Feelings von writer ================================================================================ Kapitel 37: Eine unerwartete Begegnung -------------------------------------- Sie schreckte hoch und zuckte zusammen, als er seine Hand auf ihren Mund presste. "Shhh", sagte er leise in die Dunkelheit. Er nahm seine Hand wieder weg. Er lauschte. Er hatte sich im Liegen halb aufgerichtet. Sie hörte es ebenfalls. Da waren Stimmen in der Ferne. Vermutlich gingen einige Leute die Straße entlang, der sie auch gefolgt waren. Es schien noch mitten in der Nacht zu sein. Wahrscheinlich hatten die Schlangen sie bemerkt und ihn geweckt und dann war sie ebenfalls aufgewacht. Sie sah sich leicht um. Ihre Theorie schien zu stimmen. Die gefleckte Schlange namens Aose lag noch oben auf dem Felsen und sie blickte in die Richtung der Straße. Aber Asura war direkt hinter Sasuke. Wahrscheinlich hatte er ihn also wirklich geweckt. Doch nun sah er auch in Richtung der Stimmen. "Sie kommen her", sagte Sakura beunruhigt. Er schien ebenfalls zu diesem Schluss gekommen zu sein, denn er erhob sich bereits. "Bleib liegen", sagte er zu ihr, als sie sich ebenfalls aufsetzte. "Wahrscheinlich halten sie das hier einfach für einen geeigneten Rastplatz." Er ließ sich neben ihr auf einem Stein nieder. Er sah recht entspannt aus. Aber er hatte sich sein Schwert gegriffen und es neben sich an den Stein gelehnt. Sie wusste nicht recht, ob sie aufstehen wollte oder nicht. Unter seinem Mantel war es gerade so schön warm und gemütlich. Aber sie hatte ja nichtmal ihre Schuhe an. Und sie hatte noch sehr deutlich in Erinnerung, was das letzte Mal passiert war, als sie überrascht worden waren. "Schon gut", sagte er ruhig zu ihr. "Bleib da. Dir passiert nichts." Asura legte sich zu ihr und Aose kam nun ebenfalls herunter und kroch auch zu ihr hin. Sie bildeten eine Art welligen Halbkreis um sie, nur die Seite, auf der er saß, ließen sie offen. Er beobachtete das und er sah etwas belustigt aus. "Sie haben Gefallen an dir gefunden", sagte er. Sie fühlte sich geschmeichelt und verwirrt, aber hauptsächlich nervös, denn die Stimmen waren jetzt bei ihnen angekommen. Gleich würden die Reisenden den kleinen Innenraum betreten, den die großen Steine bildeten. Und deshalb konnte sie auch nicht groß auf die Schlangen oder seine Worte reagieren. Einen Moment später traten fünf Männer hinter einem der großen Steine hervor in ihr Sichtfeld. In der Dunkelheit bemerkten sie sie nicht sofort. Doch dann zogen sie alle plötzlich ihre Waffen. Sie hatten sie nun bemerkt und sie wandten sich ihnen zu. Einer rief befehlend und selbstsicher: "Schön stillhalten!" Sasuke saß bloß weiter ruhig da, sah zu ihnen und er tat oder sagte nichts. "Hallo", sagte Sakura vorsichtig. Nun wünschte sie sich doch, sie wäre aufgestanden, oder hätte zumindest ihre Schuhe angezogen. So wie sie da saß, halb zugedeckt mit seinem Mantel, kam sie sich nicht besonders kompetent vor. "Wir rasten hier bloß", sagte sie rasch und sie schob den Mantel von sich und wandte sich den Männern ein bisschen mehr zu. Sie waren groß und sahen stark aus und sie hatten Waffen, die sie scheinbar auch zu benutzen wussten. Ninjas schienen es nicht zu sein. "Wer seid ihr?", fragte