Adventskalender Haikyuu!! von Scharon ================================================================================ Kapitel 22: 22 (Iwaoi) ---------------------- Ich sehe Iwa an, tief in meiner Erinnerung versunken. „Ich wollte nicht, dass der Gegner durch die Bandage erinnert wird, dass ich verletzt war, schwach, ein beeinträchtigter Spieler. Du warst so sauer.“ Ein leichtes Lächeln stiehlt sich auf Iwas Lippen, was Wärme durch meine Brust fließen lässt. „Du hast mich am Kragen gepackt und geschüttelt und dann hast du etwas zu mir gesagt, dass ich bis heute nicht vergessen habe.“ Iwa schaut zu mir auf, mit großen Augen. „Du sagtest ´Wenn du der Teamkapitän wärest -und das wirst du irgendwann sein- und ich an deiner Stelle, was würdest du mir sagen?`.“ Wir sehen uns tief in die Augen. „Ich war zuerst perplex, doch dann war es mir klar. `Ohne Bandage sitzt du auf der Bank.`“ Ich nicke mit Nachdruck und Iwa hält den Blickkontakt aufrecht. „Seit diesem Tag habe ich nie mehr ohne meine Bandage auf dem Volleyballfeld gestanden.“ Iwas dunkelgrüne Augen funkeln mich an, was mir sehr gefällt. „Verstehst du, was ich dir damit sagen will?“ Er blinzelt. „Du bist der Grund, aus dem ich heute hier sitze. Du warst immer da, um mich wieder auf den Boden zu holen, wenn mein Kopf in dem Wolken zu versinken drohte.“ Es schnürt mir die Brust zu, die Erinnerung, wie Iwa eben aufstand und ich mir sicher war, ihn so sehr enttäuscht zu haben, dass er mich zurücklassen würde. Ich schlucke. „Ich brauche dich“, rutscht es über meine Lippen, ehe ich darüber nachgedacht habe, die ganze Wahrheit. „Ohne dich hätte ich meinen Körper längst ruiniert, hätte trainiert bis ich umfalle und wäre sicher irgendwann nicht mehr wieder aufgestanden. Doch dank dir kann ich tun, was ich liebe. Ich kann Volleyball spielen.“ Mein Herz klopft schneller. „Du bist meine Sicherheit, meine Konstante...“ Der Gedanke, dass er nicht mehr mit mir befreundet sein will, dass er weiter zieht und mich stehen lässt, weil ich ihn nerve, sticht tief in meiner Brust. Mir kommen die Tränen, weswegen ich den Kopf senke und die Augen zusammen kneife. „Bitte bleib bei mir. Bitte verlass mich nicht...“, hauche ich, die Hand an meine Brust gedrückt. Es fühlt sich an, als würde jemand auf meinen Brustkorb stehen, das Atmen fällt mir schwer. Plötzlich spüre ich einen Druck auf dem Kopf und öffne die Augen. Iwas Arm ist zu mir ausgestreckt und er hat seinen geballte Faust auf meinen Kopf gelegt. Ich spüre, wie sich die Fingerknöchel bewegen. „Dummkopf“, sagt er leise, doch dann zieht sich ein Lächeln auf seine Lippen. „Ich verlass dich doch nicht, nur weil du ein Idiot bist. Das weiß ich doch schon seit Jahren.“ Ich blinzle ihn mit großen Augen an, spüre, wie ich in seinen olivfarbenen Augen zu versinken beginne. „Ich bin immer an deiner Seite.“ Sein warmes Lächeln fährt mir ins Herz und eine wohlige Wärme breitet sich in mir aus. „Das war ich in der Grundschule, in der Mittelschule und ich bin es in der Oberschule.“ Die Faust auf meinem Kopf bewegt sich, bis seine Hand flach auf meinem Haar liegt. „Und ich werde es in der Uni sein und auch, wenn du ein Profi geworden bist.“ Die Erleichterung treibt ein zittriges Lächeln auf meine Lippen. „Auch wenn du tierisch nervst.“ Ich beginne zu lachen und Iwa wuschelt mir durch die Haare. Er ist wirklich der beste Freund, den man haben kann. Ich bin unendlich glücklich, dass ich ihn habe. „Und jetzt iss deine Yakitori. Wir müssen los.“ Ich sehe zu dem Yakitori vor mir runter. „Wenn wir zu spät kommen, erzähle ich den anderen, dass du geheult hast.“ „Iwa!“, protestiere ich, doch er lacht nur. Das steht ihm wirklich gut, stelle ich lächelnd fest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)