Feelings von writer ================================================================================ Kapitel 2: Pläne ---------------- Am Ende hatte Sakura doch zumindest drei Stunden Schlaf bekommen. Besser als nichts, aber trotzdem fühlte sie sich vollkommen erledigt. Sie ging dennoch zur Arbeit. Sogar früher als notwendig. Super. Jetzt blieb sie nicht nur länger als notwendig sondern fing auch früher als notwendig an. Aber was hätte sie sonst tun sollen? Vor Kakashis Büro warten bis Sasuke auftauchte, damit sie ihn anschmachten konnte? Das wäre demütigend. Ihre Mutter oder Ino besuchen und ihnen von Saskues Rückkehr erzählen, nur um dann wegen ihrer unerwiderten Gefühle bemitleidet zu werden? Das wäre ebenfalls demütigend. Also hatte sie sich entschieden ihre übliche Bewältigungsstrategie zu nutzen und ihre Gefühle mit Arbeit zu betäuben. Trotzdem fragte sie sich die ganze Zeit, was er tat. Was nun weiter passieren würde. Ob er bleiben würde. Was er wohl dachte. Was er wohl über sie dachte. Ob er überhaupt an sie dachte. Ob er manchmal an Frauen im Allgemeinen dachte. Ob er schon einmal die Nacht mit einer Frau verbracht hatte. Wie es gewesen war. Wer es gewesen war. Was er über diese Frau namens Karin dachte. Und - 'STOPP!', ermahnte sie ich in Gedanken selbst so vehement wie sie konnte. Sie drehte sich im Kreis. Was sie fühlte war doch schon beinahe Besessenheit! Sie war vollkommen durchgeknallt. Bloß blieb es leider dabei, dass sie einfach nichts gegen ihre Gefühle für ihn tun konnte. "Irgendwann wirst du deswegen noch wahnsinnig werden Sakura", sagte sie leise zu sich selbst und lächelte gleich darauf bitter. Offenbar fing es bereits an. Sie führte schon Selbstgespräche. Sakura legte den Bericht beiseite, den sie in der Hand hatte - sie konnte sich ja ohnehin nicht auf ihn konzentrieren - und ließ ihren Kopf seufzend auf ihren Schreibtisch sinken. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Armen. Sie brauchte Schlaf. Sie war ohnehin nicht in der besten Verfassung. Schon seit langem. Und der Schlafmangel brachte das Fass nun gewissermaßen zum Überlaufen. Trotzdem schaffte sie es sich in den nächsten Stunden verantwortungsvoll um zwei ihrer Partienten zu kümmern und ihre anderen Aufgaben im Labor zu erledigen. Sie nahm sich bewusst nichts allzu Schwieriges vor, damit sie keinen schwerwiegenden Fehler machen konnte. Zum Glück waren Tsunade und Shizune sehr nachsichtig mit ihr. Sie wussten von Sakuras Gefühlen. So wie leider irgendwie jeder. Es lies sich schlecht verheimlichen. Und es hatte sich auch herumgesprochen, weil sie immer alle Einladungen zu einem Date ablehnte. Jedenfalls hatte Sai offenbar bei Kakashi Sasuke getroffen und Ino war zu ihr ins Krankenhaus gestürmt, um die Neuigkeiten von seiner Rückkehr zu überbringen - um dann enttäuscht festzustellen, dass Sakura sie schon kannte - und weil dabei sowohl Tsunade als auch Shizune mitbekommen hatten, was los war, wurde sie nun sehr umsichtig und beinahe mitleidig behandelt. Das war auch demütigend. "Ich verstehe dich wirklich nicht!", hatte Tsunade ihr bestimmt schon zum insgesamt zwanzigsten Mal in den letzten Monaten gesagt. "Du bist so jung und talentiert und schön, wieso wirfst du dein Leben für den Uchiha weg? Du könntest Spaß haben und glücklich sein! Endlich haben wir Frieden! Geh aus und genieße deine Zeit! Verdammt nochmal Sakura! Er ist ein gerade so begnadigter Verbrecher, der dich getötet hätte, wenn Naruto es nicht verhindert hätte! Ich würde es ja verstehen, wenn da zwischen