Adventskalender Haikyuu!! von Scharon ================================================================================ Kapitel 12: 12 (KuroKen) ------------------------ Ich sitze auf dem Fußboden in Kenmas Zimmer, den Rücken an sein Bett gelehnt, während er ein Videospiel auf dem Fernseher spielt. Gedankenversunken blicke ich zur Decke hinauf, während sich seine Worte in meinem Kopf wiederholen. „Du verdienst jemanden, der dich auch liebt“, hatte er gesagt. „Lass ihn gehen.“ Wenn das doch nur so einfach wäre. Ich starre den Videospielcharakter an, bis mir nach einer Weile auffällt, dass er sich gar nicht mehr bewegt. Ich sehe runter, zu meiner rechten Seite und bemerke, dass Kenmas Kopf nach vorne gelehnt ist, der Controller ruht in seinem Schoß, die Finger sind nur leicht um ihn gelegt. „Ken?“, frage ich leise, doch erhalte keine Antwort. Ich beuge mich vor, um in sein Gesicht zu sehen und stelle sofort fest, er ist eingeschlafen. Lächelnd betrachte ich sein entspanntes Gesicht, dann lehne ich mich wieder gegen das Bett und schließe ebenfalls die Augen. Ich weiß, dass Kenma viel zu wenig schläft und es fühlt sich schön an, dass ich ihm wohl die Ruhe schenke, dass er sogar einschlafen kann, obwohl jemand anders mit im Zimmer ist. Gerade als ich auch beginne wegzudämmern, spüre ich einen leichten Druck auf der rechten Schulter. Ich öffne die Augen wieder, sehe runter und erkenne sofort, dass Kenmas Kopf den Weg auf meine Schulter gefunden hat. Tiefe Atemzüge dringen an mein Ohr. Er schläft immer noch. Ihn so nah bei mir zu haben, fühlt sich nicht befremdlich an, obwohl wir sonst immer eine gewisse Distanz zu einander waren. Wir sind einfach nicht die Art von Freunden, die sich ständig umarmt, dennoch tut die Wärme, die er an meine Schulter abgibt, irgendwie gut. Ich atme flach durch, um mich nicht unnötig zu bewegen und ihn gar aufzuwecken, dann kippe ich meinen Kopf ganz langsam in seine Richtung, bis meine Wange auf seinem Haar liegt. Das hier. Das fühlt sich gut an. Es dauert nicht lange, da sehe ich, wie sich Kenmas linke Hand bewegt. Langsam, fast zögerlich löste sie sich von dem Controller und wandert in meine Richtung. Mit den Fingerspitzen tastet er sich auf meinen Oberschenkel vor, forschend, mit winzigen Bewegungen. Ich beobachte seine Hand, die sich meiner nähert bis die Spitze seines Mittelfingers auf meinem Handrücken liegt. Überrascht halte ich still, nehme nicht mal den Kopf von seinem weg, sehe einfach zu. Er hält inne, dann höre ich, wie er durchatmet. Kenma, was hast du vor? Was soll das werden? Er schluckt, dann legt er seine Hand über meine. Wir berühren uns kaum, doch spüre ich, wie kalt seine schmalen Finger sind, trotzdem schicken sie eine wohlige Wärme durch meinen Körper. Es... ist schön. Als ich meine Hand bewege, zuckt er zusammen. Wahrscheinlich denkt er, ich wolle mich ihm entziehen, doch stattdessen drehe ich meine Hand langsam um, darauf bedacht, den Kontakt zu seiner Haut zu keinem Zeitpunkt zu verlieren. Ich schiebe die Finger zwischen seine und ergreife seine Hand. Zögerlich legen sich seine Finger um meine und mein Herz beginnt etwas schneller zu schlagen. „Kuroo...“ Seine leise Stimme läuft mir den Rücken hinunter. „Ich bin immer... für dich da.“ Ich spüre wie sich ein Lächeln über meine Lippen zieht. „Ich weiß“, hauche ich sanft. Ich habe es immer gewusst und doch hatte ich es wohl einen Moment vergessen. Kenma war und ist immer an meiner Seite und wird es auch in Zukunft sein. Das... wäre jedenfalls mein größter Wunsch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)