Feelings von writer ================================================================================ Kapitel 29: Sturm - Teil 2 -------------------------- Auf dem Weg hin zu dem Gehöft musste sie sich extrem zusammenreißen nicht wieder einzuknicken und ihm doch nachzugeben und zu sagen, dass sie auch ruhig weitergehen könnten. All die Zeit, in der sie ihn nun kannte, war es immer so gewesen, dass sie ihm alles recht gemacht hatte. Zumindest hatte sie es immer versucht. Es schien ihn nie wirklich interessiert zu haben. Auf jeden Fall war er immer seinen Weg gegangen und sie war ihm nachgelaufen. Und daran war sie gewöhnt. Er entschied und sie fügte sich. Zuletzt hatte sie sich bemüht sich mehr für Dinge einzusetzen, die sie für richtig hielt. Wie mit dem verletzten Mann oder der Übernachtung in dem Tempel. Aber das eine hatte sie getan, um ein Leben zu retten, das andere für ihn, damit er der Erinnerung an seine Familie nahe sein konnte. Jetzt bat sie das allererste Mal um etwas nur für sich. Aus Bequemlichkeit. Ohne dringlichen Anlass. Und es fiel ihr sehr, sehr schwer, vor him herzugehen und es zu ertragen, dass er drei Meter hinter ihr ging. Und dass er unzufrieden war. Er hatte sich ihrem Wunsch zwar gebeugt, aber er tat es mit Widerwillen. Und sie kam sich promt egoistisch vor und so, als würde sie sich auf sehr dünnem Eis bewegen. Er hatte sie schon so oft weggestoßen und verlassen, dass sie glaubte, dass sie die Angst davor, dass er wieder verschwinden würde und ihr wieder entgleiten würde, niemals wirklich loswerden würde. Einfach aufgrund ihrer Erfahrungen mit diesem Thema. Es hatte ihr immer wieder und auf so lange Zeit solche Schmerzen bereitet, dass diese Angst sich tief in sie eingebrannt hatte. Und sie war nach wie vor davon überzeugt, dass man einen Mann wie ihn nicht fest an sich binden konnte. Diese Männer gab es. Sie waren spannend und interessant und begehrenswert. Aber sie waren nicht besonders verlässlich. Und er war noch dazu so daran gewöhnt, alleine zu sein. Und er war so stark, dass er so unabhängig und frei leben konnte, wie vielleicht sonst niemand auf dieser Welt. Wahrscheinlich war ihre Zeit mit ihm begrenzt. Trotzdem, sie dachte, dass er doch vielleicht auch einfach zu hart gegen sich selbst war. Sicher, vielleicht mochte er die Gesellschaft von Menschen einfach nicht. Aber auch er konnte es doch nicht wirklich angenehmer finden durch diesen Sturm zu laufen. Noch dazu, da kein Ende abzusehen war. So ein Sturm konnte in zwei Stunden vorbei sein. Er konnte aber auch gut bis in den späten Abend hinein oder sogar über die ganze Nacht hinweg anhalten. Und wenn sie sich erkälten würden, wäre ja auch niemandem geholfen! Andererseits konnte er sich natürlich durch Amaterasu jederzeit aufwärmen. Regen und Wind konnte den schwarzen Flammen natürlich nichts anhaben. Seine Fähigkeiten waren einfach nicht normal. Sie verstand schon, warum alle Angst vor den Uchiha hatten. Naruto war auch unglaublich. Aber diese Stärke beruhte auch auf seiner extremen Menge an Chakra, die ihm durch Kurama zur Verfügung stand. Das erklärte irgendwie das wortwörtlich monströse Ausmaß seiner Kraft. Sasuke hatte zwar Itachis Augen, aber ansonsten beruhte seine Macht allein auf seinen überlegenen Genen. Genau wie seine Intelligenz, seine schnellen Reflexe und seine Fähigkeit extrem schnell zu lernen. Das alles war, weil er ein Uchiha war. Und vielleicht hatte er sogar alle seine Vorfahren übertroffen. Und noch dazu hatte er durch das Chakra des Rikudou Sennin das Rinnegan erlangen können. Sakura seufzte. Es war schwer als normaler Mensch neben ihm zu bestehen. Sie hatten nun den Hof betreten. Es gab fünf kleine Gebäude, vermutlich für Heu, Gerätschaften und Tiere. Sakura ging entschlossen auf