Frostwind - Alte Version von Liniya (Dies ist die alte Version der Geschichte, die ich aus Nostalgie hier on lasse - sowie für alle Neugierigen, denen die überarbeitete Fassung vielleicht nicht schnell genug vorangeht XD) ================================================================================ Kapitel 5: Die Botschaft ------------------------ Hi, zunächst mal wieder ein großes Dankeschön an euch alle dass ihr meine Geschichte lest (und kommentiert ^-^) !!! Hier kommt auch schon (?) das nächste Kapitel !!! *tadaa* Leider muss ich hier gleich schon mal vorwarnen, dass es bis zum nächsten Kapitel wohl leider ein bisschen länger dauern wird... Hab zur Zeit einfach soviel um die Ohren (Schule, Klassenarbeiten, Referate, ...), dass ich nicht sicher sagen kann, ob ich in nächster Zeit zum Schreiben komme. Aber weiter geht's auf jeden Fall !!! @ kyudoka: Vielen Dank für dein Lob, so was baut einen wirklich auf ^-^ Was die Tippfehler anbelangt - ich hoffe, ich hab sie mittlerweile alle "eliminiert"... Und ja, Dearin wird noch eine größere Rolle spielen (was für eine verrat ich aber noch nicht ^.^) @ Onichanjo: 1. Uups... ist mir noch gar nicht so aufgefallen... Werd versuchen, es in Zukunft zu vermeiden ^-^ 2. Ich hab mir das eher so vorgestellt, dass diese Wachen mehr so ne Art repräsentative Aufgabe haben, so nach dem Motto "Hier geht's jetzt zur Festung" Sie überwachen so pro forma das Tor, halten aber höchstens dann mal jemanden an, wenn er/sie besonders verdächtig aussieht oder wenn große Wagenladungen kommen. 3. Nee, keine Sorge, Kinder sind im Moment noch nicht geplant... 4. Danke. Ich mag ihn auch ^-^ 5. Sorry, das ist mir gar nicht so aufgefallen... MIR war ja klar, wie er aussieht... >.<° Hab den "Fehler" aber mittlerweile behoben und n bissle was hinzugefügt ^-^ 6. Nun, sie wollten eben keine Aufmerksamkeit erregen... Und mal ehrlich, wie würdest du reagieren, wenn ein zerzaustes Mädel mit nem großen schwarzen Hund daherkommt und dich fragt, wie sie zum Hauptmann der Feste gelangt ??? Na also... Außerdem hatte Ariza ja eigentlich gar nicht mit Schwierigkeiten gerechnet (ist halt n bissle naiv, das Mädchen... ^.^° ) @ white_shark: Hui, freut mich, dass es dir gefällt ^-^ Und ja, Dearin wird noch ne größere Rolle spielen !!! ^.^ Was die Geheimnisse angeht... Lass dich einfach überraschen ^-^ Jetzt aber genug geredet. Viel Spaß mit dem neuen Kapitel, hoffe es gefällt euch !!! Liniya 5 - Die Botschaft "Vielen Dank, dass Ihr mir geholfen habt", sagte Ariza jetzt schon zum wiederholten Male, während sie neben Dearin herlief. "Und jetzt seid ihr auch noch so freundlich mich zum Hauptmann zu bringen." Der Schwarzhaarige erwiderte daraufhin nichts. Als sie unauffällig zu ihm herübersah, fiel ihr auf, wie jung er war. Er konnte kaum älter als sie selbst sein, wirkte jedoch ziemlich erwachsen, wie so selbstsicher und mit entschlossenem Gesicht durch die Gänge schritt. Kurz darauf erreichten sie erneut das Eingangstor, doch dieses Mal wandten sie sich nach rechts. Miroh lief derweil fröhlich zwischen ihnen her und schnüffelte immer mal wieder an der ein oder anderen Ecke, blieb aber immer in Arizas und Dearins Nähe. Immer wieder begegneten ihnen verschiedene Leute - Diener, Kammerfrauen, Schreiber, Hofleute und Soldaten. Dabei fiel Ariza auf, dass