt so erschreckend, weil dieses Monster eine Rüstung trägt. So etwas erwartet man ja nicht unbedingt... Erst dieses Monster und dann trägt es auch noch nen Brustharnisch, muss also ne gewisse Intelligenz haben... Und das ist dann doch wirklich erschreckend, oder ?! Denn dann kann man sich nicht mehr mit dem "wilden Tier aus dem Wald" herausreden... Nun, in diesem Sinne dann Viel Spaß beim Lesen !!! ^-^ Liniya 6 - Die Versammlung Ariza starrte ungläubig auf das riesige, schwarze, schuppige Ungetüm. Sie hätte nie gedacht, dass diese Geschöpfe tatsächlich existierten. Die großen, dunklen, lederartigen Schwingen des Drachen waren eng an seinem Rücken angelegt. Die Schuppen glänzten in einem unwirklichen Licht, dass von den Wänden zu strahlen schien. Seine großen goldenen Augen sahen auf sie herab. Sie strahlten eine unglaubliche Macht aus. Doch Ariza empfand diese Macht seltsamerweise keineswegs bedrohlich. Im Gegenteil, sie fühlte sich in der Gegenwart dieses uralten, weisen Wesens regelrecht geborgen. Und dann begann der Drache zu singen. Obwohl, in Wahrheit war es kein richtiger Gesang. Das Wesen bewegte sich dabei keinen Millimeter. Auch waren keine Worte auszumachen. Es war mehr so, dass die goldenen Augen des Drachens immer größer zu werden schienen, bis sie ihr ganzes Sichtfeld einnahmen. Gleichzeitig begann eine Melodie in ihrem Kopf zu erklingen. Es war eine wunderschöne Melodie - wunderbar sanft, wie die flüchtige Berührung einer Nebelschwade, zugleich aber auch so stark, kraftvoll und mitreißend wie ein Wildwasserfluss. Und dabei wahr es so fremd, so unwirklich... und doch so wunderschön. Es drückte eine unbändige Freude und gleichzeitig eine solch abgrundtiefe Traurigkeit aus, dass Ariza beinahe die Tränen kamen. In diesem Moment reifte in ihr die Erkenntnis, dass sie und dieser Drache verbunden waren - verbunden durch ein mystisches Band. Sie wusste es mit einer Gewissheit, dir sie sich in diesem Augenblick selbst nicht erklären konnte. Auf einmal wurde das Lied immer leiser, die goldenen Augen des Drachens verblassten immer mehr und an ihre Stelle trat eine tiefe, blutrote Finsternis, die einen unbeschreiblichen Hass ausstrahlte. Es herrschte totale Stille. Nur Arizas angsterfülltes Atmen war zu hören. Sie sah sich panisch um, doch überall bot sich ihr das gleiche Bild - blutrote, wabernde Schwaden. Sie spürte, dass sich ihr etwas näherte - etwas unglaublich Finsteres, das von reiner Bosheit und Hass erfüllt zu sein schien. Und es kam immer näher! "NEIN!", schrie sie mit angsterfüllter Stimme und mit vor Panik verzerrtem Gesicht. "NEIN!" Mit einem lauten Aufschrei wachte Ariza auf. Ihr Atem ging stoßweise und das dünne Laken war total verschwitzt. Miroh, von ihrem Schrei aufgeschreckt, sah sie besorgt an und winselte leise. "Keine Sorge, mit mir ist alles in Ordnung", sagte sie leise und streichelte ihm beruhigend über das Fell. Dann setzte sich vollends auf und griff nach dem Wasserkrug, der auf dem Schemel neben ihrem Bett stand. Nachdem sie ein paar Schlucke getrunken hatte, fühlte sie sich gleich besser. Um vollends wach zu werden spritzte sie sich auch ein bisschen davon ins Gesicht. Was war das nur für ein seltsamer Traum gewesen? Vorsichtig stand sie auf und ging zum Fenster. Sie zog den Vorhang ein kleines Stück zur Seite und blickte hinaus auf den Burghof. Es war noch früh am Morgen, die Sonne zeigte sich gerade am Horizont, doch sah sie bereits einige Mägde über den Hof laufen und Wasser holen. Ruhig stand Ariza da und betrachtete das friedliche Bild. Aber auch wenn sie sich nach außen hin wieder beruhigt hatte, war sie innerlich noch total aufgewühlt. Dieser Traum hatte sie mehr beunruhigt, als sie zugeben wollte. Dann dachte sie sich an das Lied des Drachens und wurde sie von einer tiefen Sehnsucht gepackt. Es war so fremd... so unwirklich... und doch so real gewesen... Doch was danach geschehen war, verstörte