die Tür des Haupthauses zu und stieg die drei Stufen zum Eingang hinauf. Sie hob die Faust, um zu klopfen. Während sie darauf wartete, dass jemand öffnete, sah sie sich zu ihm um. Er war zwei Meter hinter ihr stehen geblieben. Sie glaubte immer noch Unzufriedenheit bei ihm wahrzunehmen. Rasch wandte sie sich wieder nach vorne, als die Tür geöffnet wurde. Ein Mann fortgeschrittenen Alters, vielleicht der Bauer und Hausherr, stand vor ihr. Die Tür wurde ein Stück weiter aufgeschoben und eine Frau gleichen Alters erschien. "Guten Tag!", sagte Sakura höflich. "Es tut mir sehr leid, sie zu stören. Aber wir wurden auf unserer Reise von diesem Sturm überrascht und ich hatte gehofft, Sie um Obdach bitten zu können. Wäre es vielleicht möglich, dass ich und mein Begleiter hier ein paar Stunden unterkommen dürften? Ich wäre auch dankbar, wenn wir uns einfach in einer ihrer Scheunen aufhalten dürften. Wir möchten so wenig wie möglich stören!" Der Bauer beugte sich mit skeptischem Blick ein wenig zur Seite, um an ihr vorbei zu Sasuke zu spähen. Und Sakura wünsche sich, er würde etwas weniger düster schauen. Er wirkte schlicht gefährlich. Und absolut nicht wie jemand, den man einfach so in sein Haus einladen würde. Sie setzte einen extra freundlichen Gesichtsausdruck auf. "Bei diesem Wetter kann man nicht draußen sein!", sagte die Bäuerin zu ihrem Mann. "Nun lass sie schon eintreten!" Und das schien dafür zu sorgen, dass er sich einen Ruck gab. Mit einem weiteren skeptischen Blick zu Sasuke öffnete er die Tür vollends und bat sie herein. Also zogen sie ihre Schuhe aus, stellten sie zu den anderen und traten ein. Das Haus war einfach, aber sehr geräumig. Scheinbar wohnte eine große Familie hier, denn man konnte aus der Küche und anderen Räumen Klappern und Stimmen hören. "Ihr könnt in einem der kleinen Räume schlafen, die wir für die zusätzlichen Erntehelfer haben", sagte die Bäuerin zu Sakura, während diese sich den Mantel auszog. "Die stehen nun leer, weil wir die Hilfskräfte erst im Spätsommer einstellen. Das Gewitter wird vor morgen früh nicht aufhören." "Danke!", sagte Sakura erfreut. "Das ist sehr nett! Ich weiß ihre Freundlichkeit zu schätzen!" "Wir essen bald zu Abend, ihr könnt selbstverständlich mit uns essen!", fuhr die Bäuerin fort. Sie deutete auf einen großen Raum, damit sie ihr folgten. Es schien eine Kombination aus Küche und Ess- und Wohnraum zu sein und fünf weitere Familienmitglieder hielten sich hier auf. Sie sahen alle neugierig auf, als sie eintraten. "Setzt euch doch an den Tisch und trinkt etwas", sagte der Bauer. "Ihr müsst müde und durchgefroren sein!" Sakura bedankte sich mit einem freundlichen Lächeln für das Angebot, aber sie warf einen Blick zu Sasuke hinüber. Er trug noch seinen Mantel und ohne dass er etwas tat, gelang es ihm etwas auszustrahlen, das auszusagen schien, dass er seine Ruhe wollte. Sie hatte das Gefühl, sich um ihn kümmern zu müssen, da sie ihn in diese Situation gebracht hatte. Aber sie hatte schon im Tempel entschieden, ihn nicht zu bemuttern. Das wäre einfach zu übergriffig. Und das traute sie sich bei ihm auch einfach nicht. Er würde schon selbst seine Lösungen finden. Also entschied sie sich, einfach der Aufforderung nachzukommen und sie kniete sich mit dem Bauern auf eines der Sitzkissen an dem niedrigen Tisch, legte ihre Tasche neben sich ab und bedankte sich für den Tee, den die Bäuerin ihr einschenkte und hinstellte. Sasuke stand einen Moment nur da. Alle sahen ein wenig verstohlen zu ihm hin, aber niemand schien sich zu trauen, ihn direkt anzusehen oder ihn auf sein Verhalten anzusprechen. Zwei junge Männer, vielleicht einige Jahre älter als sie, setzten sich zu ihnen und der Bauer stellte sie als seine Söhne vor. "Ihr seid Ninjas aus Konohagakure?", fragte