Frostwind - Alte Version von Liniya (Dies ist die alte Version der Geschichte, die ich aus Nostalgie hier on lasse - sowie für alle Neugierigen, denen die überarbeitete Fassung vielleicht nicht schnell genug vorangeht XD) ================================================================================ Kapitel 10: Unter der Feste --------------------------- Hiho! Nach einer halben Ewigkeit geht ees nun tatsächlich mit "Frostwind" weiter! =^.^= Ich hoffe, ihr habt meine Geschichte noch nicht völlig aufgegeben und lest auch das neue Kapitel (und kommentiert es ^.^v) Warum es solange gedauert hat? Nun... Zum einen hatte ich einfach keine Zeit zum Schreiben. Ich bin jetzt im Abi-Jahr und hatte in den letzten Monaten schlichtweg genug anderen Sachen um den Kopf... Ein anderes Problem war aber auch der Zweikampf zwischen Dearin und dem geflügelten Ungetüm >.< Wer hätte gedacht, dass es so verdammt schwer ist, einen guten, spannenden, abwechslungsreichen Zweikampf zu schreiben ??? Also ich nicht... Zugegeben, vielleicht sind meine eigenen Ansprüchen an mich auch einfach zu hoch, aber solange ich nicht zufrieden mit etwas bin, kann ich mich nicht auf den weiteren Verlauf der Geschichte konzentrieren ^^° Die jetzt vorliegende Version ist die 4. (!) - aber dafür bin ich nun auch voll und ganz zufrieden damit ^-^ Jetzt aber auf zu euren Kommentaren: @ Escalina: Danke für dein Lob, so was baut mich doch gleich wieder auf, wenn ich Zweifel an mir selber und meiner Schreiberei hab ^-^ Was Dearins Schicksal anbelangt, so steht es bereits fest und ich werde daran wohl auch nichts mehr ändern. Lasst euch einfach überraschen ^.^v @ CassidyLionheart: Vielen Dank für dein Lob! Ich hoffe du hast die lange Wartezeit überstanden ^^° Die Sache mit der Kette wird (zumindest teilweise) in diesem Kapitel geklärt, aber ich werde später noch mal genauer darauf eingehen, keine Sorge ^^ Zu Dearins Schicksal: Siehe oben ^^ @ white_stark: Hi, Sorry dass ich schon so lange nichts mehr bei deiner Story habe on mir hören lassen >.< Aber ich habe sie nicht vergessen !!! Und wnn ich mal wieder Zeit hab schreib ich auch wieder Kommis *versprech* Das mit den Wortwiederholungen und Tippfehlern hab ich mir zu Herzen genommen und es Beta-Lesen lassen ^-^ Die Sache mit den Absätzen... Ich hab diesmal mehr Absätze rein gemacht - ich hoffe genug. Allerdings mag ich es einfach nicht, ne neue Zeile anzufangen, wenn jemand neues spricht. *sorry* Das ist eben so ne kleine Eigenart von mir... Und da werde ich wohl auch nicht viel dran ändern. Trotzdem bedanke ich mich für deine Kritik, sie hat mir bisher immer weitergeholfen! *verbeug* Also sag bitte auch in Zukunft bescheid, wenn dir was nicht passt, denn schließlich ist es mir eine Hilfe dabei, besser zu werden ^.^ @ searose: Hi, freu mich, dass du auch noch lebst ^--^ Mit dem "bald" weiterschreiben hat es ja nun leider nicht so ganz geklappt... -.-° Nyo, hoffe dass du trotzdem weiterliest! @ StonneCaris: Wegen der Gewalt (wurde ja auch von den anderen angesprochen): Ich hab es wie gesagt entschärft, aber so ist es wohl in Ordnung. Freut mich, dass ihr es alle so positiv aufgenommen habt! Danke! Vielen Dank auch für dein Lob! Mit dem "Prolog in 9 Kapiteln" hast du nicht ganz unrecht... Es sollen ja immerhin so um die 30 Kapitel werden, da geht es dann halt nicht sooo schnell voran. Andererseits kann ich so mehr Gewicht und Mühe auf die Details verwenden, was mir sehr wichtig ist. Was die Innovationen betrifft... ^^° Nyo, ich gebe zu, es strotzt teilweise nur so von Klischees (auch in diesem Kapitel werdet ihr wieder eins finden *lach*), aber ich hoffe ich setze sie trotzdem gut um. Außerdem habe ich noch etwas geplant, was, wie ich hoffe, unerwartet kommen wird (mein Gott, das klingt jetzt total nach ner billigen Ausrede *argh*). Lasst euch einfach überraschen ^-^ Der Titel bekommt übrigens auch noch eine Bedeutung, mehr verrate ich aber noch nicht ^.