Ariza zutiefst. Diese blutrote, hasserfüllte Finsternis... Allein bei dem Gedanken daran packte Ariza erneut die Angst. Und dieser bedrohliche Schatten... Ariza beschloss, sich nicht mehr hinzulegen. Sie bezweifelte, dass es ihr gelingen würde Ruhe zu finden, so aufgeschreckt, wie sie immer noch war. Zudem musste sich Ariza eingestehen, dass sie regelrecht Angst davor hatte, wieder einzuschlafen. Angst davor, wieder in dieser hasserfüllten Finsternis zu landen. Angst davor, das nächste Mal nicht rechtzeitig aufzuwachen... Ariza wandte sich vom Fenster ab und überlegte, was sie anziehen sollte - schließlich war heute der Tag, an dem die Versammlung stattfinden sollte. Dearin hatte ihr zwar gesagt, dass diese Versammlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, doch man konnte ja nie wissen... Letztendlich entschied sie sich für ihre weiche Wildlederhose, eine beigefarbene warme Bluse und eine blaubestickte Weste, die ihr ganzer Stolz war. Auf eine Jacke verzichtete sie. Innerhalb der Feste war es zwar nicht gerade warm, aber doch lange nicht so kalt wie draußen. Zudem war Ariza an kalte Temperaturen gewöhnt. Sie wusch sich noch rasch das Gesicht und kämmte sich das Haar, dann war sie bereit. Doch bereit wozu? Erst in diesem Moment wurde Ariza bewusst, dass sie keine Ahnung hatte, wohin sie sich wenden sollte. "Vielleicht wäre es das Beste zu warten, bis das Zimmermädchen wieder kommt...", murmelte sie vor sich hin. "Aber andererseits..." Ariza überlegte noch eine kurze Weile und beschloss dann, auf eigene Faust loszuziehen. "Besser als dauernd hier herumzusitzen ist es allemal, oder?!", meinte sie, während sie zur Tür ging, zu Miroh, der ein zustimmendes "Wuff" verlauten ließ. "Na also, dann sind wir ja einer Meinung!", lachte Ariza und trat auf den Gang hinaus. Außer ihnen schien sich im Moment niemand hier aufzuhalten. Miroh schnüffelte sofort eifrig am Türrahmen herum. "Weißt du eigentlich, wo es hier zur Küche geht? Ich habe einen Bärenhunger!" Der große Hund wedelte daraufhin eifrig mit dem Schwanz und lief ein paar Schritte nach links. Dann drehte er sich um und schaute Ariza auffordernd an. "Schon gut", erwiderte diese und folgte ihm, während sie in Gedanken schon darüber nachdachte, was es wohl alles Leckeres geben würde. Dearin hatte schlechte Laune. Die Versammlung, die eigentlich erst heute Mittag hatte stattfinden sollen, war vorverlegt worden. Das wäre ja nicht weiter schlimm gewesen, doch niemand hatte es für nötig befunden, ihm Bescheid zu geben. So hatte er es nur dem Zufall zu verdanken, dass er auf Ser Perego, einer der wenigen Menschen, die ihn akzeptierten, gestoßen war, der sich gerade auf dem Weg dorthin befand. Jetzt lief Dearin missmutig neben Ser Perego her und verfluchte im Stillen seinen Vater und dessen Leute. Kurz darauf erreichten sie die große, mit vielerlei Schnitzereien verzierte Eichentür, die in den kleinen Saal führte. Dieser wurde vom Hauptmann stets bevorzugt, da der große Ratssaal, wie er behauptete, viel zu groß war um sich darin richtig unterhalten zu können. Damit hatte er nicht ganz unrecht. Die Akustik in jenem Raum war sehr ausgeprägt, sodass jeder Satz noch ein, zwei Mal nachhallte - nicht unbedingt praktisch bei den zum Teil ziemlich heftigen Diskussionen. Der kleine Saal ähnelte in vielen Dingen dem Raum in den Dearin Ariza gebracht hatte. Auch hier hingen lange, schwere Samtvorhänge vor den Fenstern. Den Boden bedeckten schwere Teppiche, die jedoch nicht ganz so abgenutzt waren. An den Wänden hingen prächtige Wandteppiche, die allerlei Szenen aus verschiedenen Legenden zeigten. In der Mitte des Raumes stand ein großer runder Tisch aus dunklem Holz, um den acht Stühle gruppiert waren. Sie alle hatten hohe Lehnen und waren mit goldenen Verzierungen geschmückt. Der Stuhl seines Vaters wies sogar einige Smaragde und Rubine auf. Dearin lächelte in Gedanken bitter. Sein Vater