STARRE von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 21: Psychiater Berghof ------------------------------ Heute Morgen wurden wir um 6:00 Uhr pünktlich von den Wärtern geweckt. Zum Glück hatte schon ein Schichtwechsel begonnen und Krampe war nicht mehr da. Ich war die ganze Nacht wach geblieben und hatte nicht einmal eine Sekunde geschlafen. Heute Vormittag war ich von der Ausbildung freigestellt, da ich meinen ersten Termin beim Psychiater hatte. Aber wie in aller Welt sollte der mir nur helfen... Der Psychiater betrat die Zelle und schaute auf das Blattpapier, den Brief, den ich an Luca angefangen hatte zu schreiben. Mein Name ist Manuel Berghof, stellte er sich mir vor. „Marcus Starre“, antwortete ich nur knapp und hatte nicht vor, mit ihm zu kooperieren. „Darf ich das mal lesen?“, fragte er an mich gerichtet und setzte sich eine Lesebrille auf. Ich nickte nur gleichgültig und er las ein paar Zeilen. „Du scheinst diesen Luca gern zu haben, da du dir Sorgen um sein Wohl machst.“ stellte er fest. „Ist das ein Freund von dir?“, fragte er weiter und ich antwortete nur, dass ihn das nichts angehe. „Du hast recht, es geht mich nichts an. Warum ist der Brief unvollendet?“ fragte er weiter und legte seine Brille wieder ab. "Der Wärter hat mich unterbrochen", sagte ich kalt und emotionslos. „Du hast starke Ränder unter den Augen, wie ist, dein schlaf“, wollte er wissen. Und ohne dass ich es bemerkte, begann er mich in ein Gespräch zu verwickeln. „Ich habe nicht geschlafen“, antwortete ich nur knapp und meinte, dass es mir eh keine Ruhe bringen würde. „Warum nicht?“, fragte er weiter. "Hast du Albträume?“ Ich nickte und zuckte mit den Schultern zugleich. „Wenn ich schlafe, träume ich nur von ihm.“ „Von deinem Vater?“, fragte er und ich nickte. „Sie wissen, was ich getan habe, richtig?“ stellte ich eine Gegenfrage. „Nun, du bist nicht gerade unbekannt, dein Fall war in den Nachrichten und ich habe natürlich deine Akte studiert. Sagte er. Bereust du, was passiert ist?“ fragte er und wieder zuckte ich mit den Schultern. „Ich habe Luca beschützt. Also bereue ich es nicht.“ sagte ich dann deutlich hör bar, und sah Herr Berghof direkt in die Augen. „Erzähl mir doch etwas von Luca“, bat er mich und ich sagte nur, dass er mein Engel ist. "Hast du noch Kontakt zu Luca, seit dem du hier bist?" Ich antwortete mit einem deutlichem „ja, aber seine Mutter redet nicht mehr mit mir.“ jetzt nickte Herr Berghof. „Macht sie dir Vorwürfe?“, fragte Herr Berghof. „Klar“, antwortete ich. Der Mann mittleren alters sah mich eindringlich an, „also machst du dir auch Vorwürfe?“ „Wäre ich nicht gewesen, hätte Luca das nicht miterleben müssen.“ „Wie nahe steht ihr euch, du und Luca?“, fragte der Mann mich und ich ging gleich auf Abstand. Und sagte nichts mehr... Auch Herr Berghof sagte nichts, er wartete auf eine Antwort. „Nach ein paar Minuten des Schweigens antwortete ich ihm. „Ich sagte doch, er ist mein Engel.“ Die erste Stunde war herum und Herr Berghof wurde von einem Werter aus der Zelle geholt. "Es hat mich gefreut dich kennenzulernen" sagte er und nickte mir noch einmal zu, bevor er den Raum verließ. Ich war erstaunt darüber, wie viel ich mit ihm geredet hatte. Er machte seinen Job gut. Soviel stand fest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)