ein anderer scharf an sie gerichtet. "Das ist unser Platz!" Das erklärte dann wohl das Feuerholz, das hier bereitgelegen hatte und das alte, heruntergebrannte Feuer. "Sprich nicht so mit ihr", sagte Sasuke plötzlich kalt. Alle - sie eingeschlossen - sahen sofort wieder zu ihm. "Also", sagte Sakura rasch. "Ich finde niemand muss hier verletzt werden! Wir haben nur hier geschlafen, wir wollen keinen Ärger machen!" "Finde ich zumindest", fügte sie mit einem raschen Blick zu Sasuke hinzu. Sie konnte ja nicht für ihn sprechen. Er hatte nun mehrfach deutlich gemacht, dass es ihm wichtig war, seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Die Männer fixierten ihn ebenfalls skeptisch. "Du bist stark, was?", fragte einer. "Sonst würdest du nicht mit so einer hübschen Frau alleine in der Wildnis herumreisen, hm? Der Armen könnte ja sonst was Schreckliches passieren." "Da sind auch noch diese Riesenviecher", gab sein Kamerad aus dem Mundwinkel zu bedenken und er musterte die Schlangen ein wenig angewidert. "Sie ist nicht so zerbrechlich, sie kann auf sich aufpassen", antwortete Sasuke ruhig. "Aber ich würde nicht zulassen, dass einer von euch sie anrührt. Also vergesst am besten sofort jeden Gedanken daran. Um euch zu vernichten, müsste ich nicht einmal aufstehen." "Tss, du hast ja echt Vertrauen in deine Fähigkeiten. Ihr seid Ninjas?" Stimmt. Sie hatte ihr Stirnband zum Schlafen abgenommen und Sasuke trug keines. Also konnten sie nicht sehen, wo sie hingehörten. "Selbst wenn", sagte ein anderer. "Ihr überschätzt euch manchmal maßlos, nur weil ihr ein paar Jutsus beherrscht!" Sakura richtete sich jetzt doch langsam auf. Sie fühlte sich nicht wohl im sitzen. "Ach, bleib liegen, Frau", sagte einer und er steckte sein langes Messer weg. "Wir wollen keinen unnötigen Stress." Die anderen senkten ihre Waffen ebenfalls nach und nach, wenn auch etwas zögerlicher. "Trotzdem werden wir jetzt hierbleiben. Denn das ist unser Platz", sagte der Mann, der der Anführer zu sein schien. Er setzte sich Sasuke gegenüber auf der anderen Seite des abgebrannten Feuers auf einen Stein. "Ihr seid Räuber und ihr habt hier Sachen vergraben", stellte Sasuke sachlich fest. "Und ihr werdet nicht gehen, bis wir weg sind und eure Beute wieder sicher ist." Der Anführer spuckte neben sich auf den Boden. "Tss, na du bist ja ein ganz Schlauer", sagte er ärgerlich. "Glaubst du, das ist klug, wenn du mir das so ins Gesicht sagst?" Er legte nun doch wieder die Hand an sein Messer und die anderen griffen auch wieder nach ihren Waffen. "Jetzt müssen wir euch entweder erledigen oder uns ein neues Versteck suchen!" "Wir wollen eure Schätze nicht!", sagte Sakura rasch. "Wir wollten nur rasten!" Sie sah zu Sasuke. "Sollen wir nicht einfach weiter gehen?", fragte sie, obwohl sie wenig Hoffnung hatte, dass daraus etwas werden würde. "Du hast erst eine Stunde geschlafen", erwiderte er. "Ich schlage vor, du machst einfach die Augen zu. Dann musst du nicht sehen, was du nicht sehen willst. Ich erledige das hier schnell und in ein paar Sekunden können wir weiterschlafen." Sie starrte ihn entsetzt an. Die Räuber ebenso. "Bitte nicht", flüsterte sie und sie blickte ihm wie gebannt in die Augen. "Bitte nicht!" Sie schluckte