der Bauer an Sakura gerichtet und sah wieder kurz zu Sasuke. Er zog sich nun seine Tasche aus, löste sein Schwert aus der Halterung, zog seinen Mantel aus und ging dann zu Sakura hinüber. Allerdings setzte er sich nicht zu ihr an den Tisch. Er ließ sich ein wenig seitlich hinter ihr nieder, legte Schwert und Tasche neben sich, lehnte sich in seiner üblichen Position an die Wand, ein Bein angewinkelt und einen Arm darauf abgelegt, den Kopf leicht nach hinten angelehnt und die Augen halb geschlossenen. Dann rührte er sich nicht mehr. Sakura wandte sich wieder nach vorne zu dem Bauern. Er, seine Söhne und alle anderen im Raum blickten unsicher zu Sasuke. Doch der Bauer riss sich wieder zusammen und blickte wieder sie an, als sie ihm auf seine Frage antwortete. "Ja, das ist richtig", sagte sie freundlich. "Wir sind unterwegs, um eine Mission auszuführen, deshalb sind wir hier auf der Durchreise. Und ich bin wirklich sehr dankbar, dass wir hier unterkommen können!" "Und auch für den warmen Tee!", fügte sie rasch hinzu. In der nächsten halben Stunde schienen sich alle mehr oder weniger mit Sasuke und seinem Verhalten abzufinden und sie konzentrieren sich einfach auf Sakura. Ihr war das recht. So hatte er seine Ruhe und sie hatte nette Gesellschaft, denn alle waren sehr freundlich und interessiert. Sie stellten viele Fragen über das Leben in Konohagakure und waren beeindruckt von dem, was sie aus dem Krankenhaus berichten konnte. Als Sakura auch noch anbot bei den Vorbereitungen für das Abendessen zu helfen, schien sie in der Achtung der Bäuerin noch weiter zu steigen und sie fand es gemütlich hier in all dem Trubel an diesem Tisch zu sitzen und zu helfen Gemüse zu putzen und zu schälen, während sie sich Geschichten über das Wetter und die Aussaht, die Tiere und das einsame Leben hier anhörte. Sie hatte den Eindruck, dass diese Menschen zwar die Sorgen des Lebens kannten, aber dass ihre Gemeinschaft ihnen Halt gab und sie erschienen ihr warmherzig und zufrieden. Eine halbe Stunde später kam eine der Ehefrauen der Söhne des Bauern mit drei kleinen Kindern herein, die sie offenbar frisch gebadet hatte und es wurde noch trubeliger. Die zwei kleinen Jungen beobachteten Sasuke wie gebannt, sie schienen ihn unglaublich faszinierend zu finden, aber auch sie schienen zu spüren, dass sie ihn nicht ansprechen oder ihm zu nahe kommen durften. Das kleine Mädchen wollte unbedingt auf ihrem Schoß sitzen, sobald Sakura mit dem Gemüse fertig war und als sie ihr dann auch noch ihr aufgeschürftes Knie heilte, schaute sie sie aus noch größeren Augen an. "Du bist so schön wie eine Prinzessin!", flüsterte sie ehrfürchtig. "Und du kannst sogar zaubern!" Sakura lächelte und strich ihr über die Haare. "Danke! Du bist aber auch sehr hübsch und freundlich!" "Wenn ich groß bin, dann will ich genau wie du werden!", verkündete die Kleine. Und es gefiel ihr gar nicht, dass ihr Vater ihr daraufhin erklärte, dass nicht alle Menschen die Fähigkeit hatten Chakra zu schmieden und dass sie das wahrscheinlich nicht könnte, weil sie aus keinem alten Ninjageschlecht abstammte. Sie kam allerdings schnell über ihre Enttäuschung hinweg, als sie Sakura noch mehr Tee einschenken durfte und Sakura beteuerte, dass der jetzt noch sehr viel besser schmeckte. Sakura bot an, sich auch noch abgesehen von dem Knie der Kleinen nützlich machen zu können und als sie auch noch den gebrochenen und schief wieder zusammengewachsen Arm eines der erwachsenen Söhne des Bauern richten konnte, behandelten sie sie nun alle mit noch viel mehr Hochachtung und Zuvorkommenheit als zuvor schon. "Ist das dein Mann?", fragte das kleine Mädchen, das wieder auf ihrem Schoß saß, sie ein paar Minuten später flüsternd und sie sah verstohlen an ihr vorbei zu