die meisten von ihnen es vermieden, Dearin ins Gesicht zu blicken, und auch ansonsten ziemlich kurz angebunden waren, wenn er sie grüßte, während die Kammerfrauen bei seinem Anblick kichernd die Köpfe zusammensteckten. Kurz darauf hielten sie vor einer großen Tür aus dunklem Eichenholz. Sie war mit Kupfer beschlagen, das im Licht glänzte. "Hier rein", sagte Dearin und machte eine auffordernde Geste. Ariza trat durch die Tür fand sich in einem großen Raum wieder - fast schon eine Halle. An den hohen Fenstern hingen lange, schwere Samtvorhänge. Den Boden bedeckten schwere Teppiche, die jedoch bereits ziemlich abgenutzt aussahen. An den Wänden hingen Schilde, die mit allen möglichen Wappen verziert waren: Zwei Greife auf rotem Hintergrund, ein schwarzer Turm auf blauem Feld, blauer Wolf vor weißem Schiff, sowie unzählige andere, die Ariza bei ihrem raschen Rundblick nicht erkennen konnte. "He, ruf deinen Hund zurück!", erscholl in diesem Moment ein verzweifelter Ruf hinter ihr. Ariza wandte ihren Blick von dem Raum ab und hin zur Quelle des Lautes. Ihren Augen bot sich ein überaus seltsamer Anblick. Miroh war ein gutes Stück von ihr entfernt gerade damit beschäftigt, Dearin wie verrückt zu umkreisen und immer wieder zu versuchen, an ihm hochzuspringen. Der Schwarzhaarige indes versuchte verzweifelt dem großen Hund auszuweichen - und ein Stück Schinken außerhalb von Mirohs Reichweite zu halten. "Gebt ihm doch einfach einen Teil davon ab!", rief sie lachend, "Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt er nicht so schnell davon ab." Die beiden gaben aber auch wirklich ein Bild für die Götter ab! Dearin schaute zwar ein wenig missmutig, sah dann aber doch ein, dass er wohl keine andere Wahl hatte, und warf das Schinkenstück ein paar Schritte neben sich auf den Boden. Miroh ließ daraufhin sofort von ihm ab und stürzte sich schwanzwedelnd auf seine "Beute". "Entschuldigt bitte", meinte Ariza und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel, "Es ist schon eine Weile her, seit er das letzte Mal so etwas leckeres wie einen saftigen Schinken zu fressen bekommen hat." "Ja, ja. Schon gut...", grummelte er vor sich hin und nahm sich von einer Platte neben der Tür ein weiteres Stück Schinken. "Möchtest du auch?" Dankend nahm sich Ariza ebenfalls etwas von der Platte. "Also gut. Jetzt erzähl mir, was du dem Hauptmann so dringendes erzählen willst", forderte er sie auf. Ariza sah ihn irritiert an. "Euch?", fragte sie verwirrt, "Warum soll ich euch erzählen, was ich dem Hauptmann zu sagen habe?" "Nun, es mag ja stimmen, dass das was du dem Hauptmann zu sagen hast, wirklich wichtig ist - aber es könnte auch nicht der Fall sein. Außerdem kann nicht jeder einfach so mit dem Hauptmann sprechen! Wohin würde das denn führen? Fremde müssen zunächst einmal eine Audienz bei ihm beantragen. Offizielle Boten sind von dieser Regelung natürlich ausgenommen. Da du das aber offensichtlich nicht bist... Und glaube mir, der Hauptmann ist niemand der sich gerne von unwichtigen kleinen Dingen stören lässt!" Ariza wollte empört erwidern, dass ihre Botschaft keinesfalls nur einen Kleinigkeit war, doch Dearin winkte ab. "Nein, nein, lass mich ausreden. Ich glaube dir ja, dass dir dein Anliegen sehr wichtig ist, wenn du dafür extra hierher kommst, aber ich möchte