Sanctuary - 聖域 [OiKage] von Mina_Tara ================================================================================ Kapitel 1: I.*~* ----------------   Es war dunkel - nur das Licht des Vollmondes schien durch das Fenster hindurch, das aufgrund der zugezogenen Vorhänge gebrochen wurde. Dadurch wurde der Raum nur anteilig erhellt und man konnte nur erahnen, in welchem Ecken des Raums sich das eine oder andere Möbelstück befand. Was jedoch mehr als offensichtlich war, waren die Klamotten, die kreuz und quer auf dem Boden verstreut lagen. Das Einzige, was zusätzlich noch zu hören war und die Stille brach, war das Stöhnen und Keuchen, das von den Wänden des Zimmers widerhallte. Zwei Personen rekelten sich auf einem Futon, der am Boden lag. Immer wieder prallten die Körper der beiden Silhouetten, die nur anteilig durch das gebrochene Licht erhellt wurden, aneinander. „Nya~“, Kageyama, der auf allen Vieren kniete, versuchte seine Laute zu unterdrücken und im Keim zu ersticken, aber es wollte ihm nicht so ganz gelingen. Seine Hände krallte er noch fester ins Bettlacken, um einigermaßen einen Ausgleich zu schaffen. Tränen drangen bereits aus seinen Augenwinkeln hervor und erschwerten ihm die Sicht. Der Jüngere versuchte so gut es ging sein Gesicht, das bereits der Röte einer Tomate Konkurrenz machen konnte, im Kopfkissen zu verbergen. Oikawa, der sich direkt hinter ihm befand und seine Hände in dessen Hüften krallte, um ihn näher zu sich zu ziehen, hatte andere Pläne. Immer fester stieß der Brünette in den Jüngeren und wollte ihm unbedingt diese Töne entlocken. Töne, die in diesem Moment nur ihm galten und ihm vor Augen führten, dass der Setter der Karasuno auch andere gewisse Vorzüge besaß. Er wusste, dass Kageyama wenig von sich Preis gab und es ihn Mühe und Überwindung kostete sich fallen zu lassen. Aber er war nun mal Tooru Oikawa und der Spaß sollte nicht nur ihm allein gelten, sondern auch seinem Partner. Gefühle spielten keinerlei Rolle, aber dennoch sollte es später nicht heißen, er sei ein schlechter Liebhaber und der Jüngere sei nicht auf seine Kosten gekommen. Inzwischen liefen Oikawa die Schweißperlen an seiner Schläfe hinunter - sein Atem ging abgehackt und unregelmäßig. Keuchend warf er seinen Kopf in den Nacken. Wieder stieß der Ältere härter in den Schwarzhaarigen, der daraufhin wimmernd vor ihm immer mehr in die Knie ging. Genüsslich leckte sich der Kapitän der Seijoh über die Lippen. Ja, er liebte es die Oberhand zu behalten und ja, er musste zugeben, dass Tobio Kageyama der perfekte Partner hierfür war. Ihre Körper ergänzten sich perfekt. Das elektrisierende Gefühl, das durch seine Eingeweide floss, wollte er nicht missen. Dafür war dieses Spiel, das sie seit Wochen führten, zu aufregend und verlockend. Diese süße Enge und dieses verlockende Stöhnen, schickten mehrere Blitzimpulse durch seinen Körper. Er spürte es in jeder einzelnen Zelle - bescherte ihm zusätzlich eine Gänsehaut, die wie ein Eisschauer seine Haut erzittern ließ. Sein Puls raste. Immer fester penetrierte er Kageyama und traf inzwischen schon mehrmals dessen empfindliche Zone, woraufhin der Setter und Kapitän der Aoba Johsei mit einem heftigen Aufschrei belohnt wurde. Wieder spürte der braunhaarige Setter diese Wärme, die in ihm aufstieg. Immer wieder durchfloss ihn ein Verlangen, das gestillt werden wollte und doch immer noch