Feelings von writer ================================================================================ Kapitel 35: Ein ehrliches Gespräch ---------------------------------- Eine Weile lag sie mit klopfendem Herzen da. Sie würde so schnell wohl nicht einschlafen können. Sie fühlte sich ganz aufgewühlt und überhaupt nicht müde. Sie musste erstmal wieder runterkommen. Eine der Schlangen - ihre Körper waren irgendwie ganz durcheinander und sie wusste nicht welche - bewegte sich leicht. Es war nicht unangenehm. Sie hatte das Gefühl, dass sie sie trösten wollten. Sie hatte keine Ahnung, ob Schlangen so etwas taten. Doch sie fühlte sich merkwürdig wohl in ihrem Nest. Unter normalen Umständen wäre sie wohl Beute für solche Tiere. Aber in Sasukes Nähe war irgendwie nichts normal. Sie ließ ihre Augen geschlossen. Er war gerade ein bisschen schwierig für sie und sie wollte heute lieber nichts mehr von ihm sehen. Das hier waren zwar seine Schlangen, seine Diener, aber sie fühlte sich gerade etwas verloren und sie wollte Nähe zu einem anderen Lebewesen. Und außer ihm waren sie gerade das Einzige, was da war. Außerdem mochte sie sie mittlerweile recht gerne. Hätte jemand ihr vor Beginn dieser Reise erzählt, dass sie bald an Schlangen gekuschelt einschlafen würde, dann hätte sie denjenigen wohl für verrückt erklärt! Das Leben war merkwürdig. Sie versuchte immer an etwas anderes zu denken, wenn ihre Gedanken in seine Richtung schweiften. Sie wusste nicht genau, wie sie sich fühlte. Nicht so richtig gut. Aber immerhin hatte er aufgehört. Es war schon irgendwie ironisch. Sie hatte so sehr versucht stark zu sein und dann, als sie Schwäche gezeigt und geweint hatte, hatte er aufgehört. Also waren ihre Tränen und ihr Geheule doch endlich einmal für etwas gut gewesen. Denn scheinbar hatte das Mitgefühl für sie in ihm geweckt. Das war neu. Noch vor ein paar Monaten hatte es ihn völlig kalt gelassen. Vielleicht war die körperliche Nähe, die sie miteinander teilten, wirklich gut für ihre Bindung gewesen. Vielleicht war körperliche Nähe wichtig, um an ihn heranzukommen. Sie unterdrückte ein Seufzen. Jetzt dachte sie ja doch schon wieder über ihn nach. Sein Mantel roch nach ihm. Sie musste ihre Gedanken noch ein paarmal von ihm wegreißen, bis es ihr schließlich gelang einzuschlafen. Als sie erwachte und die Augen öffnete, zuckte sie leicht zusammen, weil er direkt vor ihr hockte. War sie aufgewacht, weil er sie geweckt hatte? "Es ist schon Mittag", sagte er bloß und er erhob sich wieder und ging zurück zu seinen Sachen. Hatte er sie aus Nettigkeit so lange schlafen lassen? Wahrscheinlich war er auch selbst sehr müde gewesen, weil er Susanoo so lange gegen das Gewitter genutzt hatte. Sie beeilte sich, aufbruchsbereit zu werden und heute ging sie wieder neben ihm her und nicht mit viel Abstand hinter ihm. Heute hatte sie eigentlich das Gefühl den Abstand noch viel mehr zu wollen. Was er letzte Nacht beinahe mit ihr gemacht hatte, war viel schlimmer für sie gewesen als das Genjutsu. Aber sie wollte versuchen mit ihm zu sprechen. Sie hoffte sehr, dass er jetzt wieder zugänglicher sein würde. Doch sie fürchtete sich seit gestern wieder ein bisschen vor ihm. Das hatte sie eigentlich gerade überwunden gehabt. Sie hatte fast vergessen, wie es war, wenn sich seine Kraft gegen sie richtete. Und jetzt war ihr das wieder sehr bewusst. Sie hatte ihm vor dem Aufbruch den Mantel zurückgeben, aber etwas gesagt oder ihn richtig angesehen hatte sie bisher nicht. Bis sie ein paar Stunden später eine kleine Pause an einem Bach machten, wo sie ihre Wasserflaschen auffüllten, brachte sie auch nicht den Mut auf, etwas anzusprechen. Sie hoffte sehr, dass er eingesehen hatte, dass er sie verletzt hatte. Denn das war ihr so vorgekommen, als er aufgehört hatte. Aber sie hatte Angst, dass sie sich irrte. Und dass er es bloß auf lange Sicht für