Adventskalender Haikyuu!! von Scharon ================================================================================ Kapitel 20: 20 (Asanoya) ------------------------ Ich sehe zu Asahi rüber, der in sein Glas schaut als er trinkt. Er ist immer noch ziemlich nervös, doch es hält sich in Grenzen, seit wir am Tisch sitzen. Auch wenn ich mir wünsche, dass mein Vater ihn akzeptiert, so ist es viel wichtiger, dass Asahi gerade hier ist. Mit ihm zu essen, macht ihn zur Familie, mit Vaters Segen oder ohne. „So, hier kommt das Essen“, sagt Mutter fröhlich, als sie von der Küche aus das Wohnzimmer betritt. Vor sich trägt sie eine dampfende Auflaufform auf einem Holzbrett, die Hände in dicken Backhandschuhen. Es duftet sofort köstlich und mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Lächelnd tritt sie näher an den Tisch und sieht zu uns runter, bis wir der stillen Aufforderung folge leisten. Vater und ich schieben unsere Gläser zur Seite, damit Mutter den Auflauf vor uns beiden auf den Tisch setzen kann, während sich Asahi gerade hinsetzt und sein Glas abstellt. Sie neigt sich über den Tisch als die Auflaufform auf dem Brett in Bewegung gerät und leicht auf mich zu rutscht. Erschrocken korrigiert Mutter ihren Griff, doch das Holzbrett gleitet ihr aus den Hand. Ich kann gar nicht so schnell gucken, wie Asahis linke Hand vor mich schnellt, die Handfläche gegen die Auflaufform gepresst und diese somit auf dem Holzbrett fixiert. Ein Schwall der Sauce schwappt über den Rand, platscht auf meinen Teller und ich spüre wie kleine Tropfen meinen Arm treffen, als würden sich Nadeln in meine Haut bohren. Ich keuche erschrocken auf, da bekommt meine Mutter die Form wieder zu fassen und balanciert das Brett aus. Auch sie gibt einen erschrockenen Laut von sich, doch meine Augen fliegen nur rüber zu Asahi, der mich angestrengt ansieht und nun sein linkes Auge zukneift. „Ist alles ok bei dir, Noya?“, fragt er mit gebrochener, doch fester Stimme und ich starre ihn an, bis ich die Situation realisiert habe. Da sehe ich zu seiner Hand, die immer noch vor mir ausgestreckt ist. Sauce tropft von seinen Fingern, hat auch den weißen Ärmel seines Hemdes dunkel gesprenkelt. „Asahi!“ Ich springe so schnell auf, dass es meinen Stuhl nach hinten umwirft und sehe ihn mit großen Augen an. Erst jetzt zieht er die Hand mit gespreizten Fingern zurück, bis zu seiner Brust. „Schnell, kaltes Wasser“, sagt Mutter während sie den Auflauf abstellt und ich fasse Asahi am Arm. „Komm mit.“ Meine Stimme zittert. Asahi folgt bereitwillig meinen Bewegungen als ich ihn zur Spüle in der Küche dirigiere, mein Blick klebt an seiner mit Sauce benetzten Hand. „Heiß“, schießt es durch meine Gedanken als ich mich erinnere wie schmerzhaft es war als mich nur winzige Tropfen der Sauce berührt haben. Schluckend drehe ich das kalte Wasser auf und Asahi stöhnt leise als es die dunkle Flüssigkeit von seiner Haut spült. Es schnürt mir den Hals zu, mir nur vorzustellen, wir stark seine Schmerzen gerade sein müssen. „Viel besser“, seufzt er und ich sehe zu ihm hoch. Ein warmes Lächeln liegt auf seinen Lippen und ich beiße mir auf die Unterlippe. „Mach doch bitte nicht so ein Gesicht. Es geht schon“, dringt seine warme Stimme in mein Ohr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)