eben sicherstellen, dass es auch für den Hauptmann von Wichtigkeit ist, davon zu erfahren. Wenn du möchtest, kannst du aber auch mit mir darüber reden und ich werde dem Hauptmann dann bei der nächsten Versammlung dein Anliegen vortragen - wenn es denn tatsächlich so wichtig ist, wie es dir erscheint." Daraufhin herrschte erst einmal Stille - lediglich das begeisterte Schmatzen von Miroh war zu hören, der immer noch an seinem Schinkenstück herumkaute. "Und warum sollte ich es dann ausgerechnet euch sagen?", fragte Ariza mit leisem Zweifel in der Stimme. Nicht dass sie ihm wirklich misstraut hätte. Sie hatte immer noch das unbestimmte Gefühl, jemandem gegenüberzustehen, dem sie vertrauen konnte, doch sie fragte, sich warum ausgerechnet er derjenige sein sollte, dem sie ihre Nachricht für den Hauptmann mitteilen sollte. "Nun, warum solltest du es mir nicht erzählen?", meinte er schulterzuckend, "Der Hauptmann der Feste ist immerhin mein Vater. Wer also wäre besser geeignet um deine Botschaft anzuhören, als ich?" Überrascht sah Ariza Dearin an. Sein Vater war der Hauptmann? Doch warum schwang in seiner Stimme dann eine gewisse Bitterkeit mit? "Also gut", antwortete sie und gab sich innerlich einen Ruck, "Ich werde euch alles erzählen." Was sollte auch schon passieren? Sie spürte, dass er es ehrlich mit ihr meinte. Außerdem war er der Sohn des Hauptmanns - sein Wort würde ihrer Sache viel mehr Gewicht verleihen. Ariza atmete noch mal tief durch, dann begann sie Dearin die ganze Geschichte zu erzählen. Sie schilderte ihm, wie sie Holz holen gegangen war und bei ihrer Rückkehr ihr Dorf in Flammen vorgefunden hatte; wie sie die Nacht in der Baumhöhle verbracht hatte; wie sie am nächsten Tag durch die Überreste ihrer Heimat geirrt war und nur noch verkohlte, qualmende Haufen vorgefunden hatte, wo am Tag zuvor noch Häuser gestanden hatten. Als Ariza von dem Scheiterhaufen auf dem Dorfplatz berichtete, fing ihre Stimme an zu stocken, doch sie zwang sich, in ihrem Bericht fortzufahren. Als sie ihm die Kreatur beschrieb, deren Kadaver sie vor der Schmiede gefunden hatte, sah Dearin sie zwar zweifelnd an, doch Ariza fuhr unbeirrt mit ihrer Erzählung fort. Zu guter letzt ging sie noch kurz auf ihre Reise zur Feste ein. "Wir kamen an einigen weiteren Dörfern vorbei, die offensichtlich überfallen worden waren, doch wir machten stets einen großen Bogen um sie. Schließlich gelangten wir hier in der Feste an, wo wir uns erst einmal verliefen - den Rest kennt ihr ja." Dearin nickte kurz, schwieg jedoch nachdenklich. "Wie genau sah diese Monster aus, dessen Überreste du in deinem Dorf fandest? Kannst du es mir möglichst genau beschreiben?", bat Dearin sie nach einiger Zeit. Ariza nickte, obwohl ihr bei dem Gedanken an diese Wesen Übelkeit in ihr aufstieg. Sie erinnerte sich nicht gerne daran, trotzdem versuchte sie, sich das Bild des Ungeheuers so genau wie möglich ins Gedächtnis zu rufen. "Diese Kreatur war ungefähr so groß wie ein ausgewachsener Bär... aber stämmiger. Unter ihrem schmutziggelben Fell schien sie sehr muskulös zu sein. Außerdem hatte sie ein mit scharfen Reißzähnen gespicktes Maul, mit dem sie gewiss mühelos durch Fleisch und Knochen dringen kann..." Ariza schauderte, "Das Monster hatte statt Hände Klauen, seine haarigen Füße endeten ebenfalls in