taktisch unklug gehalten hatte, weiterzumachen. Aber sie musste sich jetzt überwinden. Sie stellte ihre volle Wasserflasche neben sich ab. Sie kniete weiter an dem Bachufer und ließ ihre Finger ein wenig durch das klare Wasser gleiten. Es war kalt und angenehm. Es war ein warmer Tag gewesen. Jetzt würde die Sonne bald untergehen und das goldene Licht des späten Nachmittags ließ die Landschaft schön und friedvoll aussehen. Niemand außer ihnen war hier, sie hatten den ganzen Tag niemanden auf der Straße getroffen. Er hatte sich hinter ihr auf einen großen Stein gesetzt. Wahrscheinlich beobachtete er sie. Das tat er in letzter Zeit manchmal und obwohl sie seinem Blick immer ausgewichen war, hatte sie es im Laufe des Tages heute einige Male wahrgenommen. "Ich hatte gestern Angst vor dir", sagte sie leise. Sie hörte, wie er sich hinter ihr leicht bewegte, vielleicht änderte er seine Position. "Ja, das weiß ich", sagte er nach einem kurzen Moment. "Und das ist dir egal?", fragte sie leise. Er schwieg. "Wirst du wieder so sein?" Sie erwartete seine Antwort mit einem nervösen Gefühl im Bauch. Er schwieg. Sie wandte sich nun doch um, und sah zu ihm hoch. Warum sagte er dazu nichts? Wollte er nur nichts versprechen, was er vielleicht nicht halten würde? Oder würde er wieder so sein und wollte ihr das nun lieber nicht sagen? Er musterte sie nachdenklich und sie überlegte, ob sie nicht lieber aufstehen wollte, als so vor ihm zu knien. Aber sie wollte auf keinen Fall wieder eine konfrontative Situation schaffen. Es war nicht gut, dass sie jetzt solche Gedanken hatte. Das war überhaupt nicht gesund. "Was war daran so schlimm für dich?" Sie sah ihn entgeistert an. Wollte er ihr nun wirklich wieder einreden, dass sie sich bloß angestellt hatte? So wie er ihr gestern schon gesagt hatte, dass sie selbst schuld an dieser Situation war? Sie wandte sich ab. Das verletzte sie sehr. Sie hatte gehofft, dass er verstanden hatte, dass er sich falsch verhalten hatte. Sie griff sich ihre Flasche und blickte auf das Wasser. Hoffentlich würden sie gleich weitergehen. Sie hörte, wie er sich wieder leicht bewegte und er musste sich zu ihr vorgebeugt haben, denn sie spürte, wie er leicht mit seinen Fingern die Haarsträhnen an ihrem Rücken berührte. Sie erstarrte innerlich. Das wollte sie nicht! Sie wollte nicht, dass er sie anfasste! Und scheinbar hatte er ihr so eine Scheiß Angst gemacht, dass sie sich jetzt nichtmal traute, etwas dagegen zu unternehmen, weil sie fürchtete, dass ihn das wieder provozieren würde. Dass er dann wieder so sein würde. Das war überhaupt nicht gut! Sie durfte nicht so eine Angst vor ihm haben! Doch irgendwie hatte sie sie nun. Er war gestern so übermächtig gewesen. Sie hatte natürlich gewusst, dass er so stark war. Aber er hatte mit ihr gespielt wie mit einem Kätzchen. Das so am eigenen Leib zu erleben, war etwas anderes, als es nur zu wissen. Er strich mit seinen Fingern ganz leicht ihren Rücken hinab. Und sie blieb einfach erstarrt dort knien. Sie musste das irgendwie wieder überwinden! So durfte sie nicht sein! In diesem Zustand würde sie wahrscheinlich gerade einfach nachgegeben, wenn er sie jetzt nehmen wollen würde. Sie würde einfach stillhalten und ihn machen lassen, weil ihr Instinkt ihr sagte, dass das die beste Überlebensstrategie wäre. Aber sowas durfte auf keinen Fall passieren. Doch sie hatte Glück. Er schien seine Hand zurückgezogen zu haben, denn die Berührung verschwand. Er fasste sie auch nicht auf andere Art an. "Gehen wir weiter", sagte er bloß und sie hörte, wie er sich erhob. Rasch tat sie es ihm gleich. Sie ging neben ihm her und ihr Herz klopfte nervös. Jetzt hatte sie nicht nur Angst vor ihm, sondern auch Angst vor ihrer eigenen Angst. Sie musste aus dieser Lähmung herauskommen! "Ich möchte es wirklich wissen", sagte er nach einem paar Minuten. "Ich verstehe nicht