ihren Impuls hinunter 'das darfst du nicht tun' zu ihm zu sagen. Er hatte Recht. Sie konnte ihn nur bitten und dann musste er selbst seine Entscheidung treffen. Die Männer schienen vielleicht instinktiv zu begreifen, dass sie in Gefahr waren, denn anstatt sich provoziert zu fühlen, schienen sie ganz still die Szene zwischen ihnen zu beobachten. Sie ließ sich ganz langsam, weil sie niemanden mit einer schnellen Bewegung provozieren wollte, wieder auf seinen Mantel sinken. Sie wusste auch nicht so richtig wieso. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass die Situation dadurch etwas entspannter werden würde. "Schön", sagte Sasuke zu ihr. Er sah wieder zu den Männern. "Ich kann es nicht leiden, wenn sie mich so ansieht. Also müssen wir uns miteinander arrangieren. Das, oder ihr sterbt. Eure Entscheidung. Aber wir werden hierbleiben. Ich will, dass sie noch etwas schläft." Sakura sah ihn verwirrt an. Es wäre doch viel logischer einfach zu gehen und eine Stunde zu laufen und dann woanders weiterzuschlafen. Dann würde er auch Schlaf bekommen. Denn hier würde er sicher nicht schlafen. War das hier jetzt ernsthaft gerade so ein Männer-Ego-Ding, wo niemand nachgeben wollte? Er hatte ihr ja vorhin erst erklärt, dass er es für sich brauchte, ab jetzt immer das Gefühl zu haben, seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Und scheinbar war ihm das sehr, sehr wichtig. So sehr, dass er sich sogar ein wenig irrational verhielt. Aber er hatte sich trotzdem ihrem Wunsch untergeordnet. Also sollte sie wohl dankbar sein. Er hielt wahrscheinlich sie für irrational. Denn für ihn war es wahrscheinlich das logischste Vorgehen das Problem einfach zu beseitigen und sich wieder zu ihr zu legen und weiterzuschlafen. Und jetzt hierzubleiben und nicht zu gehen, war offenbar für ihn ein notwendiger Kompromiss, um nicht zu machen, was sie oder die Männer von ihm wollten und gleichzeitig auch ihrer Bitte nachzukommen. Das war fast ein bisschen albern. Aber das machte ihn gerade erstaunlich nahbar und menschlich. Überhaupt war heute er sehr offen. Er sprach auch viel mehr als normalerweise. "Von mir aus", sagte der Anführer zu seiner Ansage. "Wir gehen nicht, unsere ganzen Habseligkeiten sind hier versteckt. Wir bleiben. Aber ihr stört uns nicht allzu sehr. Macht was ihr wollt. Solange ihr morgen früh verschwindet und uns und unsere Sachen in Ruhe lasst, muss hier niemand kämpfen." "Eure Sachen interessieren mich nicht", sagte Sasuke. Der Anführer nickte. "Gut." Er nahm wieder die Hand von seinem Messer. Die andern taten es ihm zögernd gleich. Und sie nahmen zögerlich ihre Taschen und Rucksäcke ab und ließen sich ebenfalls auf Steinen nieder. Sie sahen alle immer wieder zu ihr hin. "Entschuldigung", sagte der Anführer höflich zu ihr und neigte leicht den Kopf, als er sah, dass sie seinen Blick bemerkt hatte. "Wir haben lange keine Frau mehr aus der Nähe gesehen und du bist außergewöhnlich schön." "Ähm...danke", sagte sie ein bisschen irritiert. Das hier war eine total verrückte Situation. Sie hatte mal wieder keine Ahnung, wie sie sich fühlen sollte. Sie sah zu Sasuke. Er sah entspannt aus, so wie er da saß. Er schien die Situation nicht bedrohlich zu finden. Allerdings