Sasuke. Sakura wandte sich auch kurz zu ihm um. Er hatte sich nicht mehr gerührt und seine Augen waren beinahe ganz geschlossen. Aber sie war sich sicher, dass er alles genau im Blick behielt. "Er ist genauso schön wie du", flüsterte die Kleine. "Aber warum redet er nicht, mag er uns nicht?" Sakura lächelte und strich ihr wieder über den Kopf. Sie nahm deutlich wahr, dass alle nun ihre Antwort dazu hören wollten. "Doch, bestimmt mag er euch", antwortete sie der Kleinen freundlich. "Aber er bleibt gerne für sich. Er ist nur mir zuliebe mit hierher gekommen, weil ich nicht draußen bleiben wollte bei dem Sturm. Am besten lassen wir ihn einfach zufrieden, ja?" Die Kleine nickte, aber sie spähte weiter neugierig an Sakuras Arm vorbei zu ihm hin. "Bei diesem Sturm kann niemand draußen sein!", sagte die Bäuerin empört. Sakura lächelte. Sasuke konnte das schon. Aber sie war sehr, sehr dankbar, dass sie hier sein konnte. Die Böen rüttelten nun schon sehr stark an dem Haus und draußen heulte der Wind laut. Der Regen schien nun richtig stark geworden zu sein. Doch das ließ es hier drinnen bloß noch behaglicher erscheinen. Sie erkundigte sich nach den Tieren und wie sie mit so einem Sturm umgingen und man erklärte ihr bereitwillig einiges darüber und einer der kleinen Jungen erzählte von ihrem Hofhund, den er für das mutigste Lebewesen auf dieser Welt zu halten schien und das brachte alle zum Lachen. In der weiteren Stunde, die noch verging, bis sie essen konnten, fühlte Sakura sich langsam schon richtig heimisch. Sie half einer der erwachsenen Töchter ein paar Lampen anzuzünden und dann den Tisch zu decken und als sie gerade die letzte Schüssel abgestellt hatte, war auch das Essen fertig aufgetragen und alle hatten sich auf die Sitzkissen um den niedrigen Tisch herum gekniet. Den Platz neben ihr hatten sie freigelassen. Vielleicht, weil sie erwarteten, dass Sasuke sich zumindest zum Essen zu ihnen setzen würde. Er musste Hunger haben. Sie hatten am Morgen im Gehen den Rest aus dem Proviantpaket gegessen und obwohl sie ihm das meiste überlassen hatte, war es nicht allzu viel gewesen. Sakura hatte jedenfalls extrem Hunger! Und rausgehen und jagen konnte er ja jetzt irgendwie schlecht. Sie griff sich die Schüssel von dem eingedeckten, leeren Platz neben sich und füllte sie mit Reis. Sie nahm die Stäbchen und legte einiges von dem gebratenen Fleisch und Gemüse dazu, bis sie eine liebevoll angerichtete Portion für ihn zurechtgemacht hatte. Alle schwiegen und sahen ihr zu. Sie legte die Stäbchen wieder weg, aber die Schüssel behielt sie in ihren Händen und sie drehte sich auf ihrem Kissen leicht zu ihm um. Er hatte seine Augen wieder weiter geöffnet und beobachtete sie. Sie hielt ihm die Schüssel ein winziges Stück entgegen. "Möchtest du etwas essen?", fragte sie behutsam. Alles war ganz still. Sie zögerte, aber dann griff sie sich doch wieder die Essstäbchen und sie erhob sich und ging die zwei Schritte zu ihm hinüber. Sie kniete sich neben ihm hin und kurz überlegte sie die Schüssel einfach dort neben ihm abzustellen. Doch sie hatte das sichere Gefühl, dass er sie dann nicht anrühren würde. Also hielt sie sie ihm mit einem vorsichtigen Lächeln hin. Er sah ihr einen Moment ins Gesicht. Dann nahm er seinen Arm von seinem Bein und nahm ihr die Schüssel aus der Hand. Sie reichte ihm auch die Stäbchen. Dann erhob sie sich wieder, als wäre sein Verhalten völlig normal und setzte sich einfach wieder auf ihren Platz. "Das sieht wirklich wunderbar aus!", sagte sie fröhlich, um das unsichere Schweigen zu brechen. "Ich bin sehr dankbar, dass ich mit Ihnen essen darf!" Der Bauer nickte höflich. "Dann fangen wir an!", sagte er und als ob alle darauf gewartet hätten, fingen alle wieder an zu reden und sich an dem Essen