~ @June-chan: Hi, na ich hoffe mal nicht, dass durch zensieren zuviel fehlt... Hab nämlich eine gekürzte Version der Kapitel 5 -9 (es durften nur 20 Seiten mit 1,5fachem Zeilenabstand sein... -.-°) bei einem Schreibwettbewerb in unserer Schule eingereicht - und dabei diese ganzen blutigen Details lieber mal weggelassen um meine Lehrer nicht völlig zu desillusionieren *grins* Naja, drückt mir die Daumen, dass es ihnen gefällt ^-^ Das mit dem Amulett erklärt sich teilweise ja in diesem Kapitel, Dearins Schicksal steht wie gesagt schon fest... Dein Bild ist übrigens total klasse! Hab prompt nen Ausschnitt davon in die Chara-Übersicht aufgenommen ^-^ Freue mich schon auf die anderen Bilder! (Und wer weiß... Vielleicht gibt es dann auch mal extra für die Dearin-Fans hier ne Bade-Szene *grins*) @ Pitri-chan: Hi, Endlich bist du aktuell - und schon (?) gibt es ein neues Kapitel ^-^ Ich werde dich nicht zur Ruhe kommen lassen *muarharhar* Ich hoffe dir gefällt auch diese Kapitel (Gewalt gibt's auch diesmal wieder, wenn auch net so doll wie im letzten Kapitel) ^--^ Alles in allem hoffe ich, dass euch allen dieses Kapitel gefällt auf das ihr nun so lange warten musstet =^.^= Liniya 10 - Unter der Feste Geschickt wich Dearin einem Schlag der Scherenklaue aus und brachte gleichzeitig einen Schlag an der rechten Seite des Ungeheuers an. Doch der insektenartige Panzer bekam nicht einmal einen Kratzer. Verdammt! Dieses Monster musste doch einen Schwachpunkt haben! Er parierte einen weiteren Schlag und versuchte einen Ausfall, der jedoch fehlschlug. Was sollte er nur tun? Bis jetzt hatte er sich ganz gut gehalten, doch wie sollte er einen Gegner besiegen, den er nicht verwunden konnte? Irgendwann würde ihm schlichtweg der Atem ausgehen und dann würde das Ungeheuer kurzen Prozess mit ihm machen. Zunächst hatte es ganz gut für Dearin ausgesehen. Als das Monster den Gang entlang gekommen war, hatte er ihm geduldig aufgelauert und schließlich im richtigen Moment, den löchrigen Vorhang über es geworfen, der seinen Zweck perfekt erfüllte: Das Monster verhedderte sich in dem Stoff und war kurzfristig abgelenkt, was Dearin ausnutzte um anzugreifen. Ehe das geflügelte Ungeheuer wusste wie ihm geschah, hatte Dearin bereits mehrere Hiebe platzieren und eine durchscheinenden Schwingen zerschlitzen können. Doch dann hatte sich das Ungeheuer befreit und der eigentliche Kampf begann. Und anstatt eines verwundeten, immer schwächer werdenden Gegners hatte er es mit einem anscheinend unerschöpflichen Monster zu tun, dem er nichts anhaben konnte. Seine Schwerthiebe wurden entweder von den Scherenklauen abgeblockt oder, wenn es ihm doch einmal gelang, die Abwehr seines Gegenüber zu durchbrechen, prallten nutzlos am Panzer des Ungetüms ab. Die einzige Wunde, die Dearin ihm hatte zufügen konnte, war der Riss im Flügel gewesen, doch der schien das Ungeheuer nicht weiter zu stören... "Wasssss hasssst duuuuu dennnnn? Geeeehhhht diiirrrrrr diiiie Kraffffft ausssss?", zischte es höhnisch, als Dearin nur knapp einem Hieb entgehen konnte, der ihn vermutlich geköpft hätte, hätte er sich nicht instinktiv zu Boden fallen lassen. Noch in der gleichen Bewegung rollte er sich ab und kam wieder auf die Beine - gerade noch