beobachtete er sie alle und er sah dabei nicht so richtig zufrieden aus. "Ist das deine Frau?", fragte einer und deutete auf sie. Er schwieg. Der Mann sah zu ihr. "Bist du verheiratet oder verlobt?" "N- nein", sagte sie verwirrt, weil es sie überforderte, dass sie sie so musterten und sie sie so spannend zu finden schienen. "Sie gehört mir", sagte Sasuke kalt. Alle sahen wieder zu ihm. Sakura fühlte sich immer verwirrter. "Also...nein!", sagte sie sehr leise zu ihm. Wahrscheinlich konnte sie trotzdem jeder hören. Denn es war sehr still. "Ich gehöre dir nicht!" Sie hätte fast gesagt 'du kannst einen Menschen nicht besitzen!', doch ihr fiel gerade noch rechtzeitig ein, dass sie damit bei ihm ja offenbar nicht weiter kam. Das würde ihn nur wieder provozieren. "Ich finde, ich gehöre mir selbst", sagte sie deshalb bloß leise, aber entschieden. Er sah zu ihr. "Es ärgert mich, wenn du das so formulierst", fügte sie ein wenig kleinlaut hinzu. "Bitte mach das nicht!" Oh, was war das hier nur für eine verrückte Situation? Wieso musste sie so etwas nun vor diesen Männern sagen? Irgendwie freute sie sich ja über seine Worte. Denn das hieß ja, dass er sie beschützte und er sie für sich als wichtig erachtete. Das passte zu dem, dass er 'ich will das hier' gesagt hatte. Und es ließ ihre Hoffnung wachsen, dass er damit vielleicht speziell sie gemeint hatte und nicht einfach Frauen und Körperlichkeit im allgemeinen. Aber sie wollte eigentlich nicht, dass er nun zu dem Schluss kam, dass er sie als sein Eigentum betrachtete. Auch dann nicht, wenn er sie nett behandelte. Das hatte sie jetzt irgendwie nicht so stehen lassen können. Oje, hoffentlich würde er nie so etwas vor ihren Eltern sagen! Moment! Stopp! Jetzt dachte sie aber viel zu weit! Es war ja schließlich nicht so, dass er ihr einen Antrag gemacht hätte und er nun vorhätte ihre Eltern kennenzulernen! So etwas würde wahrscheinlich nie passieren! Sie musste sich zusammenreißen! Er sah sie noch einen Moment nachdenklich an. Dann wandte er seinen Blick wieder den Männern zu. "Bleibt auf Abstand zu ihr", sagte er schlicht. "Wer ihr zu nahe kommt, der stirbt." "Wir haben es verstanden", sagte der Anführer und er warf seinem Kameraden einen ärgerlichen Blick zu. "Also, ihr hört jetzt alle auf sie anzustarren, sie ist tabu! Los! Macht ein Feuer und kümmert euch um das Essen!" Er sah wieder zu Sasuke. "Wenn das in Ordnung ist", sagte er zu ihm. Er schien etwas schlecht gelaunt, weil er ihn deswegen um Erlaubnis fragen musste, aber er schien ein kluger Mensch zu sein und er schien instinktiv begriffen zu haben, dass es nichts bringen würde, sich mit ihm anzulegen. Sasuke neigte bloß leicht den Kopf, um ihm zu signalisieren, dass er damit kein Problem hatte. Sakura atmete leise und erleichtert aus. Die Situation schien sich entspannt zu haben. "Schlaf weiter", sagte er zu ihr. Sie zog ihre Beine an sich und legte seinen Mantel etwas über ihre Beine. Aber sie blieb sitzen. Er konnte ihr befehlen, was er wollte. Aber es war trotzdem ihre Entscheidung, ob sie darauf hören würde. Egal, wie er es formulierte, sie konnte auch machen, was sie wollte. Nicht nur er. Denn was sollte er tun? Sie fühlte sich mittlerweile einigermaßen sicher mit ihm. Im