legte stets großen Wert darauf, seine besondere Stellung als Hauptmann der Feste zu betonen - dicht gefolgt von der Verachtung gegenüber seinem Sohn. Ser Perego und Dearin waren die letzten, alle anderen saßen bereits auf ihren Plätzen. Da waren der hagere Ser Kolis, der rotgesichtige Ser Maraz, Ser Jorus, der ihm einen feindseligen Blick zuwarf, die Zwillinge Ser Utor und Ser Tigre, die, wie Dearin selbst, den Rang eines Kommandanten innehatten, sowie sein Vater, Ser Menos. Er hatte kurze, dunkelblonde Haare und eisgraue Augen, die geradewegs durch Dearin hindurchzublicken schienen, obwohl dieser ihm direkt gegenüber stand. "Schön, dass ihr da seid, Ser Perego. Setzt euch doch bitte. Nun da alle anwesend sind, können wir mit der Versammlung beginnen - " "Wollt ihr mich nicht ebenfalls begrüßen, Vater ?", unterbrach ihn Dearin, der noch immer stand, liebenswürdig, "Ihr würdet doch nicht anfangen wollen, ohne euren Sohn begrüßt zu haben, nicht wahr?!" Ser Menos wandte sich ihm widerwillig zu und meinte scheinbar überrascht: "Oh, Dearin, ich habe gar nicht gesehen, dass du ebenfalls hier bist. Ich dachte, du wärst bei deinen Waffenübungen..." "Aber nein, Vater , ich werde doch nicht die Versammlung versäumen! Schließlich ist es meine Pflicht und Aufgabe als einer der drei Kommandanten der Burgwache an der Versammlung teilzunehmen." "Nun gut, dann setzt dich, damit wir anfangen können", meinte sein Vater, doch seine Augen blitzten kalt, "Nachdem dies nun geklärt ist, kommen wir zum ersten Punkt..." Die nächsten drei Stunden verbrachten sie damit, über allerlei Wichtiges und Unwichtiges zu diskutieren - wie etwa die Instandhaltungskosten der äußeren Festungsmauer, die Planung für den bevorstehenden Besuch eines anderen Hauptmanns, die Anschaffung neuer Waffen, die Beschwerden der Bürger über die erhöhten Lebensmittelpreise und den Bestand der Schatzkammer und des Getreidelagers - wobei sich Dearin die eine Hälfte der Zeit beinahe zu Tode langweilte und die andere Hälfte damit verbrachte, sich über die Ignoranz des Rats aufzuregen. Schon vor langer Zeit hatte er begriffen, dass er bei solchen Verhandlungen unerwünscht war und Ser Menos immer wieder versuchte, ihn davon fernzuhalten - obwohl es Dearins Recht als Kommandant war, an diesen Zusammenkünften teilzunehmen. Zu Beginn hatte er immer wieder versucht, sich in den Rat mit einzubringen, hatte jedoch feststellen müssen, dass seine Meinung stets geflissentlich überhört worden war. Wenn er dann trotz allem geschafft hatte, sich Gehör zu verschaffen, so waren seine Anliegen, stets sofort von seinem Vater und seinen Sers abgeschmettert worden. So hatte er sich mit der Zeit damit begnügt, einfach nur anwesend zu sein - was Ser Menos stets aufs Neue missfiel, doch konnte er es ihm nicht offiziell verbieten - und zuzuhören. So erfuhr er von den wichtigsten Entscheidungen und konnte sie auf seine Weise nutzen. Insgesamt schlug er sich seit nunmehr fast zwei Jahren, seit seiner Ernennung zum Kommandanten, mit seinem Vater und seinem Rat herum und führte seinen eigenen stillen Kampf gegen sie - das war er seiner Mutter einfach schuldig. Doch heute würde Dearin nicht schweigen, das hatte er sich fest vorgenommen. Er würde dem Rat die Geschichte, die ihm das Mädchen mit den seltsamen dunkelvioletten Augen erzählt hatte, dem Rat unterbreiten. Dearin konnte sich selbst nicht erklären, was ihn dazu gebracht hatte, dem großen schwarzen Hund zu folgen. Es war wie ein unbewusster Drang gewesen... Er hatte einfach gespürt, dass er dem Hund folgen musste... Und dann diese Geschichte über Ungeheuer, die ein Dorf niedergebrannt hatten... Normalerweise hätte Dearin nur den Kopf geschüttelt und die Sache als Hirngespinst abgetan, doch irgendetwas in ihrem Blick hatte ihm gesagt, dass sie die Wahrheit sprach - und das hatte ihn zutiefst beunruhigt. Deshalb hatte er ihr auch versprochen, ihre Geschichte dem