nicht genug hatte. Der Körper des Schwarzhaarigen bebte bereits vor Erregung und durch das Mondlicht, das ihm auf die Haut schien, brachte dessen Vollkommenheit und Schönheit noch mehr zur Geltung. Oikawa konnte gar nicht genug von dem Anblick bekommen, der sich seinem Augenpaar bot. Tobio Kageyama war gutaussehend, das stand außer Frage – allerdings wäre ein weniger grimmiger Gesichtsausdruck auch von Vorteil. Seine sonst nach Außen strahlende Aura wirkte abschreckend und ließ sein Gegenüber schon mehrmals in der Vergangenheit zurückweichen. Kageyama war ein schwieriger Charakter, aber genau da lag die Herausforderung. Dabei war es lediglich eine Mauer, die der Jüngere um sich errichtet hatte. Eine Maske, die keinerlei Emotionen nach außen dringen ließ, und genau das war Oikawas Trumpfkarte. Der Jüngere ließ genau diese Maske in dem Moment, in dem sie miteinander verbunden waren, fallen. Der Ältere bekam eine Seite an seinem Partner zu sehen, die sonst keiner zu Gesicht bekommen sollte. Vorsichtig packte Oikawa den Oberkörper des Jüngeren an und zog ihn rücklings zu sich auf den Schoß. Mit seiner rechten Hand umspielte er dessen Kehle und fuhr mit seinen Fingerkuppen seinen Hals entlang, während er ihm zeitgleich in den Nacken biss. Mit seiner linken Hand wanderte er den Oberkörper des Setters hinab – erkundete Millimeter für Millimeter der Bauchmuskeln, die unter seinen Fingerkuppen zu zittern begannen. „Oika…wa… bitte~“, brachte der Jüngere unter hektischem Atem hervor. Seine von Lust verschleierten Augen suchten die des Brünetten. Seine meeresblauen Seelenspiegel bettelten regelrecht um Erlösung. Ein freches Grinsen schlich sich auf Oikawas Lippen, woraufhin er dem Schwarzhaarigen eine Haarsträhne hinters Ohr strich und sich diesem nährte. „Nicht so ungeduldig, Tobio-Chan~“, raunte der Angesprochene und biss ihm daraufhin ins Ohrläppchen, was dem Jüngeren erneut einen Schauer über den Rücken jagte. „Du kommst schon noch auf deine Kosten, keine Sorge~“, die Stimme des Größeren klang dunkel und ein gewisser erotischer Unterton lag in dieser inne. Kageyama spürte, wie ein weiterer Schauer seine Nervenstränge entlang zog und bog auf die Reaktion hin sein Rückgrat durch. Der schwarzhaarige Setter war dem Kapitän der Seijoh hilflos ausgeliefert – er hatte ihn regelrecht in der Hand. Die Berührungen, die ihm zuteilwurden, waren unglaublich. Wie diese langen eleganten Finger seinen Körper hinabwanderten und sich auf Erkundungssuche begaben. Er genoss es in vollen Zügen. Jede einzelne Sekunde, die verging, wurde ausgekostet. Sein Herz raste – sein Körper bebte. Wobei diese Art von Berührungen neu waren, normalweise tauschten sie nur die nötigsten Zärtlichkeiten aus. Aber darüber wollte der Jüngere im Moment zumindest nicht nachdenken. Er zerfloss immer mehr dahin – er war kaum noch in der Lage einen richtigen Satz zustande zu bringen. Währenddessen hatte der Brünette Kageyamas Körpermitte erreicht und streichelte dessen Glied, das unter seinen Berührungen noch mehr zu pulsieren begann und ihm freudig entgegenzuckte. Er hatte den Schwarzhaarigen fast so weit. Er liebte es auf diese Art mit ihm zu spielen. Jede noch so kleine Berührung wurde mit Bedacht ausgeführt, um den sonst so emotionskalten Setter der Karasuno in den Wahnsinn zu treiben. Oikawa wusste genau welche Knöpfe er bei ihm aktivieren musste. Zärtlich umschloss der Größere dessen Männlichkeit und pumpte sie gleichmäßig zu den Stößen. „Ha~!!