Die Legende von Becky223 ================================================================================ Kapitel 16: Wenn sich zwei Lippen berühren ------------------------------------------ „Wenn du diese Naht verwendest, musst du nicht befürchten, dass sie nach nur kurzer Zeit wieder aufreißt.“ erklärte Tsunade ihrer jungen Schülerin, die hochkonzentriert dabei war, dem gerupften und toten Huhn vor ihr eine Wundnaht zu verpassen. Als sie den Dreh endlich heraus hatte, präsentierte sie stolz ihr Ergebnis ihrer Lehrmeisterin. Die Blonde konnte nicht stolzer auf Sakura sein, die voller Ehrgeiz und lernwillig ihren Unterricht verfolgte und sich ein jedes Wort von ihrer Lehrmeisterin zu Herzen nahm. Das Mädchen war immer konzentriert bei ihrer Sache und sehr geschickt, merkte sich das Gelernte sofort und konnte es rasch umsetzen. Zwei Monate war das Mädchen nun dabei die Heilkunst zu lernen. Sakura kam mit einem jeden im Lager sehr gut zurecht, sie war stets freundlich und zuvorkommend zu ihren Mitmenschen und dies schätzte man sehr. Aber wenn sie daran dachte, dass die Hochzeit mit Sasuke in nicht mal mehr vier Wochen stattfinden sollte, schnürte es ihr die Luftröhre ab. Immer wieder trafen Briefe von Sasukes Eltern ein, die über die Vorbereitungen der Hochzeit schrieben und wie weit sie schon waren. Der Schwarzhaarige schien dabei gelassen und Sakura erkannte nicht, ob er wie sie, sehr nervös war. Er ließ sich nichts anmerken und manchmal wünschte sie sich, dass er es auch wäre, damit sie nicht alleine so da stand. Ihre Beziehung zueinander hatte sie sich in der vergangenen Zeit auch nicht verändert. Sie lebten nach wie vor in der Hütte zusammen und schliefen in einem Bett. Sakura musste zugeben, dass es ihr gut gefiel nicht mehr alleine zu sein und zusammen mit jemanden zu leben. Sie sprachen oder lachten auch miteinander aber ein jeder von ihnen hatte seine persönliche Aufgabe. Während das Mädchen ihre medizinischen Fähigkeiten verbesserte, trainierte Sasuke weiterhin als Soldat von Kronia und wurde auf viele Einsätze mit Naruto und Shikamaru geschickt. Sakura seufzte. Sie musste ihren Kopf frei kriegen, um sich wieder besser auf das vor ihr zu konzentrieren. Die bevorstehende Hochzeit brachte sie ständig aus dem Konzept. Wahrscheinlich war auch noch die innerliche Angst dabei, ihr rosa Haar könnte aufgedeckt werden. Schließlich fand die Vermählung im Schloss des Lords statt. Sie hatte schon vieles von ihm gehört. Lord Madara war ein Herrscher, der nicht vor Grausamkeiten und Brutalitäten zurückschreckte, sollten seine Regeln und Gesetze nicht eingehalten werden. Dieses machte vielen Angst, da die Strafen, sollte es nur ein kleiner Diebstahl sein, sehr hart ausfallen. Dafür war die eigene Kriminalität im Land sehr niedrig. Lord Madara war, laut Sasuke, ein Mann, den man respektierten musste. Er herrschte schließlich schon seit fast dreißig Jahren und war von Anfang an beim Weltkrieg dabei. Beim Beginn des Krieges war der Lord sogar selbst an der Front im Einsatz gewesen und hatte die Feinde mit seinen eigenen Fäusten zurückgeschlagen. Er würde dies heute sogar selbst noch tun, doch wurde ihm von seinen Beratern geraten im Schloss zu verharren. Es war zu gefährlich und riskant, wenn Kronia seinen Anführer verlieren würde. Widerwillig stimmte der Lord zu, der sogar gerne am Schlachtfeld zu sein schien. Das einzige, was Sakura an ihm nicht verstehen konnte, war, dass der Lord nicht auf seine unzähligen Halbwaisen und Waisen achtete. Es gab immer noch nicht genügend Unterkünfte für Kinder, die keine Eltern oder Verwandte mehr hatten und die alleine und sich selbst überlassen oft sterben mussten. Dabei war es wichtig auf die schwächsten des Landes zu achten, da diese die Weiterentwicklung Kronias eines Tages vorantreiben und bestehen konnten. „Sakura?