richtig, was daran so schlimm für dich war." Jetzt sah sie überrascht zu ihm. Er hatte seine Frage eben also ganz ernst gemeint? Er ging ruhig weiter und blickte geradeaus, also sah sie auch wieder auf die Straße. Sie wusste nicht so recht, wie sie das beantworten sollte. Das Thema machte sie ziemlich verlegen. Und normalerweise musste man Leuten so etwas nicht erklären. Weil es sich eigentlich von selbst verstand. "Also...", sagte sie schließlich ein wenig verlegen, "es ist kein gutes Gefühl, sich so ausgeliefert zu fühlen." Er warf ihr erneut einen kurzen Blick zu, bevor er wieder nach vorne sah. "Ich verstehe dich nicht", sagte er sachlich. "Du bist mir ausgeliefert. Das bist du, seit wir losgegangen sind." Sie überlegte, was sie sagen sollte. Rein sachlich betrachtet hatte er da natürlich irgendwie recht. "Zuvor habe ich dich auf die gleiche Art angefasst", sagte er. "Ich war nicht grober zu dir als vorher." Sie blickte auf den Boden. Damit hatte er auch irgendwie recht. Vielleicht war sie einfach von anderen Voraussetzungen ausgegangen als er. "Aber", sagte sie, "vorher dachte ich, du würdest aufhören, wenn ich sagen würde, dass ich das gerade nicht will." Sie sah zu ihm. "War das eine falsche Annahme? Willst du sagen, dass es nur plötzlich ein Problem war, weil ich meine Illusion nicht mehr hatte?" Er schien zu überlegen und über ihre Worte nachzudenken. "Ich betrachtete die Dinge scheinbar etwas anders als du", sagte er schließlich. "Ich kann mir alles nehmen. Niemand kann mich davon abhalten. Ich sehe nicht ein, warum ich mich an künstlich erschaffe Regeln halten sollte. 'Das geht nicht', 'Das darfst du nicht' oder 'Das macht man nicht' sind für mich keine Argumente. Ich verstehe, dass Menschen, die in Gruppen zusammenleben, sich solche Regeln erstellen, weil jeder wissen muss, in welchem Rahmen er sich bewegen kann, ohne Probleme oder negative Konsequenzen für sich befürchten zu müssen. Aber außer Naruto kann mir niemand Probleme machen. Und nichtmal er wirklich. Er ist nicht stärker als ich. Seine Willenskraft und seine Ideale und Visionen sind stärker als meine, deswegen habe ich meine Niederlage akzeptiert. Aber wüsste ich nicht, warum ich mich irgendwelchen Regeln unterordnen sollte, wenn ich sie genauso gut einfach ignorieren kann. Für mich hat es keine negativen Folgen." "Also...", sagte sie vorsichtig, "findest du, dass du mich einfach mit einem Genjutsu belegen und mich gewaltsam anfassen kannst, weil ... einfach... weil... du es kannst?" "Ja." Sie erschauderte. Davor hatten sie alle gewarnt. "Ich weiß nicht wirklich, was ich dazu jetzt sagen soll", antwortete sie leise. "Das fühlt sich nicht besonders gut an für mich." Er schwieg wieder einen Moment. "Das verstehe ich", sagte er. "Aber du musst die Realität anerkennen. Ich kann es einfach tun. Und es gibt nichts, was du dagegen machen kannst. 'Das darfst du nicht' und 'Das geht nicht' zu sagen, macht keinen Sinn. Denn ich darf es und es geht. Mein Leben war nicht besonders toll. Das einzig Gute, was dabei für mich herausgekommen ist, ist, dass ich so stark geworden bin, dass ich jetzt tun kann, was immer ich will. Und das werde ich tun." "Aber... du kannst doch nicht von mir erwarten, dass ich das jetzt einfach akzeptiere?", sagte sie mit einem verzweifelten Auflachen. "Das geht einfach ni-" Sie brach ab. Er hatte recht. Jetzt 'das geht einfach nicht' zu sagen war wirklich kein richtiges Argument. "Aber was soll ich denn jetzt tun?", fragte sie. "Ich fühle mich nicht gut damit!" "Akzeptiere es", sagte er. "Du bist mir vollkommen ausgeliefert. Das ist deine Realität. 