euch wirklich Liebe gewesen wäre, die du verloren hättest und der du nun nachtrauerst! Aber da war nie etwas! Das ist alles nur in deinem Kopf! Und dann macht er dir auch noch Hoffnung indem er dir vage Dinge in Aussicht stellt und lässt anschließend sieben Monate nichts von sich hören! Das ist Wahnsinn Sakura!" Tja, so war sie. Tsunade. Immer gerade heraus. Erbarmungslos. Wie eine Naturgewalt. Leider hatte sie meistens recht, selbst wenn es absolut unangenehm war, zu hören, wie sie es einem entgegenbrachte. Sakura fand ja, dass sie alle recht hatten. Aber wie? Wie sollte sie denn von ihm loskommen? Ino hatte es geschafft, indem sie sich in Sai verliebt hatte. Aber es kam Sakura falsch vor irgendjemanden zu daten, nur aus der vagen Hoffnung heraus über ihn hinwegzukommen. Das war nicht fair. Dann hätte sie das Gefühl denjenigen bloß zu benutzen und am Ende sogar zu verletzen. Und dann war da schließlich noch Naruto. Irgendwie hatte er akzeptiert, dass sie nur Freunde waren, dass sie seine Gefühle wegen Sasuke nie würde erwidern können. Aber wenn sie nun nur aus Spaß jemand anderen daten würde, dann wäre das wie ein Schlag ins Gesicht für ihn. Und Naruto selbst war natürlich keine Option. Er war ihr zu wichtig. Er war ihr bester Freund. Sie konnte ihn unmöglich benutzen, nur um sich besser zu fühlen. Zumal sie ja ohnehin hoffte, dass er verstehen würde, dass Hinata die Richtige für ihn war. Sakura seufzte wieder. Heute machte sie es sich wirklich besonders schwer! Dieser verfluchte Schlafmangel! Einen Moment später schrak sie zusammen, als die Tür hinter ihr geöffnet wurde und als sie sich umdrehte stand Kakashi vor ihr. Sofort fing ihr Herz an schneller zu schlagen. Ob er ihr etwas in Bezug auf Sasuke mitteilen würde? "Hallo Sensei Kakashi!", sagte sie erfreut und war glücklicherweise erfolgreich in dem Versuch ganz wie immer zu klingen. "Suchen Sie mich?" Kakashi verschränkte die Arme und lehnte sich in den Türrahmen, um sie zu betrachten. Sie konnte erkennen, dass er unter seiner Maske leicht lächelte. "Hallo Sakura. Ja. Ich wollte sehen, wie es dir geht. Du weißt es ja schon, er hat mir erzählt, dass er dich gestern Abend getroffen hat. Und auch wo." Sakura spürte, wie ihr ein wenig Hitze in die Wangen stieg. Peinlich. Kakashi betrachtete sie einen Moment nachdenklich. Und das fühlte sich auch schon wieder demütigend an. Sakura lächelte verlegen. "Danke, ich komme schon zurecht." "Ich lade euch zum Mittagessen ein", sagte Kakashi. "Naruto und Sasuke warten draußen. Kommst du mit?" "Oh!", sagte Sakura erfeut. Sie hatte Lust darauf. Ganz zu schweigen davon, dass sie dann Zeit mit Sasuke würde verbringen können, ohne, dass es merkwürdig war. Und vielleicht konnte sie endlich in Erfahrung bringen, was er nun vorhatte. Also beeilte sie sich ihren Arztkittel auszuziehen, ihr Haargummi zu entfernen und ihr Büro hinter ihnen abzuschließen. "Wird er bleiben?", fragte sie schließlich doch, als sie neben dem Hokage durch die Gänge in Richtung Ausgang ging. "Hmm", machte Kakashi und warf ihr von der Seite einen kurzen Blick zu. "Ich denke nicht." "Ich verstehe", sagte Sakura tapfer. Ihr Magen fühlte sich plötzlich gar nicht gut an und ihr wurde sogar für ein paar Sekunden schwindelig. Aber vielleicht würde sie gleich schlauer sein. Sicher würden sie gleich zusammen darüber sprechen. Es war seltsam Naruto und Sasuke zusammen vor dem Krankenhaus stehen und auf sie warten zu sehen. Es war fast wie früher, als sie noch Team 7 gewesen waren. Nur, dass sie nun alle