allerschlimmsten Fall würde er sie wieder mit einem Genjutsu belegen. Aber das Risiko war es definitiv wert. Das war viel besser, als Angst vor ihm zu haben und sich selbst untreu zu werden. Und sie hielt es für unwahrscheinlich, dass er sie bestrafen würde, wenn sie nicht auf ihn hörte. Es konnte genauso gut sein, dass 'schlaf weiter' für ihn nur bedeutete, dass er ihr sagen wollte, dass sie sicher war, dass er hier alles im Griff hatte und dass sie schlafen konnte, wenn sie wollte. Es war bloß nicht seine Art, so etwas auf diese Weise auszudrücken. Und mit dieser Analyse hatte sie vielleicht recht, denn er schien sich nicht daran zu stören, dass sie sich nicht hinlegte. Er sah bloß weiter den Männern zu, wie sie ein Feuer machten. Und sie tat es ihm gleich. Es war schon irgendwie praktisch, dachte sie, dass er das immer einfach mit seinem Jutsu erledigen konnte. So war es viel mühsamer. Aber natürlich sah er bloß zu und er bot nicht an zu helfen. Wahrscheinlich fand er, dass das alles nichts mit ihm zu tun hatte. "Seid ihr wirklich Räuber?", fragte sie schließlich neugierig, als das Feuer brannte. Die Männer kamen ihr gar nicht wie grausame Gesetzlose vor. Und sie gingen recht freundlich miteinander um. So als würden sie sich gut kennen und sich wertschätzen. Sie sahen wieder alle zu ihr und der Anführer zuckte mit den Schultern. "Ja", sagte er. "Hat sich so ergeben. Wir waren auch mal einfach nur Ehemänner und manche von uns waren Väter. Aber wir haben alles verloren, wegen diesem Krieg." "Oh", sagte Sakura betroffen. Er zuckte mit den Schultern. "Das tut mir sehr leid", sagte sie. "Ja, es war hart", erwiderte er etwas bitter. "Wir fünf hier waren jagen. Wir haben in einem kleinen Bauerndorf nicht weit von hier gelebt. Und dann kamen auf einmal diese weißen Scheußlichkeiten, gegen die die Ninja Allianz gekämpft und zum Glück gesiegt hat. Ihr wisst das ja wahrscheinlich alles besser als wir. Wir sind einfache Leute. Jedenfalls, als wir eines Tages von der Jagd zurückkamen war das Dorf zerstört und alle waren tot. Und seitdem schlagen wir uns so durch. Manchmal stehlen wir. Aber nun von Leuten, die eh genug haben. Wir sind keine Monster. Wir wissen, wie hart es für einfache Leute ist, jeden Tag ihr Essen auf den Tisch zu bekommen." "Das ist schrecklich", sagte Sakura voller Mitgefühl. "Hast du im Krieg gekämpft?", fragte einer an Sasuke gewandt. Er nickte knapp. "Das haben wir beide." Sie sahen sie erstaunt an. "Du auch?" "Ich bin stärker als ich aussehe", sagte sie lächelnd. "Aber hauptsächlich bin ich Ärztin." "Verstehe", sagte der Anführer. "Naja, jedenfalls gut, dass ihr das in den Griff bekommen habt." "Aus welchem Ninjadorf seid ihr denn?", fragte ein anderer. "Aus Konohagakure", sagte Sasuke, als Sakura ihm einen raschen Blick zuwarf. Sie war sich gerade nicht sicher, wie geheim sie seine Mission halten mussten. "Dann kennt ihr diesen Naruto?", fragte einer. "Wir haben gehört, er hat sehr dazu beigetragen, diese Monster und alles aufzuhalten! Er soll ein richtiger Held sein!" "Das ist er", sagte Sakura mit einem Lächeln. "Das ist aber auch nur richtig so, dass ihr Konoha Ninjas das wieder in den Griff bekommen habt!", sagte ein anderer und er klang ziemlich