Wenn der Krieg zu Ende ist... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Die Zukunft gehört uns beiden ---------------------------------------- Hayami zog das Mischlingsmädchen schnell in eine Seitengasse. Obwohl diese gefährlich waren, konnte er sie nicht mehr länger leiden sehen. Ihr Schmerz tat ihm sehr weh, vielleicht noch mehr, als ihr selbst. Er strich ihr über den Kopf, so wie es Kino ein paar Stunden zuvor getan hatte. "Es tut mir so leid, Miyuki-chan", sagte er "Es ist ja nichts", erwiderte sie hastig. Sie weinte nicht, und das schmerzte Hayami noch mehr. "Hör zu...", fing er an, geriet aber ins Stocken. Reden war nun mal nicht seine Stärke. " Es ist doch gar nichts", sagt Miyuki, " Mir geht es gut...wirklich". Sie versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht gut. "Lass uns einfach nach Hause gehen, in Ordnung?", schloss sie. Da Hayami wusste, dass er seine Chance, etwas zu sagen, vertan hatte, ging er mit Miyuki weiter. Kurz darauf hörten sie eine leise Melodie in der Luft. Das Mädchen hörte sie zuerst. " Hayami-san! Hörst du das? Psst, du musst ganz leise sein.....Es ist wunderschön, nicht wahr?" Hayami konnte die Musik nun auch hören. Sie war sehr schwermütig, aber gleichzeitig unglaublich schön. Er nahm an, dass es die Melodie einer Spieluhr war und dass es von einem der abgelegeneren Stände des Marktes kam. Als sie weitergingen, wurde die Musik lauter und als sie in einer Seitengasse einen Stand erblickten, stellte Hayami fest, dass es tatsächlich eine Spieluhr war. "Was ist das?", fragte Miyuki. "Du kennst das wohl nicht. Diese Dinger gab es vor deiner Zeit. Es nennt sich Spieluhr. Wenn man sie an einem Rädchen aufzieht, spielt sie immer wieder die gleiche Melodie, solange, bis man sie wieder aufziehen muss", erkärte er. Miyuki schaute mit großen Augen interessiert zu dem Stand hinüber. Da Hayami froh war, dass sie von ihrer Enttäuschung abgelenkt war, beschloß er, ihr die Spieluhr zu kaufen. Er wollte Miyuki glücklich sehen. "Warte hier!", sagte er zu ihr, dann lief er eilig zu dem Stand hinüber. Als er sich umdrehte, konnte er Miyuki nur noch als Silhouette in der dunklen Gasse erkennen. Er wollte sich beeilen, zu ihr zurück zu kommen, aber als der Verkäufer merkte, dass er starkes Interesse an der Spieluhr zeigte, nannte er einen übertrieben hohen Preis. Da er jedoch nicht so viel Geld dabei hatte, musste er wohl oder übel handeln. Als er schließlich einen Preis erhandelt hatte, den er auch zahle konnte, warf er einen Blich zurück zu Miyuki. Doch was er dort sah, gefiel ihm gar nicht. In der Finsternis konnte er nicht erkennen, was dort vor sich ging, doch er sah, wie einige Schatten sich dort hinten bewegten. Er zahlte eilig, als er aus der Gasse eine Stimme hörte, die rief: "Für dich ist hier kein Platz, du dreckiger Bastard!" Von Panik ergriffen rannte Hayami los. Seine Angst schien alle anderen Gedanken zu lähmen. Ich werde nicht zulassen, dass die jemand wehtut! "STIRB!", schrie die Gestalt in der Dunkelheit. Von nun an ging alles ganz schnell. Eine Sekunde später zerriss ein unglaublich lauter Schuss die Stille. "NEEEIIIIN!", schrie Hayami, doch er konnte seine eigenen Worte nicht hören. Er rannte wie vom Teufel besessen, doch als er da war, war es still in der Gasse. Die Gestalten waren fort. Auf dem Boden lag ein lebloser Körper. Seine Beine schienen Hayami nicht mehr zu tragen und er sank vor dem Körper zusammen. Die Spieluhr fiel hat auf den Betonboden und zerbrach in tausende von Teilen. " Oh Gott, nein, nein, nein...", flüsterte er in die Stille. Das Mädchen lag auf der Seite. Ihre Brust war voller Blut und ihre Augen waren geschlossen. Hayami drehte den kleinen Körper auf den Rücken und hielt ihren Kopf in seinen Händen. Er war sich sicher gewesen, dass er nicht mehr weinen könne, doch nun rannen ihm die Tränen über die Wangen und fielen in seinen Schoß. Er nahm es nicht einmal wahr. Doch dann merkte er, dass das Mädchen noch schwach atmete. Es öffnete langsam die Augen. Hayami verspüre einen grausamen Hoffnungsschimmer. "Miyuki-chan, Miyuki-chan, es wird alles wieder gut, hab keine Angst", brachte er mit erstickter Stimme hervor. Doch das Mädchen lächelte. Dann flüsterte sie: " Mach dir keine Vorwürfe tou-san, ich war glücklich und du hast mich glücklich gemacht." "Du....wusstest es?" Ihr Lächeln wurde etwas breiter. "Hasse die Menschen nicht. Ich weiß jetzt, dass sie nicht schlecht sind. Und vergiss niemals: Die Zukunft, sie gehört uns beiden!" Dann erstarb ihr Lächeln und die Farbe wich aus ihrem Gesicht. Sie war tot. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)