“ Das Mädchen wurde wieder aus ihren Gedanken gerissen. Sie hatte sich schon wieder dazu verleiten lassen. Fragend sah sie zu Shizune, die sie angesprochen hatte. „Dein Verlobter ist hier.“ deutete die Dunkelhaarige hinter dem Mädchen und sie erblickte Sasuke, der in seiner Soldatenuniform gegen den Türrahmen lehnte. Sakura trat an den jungen Mann heran. „Ist alles in Ordnung?“ erkundigte sie sich. Er nickte. „Ich bin mit dem Training heute schon früher fertig. Ich dachte ich hole dich ab und wir gehen spazieren.“ schlug der Uchiha vor. Sakura wunderte dies, das hatte er noch nie gemacht. Sasuke war immer sehr pflichtbewusst und war sogar fast täglich länger beim Training als das er es müsste. Sakura sah fragend zu ihrer Meisterin, die an einigen Dokumenten gesessen hatte. „Wir sind für heute fertig. Du kannst ruhig gehen.“ sprach die Blonde. Sakura nickte dankend. „Lass mich nur die Sachen wegräumen.“ teilte sie ihn mit. Sie verabschiedete sich höflich von Shizune und wünschte Tsunade noch einen schönen Tag bevor das Paar, nachdem sie ihren Platz wieder sauber hinterließ, gemeinsam ging. Die Sonne strahlte ihnen noch hell entgegen aber in spätestens einer halben Stunde würde der Anbruch für ihren Untergang beginnen. Das Paar ging an trainierenden Soldaten vorbei, an Hinata und Ino, die den Kräutergarten mit Wasser versorgten. Die beiden Mädchen wanken den Verlobten fröhlich zu, was Sakura lächelnd erwiderte. Sie gingen weiter hinauf auf den Hügel. Auf der Aussichtsstelle, an der man das ganze Lager im Blick hatte, ließ sich Sasuke ins Gras fallen. Er sah, dass das Mädchen es ihm nicht gleich tat und fragend vor ihm stand. Er klopfte mit seiner Hand neben sich, sodass Sakura verstand und neben den Soldaten Platz nahm. Sakura genoss die letzten Strahlen der warmen Sonne und schloss ihre Augen. Sie liebte den Frühling, der endlich nach einem langen und kalten Winter, wärmende und aufblühende Tage brachte. Sasuke beobachtete das Mädchen still von seiner Seite. Sakuras Gesicht strahlte in der Sonne noch mehr und er lächelte zufrieden. Er hätte keine schönere Verlobte haben können. Für ihn war Sakura das wunderschönste Mädchen, was ihm begegnet war. Auch wenn er es ihr noch nicht gesagt hatte, fand er dies schon, als er sie das erste Mal sah. „Hab ich was im Gesicht?“ Sakura sah ihn fragend an. Sie hatte kurz ihre Lider geöffnet und erkannte, dass der Uchiha sie angestarrt hatte. Ein leichter roter Schimmer legte sich über die Wangen des Soldaten, der sich ärgerte, da er zu beschäftig war, sie zu betrachten. „Nein.“ sagte er kurz, blickte rasch in eine andere Richtung, was das Mädchen noch mehr verwirrte. Längere Zeit war es zwischen ihnen still, sodass sie beide in Ruhe den Beginn der untergehenden Sonnen beobachten konnten. Sakura liebte diesen Anblick. Wie sich die warmen Farben orange, gelb und rot zusammentun um täglich diesen faszinierenden Anblick zu kreieren. Auf einmal spürte sie etwas warmes auf ihrer Hand und sie richtete ihren Blick darauf. Sasukes Hand umschloss ihre zierliche Kleine während er weiterhin den Blickkontakt mit dem Mädchen vermied. Diesmal war es an ihr, rot anzulaufen und sie blickte verlegen auf das Gras vor ihr. Sie fragte sich, was dies zu bedeuten hatte. Sasukes Gedanken hingegen schwirrten zu den Gespräch, dass er vor einiger Zeit mit seinem besten Freund hatte. ~~~~ Erschöpft und atemlos ließen sich die beiden jungen Soldaten