Rat vorzutragen. Und das würde er auch tun. "... wäre das ja auch erledigt. Vielen Dank, Hauptmann", sagte Ser Maraz und blickte selbstgefällig in die Runde, wobei er den missmutig dreinblickenden Ser Kolis mit einem triumphierenden Blick bedachte. "Also gut", ergriff nun Ser Menos das Wort, "Damit wären nun alle Punkte geklärt. Ich denke dann können wir die Versammlung jetzt beenden - oder hat noch jemand ein Anliegen?" Er blickte in die Runde. "Jawohl. Ich habe noch etwas vorzubringen. Wenn ihr so freundlich wärt..." Unwirsch wandte Ser Menos sich an den Urheber dieser Worte. Da anscheinend sonst keiner etwas sagen wollte, musste er seinem Ersuchen wohl oder übel stattgeben. "In Ordnung, Dearin. Sprich. Was gibt es so Wichtiges, dass du es dem Rat vorzutragen wünschst?" "Es geht um die Nachricht, die das Mädchen Ariza zu uns gebracht hat", erwiderte Dearin ruhig. Ser Menos lächelte sarkastisch. "Ach, dieses Mädchen mit dieser riesigen schwarzen Bestie, dass du Borug weggenommen hast, um sie selber-" "Das ist nicht wahr!", fauchte Dearin. "Ach und wie war es dann?", stichelte Ser Jorus, "Willst du etwa behaupten, dass du sie aus reinem Mitgefühl vor dem bösen Mann gerettet hast ?! Wie niedlich!" Dearin schäumte vor Wut. Am liebsten hätte er der ganzen Versammlung, ihr schmieriges Grinsen aus dem Gesicht geprügelt. "Nur weil du dir so etwas nicht vorstellen kannst, heißt es noch lange nicht, dass es nicht doch noch ein paar anständige Menschen auf dieser Welt gibt!", meinte Ser Perego spöttisch, doch als er sich Dearin zuwandte, war sein Blick wieder ernst "Doch nun erzähl schon, was hat sie dir so Bedeutsames erzählt?" Dearin atmete noch einmal tief durch, dann begann er zu berichten. Als er fertig war, starrten ihn die anderen ungläubig an. "Das ist doch lächerlich!", rief Ser Utor, der sich bis jetzt heraus gehalten hatte. Sein Bruder nickte zustimmend. "Hat sie vielleicht einen Schlag auf den Kopf gekriegt?", spottete Ser Kolis. "Aber nein, sie hat sich nur total in unseren Dearin verknallt und hat versucht, sich bei ihm wichtig zu machen", unterbrach ihn ein anderer, worauf schallendes Gelächter den Raum erfüllte. "Aber was sollte sie denn schon von so einem wie ihm wollen? Ich meine, er ist doch nur ein Bastard!" Plötzlich herrschte völlige Stille. Alle, mit Ausnahme Dearins, starrten mit angespannter Miene abwechselnd auf Ser Maraz, der diese Worte hatte verlauten lassen und auf Ser Menos, dessen eisgrauen Augen unheilvoll funkelten. "Jetzt haben sie es mal wieder geschafft!", dachte Dearin seufzend. Ob Ser Maraz wohl den morgigen Tag noch erleben würde? Innerlich zuckte er mit den Schultern. Es war ihm eigentlich egal. Und wenn er so dumm war, seinem Vater gegenüber... Jeder in der Feste wusste, dass man in Gegenwart von Ser Menos auf keinen Fall das Wort "Bastard" erwähnen durfte. Schlimm genug, dass Dearin den Rang eines Kommandanten bekleidete und er ihn deshalb innerhalb der Feste und sogar bei den Besprechungen dulden musste - da konnte sein Vater es nicht auch noch ertragen, wenn er durch andere an seinen Bastardsohn erinnert wurde! "In meinem Amt als Hauptmann dieser Feste erkläre ich diese Versammlung hiermit für beendet", verkündete Ser Menos in schneidendem Tonfall, "Verschwindet!" Eilig machten sich alle daran, diesem Befehl folge zu leisten. Nur der totenbleiche Ser Maraz, wurde mit einer Geste von Ser Menos zurückgehalten. "Ihr bleibt hier, Ser Maraz" "Aber ich-" "NICHTS DA !!! ICH BEFEHLE DIR HIER ZU BLEIBEN !!!", brüllte der Hauptmann wutentbrannt, "UND IHR ANDEREN VERSCHWINDET ENDLICH !!!" Bevor die Tür hinter ihm zuschlug, vernahmen Dearins geschulte Ohren noch ein leises Wimmern, ein leises Schaben und Klirren, sowie ein dumpfes Geräusch, wie wenn etwas Schweres auf den Boden prallt. Er zuckte mit den Schultern - er hatte Ser Maraz sowieso nie gemocht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)