rechtzeitig um eine weitere Attacke abzuwehren. Ariza begann sich langsam zu fragen, ob Miroh wirklich wusste, wohin er sie führte, als sie erneut Kampfgeräusche vernahm. Für einen kurzen Moment befürchtete sie, schon wieder in Kampfhandlungen verwickelt zu werden - und dass wo sie doch gerade erst glücklich aus dem vorigen Tumult entkommen war. Dann bemerkte sie jedoch, dass sie keine Rufe und Schreie vernahm... auch keine hektischen Schritte... nichts sprach für eine größere Zahl an Menschen - oder Monstern. Ariza schluckte und griff schutzsuchend in Mirohs weiches Fell. "Jetzt beruhige dich erst einmal", ermahnte sich das schwarzhaarige Mädchen innerlich, "Nur nicht durchdrehen! Ich muss einen klaren Kopf behalten!" Sie lauschte erneut, doch nur ein schweres Schnaufen, das Knirschen von Schritten und das klirrende Geräusch von aufeinandertreffendem Metall war zu hören. Nein... dort vorne befand sich keine größere Menschenmenge... das hörte sich eher nach einem Zweikampf an! Doch wer befand sich außer ihr noch in diesen abgelegenen Gängen? Soweit Ariza wusste, hatte sich niemand außer ihr hierher geflüchtet. Weshalb auch? Es galt schließlich als ausweglose Sackgasse. Und dass jemand dort zurückgelassen worden war, war auch eher unwahrscheinlich, schließlich galt dieser Trakt als verwunschen und war völlig unbewohnt - außerdem war ihr auch niemand auf dem Weg hierher begegnet. Seltsam... Dann zuckte sie jedoch mit den Schultern. Warum sollte sie sich den Kopf darüber zerbrechen, wer oder was sich dort vorne bekämpfte?! Die Kampfgeräusche lagen direkt auf ihrem Weg, sie würde den Kontrahenten also so oder so begegnen - ob sie wollte oder nicht. Entschlossen richtete Ariza sich auf. Sie hatte es geschafft, mehr oder weniger unbeschadet bis hierher zu gelangen, da würde sie sich davon auch nicht mehr aufhalten lassen! Miroh stupste ihr zustimmend an den Schenkel. Erleichterung und Glück durchströmte sie. Ja. Auf Miroh würde sie sich immer verlassen können. Er würde sie nie im Stich lassen! Von neuer Kraft erfüllt nahm sie mit leisem Schritt ihren Weg wieder auf. Jetzt kam es nur noch darauf an, nicht von den Kämpfenden bemerkt zu werden und unbeschadet an ihnen vorbei zu gelangen. Dearins Lage verschlechterte sich immer mehr. Mittlerweile war er völlig außer Atem und er hatte es nur seiner jahrelangen Kampferfahrung zu verdanken, dass er noch keine größere Wunde davongetragen hatte. Doch der Zeitpunkt rückte immer näher, an dem ihm seine überanstrengten Muskeln den Dienst versagen würden und er das Schwert nicht mehr schnell genug zwischen sich und die Klauen des Monsters würde bringen können. Erschöpft wehrte der junge Krieger einen weiteren Schlag ab. Der Kampf dauerte nun schon eine ganze Weile an und das Ungeheuer griff immer noch mit unverminderter Kraft an. Wurde dieses Ungetüm denn niemals müde? Was waren das nur für Geschöpfe, die so stark und unermüdlich waren und dabei auch noch solch eine Freude am Töten verspürten? Denn wenn dieses Wesen bereits ernst gemacht hätte, wäre er schon lange tot, das spürte der Krieger - doch statt dessen spielte es mit ihm und schien seine verzweifelten Anstrengungen es zu besiegen regelrecht zu genießen! Ein beißender Schmerz in seinem rechten Oberarm brachte ihn unvermittelt wieder in die Realität zurück. Das geflügelte Ungeheuer hatte seine kurze Unaufmerksamkeit ausgenutzt und ihm einen tiefen, stark blutenden Schnitt beigebracht. Beinahe wäre Dearin das Schwert entglitten, doch im letzten Moment wechselte er es fluchend in die linke Hand. Gerade rechtzeitig um einen