auf das Gras fallen. Sie lagen auf ihren Rücken, blickten den hellen blauen Nachmittagshimmel entgegen. Ihr Training war mal wieder sehr anspruchsvoll und keiner der beiden wollte den Kampf aufgeben. So kam es wie es meistens kommen musste, zu einem Unentschieden. Sie mussten es zugeben, keiner der beiden, wollte den jeweils anderen als realen Feind haben. Denn auch wenn ihre Fähigkeiten und ihre Art zu kämpfen, nicht unterschiedlicher sein konnten, schaffte es keiner von ihnen einem Unentschieden hinaus. Meistens gewannen und verloren sie gemeinsam. Wenn es die jahrelangen Freunde ebenfalls zugaben, mussten sie wirklich sagen, dass sie als Team eher funktionierten, als aus Feinden. Sie konkurrierten gegeneinander und forderten den anderen dazu auf, besser als der andere zu sein. Ihr Ehrgeiz war stets im gegenseitigen Kampf riesengroß. Sasuke schaffte es mit nur wenigen Worten den Uzumaki auf die Palme zu bringen und der Blonde konnte seinen besten Freund stets spielerisch herausfordern. Naruto war der erste, der seinen Atem wiederfinden konnte. „Nur mehr wenige Wochen, huh?“ Sasuke wusste, was er damit meinte. „Ja.“ Naruto wandte seinen Kopf zu dem Uchiha, blickte ihn direkt an. „Bist du dir immer noch sicher?“ Es war nicht so, dass er Sakura nicht mochte. Im Gegenteil, er fand sie sehr nett, fleißig und hilfsbereit. Dennoch glaubte er hin und wieder, dass sein bester Freund diese Verlobung überstürzt hatte. Und auch die Hochzeit fand für seinen Geschmack zu früh statt. Er möchte nur sicher gehen, dass Sasuke diese Ehe tatsächlich wollte und nicht weil er von seiner Umgebung dazu gedrängt wurde. „Ja. Wieso fragst du mich das immer wieder? Meine Entscheidung Sakura zu heiraten, wird sich nicht so schnell ändern.“ meinte der Schwarzhaarige ernst. „Ich weiß. Aber du sollst auch glücklich werden und die Liebe auf reale Weise erfahren. Wie ich sie bei Hinata erleben durfte. Glaub mir, es gibt kein besseres Gefühl.“ grinste der Blonde. Sasuke nickte dankbar. Er wusste, was er an Naruto hatte. Trotzdem hatte der junge Soldat nicht vor dem Uzumaki die Wahrheit über das Engagement seiner Verlobung zu erzählen. „Es ist einfach nur schön, wenn du die Person, die du wahrlich liebst, umarmen kannst, ihre Hand halten kannst oder auch ihre Lippen auf deine eigenen spüren kannst.“ Narutos Blick war träumerisch und niemand zweifelte an den wahren Gefühlen, die er zu dem Hyuga Mädchen hatte. Sasuke sah wieder zum Himmel. Wie sollte er eine Ahnung haben, wovon der Blonde sprach? Er hatte diese Dinge nicht erlebt. Er hatte Sakuras Hand nicht gehalten, sie in seine Arme gezogen oder geküsst. Das könnte er auch nicht. Sie hatte zugestimmt ihn zu heiraten. Er wusste, dass diese Dinge zu einer Ehe dazugehörten aber wie sollte er dies machen? Er hatte doch selbst keinerlei Erfahrung damit. „Du hast sie doch schon mal geküsst, oder?“ Naruto musste diese Frage stellen, denn er konnte skeptisch beobachten, wie sich sein bester Freund einen Kopf über seine Worte zu machen schien. Sein Schweigen war für Naruto Antwort genug und schockiert weitete er seine Augen. „Ihr habt euch noch nicht geküsst?“ stellte er fest und Sasuke sah eingeschnappt und beschämt auf die Seite. Der Uzumaki setzte sich auf. „Du weißt aber schon, dass du bei eurer Vermählung, sie zum Schluss vor allen Hochzeitsgästen küssen musst?“ warf der Blonde ein. Natürlich wusste der Uchiha das, aber er hatte bis jetzt noch nicht wirklich darüber nachgedacht. „Willst du wirklich, dass euer erster gemeinsamer Kuss vor so vielen Augen stattfindet?