Kowareta Hane von MAC01 (Gebrochene Flügel) ================================================================================ Kapitel 17: Sasuke? ------------------- Es war mitten in der Nacht, als Naruto langsam wach wurde. Sofort merkte er, dass er alleine auf seinem Futon lag. Trotzdem ließ er seine Hand tastend über das zweite Kissen wandern, obwohl er wusste, dass sie nichts finden würde. Langsam öffnete er seine Augen. Das gedimmte Licht aus dem Regal blendete ihn kaum und erlaubte ihm mit einem kurzen Blick Gewissheit zu bekommen, dass er alleine war. Er seufzte. Seit fast einem Monat wohnte er bei den Uchiha-Brüdern. Es war mittlerweile Winter und der Garten war von einer Schneedecke bedeckt. Auch im Haus war es nachts recht kühl, da gerade die älteren Häuser nur wenig gedämmt oder mit Heizungen ausgestattet waren. Nur langsam setzte er sich auf und fuhr sich fahrig durch das blonde, kurze Haar. Dann schlug er die Decken zurück und griff nach seiner Winter-Yukata. Eilige schlüpfte er in das Kleidungsstück und band es zu. Dann stand er auf und schlüpfte in die gepolsterten Hausschuhe. Leise schlurfte er zur Zimmertür und schob sie auf. Nachdem er auf den Gang getreten war blieb er kurz stehen und blickte kurz den Flur hinunter. Für einen Moment überlegte der Blonde, ob er an der Zimmertür seines Freundes klopfen sollte. Ein Zimmer, welches er selbst jetzt, nach Wochen, weder gesehen und noch viel weniger betreten hatte. Itachi hatte nicht übertrieben. Er hatte ihm am Tag seines Einstandes erklärt, dass Sasuke es nicht mochte, wenn jemand anderes außer ihm dieses Zimmer betrat. Die Untertreibung des Jahrhunderts, ging es Naruto kurz durch den Kopf. Er wusste nicht einmal, warum es so war. Einmal hatte er Sasuke danach gefragt, doch dieser hatte ihn nur angesehen, als verstünde er die Frage nicht. Eine Antwort hatte er nicht geben können oder wollen. Naruto schüttelte seinen Kopf. Nein, Sasuke war nicht in seinem Zimmer. Da war sich der Blonde absolut sicher. Sasuke war nach ihrem zweiten Kuss in ihre Beziehung durchgestartet und hatte keine Zeit verloren auf die nächste Ebene zu wechseln: Noch am Abend von Narutos Einstand hatte er an dessen Zimmertür geklopft und Naruto hatte ihn herein gebeten. Erst wirkte Sasuke wie immer etwas unschlüssig und zurückhaltend, doch dann hatte er Naruto in einen Kuss gezogen. Einen ungewohnt leidenschaftlichen Kuss. Noch ehe sich Naruto versehen hatte lag er rücklings auf seinem Futon, den er schon für die Nachtruhe vorbereitet hatte, die Yukata auseinander geschoben und Sasuke auf seinem Schoss. Der Dunkelhaarige hatte nur kurz gestoppt, um Naruto ein Kondom überzustülpen und war dann direkt zur Sache gekommen. Naruto war davon so überrumpelt gewesen, dass er kaum ein Wort hatte sagen können, bevor Sasuke sich über ihn gebeugt und erneut geküsst hatte, während er sich auf ihm bewegte. Nach nur wenigen Minuten war Naruto gekommen und Sasuke war von ihm runtergestiegen. Eigentlich hatte der Blonde erwartet, dass Sasuke sich in seinen Arm fallen lassen würde. Doch stattdessen hatte er nur die Tür seines Zimmers gehört und als er aufblickte war der Uchiha so plötzlich verschwunden gewesen, wie er erschienen war. Diese Art des nächtlichen Besuchs wiederholte sich zwei Mal. Beim dritten Mal hatte sich Naruto an diesen ' Überfall' gewöhnt, so dass er sich zu Beginn noch einmal von Sasuke lösen