erwachsen waren. Naruto grinste ihnen entgegen, aber er war nicht mehr so albern und auch nicht mehr so laut und aufgedreht wie früher. Sasuke wirkte wie immer einfach cool. Von der leichten und manchmal auch offensichtlichen Genervtheit, die er früher oft ausgestrahlt hatte, war jedoch nichts mehr zu sehen. Er wirkte ruhig. Aber noch unnahbarer als früher. Und auch sie hatte sich verändert. Früher wäre sie wohl begeistert auf ihn zu gestürmt, um ihn zu begrüßen. Aber da war sie auch herausgewachsen. "Hallo", begrüßte sie die beiden bloß mit einem Lächeln, als sie mit Kakashi am Fuß der Treppe angekommen war. "Hi Sakura!", erwiderte Naruto gut gelaunt. "Hallo", sagte Sasuke ruhig. "Also dann, wohin wollt ihr?", fragte Kakashi. "Also wenn es auf Sie geht, dann bin ich für Barbecue!", grinste Naruto. "Weil das am teuersten ist?", fragte Sakura ihn empört. Naruto lachte und Kakashi fuhr sich mit einem Schmunzeln durch die Haare. "Gut", sagte er belustigt. "Dann also Barbecue! Da können wir auch ganz in Ruhe sitzen und uns unterhalten." "Auf geht's!", sagte Naruto und klatschte einmal motiviert in die Hände. "Ich weiß, wo wir hingehen!" Er machte auf dem Absatz kehrt und Kakashi folgte ihm bereitwillig, sodass sie nun neben Sasuke herging. "Hast du Schlaf bekommen?", fragte sie an ihn gewandt. "Ja." Er warf ihr einen Blick zu. Wahrscheinlich, weil sie selbst nicht gerade danach aussah. Aber er sagte nichts und sie liefen anschließend schweigend nebeneinander her und hörten zu, wie Naruto und Kakashi miteinander sprachen. Die beiden verbrachten aktuell sehr viel Zeit miteinander. Denn Naruto würde nach Kakashi Hokage werden und sowohl Kakashi, als auch seine Berater und manchmal sogar Tsunade versuchten Naruto bereits darauf vorzubereiten. Denn übermenschliche Stärke war eben nicht alles, was man als Hokage brauchte. Es gab viel, das man wissen und lernen musste und man musste einen Überblick über alles gewinnen, um in der Lage zu sein auch schwierige Entscheidungen bestmöglich treffen zu können. Sie sah noch einmal zu Sasuke hinüber. "Wie ist es für dich wieder hier zu sein?", fragte sie, weil sie es doch nicht lassen konnte. Er sah sie wieder kurz an, bevor er antwortete und sie fühlte sich nervös, während sie so neben ihm ging. "Es ist nostalgisch", sagte er bloß. Sie wusste nicht recht, was sie damit anfangen sollte, also verstummte sie wieder. Sasuke schwieg, bis sie bestellt hatten und am Tisch saßen. Und Sakura tat es ihm größtenteils gleich und war froh, sich jetzt damit beschäftigen zu können für alle Fleisch und Gemüse auf dem kleinen runden Grill auf ihrem Tisch zu braten. Sie tat es nicht, weil sie die Frau war, sondern weil die Höflichkeit gebot, dass sie das übernahm. Kakashi war schließlich der Hokage. Und Naruto war der Held des Dorfes. Und Sasuke...war eben Sasuke. Während sie eine Scheibe Zucchini wendete, dachte sie darüber nach, was sie für ein merkwürdiges Bild abgaben. Sie hatte es bereits auf dem Weg bemerkt. Alle waren ihnen respektvoll ausgewichen. Und auch im Restaurant hielten alle Abstand. Sie selbst genoss im Dorf ein hohes Ansehen. Aber heute war sie zudem mit dem Hokage unterwegs. Und mit Naruto, den alle in Konoha verehrten. Zurecht wie sie fand. Aber wo sie normalerweise freundlich und gut gelaunt angesprochen worden wären, waren heute bloß alle vor ihnen zurückgewichen, als ob sie Angst hätten. Und das hatten sie wahrscheinlich auch. Angst vor Sasuke. Er war offiziell begnadigt worden, direkt bevor er zu seiner Reise aufgebrochen