“, Kageyama stöhnte inzwischen ungehemmt auf und warf seinen Kopf in den Nacken, sodass dieser in Oikawas Halsbeuge ruhte. Die Hände des Schwarzhaarigen wanderten nach hinten und umfassten den Hinterkopf des Brünetten. Er gab sich voll und ganz dem Größeren hin und ließ alle Dämme einbrechen. Er gab sich seiner brennenden Leidenschaft hin und ließ seiner Emotionen freien Lauf. Er fand schnell in den Rhythmus mit ein, den der Ältere ihm vorgab. Einzelne Speicheltropfen liefen bereits an seiner Unterlippe hinunter und vermischten sich mit den Tränen, die zusätzlich seine Wangen hinunterkullerten. Kageyama befand sich in höchster Ekstase - lange hielt er den Rhythmus nicht mehr durch. Genau auf dieses Bild hatte Oikawa sehnsüchtig gewartet. Das Feuer, das sich immer mehr in seinem Innern ausbreitete, drohte ihn zu übermannen. Der Anblick reichte aus, um die Intensität noch weiter zu erhöhen. Je fester und härter der Ältere zustieß, desto mehr trug er sich und Kageyama über die erlösende Klippe. Plötzlich schrie der Schwarzhaarige ein letztes Mal auf, woraufhin sein heißer Samen Oikawas Hand benetzte. Wie eine riesige Welle rollte die langersehnte Erlösung über sie herein und ließ sie innehalten. Der Größere spürte, wie die warme Flüssigkeit seine Haut entlangfloss. Sein eigener Höhepunkt erreichte ihn binnen Sekunden. Der Brünette lehnte seine Stirn gegen Kageyamas Hinterkopf und schloss seine Augen, als er sich heiß in dem Jüngeren ergoss. Sein Duft umgarnte ihn – ließ ihn kurz innehalten. Ihre Atmung war synchron – ihr Herzschlag war synchron. Der Brünette stellte es seit einiger Zeit immer wieder fest, wie viele Gemeinsamkeiten ihre Körper doch besaßen. Es war jedes Mal ein Genuss. Aber dennoch – als der Orgasmus abgeebbt war, öffnete Oikawa wieder seine Augen und zog den Jüngeren noch näher zu sich. Da war noch etwas anderes. Etwas, was vorher noch nicht da war. Sie saßen noch etwa eine halbe Stunde beieinander, ehe Kageyama sich schließlich erhob und seine Kleidung anzog. Normalerweise verschwand er schon direkt nach ihrem Techtelmechtel, ohne dass große Worte oder Zärtlichkeiten ausgetauscht wurden - doch heute war es anders. Oikawa zog seine Beine nah an sich heran, während er den Jüngeren dabei beobachtete, wie sich dieser den cremefarbigen Pullover überzog. Allein das Muskelspiel seiner breiten Schultern zu beobachten, hatte schon etwas und ließ erneut die Wärme in Oikawas Innern aufsteigen. Er konnte seinen Blick nicht abwenden, seine Blicke sogen jeden noch so kleinen Millimeter auf. Als der Schwarzhaarige angezogen war, wollte er sich schon auf den Weg machen - hielt aber kurz am Türrahmen inne und sah ein letztes Mal zu dem Älteren. „Ach ja… ich bin ab Morgen im Trainingscamp für die nationale Jugend…“, Oikawa legte den Kopf schief und sah den Jüngeren überrascht an, während dieser weiter mit seinen Worten hangelte. „Demnach werde ich die nächsten 10 Tage nicht hier sein – nur damit du Bescheid weißt.