konnte, um ihn zu bitten, nach dem Sex zu bleiben. Sasuke hatte ihn nur verwirrt angeschaut. "Warum?", hatte ihn der Uchiha gefragt. Kurz hatte Naruto ihn gemustert und im ersten Moment gedacht, dass Sasuke ihn foppen wollte. Doch dann erkannte der Blonde die Ernsthaftigkeit der Frage. "Weil ich dich liebe und mir deine Nähe wünsche", hatte Naruto schließlich erklärt. "Sind wir uns beim Sex nicht nahe?", hatte der Dunkelhaarige gekontert. "Körperlich, ja", war Narutos Antwort gewesen. "Aber ich möchte dir auch danach nahe sein und dich halten." Vielleicht war Narutos Vorstellung von einer Beziehung naiv, aber er wollte Sasuke nicht nur körperlich. Er wollte eine emotionale Bindung zu dem Uchiha und ihn richtig kennen lernen. Nachdem Sasuke kurz darüber nachgedacht hatte, nickte er schließlich. Dann hatte er die Führung wieder übernommen und sie hatten Sex. Danach hatte sich Sasuke dann zu Naruto gelegt, der ihn sanft in seine Arme gezogen und seine Decke über ihn gebreitet hatte. In dieser Nacht war Naruto das erste Mal alleine auf seinem Futon erwacht. Im ersten Moment hatte der Blonde gedacht, dass Sasuke sicherlich nur kurz auf die Toilette oder ins Bad gegangen war. Doch nachdem der andere auch eine halbe Stunde später nicht wieder zurück war, war Naruto aufgestanden, um ihn zu suchen. Als erstes hatte er vorsichtig an Sasukes Zimmertür geklopft, doch dahinter war alles ruhig. Auch im Badezimmer und auf der Toilette fand er Sasuke nicht. Also war er ins Erdgeschoss hinunter gestiegen. Doch die Küche und der Flur lagen verlassen dar. Erst da war Naruto aufgefallen, dass beide Flure und die Küche nachts nicht dunkel waren. Es war gedämpftes Licht an und spendete sanftes Licht. Er war weiter gegangen und fand auch Wohnzimmer und Lernzimmer verlassen vor. Verwirrt hatte sich Naruto am Hinterkopf gekratzt und gewundert, wo Sasuke abgeblieben war, als sein Blick auf die Verbindungstür fiel, hinter der der kurze Gang zwischen Wohnhaus und Dōjō lag. Vorsichtig schob er sie auf und fand auch das kurze Gangstück beleuchtet vor. Er betrat es, um nur wenige Schritte später eine weitere Tür aufzuschieben und dann das Dōjō zu betreten. Sofort wusste Naruto, dass er fündig geworden war, denn er konnte den angestrengten Atem und die Kiai - Kampfschreie - Sasukes hören. Genau wie in dieser Nacht. Naruto war am Eingang zur Trainingshalle stehen geblieben und hatte sich an die Wand gelehnt. Seine Arme hatte er in die Ärmel zurück gezogen, während er Sasukes Bewegungen beobachteten. Der andere hatte sich seine Bōgu - die übliche Schutz- und Trainingskleidung im Kendo - angelegt und führte sein Shinai durch verschiedene Übungen. Dank Itachi hatte Naruto mittlerweile ein rudimentäres Wissen über Kendo angehäuft. So wusste er, dass die Kiai im Kendo notwendig waren, um Punkte zu erzielen. So sollte sichergestellt werden, dass ein Treffer kein Produkt des Zufalls war, sondern vom Kämpfer gezielt angestrebt worden war. Auch erkannte Naruto, dass sein Freund einen Schattenkampf ausführte, einen Kampf gegen einen imaginären Gegner. Erst als sich Sasuke am Ende der Halle umdrehte schien er zu merken, dass er nicht länger alleine war. Sofort ging er in eine Haltung, die jeder Kämpfer am Ende eines Kampfes oder des Trainings einnahm, bevor er seinen Helm vom Kopf zog. Sein Gesicht war schweißbenetzt und auch sein Kopftuch schien vom Training nass zu