verbittert. "Die Uchiha sollen hinter all dem gesteckt haben. Dieser Madara Uchiha, der eigentlich tot sein und nur noch in Legenden existieren müsste! Dieser verfluchte Clan! Die haben einfach zu viel Macht! Gut, dass sie jetzt verschwunden sind!" "Sasuke Uchiha lebt noch", berichtigte ihn einer. "Und er soll der Stärkste sein, den es von denen je gegeben hat. Hoffentlich wird der nicht wie dieser Madara. Aber niemand scheint so richtig zu wissen, wo Sasuke Uchiha sich rumtreibt. Und es scheinen alle haben Angst vor ihm zu haben. Er soll mal mit diesem Naruto befreundet gewesen sein. Ich hoffe, die haben ihn im Griff und das gibt nicht wieder Ärger! Menschen, die so unmenschlich stark sind, sollte es eigentlich gar nicht geben! Hoffentlich schwängert der keine Frau. Das wäre besser für alle!" Sakura hatte ihre Nägel in ihre Beine gedrückt, um irgendwie ein neutrales Gesicht zu wahren, während er gesprochen hatte. Sie sah wieder kurz bang zu Sasuke hinüber. Er schwieg und saß einfach nur da. "Ich verstehe euch", sagte sie, "aber die Dinge sind meist komplizierter und vielschichtiger als das." "Ich weiß nur, dass wir alles verloren haben", sagte einer der Männer mit einem Schulterzucken. "Weil irgendwelche Reichen oder mächtigen Leute immer meinen Kriege führen zu müssen, weil sie den Hals nicht vollkriegen." "Das scheint leider eine urmenschliche Eigenschaft zu sein", sagte Sakura leise. "Solange es Menschen gibt, wird es auch immer wieder solche Probleme geben. Wir können alle nur versuchen jeden Tag unser Bestes zu geben und einen positiven Einfluss in der Welt zu hinterlassen. Und das können wir Menschen auch. Wir haben auch viel Gutes in uns. Ich denke, fast niemand ist einfach nur schlecht oder nur gut. Meistens kommt das Schlechte bloß von früheren schrecklichen Verletzungen." Der Anführer lachte leise. "So wie wir nun Räuber wurden. Du scheinst eine kluge Frau zu sein. Ich hoffe, dass du Glück haben wirst in deinem Leben." Sakura lächelte ihn an. "Habt ihr in letzter Zeit viele Ninjas getroffen?", fragte Sasuke. Alle sahen sie zu ihm. Aber er wirkte vollkommen sachlich und neutral und saß weiter ruhig da. "Ungewöhnlich viele, ja", sagte einer der Männer. "Irgendwas in dieser Gegend hier scheint interessant zu sein. Was merkwürdig ist. Wir haben uns schon darüber gewundert. Die Gegend ist eigentlich verlassen und es gib hier nichts. Aber wir haben Gruppen aus den verschiedenen Reichen gesehen. Hauptsächlich aus den Dörfern der fünf Großmächte. "Wann zuletzt?", fragte Sasuke. "Vor einer Woche", sagte der Anführer. "Sie waren in diese Richtung unterwegs." Er deutete in die Richtung, in der auch ihr Ziel war. "Seid ihr auch dorthin unterwegs?", fragte er. "Wieso denn? Was gibt es denn da?" "Das spielt keine Rolle", sagte Sasuke ruhig. "Denn morgen gibt es da nichts mehr. Wenn ihr am Leben bleiben wollt, dann rate ich euch hierzubleiben oder noch besser in die Richtung zurückzugehen, aus der ihr gekommen seid. Sonst werdet ihr sterben." "Was?", fragte einer verwirrt. Sakura kam so ein Gedanke, aber der kam ihr sehr extrem vor. Sie warf ihm einen vorsichtigen Blick zu. Aber bevor sie wieder alleine waren, konnte sie nicht richtig mit ihm sprechen. Also würde sie