klauenartigen Gebilden..." Sie verstummte. Das Schlimmste hatte sie ihm noch gar nicht erzählt. "Und weiter? Erinnerst du dich noch an weitere Einzelheiten?", hakte Dearin nach, als er merkte, dass Ariza ihm noch nicht alles gesagt hatte. Diese druckste noch ein wenig herum, fasste sich dann aber ein Herz unberichtete, was ihr sonst noch aufgefallen war. "Was... was mich am meisten erschreckte war, dass diese Bestie eine Art Brustharnisch trug und... und in seiner rechten Klauenhand ein einfaches, gezacktes Schwert hielt..." Ariza lag auf ihrem Bett und starrte die Zimmerdecke an. Miroh lag rechts von ihr auf einem kleinen Teppich und döste vor sich hin. Geistesabwesend ließ sie einen Arm an der Seite herunterhängen und kraulte ihn hinter den Ohren. Der große Hund brummte daraufhin behaglich und wedelte zufrieden mit seinem langen Schwanz. "Ach Miroh, du hast es gut", seufzte sie. Das Gespräch mit Dearin hatte sie erschöpft. Am liebsten wäre sie sofort eingeschlafen, doch ihre Gedanken schwirrten rastlos in ihrem Kopf umher und hielten sie vom Schlafen ab. Nachdem sie Dearin ihre Geschichte geschildert und ihm das Monster genau beschrieben hatte, hatten sie noch mindestens zwei weitere Stunden darüber diskutiert. Zunächst war er skeptisch gewesen, doch letztendlich hatte er ihr geglaubt. Er hatte ihr versprochen, das Thema bei der nächsten Versammlung, die in drei Tagen stattfinden sollte, auf jeden Fall zur Sprache zu bringen. Bis dahin musste sie allerdings hier bleiben, falls der Hauptmann sie persönlich dazu befragen wollte. Ariza hatte nichts dagegen einzuwenden gehabt. Wohin hätte sie auch gehen sollen? Man hatte ihr dieses Zimmer gegeben und ihr gesagt, dass sie gehen könne, wohin sie wolle - innerhalb der Feste. Vor etwa einer halben Stunde hatte ein älteres Kammermädchen ihn ein Tablett mit Brot, Schinken und Obst auf den kleinen Tisch in der Mitte des Raumes gestellt. Miroh hatte sich natürlich sofort über den Schinken hergemacht und auch Ariza hatte sich sattgegessen. Nun lag Ariza da, starrte die Decke an und überlegte, wie es weitergehen sollte. Im Moment hatte sie es ja nicht schlecht getroffen. Ihr Zimmer war zwar klein, aber sauber und trocken. An der linken Wand stand das Bett auf dem sie lag und direkt daneben ein Schemel, auf dem eine Schale und ein Krug mit Wasser standen. In der Mitte stand ein kleiner Tisch aus rotbraunem Holz, der zwar verkratzt und abgeschabt, aber stabil war. Daneben standen zwei dazu passende Stühle. In der Ecke stand zudem noch eine wuchtige Truhe. An der gegenüberliegenden Wand befand sich ein mittelgroßes Fenster, deren blauen Vorhänge sie vorher zugezogen hatte. Nein, sie konnte sich wirklich nicht beklagen. Doch was sollte sie tun, wenn der Hauptmann ihre Botschaft vernommen hatte? Er würde sie wohl kaum als Dauergast in seiner Feste dulden... Vielleicht konnte sie unten in der Stadt Arbeit finden - doch was konnte sie schon? Sie hatte stets in ihrem Dorf gelebt und nie ein Handwerk gelernt. Marisa hatte zwar versucht ihr nähen, sticken und stricken beizubringen, doch sie hatte sich dabei nie als sonderlich geschickt erwiesen... Und während sie noch so vor sich hin grübelte, versank sie ohne es zu bemerken langsam in einen tiefen, dunklen Schlaf... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)