sein. "Was tust du hier?", fragte er ruhig und bemüht seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Dabei drang seine Stimme gerade so durch die Halle an Narutos Ohr. Die Röte seiner Ohren war selbst auf diese Distanz zu erkennen. "Hab dich gesucht", war Narutos Antwort. Es war das erste Mal, dass er Sasuke die Gelegenheit gegeben hatte ihn zu bemerken. In den letzten Wochen hatte er sich immer unbemerkt wieder zurück gezogen. "Warum?", fragte Sasuke wieder mit einer Spur Verwirrtheit. "Ich bin aufgewacht und du warst weg", erklärte der Blonde ruhig, während Sasuke auf ihn zu kam und die Gurte seiner Handpolster löste. Er stellte sein Übungsschwert zurück in die dafür vorgesehene Halterung und legte seine Schutzausrüstung Stück für Stück ab. "Und?", fragte Sasuke nichtverstehend. Als der Dunkelhaarige nah genug bei Naruto war angelte dieser nach den Händen des anderen. Als er sie in seinen hielt, zog er seinen Freund näher zu sich. "Es ist unüblich, dass ein Partner in einer Beziehung immer in der Nacht einfach so verschwindet", erklärte Naruto sanft. "Das ist nicht schlimm, nur ich möchte es einfach gern verstehen." "Was verstehen?", fragte Sasuke nach. "Warum du nicht bis zum Morgen bei mir bleiben kannst", spezifizierte Naruto ohne Vorwurf in der Stimme. "Liegt es an mir? Schnarch ich?" Sasuke musste kurz lächeln. Etwas, was extrem selten vorkam, wie Naruto mittlerweile wusste. Auch das war etwas, was er nicht verstand, denn das Lächeln stand Sasuke unglaublich gut. "Nein", antwortete Sasuke weniger defensiv. "Du schnarchst nicht." "Also, woran liegt es dann?", fragte Naruto erneut. "Ich weiß es nicht", gestand Sasuke ehrlich, während er eine Hand löste und sich das Kopftuch löste. "Ich werde wach und spüre diesen Drang mich auspowern zu müssen." Sanft strich Naruto ihm eine nasse Haarsträhne hinter das Ohr. "Etwas scheint in dir zu arbeiten", stellte der Blonde nachdenklich fest. "Möchtest du mir anvertrauen, was es ist?" "Ich kann nicht", antwortete Sasuke und senkte verlegen seinen Blick. Naruto ließ seine Hand von Sasukes Wange langsam zum Kinn gleiten, so dass er dieses heben konnte und Sasuke ihn dann wieder anblicken musste. "Okay...", lächelte Naruto ruhig. Er wusste, dass drängen nichts bringen würde. Drängen würde Sasuke nur in die Defensive zwingen und dann würde er ganz dicht machen. "Bist du ausgepowert oder brauchst du noch ein wenig Training?" "Ich... denke es war genug für heute", lenkte Sasuke ein und betätigte ein Schalter neben Naruto an der Wand. Das Licht schaltete sich in einen gedämpften Modus. Dann verschränkte Sasuke seine Finger mit denen von Naruto und zog ihn sanft mit Richtung Verbindungstür. "Du, Sasuke?", begann Naruto erneut, als sie im Verbindungsgang waren. "Hm?", erwiderte der Dunkelhaarige nur. "Hast du Angst im Dunkeln?", fragte der Blonde behutsam, was Sasuke veranlasste abrupt stehen zu bleiben. Erst nach einem kurzen Moment nickte er, sagte aber nichts weiter dazu. Aber das erklärte für Naruto, warum die Flure, sowie die Küche nachts nie dunkel waren, sondern immer im gedämpften Licht dalagen. "Danke." Verwirrt blickte Sasuke zu Naruto. "Wofür bedankst du dich?", wollte der Kampfsportler wissen. "Ich danke dir, dass du mir etwas von dir anvertraut hast", lächelte Naruto liebevoll und zog dann Sasuke in einen sanften Kuss. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)