'Das geht nicht' zu mir zu sagen funktioniert nicht. Was du sagen kannst, ist 'bitte hör auf, ich fühle mich nicht gut'. Das kann ich dann verstehen." Sie sah ein wenig verwirrt zu ihm. "Wenn ich sage 'bitte hör auf', dann wirst du darauf hören? In Zukunft?" "Ich werde auf gar nichts hören", sagte er ruhig. "Aber wenn du das zu mir sagst, dann werde ich wahrscheinlich aufhören. Ich mag es nicht besonders, dich zum Weinen zu bringen. Es ist nicht so, dass mir das Spaß machen würde." "Oh", sagte sie. Jetzt glaubte sie, ein wenig es zu verstehen. Ja, die Realität war, dass sie vollkommen von seinem Wohlwollen abhängig war. Und er wollte das auch so sehen. Und er wollte, dass sie akzeptierte, dass sie an sein Verständnis appellieren musste, anstatt Vorschriften zu machen oder zu erwarten, dass er allgemeine Regeln befolgte. So richtig gefiel ihr das nicht. Sie fühlte sich so abhängig dadurch. Aber natürlich war sie das auch. Rein logisch betracht hatte er absolut recht. Doch es war durchaus erleichternd, dass er sagte, dass er sie nicht gern zum Weinen brachte. Das hieß doch, dass es ihm nicht egal war, wie sie sich fühlte. "Okay", sagte sie. "Ich denke, ich verstehe, was du meinst." "Ich habe immer noch keine Antwort, warum meine Berührung plötzlich so ein Problem für dich war", sagte er nach einem kurzen Moment. "Lag das dann nur daran, dass du mit der Realität konfrontiert worden bist, dass ich machen kann, was ich will?" Sie überlegte angestrengt. Das war ein merkwürdiges Gespräch. Mit anderen Menschen müsste man so ein Gespräch gar nicht führen. Allerdings war seine Sicht auf die Dinge schon durchaus logisch. "Also...nun ja...", sagte sie. "Ich denke, ich war wütend, weil ich deine Entscheidung mit dem Genjutsu sehr übergriffig fand." "Das war sehr übergriffig. Das leugne ich nicht", sagte er. Immerhin sah er das also ein. "Und", fuhr sie fort, "ich habe mich gar nicht gut gefühlt, weil du mich deswegen nicht ernst genommen hast und du meine Grenzen übertreten hast. Und dann hast du es erneut getan, als du mich angefasst hast. Ich wollte, dass du mich respektierst." "Ich respektiere dich. Mein Verhalten hatte für mich nicht zu bedeuten, dass dem nicht so wäre." "Oh", sagte sie. "Okay." Das war wirklich ein merkwürdiges Gespräch. "Aber warum waren meine Berührungen schlimmer als das Genjutsu?", fragte er. "Du magst meine Berührungen normalerweise. Hast du geglaubt, dass ich vorhatte, dir wehzutun oder dich zu quälen?" "Ich- also... nein...das nicht direkt." "Was war dann so schlimm?" Sie überlegte angestrengt. Aber dann fand sie endlich die Antwort. "Ich denke", sagte sie schließlich leise und ein wenig verlegen, "dass diese Form von Nähe vielleicht für Frauen ein bisschen anders ist, als für Männer." Er warf ihr einen kurzen, fragenden Blick zu. "Du hast die ganze Zeit irgendwie die Kontrolle", sagte sie ein wenig unsicher, wie sie es am besten erklären sollte. "Deine Rolle bei dieser Sache ist etwas, nun ja... aktiver. Du bist stärker, du bist meistens oben, du kannst mich einfach festhalten und bewegungsunfähig machen." Sie senkte verlegen den Kopf. "Ich muss mich vor dir hinlegen und die Beine öffnen und du...du...naja... dringst in mich." Sie fühlte wie ihre Wangen rot wurden. "Ich... also... das sorgt dafür, dass ich mich sehr schutzlos und verletzlich fühle. Und das bin ich ja auch. Ich muss dir vertrauen können, dass du mir nicht wehtun wirst. Und wenn ich dieses Vertrauen nicht habe, dann fühle ich nur Widerwillen und die Berührungen kommen mir dann sehr sehr unangenehm vor, es würde sich dann kein bisschen mehr gut anfühlen. Und dann widert es mich nur an und ich fühle mich schrecklich. Das fühlt sich für mich nur gut an, wenn ich diese Berührungen von mir aus auch gerade will. Ich verstehe, dass du rein logisch betrachtet mein Einverständnis nicht brauchst, weil du stärker bist und du keine Konsequenzen zu befürchten hast. Das stimmt ja irgendwie. Aber wenn ich das Gefühl habe, dass du mich ohne mein Einverständnis anfasst, dann fühlt sich das ganz ganz schrecklich an." Er schwieg eine Moment nachdenklich. "Ich verstehe", sagte er. "Ich