war. Aber das lag nur daran, dass Naruto darauf bestanden hatte und niemand Naruto etwas abschlagen wollte. Und daran, dass Kakashi bereit gewesen war, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Und Kakashi verließ sich hauptsächlich auf Narutos Wort, dass Sasuke nicht wieder zu einer Bedrohung werden würde. Doch das reichte den meisten Leuten nicht. Sie kannten Sasuke nicht, sie hatten keine Ahnung, was genau alles passiert war, was ihn dazu gebracht hatte zu tun, was er getan hatte. Sie sahen in Sasuke einfach jemanden, der unmenschlich stark war, der zum Nuke-Nin geworden war, der Danzo getötet hatte, als er übergangsweise Hokage war. Sie sahen jemanden, der Konoha hatte zerstören wollen und der einzig und alleine von Naruto in Schach gehalten werden konnte. Sakura konnte es den Leuten nicht wirklich verübeln, dass sie zurückwichen und tuschelten, wenn Sasuke vorbeiging. Nicht zuletzt, weil er ein Uchiha war. Dieser Clan schien in den Augen der meisten schlicht verflucht zu sein. Und nach allem was Mitglieder seines Clans, besonders Madara Uchiha getan hatten, konnte Sakura durchaus verstehen, dass die Leute auch Sasuke unberechenbar und unheimlich fanden. "Und, wen hast du alles schon getroffen, seit du wieder hier bist?", fragte Naruto gerade, lehnte sich mit einem Grinsen entspannt in seinem Sitz zurück und betrachtete Sasuke, der neben Kakashi und ihm gegenüber saß. "Shikamaru und den Typen, der mich in eurem Team ersetzt hat", antwortete Sasuke ihm. "Sai hieß er?" "Jep!", erwiderte Naruto und bedanke sich kurz bei ihr, als Sakura ein Stück fertig gebratenes Fleisch auf seinen Teller legte. "Er ist nun mit Ino zusammen." Sakura warf Sasuke rasch einen Blick zu. "Ah" sagte er neutral und bedankte sich ebenfalls mit einem kurzen Blick bei ihr, als sie ihm etwas auf den Teller legte. "Tja", grinste Naruto. "Nicht alle können auf immer und ewig in dich verliebt sein!" Sasuke schwieg einen Moment und sah noch einmal kurz zu ihr. Sie beschäftigte sich rasch wieder mit der Zucchini, als wäre sie völlig unbeteiligt. "Ich wollte nie, dass jemand in mich verliebt ist", sagte Sasuke ruhig. "Ich habe nie darum gebeten." "Nein", ging Kakashi entschieden dazwischen. "Das ist tatsächlich etwas, an dem du keine Schuld trägst." Er streckte die Hand nach der Grillzange aus und Sakura gab sie ihm nach kurzem Zögern. Das war nett von ihm. Sie hatte ziemlich Hunger und wenn er sich kümmerte, konnte sie ein paar Happen essen. "Aber damit wären wir beim Thema Schuld", fuhr Kakashi fort, während er nun einige frische Fleischstreifen auf der heißen Platte platzierte. "Ich habe eben gerade mit dem Ältestenrat gesprochen. Sie sind alle nach wie vor der Meinung, dass Sasuke eigentlich eine Strafe hätte bekommen müssen. Und sie haben viele Leute hinter sich. Auch Feudalherren, denen Sasuke zu unberechenbar vorkommt. Und auch aus den anderen Dörfern und Ländern kommen solche Stimmen. Hauptsächlich, weil das Machtgleichgewicht gestört ist. Schon wegen Naruto, aber wenn Sasuke auch wieder hier ist und für uns arbeitet, fühlen sich die anderen Länder bedroht. Sie hätten am liebsten, dass er für seine Vergehen hingerichtet wird." "Das ist idiotisch!", empörte sich Naruto sofort. "Sasuke hat eingesehen, dass er Fehler gemacht hat!" "Darum geht es nicht", sagte Sasuke ruhig und sachlich und Sakura hob wieder den Kopf, um ihn anzusehen. "Sie wollen sehen, dass ich zumindest eine Strafe akzeptiere, als Beweis dafür, dass ich unter Kontrolle bin. Dir sieht man deine Stärke