heimtückischen Schlag abzuwehren, der ihm ansonsten den Bauch aufgeschlitzt hätte. Keuchend sprang er einige Schritte zurück und ging erneut in Verteidigungsstellung. "Gennnuuug gesssspieeeelt", zischte das geflügelte Alptraumwesen ihm bösartig entgegen, "Icchh werrrrde dicchhh nun tööteeenn... arrrrmseeeligessss Menssschleiiiinnnn!" Dabei stieß es einen zischenden Laut aus, der wohl ein Lachen sein sollte. Dearin hob das Schwert ein Stück höher und verlagerte sein Gewicht, um einen besseren Stand zu haben. Ihm war klar, dass er keine Chance gegen dieses Ungetüm hatte. Sein Atem ging schleppend, sein rechter Arm war taub, seine Hände nass von Schweiß und dem Blut aus mehreren kleineren Wunden und Kratzern. Und dennoch... Der schwarzhaarige Krieger packte das Schwert in seiner linken Hand fester, seine grünen Augen blitzten entschlossen. Er würde alles auf eine Karte setzen und den einzigen Vorteil nutzen der ihm noch blieb: der Überraschungseffekt. Er schluckte noch einmal, dann griff er mit einem lauten Kampfschrei, in dem seine ganze Wut und Verzweiflung lag, an. Ariza und Miroh kamen gerade rechtzeitig um die Ecke um mit anzuhören, wie das geflügelte Monstrum ankündigte, Dearin zu töten. Entsetzt und gleichzeitig doch völlig hilflos starrte das schwarzhaarige Mädchen auf das sich nun abspielende Geschehen. Mit einem Schrei stürzte sich Dearin mit gezücktem Schwert auf das geflügelte Ungeheuer, dessen Schwingen nur noch in Fetzen von seinem Rücken hingen, und deckte es mit einem wahren Sturm von Schlägen ein. Wie eine blitzende tödliche Schlange zuckte seine Waffe immer wieder hervor und durchbrach die Deckung des Monsters - doch seine Schläge prallten wirkungslos an der Panzerung des alptraumhaften Wesens ab. Voller Grauen musste Ariza zusehen, wie die Kraftreserven des schwarzhaarigen Kriegers nachließen, seine Schläge mühsamer wurden, bis er schließlich torkelnd einige Schritte zurückwich, das Gesicht vor Erschöpfung grau. Er war am Ende, und er wusste es. Alles Kämpfen und Abmühen war umsonst gewesen. Er würde sterben - hier und jetzt, von einem Ungeheuer zerfetzt, dass es eigentlich gar nicht geben durfte. Mit letzter Anstrengung hob er das Schwert vor sich, doch das Wesen lachte nur und schlug es mit einem schellen Hieb zur Seite. Klirrend fiel es zu Boden, schlitterte ein Stück weit und prallte dann scheppernd an die Wand. Das Ungetüm fauchte hämisch, hob die Klaue und... "DEARIN !!!" Nur wenige Handbreit von Dearins Brust entfernt verharrte die Scherenklaue als das geflügelte Alptraumwesen überrascht in seinem Tun inne hielt - nur um im nächsten Moment laut aufzubrüllen und mit den Scherenklauen wild um sich zu schlagen. Mit einem Hechtsprung zur Seite brachte sich Dearin geistesgegenwärtig aus der Gefahrenzone. Ein beißender Gestank nach verbrannten Fleisch erfüllte auf einmal die Luft und dünne Rauchschwaden stiegen vom Nacken des Ungeheuers auf. Entgeistert blickte der schwarzhaarige junge Mann auf das Ungetüm, das röchelnd auf dem Boden zusammengebrochen war und von dessen Hinterkopf lediglich eine blutige, wie zerschmolzen aussehende, Masse übrig war, von der sich immer noch ein wenig Rauch in die Luft kräuselte. "Was...?", flüsterte Dearin verwirrt. Im einen Moment setzte das Ungeheuer dazu an, ihn zu töten und im nächsten Moment war es selbst tot... "Dearin, alles in Ordnung mit dir?" Verblüfft starrte der junge Krieger auf das schwarzhaarige Mädchen, das besorgt auf ihn herunterblickte. "Ariza? Wie kommst du denn hierher? Und..." "Egal jetzt", wiegelte diese ab, "Kannst du aufstehen?" Immer noch