kann mich noch daran erinnern, wie es war, jung und schwach zu sein und das Gefühl zu haben, dass man ausgeliefert ist. Und du willst sagen, bei so intimen Berührungen ist das Gefühl noch viel schlimmer." Sie nickte. "In Ordnung", sagte er. "Das verstehe ich." Sie schwiegen. "Du musst mir also vertrauen können", sagte er. "Und wenn ich sowas mit dir mache, dann bekommst du Angst und kannst nicht mehr darauf vertrauen, dass ich dir nicht wehtue." Sie nickte. "Du hast mein Vertauen schon oft beschädigt", sagte sie leise. "Es ist schwierig für mich. Ich fing gerade an, mich sicherer bei dir zu fühlen." "Verstehe." Sie sah vorsichtig zu ihm. "Darf ich dich etwas fragen?" "Ja." "Du hast gesagt, dass du es nicht magst, wenn ich weine. Aber manchmal... also... manchmal kommt es mir so vor, als würde es dir gefallen, mich etwas... zu... quälen." Er sah kurz zu ihr. "An welche Situation denkst du dabei?" Sie wich seinem Blick verlegen aus. "Vorletzte Nacht, bei der Bauernfamilie, da hast du es genossen." Er lachte leise. "Ja. Das habe ich. Aber wenn du mir jetzt erzählst, dass du das schlimm gefunden hättest, dann glaube ich dir das nicht." Sie fühlte wie ihr Kopf noch roter wurde. Da hatte er wohl recht. "Und vor deinem Kampf mit Naruto?", fragte sie vorsichtig. "Bei dem Genjutsu. Ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe. Und du hast mich absichtlich auf diese Art ausgeschaltet. Das war schlimm." Er schwieg. "Hättest du mich damals wirklich getötet? Hättest du es genau so gemacht und hast du nur stattdessen das Genjutsu gewählt, weil du Naruto nach deinem Kampf mit Danzo versprochen hattest, dass du zuerst mit ihm kämpfen würdest, bevor du jemanden aus Konoha töten würdest?" "Nein", sagte er. "Ich war bloß wütend. Dein Blick und deine Worte und deine Tränen haben mich in meinem Entschluss zum Wanken gebracht. Ich wollte einfach, dass du den Mund hältst. Das war alles." Sie sah verdutzt zu ihm auf. Also hatte sie ihn nicht an sich genervt? Es hatte ihn nur genervt, dass es ihn nicht kalt gelassen hatte? Aber das hieß ja, dass sie ihm auch damals nicht gleichgültig gewesen war. Sie konnte es kaum fassen. Das machte alles viel besser für sie. "Und... bei dem Genjutsu mit Asura?", fragte sie zögerlich. "Das hielt ich einfach für effektiv", sagte er. "Es war nicht meine Absicht dich zu quälen. Eher im Gegenteil. Ich dachte, du quälst dich mehr, wenn du die verletzten Tiere zurücklassen musst. Du hattest Angst, dass du meine Geduld überstrapaziert hast. Und du wolltest es mir recht machen und mitkommen. Aber du wolltest auch den Leuten und Tieren dort helfen. Du hättest dich so oder so gequält, egal, wie du dich entschieden hättest. Also habe ich für dich entschieden. Das kommt mir nach wie vor nicht besonders schlimm vor. Ich habe gut auf dich geachtet. Ich habe nichts getan, außer dich zu tragen und dir den Mantel auszuziehen, als es zu warm wurde." Sie nickte. "Ich finde das trotzdem sehr blöd, wenn du so etwas machst." "Ja. Das ist mir klar. Aber du wusstest immer wie ich bin. Ich versuche wirklich Rücksicht auf dich zu nehmen. Aber wenn du jemanden willst, der die ganze Zeit nur auf dich achtet, dann musst du zu Naruto gehen." Sie dachte darüber nach. "Ich erwarte nicht, dass du dich für mich änderst", sagte sie. "Aber vielleicht könntest du ein bisschen mehr mit mir reden. Dann verstehe ich dich besser." "Das... ist schwierig für mich", sagte er. "Ich versuche es." Sie nickte. "Ich wäre mit dir gekommen", sagte sie. "Wenn ich gewusst hätte, dass es dir wichtig ist, wäre ich nicht geblieben, um mich um die Tiere zu kümmern." Er nickte. "Morgen sollten wir ankommen", sagte er schließlich. "Lassen wir es für heute gut sein. Dort hinten bei dem Felsen ist ein guter Rastplatz." "Okay!", sagte sie. Sie fühlte sich wieder viel besser. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)