Diagnose: Schreibblockade von Geminy-van-Blubel (Dreimonatige Challenge) ================================================================================ Kapitel 113: 11.4.2024: knallig ------------------------------- Mit einem tiefen Seufzen fuhr Andreas an diesem Abend in seine Einfahrt und steuerte die Garage an. Das Auto seiner Frau stand bereits geparkt und als er sein Fahrrad daneben schob, merkte er die Wärme, die der Wagen noch ausstrahlte. Sie war also auch gerade erst von der Arbeit gekommen. „Da freut sich jetzt bestimmt noch jemand so sehr auf die Couch wie ich“, murmelte er und warf seinen Helm in den Fahrradkorb. Als er das Garagentor schloss, war von Ruhe und Frieden allerdings nicht viel zu hören, schon von draußen war das Gezänk nicht zu ignorieren. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“, verdrehte er die Augen und ging ins Haus. Seine Tochter war gerade in der Pubertät und fast täglich gab es diese Reibereien. Es war also nichts Neues, aber anstrengend war es trotzdem. „Bin wieder da!“, rief er ins Treppenhaus, aber das Gezeter wurde dadurch nicht leiser. Er folgte ihm in die Küche und dachte, ihn träfe der Schlag. „Wie siehst du denn aus?“, starrte er seine Tochter mit weit aufgerissenen Augen an: Ihre Haare waren in ein knalliges Pink getüncht, das um die Wette mit ihrer knallengen Hotpants strahlte. Einzig ihr schwarzes Top schien einem keinen Augenkrebs zu verursachen. „Wieso stellt ihr euch eigentlich so an?!“, keifte seine Tochter los und schnell war ihm klar, woher dieses Mal der Streit kam. „So gehst du nicht aus dem Haus! Zieh dir was Vernünftiges an und die Farbe kommt auch aus den Haaren raus! Du bist erst 13!“, wetterte seine Frau und stützte die Hände auf die Hüften. Sie war so gnadenlos, dass es Andreas fast leid tat, als er die Tränen in den Augen seiner Tochter sah. „Na ja, wir waren auch mal jung“, murmelte er, obwohl er alles andere als begeistert von dem knappen Outfit seiner Tochter war. Hatten sie damals nicht ähnliche Unterhaltungen mit ihren Eltern gehabt? Seine Frau aber sah ihn giftig an. „Unterstütz mich lieber!“, zischte sie, aber offensichtlich hatte seine Tochter die Nase voll von der Diskussion. Ohne ihrer Mutter noch eine Beachtung zu schenken, drängte sie sich an Andreas vorbei aus der Tür und rannte auf ihr Zimmer. „Wir sind noch nicht fertig!“, schrie seine Frau ihm hinterher, aber als Antwort gab es nur die zufliegende Zimmertür. „So hab ich mir den Abend nicht vorgestellt“, seufzte Andreas und seine Frau pflichtete ihm bei. Dann aber schmunzelte er und sie schaute ihn irritiert an. „Was ist?“, fragte sie und er meinte: „Weißt du noch, wie du damals manchmal rumgelaufen bist, als wir uns in der Oberstufe kennen lernten?“ Bei genauerer Betrachtung war sehr deutlich, wo seine Tochter die Liebe für modische Entgleisungen her hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)