sich wohl mal wieder gedulden müssen. "Wie meinst du das?", fragte ein anderer der Männer nervös, als Sasuke nicht antwortete. "Wenn er das hätte erklären wollen, dann hätte er es getan", sagte der Anführer grimmig. "Er hat offenbar gesagt, was er sagen wollte." Er sah Sasuke misstrauisch an. "Wie ist dein Name?", fragte er. "Wenn du so stark bist, dann kennt man dich wahrscheinlich, oder? Über die starken Ninjas gibt es immer Gerüchte und Geschichten." Sasuke schwieg. Sie tauschten Blicke miteinander aus und nun schienen sie sich unbehaglich zu fühlen. Sakura sah, wie ein paar von ihnen immer wieder zu den beiden Schlangen hinübersahen. Und vielleicht hatten sie Gerüchte gehört über Sasuke und seine Fähigkeiten und sie zählten nun eins und eins zusammen. "Also", sagte der, der über die Uchiha gesprochen hatte, zögerlich, "ich wollte niemanden beleidigen, falls ich das getan habe. Vielleicht habe ich über Dinge gesprochen, die mich nichts angehen und von denen ich keine Ahnung habe." Sasuke schwieg und Sakura warf ihm wieder kurz einen vorsichtigen Blick zu. Er würde ihnen nichts tun, oder? Er wirkte nicht so auf sie, als ob er verärgert wäre. Allerdings konnte er sich natürlich auch sehr gut beherrschen. Sie entschied, dass es am besten wäre, wenn sie jetzt schlafen würde. Denn das wollte er ja offenbar von ihr. Und wenn sie aufwachte, dann würden sie gehen und niemand war zu Schaden gekommen. Sie erhob sich von seinem Mantel, griff ihn sich und sie setzte sich neben ihm auf den großen Stein. Dort zog sie seinen Mantel wieder wie eine Decke über ihre Beine. Sie warf ihm einen kurzen, fragenden Blick zu und er nickte knapp. Also legte sie ihren Kopf auf seinem rechten Oberschenkel ab und rollte sich unter seinem Mantel ein wenig zusammen. Sie freute sich, als sie spürte, wie er seine Hand auf ihrer Schulter ablegte. Sie hatte bei ihm sein wollen. Vielleicht tat ihm Nähe gut, nach dem, was sie eben über die Uchiha gesagt hatten. Und sie hatte auch ein bisschen sicherstellen wollen, dass er nichts Dummes tun würde, während sie schlief. Sie war sich ziemlich sicher, dass er ihr nicht wehtun wollte. In Bezug auf andere Menschen hatte sie bisher bei ihm fast nur Gleichgültigkeit erlebt. Sie war sich ziemlich sicher, dass er nach wie vor kein Problem damit hatte, anderen etwas zu tun. "Gute Nacht", sagte sie leise. "Gute Nacht", sagte der Anführer und ein anderer von ihnen brummte. Sie schloss die Augen. Sie war müde. War er nicht auch müde? Doch wahrscheinlich wollte er das hier so. Sonst hätten sie ja gehen können. Er sagte nichts, aber er berührte mit seiner anderen Hand ihre Haare. Sanft und zärtlich. Er nahm seine Hand von ihrer Schulter und er strich sanft mit seinen Fingern über die Haut an ihrem Nacken, die immer von ihren Haaren verdeckt war und die jetzt im Liegen frei war. Sie schlief schon halb, als sie den Anführer leise sagen hörte: "Gib gut auf sie acht. Seine Frau zu verlieren, weil man sie nicht beschützen konnte, ist etwas, das ich niemandem wünsche." Sie rechnete nicht damit, dass er etwas dazu sagen würde. Doch das tat er. "Das wird mir nicht passieren." Doch vielleicht träumte sie auch schon längst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)