nach Naruto, weil du für alle ein Held bist und du nie jemandem Anlass gegeben hast, daran zu zweifeln. Ich bin für beinahe alle eine Bedrohung." "Hm", machte Kakashi nachdenklich. "Du könntest natürlich versuchen dich unterzuordnen, aber selbst wenn du das wollen würdest, dann würde man dir es vermutlich nicht wirklich abkaufen. Oder man würde ständig versuchen dich zu manipulieren. Ich denke wir sollten uns lieber in Geduld üben, als etwas zu erzwingen oder jemandem etwas aufzuzwingen. Es wird einige Jahre dauern. Aber irgendwann wird man dir vielleicht wieder vertrauen. Zumindest hier in Konoha. Die anderen Länder und Dörfer sind natürlich nach wie vor ein Problem. Aber das Problem ist ohnehin da und größer und umfassender. Das hat nur bedingt mit dir zu tun und da ist eine Menge Fingerspitzengefühl gefragt. Niemand will noch einen Krieg. Aber es haben auch alle Angst vor einer erneuten Eskalation, aufgrund irgendwelcher unkontrollierbaren Geschehnisse und jeder ist nach den ganzen Ereignissen aufgewühlt." "Was wirst du also tun?", fragte Sakura und sah Sasuke ins Gesicht. Sie musste es jetzt einfach wissen. Diese Ungewissheit war unerträglich. Naruto und Kakashi sahen ihn ebenfalls an, aber er hielt Sakuras Blick stand. "Das hier ist trotz allem mein Zuhause", sagte Sasuke schließlich. "Itachi wollte es beschützen. Ihr wollt es beschützen. Ich möchte dabei helfen. Ich bin zurückgekommen, um Missionen für das Dorf zu übernehmen. Mir ist egal, was jemand über mich denkt. Aber man wird mir hier wohl keine Missionen anvertrauen. Zumindest keine wichtigen. Also hatten Kakashi und Naruto eine andere Idee." Sie schwiegen alle einen Moment und Sakura sah Kakashi wartend an. "Nun, ich hatte gehofft, dass du mit diesem Vorhaben zurückkommen würdest", gab Kakashi schließlich von sich. "Es gibt Missionen, die ich dir gerne anvertrauen würde. Ich habe mir das mit Naruto zusammen bereits gut überlegt." Sasuke nickte. Kakashi sah wieder kurz zu Sakura hinüber und sie wusste, dass er unsicher war, ob er ihr das zumuten konnte. Also übernahm sie das für ihn. Sie wollte nicht diejenige sein, die wegen ihrer albernen Gefühle alles ausbremste. Schon gar nicht wichtige Dinge. "Also wird Sasuke die meiste Zeit fort sein und alleine schwierige und geheime Missionen erledigen", sagte sie sachlich. "Das klingt vernünftig. Dann haben die Leute im Dorf nichts zu befürchten und nach und nach kann sich sein Ruf wieder verbessern. Alle profitieren davon. Sasuke, du kannst tun, was du für richtig hälst, ohne dich dem Rat und ihren Machtspielen oder den Feudalherren beugen zu müssen. Und Naruto und Kakashi, ihr habt die Unterstützung, die ihr braucht, bei dem, was ihr euch für die Zukunft des Dorfes und des Landes vorstellt. Richtig?" "Ja", sagte Kakashi. "Der Rat und die Politik wären außen vor, Sasuke würde quasi privat für mich arbeiten. Naruto und ich haben Pläne und es gibt immer Dinge, die getan werden müssen. Dinge, über die viel zu viel geredet wird, die aber letztendlich einfach ausgeführt werden müssen. Leise, ohne Umwege, ohne Korruption und ohne komplizierte Politik. Die Leute werden natürlich mitbekommen, dass Sasuke hier ein- und ausgehen wird, aber Naruto und ich haben genug Macht und Ansehen, um uns durchsetzen zu können. Niemand wird viel dagegen tun können. Doch natürlich müssen wir darauf achten, dass wir nicht die Bevölkerung gegen uns aufbringen. Wenn Leute Angst haben, werden sie schnell irrational. Doch langfristig werden alle davon profitieren und die kritischen