etwas durcheinander, rappelte sich Dearin auf. "Mir geht es gut, keine Sorge, dass sind alles nur oberflächliche Kratzer", meinte er, während er sich zu seinem Schwert begab und es wieder in die Scheide an seiner linken Seite schob."Diese Wunde an deinem Arm sieht aber nicht nach ,nur' einem Kratzer aus", erwiderte das Mädchen und deutete auf Dearins rechten Oberarm. Obwohl sich der junge Krieger sträubte, begann Ariza den blutgetränkten, zerrissenen Ärmel mithilfe ihres Messers vollends abzutrennen und die Wunde vorsichtig zu säubern, indem sie soviel Blut wie möglich wegwischte. Schließlich schlang sie die Reste des Ärmelstoffs um seinen Arm, zog ihn fest an und fixierte das ganze mit einem Knoten. "So, ich hoffe das hilft ein wenig gegen die Blutung..." "Wird schon gehen", brummte der Angesprochene verlegen, "Aber was ist denn nun eigentlich mit dem Ungeheuer passiert? Warum ist es so plötzlich zusammengebrochen und..." Er wurde von Miroh unterbrochen, der in diesem Augenblick schwanzwedelnd auf das Mädchen zugerannt kam, im Maul einen silbernen Gegenstand. "Vielen Dank, Miroh. Was würde ich nur ohne dich tun?" Dankbar kraulte sie Mirohs Nacken, der daraufhin ein wohliges Brummen verlauten ließ. Sie hatte sich bereits überlegt, den Anhänger zurückzulassen, da sie sich beim besten Willen nicht dazu überwinden konnte, ihn aus den Überresten des Ungetüms herauszuholen. Gedankenverloren ließ sie es einige Male an der Kette hin und her schwingen. "Diesem silbernen Amulett hast du dein Leben zu verdanken", wandte sie sich dann an Dearin. Interessiert blickte der schwarzhaarige junge Mann das Kleinod in Form einer Sonne, dem Zeichen der Schutzgöttin Lifay, an, konnte aber nichts besonderes daran erkennen. "Ich weiß nicht weshalb", fuhr Ariza fort, "doch aus irgendeinem Grund vertragen diese Monster diesen Gegenstand nicht. Ich bin auch nur durch Zufall darauf gestoßen..." Ein Schatten legte sich über ihr Gesicht, als ihr wieder die Bilder aus dem Gang durch den Kopf gingen. Das ganze Blut... Nein! Sie wollte nicht daran denken. Entschlossen wandte sie sich wieder Dearin zu. "Allerdings wusste ich nicht, dass es solch, eine Wirkung haben würde, als ich es auf das Ungetüm warf. Ich hatte nur gehofft, es dadurch lange genug ablenken zu können, dass du..." "Danke. Mit deinem beherzten Eingreifen hast du mir das Leben gerettet. Das werde ich dir niemals vergessen. Wenn du erlaubst..." Zu Arizas Überraschung fiel Dearin vor ihr auf die Knie, sein Schwert lag quer auf seinen Handflächen. "Tyra, Göttin der Wahrheit und Zorgal, Gott der Krieger seid meine Zeugen. Hiermit schwöre ich dieses Schwert von nun an zum Schutze von Ariza, der Schneegeborenen zu verwenden, ihr in allen Zeiten treu zur Seite zu stehen und sie vor Unheil zu bewahren, bis das ich das Leben das ich heute gewonnen, in gleicher Weise zurückzahlen kann." Feierlich reichte er Ariza das Schwert entgegen und blickte sie fest an, seine smaragdgrünen Augen funkelten entschlossen. "Ariza Schneegeborene, nehmt Ihr diesen vor den Göttern geleisteten Schwur entgegen?" Mit wachsendem Erstaunen hatte das Mädchen seiner Rede gelauscht, die er mit solch feierlichem Ernst vortrug. Kurz hatte er gestockt, da sie als Findelkind keinen Familienname trug, doch er hatte diese Hürde mit Bravour genommen. Ariza Schneegeborene... aus seinem Mund hörte sich das fast wie ein Adelstitel an... Die ganze Tragweite seines Schwurs war ihr noch nicht so recht bewusst, doch Ariza begriff, dass er ihr solange beistehen wollte, bis er ihr das Leben, welches sie ihm heute gerettet hatte, zurückgezahlt