“ Diese Argumentation war von Naruto gut ausgesprochen. Wollte er das tatsächlich? Wollte das Sakura? Er glaubte nicht. Sie würden schon genug nervös sein den Bund der Ehe vor all diesen Leuten einzugehen, da war es wohl besser, wenn sie sich schon vorher mal geküsst hatten. Sasuke machte es dem Blonden gleich und setzte sich ebenfalls auf. „Du hast recht. Das wäre nicht sehr schlau.“ Er musste Sakura vorher küssen. Er hoffte nur, dass das Mädchen damit einverstanden wäre. „Übereile es aber nicht, Sasuke. Es wird nichts daraus werden, wenn du dich dazu gedrängt fühlst.“ gab Naruto den Ratschlag. ~~~~ Diese Worte des Uzumakis schwirrten im Kopf von Sasuke herum. Er wusste, dass er nichts überstürzen sollte, aber er wollte wirklich nicht, dass ihr erster Kuss auf der Hochzeit war. Dies würde ihn und auch Sakura wahnsinnig nervös werden. Sie kannte die Gäste, die anwesend sein werden, nicht einmal. Nicht einmal ihm selbst waren alle bekannt, da es sich um viele ranghöhere Soldaten handelte, die Sasuke in seinem gesamten Leben noch nie getroffen hatte. Er strich über ihren Handrücken. Die Haut fühlte sich sehr sanft an, obwohl er wusste, dass diese stets arbeiteten und nur selten ruhten. Sein Blick ließ die untergehende Sonne los. Die Dunkelheit hatte sogleich die Oberhand. Er sah Sakura direkt in die grünen Augen, die nicht wusste, was seine Berührung sollte. Er ging noch weiter. Plötzlich fühlte das Mädchen seine andere Hand auf ihrer Wange. Er löste seinen Blick nicht von ihr und bevor irgendwer von den Beiden etwas tun hätte können, hatte Sasuke seine Lippen auf ihre gelegt. Sakura war sehr überrascht und die erste Sekunde überforderte sie sehr, sie wäre am liebsten zurückgeschreckt. Aber als ihr seine weichen Lippen auf ihre eigenen bewusst wurden, schloss sie ihre Lider und drückte auch ihre gegen seine. Sasukes Hand, die noch auf ihre Wange lang, suchte sich den Weg zu ihren Nacken und drückte das Mädchen noch enger an sich. Nun wusste auch er, wie es war sie zu küssen. Er musste ehrlich sagen, dass es ihm gefiel ihre warmen sanften Lippen zu fühlen. Dennoch lösten sie sich und verlegen blickte sich das verlobte Paar an. Sasuke hatte noch lange nicht genug und so konnte die Rosahaarige kurz darauf seine Lippen wieder auf ihre spüren. Sasuke küsste sie tatsächlich und sie erwiderte ihn wieder. Noch nie hatte zuvor, etwas vergleichbar Schöneres, ihr Herz höher schlagen lassen, wie dieser Moment. Sie vergrub ihre Hände in sein Hemd, drückte sich von selbst noch enger an den Schwarzhaarigen. Er umschloss ihre Hüften mit seinem Arm, gab ihr mehr Halt. Nach einiger Zeit lösten sie sich wieder, aus verklärten Augen sahen sie sich direkt an. Sakura rang nach ihren Atem. Auf einmal musste sie vergnügt lachen, was den Uchiha eine Braue hochziehen ließ. „Was ist denn so lustig?“ hinterfragte er skeptisch. „Mit dem hatte ich absolut nicht gerechnet.“ kicherte sie weiter und Sasuke musst mitmachen, da ihr heller Klang, ihn dazu ansteckte. Er hatte zwar diese Reaktion auf ihren ersten Kuss nicht erwartet, aber diese hätte nicht aufrichtiger ausfallen können. Nach dem die Beiden mit dem Lachen aufhörten und Sasuke immer noch die Rosahaarige hielt, wurde dem Mädchen bewusst, dass sie soeben ihren ersten richtigen Kuss gehabt hatte. Ehrfürchtig legte sie ihre Finger auf ihre Lippen und konnte verlegen dem Uchiha nicht in die Augen sehen. Dieser bemerkte ihr Unbehagen. „Bereust du es?“ fragte er. Natürlich hoffte er das nicht und ein Stein fiel ihm vom Herzen, als sie verneinend ihren Kopf schüttelte. „Es hätte nicht schöner sein können.“ lächelte Sakura den Uchiha aufrichtig an. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)