“ Erst nachdem der Schwarzhaarige seinen Satz beendet hatte, verinnerlichte der Brünette dessen Worte. Das nussbraune Augenpaar weitete sich. Es war das erste Mal, dass Kageyama ihn über irgendetwas aus seinem Leben informierte - normalerweise haben sie hierüber nie groß irgendwelche Gedanken oder gar Worte verloren. Wie sollte er auf Kageyamas Worte reagieren? Nachdenklich erhob sich der Größere und zog seine Boxershorts an. „Moment… ich begleite dich noch nach draußen…“, danach griff Oikawa nach seinem Yukata, legte sich diesen über und schritt gemeinsam mit dem Jüngeren die Treppen hinunter. Es herrschte eine erdrückende Stille. Keiner sprach ein Wort. Als die Tür geöffnet wurde, wehten ihnen Schneeflocken entgegen. Es schneite – leise rieselten die Flocken zu Boden und tauchten die Umgebung um sie herum in ein weiß-glitzerndes Paradies. „Okay… ich bin dann mal weg. Man sieht sich, denke ich…“, die Unsicherheit, die in Kageyamas Stimme lag, war klar und deutlich vernehmbar. Bevor der schwarzhaarige Setter sich schließlich auf den Weg machen wollte, reagierte Oikawas Körper wie von selbst. Die Kälte ignorierte er – wen interessierte es schon, dass er gerade nur in Yukata und Sandalen im Schnee stand? „Warte Tobio!“, seine Hand langte nach der seines Gegenübers. Der Schwarzhaarige konnte gar nicht reagieren und ließ sich einfach zurückziehen. Es geschah alles wie in Zeitlupe. Die Schneeflocken, die um sie herumwirbelten, blendeten sie komplett aus. Wenige Sekunden später spürte Oikawa ein fremdes Lippenpaar auf seinen eigenen. Wie im Rausch zog er den schwarzhaarigen Setter zu sich, als Kageyama den Kuss erwiderte. Seine Hände krallten sich in den hellblauen Yukata – suchten nach der Wärme, die von dem Größeren ausging. Es war ein kurzer Kuss, der die Leidenschaft wieder in beiden jungen Männern aufflammen ließ. Die Kälte nahmen sie schon gar nicht mehr wahr. Der Brünette wusste, dass ihnen keine Zeit mehr blieb, dennoch wollte er genau diesen Moment genießen. Er konnte einfach nicht anders. Es war so, als ob ein innerer Schalter in ihm umgeklappt wäre. Als sich ihre Lippen wieder voneinander trennten, sah Oikawa seinem Gegenüber tief in die Augen. Die meeresblauen Iriden zogen ihn wieder in seinen Bann. Wie konnte jemand bloß solche intensiven Augen haben? Augen, die so blau waren, wie das Meer und in denen man regelrecht versinken konnte. Behutsam platzierte der braunhaarige Setter seine rechte Hand an dessen Wange. Leise hauchte er folgende Worte gegen das Lippenpaar, das nur wenige Zentimeter von seinen entfernt war: „Pass gut auf dich auf – melde dich bitte, wenn du angekommen bist.“ Warum sagte er so etwas? Diese Art von Konversation war nie Teil ihrer Abmachung gewesen. Auch den Kuss, den sie soeben miteinander ausgetauscht hatten – er hatte etwas ausgelöst, etwas was lange im Verborgenen gelegen hatte. Etwas, was beide bislang nicht realisiert hatten oder nicht realisieren wollten. Eigentlich stand immer der Sex im Vordergrund. Auch die zärtlichen Berührungen, die sie im Nachhinein ausgetauscht hatten. Von dieser Art emotionaler Nähe war vorher nie die Rede gewesen. Das nussbraune Augenpaar sah dem schwarzhaarigen Setter nach, der wenige Sekunden später im Dunkeln der Nacht verschwand. Immer mehr erlangte Oikawa die Erkenntnis, dass sich zwischen ihm und Kageyama etwas verändert hatte. Es kam schleichend – schlug aber ein wie eine Bombe. Warum hatte er plötzlich das Gefühl, dass ihm sein Herz aus der Brust sprang? Seit wann legte er überhaupt Wert auf Kageyamas Unversehrtheit? Wieso dachte er überhaupt darüber nach und zerbrach sich den Kopf darüber? ❤️~❤️     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)