hätte. Sie wusste nicht, wie die rituelle Antwort auf diese Worte lautete, doch als er sich nun direkt an sie wandte, blickte sie ebenso entschlossen und ernst zurück, während sie so würdevoll wie möglich antwortete: "Dearin, Sohn des Ser Menos und der Lady Laana..." Bei diesen Worten zuckte der junge Krieger kurz zusammen, fasste sich aber sofort wieder. "...ich, Ariza Schneegeborene, nehme Euren vor den Göttern geleisteten Schwur entgegen." Sie nahm die ihr dargereichte Klinge. "So seid von nun an mein Schwert und Schild, bis dass Ihr eure Schuld beglichen habt." Mit diesen Worten reichte sie Dearin das Schwert zurück, der es nahm und mit den Worten "So sei es" zurück in die Lederscheide an seiner Hüfte schob. Miroh führte die kleine Truppe an, dicht gefolgt von Ariza und Dearin. Der flackernde Schein von Arizas Fackel verursachte zuckende Schatten an den unebenen, bröckelnden Wänden des Gangs. Dearin hatte das beunruhigende Gefühl, als ob sie ein Eigenleben besäßen, als wäre hier unten tatsächlich eine alte Kraft am Werke. Ein kalter Schauder lief ihm über den Rücken. Vor etwa einer halben Stunde hatten sie die verbotene Tür durchschritten und bewegten sich seitdem durch die finsteren Tunnel tief unter der Feste. Gott sei Dank waren in der Nähe des ehemaligen Wachpostens einige Fackeln für Notfälle gelagert gewesen, sodass sie ihren Weg nicht in völliger Dunkelheit zurücklegen mussten. Unbehaglich ließ Dearin seine Blicke durch den vom wabernden Licht der Flamme erhellten Teil des Ganges schweifen. Bis jetzt hatten sie nichts zu Gesicht bekommen oder gehört, was die Versiegelung der unterirdischen Gänge gerechtfertigt hätte. Trotzdem drehte Dearin sich immer wieder nervös um, wenngleich ihm stets nur sein eigener Schatten folgte... Der schwarzhaarige junge Mann hatte keine Ahnung wohin der Weg führte dem sie folgten, doch da Ariza und Miroh zielsicher vor ihm her schritten, machte er sich keine allzu großen Sorgen, weengleich er sich ihre Zielstrebigkeit nicht erklären konnte - schließlich waren die beiden angeblich noch nie zuvor hier gewesen. Nur ab und zu hielten sie kurz unsicher an einer Wegzweigung inne, als lauschten sie auf etwas. Bald darauf gingen sie jedoch um so sicherer wieder weiter. Letztlich war ein Weg so gut wie jeder andere und Dearin beschloss, nicht weiter darüber nachzugrübeln. Ariza hingegen spürte nichts von der beklemmenden Atmosphäre, die den jungen Krieger bedrückte. Zielstrebig folgte sie Miroh, der ebenso wie sie, von irgend etwas angezogen zu werden schien. Was war es nur, dass sie so sicher machte, auf dem richtigen Weg zu sein? Ariza wusste es nicht, doch seit sie durch die verbotene Tür getreten waren, spürte sie immer stärker, wie sie von etwas... gerufen wurde. Es war ähnlich wie damals, als sie die Feste zum ersten Mal betreten hatte... doch jetzt fühlte sie es ungleich stärker. Fast schien es ihr, als würde sie eine unhörbare Stimme zu sich rufen. Und seltsamerweise schien Miroh genau das gleiche zu verspüren... Ariza konnte sich selbst nicht erklären, was mit ihr und Miroh geschah. Doch genauso wenig wie sie den Ruf erklären konnte, konnte sie ihn ignorieren. Es war fast schon eine Art Zwang, ein Drängen dem sie sich nicht entziehen konnte... Andererseits gab es aber auch nichts, wohin sie hätten zurückkehren können, weshalb Ariza dem Ruf der mysteriösen Stimme leichten Herzens Folge leistete. Und so stiegen die drei durch die unterirdischen Gänge der ehemaligen Elfenfestung immer weiter in die Tiefe hinab... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)