Stimmen werden geringer werden. Und wenn Naruto schließlich Hokage wird, kann Sasuke ihm weiter unterstützend zur Seite stehen, offiziell oder inoffiziell. Das wird sich dann zeigen." "Das ist das Beste", sagte Sasuke und Sakura nickte. Das sah sie ein. "Gut. Dann wäre das geklärt", sagte Kakashi, wieder mit einem kurzen Blick zu ihr und Sakura hatte Eindruck, dass er erleichtert war, dass sie sich damit abzufinden schien. "Allerdings hätte ich direkt etwas für dich zu tun Sasuke", fügte er hinzu. "Jedenfalls, falls du bereit wärst, morgen schon wieder abzureisen." "Das ist kein Problem", antwortete Sasuke ruhig. Immerhin, so dachte Sakura, während sie auf einem Stück Fleisch herumkaute, würde sie ihn dann ab und zu vielleicht kurz zu sehen bekommen und sie würden wie jetzt vielleicht ab und zu alle zusammen etwas essen können. Das wäre schön. Sie genoss es alleine schon hier mit ihm zu sitzen. Ihn ansehen zu können. Und zu sehen, dass es ihm einigermaßen gut zu gehen schien. Dadurch ging es ihr gleich auch viel besser. Sie musste unwillkürlich lächeln. Dann fiel ihr auf, dass er sie angesehen hatte und rasch wandte sie ihren Blick ab. "Dann wäre da nur noch eine Sache", sagte Naruto und hob seinen rechten Arm. Den Arm, den sie für ihn mit Hilfe von Hashiramas Zellen wieder hergestellt hatten. "Ich finde", fuhr Naruto fort, "du solltest aufhören Buße tun zu wollen und deinen Arm auch wieder herstellen lassen. Du nützt allen mehr, wenn du bei voller Kraft bist. Niemandem ist geholfen, wenn du weiter darauf verzichtest." Alle sahen sie ihn und an und Sasuke schien zu überlegen. "Ich hatte eigentlich vor darauf zu verzichten", sagte er mit einem Blick zu Naruto. "Es geht auch so." "Ich stimme Naruto zu", mischte sich Kakashi ein. "Dieses Opfer von dir bringt niemandem was. Eher im Gegenteil." "Es ist auch eine Mahnung an mich selbst, ich möchte mich erinnern, was ich-" "Hör auf Mann!", unbrach Naruto ihn entschieden. "Seit wann jammerst du so rum? Wenn es dir leid tut, dann zeig das durch deine Handlungen und hilf uns!" Sie sahen ihn alle abwartend an und Sasuke fragte schließlich an Sakura gerichtet: "Geht das denn? Auch jetzt noch?" Sakura nickte. Sie fand auch, dass es es sich bloß unnötig schwer machte sich selbst zu verzeihen, wenn er auf diese Möglichkeit verzichtete. "Es ist alles vorbereitet, das wäre schnell zu erledigen", sagte sie. "Tsunade hat sogar eine Möglichkeit gefunden, dass Hashiramas Zellen sich in deine eigenen umwandeln. Wie du siehst, konnte Naruto seinen Verband abnehmen. Es ist nicht mehr nur ein Ersatzarm, es ist wirklich wieder voll und ganz sein eigener Arm mit seinen eigenen Zellen." Sasuke zögerte. Dann sah er zu Kakashi. "Ich dachte, ich soll morgen abreisen." "Das kriegen wir hin, wenn du erst morgen Abend gehst", sagte Sakura rasch. "Es ist nicht viel los momentan. Wir können die Operation theoretisch heute noch machen. Wir haben alles da und alles ist dafür bereit. Und mit unseren Techniken ist bis zu deiner Abreise morgen alles verheilt." Sie erwähnte nicht, dass sie selbst dafür gesorgt hatte, dass alles bereit war. Jederzeit. Das war das einzige gewesen, bei dem sie das Gefühl gehabt hatte, dass sie etwas für ihn tun könnte. Sie sahen ihn nach wie vor alle erwartungsvoll an, während er zu überlegen schien. "Na schön. Tun wir es." "Na geht doch!", sagte Naruto grinsend. "Hast dich ganz schön bitten lassen!" "Tss." Sakura musste lächeln. Es war fast alles wieder normal. 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