zu bedienen. Sakura wandte sich nicht zu ihm um, aber sie war sich ziemlich sicher, dass er aß, was sie ihm gegeben hatte. Und das machte sie froh. Denn auch für ihn musste es doch angenehm sein, dass er etwas Warmes, Gekochtes bekam. Sie fragte sich promt, wie lange es wohl her war, dass er eine richtige gekochte Mahlzeit gegessen hatte. Abgesehen von dem Essen mit Naruto und Sensei Kakashi bei seiner Rückkehr. Damals hatte sie über so etwas gar nicht nachgedacht. Sie hatte nun schon so viel mehr über ihn erfahren. Aber sie hielt es für besser ihn ganz in Ruhe zu lassen und sich mit sich zu beschäftigen. Wahrscheinlich war es schwer genug für ihn gewesen, sich zu dem allen hier zu überwinden, auch ohne, dass nun eine große Sache daraus gemacht werden würde. Sie wollte, dass er das Gefühl hatte einfach so sein zu können, wie er war. Er musste sich nicht für sie ändern. Sie liebte ihn genau genau so, wie er war. Aber sie wollte ihm trotzdem ein paar Angebote machen. Denn vielleicht würde er dann von sich aus zu dem Schluss kommen, dass ein heißes Bad oder eine warme Mahlzeit etwas waren, das einem sehr gut tun konnte. Nach einer Weile drehte sie sich doch zu ihm um. Er hatte alles aufgegessen. Er saß im Schneidersitz da und blickte auf die Schüssel in seiner Hand, offenbar in Gedanken versunken. Sie erhob sich wieder und er sah zu ihr, als sie sich wieder neben ihn kniete. Sie streckte behutsam ihre Hand aus. Er reichte ihr die Schüssel. Allerdings nicht die Stäbchen. Sie musste lächeln. Das hatte sie vermutet. Er war größer als sie, er war ein Mann und sein Energiebedarf war dementsprechend höher. Er musste noch hungrig sein. Also nahm sie die Schüssel, kehrte zum Tisch zurück und füllte sie nochmal für ihn. Sie drehte sich um und schob sie über den Boden in seine Richtung und er beugte sich vor und nahm sie sich. Als sie sich wieder umdrehte, um selbst weiter zu essen, sah sie, dass alle sich zwar weiter unterhielten, aber dass sie sie beobachtet hatten. Doch sie schob sich bloß etwas Reis in den Mund und reagierte nicht darauf, sondern beteiligte sich einfach weiter an einem der Gespräche. Die Kinder beobachten Sasuke immer noch wie gebannt, aber die Erwachsenen schienen die Situation einfach zu akzeptieren und niemand sagte etwas dazu. Nach dem Essen half Sakura noch mit dem Aufräumen und Abwaschen. Und dann war sie froh, als die Bäuerin ankündigte, dass sie ihnen nun zeigen würde, wo sie heute Nacht schlafen könnten. Der Sturm schien immer noch schlimmer zu werden und Sakura wollte auf jeden Fall über Nacht bleiben. Allerdings war sie sich nicht ganz sicher, ob sie seine Geduld nicht schon weit überstrapaziert hatte. Aber er erhob sich und nahm seine Sachen, nachdem er die Ankündigung der Bäuerin gehört hatte. Also nahm sie auch ihre Tasche. Sie wünschten ihr alle eine gute Nacht und sie erwiderte das und warf ihm dann einen vorsichtigen Blick zu. Er sah sie an. Aber da ihr das nicht wirklich weiterhalf, entschied sie sich, der Bäuerin einfach zu folgen, die in der Tür auf sie wartete. Sie hörte ihn hinter sich hergehen und er betrat auch hinter ihr das kleine Zimmer, in dem nichts war außer zwei zusammengelegten Futons. Die Bäuerin erklärte ihnen, dass sie sich im Bad den Gang hinunter waschen könnten und dass sie dort ungestört wären, weil in diesem Teil des Hauses gerade niemand lebte. Dann wünschte auch sie eine gute Nacht und zog mit einem etwas unsicheren Blick zu Sasuke die Tür des kleinen Raumes hinter sich zu. Sakura atmete ein wenig nervös einmal ein und aus. Dann drehte sie sich zu ihm um. "Danke für deine Geduld", sagte sie. "Das war schön für mich. Wenn du möchtest, dann gehen wir jetzt weiter und schlafen nicht hier." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)